DE19805347A1 - Verfahren zur Verstärkung eines balkenförmigen Holzträgers - Google Patents
Verfahren zur Verstärkung eines balkenförmigen HolzträgersInfo
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- E04G2023/0251—Increasing or restoring the load-bearing capacity of building construction elements by using fiber reinforced plastic elements
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstärkung
eines balkenförmigen Holzträgers mit einer vorzugsweise
nach unten weisenden Sichtfläche und zwei an die Sicht
fläche vorzugsweise unter einem rechten Winkel anschlie
ßenden Längsseitenflächen.
Bei Holzbauten werden Holzträger dieser Art als last
aufnehmende oder lastübertragende Bauteile im Boden-
und Deckenbereich eingesetzt. Vor allem bei histori
schen Bauwerken sind die tragenden Balken als dekorati
ve Bauelemente sichtbar und werden bei der Bauwerksa
nierung oft dem Denkmalschutz unterstellt. Andererseits
unterliegen die Balken aufgrund der ständigen Belastung
und der Umwelteinflüsse einem festigkeitsmindernden
Verschleiß oder Verfall, der aus statischen Gründen ei
ne Verstärkung notwendig macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu entwickeln, womit ein balkenförmiger Holzträger ohne
Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes ver
stärkt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1
angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung geht von dem Gedanken aus,
daß von den Längsseitenflächen aus im Abstand von der
Sichtfläche im wesentlichen parallel zu dieser verlau
fende, sich zumindest über einen Teil der Holzträger
länge erstreckende Längsschlitze in den Holzträger
eingebracht werden, und daß in die Längsschlitze faser
verstärkte Flachbandlamellen eingesetzt und dort mit
einem Klebstoff verankert werden. Die Längsschlitze
werden dabei vorzugsweise in den Holzträger eingesägt
oder eingefräst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Flachbandlamelle zunächst nur auf ihrer
einen Breitseite mit dem Klebstoff beschichtet, sodann
in den Längsschlitz eingeführt und gegen die eine, vor
zugsweise obere Schlitzflanke angedrückt wird, daß an
schließend der Klebstoff ausgehärtet wird und der noch
freie Schlitzraum mit einer vorzugsweise aus einem In
jektionsharz bestehenden Füllsubstanz ausgefüllt wird.
Die Verstärkungsmaßnahmen werden von außen her unsicht
bar, wenn die Längsschlitze durch eine vorzugsweise an
die Schlitzweite angepaßte, mit der Längsseitenfläche
außenseitig fluchtende Holzleiste verschlossen werden.
Die Holzleiste wird dabei zweckmäßig in den Längs
schlitz eingeklebt.
Die Längsschlitzweite beträgt vorzugsweise 1-3 mm, wäh
rend ihre Tiefe zweckmäßig einem Sechstel bis zu einem
Drittel der Sichtflächenbreite entspricht. Weiter wer
den die Längsschlitze vorteilhafterweise in das der
Sichtfläche zugewandte Drittel der Längsseitenflächen
eingebracht. Eine besonders gute Verstärkung wird er
zielt, wenn der Abstand der Längsschlitze etwa 2-5 cm
von der Sichtfläche aus gewählt wird. Bevorzugt werden
die Längsschlitze im wesentlichen parallel zu einer in
den Längsseitenflächen vorhandenen Holzmaserung in den
Holzträger eingebracht.
Bei stark geschwächten Holzträgern ist es von Vorteil,
wenn zusätzlich auch noch auf dessen Sichtfläche eine
faserverstärkte Flachbandlamelle aufgeklebt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines mit zwei eingeschlos
senen, faserverstärkten Flachbandlamellen ver
stärkten Holzträgers;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Holzträger nach Fig. 1;
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2.
In der Zeichnung ist ein balkenförmiger Holzträger 20
dargestellt, wie er beispielsweise in einem histori
schen Bauwerk als Deckenbalken Verwendung findet. Der
Holzträger weist eine untere Sichtfläche 10, zwei unter
einem rechten Winkel an die Sichtfläche 10 anschließen
de Längsseitenflächen 12, zwei Stirnflächen 14 sowie
eine obere Begrenzungsfläche 16 auf. Der Holzträger ist
so geschnitten, daß die durch seine Jahresringe gebil
dete Maserung 18 in seinen Längsseitenflächen überwie
gend parallel zur Sichtfläche 10 verläuft.
Zur Erhöhung der Biegefestigkeit werden von den Längs
seitenflächen 12 aus im Abstand von der Sichtfläche 10
im wesentlichen parallel zu dieser und zur Maserung 18
verlaufende Längsschlitze 22 in den Holzträger 20 ein
gesägt. In die Längsschlitze 22 werden faserverstärkte
Flachbandlamellen 24 eingesetzt und an der oberen
Schlitzflanke mit einer Klebstoffschicht 26 verankert.
