DE19809546C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Radstandes von Fahrzeugen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Radstandes von FahrzeugenInfo
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Abstract
Verfahren zur Ermittlung des Radstandes (1, 11, 12) von lenkbaren Fahrzeugen während der Kurvenfahrt, bei dem der Radstand (1, 11, 12) aus mindestens einer vorgegebenen Spurweite (b, b1, b2) gemessenen Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4; v6, v7) und/oder gemessenen Lenkwinkeln (alpha, beta) ermittelt wird (Fig. 1).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
automatischen Bestimmen des Radstandes von lenkbaren
Fahrzeugen, insbesondere von Straßenfahrzeugen, gemäß
den Patentansprüchen 1, 6, 7, 10 und 11 sowie auf eine
Vorrichtung gemäß dem Patentanspruch 12.
Aus der DE 32 10 318 A1 ist eine Winkel- und Spurmeßvorrichtung für Kraftfahrzeu
ge bekannt, die aus einem das Rad aufnehmenden Drehteller mit dazu orientiertem
höheneinstellbaren Meßstab sowie am Fahrzeugrad zentrierbaren Bogenskalen be
steht, welche mit Hilfe eines Meßstabes ablesbar sind und die wahlweise an einer
Richtbank, Hebebühne oder einer Arbeitsgrube ortsfest montierbar oder als transpor
tables Gerät ausgeführt ist.
Die DE 40 08 167 A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ermittlung
des Lenkeinschlagwinkels eines Fahrzeugrades während Kurvenfahrten, wobei Ra
dumfangsgeschwindigkeiten mittels Sensoren an mindestens zwei Fahrzeugrädern
bestimmt werden, eine Spurweite vorgegeben ist und aus den gemessenen Um
fangsgeschwindigkeiten an der Spurweite der Lenkeinschlagwinkel ermittelt wird.
Die DE 197 06 752 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Abschätzen einer Bezugs
radgeschwindigkeit von Fahrzeugrädern.
Das Fahrverhalten von Fahrzeugen während Bremsvorgängen
konnte durch Einsatz elektronischer Regelungssysteme
erheblich verbessert werden. Zur Erzielung optimaler
Bremsverzögerungen ist es insbesondere bei LKWs
erforderlich, eine vom Fahrer über das Bremspedal
vorgegebene Bremskraft je nach momentaner Achslast auf
die einzelnen Räder von Vorder- und Hinterachse zu
verteilen, was durch den Einsatz von ALB-Reglern
(automatische lastabhängige Bremskraftregler) oder bei
Verwendung von EBS-Systemen (elektronische
Bremssteuersysteme) durch den Einsatz von Lastsensoren
erreicht wird. Bei Lastzügen ist man ferner bestrebt, die
vom Fahrer vorgegebene Bremskraft optimal auf das Zugfahrzeug
und auf das Anhängerfahrzeug zu verteilen, um die zwischen
beiden Fahrzeugen wirkenden Koppelkräfte, d. h. Zug- bzw.
Auflaufkräfte, zu minimieren. Ein Verfahren zur Bestimmung
der vom Anhängerfahrzeug auf das Zugfahrzeug ausgeübten
Auflaufkräfte ist aus der DE 43 13 198 C2 bekannt. Bei
diesem Verfahren werden zur Ermittlung der Koppelkraft
bei unbeschleunigtem Fahrzeugverbund aus gemessenen
Achslasten und einem vorgegebenen Radstand des Zugfahrzeugs
die Abstände der beiden Achsen vom Schwerpunkt des
Zugfahrzeugs berechnet, wobei unter dem Radstand des
Zugfahrzeugs der Abstand zwischen dessen Vorder- und
Hinterachse zu verstehen ist. Um das Fahrverhalten von
Fahrzeugen weiter zu verbessern kann zusätzlich die
dynamische Verteilung der Achslasten - d. h. die Achslastver
teilung bei gebremstem bzw. beschleunigtem Fahrzeug -
berücksichtigt werden. Soll dies auf rechnerischem Weg
erfolgen, z. B. unter Verwendung eines Mikroprozessors
und Berechnen der dynamischen Achslastverteilung aus einer
gemessenen statischen Achslastverteilung und einer momentanen
Fahrzeugverzögerung, so ist hierfür ebenfalls die Kenntnis
des Radstandes erforderlich.
Wünschenswert wäre daher ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung,
z. B. ein Rechnersystem mit integrierter Software, die
den Radstand eines Fahrzeugs automatisch ermittelt; ferner
wäre es aus wirtschaftlichen Gründen wünschenswert, wenn
das Verfahren bzw. die Vorrichtung zur Bestimmung des
Radstandes unterschiedlicher Fahrzeuge bzw. unterschiedlicher
Fahrzeugtypen geeignet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung anzugeben, mit dem bzw. mit der der Radstand
von Fahrzeugen automatisch ermittelbar ist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Radstand
eines lenkbaren Fahrzeuges bei stabiler Kurvenfahrt mit
den gegebenenfalls unterschiedlichen Spurweiten einzelner
Fahrzeugachsen, den Radumfangsgeschwindigkeiten und/oder
mit Lenkwinkeln der lenkbaren Fahrzeugräder ermittelbar
ist. Unter stabiler Kurvenfahrt ist hierbei eine Kurvenfahrt
zu verstehen, bei der sämtliche Räder des Fahrzeugs möglichst
exakt auf der Fahrbahn abrollen, d. h. bei der an den Rädern
lediglich geringe Längs- und Seitenschlupfwerte bzw. geringe
Traktions- und Bremskräfte auftreten.
Der Radstand eines Fahrzeuges läßt sich somit ausschließlich
aus gemessenen Radumfangsgeschwindigkeiten und/oder
gemessenen Lenkwinkeln sowie vorgegebenen, je nach Fahrzeug
gegebenenfalls unterschiedlichen Spurweiten ermitteln.
Die Spurweite ist der mittlere Abstand zwischen dem "rechten"
und dem "linken" Rad bzw. Zwillingsrad einer Fahrzeugachse.
