DE19809449A1 - Betätigungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug-Türschloß - Google Patents
Betätigungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug-TürschloßInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bekanntlich geht in der modernen Fertigungstechnik insbesondere von Kraftfahrzeugen die
Tendenz dahin, möglichst viele Teile zu Vormontagebaugruppen zusammenzufassen und
als solche im eigentlichen Fahrzeug zu montieren. Diesem Gesichtspunkt trägt eine aus der
DE 39 30 149 A1 bekannte gattungsgemäße Betätigungsvorrichtung dadurch Rechnung,
daß die Betätigungsvorrichtung zusammen mit dem ihr zugeordneten Drehfallenschloß und
einem Schließzylinder zu einer Vormontageeinheit zusammengefaßt ist, die vom Türinnern
her eingesetzt und befestigt wird. Die Befestigung erfolgt dabei im Bereich des
Drehfallenschlosses, dessen Gehäuse über einen einen Fortsatz darstellenden Träger das
Schwenklager für die Schwenkachse des Griffs trägt. Der Griff ist manuell von der
Griffschale her durch die Ausnehmung in dieser betätigbar; zur Abdichtung dient eine relativ
große Dichtung.
Unter dem oben erläuterten Gesichtspunkt der Zusammenfassung möglichst vieler Teile zu
einer Vormontageeinheit erscheint diese bekannte Vorrichtung optimal. Sie besitzt aber
zumindest zwei gravierende Nachteile: Zum einen ist die beschriebene Zusammenfassung
von Betätigungsvorrichtung und Schloß nur dann möglich, wenn die Betätigungsvorrichtung
und das Schloß sehr nah beieinander angeordnet sind. Andernfalls bestünde infolge der
alleinigen Befestigung dieser Vormontageeinheit im Schloßbereich, nicht aber im Bereich der
Griffschale, die Gefahr des Auftretens von Schwingungen und einer unerwünschten
Geräuschentwicklung. Der andere Nachteil ist darin zu sehen, daß zwangsläufig
Toleranzprobleme auftreten, da sowohl im Bereich der Befestigung des Schlosses als auch
im Bereich des dort stangenartigen Kraftübertragungselements zwischen Schloß und Griff
sowie schließlich im Bereich der Lagerung des Griffs Toleranzen auftreten können, die,
insbesondere wenn sie sich mit Toleranzen in der Lage der Griffschale addieren, kaum
beherrschbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Betätigungsvorrichtung zu
schaffen, die einerseits dem Gedanken der Zusammenfassung von Bauteilen zur
Vormontageeinheit Rechnung trägt, andererseits aber die beschriebenen kritischen
Toleranzprobleme vermeidet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die
Unteransprüche.
Zunächst fällt auf, daß die Erfindung trotz des Bestrebens der Zusammenfassung möglichst
vieler Bauteile zu einer Vormontageeinheit gegenüber dem beschriebenen Stand der
Technik bewußt eine Verringerung der die Vormontageeinheit bildenden Zahl der Bauteile
vornimmt, indem sie das Schloß nicht integriert. Damit verbunden ist auch die Inkaufnahme
von zwei getrennten, voneinander unabhängigen Befestigungen, nämlich einerseits für das
Schloß und andererseits für die Betätigungsvorrichtung. Aus diesen scheinbaren
Rückschritten gegenüber dem zitierten Stand der Technik resultieren aber für den
praktischen Einsatz wesentliche Vorteile: Infolge der Trennung von Schloß und
Betätigungsvorrichtung und der Befestigung derselben unabhängig voneinander sind die
beschriebenen Toleranzprobleme vermieden, da allenfalls die Toleranzen am Ort der
jeweiligen Einrichtung, d. h. am Ort des Schlosses bzw. am Ort der Betätigungsvorrichtung,
auftreten, die relativ leicht beherrschbar sind, da ein Zusammenhang zwischen beiden nicht
besteht. Die einzige Verbindung zwischen Betätigungsvorrichtung und Schloß stellt das
Kraftübertragungsglied dar, das aber leicht so ausgelegt werden kann, daß es Toleranzen
der Lagen der beiden Einrichtungen ausgleicht. Beispielsweise kann es als Bowdenzug
ausgelegt sein.
