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Die Erfindung betrifft ein Differentialgetriebe für Fahrzeuge.
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Ein herkömmlicher Mechanismus für ein Differentialgetriebe
ist beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung mit der Offenlegungsnummer 8-35528
offenbart, wie aus 10 ersichtlich
ist.
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10 zeigt
ein hinteres Differential 401 eines vierradgetriebenen
Fahrzeuges, wobei das Antriebsmoment eines Motors über ein
Antriebsrad 403 auf einen Zahnkranz 407 übertragen
wird, der an einem Differentialgehäuse 405 festgelegt
ist. Ein linkes und ein rechtes Abtriebsrad 411 bzw. 413 eines
Kegelrad-Differentialmechanismus 409 sind mit einer Achse 415 bzw. 417 verbunden.
Ein Antriebsrad 421 eines Steuermechanismus 419 ist
mit dem Differentialgehäuse 405 verbunden.
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Das Antriebsrad 421 steht
mit einem Planetenrad 423 in Eingriff. Das Planetenrad 423 ist
als einzige Einheit mit einander benachbarten Planetenrädern 425 und 427 ausgebildet,
die mit einem ersten bzw. einem zweiten Sonnenrad 429 bzw. 431 in
Eingriff stehen. Das erste Sonnenrad 429 an der Beschleunigungsseite
und das zweite Sonnenrad 431 an der Verzögerungsseite
sind jeweils mit einer drehmomentvariierbaren hydraulischen Mehrscheibenkupplung 433 bzw. 435 verbunden,
die eine einzige Einheit bilden.
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Von den Kupplungen 433 und 435 wird
das Drehmoment des ersten und des zweiten Sonnenrades 429 und 431 auf
eine rechte Achse 417 übertragen.
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Gleichzeitig wird das aus der Wirkung
der Kupplungen 433 und 435 resultierende Reibmoment zurück auf das
Differentialgehäuse 405 über das
erste Sonnenrad 429, das Planetenrad 425, das
Planetenrad 423 und das Antriebsrad 421 bzw. über das zweite
Sonnenrad 431, das Planetenrad 427, das Planetenrad 423 und
das Antriebsrad 421 übertragen.
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Daher wird die Verteilung des Antriebsmoments
zwischen der linken und der rechten Achse 415 bzw. 417 gesteuert,
wenn eine der beschleunigten und verzögerten Kupplungen 433 und 435 den Zustand
der Antriebsmomentübertragung
erreicht.
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Da jedoch die herkömmliche
Vorrichtung eine Ölpumpe,
ein Schaltventil, eine Hydraulikleitung und eine hydraulische Betätigungseinrichtung
(keine dieser ist in der Zeichnung gezeigt) benötigt, um die hydraulischen
Mehrscheibenkupplungen 433 und 435 zu betätigen, werden
das Gewicht der Vorrichtung und die Kosten erhöht.
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Aus der
DE 39 20 861 A1 ist ein
Ausgleichsgetriebe für
Kraftfahrzeuge mit extern veränderlich regelbarer
Sperrkupplung bekannt, mit einem in einem Gehäuse drehbar gelagerten und
antreibbaren Differentialkorb, mit diesem koaxial angeordneten und
drehbar gekoppelten Antriebswellen, mit diesen gleichzeitig in Eingriff
befindlichen im Differentialkorb drehbar gehaltenen Ausgleichsrädern und
mit einer Reibeanordnung, die einerseits an einer Stützfläche eines
der Teile – Differentialkorb
oder eines der Abtriebsräder – axial
abgestützt
ist und andererseits über
eine Betätigungseinrichtung
axial beaufschlagbar ist.
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Ferner ist aus der
US 4 976 347 ein motorgesteuerter
Mechanismus zur Nockenbetätigung
eines Differentialgetriebes bekannt.
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Mit der Erfindung wird ein Differentialgetriebe einfacher
Anordnung geschaffen, bei dem das Gewicht und die Kosten verringert
werden.