Für die Ermittlung des Radstandes gemäß der Erfindung sind
die gegebenenfalls unterschiedlichen Spurweiten der einzelnen
Fahrzeugachsen vorgegeben, die bei vielen LKWs einen
annähernd gleichen Wert haben und somit für viele Fälle
als eine Konstante angesetzt werden können.
Die Bestimmung der Radumfangsgeschwindigkeiten ist mit
Raddrehzahlsensoren möglich, die bei mit ABS ausgestatteten
Fahrzeugen ohnehin vorhanden sind. Somit ist die Ermittlung des Radstandes
allein mit den bei modernen Fahrzeugen ohnehin vorhandenen
Sensoren möglich. Je nach Fahrzeugtyp (Zugfahrzeug,
Anhängerfahrzeug, Sattelauflieger etc.) ist eine bestimmte
Mindestanzahl von Radgeschwindigkeitssensoren zur Bestimmung
des Radstandes erforderlich.
Ist das Fahrzeug an mehr Rädern mit Raddrehzahlsensoren
ausgestattet als zur Bestimmung des Radstandes erforderlich
sind, so ist eine "redundante" Radstandsberechnung möglich,
d. h. mit unterschiedlichen "Sensorgruppen", so daß die
erhaltenen Ergebnisse vergleichbar sind.
Ist ein Fahrzeug an seinen lenkbaren Rädern mit Lenkwinkel
sensoren ausgestattet, können diese - je nach Fahrzeugtyp -
entweder ausschließlich oder in Kombination mit den
Raddrehzahlsensoren und der Spurweite zur Bestimmung des
Radstandes verwendet werden.
Ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ermittelter Radstand
bzw. ein mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermitteltes
den Radstand repräsentierendes Signal kann anderen Steuer-
bzw. Regelungseinrichtungen wzB. einer Fahrdynamikregelung,
einem ABS, einem EBS etc. zur Weiterverarbeitung zugeführt
werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungs
beispiele im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein schematisch dargestelltes
Fahrwerk eines Fahrzeuges, das mit vier
Raddrehzahlsensoren ausgestattet ist;
Fig. 2 das Fahrzeug der Fig. 1, wobei zur Bestimmung
des Radstandes nur drei Raddrehzahlsensoren
verwendet werden;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf ein Fahrzeug
mit unterschiedlichen Spurweiten;
Fig. 4 ein mit vier Raddrehzahlsensoren ausgestattetes
Anhängerfahrzeug;
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf einen Sattelzug;
Fig. 6 eine schematische Draufsicht auf ein mit zwei
Raddrehzahlsensoren und einem Lenkwinkelsensor
ausgestattetes Fahrzeug;
Fig. 7 ein mit zwei Raddrehzahlsensoren und zwei
Lenkwinkelsensoren ausgestattetes Fahrzeug;
Fig. 8 ein mit zwei Raddrehzahlsensoren und zwei
Lenkwinkelsensoren ausgestattetes Fahrzeug mit
symmetrischer Allradlenkung;
Fig. 9 ein mit zwei Raddrehzahlsensoren und einem
Lenkwinkelsensor ausgestattetes Fahrzeug mit
Knicklenkung; und
Fig. 10 ein Schema einer Vorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf das Fahrwerk
eines Fahrzeugs. Das Fahrwerk weist eine erste Achse 1,
die im folgenden als Hinterachse bezeichnet wird, eine
zweite Achse 2, die im folgenden als Vorderachse bezeichnet
wird und einen die beiden Achsen in Fahrzeuglängsrichtung
verbindenden Längsträger 3 auf. Der Längsträger 3 hat eine
Länge l, was dem Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse
entspricht. Dieser Abstand l wird im folgenden als Radstand
bezeichnet, den es zu bestimmen gilt.
An der Hinterachse 1 sind zwei Zwillingsräder 4 und 5
angeordnet, die hier im folgenden als Hinterräder bezeichnet
werden und die jeweils aus miteinander verbundenen
Einzelrädern 6 und 7 bestehen. Die Hinterräder 4 und 5
sind nicht lenkbar, so daß die Hinterachse 1 deren
gemeinsamer Drehachse entspricht. Jedem der Hinterräder
4 und 5 ist ein Raddrehzahlsensor 8 bzw. 9 zugeordnet.
Aus den damit ermittelten Raddrehzahlen und einem in den
folgenden Berechnungen als konstant angenommenen Radradius
R werden die Radumfangsgeschwindigkeiten v1 und v2 der
Hinterräder 4 und 5 ermittelt. Die Hinterräder 4 und 5
haben einen mittleren axialen Abstand b, der im folgenden
als Spurweite bezeichnet wird.
An der Vorderachse 2 sind zwei lenkbare Vorderräder 10
und 11 angeordnet, denen ebenfalls jeweils ein Rad
drehzahlsensor 12 bzw. 13 zugeordnet ist. Analog zur
Hinterachse 1 sind mit den Raddrehzahlsensoren 12 und 13
aus den Raddrehzahlen und dem Radradius die Radumfangs
geschwindigkeiten v3 und v4 der Vorderräder 10 und 11
ermittelbar. Der Abstand der Mittelpunkte der beiden
Vorderräder 10 und 11, d. h. die Spurweite der Vorderachse
2 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel gleich
der Spurweite b der Hinterachse 1. Ferner ist in dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel der Radius R der Vorderräder
10 und 11 gleich dem der Hinterräder 4 bzw. 5 und wird
ebenfalls in allen Fahrsituationen als konstant bleibend
angenommen.
Bei Geradeausfahrt des Fahrzeugs sind sämtliche Räder
parallel ausgerichtet und infolge der gleichen Raddurchmesser
sind auch die Radumfangsgeschwindigkeiten v1, v2, v3 und
v4 gleich groß. Im Gegensatz dazu sind in Fig. 1 die beiden
Vorderräder 10 und 11 entsprechend dem Durchfahren einer
Linkskurve nach links eingeschlagen, so daß sich für die
Radumfangsgeschwindigkeiten v1, v2, v3 und v4 vier
unterschiedliche Werte ergeben.
