DE19805850C1 - Lenkflugkörper - Google Patents
LenkflugkörperInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G7/00—Direction control systems for self-propelled missiles
- F41G7/20—Direction control systems for self-propelled missiles based on continuous observation of target position
- F41G7/22—Homing guidance systems
- F41G7/224—Deceiving or protecting means
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Lenkflugkörper
zur Bekämpfung fliegender Ziele, wobei der Lenkflugkörper
einen Infrarot-Suchkopf sowie eine Sprengladung trägt und
durch ein Triebwerk antreibbar ist.
Herkömmliche Lenkflugkörper, die mit einem Infrarot-
Suchkopf versehen sind (z. B. Stinger) weisen aufgrund
der konstruktionsbedingten Eigenschaften der verwendeten
Triebwerke ein stark variables Geschwindigkeitsprofil
v(t) auf. Bei Proportionalnavigation bleibt daher auch in
der Endphase der Zielannäherung, in welcher die Drehge
schwindigkeit der Sichtlinie vom Suchkopf des Lenkflug
körpers zum Ziel bereits sehr klein geworden ist, der
Kollisionspunkt mit dem zu bekämpfenden Ziel, z. B. einem
mit konstanter Geschwindigkeit fliegenden Flugzeug, nicht
raumfest. Dies hat jedoch auf die Trefferwahrscheinlich
keit keine besondere Auswirkung, da durch fortlaufende,
entsprechende Lenkkorrekturen der dem Suchkopf nachge
schalteten Lenkeinrichtung das Verfolgen und Treffen des
Zieles auch bei sich fortlaufend verändernder Flugkörper
geschwindigkeit immer gewährleistet ist. Es bestand daher
auch von hier her keinerlei Anlaß, die Triebwerkskon
struktion derartiger, mit einem Infrarot-Suchkopf verse
hener Lenkflugkörper dahingehend zu ändern, daß das bis
herige stark variable Geschwindigkeitsprofil v(t) in ir
gendeiner Weise verändert wurde.
Die DE C 42 01 572 beschreibt eine Flugkörperlenkung, bei
welcher an das Geschwindigkeits-Profil des Lenkflugkör
pers - im Gegensatz zu der bisher beschriebenen Such
kopflenkung - gewisse Anforderungen gestellt werden. Sie
weist nämlich ein veränderbares, adaptierbares Flugkör
per-Geschwindigkeits-Profil auf. Die Flugkörperlenkung
erfolgt dabei nach dem Verfahren der Zieldeckungslenkung,
worunter eine optische Deckung verstanden wird, bei wel
cher der Flugkörper auf einer vom Lenkstand zum Ziel wei
senden Linie gehalten wird. In der genannten Schrift wird
ein Flugkörper mit einer bestimmten Auswahl des an sich
variablen Antriebsprofils eingesetzt, während die Feuer
leitung ein Ziel auswählt, dessen Geschwindigkeit und
Entfernung fortlaufend erfaßt, und dann entscheidet,
welches Antriebsprofil zur Bekämpfung verwendet wird. Da
bei werden insbesondere Ziele in großer Entfernung mit
einer hohen Flugkörper-Geschwindigkeit, Ziele in kurzer
Entfernung mit einer niedrigen Flugkörper-Geschwindigkeit
bekämpft.
Die meisten herkömmlichen Lenkflugkörper sind jedoch mit
den oben genannten Infrarot-Suchköpfen zur Verfolgung
des sich bewegenden Zieles versehen. Für Flugkörper mit
derartigen Lenkverfahren wurden bereits Störmaßnahmen
entwickelt, mit denen die Infrarot-Suchköpfe während des
Fluges außer Betrieb gesetzt werden können, und die un
ter der Bezeichnung DIRCM (= directed infrared counter
measures, z. B. das in der Schrift 197 38 875.2 näher er
läuterte Verfahren FLASH) bekannt geworden sind. Bei und
nach einer derartigen, wirksamen Störung kann der Infra
rot-Suchkopf die an sich wegen der genannten, fort laufen
den Änderung des Kollisionspunktes auch weiterhin notwen
digen Korrektursignale nicht mehr bestimmen, so daß sich
eine fortlaufend größer werdende Abweichung der Flugbahn
des Flugkörpers von der eigentlich erforderlichen ergibt.