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Dies wird mit einem Differentialgetriebe
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht, wonach das Differentialgetriebe
aufweist: ein Differentialgehäuse,
das um eine Drehachse mit einem an das Differentialgehäuse abgegebenen
Antriebsdrehmoment drehbar ist, ein Differentialgetriebesatz, der
in dem Differentialgehäuse
untergebracht ist und derart aufgebaut ist, daß er das Antriebsdrehmoment
von dem Differentialgehäuse
aufnimmt, wobei ein Paar Achsen relativ zueinander um die Drehachse
drehbar sind, mittels welchen das aufgenommene Antriebsdrehmoment
abgegeben wird, eine erste Differentialsperre, die das Differentialgehäuse mit
der einen Achse in drehmomentübertragbarer
Weise verbindet, um die Drehzahldifferenz zwischen den beiden Achsen
zu begrenzen, eine zweite Differentialsperre, die das Differentialgehäuse mit
der einen Achse in drehmomentübertragbarer
Weise verbindet, um die Drehzahldifferenz zwischen den beiden Achsen
zu begrenzen, und eine Steuervorrichtung zur Steuerung der ersten
und der zweiten Differentialsperre, wobei die erste Differentialsperre
eine Kombination aus einem Drehzahlerhöhungsmechanismus und einer ersten
Reibungskupplung aufweist, welche das Differentialgehäuse mit
der einen Achse verbinden, und die zweite Differentialsperre eine
Kombination aus einem Drehzahlverringerungsmechanismus und einer zweiten
Reibungskupplung aufweist, welche das Differentialgehäuse mit
der einen Achse verbinden, wobei die Steuervorrichtung aufweist:
einen ersten Nockenmechanismus, der derart aufgebaut ist, daß er die
erste Reibungskupplung ein- oder auskuppelt, einen zweiten Nockenmechanismus,
der derart aufgebaut ist, daß er
die zweite Reibungskupplung ein- oder auskuppelt und Betätigungsmittel
zum Betätigen
des ersten und des zweiten Nockenmechanismus derart, daß entweder
die erste oder die zweite Reibungskupplung ausgekuppelt ist, wenn
die andere Reibungskupplung eingekuppelt ist.
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Demnach ist ein Differentialgetriebe
mit einer Differentialsperre zum Verteilen des Antriebsmoments vorgsehen,
das von einem Motor an ein Differentialgehäuse des Differentialmechanismus über ein
Paar Abtriebselemente zu Fahrzeugrädern hin abgegeben wird, und
einem Getriebemechanismus zum Verbinden des Differentialgehäuses mit
dem jeweiligen Abtriebselement in drehzahlverändernder Weise vorgesehen,
wobei ein Kupplungsmechanismus in einen Verbindungspfad des Getriebemechanismus
eingebaut ist, wodurch die Anordnung des Getriebemechanismus vereinfacht
wird und das Gewicht und die Kosten der Vorrichtung verringert werden,
ohne daß Hydrauliksystemteile
für das
Einkuppeln der Hydraulikkupplungen wie bei der herkömmlichen
Vorrichtung erforderlich sind.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Gemäß einer Ausgestaltung weist
der Motorantrieb ein Paar Motoren auf, die für die Reibungskupplungen vorgesehen
sind, und der Nockenmechanismus weist ein Paar Nockenteile auf,
die für
die Reibungskupplungen vorgesehen sind.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung
weist der Motorantrieb einen einzigen Motor auf, der Nockenmechanismus
weist ein Paar Nockenteile auf, die für die Reibungskupplungen vorgesehen
sind, und das Betätigungsmittel
weist einen Getriebemechanismus auf, der mittels des einzigen Motors
zum gleichzeitigen Betätigen
der Nockenteile steuerbar ist.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung
weist der Motorantrieb einen einzigen Motor auf, der Nockenmechanismus
weist ein Paar Nockenteile auf, die für die Reibungskupplungen vorgesehen
sind, und das Betätigungsmittel
weist einen Schneckengetriebemechanismus auf, der mittels des einzigen
Motors zum gleichzeitigen Betätigen
der Nockenteile steuerbar ist.
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Gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung weist
der Motorantrieb einen einzigen Motor auf, der Nockenmechanismus
weist ein Paar Nockenteile auf, die für die Reibungskupplungen vorgesehen
sind, und das Betätigungsmittel
weist einen Gelenkmechanismus auf, der mittels des einzigen Motors
zum gleichzeitigen Betätigen
der Nockenteile steuerbar ist.