Unter der eingangs bereits erwähnten Annahme, daß nur geringe
Längs- und Seitenschlupfwerte bzw. geringe Traktions- und
Bremskräfte an den einzelnen Rädern des Fahrzeugs auftreten,
ist dem Fahrzeug während Kurvenfahrten ein Momentanpol
M zugeordnet. Der Momentanpol M ist ein fiktiver Raumpunkt,
um den sich sämtliche Punkte des Fahrwerks - insbesondere
die Mittelpunkte der einzelnen Räder 4, 5, 10 bzw. 11 -
drehen. Es ist offensichtlich, daß der Momentanpol M eines
Fahrzeugs mit nicht lenkbaren Hinterrädern 4 und 5 immer
auf einer "Verlängerung" 14 der Hinterachse 1 liegt. Fährt
das Fahrzeug geradeaus, so liegt der Momentanpol M im
Unendlichen, während sich bei Kurvenfahrten - je nach
Kurvenradius - ein bestimmter Abstand zu den einzelnen
Rädern 4, 5, 10 und 11 ergibt. Sind die beiden Ge
schwindigkeiten v1 und v2 der Hinterräder 4 bzw. 5 sowie
die Spurweite b bekannt, so ist unter Verwendung der
Gleichung
der Momentanpol M bestimmbar. Die Verbindungslinien des
Momentanpols M mit den Mittelpunkten der Vorderräder 10
bzw. 11 werden im folgenden als Polstrahlen R3 bzw. R4
bezeichnet. Unter Verwendung der folgenden beiden Beziehungen
ist der Lenkwinkel α des rechten Vorderrades 10 aus dem
Verhältnis der Radumfangsgeschwindigkeiten v1 und v3
bestimmbar. Analog dazu ist der Lenkwinkel β des linken
Vorderrades 11 aus dem Verhältnis der beiden Geschwindigkei
ten v2 und v4 bestimmbar. Unter Lenkwinkel ist hierbei
der Winkel α bzw. β zwischen dem eingeschlagenen Vorderrad
10 bzw. 11 und dessen Stellung bei Geradeausfahrt zu
verstehen. Zur Bestimmung des Radstandes l können für die
Größen α, β, R2 und b folgende Gleichungen aufgestellt
werden:
Durch Umformen ist hieraus der Radstand l in Abhängigkeit
der Spurweite b und der Lenkwinkel α und β der Vorderräder
10 bzw. 11 bestimmbar.
Durch trigonometrische Umformungen mit den Gleichungen
lassen sich die Lenkwinkel α und β ersetzen, so daß man
nach weiteren Umformungen eine Gleichung für den Radstand
l erhält, in der als Parameter lediglich die Spurbreite
b und Verhältnisse gemessener Radumfangsgeschwindigkeiten
enthalten sind:
Anhand dieser Gleichung ist zu erkennen, daß der Radstand
l bei vorgegebener Spurweite b genau dann bestimmbar ist,
wenn der Nenner des Terms auf der rechten Gleichungsseite
ungleich 0 ist. Dies ist dann der Fall, wenn das Fahrzeug
eine Kurve fährt, d. h. wenn die beiden Lenkwinkel α und
β unterschiedlich groß sind, d. h. wenn tanβ - tanα ungleich
Null ist. Je enger die Kurve, desto je größer sind die
Lenkwinkel α und β und desto exakter ist der Radstand l
in Abhängigkeit der mit gewissen Meßtoleranzen bestimmbaren
Radumfangsgeschwindigkeiten v1, v2, v3 und v4 bestimmbar.
Anhand von, Fig. 2 wird nun erläutert, wie der Radstand
des in Fig. 1 gezeigten Fahrzeugs unter Verwendung von
nur drei Raddrehzahlsensoren bestimmbar ist. Hierfür werden
lediglich die von den beiden Radsensoren 8 und 9 der
ungelenkten Hinterräder 4 bzw. 5 gelieferten Radumfangs
geschwindigkeiten v1 bzw. v2 und die vom Raddrehzahlsensor
12 des rechten Vorderrads 10 - d. h. des kurvenäußeren
Vorderrads - gelieferte Radumfangsgeschwindigkeit v3
verwendet. Analog zu dem anhand Fig. 1 beschriebenen
Rechengang mit vier Sensoren können folgende beiden
Gleichungen für die Abstände R2 und R3 der Radmittelpunkte
vom Momentanpol M aufgestellt werden:
Aus der Fahrzeuggeometrie läßt sich ferner für die Abstände
R2, R3, die Spurweite b und den zu bestimmenden Radstand
l folgende Gleichung aufstellen:
R3 2 = (R2 + b)2 + l2.
Die in diesen drei Gleichungen enthaltenen Unbekannten
R2 und R3 werden durch Umformen eliminiert und daraus
folgende Gleichung für den Radstand l abgeleitet.
Somit ist der Radstand l allein aus der Spurweite b, den
beiden Radumfangsgeschwindigkeiten v1 und v2 der Hinterräder
4 und 5 sowie der Geschwindigkeit v3 des gelenkten - hier
kurvenäußeren - Vorderrads 10 bestimmbar.
Alternativ dazu ist durch Aufstellen ähnlicher Gleichungen
der Radstand l auch aus den beiden Hinterradgeschwindigkeiten
v1 und v2 und einer Geschwindigkeit v4 des kurveninneren
Vorderrads 11 berechenbar, wobei sich für den Radstand
l folgende Gleichung ergibt:
Somit ist es möglich, den Radstand eines Fahrzeuges, das
mit mit vier Raddrehzahlsensoren 8, 9, 12 bzw. 13 (Fig.
