Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Korrektur von Farbsignalen, die dazu
vorgesehen ist, Farbsignale, deren Signalkomponenten in einer anderen Signaldarstellung
sich außerhalb eines vorgegebenen Signalbereichs befinden, so zu verändern, dass das sich
ergebende Farbsignal in der anderen Signaldarstellung innerhalb des vorgegeben
Signalbereichs befindet, wobei der Farbton von unverändertem und verändertem Farbsignal
gleich bleibt, mit Mitteln zur Umrechnung der Farbsignalanteile in eine andere
Signaldarstellung, Mitteln zur Bildung wenigstens eines Korrekturfaktors für Signalwerte,
die sich außerhalb des zulässigen Signalbereichs in der anderen Signaldarstellung befinden
und Mitteln zur Auswahl zwischen den Korrekturfaktoren.
Videosignale sind je nach Verwendungszweck aus unterschiedlichen Signalkomponenten
zusammengesetzt. Beim sogenannten RGB-Signal entsprechen die einzelnen
Komponenten dem Rot-, Grün- und Blauanteil eines jeweiligen Bildpunktes. Beim RGB-
Normsignal kann jede der Komponenten einen beliebigen Spannungswert zwischen 0,0
und +0,7 Volt einnehmen. Aus Gründen der Kompatibilität zu bestehenden Schwarz-
Weiss-Fernsehempfängern wurde durch Matrizierung des RGB-Signals ein Signalformat
mit einem Leuchtdichtesignal Y und zwei Chrominanzsignalen U und V eingeführt.
Speziell für digitale Signale existiert ein CCIR-Standard mit Leuchtdichtesignal Y und zwei
Chrominanzsignalen Cr, Cb, wobei bestimmte Wertebereiche eingehalten werden müssen.
Bei der Verarbeitung von solchen Signalen besteht jedoch das bekannte Problem, dass
Signale entstehen können, die sich zwar innerhalb des ihnen vorgegebenen Wertebereichs
befinden, deren Entsprechung im RGB-Signal jedoch den dort zulässigen Bereich über-
oder unterschreiten. Solche Farbsignale werden als unerlaubte Farben (illegal colours)
bezeichnet.
Aus US 5,373,327 ist eine Anordnung zur Detektion, Korrektur und Anzeige von
unerlaubten Farbsignalen bekannt, die davon ausgeht, dass bei der Rückführung eines
unerlaubten Farbsignals auf ein erlaubtes Farbkomponentensignal das unerlaubte
Farbsignal so zu verändern ist, dass der Farbton des unerlaubten Farbsignals erhalten
bleibt. Hierzu werden die beiden Chrominanzsignalkomponenten mittels eines für beide
Chrominanzsignalkomponenten gleichen Korrekturfaktors abgeschwächt, wobei das
Verhältnis des Signalinhalts der beiden Chrominanzsignale erhalten bleibt. Die
unerlaubten Farben werden mittels in einem Speicher gespeicherten Kriterien erkannt.
Wie diese Kriterien im einzelnen aussehen, wird in dieser Schrift jedoch völlig
offengelassen. Da die Farbkorrektur im professionellen Bereich bevorzugt in Echtzeit
erfolgen soll, ist der Aufbau einer preisgünstigen, echtzeitfähigen Detektions- und
Korrekturschaltung nicht trivial.
Aus EP 0 647 069 A1 ist eine videosignalverarbeitende Schaltungsanordnung zur
Realisierung einer adaptiven Signalkompression bekannt, bei der Konversionsmittel RGB-
Signale in Farbdifferenzsignale umwandeln und einer Farbsättigungssteuerschaltung
zuführen. Die Farbsättigungssteuerschaltung begrenzt zumindest eines der Farbsignale,
indem es die Farbdifferenzsignale mit einem Korrekturfaktor multipliziert, wenn eines der
Farbsignale seinen Maximalwert überschreitet.
Aus GB 2 198 008 A ist ein Verfahren zur Begrenzung von Farbdiffernzsignalen bekannt,
um deren entsprechende RGB-Komponentensignale in spezifizierten Grenzen zu halten.