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Die Erfindung wird mit Bezug auf
die Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 ein
Blockschema eines Differentialgetriebes nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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2 ein
Schema eines Kupplungsmechanismus des Differentialgetriebes aus 1;
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3 ein
Blockschema eines Differentialgetriebes nach einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
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4 ein
Schema eines Kupplungsmechanismus des Differentialgetriebes aus 3;
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5 eine
Ansicht in Richtung des Pfeils A aus 3 gesehen;
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6 ein
Blockschema eines Differentialgetriebes nach einer dritten Ausführungsform
der Erfindung;
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7A ein
Schema eines Kupplungsmechanismus des Differentialgetriebes aus 6;
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7B eine
Ansicht in Richtung des Pfeils B aus 7A gesehen;
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8 ein
Blockschema eines Differentialgetriebes nach einer vierten Ausführungsform
der Erfindung;
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9A ein
Schema eines Kupplungsmechanismus des Differentialgetriebes aus 8;
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9B eine
Ansicht in Richtung des Pfeils C aus 9A gesehen;
und
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10 ein
Blockschema eines herkömmlichen
Differentialgetriebes.
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Mit Bezug auf die Zeichnung werden
Ausführungsformen
eines Differentialgetriebes gemäß der Erfindung
erläutert.
Gleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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Aus 1 ist
ein Differentialgetriebe mit einem Kupplungsmechanismus nach einer
ersten Ausführungsform
ersichtlich und 2 zeigt
Details des Kupplungsmechanismus.
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Wie aus 1 ersichtlich, ist das Differentialgetriebe
ein hinteres Differential eines Kraftfahrzeuges. Das hintere Differential
ist innerhalb eines Differentialträgers 5 untergebracht
und weist einen Differentialmechanismus 1 des Kegelradtyps
und einen Antriebsmoment-Steuermechanismus 3 auf, der an der
rechten Seite benachbart zu dem Differentialmechanismus 1 angeordnet
ist. Der Antriebsmoment-Steuermechanismus 3 weist
einen später
beschriebenen Getriebemechanismus 33 und einen Kupplungsmechanismus 34 des
Reibungstyps zum Kuppeln und Entkuppeln des Getriebemechanismus 33 auf.
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Der Differentialmechanismus 1 ist
wie folgt ausgebildet: Das Antriebsmoment des Motors des Kraftfahrzeuges
wird auf ein Antriebsrad 9, das relativ zu dem Differentialträger 5 drehbar
ist, übertragen und
von dem Antriebsrad 9 an einen Zahnkranz 11 abgegeben,
das an einem Differentialgehäuse 7 des Differentialmechanismus 1 festgelegt
ist. Das Differentialgehäuse 7 ist
an seiner rechten und linken Seite mittels eines Paares Lager 13 an
dem Differentialträger 5 abgestützt und
mittels des an den Zahnkranz 11 abgegebenen Drehmoments
drehbar.
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Eine Antriebsachse 15 erstreckt
sich senkrecht zur Drehachse des Differentialgehäuses 7. Die Antriebsachse 15 ist
an dem Differentialgehäuse 7 festgelegt
und zusammen mit diesem drehbar. An der Antriebsachse 15 sind
ein Paar Antriebsräder 17 drehbar
abgestützt.
Die Antriebsräder 17 stehen gleichzeitig mit
einem Paar Abtriebsräder 21, 23 in Eingriff,
die einander gegenüberliegend
innerhalb des Differentialgehäuses 7 angeordnet
sind.
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Die Abtriebsräder 21, 23 sind
mit einer rechten bzw. einer linken Achse 25, 27 verbunden, über die
ein Antriebsmoment zum Antrieb eines rechten bzw. eines linken Hinterrrades 29, 31 des
Fahrzeuges übertragen
wird. Die rechte Achse 27 verläuft durch den Antriebsmoment-Steuermechanismus 3 hindurch
und erstreckt sich nach rechts aus dem Differentialträger 5 heraus.
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Die rechte Achse 27 ist
mit dem Differentialgehäuse 7 des
Differentialmechanismus 1 über den Antriebsmoment-Steuermechanismus 3 verbunden, in
dem der Getriebemechanismus 33 zur Beschleunigung und Verzögerung dient,
die zwischen dem Differentialgehäuse 7 und
der Achse 27 wirken, und weist entsprechende Antriebsverbindungspfade
dafür auf.