1) ausgestattet ist, auf zwei verschiedenen Wegen zu
berechnen. Geht man davon aus, daß die gemessenen
Radumfangsgeschwindigkeiten v1, v2, v3 und v4 gewissen
Meßtoleranzen unterliegen, so ist durch Anwendung beider
Verfahren ein Vergleich der erhaltenen Ergebnisse und eine
Aussage über die Genauigkeit des ermittelten Radstandes
l möglich.
Anhand Fig. 3 wird ein Verfahren zur Bestimmung des
Radstandes eines Fahrzeugs mit unterschiedlichen Spurweiten
an Vorder- und Hinterachse beschrieben. Die mittlere
Spurweite der Hinterachse 1 des Fahrzeuges beträgt b1 und
ist hier größer als die mittlere Spurweite b2 an der
Vorderachse 2. Ähnlich wie im Zusammenhang mit Fig. 2
beschrieben, werden zur Berechnung des Radstandes l lediglich
die von den beiden Raddrehzahlsensoren 8 und 9 der
ungelenkten Hinterräder 4 und 5 gelieferten Radumfangs
geschwindigkeiten v1 und v2 sowie die vom Raddrehzahlsensor
12 des Vorderrades 10 gelieferte Radumfangsgeschwindigkeit
v3 verwendet. Die in den folgenden drei Gleichungen
enthaltenen Unbekannten R2 und R3 werden eliminiert und
das Gleichungssystem wird nach dem Radstand l aufgelöst:
Der sich ergebende Radstand l
läßt sich somit aus den Geschwindigkeiten v1, v2 und v3
sowie den beiden Spurweiten b1 und b2 berechnen.
Alternativ dazu ist es auch möglich, den Raddrehzahlsensor
(nicht dargestellt) des anderen, d. h. des kurveninneren
Vorderrades 11 für die Ermittlung des Radstandes l zu
verwenden, wofür sich in analoger Weise folgende Beziehung
herleiten läßt.
Somit ist auch für den Fall unterschiedlicher Spurweiten
b1, b2 eine redundante Radstandsberechnung möglich.
Anhand Fig. 4 wird die Bestimmung des Radstandes eines
zweiachsigen Anhängerfahrzeuges erläutert. Die Hinterräder
4 und 5 sind drehbar an der starren Hinterachse 1 angeordnet
und haben die Spurweite b. Dementsprechend sind die
Vorderräder 10 und 11 drehbar an der Vorderachse 2 angeordnet
und haben dieselbe Spurweite b. Bezüglich der Vorderachse
2 sind die Vorderräder 10 bzw. 11 unlenkbar, jedoch ist
die gesamte Vorderachse 2 über ein Drehgelenk 15 mit dem
Längsträger 3 verbunden und somit lenkbar. In der gezeigten
Stellung ist die Vorderachse 2 des Anhängerfahrzeugs "nach
links" eingeschlagen. Jedem der vier Räder 4, 5, 10 und
11 des Anhängerfahrzeugs ist ein Raddrehzahlsensor 8, 9,
12 bzw. 13 zugeordnet, womit die Radumfangsgeschwindigkeiten
v1, v2, v3 und v4 bestimmbar sind. Für die vier Radumfangsge
schwindigkeiten und die Abstände der Radmittelpunkte vom
Momentanpol M des Fahrzeugs lassen sich folgende Gleichungen
herleiten:
Eine Gleichung für den Radstand l läßt sich aus den Abständen
des Drehgelenks 15 und des Hinterachsmittelpunkts 16 vom
Momentanpol M des Anhängerfahrzeugs herleiten:
Durch Eliminieren der Unbekannten R2 und R4 läßt sich
schließlich der Radstand l des Anhängerfahrzeugs in
Abhängigkeit von der Spurweite b und den Geschwindigkeiten
v1, v2, v3 und v4 ermitteln.
Anhand Fig. 5 wird die Radstandbestimmung für einen
Sattelauflieger beschrieben, wobei zusätzlich das Fahrwerk
eines Zugfahrzeugs schematisch dargestellt ist. Das
Zugfahrzeug hat einen Radstand l1, der beispielsweise,
wie im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben, aus den
Radumfangsgeschwindigkeiten v1, v2 und v3 der Hinterräder
4 und 5 und des Vorderrads 10 des Zugfahrzeugs ermittelbar
ist.
In einem Abstand x von der Hinterachse 1 des Zugfahrzeugs
ist an dessen Längsträger 3 ein Sattelgelenk 17 zur
Ankupplung des Sattelaufliegers vorgesehen. Aus der Lage
des Momentanpols M1 des Zugfahrzeugs, der aus den
Geschwindigkeiten v1 und v2 ermittelbar ist und aus dem
Abstand RS des Sattelgelenks 17 vom Momentanpol M1 ist
die Geschwindigkeit v5 des Sattelgelenks 17 durch folgende
Gleichungen berechenbar:
Durch Einsetzen und Auflösen nach v5 erhält man
An das Sattelgelenk 17 ist ein Längsträger 18 des
Sattelaufliegers angekuppelt, der mit einer Hinterachse
19 verbunden ist. Der Längsträger 18 hat die Länge l2,
was dem "Radstand" des Sattelaufliegers, d. h. dem Abstand
des Sattelgelenks 17 von der Hinterachse 19 entspricht.
An der Hinterachse 19 sind zwei nicht lenkbare Räder 20
und 21 angeordnet, denen Raddrehzahlsensoren 22 und 23
zugeordnet sind. Die Räder 20 und 21 haben einen mittleren
Abstand b2, was der Spurweite b2 des Sattelaufliegers
entspricht. Aus der Spurweite b2 und den Geschwindigkeiten
v6 und v7 der Räder 20 und 21 des Sattelaufliegers ist
dessen Momentanpol M2 bestimmbar. Alternativ dazu ergibt
sich der Momentanpol M2 des Sattelaufliegers auch als
Schnittpunkt der Verlängerungen des Polstrahls RS und der
Hinterachse 19 des Sattelaufliegers.
Aus den Geschwindigkeiten v5, v6 und v7 und der Spurweite
b2 des Sattelaufliegers lassen sich durch folgende
Gleichungen die Abstände R7 des Rads 21 und R5 des
Sattelgelenks 17 vom Momentanpol M2 ermitteln.
