Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Heiz- oder Klimaan
lage eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der EP 0 795 807 ist eine Heiz- oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges
bekannt, bei der die Möglichkeit gegeben ist, die Temperaturverteilung
und/oder Luftmengenverteilung nicht nur bezüglich der linken und rechten
sowie gegebenenfalls bezüglich der vorderen und hinteren Hälfte des Fahr
zeuginnenraumes frei wählen zu können, sondern auch bezüglich verschie
dener horizontal übereinander angeordneter Zonen innerhalb dieses rechten
oder linken - gegebenenfalls vorderen oder hinteren - Innenraumbereiches.
Bei diesen Zonen eines Bereiches kann es sich beispielsweise um den Fuß
raum, den Oberkörperbereich und den kopfbereich handeln. In wenigstens
einer der Zonen ist Luft mit unabhängig von den anderen Zonen individuell
einstellbarer Temperatur einblasbar, wodurch eine Temperaturschichtung in
der Vertikalen erhalten ist. Die Temperaturschichtung ist durch die indivi
duellen Einstellungen festgelegt und von weiteren Parametern unabhängig.
Aus "Das Heiz-/Klimatisierungssystem des neuen AUDI A6", ATZ/MZT
Sonderausgabe "AUDI A6" 1997, S. 84 ff, ist es bekannt, bei einer Klimaan
lage, bei der eine Links/Rechts-Trennung der Lufttemperatur vorgesehen ist,
eine richtungsabhängige Kompensation der Sonneneinstrahlung durchzu
führen. Je nach Richtung der einfallenden Sonnenstrahlung wird die Aus
blastemperatur auf der mit Sonnenstrahlen stärker beaufschlagten Seite ab
gesenkt. Eine Änderung einer Temperaturschichtung in einzelnen Fahrzeu
ginnenraumbereichen ist nicht vorgesehen.
Aus der DE 196 17 562 ist es bekannt, die Richtung der aus den Ausström
düsen ausströmenden klimatisierten Luft in Abhängigkeit einer Sonnenein
strahlungssensorik ortsaufgelöst über den Bereich eines jeweiligen Fahr
zeugsitzes hinweg automatisch einzustellen, so daß die Zonen, die einer
intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind stärker und direkter mit
Kühlluft beaufschlagbar sind. Eine Änderung einer Temperaturschichtung
innerhalb eines Bereiches ist nicht vorgesehen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein
verbessertes Verfahren zur Regelung einer Heiz- oder Klimaanlage bereit
zustellen, das insbesondere einen erhöhten Komfort für die Fahrzeugin
sassen bietet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Temperaturschichtung in Abhän
gigkeit eines Signals eines Sonneneinstrahlungssensors automatisch ein
gestellt und nachgeregelt wird, so daß die Temperaturschichtung physiolo
gisch richtig und den Komfortbedürfnissen der Fahrzeuginsassen entspre
chend eingestellt wird. Durch die erfindungsgemäße automatische Schich
tungseinstellung ist sichergestellt, daß unabhängig von der Richtung und
Intensität der Sonneneinstrahlung das Wohlbefinden der Fahrzeuginsassen
gewährleistet ist. Ein manuelles Einstellen und Nachregeln der Temperatur
schichtung bei Veränderung der Sonneneinstrahlung ist nicht mehr notwen
dig. Dadurch ist die Bedienbarkeit der Klimaanlage vereinfacht und insge
samt ein Komfortgewinn für die Fahrzeuginsassen erhalten.
In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Tempe
raturschichtung auch in Abhängigkeit eines Signals eines weiteren Sensors,
der eine Wärmeabstrahlung mißt, nachgeregelt. Die Wärmeabstrahlung
kann zum Beispiel von der durch die Soneneinstrahlung erwärmten Instru
mententafel oder anderen, dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Flächen
oder durch einen Fahrzeuginsassen selbst hervorgerufen werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Temperaturschichtung
zusätzlich um ein individuell vorgebbares Maß änderbar, so daß beispiels
weise eine Person, die eine andere als die automatisch eingestellte Tempe
raturschichtung angenehmer empfindet, eine ihr angenehme Temperatur
schichtung vorgeben kann.
Dabei kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung der individuelle
Faktor gespeichert und bei Benutzung der Heiz- oder Klimaanlage abgeru
fen werden. Danach wird erfindungsgemäß die Temperaturschichtung auto
matisch eingestellt und nachgeregelt, ohne daß der individuelle Faktor bei
jeder Fahrzeugbenutzung neu eingegeben werden müßte.
Dabei kann vorteilhafterweise der individuelle Faktor in Abhängigkeit eines
Signals eines Sitzbelegungssensors abgerufen werden. Dadurch ist sicher
gestellt, daß nur in den Fahrzeugbereichen, in denen auch Fahrzeugin
sassen sitzen, die Temperaturschichtung automatisch eingestellt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein schematisches Blockschaltbild zur
Regelung einer Heiz-oder Klimaanlage nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren.
Eine Heiz- oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges mit dem das erfindungs
gemäße Verfahren durchführbar ist, ist aus dem Stand der Technik bekannt.