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Der Kupplungsmechanismus 34 des
Antriebsmoment-Steuermechanismus 3 weist
ein Paar aus der Zeichnung gesehen obere und untere (oder einander
gegenüberliegende
vordere und hintere) Mehrscheibenkupplungen 35a, 35b des
benetzten Typs, die jeweils in den Verbindungspfaden zum Beschleunigen
und Verzögern
des Getriebemechanismus 33 vorgesehen sind, und ein Paar
obere und untere (oder vordere und hintere) Betätigungseinrichtungen 37a und 37b zum
Betätigen
der jeweiligen Kupplung 35a bzw. 35b auf, um diese
mit den zugehörigen
Verbindungspfaden zu kuppeln und zu entkuppeln. Der Antriebsmoment-Steuermechanismus 3 ist
in einen Ölbehälter für die Schmierung
eingesetzt.
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Sowohl der Getriebemechanismus 33 als auch
der Kupplungsmechanismus 34 weisen die Betätigungseinrichtungen 37a und 37b auf,
die nachfolgend weiter beschrieben sind.
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Eine Hohlwelle 7a, die mit
dem Differentialgehäuse 7 verbunden
ist, ist um die rechte Achse 27 herum angeordnet und relativ
zu dieser drehbar. Ein erstes Zahnrad 41 ist an der rechten
Seite der Hohlwelle 7a festgelegt. Ferner ist ein anderes
Zahnrad 43 (als "viertes
Zahnrad" bezeichnet)
an der rechten Achse 27 benachbart zum ersten Zahnrad 41 festgelegt.
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Wie aus 1 ersichtlich, steht das erste Zahnrad 41 mit
einem Paar parallel zueinander angeordneten oberen und unteren (oder
vorderen und hinteren) zweiten Zahnrädern 45a, 45b (nachfolgend
als "zweites a-Zahnrad 45a und
zweites b-Zahnrad 45b" bezeichnet)
in Eingriff, die jeweils einstückig
mit einer Kupplungswelle 47 ausgebildet sind, die jeweils
an ihrer rechten Seite mit einem Kupplungsgehäuse 49 der Kupplungen 35a bzw. 35b verbunden
ist und jeweils an einem Kupplungsgehäuse 51 drehbar abgestützt ist,
das jeweils das Kupplungsgehäuse 49 aufnimmt,
wodurch insgesamt die Kupplungen 35a und 35b gebildet
sind. Das jeweilige Kupplungsgehäuse 51 ist
an dem Differentialträger 5 mittels
eines Befestigungselements 53 festgelegt.
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Das jeweilige Kupplungsgehäuse 49 ist
mit einer Axialnabe konzentrisch zu dieser versehen. Das Kupplungsgehäuse 49 weist
eine Mehrzahl radial nach innen gerichteter, scheibenförmiger Außenplatten 55 auf,
die zusammen mit dem Kupplungsgehäuse 49 drehbar sind.
Die Axialnabe weist eine Mehrzahl radial nach außen gerichteter Innenplatten 57 auf,
die zusammen mit der Axialnabe drehbar sind. Die Außenplatten 55 und
die Innenplatten 57 sind in Axialrichtung wechselweise
in Sandwichbauweise angeordnet.
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Ferner sind ein Paar dritter Zahnräder 59a, 59b (nachfolgend
als "drittes a-Zahnrad 59a und
drittes b-Zahnrad 59b" bezeichnet)
am Innenumfang der jeweiligen Axialnaben zusammen mit diesen drehbar derart
verbunden, daß sie
zu den jeweiligen Kupplungswellen 47 konzentrisch sind.
Die dritten Zahnräder 59a, 59b stehen
mit dem vierten Zahnrad 43 an der rechten Achse 27 in
Eingriff.
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Wenn die obere Kupplung 35a mittels
der oberen Betätigungseinrichtung 37a eingekuppelt
ist, ist die linke Achse 25 mit der rechten Achse über das erste
Zahnrad 41 (mit insgesamt 30 Zähnen), das mit dem Differentialgehäuse 7 verbunden
ist, das zweite a-Zahnrad 45a (17 Zähne), die obere Kupplung 35a, das
dritte a-Zahnrad 59a (16 Zähne) und das vierte Zahnrad 43 (30
Zähne),
das an der rechten Achse 27 festgelegt ist, verbunden.
Das zweite a-Zahnrad 45a (17 Zähne) und das dritte a-Zahnrad 59a (16
Zähne) weisen
unterschiedliche Zähnezahl
und Zahnflanken oder Zahnprofile auf.
