DE19805410C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von harten, plattenförmigen Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von harten, plattenförmigen WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen von harten, plattenförmigen
Werkstücken aus Natur- oder Kunststein, Beton oder Keramik zum Anarbeiten von
Fasern, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
Aus der Praxis ist bekannt, an plattenförmigen Körpern mit einer Kantenlänge von
bis zu 0,3 m Fasen mittels handgeführter Schleifmaschinen anzuarbeiten. Diese
Schleifmaschine weist einen Schleifteller auf, der eine rotierende Bewegung aus
führt, wobei die Drehachse des Schleiftellers senkrecht zur Fase ausgerichtet ist.
Durch die Führung der Schleifmaschine von Hand ist eine gleichmäßige Bearbeitung
der Werkstückkante nicht erzielbar.
Zum Anarbeiten von Fasen an plattenförmigen Körpern mit mehr als 0,3 m Kanten
länge werden in der Praxis Fasenschleifmaschinen eingesetzt, die einen oder mehrere
rotierende Schleifteller aufweisen, die mittels Antrieben entlang der Werkstückkante
bewegt werden. Diese Fasenschleifmaschinen sind jedoch für kurze Kantenlängen
unwirtschaftlich. Außerdem variiert die Tangentialgeschwindigkeit des Schleiftellers
erheblich mit der Entfernung von der Drehachse. Dies führt zu einer ungleichmäßi
gen Abnutzung des Schleiftellers und zu einer unerwünschten Breitenschwankung
der angearbeiteten Fase.
Aus der DE-PS 500 775 ist ein Schleifverfahren und eine Vorrichtung zum Schleifen
harter Platten bekannt. Diese Schleifvorrichtung weist zwei Schleifwalzen auf, zwi
schen denen das Werkstück gehalten ist und die mit ihren Mantelflächen das Werk
stück bearbeiten. Eine dieser Schleifwalzen ist fest mit einem Maschinenrahmen ver
bunden, während die andere Schleifwalze auf das Werkstück zu und von ihm weg
bewegbar ist. Dieses Schleifverfahren läßt sich zwar vorteilhaft zum Bearbeiten der
Stirnflächen der Platten einsetzen, zum Anarbeiten von Fasen ist es jedoch kaum
geeignet, da das Werkstück umständlich auf die Schleifwalzen ausgerichtet und um
gesetzt werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Anarbeiten einer
Ober- und Unterfase an einem plattenförmigen Werkstück zu schaffen, das auch bei
kurzen Kantenlängen wirtschaftlich einsetzbar ist und das eine gleichmäßige Bear
beitung über die Kantenlänge des Werkstücks ermöglicht. Des Weiteren soll eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens angegeben werden.
Diese Aufgabe wird mit den Verfahrensschritten des Anspruchs 1 oder mit den
Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1 wird der Schleifvorgang vorteilhaft von einer
zur Drehung angetriebenen Schleifwalze ausgeführt. Die Drehachse dieser Schleif
walze ist dabei parallel zur bearbeiteten Werkstückfläche oder -kante ausgerichtet, so
daß die Mantelfläche der Schleifwalze entlang ihrer gesamten Länge das Werkstück
mit konstanter Tangentialgeschwindigkeit bearbeitet. Hierdurch werden Bearbei
tungsfehler, wie sie bei Schleiftellern aufgrund der von der Mitte bis zum Rand va
riierenden Schleifgeschwindigkeit herrühren, zuverlässig vermieden. Im allgemeinen
muß sowohl die obere als auch die untere Kante des Werkstücks gefast werden, wo
für jeweils eine Schleifwalze eingesetzt wird. Das Werkstück wird in diesem Fall
zwischen den beiden Walzen gehalten, so daß ein umständliches Umsetzen des
Werkstücks bzw. der Schleifwalzen entfällt. Die Anarbeitung der Ober- und der Un
terfase erfolgt zeitlich versetzt, so daß die Schleifwalzen einen entsprechend großen
Durchmesser aufweisen können. Dies ist wichtig, um die von der Schleifwalze her
rührende kehlartige Ausbildung der Fase ausreichend klein zu halten, so daß sie op
tisch nicht mehr wahrgenommen werden kann.