Erfolgt die Störung dabei nicht erst in einem bereits
sehr kleinen Abstand vom Kollisionspunkt, sondern schon
etwas früher, so wird infolgedessen der Flugkörper, der
ja mit fortlaufend sich ändernder Geschwindigkeit fliegt,
den sich entsprechend ebenfalls fortlaufend ändernden
Kollisionspunkt und damit sein Ziel nicht mehr treffen,
so daß eine wirksame Bekämpfung des Zieles nicht mehr
möglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Lenk
flugkörper mit Infrarot-Suchkopf-Lenkung dahingehend aus
zugestalten, daß die Wirkung der genannten DIRCM-Stör
maßnahmen bei der Zielverfolgung einen möglichst ge
ringen Einfluß auf die Trefferwahrscheinlichkeit ausübt.
Ausgehend von einem Lenkflugkörper der eingangs näher ge
nannten Art, erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit den im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches angegebenen
Merkmalen.
Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, das Triebwerk
des Lenkflugkörpers derart auszulegen, daß nach einer
(möglichst kurzen) Beschleunigungsphase eine Marschphase
mit möglichst konstanter Geschwindigkeit folgt, wobei
sich diese Marschphase bis zu dem am weitesten entfern
ten, zu bekämpfenden Ziel, d. h. also möglichst weit er
streckt. Mit einem derart ausgelegten Triebwerk, das eine
quasi konstante Geschwindigkeit über den größten Teil
der Flugzeit aufweist, ist dann gewährleistet, daß ein
Lenkflugkörper mit Infrarot-Suchkopf, der z. B. mit der
üblichen Proportionalnavigation oder einer anderen, die
Sichtliniendrehgeschwindigkeit minimierenden und eben
falls zur Kollision führenden Navigation auf ein sich mit
konstanter Geschwindigkeit bewegendes Flugziel gelenkt
wurde, sich bereits frühzeitig in der Endphase des
Zielanfluges, d. h. sich ebenso wie das Ziel auf einer ge
raden Bahnkurve befindet, wobei beide Geraden sich im
dann raumfesten Kollisionspunkt schneiden und Ziel und
Flugkörper dort, wie beabsichtigt, gleichzeitig eintref
fen. Dies bedeutet aber, daß auch nach einer Störung
oder Zerstörung des Suchkopfes durch DIRCM sich der Lenk
flugkörper immer noch auf der gleichen, ungeänderten Bahn
befindet. Die weiteren erfindungsgemäßen Einrichtungen
gewährleisten, daß der nunmehr "blinde" Lenkflugkörper
auf eben dieser Flugbahn weiterfliegt und damit - trotz
der an sich erfolgreichen DIRCM-Störmaßnahme - sein Ziel
immer noch erfolgreich bekämpft.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung nä
her erläutert; es zeigen
Fig. 1 einen Vergleich der Geschwindigkeitsprofile eines
herkömmlichen und des erfindungsgemäßen Lenkflugkörpers,
Fig. 2 ein schematisches Flugbahndiagramm mit der Be
kämpfung eines Zieles mit einem Lenkflugkörper variabler
bzw. konstanter Geschwindigkeit,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Lenkflugkörpers und seiner Einrichtungen,
Fig. 4 ein schematisches Diagramm mit der Sichtlinien
drehgeschwindigkeit des Flugkörpers als Funktion der
Zeit, und
Fig. 5 ein schematisches Diagramm mit der gemessenen und
nach einer DIRCM-Störung extrapolierten Sichtliniendreh
geschwindigkeit des Flugkörpers als Funktion der Zeit.
