DE19806896A1

DE19806896A1 - Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des Mahlbettes von Walzenschüsselmühlen

Info

Publication number: DE19806896A1
Application number: DE1998106896
Authority: DE
Inventors: Otto Jung
Original assignee: Gebr Pfeiffer AG
Current assignee: Gebr Pfeiffer AG
Priority date: 1998-02-19
Filing date: 1998-02-19
Publication date: 1999-09-02

Description

Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Vergleichmäßigung des Mahlbettes von Walzenschüsselmühlen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Walzenschüsselmühlen gehören zur Gattung der Luftstrommühlen. Der Transport des Mahlgutes im Mahlraum erfolgt mechanisch durch die Fliehkräfte des rotierenden Mahltellers und pneumatisch durch die Strömung der Mühlenluft. Die auf der Mahlbahn abrollenden Mahlwalzen überrollen das zugeführte Mahlgut. Die Verteilung des Mahlgutes auf der Mahlbahn ergibt sich im wesentlichen durch die Materialmenge im Mahlraum sowie die auf das Mahlgut wirkenden Flieh- und Strömungskräfte.

Die Zerkleinerungsarbeit der Mahlwalzen wird maximal, wenn die Materialmenge und die Materialverteilung über den Mahlbahnquerschnitt und dabei insbesondere die Mahlbettdicke, d. h. der Abstand zwischen Mahlwalze und Mahlteller, optimal aufeinander abgestimmt sind. Diesem Zweck dienen seit langem zusätzliche Einbauten im Mahlraum, die entweder die Wirkung der Luftströmung oder die Wirkung der Fliehkräfte zu beeinflussen beabsichtigen.

Eine Einrichtung zur Beeinflussung der Luftströmung zeigt die GB 11 89 317. Diese soll die am Umfang des Mahltellers aufsteigende Luftströmung mit den darin enthaltenen Grießen zum Zentrum des Mahltellers hin lenken. Da dabei jedoch auch das Mahlbett verwirbelt und damit die Mahlleistung der Mühle verschlechtert wird, konnte sich diese Vorrichtung nicht durchsetzen.

Weitaus zahlreicher sind die Einrichtungen die die durch die Fliehkräfte hervorgerufene Bewegung des Mahlguts beeinflussen.

Eine erste derartige Einrichtung waren einfache Abstreiferbleche, die Höhe und Breite des Mahlbetts egalisieren. Diese Abstreiferbleche mußten vor Beginn eines Mahlvorgangs entsprechend dem Mahlgut und der Mahlleistung nach Höhe und Winkel eingestellt werden. Weitere Einstellungen wurden während des Mahlvorgangs erforderlich, einerseits zur Optimierung ihrer Wirkung, andererseits auch zum Ausgleich des Verschleißes der Abstreifer selbst, aber auch der Mahlwalzen.

Andere Vorrichtungen verwendeten sogenannte Staubleche, die der Mahlbahn folgend zwischen den Mahlwalzen angeordnet sind. Man vergleiche beispielsweise US 829 173 und DE-OS 36 42 814. Diese Staubleche konnten sich in der Praxis durchsetzen. Aber auch sie mußten entsprechend dem Mahlgut und der Mahlleistung jeweils justiert werden.

In neuerer Zeit wurden die Staubleche ersetzt durch spezielle Hilfswalzen, die zwischen den Mahlwalzen angeordnet sind und einen reduzierten Durchmesser besitzen. Ihre Aufgabe besteht im wesentlichen darin, das in der Mahlbahn liegende, durch den Mühlenluftstrom stark durchlüftete und daher lose Mahlgut vorzuverdichten, so daß die Mahlwalzen ihre Mahlarbeit besser erledigen können. Man vergleiche beispielsweise US 4 981 269, DE-C 39 21 986, DE-A 42 02 784 und DE-C 44 42 099. Bei der letztgenannten Schrift sind die Vorverdichtungswalzen zusätzlich profiliert, da sie wenigstens teilweise die Funktion der vorstehend beschriebenen Staubleche mit übernehmen sollen. In allen Fällen sind die Hilfswalzen einzeln im Mühlengehäuse gelagert und müssen daher entsprechend dem Mahlgut der Mahlleistung und den Mahlwalzen justiert werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben mit deren Hilfe Höhe und Breite des Mahlbettes beeinflußt werden können, die jedoch einen weitaus geringeren Justieraufwand besitzt.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Dank der Befestigung des Abstreifers direkt am Druckstück der zugehörigen Mahlwalze macht diese alle Bewegungen der Mahlwalze mit. Reduziert sich der Durchmesser der Mahlwalze infolge Verschleiß, senkt sich der Abstreifer im gleichen Maße mit ab. Wird das Mahlbett in Abhängigkeit vom Zustand und der Menge des Mahlgutes dicker oder dünner, vergrößert oder verkleinert sich der Abstand zwischen Mahlteller und Abstreifer selbsttätig, ohne daß es irgendwelcher äußerer Eingriffe bedarf.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die Abstreifer, wie an sich bekannt, in der Höhe und im Winkel verstellbar.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung entspricht die Kontur der Abstreifer der Kontur der Mahlwalzen. Dadurch läßt sich die Mahlleistung erhöhen.

