DE19809252A1 - Schraubenausdreher - Google Patents
SchraubenausdreherInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schraubenausdreher zum Ausdrehen von Schraubenstümpfen abgerissener Schrauben, der sich mit einer Einschraubzone in eine Axialbohrung des Schraubenstumpfes einzieht, so tief, daß ein Drehverbundstück entsteht. Zur Erhöhung des in den Schraubenstumpf eingeleiteten Drehmoments ist die Einschraubzone des Schraubenausdrehers von einer flachen Einkerbung eingeschnitten, die sich mit einer Quetschkante in das Material des Schraubenstumpfes so tief einarbeitet, bis der Schraubenausdreher fest sitzt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schraubenausdreher nach
Oberbegriff von Anspruch 1. Derartige Schraubenausdreher sind
bekannt aus DE 43 34 471 A1.
Es ist danach bereits bekannt, in der Einschraubzone
Maßnahmen vorzusehen, welche der Erhöhung des in den Schrau
benstumpf eingeleiteten Drehmoments dienen.
Hierunter können unter anderem vorspringende Noppen,
Stege oder dergleichen fallen, die sich bei einem Einschrau
ben der Einschraubzone in das verbleibende Material des
Schraubenstumpfs einarbeiten.
Damit wird erreicht, daß sich der Schraubenausdreher im
Schraubenstumpf drehstarr festsetzt, bevor die zum Ausdrehen
des Drehverbundstücks, bestehend aus Schraubenausdreher und
Schraubenstumpf, an sich erforderliche Einschraubtiefe er
reicht ist.
Hierdurch unterbleibt die kritische Aufspreizung der
Restwandstärke des Schraubenstumpfes insbesondere im oberen
Aufspreizbereich, so daß keine zusätzliche Anpressung des
Schraubenstumpfs an seinem Gewinde erfolgt.
Grundsätzlich wird daher von einem Schraubenausdreher
ausgegangen, dessen Einschraubzone zu einer verquetschenden
Verformung des Bohrungsrandbereichs im Schraubenstumpf führt,
so lange bis durch die Drehmoment erhöhenden Maßnahmen eine
Drehblockade des Schraubenausdrehers in seiner Bohrung er
zielt wird.
Da grundsätzlich von der Tatsache ausgegangen werden
muß, daß derartige Drehmoment erhöhende Maßnahmen zu einer
Verringerung der Werkstoffanstrengung im Schraubenausdreher
führen, soll die Erfindung einen Vorschlag unterbreiten, mit
dem unter allerhöchstens geringer Beeinträchtigung des
polaren Widerstandsmomentes ein derartiger Schraubenausdreher
auch mit einfachen Mitteln herstellbar ist. Die Lösung dieser
Aufgabe erfolgt durch die Maßnahmen des Anspruchs 1.
Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß der Ge
windekerndurchmesser nahezu vollständig oder vollständig er
halten bleibt, so daß die durch Torsionsbruch gefährdete
Stelle des Schraubenausdrehers nicht oder nur unwesentlich
geschwächt wird.
Dabei ist die Erfindung abzugrenzen von sogenannten
Späneabflußkanälen, wie sie bei Gewindeschneidern üblich und
bekannt sind.
Die Erfindung geht nämlich davon aus, daß eine auch nur
lokale Spanabhebung im Bereich der eingedrehten Einschraub
zone nicht erfolgt.
Die Quetschflanke der Einkerbung läuft sozusagen flächig
in die von der Einschraubzone ausgeprägte Gewindezone im
Schraubenstumpf auf. Hierdurch erfolgt eine allerhöchstens
geringe plastische Verformung der inneren Randbereiche im
Schraubenstumpf, in welchem sich die weiter auflaufenden
Quetschflanken dann endgültig festsetzen.
Dabei geht die Hauptbelastungsrichtung im Schrauben
stumpf praktisch in Umfangsrichtung, sobald die Quetschflan
ken eine gewisse Einprägtiefe erreicht haben.