In Fig. 1 ist als dünne Linie das Geschwindigkeitsdia
gramm eines herkömmlichen Lenkflugkörpers 2 mit variablem
Geschwindigkeitsprofil dargestellt, wobei die Zeit an der
Abszisse und die Geschwindigkeit an der Ordinate abgetra
gen sind. Ein solcher herkömmlicher Lenkflugkörper 2, der
meistens mit einem Infrarot-Suchkopf 4 ausgestattet ist,
weist, wie das Diagramm erkennen läßt, praktisch keine
Phase konstanter Fluggeschwindigkeit auf. Bei Verwendung
einer Proportionalnavigation, welche derart Lenksignale
proportional zur Sichtliniendrehgeschwindigkeit ds/dt
(4a) des Flugkörpers 2 erzeugt, daß diese Sichtlinien
drehgeschwindigkeit sich dem Wert 0 annähert, bleibt da
her der Kollisionspunkt A, B . . . mit dem zu bekämpfenden
Ziel 1 nicht raumfest, so daß fortlaufend Lenkkorrektu
ren erforderlich sind. Wird in diesem Fall die Funktion
des Infrarot-Suchkkopfes 4 durch eine der bekannten Störmaßnahmen
zum Ausfall gebracht, kann das Ziel 1 nicht
mehr wirksam bekämpft werden.
Fig. 2 zeigt zu zwei verschiedenen Zeitpunkten t1, t2
ein zu bekämpfendes Flugzeug 1, welches sich hier der
Einfachheit halber mit konstanter Geschwindigkeit fortbe
wegt, wie es in der Realität z. B. bei Transportflugzeugen
zumeist der Fall ist. Zu denselben Zeitpunkten t1, t2 ist
ein Lenkflugkörper 2 des Standes der Technik eingezeich
net, wobei dieser Lenkflugkörper 2 die Strecke zwischen
den beiden Zeitpunkten t1 und t2 mit abnehmender Ge
schwindigkeit zurücklegt. Man sieht, daß bei Beibehal
tung der konstanten Geschwindigkeit v (t1) die Kollision
mit dem zu bekämpfenden Ziel 1 auf der Flugbahn 13 am Ort
A erfolgen würde. Da jedoch die Geschwindigkeit des Lenk
flugkörpers 2 fortlaufend abnimmt und im Zeitpunkt t2 den
Wert v (t2) erreicht hat, hat sich dieser Kollisionspunkt
A auf der Flugbahn des Ziels 1 nach weiter vorne verla
gert; die Kollision würde bei ab jetzt (t = t2) konstan
ter Geschwindigkeit auf der Flugbahn 13b und nunmehr in
Punkt B erfolgen. Wäre der Infrarot-Suchkopf 4 des Lenk
flugkörpers 2 bei t1 also durch eine DIRCM-Störung ausge
fallen, so hätte der Lenkflugkörper 2 keine Möglichkeit
gehabt, der sich verändernden Zielposition zu folgen; die
Wahrscheinlichkeit, daß der Lenkflugkörper 2 trotzdem
zufällig genau in die "richtige" Richtung fliegen und
sein Ziel 1 immer noch treffen könnte, ist vernachlässig
bar klein, es sei denn, die DIRCM-Störung hätte erst so
spät stattgefunden, daß sich der Lenkflugkörper 2 be
reits in unmittelbarer Nähe des Ziels 1, d. h. kurz vor dem
Treffer befunden hätte.
Fig. 1 zeigt schematisch zum Vergleich mit dem Geschwin
digkeitsdiagramm des herkömmlichen Lenkflugkörpers 2 als
dicke Linie das Geschwindigkeitsdiagramm eines Lenkflug
körpers 3, der gemäß der Erfindung mit einem Triebwerk 7
versehen ist, das derart ausgelegt ist, daß sich an eine
möglichst kurze Start- und Beschleunigungsphase 10 eine
Marschphase 11 mit möglichst konstanter Marschgeschwin
digkeit vM (12) anschließt, wobei sich diese Marschphase
11 bis zu dem am weitesten entfernten, zu bekämpfenden
Ziel 1, d. h. also möglichst weit erstreckt. Man sieht,
daß die Startbeschleunigung bei dem erfindungsgemäßen
Lenkflugkörper 3 größer ist als bei dem Lenkflugkörper 2
des Standes der Technik, und daß die Marschphase 11 mit
konstanter Marschgeschwindigkeit 12 des Lenkflugkörpers 3
früher als die maximale Geschwindigkeit des Lenkflugkör
pers 2 erreicht wird und sehr viel länger andauert. Erst
nach Brennschluß des Triebwerks 7 verlangsamt sich die
Fluggeschwindigkeit infolge der dann nicht mehr kompen
sierten aerodynamischen Reibungskräfte. Bei diesem Ver
gleich wurde davon ausgegangen, daß der insgesamt zur
Verfügung stehende Treibstoff für beide Lenkflugkörper 2
und 3 etwa gleich groß ist, und daß lediglich der
Massendurchsatz und damit die Schubkraft als Funktion der
Zeit beim erfindungsgemäßen Lenkflugkörper 3 derart er
folgt, daß sich das beschriebene gewünschte Flugprofil
ergibt.