Ferner läßt sich der "Radstand", was im Falle eines
Sattelaufliegers der Länge l2 entspricht durch folgende
Gleichung berechnen:
Durch Eliminieren der Unbekannten R5 und R7 ist der Radstand
bzw. die Länge l2 des Sattelaufliegers in Abhängigkeit
von dessen Spurweite b2, der Geschwindigkeit v5 des
Sattelgelenks 17 und der Geschwindigkeiten v6 und v7 der
Räder 20 bzw. 21 ermittelbar.
Anhand Fig. 6 wird beschrieben, wie der Radstand l eines
Fahrzeuges aus der gemessenen Geschwindigkeit v2 eines
nicht gelenkten Rades, der gemessenen Geschwindigkeit v3
eines gelenkten Rades und einem Lenkwinkel α eines gelenkten
Rades bestimmbar ist. In dem hier gezeigten Ausführungsbei
spiel ist das ungelenkte Rad das linke Hinterrad 5 und
das gelenkte Rad das rechte Vorderrad 10, denen die
Raddrehzahlsensoren 9 und 12 zugeordnet sind. Zur Bestimmung
des Lenkwinkels α ist am Vorderrad 10 zusätzlich ein
Lenkwinkelsensor 24 vorgesehen, der schematisch durch ein
Dreieck angedeutet ist. Mit folgenden beiden Gleichungen
sind aus den gemessenen Geschwindigkeiten v2 und v3 der
Räder 5 bzw. 10 und dem Lenkwinkel α die Abstände R2 und
R3 der Radmittelpunkte vom Momentanpol M des Fahrzeugs
berechenbar.
Ferner ist der Radstand l mit den Abständen R2 und R3 sowie
der Spurweite b des Fahrzeugs durch folgende Gleichung
verknüpft:
R3 2 = (R2 + b)2 + l2.
Hieraus ergibt sich die folgende quadratische Gleichung,
aus der der Radstand l in Abhängigkeit der gemessenen
Geschwindigkeiten v2 und v3 sowie dem gemessenen Lenkwinkel
α ermittelbar ist.
Alternativ dazu wäre es auch möglich, beide Raddrehzahlsenso
ren an den Hinterrädern 4 und 5 anzubringen und am Vorderrad
10 lediglich den Lenkwinkelsensor 24 anzubringen. Ferner
ist es möglich, den Lenkwinkelsensor 24 und bzw. den
Raddrehzahlsensor 12 am linken Vorderrad anzubringen. Für
alle Fälle ergeben sich ähnliche Gleichungen, die jedoch
nicht explizit angegeben werden.
Alternativ dazu beschreibt Fig. 7, wie der Radstand l eines
Fahrzeugs in Abhängigkeit von dessen Spurweite b allein
aus den Lenkwinkeln α und β zweier gelenkter Räder 10 und
11 ermittelbar ist. Zur Bestimmung des Radstandes l ist
zusätzlich zu dem Lenkwinkelsensor 24 des Rads 10 am
lenkbaren Rad 11 ein Lenkwinkelsensor 24a vorgesehen, mit
dem der Lenkwinkel β bestimmbar ist. Vom gesuchten Radstand
l lassen sich die Abstände der mit R3 und R4 der Mittelpunkte
der Räder 10 bzw. 11 durch folgende Gleichungen darstellen:
Ferner sind die Spurweite b, die Abstände R3 und R4 sowie
die Lenkwinkel α und β durch folgende Gleichung verknüpft:
b2 = R3 2 + R4 2 - 2 R3 R4 cos(α - β).
Durch Einsetzen ergibt sich hieraus der gesuchte Radstand
l:
Fig. 8 beschreibt die Ermittlung des Radstandes l eines
Fahrzeugs mit symmetrischer Allradlenkung, d. h. eines
Fahrzeugs, dessen linke Vorder- und Hinterräder bei
Kurvenfahrten jeweils um einen betragsmäßig gleichen
Lenkwinkel eingeschlagen sind. Zur Ermittlung des Radstandes
l sind den Vorderrädern 10 und 11 die Raddrehzahlsensoren
12 und 13 zugeordnet. Zusätzlich ist am Vorderrad 10 der
Lenkwinkelsensor 24 vorgesehen. Für die Abstände R1 und
R2 der Räder 10 und 11 vom Momentanpol M des Fahrzeugs,
der bei einem Fahrzeug mit symmetrischer Allradlenkung
auf der Mittelsenkrechten 26 des. Längsträgers 3 liegt,
die Geschwindigkeiten v2 und v1 der Räder 10 bzw. 11 sowie
für die Spurweite b des Fahrzeugs, lassen sich folgende
Gleichungen herleiten:
Durch Einsetzen ergibt sich eine quadratische Gleichung
für R2 und hieraus der gesuchte Radstand l.
Fig. 9 beschreibt die Ermittlung des Radstandes eines
Fahrzeugs mit symmetrischer Knicklenkung. Das Fahrwerk
dieses Fahrzeugs besteht aus zwei symmetrischen Fahrwerks
elementen, die über ein Drehgelenk 15 miteinander verbunden
sind. Jedes der Fahrwerkelemente besteht aus einem
Längsträger 3 bzw. 3a der Länge l/2, was gleich dem halben
Radstand des Fahrzeugs bei Geradeausfahrt ist. Quer an
den Längsträgern 3 bzw. 3a sind Achsen 27 und 27a befestigt.
An der Achse 27 sind die beiden Räder 4 und 5 mit den
zugeordneten Raddrehzahlsensoren 8 bzw. 9 zur Bestimmung
der entsprechenden Radumfangsgeschwindigkeiten v1 bzw.
v2 angeordnet. Zusätzlich ist am Drehgelenk 15 ein
Lenkwinkelsensor 28 zur Bestimmung des Lenkwinkels α des
Längsträgers 3 vorgesehen. Der Momentanpol M des Fahrzeugs
ergibt sich aus dem Schnittpunkt einer Winkelhalbierenden
29 der beiden Längsträger 3 und 3a sowie der gedachten
Verlängerungen der Achsen 27 und 27a. Für den Abstand R2
des kurveninneren Rads 5 vom Momentanpol M, der Spurweite
b und den Geschwindigkeiten v1 und v2 der Räder 4 bzw.