Insbesondere bei relativ kurzen zu bearbeitenden Kantenlängen kann die Schleifwal
ze länger als die zu bearbeitende Kante ausgebildet werden, ohne die Schleifvor
richtung wesentlich zu verteuern. In diesem Fall ist es gemäß Anspruch 2 vorteilhaft,
beim Schleifen das Werkstück relativ zur Schleifwalze in Drehachsenrichtung in
Lage zu halten. Die Schleifwalze bearbeitet das Werkstück entlang seiner gesamten
Kantenlänge, ohne daß ein entlang der Kante gerichteten Vorschub für die Schleif
walze notwendig ist. Durch diese Maßnahme läßt sich die Vorrichtung kostengünsti
ger erstellen, wobei gleichzeitig die Bearbeitungszeit reduziert ist, so daß das Verfah
ren insgesamt wirtschaftlicher ist.
Wenn die Werkstücke bis auf die Kantenfasung an den Stirnseiten fertig erstellt und
bereits gereinigt und auf Lager gelegt sind, erhalten diese ihren Fasenschliff an den
Stirnseiten gemäß Anspruch 3 nur noch im trockenen Zustand. Dadurch ist ein er
neuter aufwendiger Reinigungsvorgang nicht mehr notwendig, sondern diese werden
nur noch durch einfaches Abwischen vom Staub befreit. Trotz des trockenen
Schleifvorgangs wird die Schleifwalze im Gegensatz zu einem Schleifteller nicht
überbeansprucht, so daß die Schleifwalze hierdurch keinen Schaden nimmt.
Zur Erhöhung der Ausbeute ist es gemäß Anspruch 4 vorteilhaft, die Anarbeitung der
Fase vor dem Schleifen der Stirnflächen des Werkstücks vorzunehmen. Durch diese
Maßnahme ist ein Ausbrechen der Werkstückkante im Stirnflächenbereich unschäd
lich, da die Stirnfläche anschließend noch beschliffen wird.
Zur Erhöhung des Durchsatzes beim Fasen werden gemäß Anspruch 5 zwei hinter
einander gehaltene Werkstücke vorteilhaft gleichzeitig von der Schleifwalze gefast.
Hierdurch halbiert sich die Bearbeitungszeit pro Werkstück, so daß das Verfahren
insgesamt wirtschaftlicher ist. Vorzugsweise werden die Werkstücke durch die Bear
beitungsvorrichtung hindurch gefördert, so daß nach jeweils einem Fördertakt
gleichzeitig die hintere Kante des zuletzt bearbeiteten Werkstücks und die vordere
Kante des nächsten Werkstücks gleichzeitig gefast wird. Auf diese Weise ergibt sich
eine besonders zeitsparende Bearbeitung der Werkstücke.
In der Weiterbildung des Verfahrens gemäß Anspruch 6 wird das Fasen der senk
recht zur Drehachse der Schleifwalzen ausgerichteten Kante des Werkstücks vorteil
haft in den Bearbeitungsprozeß integriert. Das Schleifen dieser Kante während der
Verschiebung der Schleifwalzen behindert die Anarbeitung der Fasen durch die
Schleifwalzen in keiner Weise, wobei zusätzlich der Stellantrieb zur Verschiebung
der Schleifwalzen als Vorschub für das zusätzliche Schleifwerkzeug ausgenutzt wer
den kann.
Insbesondere bei der Integration des Verfahrens in eine Bearbeitungsstraße ist es
gemäß Anspruch 7 vorteilhaft, nach dem Anarbeiten der Fasen das Werkstück zwi
schen den Schleifwalzen hindurch zu fördern. Da sich das Werkstück nach dem
letzten Schleifvorgang im Bereich zwischen den beiden Schleifwalzen befindet, kann
auf diese Weise der Weitertransport des Werkstücks bereits nach einer kurzen Ver
schiebung der Schleifwalzen beginnen. Insbesondere muß hierzu das Werkstück
nicht zuvor von den Schleifwalzen wegbewegt werden, so daß die Werkstückför
dereinrichtung besonders einfach ausgeführt werden kann.