Insbesondere dann, wenn gemäß den Unteransprüchen die Griffschale selbst gleichsam
einteilig mit einer Befestigung für das Schwenklager des Griffs versehen ist, spielen auch
Toleranzen hinsichtlich der jeweiligen Einbaulage der Griffschale keine Rolle.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß der gesamte Einbau der
Vorrichtung vom Innern der Tür her erfolgen kann, also der Zugang von einer Seite, nämlich
der Türinnenseite, her genügt, und daß alle Justier- und Erprobungsarbeiten teils an der
Vormontageeinheit vor ihrem Einbau in die Tür, teils von dem Türinnern her vorgenommen
werden können. Das nachträgliche Entfernen einer Türinnenverkleidung oder dergleichen
erübrigt sich also.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Griffschale,
Fig. 2 einen horizontalen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Betätigungsvorrich
tung,
Fig. 3 im Längsschnitt die Verhältnisse während der Befestigung der Vorrichtung an der
Lagerschale,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung im Betriebszustand,
Fig. 5 die in Fig. 4 bei V-V angegebene Schnittansicht und
Fig. 6 einen Teilschnitt gemäß VI-VI in Fig. 1.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so bildet die Griffschale 1 einstückig zwei Bereiche oder
Teile, nämlich den Muldenteil 2 und den Teil 3, der zur Befestigung der noch anhand Fig. 2
zu beschreibenden Vormontageeinheit eingerichtet ist. Betrachtet man Fig. 1 im einzelnen,
so erkennt man, daß Teil 3 im wesentlichen den schräg zur Ebene 4 der Griffschale 1 bzw.
der Tür verlaufenden Schacht 5 bildet, der in Fig. 1 nach oben, d. h. im eingebauten
Zustand in senkrechter Richtung, schräg verläuft. Der Schacht 5 läuft in die Ausnehmung 6
ein, durch die später der Griff hindurchragt. Bei 7 erkennt man Anschläge für die
Vormontageeinheit in ihrer Betriebsstellung. Die Griffschale 1 befindet sich im in die
Türverkleidung 8 eingesetzten Zustand; eine Querverschiebbarkeit zum Ausgleich von
Toleranzen, die die Betriebslage und/oder die Montage der nun zu beschreibenden
Vormontageeinheit behindern könnten, ist nicht erforderlich.
Diese Vormontageeinheit zeigt Fig. 2. Als wesentlichen Bestandteil erkennt man den
ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Lagerbock 9 für die Schwenkachse 10 des allgemein
mit 11 bezeichneten Betätigungsgriffs, dessen im eingebauten Zustand innerhalb der Tür
verlaufender Arm 12 mit der Seele 13 des allgemein mit 14 bezeichneten Bowdenzugs
verbunden ist; der Lagerbock 9 weist ferner die Aufnahme 15 zum Abstützen der Hülle 16
des Bowdenzugs 14 auf.
Die Außenquerschnittsform und die entsprechenden Abmessungen des Lagerbocks 9 sind
an die Querschnittsform und die Abmessungen des Schachts 5 angepaßt. In diesem
Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß beide rechteckige Querschnitte besitzen,
wodurch sich zwangsläufig eine Ausrichtung der Schwenkachse 10 ergibt. Diese trägt die
übliche Rückstellfeder 17, die den Griff 11 in die dargestellte neutrale Lage zu schwenken
sucht.
In Fig. 2 ist bei 18 ein Aggregateträger angedeutet, der, wie an sich bekannt, zum Einbau
verschiedener Aggregate, z. B. eines Fensterhebers, in die Tür dient. Dieser Aggregateträger
kann bei der Anlieferung den Träger für die Vormontageeinheit bilden, die dann
beispielsweise clipsartig bei 19 am Aggregateträger 18 lösbar gehalten ist; zum Einbau der
Vormontageeinheit wird diese vom Aggregateträger 18 abgenommen und die Ausnehmung
für die Clipsverbindung 19 abgedichtet.