Dieser erfindungsgemäße Lenkflugkörper 3 und seine Flug
bahn 13 ist in Fig. 2 ebenfalls eingezeichnet. Würde der
Infrarot-Suchkopf 4 des Lenkflugkörpers 3 bei t1 durch
eine DTRCM-Störung ausfallen, so hätte der Lenkflugkörper
3 zwar ebenfalls keine Möglichkeit, die Zielposition wei
ter zu verfolgen. Wegen der konstanten Geschwindigkeit v
(t1) = v (t2) = vM würde die Kollision mit dem zu bekämp
fenden Ziel 1 aber auf der Flugbahn 13a, der direkten
Fortsetzung der Flugbahn 13 und damit immer noch auf der
gleichen Flugbahn, also immer noch am Ort A erfolgen.
Die weitere erfindungsgemäße Schutzeinrichtung 20 ge
währleistet, daß der nach einer erfolgreichen DIRCM-
Störmaßnahme nunmehr "blinde" Lenkflugkörper 3 auf eben
dieser Flugbahn 13a weiterfliegt und damit trotzdem sein
Ziel 1 erfolgreich bekämpft. Diese Schutzeinrichtung 20
weist eine Überwachungseinrichtung 21, eine Hilfs-
Lenkeinrichtung 22 und einen Flugbahnspeicher 23 auf, die
miteinander sowie mit dem Infrarot-Suchkopf 4 und der dem
Infrarot-Suchkopf 4 nachgeschalteten Lenk- und Steuere
lektronik 5 des Lenkflugkörpers 3 verbunden sind.
Die Überwachungseinrichtung 21, mit welcher der Infrarot-
Suchkopf 4 vorschlagsgemäß versehen wird, stellt die
wirksame Störung durch eine DIRCM-Maßnahme fest. Dies
kann z. B. durch Feststellung einer Überschreitung eines
vorher festgelegten Grenzwertes der empfangenen IR-Strah
lung, der irreversiblen Zerstörung des Detektors des
Infrarot-Suchkopfes 4 oder einer irreversiblen Fehlfunk
tion der Detektorelektronik erfolgen. Ist dies der Fall,
so übergibt die Lenk- und Steuerelektronik 5 erfindungs
gemäß nunmehr der Hilfs-Lenkeinrichtung 22 die Kontrolle
über die Flugkörperlenkung.
Diese Hilfs-Lenkeinrichtung 22 muß gewährleisten, daß
die Flugbahn 13a des Lenkflugkörper 3 auch weiterhin un
geändert bleibt, d. h. also daß die Flugbahn 13 weiter
beibehalten wird, damit der Lenkflugkörper 3 den raumfe
sten Kollisionspunkt A erreichen wird und so das Ziel 1
wirksam bekämpft. Hierzu wird erfindungsgemäß ein Flug
bahnspeicher 23 herangezogen, in welchem fortlaufend die
Ablagesignale 4a des Infrarot-Suchkopfes 4, d. h. der Win
kels zwischen Flugkörperachse 3a und Suchkopf-Sichtlinie
1a zum Ziel 1 bzw. die Sichtliniendrehgeschwindigkeit
ds/dt (4a) und die daraus abgeleiteten Lenkkommandos 5a
als Funktion der Zeit t gespeichert werden (Fig. 4). Be
fand sich der Lenkflugkörper 3 - wie oben angenommen -
in der Endphase des Zielanfluges, also aufgrund seiner
konstanten Marschgeschwindigkeit 1 2 auf der geraden Flug
bahn 13, so sind die bis zu diesem Zeitpunkt abgespei
cherten Ablagesignale 4a (Fig. 4) und damit auch die
Lenkkommandos 5a konstant bzw. gleichförmig, und zwar
derart, daß der Einfluß der Schwerkraft gerade kompen
siert wird. Bei einem nicht-rollenden Lenkflugkörper 3
z. B. bleiben dann die Steuerflächen 6 im gleichen An
stellwinkel stehen, bzw. werden in gleichen Zeitabständen
immer wieder kurzzeitig aus ihrer Nullstellung herausge
lenkt. Letzteres geschieht auch bei einem rollenden Lenk
flugkörper 3, z. B. jeweils nach einer ganzen oder halben
Umdrehung.