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Daher weist, wenn die obere Kupplung 35a eingekuppelt
ist, die rechte Achse 27 ein Übersetzungsverhältnis von
17/16 (= 1,063) zur linken Achse 25 auf, wodurch diese
beschleunigt wird.
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Gleichfalls ist, wenn die untere
Kupplung 35b eingekuppelt ist, die linke Achse 25 mit
der rechten Achse 27 über
das erste Zahnrad 41 (30 Zähne), das mit dem Differentialgehäuse 7 verbunden
ist, das zweite b-Zahnrad 45b (17 Zähne), die untere Kupplung 35b,
das dritte b-Zahnrad 59b (16 Zähne) und das vierte Zahnrad 43 (30
Zähne),
das an der rechten Achse 27 festgelegt ist, verbunden.
Das zweite b-Zahnrad 45b (16 Zähne) und das dritte b-Zahnrad 59b (17
Zähne)
weisen unterschiedliche Zähnezahl und
Zahnflanken oder Zahnprofile auf.
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Daher weist, wenn die unter Kupplung 35b eingekuppelt
ist, die rechte Achse 27 ein Übersetzungsverhältnis von
16/17 (= 0,941) zur linken Achse 25 auf, wodurch diese
verzögert
wird.
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Die Betätigungseinrichtungen 37a, 37b sind an
der rechten Seite der Kupplungen 35a bzw. 35b angeordnet,
wobei ein Paar unterer und oberer (oder vorderer und hinterer) Schrittmotoren 61 mittels
nicht gezeigter Halter beispielsweise an den Kupplungsgehäusen 51 festgelegt
sind und von einer Steuereinrichtung 100 gesteuert werden.
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Die Steuereinrichtung 100 ist
aus einem Mikrocomputer zusammengesetzt, der Erfassungssignale von
einer Vielzahl von Fahrzustandssensoren des Fahrzeuges aufnimmt,
wie einem Beschleunigungssensor, einem Lenkwinkelsensor, einem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor,
einem Raddrehzahlsensor, einem Gierratensensor, und einem Längs- und
einem Querbeschleunigungssensor, und verarbeitet diese Signale,
um die Schrittmotoren 61 in unterschiedlicher Weise entsprechend
den Erfordernissen zu steuern. Eine derartige Steuereinrichtung
ist zum Steuern einer motorgetriebenen Kupplungsbetätigungseinrichtung
bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung vorgesehen, bei denen diese zur Vereinfachung weggelassen
ist.
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Die Motoren 61 weisen jeweils
eine Antriebswelle 61a auf, an der ein Antriebsrad 63 festgelegt
ist. Die Antriebsräder 63 stehen
mit angetriebenen Rädern 65 in
Eingriff, die als Nockenteile ausgebildet sind, die koaxial zu den
Kupplungen
35a, 35b an diesen drehbar abgestützt sind.
Die angetriebenen Räder 65 liegen
mit ihrer linken Seite den Kupplungen 35a, 35b gegenüber und
weisen jeweils einen an ihrer linken Seite ausgebildeten Antriebsnocken 65a auf,
wie aus 2 ersichtlich.
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Zwischen den angetriebenen Rädern 65 und den
Kupplungen 35a, 35b sind Nockenfolger 67 und Schubstangen 69 angeordnet.
Die Nockenfolger 67 sind koaxial zu den Kupplungen 35a, 35b angeordnet und
zusammen mit den Schubstangen 69 axial verschiebbar an
diesen abgestützt.
Die Nockenfolger 67 liegen mit ihrer rechten Seite den
angetriebenen Rädern 65 gegenüber und
weisen jeweils einen an ihrer rechten Seite ausgebildeten angetriebenen
Nocken 67a auf.
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Wenn der obere Schrittmotor 61 in
einer vorbestimmten Richtung (z.B. im Uhrzeigersinn) angetrieben
wird, dreht das Antriebsrad 63 das angetriebene Rad 65 um
einen dementsprechenden Betrag, wodurch der Nocken den Nockenfolger 67 nach
links verschiebt, so daß die
Schubstange 69 die Kupplung 35a nach links drückt und
die Kupplung 35a eingekuppelt wird.
