DE19804367C2 - Mittel zur Entfernung einer kosmetischen Packung - Google Patents
Mittel zur Entfernung einer kosmetischen PackungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zur Entfernung einer
auf die Haut aufgetragenen kosmetischen Packung.
Derartige Packungen können zur Gesichtspflege, zur Pflege
anderer Körperteile oder zur Ganzkörperpflege verwendet werden.
Sie bestehen aus einer vegetabile, tierische, halbsynthetische
oder vollsynthetische Wirkstoffe enthaltenden wässrigen Paste,
die in einer mehrere Millimeter dicken Schicht aufgetragen
wird, z. B. als Maske auf das Gesicht.
Nach einer Einwirkzeit von beispielsweise 10 bis 30 Minuten
wird die Maske von der Kosmetikerin entfernt. Sie wird dazu von
der auf dem Rücken liegenden Person z. B. abgewischt und dann
mit Wasser abgewaschen. Das Entfernen der meist farbigen Maske
kann zu erheblichen Verschmutzungen, beispielsweise der
Bekleidung, der Liege oder anderer Einrichtungen des
Kosmetiksalons führen, wodurch das saubere Aussehen eines
Kosmetiksalons erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden
kann. Zudem dauert das Entfernen der Packung mit Wasser häufig
10 Minuten und mehr, nimmt also einen erheblichen Teil der
Behandlungszeit in Anspruch.
Aus DE 44 46 380 A1 ist ein kosmetisches Pflaster aus einem
Hydrogel bekannt, das Gelatine und Polyvinylpyrrolidon enthält.
Aus WO 92/09635 A1 ist ein kosmetischer Film aus
Methylpyrrolidonchitosangel bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel bereitzustellen, mit
dem die Entfernung einer kosmetischen Packung am Ende der
Behandlung schnell und sauber durchgeführt werden kann.
Dies wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 gekennzeich
nete Mittel erreicht. Das heißt, der kosmetischen Packung wird
das erfindungsgemäße, ein wasserlösliches Salz eines mehrwerti
gen Metallions oder Kaolin als Gelieraktivator enthaltende
Mittel zugesetzt, das am Ende der Behandlung aus der aufgetra
genen Packung einen homogenen, relativ festen Film bildet, der
beispielsweise mit den Fingern am Rand ergriffen und abgezogen
werden kann. Die Packung kann damit ohne Muhe entfernt werden,
insbesondere wird das umständliche, zeitraubende Abwaschen der
Packung vermieden.
Der Gelieraktivator wird vorzugsweise auf die Packung am Ende
der Behandlungszeit aufgetragen, beispielsweise aufgesprüht,
z. B. mit einem Pump-Dispenser oder mit einem Treibgas. Der
Gelieraktivator kann jedoch auch in anderer Weise aufgetragen
werden, z. B. durch Abtupfen mit einem Tuch oder mit einem
Pinsel oder Schwamm.
Auch ist es möglich, den Gelieraktivator vor dem Auftragen der
Packung zuzusetzen. Um die Wirkung der Packung nicht zu beein
trächtigen, ist es dazu erforderlich, die Menge und Art des
Gelieraktivators in der aufgetragenen Packung so einzustellen,
dass sich der abziehbare Film erst am Ende der Behandlungszeit
ausbildet.
Neben dem Auftragen des Gelieraktivators nach erfolgter Einwir
kung der Packung oder dem Zumischen des Gelieraktivators vor
dem Auftragen der Maske ist z. B. auch eine Kombination mög
lich, bei der ein Teil des Gelieraktivators der Packung beim
Auftragen zugemischt ist und ein Teil des Gelieraktivators am
Ende der Behandlung z. B. durch Aufsprühen aufgetragen wird.
Auch ist es möglich, einen Teil des Gelieraktivators während,
der Behandlung aufzutragen und den Rest am Ende der Behandlung.
Es sind also die verschiedensten Varianten der Zugabe des Gelieraktivators
zu der Packung möglich, um aus der Packung am
Ende der Behandlung einen ohne Mühe abziehbaren Film zu bilden.