Die Hilfs-Lenkeinrichtung 22 stellt nun mit den im Flug
bahnspeicher 23 gespeicherten Daten fest, wie sich Abla
ge- und Lenksignale 4a, 5a bis zur Feststellung der
DIRCM-Störung zum Zeitpunkt t1 entwickelt haben. Blieben
diese - bis auf unvermeidliche statistische Schwankungen
- konstant, so generiert die Hilfs-Lenkeinrichtung 22
auch weiterhin bis zur Kollision dieselben Ablage- und
Lenksignale 4a, 5a wie diejenigen kurz vor bzw. zum Zeit
punkt t1 (Fig. 5).
Um auch bei einer relativ frühzeitigen DIRCM-Störung das
Ziel 1 noch wirksam bekämpfen zu können, wird folgende
Vorgehensweise vorgeschlagen. Befand sich der Lenkflug
körper 3 noch nicht in der oben beschriebenen Endphase,
sondern erst in der Phase des Einschwingens des Lenkflug
körpers 3 auf die gerade End-Anflugbahn, wobei also die
Sichtliniendrehgeschwindigkeit ds/dt fortlaufend abnimmt,
so extrapoliert die Hilfs-Lenkeinrichtung 22 die gespei
cherten Ablagesignale 4a entsprechend in die Zukunft (in
Fig. 5 als 4b dick eingezeichnet) und generiert die ent
sprechenden Lenksignale 5b.
Die erfindungsgemäße Auslegung des Triebwerkes 7 stellt
also eine Art Härtungsmaßnahme oder Abwehrmaßnahme gegen
die unter der Bezeichnung DIRCM bekannten Störmaßnahmen
dar; der damit ausgestattete Lenkflugkörper 3, der im we
sentlichen mit konstanter Marschgeschwindigkeit fliegt,
kann auch nach einer erfolgreichen DIRCM-Störmaßnahme,
d. h. ohne Infrarot-Suchkopf 4 durch Beibehaltung seiner
bisherigen Flugrichtung den dann raumfesten Kollisions
punkt A mit dem zu bekämpfenden Ziel 1 mit hoher Wahr
scheinlichkeit erreichen. Dies gilt insbesondere dann,
wenn der Lenkflugkörper 3 zum Zeitpunkt t1 der DIRCM-Stör
maßnahme sich bereits innerhalb einer
"Blindreichweite" vom Ziel 1 entfernt befindet. Diese kann
dadurch definiert werden, daß außerhalb dieser Blin
dreichweite trotz der oben beschriebenen Maßnahmen zum
"blinden Geradeaus-Weiterfliegen" die unvermeidlichen
Störfaktoren wie z. B. Winde und Turbulenzen der durchflo
genen Atmosphäre, restliche Unregelmäßigkeiten des Trieb
werkschubs, Exaktheit der beabsichtigten Wirkungen des
Ausschlages der Steuerflächen 6, usw., bereits zu einer so
großen Zielablage geführt haben, daß z. B. der Annähe
rungszünder des Sprengkopfes nicht mehr sicher anspricht,
d. h. keine zuverlässige Bekämpfung des Ziels 1 mehr mög
lich ist.