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Gleichzeitig wird der untere Schrittmotor 61 in
einer vorbestimmten Richtung (z.B. im Uhrzeigersinn) angetrieben,
um das angetriebene Rad 65 in eine Richtung zu drehen,
bei der die untere Kupplung 35b nicht angedrückt wird.
Dann wird die Schubstange 69 für die untere Kupplung 35b mit
einer Vorspannkraft eines nicht gezeigten Federelements betätigt, das
normalerweise an der Schubstange 69 wirkt, so daß die Schubstange 69 in
eine Richtung (nach rechts) verschoben wird, in der sich diese von der
unteren Kupplung 35b wegbewegt, wodurch die untere Kupplung 35b ausgekuppelt
wird.
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Nachfolgend wird die Funktion des
Differentialgetriebes nach der Ausführungsform beschrieben.
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Das Antriebsmoment, das vom Motor über den
Zahnkranz 11 abgegeben wird, wird gleichmäßig auf
die linke und die rechte Achse 25 bzw. 27 über das
Differentialgehäuse 7,
die Antriebsachse 15, die Antriebsräder 17 und die Abtriebsräder 21, 23 verteilt.
In dem Moment, wenn eines der Hinterräder 29, 31 gleitet,
ermöglicht
der Differentialmechanismus 1 eine Ausgleichsdrehbewegung
zwischen der linken und der rechten Achse 25 bzw. 27,
wodurch das Antriebsmoment beider Achsen 25, 27 auf
das Antriebsmoment beschränkt
wird, das für
die Achse mit dem gleitenden Hinterrad nötig ist.
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Wenn die im Kontakt mit der Straßenoberfläche auftretende
Reibung zwischen dem linken und dem rechten Hinterrad 29 bzw. 31 bei
Geradeausfahrt des Fahrzeuges unterschiedlich ist, oder wenn ein
Unter- oder Übersteuerungszustand
bei Kurvenfahrt erreicht wird, wenn z.B. die obere Kupplung 35a durch
einen Kupplungsvorgang der oberen Betätigungseinrichtung 37a eingekuppelt
wird, dann werden die linke und die rechte Achse 25 bzw. 27 über das
erste Zahnrad 41, das mit dem Differentialgehäuse 7 verbunden
ist, das zweite a-Zahnrad 45a, die obere Kupplung 35a,
das dritte a-Zahnrad 59a und das vierte Zahnrad 43,
das an der rechten Achse 27 festgelegt ist, miteinander
verbunden. Die rechte Achse 27 wird dadurch unter Erhöhung des
Antriebsmoments beschleunigt. Folglich wird das Antriebsmoment der
linken Achse 25 um den gleichen Betrag verringert. In dem
Momemt wird durch einen Freigabevorgang der unteren Betätigungseinrichtung 37b die
Kupplung 35b ausgekuppelt.
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Umgekehrt, wenn die untere Kupplung 35b durch
einen Kupplungsvorgang der unteren Betätigungseinrichtung 37b eingekuppelt
wird, wird die rechte Achse 27 unter Verringerung des Antriebsmoments
verzögert.
Folglich wird das Antriebsmoment der linken Achse 25 um
den gleichen Betrag erhöht. Ferner
ist der Betrag der Erhöhung
oder Verringerung des Antriebsmoments durch Steuerung des Drehwinkels
des angetriebenen Rades 65 und des Betrages der Verschiebung
des Nockenfolgers 67 einstellbar.
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Im Gegensatz zu der herkömmlichen
hydraulischen Reibungskupplung ist es durch den erfindungsgemäßen Kupplungsmechanismus
nach der Ausführungsform
möglich,
die Kupplungen 35a und 35b mittels der Betätigungseinrichtungen 37a und 37b ein-
und auszukuppeln, die eine einfache Anordnung mit den Schrittmotoren 61,
den Antriebsnocken 65a und den Nockenfolgern 67 aufweisen,
wodurch das Gewicht und die Kosten der Vorrichtung reduziert werden
können.
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Ferner können die Komponenten der Kupplungen 35a und 35b infolge
des Vorhandenseins der Betätigungseinrichtungen 37a und 37b,
die den jeweiligen Kupplungen 35a und 35b zugeordnet
sind, freier gestaltet und positioniert werden.
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Außerdem kann, um das Gewicht
und die Kosten des gesamten Differentialgetriebes zu reduzieren,
die axiale Länge
der Vorrichtung kompakter gestaltet werden.