Als Gelieraktivator werden wasserlösliche Metallsalze verwen
det, die ein mehrwertiges Metallion, insbesondere ein zwei-
oder dreiwertiges Metallion enthalten.
Es ist davon auszugehen, dass das mehrwertige Metallion zu
einer Vernetzung der Stoffe in der Packung führt. Diese Stoffe
sind Polysaccharide, insbesondere pflanzliche
Polysaccharide, wie Carragene, Pectine oder Alginate oder
z. B. halbsynthetische Polysaccharide, wie Carboxymethylcellu
lose, also Stoffe, die Hydroxyl- und andere funktionelle Grup
pen besitzen, die mit mehrwertigen Metallionen Komplexbindungen
eingehen.
Als Metallsalze haben sich insbesondere Erdalkalimetallsalze
als geeignet erwiesen, beispielsweise Calcium- und Magnesium
salze, wie Calciumchlorid oder -citrat und als dreiwertiges
Metallion beispielsweise Aluminium, z. B. als Kalium-Aluminium
sulfat.
Es können jedoch auch andere Metallsalze mit mehrwertigen Me
tallionen als Gelieraktivator eingesetzt werden, vorausgesetzt
sie sind wasserlöslich und nicht gesundheitsschädlich. Auch
können die Metallsalze beliebige Anionen aufweisen, also neben
Chloriden und Sulfaten auch andere Anionen, z. B. Citrate oder
andere Salze von Carbonsäuren, insbesondere Hydroxycarbonsäu
ren, vorausgesetzt, die Anionen bilden mit den Metallkationen
wasserlösliche Salze und sie führen zu keiner gesundheitlichen
Beeinträchtigung. Ferner ist erfindungsgemäß Kaolin als Ge
lieraktivator verwendbar.
Die Menge des Metallsalzes beträgt im allgemeinen 0,01 bis
100 mg, insbesondere 1 bis 20 mg/cm2 aufgetragenener Packung,
um einen gut abziehbaren Film zu erhalten.
Das Metallsalz wird der Packung vorzugsweise als wässrige Lö
sung zugesetzt. Die Konzentration des Metallsalzes in der Lö
sung kann beispielsweise 0,1 bis 20 Gew.-% betragen, vorzugs
weise liegt es bei 0,5 bis 6 Gew.-%.
Ferner kann das Gelieren der Packungs wesentlich beschleunigt
werden, wenn der Gelieraktivator einen einen sauren pH-Wert
einstellenden Stoff enthält, insbesondere organische Säuren,
wie Milchsäure, Citronensäure oder andere Hydroxycarbonsäuren.
Dabei sollte ein pH-Wert der von 3,5 bis 5,5 durch diesen Stoff
im Gelieraktivator eingestellt werden.
Wenn die Metallsalzlösung auf die Packung am Ende der Behand
lung z. B. aufgesprüht wird, wird schlagartig ein zusammenhän
gender Film gebildet, so dass beispielsweise eine Maske in
kurzer Zeit nach dem Aufsprühen der Metallsalzlösung mit den
Fingern mühelos abgezogen werden kann.
Selbstverständlich können auch Gemische der erwähnten Metall
salze verwendet werden, auch Metallsalze, die neben dem mehr
wertigen Metallkation ein einwertiges Metallkation enthalten,
wie Kalium-Aluminiumsulfat.
Die kosmetische Packung kann als Wirkstoffe beispielsweise
pflanzliche Wirkstoffe enthalten, insbesondere Polysaccharide,
wie Carragene, Pectine oder Alginate, z. B. pulverisierte Algen
oder pulverisierten Seetang oder gemahlene Pflanzenblätter.
Jedoch können in der Packung beispielsweise auch halbsyntheti
sche Polysaccharide, wie Carboxymethylcellulose enthalten sein.