Die Quetschflanken führen daher nicht zu einem Schneid
sondern zu einem Staucheffekt, der letztlich einen Umfangsan
schlag im Schraubenstumpf hervorruft. Der Umfangsanschlag
wird gebildet zwischen der Quetschflanke und der Gegenfläche
im Schraubstumpf. Der Umfangsanschlag führt zu einer dreh
starren Verbindung zwischen Schraubenausdreher und Schrauben
stumpf, bevor, wie bisher bei derartigen Schraubenausdrehern
üblich, die hierfür notwendige Einschraubtiefe des Schrauben
ausdrehers erreicht ist. Die Quetschflanken werden haupt
sächlich von den Dreiecksflächen der aufgeschnittenen Win
dungen gebildet, die sich mit ihren Spitzen sofort nach der
Annäherung an den Schraubenstumpf in das Material des Schrau
benstumpfes einarbeiten. Dabei geraten zunehmend größere
Flächenbereiche der Dreiecksflächen in Andruckposition, so
daß sehr kurze Drehwinkel bis zum Festsetzen zurückgelegt
werden.
Dabei bleibt die äußere Geometrie der Schraubenausdreher
gemäß vorliegender Erfindung prinzipiell erhalten. Es werden
lediglich quer über die Windung verlaufende Längsausnehmungen
aus der Einschraubzone herausgenommen.
Die Ausnehmungstiefe beeinträchtigt das polare Wider
standsmoment des verbleibenden Querschnitts praktisch nicht
oder nur geringfügig.
Während also der Gewindekerndurchmesser vollständig oder
nahezu vollständig erhalten bleibt, der Gewindeaußendurchmes
ser vollkommen erhalten bleibt und die durch die Ausnehmung
entstehende Quetschflanke nicht über den Gewindeaußendurch
messer hervorsteht, können auf herkömmliche Art hergestellte
Schraubenausdreher mit einfachen Mitteln im Sinne der Erfin
dung verbessert werden.
Um zu einer Quetschflanke nach dieser Erfindung zu kom
men, bedarf es lediglich eines quer über die Windung ver
laufenden Anschnitts der Windung so, daß die Quetschflanke
mit der Tangente an ihre Umfangskante einen Winkel von etwa
90 Grad ±20 Grad einschließt.
Unter diesen Voraussetzungen ist für einen optimalen
Auflauf der Quetschflanke im Material des Schraubenstumpfes
gesorgt, ohne daß die Gefahr einer Spanbildung entsteht.
Spanbildung sollte in jedem Fall vermieden werden, um zu
einem definierten Eingriffzustand zwischen Quetschflanke und
Schraubenstumpf zu kommen.
Es ist daher nach Möglichkeit kein Spanwinkel an zu
streben sondern unter Berücksichtigung der sonstigen Schrau
benausdrehergeometrie ein Staucheffekt, den die Quetschflanke
durch Auflaufen am Schraubenstumpf hervorruft.
Die Erfindung nutzt nämlich den Grundgedanken, daß mit
Einziehen des Schraubenausdrehers in den Schraubenstumpf zu
nehmend durchmessergrößere Bereiche der Einschraubzone in die
Bohrung des Schraubenstumpfs hineingezwängt werden. Auf diese
Weise erfolgt eine Expansion des eingedrehten Kerns in der
axialen Bohrung, während zugleich eine relative Verdrehung
zwischen Schraubenausdreher und Schraubenstumpf vorliegt.
Im Prinzip entsteht daher eine Relativdrehung des
Schraubenausdrehers im Schraubenstumpf im Sinne zunehmender
Materialbeanspruchung mit expandierendem Charakter. Das Ein
ziehen der Einschraubzone folgt nicht schneidend sondern
quetschend und es wird daher kein Material des Schrauben
stumpfes abgetragen sondern lediglich verdrängt.
Hierdurch erfolgt in der Innenzone des Schraubenstumpfes
eine zunehmend plastische Verformung, die letztlich zu einer
Verfestigung der Innenrandzone führen kann.
In diese innere Randzone läuft nun infolge des expan
dierenden Effekts die Quetschkante hinein und wird sich - da
sie die höhere Härte aufweist - in das Material des Schrauben
stumpfes umfangsmäßig hineindrücken. Dadurch erfolgt eine
weitere Verformung des Randzonenbereichs der Axialbohrung,
die zu einem zunehmenden Drehmomentanstieg am Schraubenstumpf
führt. Die Quetschflanke bewirkt daher einen kombinatorischen
Effekt durch überproportionale Verformung der Axialbohrung,
weil sie zusätzlich zu der verformenden Wirkung der Ein
schraubzone in Radialrichtung auch in Umfangsrichtung zu
einer lokalen Verformung führt. Es entsteht daher ab einer
gewissen Einschraubtiefe ein in sich drehstarres Drehverbund
stück, welches lediglich noch am Außenumfang von dem abgeris
senen Schraubenstumpf festgehalten wird, während das Los
brechmoment über den Schraubenausdreher in das Drehverbund
stück eingeleitet wird.