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Ferner kann das Antriebsmoment der
linken und der rechten Achse 25 bzw. 27 entsprechend
den Erfordernissen beschleunigt und verzögert werden, um das Giermoment
des Fahrzeuges zu steuern, wodurch die Zuverlässigkeit des Fahrzeuges bei
Geradeausfahrt und die Steuerbarkeit des Fahrzeuges bei Kurvenfahrt
oder beim Wenden verbessert werden.
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Aus den 3 bis 5 ist
ein Differentialgetriebe mit einem Kupplungsmechanismus nach einer zweiten
Ausführungsform
ersichtlich.
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Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich
von der ersten Ausführungsform
in der Anordnung der Betätigungseinrichtung
für den
Kupplungsvorgang. Da die Anordnung anderer Komponenten mit der in
der bereits beschriebenen Ausführungsform
identisch ist, werden nur die Unterschiede erläutert.
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Wie aus den 3 und 4 ersichtlich,
dreht gemäß der Anordnung
einer Betätigungseinrichtung 137 ein
Antriebsrad 163, das an einer Welle 161a eines
einzigen Schrittmotors 161 festgelegt ist, gleichzeitig
zwei angetriebene Räder 165 (als
Nockenteile) um einen vorbestimmten Betrag. Die abgetriebenen Zahnräder 165 drehen
sich in derselben Richtung. Daher dreht sich, wenn die obere Kupplung 35a nach links
gedrückt
wird und beispielsweise mittels der Nockenwirkung eines Antriebsnockens 165a des
oberen angetriebenen Rades 165 und eines angetriebenen
Nockens 167a eines Nockenfolgers 167 (als Nockenteil)
eingekuppelt wird, das untere angetriebene Rad 165 in eine
Richtung, in der keine Druckkraft auf die untere Kupplung 35b ausgeübt wird,
und die untere Kupplung 35b wird mittels einer Kraft freigegeben,
die zu der Freigabeseite hin durch ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Federelement ausgeübt
wird.
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Wenn der Schrittmotor 161 in
eine Richtung entgegengesetzt zu der Richtung in dem oben genannten
Beispiel gedreht wird, wird die intermittierende Arbeitsweise der
Kupplungen 35a und 35b entgegengesetzt zu dem
oben genannten Beispiel durchgeführt.
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5 zeigt
die Position des Schrittmotors 161 in Bezug auf das Antriebsrad 163,
das koaxial zu dem Schrittmotor 161 angeordnet ist, und
auf die angetriebenen Räder 165.
Wie aus 5 ersichtlich, sind
diese Komponenten an einer höheren
Stelle als das Antriebsrad 9 als Antriebselement des Differentialgetriebes
und im Abstand von einer Abtriebsachse vorgesehen.
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Bei dieser Ausführungsform wird dieselbe Wirkung
erreicht, wie bei der ersten Ausführungsform, wobei nur ein einziger
Schrittmotor 161 zum Ein- und Auskuppeln beider Kupplungen 35a und 35b verwendet
wird, wodurch die Anordnung der Vorrichtung weiter vereinfacht wird
und die Kosten weiter verringert werden.
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Aus den 6, 7A und 7B ist ein Differentialgetriebe
mit einem Kupplungsmechanismus nach einer dritten Ausführungsform
ersichtlich.
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Die dritte Ausführungsform unterscheidet sich
von der ersten Ausführungsform
in der Anordnung der Betätigungseinrichtung
für den
Kupplungsvorgang. Da die Anordnung anderer Komponenten mit der in
der bereits beschriebenen Ausführungsform
identisch ist, werden nur die Unterschiede erläutert.
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Wie aus den 6, 7A und 7B ersichtlich, sind in einer
Betätigungseinrichtung 237 zwei
Schnecken 263 an einer Welle 261a eines einzigen
Schrittmotors 261 vorgesehen. Diese Schnecken 263 stehen
mit zwei Schneckenrädern 265 als
Nockenteile in Eingriff, die koaxial zu den Kupplungen 35a, 35b vorgesehen
sind. An der den Kupplungen 35a, 35b zugewandten
Seitenfläche
der Schneckenräder 265 sind
Antriebsnocken 265a vorgesehen.