Zur Durchführung des Verfahrens hat sich die Vorrichtung gemäß Anspruch 8 be
sonders bewährt. Bei dieser Ausführung ist das Schleifwerkzeug von einer Schleif
walze gebildet, deren Mantelfläche das Werkstück bearbeitet. Die Mantelfläche ist
zu diesem Zweck mit Schleifkörpern besetzt, die vorzugsweise in Metall eingebettete
Diamantkörner sind. Die Schleifwalze kann beispielsweise durch galvanisches Be
schichten einer Walze mit einem Metall hergestellt werden, wobei im Elektrolyten
Diamantkörner dispergiert sind, die in den auf der Schleifwalze abgeschiedenen
Metallfilm eingebettet werden. Die Drehachse der Schleifwalze ist parallel zur bear
beiteten Werkstückfläche bzw. -kante ausgerichtet, so daß sich eine gleichmäßige
Bearbeitungsgeschwindigkeit des Werkstücks über die gesamte bearbeitete Länge
ergibt. Dies verhindert eine ungleiche Bearbeitung des Werkstücks zwischen den
Werkstückrändern und der Werkstückmitte, was bei Tellerschleifmaschinen unver
meidbar ist. Zur Herstellung von Ober- und Unterfase an einem Werkstück weist die
Vorrichtung vorteilhaft zwei Schleifwalzen auf, die auf einem gemeinsamen Träger
gehalten sind. Damit kann durch eine einfache Verschiebung des Trägers mit einem
einzigen Antrieb eine Bearbeitung der Ober- und Unterfase erreicht werden, ohne
zwischendurch das Werkstück bewegen zu müssen.
Zur Vereinfachung der Bearbeitung des Werkstücks ist es gemäß Anspruch 9 vor
teilhaft, die Schleifwalze mindestens so lang wie die Breite der zu bearbeitenden
Werkstückfläche bzw. die Länge der Werkstückkante auszubilden. Damit erfolgt die
Bearbeitung des Werkstücks über dessen gesamte Kantenlänge in einem einzigen
Bearbeitungsschritt, so daß ein gesonderter Vorschubantrieb der Schleifwalze in
Richtung ihrer Drehachse entfallen kann. Dies vereinfacht den Aufbau der Vorrich
tung, so daß diese besonders kostengünstig erstellt werden kann, wobei sich zusätz
lich ein besonders stabiler und schwingungsarmer Aufbau ergibt. Außerdem verkürzt
sich durch diese Maßnahme die erforderliche Bearbeitungszeit, so daß die Vorrich
tung eine erhöhte Produktivität aufweist.
Um eine gleich bleibend hohe Qualität der Werkstücke sicherzustellen, ist es wichtig,
daß das Werkstück präzise eine vorgegebene Position einnimmt, bevor der Schleif
vorgang beginnt. Um dies sicherzustellen, wird gemäß Anspruch 10 vorgeschlagen,
der Schleifwalze einen Werkstückanschlag zuzuordnen. Das Werkstück wird vor
zugsweise über einen Rollentisch mit angetriebenen Staurollen bis zu diesem Werk
stückanschlag an die Vorrichtung herangefahren, so daß die relative Lage zwischen
der zu bearbeitenden Werkstückkante und der Schleifwalze stets definiert ist. Vor
zugsweise wird der Werkstückanschlag derart positioniert, daß die Schleifwalze im
Bearbeitungsbereich mit den Werkstückflächen einen Winkel von 45° einschließt.