Ferner kann die Packung tierische Stoffe enthalten, wie Poly
saccharide, z. B. Hyaluronsäure, oder Proteine, z. B. Collagen,
aber auch pflanzliche Proteine, wie Weizenproteine.
Neben diesen Wirkstoffen können auch Füllstoffe, wie Fuller-
Erde, Kaolin oder Kreidepulver oder synthetische Polymere in
der Packung enthalten sein. Der Zusammensetzung der kosmeti
schen Packung sind also praktisch keine Grenzen gesetzt.
Füllstoffe werden dabei vorzugsweise dann zugegeben, wenn sehr
teure Wirkstoffe eingesetzt werden, wie spezielle Algen- oder
Pflanzenextrakte. Auch kann die Packung z. B. Vitamine, Panthe
nol oder pH-Wert einstellende Stoffe enthalten. Auch können
beispielsweise Konservierungsmittel, Farbstoffe, parfümierende
Stoffe oder Netzmittel in der Packung enthalten sein. Das je
weilige Stoffgemisch wird dann mit Wasser versetzt und zu einer
vorzugsweise tropffesten Paste angemischt.
Normalerweise enthält die Paste genügend gelierbare Stoffe in
ausreichender Menge, um mit dem erfindungsgemäßen Mittel einen
abziehbaren, zusammenhängenden Film zu bilden. Sollte jedoch
ausnahmsweise die Paste einen zu geringen Gehalt gelierbarer
Stoffe enthalten, können diese auch zugesetzt werden. Es hat
sich als ausreichend erwiesen, wenn der gelierbare Stoff in der
Paste in einer Menge von mindestens 0,1, vorzugsweise minde
stens 0,5 Gew.-% enthalten ist. So ist eine Paste, die als
gelierbaren Stoff ausschließlich 0,5 Gew.-% eines pflanzlichen
Polysaccharids, wie Carragene, Pectine oder Alginate enthält,
durch Auftragen einer wässrigen Lösung eines Metallsalzes mit
mehrwertigen Metallionen ohne weiteres zu einem abziehbaren
Film gelierbar.
Das erfindungsgemäße Mittel kann auch zusammen mit der kosmeti
schen Packung vorliegen, z. B. in einer gemeinsamen Verpackung.
Aus 2 g Alginat und 96 g demineralisiertem Wasser wird eine
homogene Paste angerührt, folgend als Packung bezeichnet. Wei
ter wird eine 2,77%ige wässrige Calciumchloridlösung herge
stellt (entspr. 1 g Ca++/100 g Lösung), der Gelieraktivator 1.
Dieser wird in eine Pumpdispenserflasche gefüllt.
Die Packung wird mit einem kosmetischen Pinsel auf der Haut mit
einer Fläche von ca. 4 × 4 cm aufgetragen. Nach 5 Minuten wird
der Gelieraktivator in 3 Pumpstößen aufgesprüht, und zwar in
einer Menge von insgesamt 0,25 g. Es kommt zur spontanen Aus
bildung eines elastischen Films. Die Packung kann mühelos in
einem Stück abgezogen werden.
Der Gelieraktivator 2 enthält in 100 g einer wässrigen Lösung
8,79 g Kaliumaluminiumsulfat (Alaun) (entspr. 0,5 g Al+++/100 g
Lösung). Es wird die gleiche Packung wie im Beispiel 1 verwen
det. Nach dem Besprühen kommt es zur Ausbildung eines Films.
Die Packung enthält wasserlösliche Wirkstoffe und Extrakte, und
zwar werden 2 g Alginat, 5 g Gurkenextrakt, 2 g D-Panthenol
50%ig, 5 g Kräuterextraktgemisch und 0,1 g eines Konservie
rungsmittels in 85,9 g demineralisiertes Wasser eingerührt.
Aufgetragen wird, wie in Beispiel 1 beschrieben. Nach fünfminü
tiger Einwirkungszeit wird mit dem Gelieraktivator 1 besprüht.
Es kommt zur spontanen Filmausbildung.
Ein Gelierversuch mit dem Gelieraktivator 2 verläuft ebenfalls
erfolgreich.