Eine derartige Heiz- oder Klimaanlage ist so ausgestaltet, daß die Tempera
turverteilung und/oder Luftmengenverteilung nicht nur bezüglich der linken
und rechten, sowie gegebenenfalls der vorderen und hinteren Hälfte des
Fahrzeuginnenraumes frei wählbar ist, sondern auch bezüglich verschiede
ner, horizontal übereinander angeordneter Zonen eines jeweiligen Fahrzeu
ginnenraumbereiches. Dies kann in einer Heiz- oder Klimaanlage beispiels
weise dadurch realisiert sein, daß diese ein separates Einstellmittel auf
weist, mit dem beispielsweise eine zusätzliche Zufuhr von anders temperier
ter Luft zu einer in einer Armaturentafel angeordneten Mitteldüse, die Luft in
den Oberkörperbereich ausströmen läßt, geregelt werden kann. Ein derarti
ges Einstellmittel kann eine sogenannte Schichtungsklappe sein, wie in der
Zeichnung jeweils mit den Bezugsziffern 44, 46, 20, 22 angedeutet, mit der
die Temperaturschichtung, also eine unterschiedliche Temperatur der Luft,
die in den Oberkörperbereich geblasen wird, einstellbar ist. Die vier darge
stellten Schichtungsklappen sind vier Innenraumbereichen, wie "vorne links"
(Fahrerbereich), "vorne rechts" (Beifahrerbereich), sowie "hinten links" und
"hinten rechts", in denen jeweils Belüftungsklappen 48, 50, 24, 26 angeord
net sind, zugeordnet. Die Schichtungsklappen sind nur bei jeweils geöffneten
Belüftungsklappen wirksam.
An einem zentralen Steuergerät 10 können sämtliche Einstellmöglichkeiten,
wie Temperaturvorgaben, Gebläsestufen etc., eingegeben werden, so daß
das Steuergerät 10 die notwendigen Steuersignale an die einzelnen Kom
ponenten der Heizungs- oder Klimaanlage, z. B. den Gebläsemotor oder
einzelne Aktuatoren von Luftklappen, senden kann.
Das Steuergerät 10 ist mit einem Soneneinstrahlungssensor 30 verbunden.
Der Sonneneinstrahlungssensor 30 sendet Signale in Abhängigkeit der
Sonneneinstrahlungsintensität und der Richtung der Sonneneinstrahlung an
das Steuergerät 10. Im Steuergerät 10 werden die Signale des Sonnenein
strahlungssensors 30 ausgewertet und somit die Sonneneinstrahlungsin
tensität und Richtung bestimmt. In Abhängigkeit davon wird die Temperatur
schichtung eines jeden Fahrzeuginnenraumbereiches automatisch anhand
vorprogrammierter Daten eingestellt, indem entsprechende Signale von dem
Steuergerät 10 an Aktuatoren 36, 37, 38, 39 gesandt werden, die die
Schichtungsklappen 44, 46, 20, 22 der einzelnen Fahrzeuginnenraumberei
che verstellen, so daß insgesamt die Temperaturschichtung unter Berück
sichtigung der Sonnenstrahlung auf einen physiologisch richtigen und dem
Komfortbedürfnis des jeweiligen Fahrzeuginsassen entsprechenden Wert
eingestellt wird. Je nach Richtung und Intensität der einfallenden Sonnen
einstrahlung wird die automatisch eingestellte Temperaturschichtung auch
automatisch nachgeregelt.
In einer Ausgestaltung der Erfindung kann ein weiterer Sensor 52 vorgese
hen sein, der eine Wärmeabstrahlung, beispielsweise die Abstrahlung der
durch die Sonneneinstrahlung erhitzten Armaturentafel, mißt und dessen
Signale dem Steuergerät 10 zugeführt werden. Im Steuergerät 10 werden
diese Signale ausgewertet, so daß die Temperaturschichtung nachgeregelt
werden kann in Abhängigkeit der Signale des Wärmeabstahlungssensors
52, so daß die sich mit der Sonneneinstrahlung ändernde Wärmeabstrah
lung der Armaturentafel keinen Einfluß auf die von den Insassen empfunde
ne Temperaturschichtung hat.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die automatisch eingestellte Tempe
raturschichtung mit einem individuell vorgebbaren Faktor beaufschlagbar.
Wenn beispielsweise ein Fahrzeuginsasse die automatisch eingestellte
Temperaturschichtung, also die Temperaturdifferenz innerhalb eines Innen
raumbereiches als zu schwach oder zu stark empfindet, kann er einen indi
viduellen Faktor in das Steuergerät eingeben, so daß das Steuergerät die
Temperaturschichtung entsprechend erhöht oder reduziert. Dieser Faktor
wird bei der Nachregelung bei Änderung der Richtung oder Intensität der
Sonneneinstrahlung beibehalten, so daß die vom Insassen empfundene
Temperaturschichtung konstant bleibt. Der individuelle Faktor kann in dem
Steuergerät gespeichert und bei Benutzung der Heizungs- oder Klimaanlage
abgerufen werden oder mit den Daten eines Sitzpositionsspeicher, in dem
verschiedene Sitzpositionen abspeicherbar sind, gekoppelt sein, so daß der
individuelle Faktor einer bestimmten Sitzposition und damit einem bestimm
ten Fahrzeuginsassen zugeordnet werden kann.