Um die Vorrichtung universeller einsetzen zu können, ist der Werkstückanschlag
gemäß Anspruch 11 relativ zur Schleifwalze verstellbar ausgebildet. In diesem Fall
kann die Eingriffslinie der Schleifwalze je nach Lage des Werkstückanschlages ver
stellt werden, so daß der Fasenwinkel angepaßt werden kann. Zusätzlich läßt sich mit
einem verstellbaren Werkstückanschlag auch eine korrekte Ausrichtung des Werk
stücks zu den Schleifwalzen erreichen, wenn unterschiedlich große Fasen hergestellt
werden sollen, wobei die fertiggestellte Fase einen vorbestimmten Winkel zu den
Flächen des Werkstücks aufweisen soll.
Insbesondere, wenn die Stirnfläche des Werkstücks bereits geschliffen ist, ist es ge
mäß Anspruch 12 günstig, den Werkstückanschlag als rollbaren Körper auszubilden.
Dies stellt sicher, daß die Stirnfläche des Werkstücks durch den Anschlag nicht be
schädigt werden kann, wenn dieser entlang der Stirnfläche bewegt wird.
Um während der Bearbeitung störende Eigenbewegungen des Werkstücks, insbeson
dere ein Ausweichen des Werkstücks durch den Druck der Schleifwalze, zu verhin
dern, wird gemäß Anspruch 13 das Werkstück vorteilhaft von einer Klemmvorrich
tung arretiert. Damit kann der Werkstückanschlag während der Bearbeitung des
Werkstücks von dessen Stirnfläche entfernt werden, wobei das Werkstück trotzdem
während der Bearbeitung eine definierte Lage einnimmt. Durch diese Maßnahme
kann der Werkstückanschlag vorteilhaft mit der Lagerung der Schleifwalze verbun
den sein, so daß die Vorschubbewegung der Schleifwalze auch für die Bewegung des
Werkstückanschlags genutzt werden kann. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn
das Werkstück nach der Bearbeitung durch die Vorrichtung hindurch befördert wer
den soll, da in diesem Fall der Werkstückanschlag entfernbar sein muß.
Um auch bei variierender Werkstückdicke eine konstant breite Fase zu erzielen, wird
gemäß Anspruch 14 der die Schleifwalze verstellende Antrieb von einer die Werk
stückdicke erfassenden Meßvorrichtung beeinflußt. Durch diese Meßvorrichtung
wird die Lage der oberen Werkstückfläche erfaßt und mit einem von der Lage des
Werkstücksanschlags und der gewünschten Fasenbreite abhängigen Korrekturwert
addiert. Der Vorschubantrieb für die Schleifwalze wird dann so lange betätigt, bis die
Schleifwalze die auf diese Weise berechnete Position einnimmt.
Um auch die senkrecht zur Drehachse der Schleifwalze ausgerichtete Kante des
Werkstücks zeitsparend fasen zu können, wird gemäß Anspruch 15 vorgeschlagen,
am Träger ein zusätzliches Werkzeug anzubringen. Vorzugsweise wird hierzu ein
Schleifkegel eingesetzt, dessen Mantelfläche mit der Drehachse einen Winkel von
45° einschließt.
Zur Vereinfachung des Aufbaus und zur Reduktion von sich bewegenden Massen
werden die am Träger gehaltenen Werkzeuge gemäß Anspruch 16 vorteilhaft von
einem gemeinsamen Antrieb zur Drehung angetrieben. Hierdurch ergibt sich ein
übersichtlicher und gleichzeitig robuster Aufbau des Trägers, der infolge der gerin
gen zu bewegenden Masse rasche Schiebebewegungen ausführen und präzise stop
pen kann, was die Bearbeitungszeiten entsprechend reduziert.
Schließlich ist es gemäß Anspruch 17 vorteilhaft, den Antrieb mit den Werkzeugen
über einen Riemen zu verbinden. Ein Riementrieb ist leicht und gleichzeitig ge
räuscharm, was sich vorteilhaft auf die Integration der Vorrichtung in eine Bearbei
tungsstraße auswirkt. Vorzugsweise wird ein Zahnriemen oder eine Kette eingesetzt,
was einen schlupffreien Antrieb der Werkzeuge sicherstellt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes sowie das erfin
dungsgemäße Verfahren wird beispielhaft anhand der Zeichnung beschrieben, ohne
den Schutzumfang zu beschränken.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Vorrichtung zum Schleifen eines Werkstücks,
Fig. 2 eine Schrittdarstellung entlang der Schnittlinie II-II gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung eines Details der Vorrichtung gemäß
Fig. 2.