Um die Abstreifer gegen Beschädigungen durch Fremdkörper zu schützen, sind sie gemäß einer Weiterbildung der Erfindung höhenbeweglich gelagert, vorzugsweise gegen eine Feder. Dabei definiert ein Anschlag den minimalen Abstand der Abstreifer zur Mahlbahn. Dadurch wird ein zu tiefes Einsinken der Abstreifer mit den daraus resultierenden negativen Folgen für das Mahlbett verhindert.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung können die Abstreifer auch als Rollenabstreifer ausgebildet werden. Dabei ist es auch möglich, die Oberfläche der Rolle zu profilieren, beispielsweise um die Funktion der Staubleche nachzubilden.

Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, den Abstreifern zusätzlich die Funktion eines Druckfußes zu verleihen.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen

Fig. 1 ausschnittsweise ein erstes Ausführungsbeispiel als Ansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der Fig. 1,

Fig. 3 ausschnittsweise ein zweites Ausführungsbeispiel als Ansicht,

Fig. 4 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der Fig. 3,

Fig. 5 ausschnittsweise ein drittes Ausführungsbeispiel als Ansicht und

Fig. 6 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der Fig. 5.

Fig. 1 als ausschnittsweise Ansicht und Fig. 2 als Draufsicht zeigen einen rotierenden Mahlteller 1 mit Mahlbahn 2, auf denen Mahlwalzen 3 abrollen. Jede Mahlwalze 3 ist an je einem Druckstück 4 befestigt, das von einem Druckrahmen 5 gehalten und mit Druckkräften beaufschlagt wird.

Am Druckstück 4 ist ein Ansatz 11 befestigt, der seinerseits einen Arm 12 trägt an dem über einen Halter 13 ein Abstreifer 10 befestigt ist. Der Abstreifer 10 hat die Aufgabe, das Mahlbett (nicht dargestellt) sowohl in dem Höhe als auch in der Breite zu egalisieren zwecks Optimierung der Mahlleistung der Mahlwalzen 3. Zu diesem Zweck ist der Halter 13 in der Höhe und im Winkel, der Arm 12 dank eines Gelenks 14 im Winkel verstellbar.

Dank der Befestigung der Abstreifer 10 am Druckstück 4 der Mahlwalzen 3 macht der Abstreifer 10 alle Bewegungen und sonstigen Veränderungen der Mahlwalze 3 mit, ohne daß es eines äußeren Eingriffs bedarf.

Die Fig. 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel. Am Druckstück 4 der Mahlwalzen 3 sind über einen Arm 15 Abstreiferwalzen 10' angeordnet. Der Arm 15 ist um eine waagerecht Achse 17 höhenbeweglich gelagert. Falls das Eigengewicht von Abstreiferwalze 10' und Arm 15 nicht ausreicht, kann eine zusätzliche Feder 18 zusätzliche Kräfte erzeugen.

In allen Fällen verhindert jedoch ein mechanischer Anschlag 16, daß die Abstreiferwalzen 10' sich zu tief auf Mahlteller 1 und Mahlbahn 2 absenken.

Die Fig. 5 und 6 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel. Auch hier sind Abstreiferwalzen 10'' vorgesehen, die hier jedoch erheblich kleiner und leichter ausgebildet und am Umfang profiliert sind.

Claims

1. Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des Mahlbettes von Walzenschüsselmühlen, umfassend

- einen Mahlteller (1) mit einer Mahlbahn (2),
- Mahlwalzen (3), die auf der Mahlbahn (2) abrollen,
- Druckstücke (4) zum Halten und Belasten der Mahlwalzen (3)
- und Abstreifer (10, 10', 10'') zum Beeinflussen der Höhe des Mahlbetts,
gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Abstreifer (10, 10', 10'') sind am Druckstück (4) befestigt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- die Abstreifer (10, 10', 10'') sind höhenverstellbar.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- die Abstreifer (10, 10', 10'') sind im Winkel verstellbar.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- die Kontur der Abstreifer (10, 10', 10'') entspricht der Kontur der Mahlwalzen (3).

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Merkmale:

- die Abstreifer (10, 10', 10'') sind höhenbeweglich gelagert,
- ein Anschlag (16) definiert den minimalen Abstand der Abstreifer (10, 10', 10'') zur Mahlbahn (2).

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- die Abstreifer (10, 10', 10'') sind gegen eine Feder (18) höhenbeweglich gelagert.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Abstreifer ist eine Rolle (10', 10'').

8. Vorrichtung nach Anspruch 7 gekennzeichnet durch das Merkmal:

- die Oberfläche der Rolle (10'') ist profiliert.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch das Merkmal:

- der Abstreifer ist ein Druckfuß.