Auch beim Verrühren mit Kaolin konnte eine Verdickung durch
Gelierung erreicht werden.
2 g Algin und 0,1 g eines Konservierungsmittels werden in 97,9 g
demineralisiertem Wasser angerührt und homogenisiert. Weiter
wird eine Vormischung aus 1 g Aloe vera Pulver und 4 g Calcium
citrat hergestellt.
Vor dem Auftragen wird die Vormischung mit einem Spatel in die
Packung eingerührt. Nach ca. 20 Minuten beginnt die Packung zu
härten.
Durch Absenken des pH-Werte mit Milchsäure auf 4 bis 5 konnte
eine starke Beschleunigung der Gelierung festgestellt werden.
Je nach eingesetztem Gelieraktivator kann der pH-Wert eine
Rolle bei der Gelierschnelligkeit spielen.
Eine Öl/Wasser-Emulsion wird mit Algin verdickt und mit einem
Kosmetikpinsel aufgetragen.
Durch Besprühen mit den oben beschriebenen Gelieraktivatoren 1
und 2 sowie durch Verrühren mit Kaolin kommt es zur spontanen
Filmbildung.
Claims (10)
1. Mittel zur Entfernung einer kosmetischen Packung, die als
wäßrige Paste auf die Haut aufgetragen wird und ein Poly
saccharid als Verdickungsmittel enthält, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Mittel wenigstens ein wasserlösliches
Salz eines mehrwertigen Metallions oder Kaolin als Gelie
raktivator enthält, der zur Gelierung des Polysaccharids
der auf der Haut aufgetragenen kosmetischen Packung unter
Bildung eines von der Haut abziehbaren Filmes führt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
mehrwertige Metallion ein Erdalkali- oder Aluminium-Ion
ist.
3. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass es durch eine wässrige Lösung des Me
tallsalzes gebildet wird.
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Konzentration des oder der Metallsalze in der Lösung 0,1
bis 20 Gew.-% beträgt.
5. Mittel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die wässrige Lösung eine Sprayflüssigkeit bildet.
6. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Polysaccharid in einer Menge von wenigstens 0,5 Gew.-% in
der Packung vorliegt.
7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Polysaccharid Carragene, Pectine, Alginate und/oder Carbo
xymethylcellulose umfaßt.
8. Anwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Mit
tels am Ende der Behandlung auf die kosmetische Packung
aufgesprüht wird.
9. Anwendung des Mittels nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Teil des Mittels der kosmetischen Pa
ckung vor dem Auftragen auf die Haut zugesetzt wird.
10. Anwendung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Menge des Metallsalzes 0,1 bis 100 mg/cm2 der auf
die Haut aufgetragenen Packung beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998104367 DE19804367C2 (de) | 1998-02-04 | 1998-02-04 | Mittel zur Entfernung einer kosmetischen Packung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998104367 DE19804367C2 (de) | 1998-02-04 | 1998-02-04 | Mittel zur Entfernung einer kosmetischen Packung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19804367A1 DE19804367A1 (de) | 1999-08-05 |
DE19804367C2 true DE19804367C2 (de) | 2001-11-22 |
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ID=7856614
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998104367 Expired - Lifetime DE19804367C2 (de) | 1998-02-04 | 1998-02-04 | Mittel zur Entfernung einer kosmetischen Packung |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (1)
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WO1992009635A1 (en) * | 1990-11-26 | 1992-06-11 | MERCK Patent Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Methyl pyrrolidinone chitosan, production process and uses thereof |
DE4446380A1 (de) * | 1994-07-05 | 1996-01-11 | Lohmann Therapie Syst Lts | Hydrogel für die Applikation von therapeutischen und/oder kosmetischen Wirkstoffen an die Haut |
-
1998
- 1998-02-04 DE DE1998104367 patent/DE19804367C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Ullmanns Enc. d. techn. Chem. 4.Aufl., Verl. Chemie, 1980, S.241ff, 247, 250ff * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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