Eine Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 zum Schleifen eines plattenförmigen Werk
stücks 2 weist einen auf einem Boden B abgestützten, stationären Rahmen 3 auf. An
diesem Rahmen 3 ist über Führungen 4 ein Träger 5 vertikal verschiebbar abgestützt.
Um den Träger 5 entlang der Führung 4 zu verschieben, ist im oberen Bereich des
Rahmens 3 ein Antrieb 6 vorgesehen, der über ein Ketten- oder Zahnriemengetriebe
7 Gewindespindeln 8 in Drehung versetzt. Diese Gewindespindeln 8 greifen in mit
Innengewin
den belegte Rohre 9 ein, die am Träger 5 festgelegt sind, und die die Drehbewegung
der Gewindespindeln 8 in eine Schubbewegung des Trägers 5 umsetzen.
Der Träger 5 ist rahmenartig aufgebaut, wobei an ihm zwei Schleifwalzen 10, 10'
über Drehlager 11 um Drehachsen D, D' drehbar gehalten sind. Die Schleifwalzen 10,
10' sind an ihrer Mantelfläche 12 mit Schleifkörpern, vorzugsweise Diamanten be
setzt. Die Schleifwalzen 10, 10' sind drehfest mit Zahnrädern 13 verbunden, die mit
einem am Träger 5 abgestützten Antrieb 14 in Wirkverbindung stehen. Zum Fasen
einer vertikalen Kante 28 des Werkstücks 2 sind zwischen beiden Schleifwalzen 10,
10' zwei fluchtend hintereinander liegende Kegelschleifer 15 drehbar am Träger 5
abgestützt. Diese Kegelschleifer 15 stehen ebenfalls über jeweils ein Zahnrad 13 mit
dem Antrieb 14 in Wirkverbindung. Um beide Schleifwalzen 10, 10' und beide Kegel
schleifer 15 vom Antrieb 14 antreiben zu können, sind alle Zahnräder 13 mit einem
Ritzel 16 des Antriebs 14 über einen Zahnriemen 17 verbunden. Dieser Zahnriemen
17 ist hierzu beidseitig verzahnt.
Am Träger 5 sind zwei fluchtend hintereinander angeordnete Werkstückanschläge 18
gehalten. Diese gewährleisten eine reproduzierbare Position des Werkstücks 2 vor
Beginn der Bearbeitung. Beide Werkstückanschläge 18 sind vertikal zur Bildebene der
Fig. 1 verstellbar gehalten. Sie weisen eine auf einer Achse 19 frei drehbar gehaltene
Rolle 20 auf, an der eine Stirnfläche 21 des Werkstücks 2 anliegt. Dies stellt sicher,
daß beim vertikalen Verschieben des Trägers 5 die Rolle 20 des Werkstückanschlags
18 an der Stirnfläche 21 des Werkstücks 2 abrollt, so daß die Stirnfläche 21 nicht
durch den Werkstückanschlag 18 beschädigt wird.
Das Werkstück 2 wird auf horizontal ausgerichteten Staurollen 22 abgestützt. Diese
Staurollen 22 sind zur Drehung angetrieben, so daß sie eine Transportvorrichtung für
das Werkstück 2 bilden. Über diese Staurollen 22 werden die Werkstücke 2 senkrecht
zur Bildebene der Fig. 1 bewegt und der Vorrichtung 1 zu bzw. von ihr abgeführt.
Zur seitlichen Führung des Werkstücks 2 sind vertikal ausgerichtete Rollen 22' vorge
sehen. Zum sicheren Halten des Werkstücks 2 während der Bearbeitung durch die
Vorrichtung 1 ist eine Klemmvorrichtung 23 vorgesehen, die sowohl vor als auch
nach der Vorrichtung 1 angeordnet ist.