Wie Fig. 3 zeigt, erfolgt der Einbau der Vormontageeinheit in der Weise, daß vor dem
Befestigen der Seele 13 des Bowdenzugs 14 der Lagerbock 9 vom Türinnern her in den
Schacht 5 hineingeschoben wird, bis die Anschläge 7 (siehe Fig. 1) wirksam werden und
die weitere Bewegung in Fig. 3 nach oben unterbinden. Während dieser Schiebebewegung
ist der Griff 11 in eine nur während dieses Einbaues eingenommene Stellung geschwenkt, in
der er durch die Ausnehmung 6 der Griffschale 1 gleichsam hindurchgefädelt werden kann.
Anschließend wird der Griff in seine in Fig. 4 angenommene Ruhelage verschwenkt, in der
die Feder 17 (siehe Fig. 2) ihn gegen den Rand 19 (siehe Fig. 1) der Ausnehmung 6 oder
einen besonderen Anschlag 22 drückt.
Damit der Lagerbock 9 und damit die Vormontageeinheit nicht wieder aus dem Schacht
herausrutschen können, ist gemäß Fig. 6 eine Clipsverbindung zwischen Schacht und
Lagerbock vorgesehen. An dieser Stelle sei eingefügt, daß die Schnittmarkierung aus
Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 1 eingetragen wurde, sich der Schnitt aber in
Wirklichkeit auf den Zusammenbau gemäß Fig. 3 bezieht. Man erkennt in der Wand des
Lagerbocks 9 die dreiseitig ausgestanzte federnde Zunge 20, die während des Einschiebens
des Lagerbocks 9 in den Schacht 5 an der Schachtwand gleitet, und im Schacht 5 die
entsprechend gelagerte Ausnehmung 21, in die die Federzunge 20 einfällt, wenn der
Lagerbock und damit die Vormontageeinheit seine bzw. ihre endgültige Stellung erreicht hat.
Sobald der Griff 11 in seine Ruhelage geschwenkt ist (Fig. 4), wird die Bowdenzugseele 13
mit dem Arm 12 des Griffs 11 verbunden.
Das andere Ende des Bowdenzugs 14 führt zu einem Auslösehebel des nicht dargestellten
Schlosses, das beliebig weit vom Einbauort der beschriebenen Vormontageeinheit
angeordnet sein kann; etwaige Toleranzen zwischen den Einbauorten nimmt der
Bowdenzug 14 auf.
Mit der Erfindung ist also eine - übrigens für Innen- und Außenbetätigungen einsetzbare -
Betätigungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug-Türschloß geschaffen, die in optimaler
Kombination die Forderungen nach einer möglichst umfangreichen Vormontageeinheit und
nach hoher Toleranzunempfindlichkeit erfüllt.
Claims (8)
1. Betätigungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug-Türschloß mit einem über eine eine
Ausnehmung aufweisende Griffschale in der Tür manuell zugänglichen, mittels einer
Schwenkachse schwenkbar gelagerten Griff, der zum Angriff eines zum Schloß
führenden Kraftübertragungsglieds eingerichtet ist, wobei Griff nebst Schwenkachse und
Schwenklager für diese als Vormontageeinheit vom Türinnern her an der Tür anbringbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vormontageeinheit nur über das
Kraftübertragungsglied (14) mit dem Schloß verbunden ist und unabhängig von der
Befestigung des Schlosses im Bereich der Griffschale (1) an der Tür (8) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffschale (1) einen an
die Ausnehmung (6) angrenzenden, zur Befestigung der Vormontageeinheit
eingerichteten Teil (3) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (3) einen Schacht
(5) zum Einschieben eines das Schwenklager für die Schwenkachse (10) bildenden
Lagerbocks (9) enthält, dessen Außenquerschnitt dem Querschnitt des Schachts (5)
angepaßt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (5) in die
Ausnehmung (6) einmündet und diese das Durchführen des Griffs (11) durch sie beim
Einschieben des Lagerbocks (9) zulassend ausgelegt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte
rechteckförmig sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schacht (5) schräg bezüglich der Türebene (4) verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am
Schacht (5) zumindest ein Anschlag (7) zur Beendigung des Einschiebens des
Lagerbocks (9) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Fixierung des Lagerbocks (9) nach dem Einschieben eine clipartige Arretierung (20, 21)
zwischen Lagerbock (9) und Schacht (5) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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