Durch die definiert drehstarre Verbindung zwischen
Schraubenausdreher und Schraubenstumpf kann auf diese Weise
leicht das Losbrechmoment des abgerissenen Schraubenstumpfs
erreicht werden, so daß anschließend der Schraubenstumpf ein
fach aus seinem Gewindesitz herausgedreht werden kann.
Dabei kommt es im wesentlichen nur auf eine Quetsch
flanke an, die sehr flach ist. Da die Tiefe der Quetschflanke
den Gewindekerndurchmesser der Windungen allerhöchstens ge
ringfügig überschreiten soll, bleibt quasi das größtmögliche
polare Widerstandsmoment des Schraubenausdrehers erhalten.
Dabei kann es aber auch durchaus Sinn machen, die Kerbe
nur bis auf den Grunddurchmesser der Windungen zu legen und
insbesondere bei Schraubenausdrehen mit geringem Durchmesser,
z. B. für Schrauben bis zu 8 mm, die Kerben nicht tiefer als
etwa 2/3 der Zahnhöhe der Windungen auszuführen.
Im Hinblick auf die jeweils optimale Tiefe der Kerbe
kann auch der Winkel zwischen der Quetschflanke und der Tan
gente an die Umfangskante der Quetschflanke so variiert wer
den, daß sich der größtmögliche Eingrabeffekt ohne Abschäl
wirkung auf die Axialbohrung ergibt.
Es soll daher eine ausgeprägte Spanbildung durch die
Quetschflanke in jedem Fall vermieden werden. Dies ist die
Voraussetzung für eine bevorzugt möglichst geringe Einkerb
tief e in der Einschraubzone und somit vorteilhaft für das
größtmögliche übertragbare Drehmoment vom Schraubenausdreher
auf den abgerissenen Schraubenstumpf.
Für die Ausrichtung der Einkerbung bietet sich die
Axialrichtung des Schraubenausdrehers an.
Eine gesteigerte Wirkung darf für eine Einkerbung er
wartet werden, die praktisch senkrecht zu den Windungen der
Einschraubzone steht.
Eine zumindest paarweise symmetrische Anordnung derar
tiger Einkerbungen führt zu einem entsprechenden Spannungs
aufbau im verbleibenden Restquerschnitt des Schraubenaus
drehers. Zusätzlich läßt sich durch außermittig sekantialen
Versatz der Quetschflanke deren Tendenz zur Spanabhebung zu
sätzlich unterbinden.
Bevorzugt soll die Quetschflanke entgegen der Ein
schraubrichtung des Schraubenausdrehers nach hinten versetzt
werden. Dies führt zu verstärktem Eingrabeffekt und auch bei
Quetschkanten, die an sich spanende Wirkung aufgrund ihrer
Winkelgeometrie haben, zum vorrangigen Eingrabeffekt. In je
dem Falle soll also die Ausbildung von Spänen im Schrauben
stumpf vermieden werden.
Derartige Quetschflanken können z. B. mit Scheibenfräsern
hergestellt werden. Sie können über die gesamte Länge der
Einschraubzone verlaufen oder lediglich lokal. Durch die Ver
wendung von Scheibenfräsern verlaufen die Einkerbungen an
ihren axialen unteren und oberen Enden in die dort vorhan
denen Windungen aus. Dennoch wird der gewünschte Effekt ohne
weiteres erzielt. Da die lokale Anstauchung des Schrauben
stumpfes infolge der auflaufenden Quetschkante im 1/10 mm Be
reich liegt, ist es prinzipiell auch nicht erforderlich, die
Einkerbung über die gesamte Länge der Einschraubzone ver
laufen zu lassen.
Durch Herstellung der Quetschflanke mit einem Scheiben
fräser entstehen praktisch senkrecht aufeinander stehende
Flanken. Hierdurch wird zusätzlich eine ausgeprägte Spanaus
bildung verhindert, weil der eventuell entstehende Span unter
spitzem Winkel in die von beiden Flanken aufgespannte Ecke
der Einkerbung läuft und dort gefangen wird. Der gewünschte
Staucheffekt wird somit begünstigt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 die Wirkungsweise der Erfindung bei einem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung,
Fig. 4 das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 entlang
der Blickrichtung IV.
Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die
folgende Beschreibung stets für alle Figuren.
Die Figuren zeigen einen Schraubenausdreher 1 zum Aus
drehen von Schraubenstümpfen 10 abgerissener Schrauben.
Der Schraubenausdreher 1 weist an seinem oberen Ende
einen Antriebsschaft 2 auf, der zum Aufsetzen eines Wind
eisens dient. Derartige Schraubenausdreher werden stets nur
manuell eingesetzt.
Der Antriebsschaft 2 setzt sich nach vorne fort in einen
länglich-zylindrischen Übergangsbereich 3. Im übergangsbe
reich 3 ist keinerlei Gewinde vorgesehen. Der übergangsbe
reich 3 verläuft geradzylindrisch.
Daran befindet sich eine Einschraubzone 4 mit einzelnen
Windungen 7, die sich bis zur Spitze 5 des Schraubenaus
drehers 1 erstrecken. Es können z. B. drei Parallelwindungen
vorgesehen sein, um bei einer entsprechend großen Gewinde
steigung dennoch ausreichend dicht benachbarte Windungen zu
erhalten.
Die gesamte Einschraubzone 4 verläuft kegelartig unter
dem Kegelwinkel 6 zur Spitze 5 hin verjüngt. Mit dieser
Kegelspitze wird derartiger Schraubenausdreher 1 in die
axiale Bohrung 11 des abgerissenen Schraubenstumpfs 10 hin
eingedreht. Da die Richtung 8 der Windung 7 entgegengesetzt
zur Gewinderichtung 9 des abgerissenen Schraubenstumpfs 10
verläuft, kann auf diese Weise der abgerissene Schrauben
stumpf 10 mit einigem Geschick aus seiner Gewindebohrung
herausgedreht werden.
Dies setzt jedoch voraus, daß zwischen dem Schraubenaus
dreher 1 und dem Schraubenstumpf 10 eine starre Drehverbin
dung entsteht- daß sich der Schraubenausdreher 1 sozusagen im
Schraubenstumpf 10 in Umfangsrichtung festsetzt.
Insofern ist ein derartiger Schraubenausdreher stets ein
mechanischer Kompromiß sich widersprechender Anforderungen.
Einerseits soll nämlich die Aufspreizung des Schrauben
stumpfs 10 nur sehr gering bleiben. Damit soll eine Anpres
sung des Schraubenstumpfs 10 in seiner Gewindebohrung verhin
dert werden. Dies läßt sich jedoch nur mit Axialbohrungen 11
geringer Durchmesser erzielen. Dann jedoch besteht die erheb
liche Gefahr, daß ein derartiger Schraubenausdreher trotz
Fingerspitzengefühls bei der Anwendung abreißt.
Dem kann man zwar durch große Einschraubtiefen des
Schraubenausdrehers in den Schraubenstumpf begegnen. Dies
setzt jedoch entsprechend geringe Wandstärken im Schrauben
stumpf voraus, wodurch die Gefahr der Aufspreizung und damit
der Festsetzung des Schraubenstumpfs steigt.
Um dennoch hier zu einer gezielten Erhöhung des An
triebsmoments im Drehverbundstück zu kommen, sind in der Ein
schraubzone 4 Maßnahmen zur Erhöhung des eingeleiteten Dreh
moments vorgesehen.
Diese Maßnahmen sehen in der Einschraubzone 4 eine
flache und höchstens nur geringfügig tiefer als bis auf den
Grunddurchmesser 19 der Windungen 7 gehende Einkerbung 12
vor, welche die Windungen 7 lediglich anschneidet. Die Ein
kerbung 12 verläuft quer über mehrere Windungen 7 und weist
in der Ausdrehrichtung des Drehverbundstücks, bestehend aus
Schraubenausdreher 1 und Schraubenstumpf 10, eine in der
Axialbohrung 11 des Schraubenstumpfs 10 auflaufende Quetsch
flanke 14 auf. Die Ausdrehrichtung des Drehverbundstücks 1 +
10 fällt mit der Eindrehrichtung der Einschraubzone 4 zu
sammen. Wie Fig. 2 im Detail zeigt, besitzt die Einkerbung 12
eine auflaufende Flanke 15, mit welcher sich die Einkerbung
12 in das Material des Schraubenstumpfs 10 einarbeitet sowie
eine ablaufende Flanke 16, die bei der Eindrehrichtung des
Schraubenausdrehers 1 praktisch wirkungslos bleibt.
