DE19810222A1 - Verfahren zum Betreiben eines Haushaltsgerätes, wie Wäschebehandlungs- oder Geschirrspülmaschine - Google Patents

Abstract

Verfahren zum Betreiben eines Haushalsgerätes, wie Wäschebehandlungs- oder Geschirrspülmaschinen, mit einer Programmeingabevorrichtung, bei der ein anwählbares Hauptprogramm und ggf. weitere Zusatzfunktionen einstellbar sind, und mit einer Mikrocomputer-Steuerung, durch die der Programmablauf der Maschine gesteuert wird. Um die tatsächlichen Betriebsdaten für eine spätere Auswertung oder Änderung künftiger Programmabläufe zur Verfügung zu haben, werden die relevanten Betriebsparameter während der gesamten Maschinen-Lebensdauer oder in definierten Abschnitten davon einen nicht flüchtigen Speicher der Mikrocomputer-Steuerung zugeführt und dort für künftige Programmabläufe oder interne und externe Abfragen oder Auswertungen gespeichert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Haus­ haltsgerätes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Der gesamte Waschprozeß bei Haushaltsgeräten der in Rede ste­ henden Art wird durch die Programmablaufsteuerung vorgegeben. Es werden elektromechanische und/oder elektronische Steuerungen verwendet. Bei elektronischen Steuerungen wird die Funktion des Programmschaltwerkes von einem Mikroprozessor übernommen. Elek­ tronische Programmsteuerungen sind immer mit elektronischen Re­ geleinheiten wie Temperatur- oder Motorregelung verknüpft. Die­ se Prozeßverknüpfungen erfolgen innerhalb der Elektroniksoft­ ware und ermöglichen eine hohe Integration von Funktionen und damit eine große Funktionssicherheit. Sie ermöglichen außerdem die Eigenüberwachung der Funktionsprozesse und das automatische Einleiten von Schutzfunktionen bei Abweichungen. Hinzu können Fehleranzeigen sowie Fehler-Such-Funktionen für den Kunden­ dienst kommen. Die Programmwahl bzw. Programmeingabe erfolgt entweder durch Drehschalter und/oder durch Kurzhub- bzw. Folien­ schalter.

Bei solchen Haushaltsgeräten sind die praktischen Betriebsdaten und Betriebsabläufe dem Hersteller nicht bekannt. Diagnosen, für die die Kenntnis der realen Betriebszustände vorhergegange­ ner Programmabläufe,oftmals entscheidend waren, sind nicht mög­ lich. Beim Betrieb können auch Zustände früherer Programmabläu­ fe, wie z. B. beim Schleuderhochlauf die Unwuchten vorhergegan­ gener Schleuderzyklen, nicht berücksichtigt werden.

Ausgehend von dem eingangs aufgezeigten Stand der Technik liegt, der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei dem die tatsächlichen Betriebsdaten bei dem in Rede stehen­ den Haushaltsgerät erfaßt und für eine spätere Auswertung oder Abänderung künftiger Programmabläufe zur Verfügung gehalten werden.

Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung besteht nun dar­ in, daß relevante Betriebsparameter während der gesamten. Ma­ schinen-Lebensdauer oder in definierten Abschnitten davon einen nichtflüchtigen Speicher der Mikrocomputer-Steuerung zugeführt und dort für künftige Programmabläufe oder interne und externe Abfragen oder Auswertungen gespeichert werden.

Als nicht flüchtiger Speicher kann z. B. ein unter der Bezeich­ nung EEPROM bekannter Speicherbaustein Verwendung finden. Rele­ vante Betriebsparameter können z. B. bei einer Waschmaschine bei­ spielsweise die Programmwahl und Programmablaufzeit, Wasser- und Stromverbrauch, Größe und Lage der Unwucht usw. sein. Diese Größen bzw. Daten sind während eines ablaufenden Programms be­ kannt oder werden von der Programmablauf-Steuerung (Mikrocomputer-Steuerung), aus Sensorgrößen ermittelt. Je nach Verfügbarkeit von Speicherplätzen werden entweder die Werte selbst oder daraus abgeleitete Größen gespeichert. Beispiele sind der Maximal- oder Mittelwert einer Wäschetrommelunwucht, Zähler für die Häufigkeit einzelner Programme sowie Summenwerte für Wasser- und Stromverbrauch.