Claims (2)
1. Lenkflugkörper zur Bekämpfung fliegender Ziele, wobei der
Lenkflugkörper einen Infrarot-Suchkopf mit nachgeschalteter
Lenk- und Steuerelektronik aufweist sowie eine Sprengladung
trägt und durch ein Triebwerk antreibbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Triebwerk (7) derart ausgelegt ist,
daß der Lenkflugkörper (3) nach einer möglichst kurzen Be
schleunigungsphase (10) in der sich anschließenden Marsch
phase (11) mit möglichst konstanter Marschgeschwindigkeit
(12) fliegt, wobei sich diese Marschphase (11) bis zu dem am
weitesten entfernten zu bekämpfenden Ziel (1) erstreckt,
und daß der Lenkflugkörper (3) eine Schutzeinrichtung (20)
aufweist, welche nach einer Störung des Infrarot-Suchkopfes
(4) durch eine DIRCM-Maßnahme die Lenkung übernimmt und den
Lenkflugkörper (3) auf einer extrapolierten Flugbahn (13a),
welche die Flugbahn (13) bis zum Zeitpunkt der DIRCM-Störung
fortsetzt, weitersteuert.
2. Lenkflugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzeinrichtung (20) eine Überwachungseinrich
tung (21), eine Hilfs-Lenkeinrichtung (22) und einen Flug
bahnspeicher (23) aufweist, die miteinander sowie mit dem
Infrarot-Suchkopf (4) und der Lenk- und Steuerelektronik
(5) des Lenkflugkörpers (3) verbunden sind, wobei die
Überwachungseinrichtung (21) die wirksame Störung des In
frarot-Suchkopfes (4) durch eine DIRCM-Maßnahme fest
stellt und in diesem Fall die Kontrolle über die Flugkör
perlenkung der dem Infrarot-Suchkopf (4) nachgeschalteten
Lenk- und Steuerelektronik (5) entzieht und der Hilfs-
Lenkeinrichtung (22) übergibt, welche die im Flugbahnspei
cher (23) fortlaufend als Funktion der Zeit gespeicherten
Ablagesignale (4a) des Infrarot-Suchkopfes (4) und die von
der Lenk- und Steuerelektronik (5) daraus bis zum Zeit
punkt der DIRCM-Störung abgeleiteten Lenkkommandos (5a)
analysiert, die Ablagesignale (4a) entsprechend in die Zu
kunft extrapoliert und aus diesen Ablagesignalen (4b) die
entsprechenden Lenksignale (5b) generiert, die den Lenk
flugkörper (3) auf ebendieser Flugbahn (13a) weitersteu
ern.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998105850 DE19805850C1 (de) | 1998-02-13 | 1998-02-13 | Lenkflugkörper |
FR9900524A FR2775067B1 (fr) | 1998-02-13 | 1999-01-19 | Missile guide |
GB9903305A GB2334324B (en) | 1998-02-13 | 1999-02-12 | A guided missile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998105850 DE19805850C1 (de) | 1998-02-13 | 1998-02-13 | Lenkflugkörper |
Publications (1)
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DE19805850C1 true DE19805850C1 (de) | 1999-01-28 |
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ID=7857568
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998105850 Revoked DE19805850C1 (de) | 1998-02-13 | 1998-02-13 | Lenkflugkörper |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19805850C1 (de) |
FR (1) | FR2775067B1 (de) |
GB (1) | GB2334324B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1493986A1 (de) * | 2003-07-01 | 2005-01-05 | Shumov, Serhiy Oleksandrovych | Tragbares Boden-zu-Luft-Flugkörpersystem |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4201572C2 (de) * | 1992-01-22 | 1994-07-14 | Deutsche Aerospace | Zieldeckungs-Lenkung mit adaptierbarem Flugkörper-Geschwindigkeits-Profil |
-
1998
- 1998-02-13 DE DE1998105850 patent/DE19805850C1/de not_active Revoked
-
1999
- 1999-01-19 FR FR9900524A patent/FR2775067B1/fr not_active Expired - Fee Related
- 1999-02-12 GB GB9903305A patent/GB2334324B/en not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2775067A1 (fr) | 1999-08-20 |
GB2334324A (en) | 1999-08-18 |
FR2775067B1 (fr) | 2004-11-12 |
GB9903305D0 (en) | 1999-04-07 |
GB2334324B (en) | 2002-03-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: EADS DEUTSCHLAND GMBH, 85521 OTTOBRUNN, DE |
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8331 | Complete revocation | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PROTZ, RUDOLF, DR., 85635 HOEHENKIRCHEN-SIEGERTSBRU Owner name: SEPP, GUNTHER, DIPL.-PHYS. DR., 82340 FELDAFING, D |