Zunächst wird ein zweidimensionaler Bereich mit gültigen Chrominazwerten U, V mit
konstanter Leuchtdichte definiert, ein Eingangssignal mit diesen gültigen
Chrominanzwerten und geeigneter Luminanz verglichen, und, falls die Chrominanzwerte
des Eingangssignals sich außerhalb des gültigen Bereichs befinden, werden diese solange
geändert, bis sie sich innerhalb des gültigen Bereichs befinden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung anzugeben, mittels welcher
unerlaubte Farbsignale erkannt und korrigiert werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Mittel zur Umrechnung der Farbsignalanteile
die Farbsignale in Leuchtdichte-, Farbton- und Sättigungskomponenten umrechnet,
die Mittel zur Bildung wenigstens eines Korrekturfaktors Speichermittel umfassen, in
welchen zu jedem Farbtonwert ein Hilfskorrekturwert abgespeichert ist, wobei die
Hilfskorrekturwerte mit der Leuchtdichtekomponente bzw. dem Komplementärwert der
Leuchtdichtekomponente multipliziert werden, um Korrekturfaktoren zu bilden, und
dass die Mittel zur Auswahl zwischen den Korrekturfaktoren aus einem Mittel zur Auswahl
des Sättigungswertes bestehen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben
und erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 Anordnung zur Farbkorrektur mit Ermittelung der Korrekturfaktoren im LHS-
Farbraum.
Im folgenden wird die Korrektur von unerlaubten Farben als Entsättigung bezeichnet, weil
eine Beibehaltung von Farbton und Helligkeit bei der Korrektur sich wie eine
Verminderung der Farbsättigung auswirkt.
Bei dem Ausführungsbeispiel wird die Farbentsättigung nicht direkt auf
Farbkomponentensignale Pr und Pb angewandt, sondern auf deren Äquivalente im LSH-
Farbraum. Im LSH-Farbraum wird eine Farbe durch die drei Farbkomponenten Luminanz
L, Sättigung S und Farbton H beschrieben. Mittels eines LSH-Transformators 11, welcher
als handelsübliches Bauteil erhält
lich ist, der aber beispielsweise auch aus einer in einem PROM abgespeicherten
Konvertierungstabelle bestehen könnte, werden zunächst
aus den Farbkomponenten Y, PR, PB deren Äquivalente L, S, H berechnet. Die
Farbtonkomponente H ist zwei Festwertspeichern 12, 13 zugeführt, in welchen jeweils
eine Korrekturwertetabelle abgespeichert ist. Durch eine Adressoperation werden die
beiden Hilfskorrekturwerte d1, d2 für den jeweiligen Farbtonwert H ermittelt und mit dem
Leuchtdichtesignal Y, bzw. mittels eines Komplementärbildners 14 gebildeten Differenz
wert zwischen 100% Leuchtdichte und dem anliegenden Leuchtdichtesignal Y in zwei
Multiplizierern 15, 16 multipliziert. Die in dem Festwertspeicher 12, 13 gespeicherten
Hilfskorrekturwerte d1, d2 sind so bemessen, dass sich am Ausgang der Multiplizierer 15,
16 die für einen Farbton H jeweils maximal zulässige Sättigung S1, S2 ergibt. Da
Übersteuerungsfall und Untersteuerungsfall sich gegenseitig ausschließen, kann sich die
Korrektur der Sättigung darin erschöpfen, mittels eines Sättigungswertselektors 17 unter
den zwei Sättigungswerten S1, S2 und dem jeweils bei der LSH-Transformation erzeugten
Sättigungssignal S den kleinsten Wert auszuwählen. Durch anschließende
Rücktransformation in einer Rücktransformationseinheit 18, welche zu der LSH-
Transformationseinheit 11 komplementäre Werte liefert, erhält man wieder Farbkompo
nenten L, PR, PB, die nur erlaubte Farbwerte aufweisen.
Vorzugsweise werden zum Aufbau des dargestellten Ausführungsbeispiels programmierbare
Logikbausteine verwendet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wurde der Übersicht
lichkeit wegen auf eine Darstellung notwendiger Signalverzögerungsglieder, die unter
schiedliche Signallaufzeiten, beispielsweise durch Umrechnungsmatrix und Korrektur
wertselektor, ausgleichen, verzichtet, da die Verwendung von Schaltungselementen zum
Signallaufzeitausgleich dem Fachmann geläufig ist.