Zur Erfassung der Werkstückdicke d ist am Rahmen 3 eine Dickenmeßvorrichtung 24
vorgesehen, die die Lage der oberen Fläche 25 des Werkstücks 2 erfaßt. Diese Dic
kenmeßvorrichtung 24 tastet das Werkstück 2 in einem Bereich ab, der von der Stirn
fläche 21 etwa 5 bis 30 cm entfernt ist. Dies stellt sicher, daß das gewonnene Meßer
gebnis mit ausreichender Genauigkeit die Werkstückdicke d im Bereich ihrer Stirnflä
che 21 wiedergibt, wobei das Meßergebnis nicht durch ausgebrochene Kanten ver
fälscht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2
näher erläutert. In der dargestellten Lage des Trägers 5 befindet sich die Vorrichtung
1 in der Werkstück-Zuführstellung, in der sich die Werkstückanschläge 18 in Höhe
der Werkstücke 2 befinden. Über die Staurollen 22 werden die Werkstücke 2 an die
Vorrichtung 1 herangefahren, bis sie mit ihren Stirnflächen 21 an den Werkstückan
schlägen 18 anliegen. Anschließend werden die beiden Werkstücke 2 mit Hilfe der
Klemmvorrichtungen 23 arretiert.
Während der Antrieb 14 über den Zahnriemen 17 die Schleifwalzen 10, 10' und die
Kegelschleifer 15 in Drehung versetzt, verschiebt der Antrieb 6 den Träger 5 so lange
nach oben, bis die Schleifwalzen 10, 10' in die strichpunktiert angedeutete Unterfa
sen-Bearbeitungserstellung 10a, 10a' gelangen. Dabei kommt die untere Schleifwalze
10a' mit der Unterkante 26 der beiden Werkstücke 2 in Eingriff, wobei die Tangen
tialfläche der Schleifwalze 10a' mit der Stirnfläche 21 des Werkstücks 2 einen Winkel
von 45° einschließt. Dieser Winkel kann durch Verstellen des Werkstückanschlags 18
variiert bzw. angepaßt werden. Durch die Schleifwirkung der Schleifwalze 10a' ent
steht im Bereich der Unterkante 26 des Werkstücks 2 eine Unterfase 27.
Sobald der Träger eine in Abhängigkeit vom Meßergebnis der Dickenmeßvorrichtung
24 sowie der gewünschten Fasenbreite vorbestimmte Position erreicht, wird der An
trieb 6 gestoppt und in umgekehrter Drehrichtung angetrieben. Dadurch fährt der
Träger 5 nach unten, wobei die beiden Kegelschleifer 15 jeweils eine vertikal ausge
richtete, nur in Fig. 1 bezeichnete Kante 28 des Werkstücks 2 fasen. Hierbei wird
der Antrieb 6 als Vorschub für die Kegelschleifer 15 ausgenutzt.
Anschließend kommt die obere Schleifwalze 10 mit den Werkstücken 2 in Kontakt, so
daß die Werkstücke 2 oberseitig beschliffen werden. In dieser Oberfasen-
Bearbeitungsstellung 10b, 10b', die in Fig. 2 strichliert dargestellt ist, werden an
beiden Werkstücken 2 Oberfasen 29 angearbeitet. Sobald der Träger 5 eine vom Er
gebnis der Dickenmeßvorrichtung 24 und der gewünschten Fasenbreite abhängige
Position erreicht hat, wird der Drehantrieb 6 wiederum abgeschaltet und in entgegen
gesetzte Richtung zur Drehung angetrieben. Hierdurch fährt der Träger 5 erneut nach
oben, bis die Schleifwalzen 10, 10' die in Fig. 2 punktiert dargestellte Transportstel
lung 10c, 10c' erreichen. In dieser Transportstellung sind die beiden Schleifwalzen
10c, 10c', die Kegelschleifer 15 und die Werkstückanschläge 18 ausreichend weit von
den Werkstücken 2 beabstandet, so daß ein ungehinderter Durchtransport der Werk
stücke 2 durch den Rahmen 3 und den Träger 5 gewährleistet ist.