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Ferner sind Nockenfolger 267 (Nockenteile), die
angetriebene Nocken 267a aufweisen, und Schubstangen 69 zwischen
den Kupplungen 35a, 35b und den Schneckenrädern 265 koaxial
zu den Kupplungen 35a, 35b und in Axialrichtung
bewegbar abgestützt.
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Gemäß dieser Ausführungsform
wird, wenn sich der Schrittmotor 261 um einen vorbestimmten Betrag
dreht, durch die Wirkung des Antriebsnockens 265a und des
angetriebenen Nockens 267a die obere Kupplung 35a eingekuppelt,
wodurch die untere Kupplung 35b durch eine Kraft freigegeben wird,
die auf die Freigabeseite von einem nicht gezeigten Federelement
ausgeübt
wird. Wenn sich der Schrittmotor 261 in entgegengesetzter
Richtung dreht, werden die Vorgänge
der Kupplungen 35a, 35b in umgekehrter Weise durchgeführt.
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Daher werden bei dieser Ausführungsform dieselben
Wirkungen erreicht, wie bei der ersten Ausführungsform, wobei auch das Übersetzungsverhältnis infolge
des Vorhandenseins der Schnecken 263 und der Schneckenräder 265 erweitert
wird, wodurch die Einstellung der Größe des Kupplungsdrucks erleichtert
wird.
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Aus den 8, 9A und 9B ist ein Differentialgetriebe
mit einem Kupplungsmechanismus nach einer vierten Ausführungsform
ersichtlich.
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Die vierte Ausführungsform unterscheidet sich
von der ersten Ausführungsform
in der Anordnung der Betätigungseinrichtung
für den
Kupplungsvorgang. Da die Anordnung anderer Komponenten mit der in
der bereits beschriebenen Ausführungsform
identisch ist, werden nur die Unterschiede erläutert.
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Wie aus den 8, 9A und 9B ersichtlich, steht in
einer Betätigungseinrichtung 337 ein
Antriebsrad 363, das an einer Welle 361a eines
einzigen Schrittmotors 361 festgelegt ist, mit einem angetriebenen
Rad 365 in Eingriff. Das angetriebene Rad 365 ist
mit einer Welle 369 über
eine Kugelspindel-Verbindung 367 verbunden. Die Welle 369 ist
mit Antriebsnockenteilen 375 über Universalverbindungen 371 und
Gelenke 373 verbunden.
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Gemäß dieser Anordnung bewegt sich,
wie aus den 8, 9A und 9B ersichtlich ist, wenn sich der Schrittmotor 361 um
einen vorbestimmten Betrag dreht, die Welle 369 entsprechend
der Drehrichtung des Schrittmotors 361 auf und ab. Wie
aus 9B ersichtlich,
schwenken beispielsweise, wenn die Welle 369 nach unten
verschoben wird, die Antriebsnockenteile 375 entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn um die Welle 369 zusammen mit Armen 376, die
durch die Gelenke 373 abgestützt sind. Folglich wird die
obere Kupplung 35a als Ergebnis der Nockenwirkung des Antriebsnockens 375a und
des angetriebenen Nockens 377a der angetriebenen Nockenteile 377 eingekuppelt,
wobei die untere Kupplung 35b durch eine Kraft freigegeben
wird, die zur Freigabeseite hin von einem nicht gezeigten Federelement ausgeübt wird.
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Daher werden bei dieser Ausführungsform dieselben
Wirkungen erreicht, wie bei der ersten Ausführungsform, wobei auch Gelenke 373 verwendet werden,
um die Kupplungen voneinander zu trennen, wodurch der Eingriffsvorgang
der beiden Kupplungen erleichtert wird.
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Bei jeder der beschriebenen Ausführungsformen
weist ein Differentialgetriebe Reibungskupplungen auf, die an zwei
drehbaren Wellen angeordnet sind, die parallel zueinander vorgesehen
sind. Die Erfindung kann auch bei einem herkömmlichen Differentialgetriebe,
wie aus 10 ersichtlich,
verwendet werden, bei dem Reibungskupplungen koaxial zueinander
vorgesehen sind. Dies ermöglicht
sowohl eine größere Freiheit
beim Einbau des Differentialgetriebes in das Fahrzeug, als auch
ein geringeres Gewicht und geringere Kosten. Außerdem kann die axiale Länge der
Vorrichtung kompakter gestaltet werden.