5 sowie dem Lenkwinkel α lassen sich folgende Gleichungen
zur Bestimmung des Radstandes l des Fahrzeugs herleiten:
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß in den Fig.
1 bis 9 nicht alle denkbaren "Sensorkombinationen", die
zur Ermittlung des Radstandes geeignet sind, erläutert
wurden. Das Grundprinzip, aus vorgegebenen, gegebenenfalls
unterschiedlichen Spurweiten eines Fahrzeugs, gemessenen
Radumfangsgeschwindigkeiten und/oder gemessenen Lenkwinkeln
und der Lage des Momentanpols des Fahrzeugs den Radstand
zu ermitteln bleibt jedoch gleich und ist auch auf zahlreiche
andere Fahrzeuge anwendbar, die nicht explizit erläutert
wurden.
Fig. 10 zeigt ein Schema einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung. Die Vorrichtung weist eine Recheneinheit 30
und eine Speichereinheit 31 auf, in der in dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel zwei Spurweiten b1 und b2 gespeichert
sind und der Recheneinheit 30 zugeführt werden. Ferner
werden der Recheneinheit 30 hier vier von den Rad
drehzahlsensoren 8, 9, 12 und 13 gelieferte Signale
zugeführt, die den Radumfangsgeschwindigkeiten v1, v2,
v3 bzw. v4 entsprechen. Zusätzlich werden der Recheneinheit
30 von den beiden Lenkwinkelsensoren 24 und 24a erzeugte
Signale zugeführt, die den gemessenen Lenkwinkeln α bzw.
β gelenkter Fahrzeugräder entsprechen. Aus einem Teil oder
aus allen der der Recheneinheit 30 zugeführten Spurweiten
b1, b2, Radumfangsgeschwindigkeiten v1-v4 bzw. der Lenkwinkel
α, β erzeugt die Recheneinheit ein Signal, das dem Radstand
l des Fahrzeugs entspricht. In dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel werden der Recheneinheit 30 mehr Signale
zugeführt, als zur Radstandbestimmung des z. B. in Fig.
1 gezeigten Fahrzeugs benötigt werden, was eine redundante
Radstandsbestimmung ermöglicht. Somit ist es möglich, mit
der Recheneinheit 30 die aus unterschiedlichen "Signal
gruppen" erhaltenen Radstandssignale miteinander zu
vergleichen und hieraus z. B. durch arithmetische Mittelung
das in Fig. 10 eingezeichnete Radstandssignal l zu erzeugen.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird das den
Radstand repräsentierende Signal l einer Verarbeitungseinheit
32 zugeführt, die beispielsweise ein Fahrdynamik-Regelungs
system, ein EBS-System, ein ABS-System oder ähnliches sein
kann. Ferner wird der Verarbeitungseinheit 32 hier ein
Bremsanforderungssignal BRA zugeführt, das der Fahrer über
ein Bremspedal 33 vorgibt. Zusätzlich können der Verarbei
tungseinheit 32 noch weitere Signale S1 bis Sn zugeführt
werden, die beispielsweise die Beschleunigung des Fahrzeugs,
den Beladungszustand des Fahrzeugs, den Neigungswinkel
der Fahrbahn etc. repräsentieren. Aus den der Verarbeitungs
einheit zugeführten Signalen werden Ausgangssignale Sa1,
Sa2, Sa3 und Sa4 erzeugt, die hier jeweils zur Steuerung
eines zugeordneten Ventils 34, 35, 36 und 37 verwendet
werden. Bei den Ventilen 34-37 kann es sich beispielsweise
um ABS-Ventile handeln, die über Leitungen 38 und 39 mit
einer Bremse (nicht dargestellt) des Fahrzeugs bzw. mit
einer Bremsdruckerzeugungseinheit (nicht dargestellt)
verbunden sind.
Wie in Fig. 10 gezeigt, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit der Verarbeitungseinheit 32 in eine übergeordnete Steuer-
bzw. Regelungseinheit 40 integriert sein.
Claims (13)
1. Verfahren zum automatischen Bestimmen des Radstandes
(l) von lenkbaren Fahrzeugen während Kurvenfahrten,
wobei die Fahrzeuge an mindestens zwei ungelenkten
Fahrzeugrädern (4 bis 7) und mindestens einem gelenkten
Fahrzeugrad (10, 11) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen
der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1 bis v4) aufweisen,
bei dem
- a) die Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) an den mindestens drei mit Sensoren (8, 9, 12, 13) ausgestatteten Fahrzeugrädern (4-7; 10, 11) bestimmt werden,
- b) mindestens eine Spurweite (b, b1, b2) einer Fahrzeugachse (1, 2) vorgegeben ist,
- c) aus den gemessenen Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) und der mindestens einen Spurweite (b, b1, b2) der Radstand (l) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern (4-7) einer ersten ungelenkten Fahrzeugachse (1) und zwei gelenkten Fahrzeugrädern (10, 11) einer zweiten ungelenkten Fahrzeugachse (2) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1- v4) aufweist,
daß die mittleren Spurweiten beider Fahrzeugachsen (1, 2) denselben Wert (b) haben,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 und v4 die Radumfangs geschwindigkeiten der gelenkten Räder (10, 11) sind.