Die auflaufende Flanke 15 bestimmt folglich die Tiefe
13, mit welcher die Einkerbung 12 in das Material des Schrau
benausdrehers eingebracht ist. Diese Einbringtiefe 13 soll
praktisch nicht tiefer als die Gewindehöhe 17 sein, also die
halbe Differenz zwischen dem Außendurchmesser 18 des Schrau
benausdrehers und dem Grunddurchmesser 19.
Da sich der Schraubenausdreher bei richtiger Anwendung
unter quetschender Verdrängung des Randmaterials der Axial
bohrung 11 in den Schraubenstumpf 10 einarbeitet, gerät ab
einer bestimmten Einschraubtiefe die auflaufende Flanke 15,
welche hier als Quetschflanke bezeichnet wird, mit zunehmend
größer werdender Eingriffszone in die Wandung des Schrauben
stumpfes 11 und schiebt das Material des Schraubenstumpfs so
lange vor sich her, bis der Schraubenausdreher 1 in Umfangs
richtung drehstarr verbunden ist. Diese entscheidende Phase
des Ausdrehvorgangs bestimmt letztlich den Erfolg. Solange
das Losbrechmoment des Schraubenstumpfs 10 noch nicht über
schritten ist, muß der Schraubenausdreher 1 weiter in das
Material des Schraubenstumpfs eingezogen werden.
Darüber hinaus zeigen die Figuren Ausführungsbeispiele,
bei denen die Tiefe 13 der Einkerbung 12 nicht mehr als das
Doppelte der Gewindehöhe 17 ist.
Bevorzugt wird allerdings eine Ausführungsform, bei
welcher der Grunddurchmesser 19 der Windungen 7 höchstens ge
rade eben angeschnitten wird. Für Schraubenausdreher geringer
Durchmesser wird jeglicher Anschnitt vorteilhaft jedoch sogar
vermieden. Dann liegt die Tiefe 13 der Einkerbung 12 inner
halb der Gewindehöhe 17, um eine höhere Torsionsfestigkeit
des Schraubenausdrehers 1 zu erzielen.
Darüber hinaus zeigt Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel, bei
welchem die Längsrichtung der Einkerbung 12 mit der Axial
richtung des Schraubenausdrehers zusammenfällt.
Abweichend hiervon zeigt Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel,
bei welchem die Einkerbung 12 praktisch senkrecht zu der
Richtung der Windungen 7 steht.
Um einen symmetrischen Eingriff des Schraubenausdrehers
1 im Schraubenstumpf 10 zu erzielen, können sich jeweils zwei
Einkerbungen 12 paarweise gegenüberliegen.
Ferner zeigen die Figuren den Sonderfall, daß die
Quetschflanke 14 um ein Wegstück außermittig versetzt (20)
ist. Dies bedeutet, daß die auflaufende Flanke 15 nicht an
ihrem größtmöglichen Hebelarm an der Axialbohrung 11 an
greift. Es erfolgt daher auch ein gewisser zusätzlicher Ver
quetschungseffekt, da der an sich unerwünschte Schneideffekt
der auflaufenden Flanke 15 zusätzlich unterbunden wird.
Der außermittige Versatz 20 kann auch im Millimeterbe
reich liegen.
Stellt man die Einkerbung 12 mit einem Scheibenfräser
her, weist sie lediglich zwei Flanken auf, die zueinander
unter einem Winkel von praktisch 90 Grad stehen.
Derartige Einkerbungen 12 erfüllen den Zweck der Er
findung voll und ganz.
Durch werkzeugbedingten Verschleiß kann aber auch die
Quetschflanke 15 unter einem geringfügigen Radius von bis zu
etwa 2 mm hin in die ablaufende Flanke 16 übergehen.
Darüber hinaus zeigt Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel, bei
welchem die Quetschflanke 14 Bestandteil eines kreisab
schnittförmigen Anschnittes ist, wie er leicht durch Verwen
dung eines Scheibenfräsers bei derartigen Schraubenausdrehern
1 herstellbar ist.
