DE19802989C2 - Endlos-Kabelkanal an Bahngleisen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Endlos-Kabelkanal an Bahngleisen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein solcher Kabelkanal ist aus DE 93 02 291 U1 bekannt. Die einzelnen Kanalelemente sind dort aus Beton und besitzen daher einerseits großes Gewicht und andererseits bei geringen Abmes­ sungen keine für große Stützabstände ausreichende Festigkeit.

Aus DE 195 35 476 A1 sind Stützen für im wesentlichen im Erd­ boden verlegte Kabelkanäle bekannt, bei denen die Stützen dazu dienen, eventuelle Unebenheiten des Erdbodens in bzw. auf dem die Kanäle verlegt sind, ohne ein Auffüllen mit Erdmaterial ausgleichen zu können. Die Stützen sind in relativ geringen Abständen gesetzt, so daß für die darauf gelagerten Kanalele­ mente, die u. a. aus Kunststoffmaterial bestehen können, keine großen freitragenden Abschnitte gegeben sind. Längere einzelne Kabelkanalelemente sind jeweils über mehrere, sich über die Länge der jeweiligen Kabelkanalelemente verteilende Stützen gelagert.

Auskragende, insbesondere bewegliche, Arme von Maschinenein­ richtungen, die in der Form freitragender, aus faserverstärk­ tem Kunststoff bestehender Kabelkanäle ausgebildet sind, sind aus DE 38 05 425 C1 bekannt.

Bei den gattungsmäßigen Endlos-Kabelkanälen beschäftigt sich die Erfindung mit dem Problem, die einzelnen Kabelkanalelemen­ te gewichtsmäßig leicht, für große freitragende Stützweiten geeignet sowie einfach montierbar auszubilden. Insbesondere sollen außer den eigentlichen, die Kabel aufnehmenden Kabele­ lementen sowie den die Kabelelemente tragenden, pfahlartigen Stützen keine zusätzlichen Trag- und -Stützelemente, bei­ spielsweise in der Form spezieller, mit den Kanalelementen zu verbindender Brückenkonstruktionen, erforderlich sein.

Erfindungsgemäß gelöst wird dieses Problem durch eine Ausbil­ dung der gattungsgemäßen Kabelkanalelemente nach den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.

Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche und werden anhand eines gezeichneten Aus­ führungsbeispieles noch näher erläutert werden.

Die Erfindung beruht insbesondere auf dem Gedanken, für die einzelnen Kabelkanalelemente eines Endlos-Kabelkanals eine freitragende Anordnung bei lediglich einer Abstützung der ein­ zelnen Kabelkanalelemente an deren Stoßstellen bei freien Stützweiten von wenigstens 3 m zu schaffen und dabei dennoch eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Bei der zu ge­ währleistenden Stabilität sind insbesondere die Anforderungen berücksichtigt, die an freitragende Kabelkanäle neben Bahn­ gleisen gestellt sind und zwar mit Bezug auf die von auf den Bahngleisen mit hoher Geschwindigkeit vorbeifahrenden Zügen ausgehenden Fahrtwindkräfte.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Es zeigen

Fig. 1 eine stirnseitige Ansicht eines Kabelkanales,

Fig. 2 eine stirnseitige Ansicht eines Deckels für den Ka­ belkanal,

Fig. 3 eine Draufsicht auf den Kabelkanal in unverschlosse­ nem Zustand,

Fig. 4 eine Draufsicht auf den mit dem Deckel nach Fig. 2 verschlossenen Kabelkanal mit Sicht auf den Deckel.

Ein Kabelkanal 1 aus glasfaserverstärktem Kunststoff besitzt im wesentlichen im Querschnitt ein Doppel-T-Profil. An den Längsseiten der beiden Querschenkel 2 des T-Profiles sind nach innen rechtwinklig ragende Stege 3 und 4 angeformt. Die Höhe der Bereiche der Querschenkel 2, die sich zu den beiden Seiten der durch den Mittelsteg 5 gebildeten Ebene erstrec­ ken, sind unterschiedlich groß. An die Bereiche mit der grö­ ßeren Höhe schließen sich die abgewinkelten Stege 3 an, die schmaler ausgebildet sind als die Stege 4 auf der anderen Seite der Ebene des Mittelsteges 5.

Der Bereich, in den die Kabel des Kabelkanals 1 zu verlegen sind, wird begrenzt von dem Mittelsteg 5, den Bereichen der Querschenkel 2 mit der größeren Höhe und den abgewinkelten Stegen 3.

Die Auflagebereiche des Kabelkanales 1 zu den Stützen 6 (strichpunktiert angedeutet in den Fig. 3 und 4) werden von den Stegen 4 gebildet. Die Stützen 6 haben einen Abstand von mindestens 1 m zueinander, wobei sich der Abstand auf das lichte Maß zwischen den Auflageflächen zwischen dem Kabelka­ nal 1 und den Stützen 6 bezieht. Vorzugsweise beträgt der vorgenannte Abstand 4 bis 6 m, wobei insbesondere ein Stüt­ zenabstand von 6 m gegeben sein soll.

Der Kabelkanal 1 wird bevorzugt derart auf den Stützen 6 montiert, daß der Bereich, in dem die Kabel Aufnahme finden, lotrecht oben liegt und zwar derart, daß die Öffnung zwi­ schen den beiden Stegen 3 nach lotrecht oben weist.

Verschlossen wird der Kabelkanal 1 mit einem Deckel 7, der in Längsrichtung gesehen seitlich rechtwinklig abgewinkelte Stege 8 besitzt. Bei geschlossenem Deckel 7 greifen die Ste­ ge 8 außen über die Querschenkel 2 über, an denen sie flä­ chenschlüssig anliegen.