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern (4-7) einer ersten ungelenkten Fahrzeugachse (1) und zwei gelenkten Fahrzeugrädern (10, 11) einer zweiten ungelenkten Fahrzeugachse (2) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1- v4) aufweist,
daß die mittleren Spurweiten beider Fahrzeugachsen (1, 2) denselben Wert (b) haben,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 und v4 die Radumfangs geschwindigkeiten der gelenkten Räder (10, 11) sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern (4, 5) einer ungelenkten Fahrzeugachse (1) und an zwei bezüglich einer gelenkten Fahrzeugachse (2) ungelenkten Fahrzeugrädern (10, 11) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) aufweist,
daß die mittleren Spurweiten beider Fahrzeugachsen (1, 2) denselben Wert (b) haben,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 und v4 die Radumfangs geschwindigkeiten der bezüglich der gelenkten Fahrzeug achse (2) ungelenkten Räder (10, 11) sind.
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern (4, 5) einer ungelenkten Fahrzeugachse (1) und an zwei bezüglich einer gelenkten Fahrzeugachse (2) ungelenkten Fahrzeugrädern (10, 11) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) aufweist,
daß die mittleren Spurweiten beider Fahrzeugachsen (1, 2) denselben Wert (b) haben,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 und v4 die Radumfangs geschwindigkeiten der bezüglich der gelenkten Fahrzeug achse (2) ungelenkten Räder (10, 11) sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern einer ersten ungelenkten Fahrzeugachse (1) und an einem gelenkten Fahrzeugrad (10, 11) einer zweiten ungelenkten Fahrzeugachse (2) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1- v4) aufweist,
daß die mittleren Spurweiten beider Fahrzeugachsen (1, 2) denselben Wert (b) haben,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 die Radumfangs geschwindigkeit des gelenkten Rads (10, 11) sind.
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern einer ersten ungelenkten Fahrzeugachse (1) und an einem gelenkten Fahrzeugrad (10, 11) einer zweiten ungelenkten Fahrzeugachse (2) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1- v4) aufweist,
daß die mittleren Spurweiten beider Fahrzeugachsen (1, 2) denselben Wert (b) haben,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 die Radumfangs geschwindigkeit des gelenkten Rads (10, 11) sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern (4-7) einer ersten ungelenkten Fahrzeugachse (1) und einem von zwei gelenkten Fahrzeugrädern (10, 11) einer zweiten ungelenkten Fahrzeugachse (2) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) aufweist,
daß die mittlere Spurweite der ersten Fahrzeugachse (1) einen Wert b1 und die mittlere Spurweite der zweiten Fahrzeugachse (2) einen sich von b1 unterscheidenden Wert b2 hat,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wenn v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 die Radumfangs geschwindigkeit des kurvenäußeren gelenkten Rads (10, 11) sind, und
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wenn v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v4 die Radumfangs geschwindigkeit des kurveninneren gelenkten Rades (10, 11) sind.
daß das Fahrzeug an zwei ungelenkten Fahrzeugrädern (4-7) einer ersten ungelenkten Fahrzeugachse (1) und einem von zwei gelenkten Fahrzeugrädern (10, 11) einer zweiten ungelenkten Fahrzeugachse (2) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) aufweist,
daß die mittlere Spurweite der ersten Fahrzeugachse (1) einen Wert b1 und die mittlere Spurweite der zweiten Fahrzeugachse (2) einen sich von b1 unterscheidenden Wert b2 hat,
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wenn v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v3 die Radumfangs geschwindigkeit des kurvenäußeren gelenkten Rads (10, 11) sind, und
daß der Radstand (l) des Fahrzeugs nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wenn v1 und v2 die Radumfangsgeschwindigkeiten der ungelenkten Räder (4-7) und v4 die Radumfangs geschwindigkeit des kurveninneren gelenkten Rades (10, 11) sind.
6. Verfahren zum automatischen Bestimmen des Abstandes
(l2) zwischen einer Achse (19) und einem Sattelgelenk
(17) eines über das Sattelgelenk (17) an ein
Zugfahrzeug angekuppelten Sattelaufliegers während
Kurvenfahrten, wobei an der Achse (19) zwei ungelenkte
Fahrzeugräder (20, 21) angeordnet sind, denen je ein
Sensor (22, 23) zum Messen der Radumfangsgeschwindig
keiten (v6, v7) der Fahrzeugräder (20, 21) zugeordnet
ist, bei dem
- a) die Radumfangsgeschwindigkeiten (v6, v7) der Fahrzeugräder (20, 21) bestimmt werden,
- b) eine Spurweite (b2) der Achse (19) vorgegeben ist,
- c) ein Geschwindigkeitssignal (v5) bereitgestellt wird, das der Geschwindigkeit des Sattelgelenks (17) entspricht, wobei das Geschwindigkeitssignal (v5) aus mindestens einer Spurweite (b, b1, b2) einer Fahrzeugachse (1, 2) des Zugfahrzeugs, der Lage des Sattelgelenks (17) bezüglich Rädern (4-7; 10, 11) des Zugfahrzeugs sowie aus Signalen erzeugt wird, die von Raddrehzahlsensoren (8, 9, 12, 13) und/oder Lenkwinkelsensoren (24, 24a, 28) des Zugfahrzeugs geliefert werden,
- d) aus den gemessenen Radumfangsgeschwindigkeiten (v6, v7), dem Geschwindigkeitssignal (v5) und der Spurweite (b2) der Abstand (l2) ermittelt wird.