Durch die vorgeschlagene Verfahrensmaßnahme ergeben sich eine Reihe von vorteilhaften Möglichkeiten bei der zukünftigen Pro­ grammverbesserung eines solchen Haushaltsgerätes. So kann das Schleuderprofil abhängig von der bisher im Gerät aufgetretenen Unwucht variiert werden. Wurde in der Vorgeschichte des Gerätes häufig mit hoher Unwucht geschleudert, kann z. B. das Drehzahl- oder Zeitprofil des Zwischen- oder Endschleuderns so variiert werden, daß ein vorgegebener Sollwert für die Waschtrommel- Lagerlebensdauer erreicht wird. So können z. B. niedrige Dreh­ zahlen und längere Zeiten eingesetzt werden, um die gleiche Restfeuchte zu erreichen. Damit können Hausgeräte zukünftig si­ cherer dimensioniert werden.

Ferner kann der kumulierte oder durchschnittliche Energie- oder Wasserverbrauch vergangener Betriebsperioden angezeigt werden, um den Benutzer zu informieren oder Fehlerzustände zu erkennen. Z.B. kann eine Fehlermeldung erscheinen, wenn bei einem Haus­ haltsgerät bestimmte Grenzwerte für den Energieverbrauch wäh­ rend der letzten 24 Stunden überschritten worden sind. Oder es kann auf nötige Wartungsarbeiten hingewiesen werden, z. B. auf das Reinigen eines Flusensiebs nach Durchführung einer bestimm­ ten Anzahl von Wollwaschprogrammen. Eventuell lassen sich,auch Laufzeitangaben nach Erfassung der haushaltsüblichen Programm­ dauern präzisieren.

Der Hersteller, Kundendienst, der Wiederverkäufer oder der Re­ cycler können durch Abfragen des Speicherinhalts Informationen über den früheren Betrieb des Gerätes erhalten. Dies könnte, auch unter volkswirtschaftlichen Aspekten von Interesse sein, um genauere Anhaltspunkte z. B. über die Nutzungshäufigkeit, die Betriebs- und Dosiergewohnheiten und den kumulierten Ressour­ cenverbrauch von Hausgeräten zu erhalten. Dem Kundendienst kann bei Kenntnis der Vorgeschichte in bestimmten Fällen eine Fern­ diagnose und Reparatur erleichtert werden. Der Hersteller kann mit der genauen Kenntnis der tatsächlichen Nutzung des betref­ fenden Haushaltsgerät auf lange Sicht gesehen deren Produktei­ genschaften zukünftig optimieren.

Claims (2)

1. Verfahren zum Betreiben eines Haushaltsgerätes, wie Wäschebe­ handlungs- oder Geschirrspülmaschinen, mit einer Programmein­ gabevorrichtung, bei der ein anwählbares Hauptprogramm und ggf. weitere Zusatzfunktionen einstellbar, sind, und mit einer Mikrocomputer-Steuerung, durch die der Programmablauf der Ma­ schine gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß relevante Betriebsparameter während der gesamten Maschi­ nen-Lebensdauer oder in definierten Abschnitten davon einen nicht flüchtigen Speicher der Mikrocomputer-Steuerung zuge­ führt und dort für künftige Programmabläufe oder interne und externe Abfragen oder Auswertungen gespeichert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Betriebsparameter die Programmwahl und Programmablaufzeit, der Wasser- und Stromverbrauch, Größe und Lage der Unwucht und andere relevante Betriebsablaufdaten herangezogen bzw. vom Mikrocomputer erfaßt und gespeichert werden.