Der Deckel besitzt seitlich innen an die Stege 8 anschlie­ ßende Längsnuten 9, die zur Aufnahme der Stege 3 komplemen­ tär zu diesen ausgebildet sind. Durch den seitlichen Form­ schluß der Stege 3 innerhalb der Nuten 9 ist eine seitliche Versteifung des Kabelkanals 1 gegeben.

Für eine zusätzliche Versteifung des Kabelkanales 1, insbe­ sondere zur Versteifung der Biegesteifigkeit in lotrechter Richtung, kann der Deckel 7 in seinen Kontaktbereichen mit dem Kabelkanal 1 verschraubt sein. Eine Verschraubung kann insbesondere durch Schrauben erfolgen, die durch die Stege 8 an den Querschenkeln 2 des Kabelkanals 1 angreifen.

In Längsrichtung werden Kabelkanäle 1 aneinandergereiht, in­ dem jeweils an einer Stütze 6 zwei aneinandergrenzende Ka­ belkanäle 1 aufliegen. Die Befestigung an den Stützen 6 kann in beliebiger Weise erfolgen. Insbesondere kann eine Befe­ stigungsart gewählt werden, wie sie bisher bereits zur Befe­ stigung getrennter Träger bei aufgeständerten Kabelkanälen verwendet worden sind. Diese Befestigungsart ermöglicht eine Höhenverstellbarkeit an den Stützen.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Kabelkanal ohne zusätzliche Tragmittel direkt auf relativ weit voneinander entfernt liegenden Stützen biegesteif mon­ tiert werden kann. Bei einem Kabelkanal mit einer Länge von von beispielsweise l = 6 m (Fig. 3, 4) einer Höhe h = 250 mm (Fig. 1) sowie einer Breite b = 256 mm (Fig. 1) läßt sich erfindungsgemäß bei einer lotrechten Belastung von 720/kg auf 6 m (1,2 kN/m) eine maximale lotrechte Durchbiegung von 45 mm sicher gewährleisten.

Die erfindungsgemäßen Kabelkanäle können insbesondere ent­ lang Bahngleisen verlegt werden.

Claims (11)

1. Endlos-Kabelkanal an Bahngleisen mit auf voneinander be­ abstandeten Stützen (6) freitragend gelagerten und aneinander gereihten, lotrecht biegesteifen Kabelkanal-Teilelementen (1) mit jeweils einem im geöffneten Zustand von einer durch eine U-profilförmige Wand gebildeten Aufnahmeraum für die aufzuneh­ menden Kabel und einem diesen Aufnahmeraum im geschlossenen Zustand von oben verschließenden Deckel (7), gekennzeichnet durch

• - das Material der Kabelkanal-Teilelemente (1) besteht aus faserverstärktem Kunststoff,
• - die Stützen (6) sind mindestens 3 m voneinander beabstan­ det,
• - die Kabelkanal-Teilelemente (1) liegen ausschließlich an ihren Stoßstellen an den Stützen (6) auf,
• - der Deckel (7) ist kraftschlüssig mit der U-profilförmigen Wand verbunden.

2. Endloskabelkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kabelkanal-Teilelement (1) auf die Stützen (6) über außerhalb des Kabelaufnahmeraumes angeformte, frei auskragende Stege aufgesetzt ist.

3. Kabelkanal eines Endloskabelkanals nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den jeweils freien Enden der den von dem Deckel (7) ab­ zudeckenden Öffnungsrand des Kabel-Aufnahmeraumes bildenden Seitenwände jeweils ein senkrecht zu der betreffenden Seiten­ wand nach innen verlaufender Steg (3) angeformt ist.

4. Kabelkanal-Teilelement eines Endloskabelkanals nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kraftschlüssige Verbindung zwischen Deckel (8) und U- profilförmiger Wand durch in den Deckel (7) und die Seitenwän­ de des Kabel-Aufnahmeraumes eingreifende Schrauben gegeben ist.

5. Kabelkanal-Teilelement eines Endloskabelkanals nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den längsverlaufenden Randbereichen des Deckels (7) Längsnuten (9) vorgesehen sind, die eine den an den freien En­ den der Seitenwände des Kanal-Aufnahmeraumes angeformten Ste­ gen (3) komplementär angepaßte Form für einen seitlichen Form­ schluß zwischen der jeweiligen Längsnut (9) und des in dieser liegenden Steges (3) des Kabel-Aufnahmeraumes besitzen.

6. Kabelkanal-Teilelement eines Endloskabelkanals nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabelkanal-Teilelement (1) insgesamt ein Doppel-T- Profil besitzt und daß die lotrechte Biegesteifigkeit in einer zu dem T-Mittelsteg (5) lotrechten, parallel zwischen den bei­ den Querschenkeln (2) liegenden Ebene gegeben ist.

7. Kabelkanal-Teilelement eines Endloskabelkanals nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite der von dem T-Mittelsteg (5) gebildeten Ebene an jeder der beiden T-Querschenkel (2)-Längsseiten ein etwa rechtwinklig nach innen ragender Steg (4) vorgesehen ist.

8. Kabelkanal-Teilelement eines Endloskabelkanals nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die T-Querschenkel (2) auf der von dem Deckel (7) abge­ deckten Seite eine gegenüber der von dem T-Mittelsteg (5) ge­ bildeten Ebene größere Höhe als auf der gegenüberliegenden Seite aufweisen.

9. Endloskabelkanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Stützen (6) ein Mindestabstand von 4 m gege­ ben ist.

10. Endloskabelkanal nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Mindestabstand 5 m beträgt.

11. Endloskabelkanal nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Mindestabstand 6 m beträgt.