7. Verfahren zum automatischen Bestimmen des Radstandes
(l) von lenkbaren Fahrzeugen während Kurvenfahrten,
wobei die Fahrzeuge an mindestens zwei Fahrzeugrädern
(4-7; 10, 11) Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der
Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) und zusätzlich
an mindestens einem gelenkten Fahrzeugrad (10, 11)
einen Sensor (24, 24a) zum Messen eines Lenkwinkels
(α, β) des mindestens einen gelenkten Fahrzeugrades
(10, 11) aufweisen, bei dem
- a) die Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) der mindestens zwei Fahrzeugräder (4-7; 10, 11) bestimmt werden,
- b) der Lenkwinkel (α, β) des mindestens einen gelenkten Fahrzeugrades (10, 11) bestimmt wird,
- c) mindestens eine Spurweite (b, b1, b2) einer Fahrzeugachse (1, 2) vorgegeben ist,
- d) aus den gemessenen Radumfangsgeschwindigkeiten (v1-v4) dem gemessenen Lenkwinkel (α, β) und der mindestens einen Spurweite (b, b1, b2) der Radstand (l) ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß einem ungelenkten Fahrzeugrad (4-7) und einem
gelenkten Fahrzeugrad (10, 11) je ein Sensor (8, 9,
12, 13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten
(v1-v4) zugeordnet ist und der Sensor (24) zum Messen
des Lenkwinkels (α, β) ebenfalls dem einen gelenkten
Fahrzeugrad (10, 11) zugeordnet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei gelenkten Fahrzeugrädern (10, 11) jeweils
ein Sensor (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangs
geschwindigkeiten (v1-v4) zugeordnet ist und der Sensor
(24) zum Messen des Lenkwinkels (α, β) ebenfalls einem
dieser beiden Fahrzeugräder (10, 11) zugeordnet ist.
10. Verfahren zum automatischen Bestimmen des Radstandes
(l) eines Fahrzeugs mit Knicklenkung, dessen Fahrwerk
aus zwei durch ein Lenkgelenk (15) miteinander
verbundenen Fahrwerkskomponenten besteht, wobei jede
Fahrwerkskomponente eine Achse (27, 27a) mit je zwei
Rädern (4, 5) aufweist, wobei zwei Rädern (4, 5) einer
der beiden Achsen (27, 27a) je ein Sensor (8, 9, 12,
13) zum Messen der Radumfangsgeschwindigkeiten (v1,
v2) zugeordnet ist und wobei das Fahrzeug einen
Lenkwinkelsensor (28) zum Messen von Lenkwinkeln (α)
des Lenkgelenks (28) aufweist, bei dem
- a) die Radumfangsgeschwindigkeiten (v1, v2) der beiden Fahrzeugräder (4, 5) der einen der beiden Achsen (27, 27a) bestimmt werden,
- b) der Lenkwinkel (α) des Lenkgelenks (15) bestimmt wird,
- c) eine Spurweite (b) derjenigen Fahrzeugachse (27, 27a) vorgegeben ist, deren Rädern (4, 5) die Sensoren (8, 9, 12, 13) zum Messen der Radumfangs geschwindigkeiten (v1, v2) zugeordnet sind,
- d) aus den gemessenen Radumfangsgeschwindigkeiten (v1, v2), dem gemessenen Lenkwinkel (α) und der Spurweite (b) der Radstand (l) ermittelt wird.
11. Verfahren zum automatischen Bestimmen des Radstandes
(l) von lenkbaren Fahrzeugen während Kurvenfahrten,
wobei die Fahrzeuge zwei ungelenkte Fahrzeugräder
(4-7) und zwei gelenkte Fahrzeugräder (10, 11)
aufweisen, wobei den gelenkten Fahrzeugrädern (10,
11) je ein Sensor (24, 24a) zum Messen von Lenkwinkeln
(α, β) zugeordnet ist, bei dem
- a) die Lenkwinkel (α, β) der beiden gelenkten Fahrzeugräder (10, 11) bestimmt werden,
- b) mindestens eine Spurweite (b, b1, b2) einer Fahrzeugachse (1, 2) vorgegeben ist,
- c) aus den gemessenen Lenkwinkeln (α, β) und der mindestens einen Spurweite (b, b1, b2) der Radstand (l) ermittelt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Patentansprüche 1 bis 11 zum automatischen
Bestimmen des Radstandes (l) von lenkbaren Fahrzeugen
während Kurvenfahrten, die eine Recheneinheit (30)
und eine Speichereinheit (31) aufweist,
wobei in der Speichereinheit (31) mindestens ein der Spurweite (b, b1, b2) einer Fahrzeugachse (1, 2) entsprechender Wert gespeichert ist und der Recheneinheit (30) dieser die Spurweite (b, b1, b2) repräsentierende Wert zugeführt wird,
wobei der Recheneinheit von Raddrehzahlsensoren (8, 9, 12, 13) und/oder von Lenkwinkelsensoren (24, 24a) Signale zugeführt werden, welche Radumfangsgeschwindig keiten (v1-v4; v6, v7) und/oder Lenkwinkel (α, β) der Fahrzeugräder (4-7; 10, 11) repräsentieren und
wobei die Recheneinheit (30) aus den ihr zugeführten Signalen (b, b1, b2; v1-v4; v6, v7; α, β) ein den Radstand des Fahrzeugs repräsentierendes Signal (l, l1, l2) erzeugt.
wobei in der Speichereinheit (31) mindestens ein der Spurweite (b, b1, b2) einer Fahrzeugachse (1, 2) entsprechender Wert gespeichert ist und der Recheneinheit (30) dieser die Spurweite (b, b1, b2) repräsentierende Wert zugeführt wird,
wobei der Recheneinheit von Raddrehzahlsensoren (8, 9, 12, 13) und/oder von Lenkwinkelsensoren (24, 24a) Signale zugeführt werden, welche Radumfangsgeschwindig keiten (v1-v4; v6, v7) und/oder Lenkwinkel (α, β) der Fahrzeugräder (4-7; 10, 11) repräsentieren und
wobei die Recheneinheit (30) aus den ihr zugeführten Signalen (b, b1, b2; v1-v4; v6, v7; α, β) ein den Radstand des Fahrzeugs repräsentierendes Signal (l, l1, l2) erzeugt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das den Radstand repräsentierende Signal (l, l1, l2) einer Verarbeitungseinheit (32) zugeführt wird,
wobei die Verarbeitungseinheit (32) ein Fahr dynamikregelungssystem, ein ABS-System, ein EBS-System oder dergleichen ist.
daß das den Radstand repräsentierende Signal (l, l1, l2) einer Verarbeitungseinheit (32) zugeführt wird,
wobei die Verarbeitungseinheit (32) ein Fahr dynamikregelungssystem, ein ABS-System, ein EBS-System oder dergleichen ist.
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