Nach erfolgtem Durchtransport des Werkstücks 2 kann der nächste Schleifvorgang
eingeleitet werden. Auf diese Weise ist ein zeitsparender Taktbetrieb der Vorrichtung
1 möglich.
Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines Abschnitts der Schleifwalze 10' und
des Werkstücks 2. Die Schleifwalze 10' wird von einem Walzenkörper 30, vorzugs
weise aus Stahl gebildet, dessen Mantelfläche 12 mit Schleifkörpern 32 aus Diamant
belegt ist. Die Schleifkörper 32 sind in einer Metallschicht 33, die galvanisch aufge
tragen ist, eingebettet. Die Schleifkörper 32 arbeiten an der Unterkante 26 des Werk
stücks 2 eine Unterfase 27 an, die infolge der Krümmung der Schleifwalze 10 eine
geringfügig gekehlte Ausbildung aufweist.
1
Vorrichtung
2
plattenförmiges Werkstück
3
Rahmen
4
Führung
5
Träger
6
Antrieb
7
Zahnriemengetriebe
8
Gewindespindel
9
Rohr
10
,
10
' Schleifwalze
10
a,
10
a' Schleifwalze in der Unterfa
sen-Bearbeitungsstellung
10
b,
10
b' Schleifwalze in der Oberfa
sen-Bearbeitungsstellung
10
c,
10
c' Schleifwalze in der
Transportstellung
11
Drehlager
12
Mantelfläche
der Schleifwalze
13
Zahnrad
14
Antrieb
15
Kegelschleifer
16
Ritzel
17
Zahnriemen
18
Werkstückanschlag
19
Achse des Werkstück
anschlags
20
Rolle des Werkstück
anschlags
21
Stirnfläche des Werkstücks
22
' Rolle
22
Staurolle
23
Klemmvorrichtung
24
Dickenmeßvorrichtung
25
obere Fläche des Werkstücks
26
Unterkante des Werkstücks
27
Unterfase des Werkstücks
28
vertikale Kante
des Werkstücks
29
Oberfase des Werkstücks
30
Walzenkörper
32
Schleifkörper
33
Metallschicht
B Boden
D, D' Drehachse der Schleifwalze
d Werkstückdicke
B Boden
D, D' Drehachse der Schleifwalze
d Werkstückdicke
Claims (17)
1. Verfahren zum Schleifen von harten, plattenförmigen Werkstücken (2) aus Natur-
oder Kunststein, Beton oder Keramik zum Anarbeiten von Fasen (27, 29), bei dem
um Drehachsen (D, D') rotierende Schleifwalzen (10, 10') gegen das Werkstück (2)
gedrückt werden, wobei die Drehachsen (D, D') parallel zur bearbeiteten Werk
stückkante (26, 27) ausgerichtet werden, und die Schleifwalze (10, 10') das Werk
stück (2) mit einer zylindrischen Mantelfläche (12) bearbeitet, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Anarbeiten einer Ober- (29) und einer Unter-Fase (27) am Werk
stück (2) jeweils eine Schleifwalze (10, 10') verwendet wird, zwischen denen das
Werkstück (2) gehalten wird, wobei nach dem Anarbeiten der ersten Fase (27, 29)
durch die erste Schleifwalze (10', 10) die Schleifwalzen (10, 10') relativ zum Werk
stück (2) verschoben werden, um anschließend die zweite Fase (29, 27) durch die
zweite Schleifwalze (10, 10') anzuarbeiten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schleifen das
Werkstück (2) relativ zur Schleifwalze (10, 10') in Richtung der Drehachsen (D, D')
in Lage gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleif
vorgang trocken erfolgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Anarbeitung der Fase (27, 29) vor dem Schleifen der Stirnfläche (21)
des Werkstücks (2) erfolgt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils eine Fase (27, 29) zweier hintereinander gehaltener Werkstücke (2)
gleichzeitig von der Schleifwalze (10, 10') angearbeitet wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß bei der relativ zum Werkstück (2) ausgeführten Verschiebung der Schleif
walzen (10, 10') eine senkrecht zu ihren Drehachsen (D, D') ausgerichtete Kante
(28) des Werkstücks (2) durch ein zusätzliches Werkzeug (15) gefast wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß nach dem Anarbeiten der Fasen (27, 29) das Werkstück (2) zwischen den
Schleifwalzen (10, 10') hindurch gefördert wird.