Es können mehrere derartige Ausnehmungen auf dem Umfang
der Einschraubzone 4 in Längsrichtung verteilt werden.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform läuft zusätz
lich die Quetschflanke 14 genau unter 90 Grad zu der Richtung
der Windung 7. Hierdurch wird der angestrebte Staucheffekt
zusätzlich verbessert.
Darüber hinaus zeigt Fig. 2 ergänzende Maßnahmen zur Ver
hinderung eines Schneideffekts, der durch die Quetschflanke
14 genau nicht erzielt werden soll. Zu diesem Zwecke schließt
die Quetschflanke 14 mit der Tangente 21 an ihrer Umfangs
kante einen Winkel 22 ein, der hier 90 Grad beträgt.
Abweichungen von ±20 Grad sind jedoch nicht schädlich
im Sinne der Erfindung.
Maßgeblich allein ist das Ausnutzen der Verformung des
Materials des Schraubenstumpfes durch den Eingrabeffekt, den
die Quetschkante 14 hervorruft.
1
Schraubenausdreher
2
Antriebsschaft
3
länglich zylindrischer Übergangsbereich
4
Einschraubzone
5
Spitze
6
Kegelwinkel
7
Windungen
8
Windungsrichtung
9
Gewinderichtung
10
Schraubenstumpf
11
axiale Bohrung
12
Einkerbung
13
Tiefe der Einkerbung
14
Quetschflanke
15
auslaufende Flanke
16
ablaufende Flanke
17
Gewindehöhe
18
Außendurchmesser
19
Grunddurchmesser
20
außermittiger Versatz
21
Tangente an Umfangskante
22
eingeschlossener Winkel
Claims (11)
1. Schraubenausdreher (1) zum Ausdrehen von Schraubenstümp
fen (10) abgerissener Schrauben, wobei der Schraubenaus
dreher (1) eine sich kegelartig (6) zur Spitze (5) ver
jüngende Einschraubzone (4) mit Windungen (7) aufweist,
die entgegengesetzt zur Gewinderichtung (9) des heraus
zudrehenden Schraubenstumpfs (10) verlaufen und mittels
welcher sich der Schraubenausdreher (1) soweit in eine
axiale Bohrung (11) im Schraubenstumpf (10) einzieht,
daß er zusammen mit dem Schraubenstumpf (10) ein Dreh
verbundstück (1+10) bildet, wobei in der Einschraubzone
(4) Maßnahmen zur Erhöhung des in den Schraubenstumpf
(10) eingeleiteten Drehmoments vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß
- 1.0 die Einschraubzone (4) von einer flachen und höchstens nur geringfügig-tiefer als bis auf den Grunddurchmesser (19) der Windungen (7) durchgehenden Einkerbung (12) an geschnitten ist,
- 1.1 die quer über mehrere Windungen (7) verläuft und die
- 1.2 eine in Ausdrehrichtung (8) des Drehverbundstücks (1+10) in der Axialbohrung (11) des Schraubenstumpfs (10) auf laufende Quetschflanke (14) aufweist.
2. Schraubenausdreher nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tiefe (13) der Einkerbung (12) nicht
mehr als das Doppelte der Gewindehöhe (17) ist.
3. Schraubenausdreher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tiefe (13) der Einkerbung (12)
den Grunddurchmesser (19) des Gewindes gerade eben an
schneidet.
4. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Einkerbung (12) mit der
Axialrichtung des Schraubenausdrehers (1) zusammenfällt.
5. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Einkerbung (12) prak
tisch senkrecht zu den Windungen (7) steht.
6. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß sich jeweils zwei Einker
bungen (12) paarweise gegenüberliegen.
7. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Quetschflanke (14)
außermittig sekantial versetzt (20) ist.
8. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Einkerbung (12) ledig
lich zwei Flanken (15, 16) aufweist, die zueinander unter
einem rechten Winkel stehen.
9. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Quetschflanke (14)
eckig, d. h. mit einem Radius von weniger als 2 mm in die
ablaufende Flanke (16) übergeht.
10. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Quetschflanke (14) als
kreisabschnittförmiger Anschnitt ausgebildet ist.
11. Schraubenausdreher nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Quetschflanke (14)
mit der Tangente (21) an ihre Umfangskante einen Winkel
22 von 90 Grad ±20 Grad einschließt.
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