Der freie Schlitzraum unterhalb der Flachbandlamelle 24
wird mit einem Injektionsharz 28 ausgefüllt. Die Längs
schlitze 22 werden sodann mit an die Schlitzweite ange
paßten Holzleisten 30 verschlossen, die außenseitig mit
der Längsseitenfläche 12 fluchten. Wie aus Fig. 1 zu er
sehen ist, erstreckt sich der mit der Flachbandlamelle
24 bestückte Längsschlitz 22 nur über einen Teil der
Holzträgerlänge. Es wurde darauf geachtet, daß die Ma
serung 18 nicht durch den Längsschlitz 22 durchtrennt
wird. An seinem anderen, in Fig. 1 rechten Ende reicht
der Längsschlitz dagegen bis nahe zur benachbarten
Stirnfläche 14. Die Schlitzweite bei dem gezeigten Aus
führungsbeispiel beträgt ca. 2 mm, während die Schlitz
tiefe sich über etwa ein Viertel der Sichtflächenbreite
erstreckt. Die mit den Flachbandlamellen 24 bestückten
Längsschlitze 22 befinden sich im unteren Viertel der
Längsseitenflächen 12, und tragen dort wesentlich zur
Verbesserung der Biegefestigkeit des Holzträgers bei.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß zur Verstärkung Flachbandlamellen 24 verwendet wer
den, die eine Verbundstruktur aus einer Vielzahl von
parallel ausgerichteten Tragfasern 34 und einer die
Tragfasern schubfest miteinander verbindenden Bindemit
tel-Matrix 32 aufweist. Die Tragfasern 34 enthalten da
bei vorteilhafterweise Kohlenstoffasern oder sind als
solche ausgebildet. Grundsätzlich ist es auch möglich,
Flachbandlamellen zu verwenden, die Aramidfasern, Glas
fasern oder Polypropylenfasern enthalten.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfin
dung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verstärkung ei
nes balkenförmigen Holzträgers 20, der eine nach unten
weisende Sichtfläche 10 und zwei an die Sichtfläche im
wesentlichen unter einem rechten Winkel anschließende
Längsseitenflächen 12 aufweist. Um die Biegefestigkeit
des Holzträgers ohne Beeinträchtigung des optischen Er
scheinungsbildes zu verstärken, wird gemäß der Erfin
dung vorgeschlagen, daß von den Längsseitenflächen 12
aus im Abstand von der Sichtfläche 10 im wesentlichen
parallel zu dieser verlaufende, sich zumindest über ei
nen Teil der Holzträgerlänge erstreckende Längsschlitze
22 eingebracht werden, und daß in die Längsschlitze fa
serverstärkte Flachbandlamellen 24 eingesetzt und dort
mit einem Klebstoff 26 verankert werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Verstärkung eines balkenförmigen
Holzträgers (20), mit einer vorzugsweise nach unten
weisenden Sichtfläche (10) und zwei an die Sicht
fläche (10) im wesentlichen unter einem rechten
Winkel anschließenden Längsseitenflächen (12), da
durch gekennzeichnet, daß von den Längsseitenflä
chen (12) aus im Abstand von der Sichtfläche (10)
im wesentlichen parallel zu dieser verlaufende,
sich zumindest über einen Teil der Holzträgerlänge
erstreckende Längsschlitze (22) in den Holzträger
(20) eingebracht werden, und daß in die Längs
schlitze (22) faserverstärkte Flachbandlamellen
(24) eingesetzt und dort mit einem Klebstoff (26)
verankert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsschlitze (22) in den Holzträger (20)
eingesägt oder eingefräst werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Flachbandlamelle (24) auf ihrer
einen Breitseite mit dem Klebstoff (26) beschich
tet, sodann in den Längsschlitz (22) eingeführt und
gegen die eine, vorzugsweise obere Schlitzflanke
gedrückt wird, daß sodann der Klebstoff (26) ausge
härtet wird und daß der noch freie Schlitzraum mit
einer vorzugsweise aus einem Injektionsharz beste
henden Füllsubstanz (28) ausgefüllt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsschlitze (22) durch
eine vorzugsweise an die Schlitzweite angepaßte,
mit der Längsseitenfläche (12) außenseitig fluch
tende Holzleiste (28) verschlossen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Holzleiste (28) in den betreffenden Längs
schlitz (22) eingeklebt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schlitzweite 1 bis 3 mm beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsschlitze (22) in das
der Sichtfläche (10) zugewandte Drittel der Längs
seitenflächen (12) eingebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsschlitze (22) mit ei
ner einem Sechstel bis zu einem Drittel der Sicht
flächenbreite entsprechenden Tiefe in den Holzträ
ger (20) eingebracht werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsschlitze (22) im we
sentlichen parallel zu einer in der betreffenden
Längsseitenfläche (12) vorhandene Holzmaserung (18)
in den Holzträger (20) eingebracht werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die Sichtfläche (10) des
Holzträgers (20) eine weitere, faserverstärkte
Flachbandlamelle aufgeklebt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Flachbandlamelle (24) ver
wendet wird, die eine Verbundstruktur aus einer Viel
zahl von parallel ausgerichteten Tragfasern (34) und
einer die Tragfasern schubfest miteinander verbinden
den Bindemittelmatrix (32) aufweist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Flachbandlamelle (24) verwendet wird, de
ren Tragfasern (34) Kohlenstoffasern enthalten oder
als solche ausgebildet sind.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Flachbandlamelle (24) verwendet
wird, deren Tragfasern (34) Aramidfasern, Glasfa
sern oder Polypropylenfasern enthalten oder als
solche ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19805347A DE19805347A1 (de) | 1998-02-11 | 1998-02-11 | Verfahren zur Verstärkung eines balkenförmigen Holzträgers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7857238
Family Applications (1)
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DE19805347A Withdrawn DE19805347A1 (de) | 1998-02-11 | 1998-02-11 | Verfahren zur Verstärkung eines balkenförmigen Holzträgers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19805347A1 (de) |
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