8. Vorrichtung zum Schleifen von harten, plattenförmigen Werkstücken (2) aus Na
tur- oder Kunststein, Beton oder Keramik zum Anarbeiten von Fasen (27, 29), wobei
die Vorrichtung (1) um Drehachsen (D, D') rotierende und gegen das Werkstück (2)
drückbare Schleifwalzen (10, 10') aufweist, deren Mantelflächen (12) mit Schleif
körpern (32) besetzt und deren Drehachsen (D, D') parallel zur bearbeiteten Werk
stückkante (26) ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifwalzen
(10, 10') auf einem gemeinsamen Träger (5) mit konstantem gegenseitigen Abstand
gehalten sind, wobei der Träger (5) relativ zum Werkstück (2) verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifwalzen
(10, 10') mindestens so lang wie die Länge der bearbeiteten Werkstückkante (26)
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß den
Schleifwalzen (10, 10') mindestens ein Werkstückanschlag (18) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstückan
schlag (18) relativ zu den Schleifwalzen (10, 10') verstellbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Werkstückanschlag (18) mindestens einen rollbaren Körper (20) aufweist, an dem
das Werkstück (2) anliegt.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß den Schleifwalzen (10, 10') eine das Werkstück (2) bei der Bearbei
tung arretierende Klemmvorrichtung (23) zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schleifwalzen (10, 10') gegen das Werkstück (2) mittels eines An
triebs (6) verstellbar sind, der von einer die Werkstückdicke (d) erfassenden Meßvor
richtung (24) beeinflußt ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Träger (5) eine senkrecht zu den Drehachsen (D, D') der Schleif
walzen (10, 10') ausgerichtete Kante (28) des Werkstücks (2) fasendes Werkzeug
(15) gehalten ist.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die am Träger (5) gehaltenen Schleifwalzen (10, 10') und/oder Werk
zeuge (15) von einem gemeinsamen Antrieb (14) zur Drehung angetrieben sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (14)
mit den Schleifwalzen (10, 10') und/oder Werkzeugen (15) über einen Riemen (17),
vorzugsweise einem Zahnriemen oder einer Kette, in Wirkverbindung steht.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998105410 DE19805410C2 (de) | 1998-02-11 | 1998-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von harten, plattenförmigen Werkstücken |
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DE1998105410 DE19805410C2 (de) | 1998-02-11 | 1998-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von harten, plattenförmigen Werkstücken |
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DE1998105410 Expired - Fee Related DE19805410C2 (de) | 1998-02-11 | 1998-02-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von harten, plattenförmigen Werkstücken |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19805410C2 (de) |
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EP3552761A1 (de) * | 2018-04-09 | 2019-10-16 | Cosentino Research and Development, S.L | System zum polieren und/oder fräsen von plattenkanten, verfahren zum polieren und/oder fräsen von plattenkanten und durch verbinden von polierten und/oder gefrästen kanten von plattenteilen hergestellte platte |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE500775C (de) * | 1926-08-12 | 1930-06-26 | Emil Offenbacher | Anschleifen ebener oder auch konkaver Flaechen an Werkstuecken beliebiger Form der keramischen Industrie, der Natur- und Kunststein-Industrie, der Glas- und Metallindustrie u. dgl. |
-
1998
- 1998-02-11 DE DE1998105410 patent/DE19805410C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
DE500775C (de) * | 1926-08-12 | 1930-06-26 | Emil Offenbacher | Anschleifen ebener oder auch konkaver Flaechen an Werkstuecken beliebiger Form der keramischen Industrie, der Natur- und Kunststein-Industrie, der Glas- und Metallindustrie u. dgl. |
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