DE19802822A1 - Schwingkreisel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schwingkreisel, der die Möglichkeit bietet,
eine Winkelgeschwindigkeit nachzuweisen, wenn von einer
Treibereinrichtung ein Schwinger in Schwingungen versetzt wird, indem
Schwingungskomponenten aufgrund einer durch die
Winkelgeschwindigkeit hervorgerufenen Corioliskraft in Form
elektrischer Signale unter Ausnutzung piezoelektrischer Effekte
nachgewiesen werden.
Fig. 12A zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen
konventionellen Schwingkreisel. Fig. 12B ist eine Schnittansicht des in
Fig. 12A dargestellten Schwingkreisels.
Bei diesem Typ von Schwingkreisel ist an einer Oberseite 31a eines
prismatisch ausgebildeten Schwingers 31 eine piezoelektrische
Treibereinrichtung 32a befestigt. Der Schwinger besteht aus einer
dauerelastischen Legierung, beispielsweise Elinvar oder dergleichen, und
hat quadratischen Querschnitt. Wenn an die piezoelektrische Einrichtung
32a Treiberleistung gelegt wird, erzeugt der Schwinger 31
Biegeschwingungen mit einer Amplitudenrichtung, die hier als
Y-Richtung definiert ist.
Wenn der die Biegeschwingung ausführende Schwinger 31 in ein
drehendes System eingebracht wird und eine Winkelgeschwindigkeit ω
um eine Z-Achse aufweist, wirkt auf den Schwinger 31 eine
Corioliskraft in einer Richtung (X-Richtung), welche die
Schwingungsrichtung (Y-Richtung) kreuzt. Somit findet in dem
Schwinger 31 aufgrund der Colioliskraft eine Schwingung mit
Schwingungsamplituden in X-Richtung statt. Demzufolge erzeugt der
Schwinger 31 eine elliptische Schwingung, welche dadurch erhalten
wird, daß die Antriebsschwingung in Y-Richtung und die Schwingung in
X-Richtung aufgrund der Colioliskraft vektoriell addiert werden.
Wenn die Masse des Schwingers 31 den Wert m hat, die
Geschwindigkeit einer Schwingungskomponente in Y-Richtung mit v
(Vektor) bezeichnet wird, und die Winkelgeschwindigkeit um die
Z-Achse mit ω (Vektor) bezeichnet wird, so entsteht eine Corioliskraft F
(Vektor) gemäß folgender Gleichung:
F = 2 m (v x ω) (x : Vektorprodukt) [Gleichung 1]
Die Corioliskraft F ist proportional zur Winkelgeschwindigkeit ω.
Um die auf der Corioliskraft beruhende Schwingungskomponente
nachzuweisen, ist üblicherweise eine piezoelektrische
Nachweiseinrichtung 33 an der Seitenfläche 31c angebracht, die der
Amplitudenrichtung (X-Richtung) der Corioliskraft-Schwingung
zugewandt ist, wie aus Fig. 12B hervorgeht.
Fig. 11 zeigt ein von einer Oberflächenelektrode der piezoelektrischen
Einrichtung 33 gemäß Fig. 12B erzeugtes Ausgangssignal in Form eines
Vektordiagramms.
Wenn Antriebsleistung auf die piezoelektrische Einrichtung 32a gegeben
wird und der Schwinger 31 mit einer Amplitude in Y-Richtung
schwingt, und wenn dabei keine Winkelgeschwindigkeit ω vorhanden ist,
erhält man an der Oberflächenelektrode der piezoelektrischen
Einrichtung 33 eine Ausgangsgröße F0. Da der Schwinger 31 in
Y-Richtung schwingt, wird diese Ausgangsgröße F0 von der
piezoelektrischen Einrichtung 33 entsprechend der Schwingungs-
Anregung einer Leistungsumsetzung unterworfen. Diese Ausgangsgröße
F0 wird im folgenden als "Nullausgabe" bezeichnet. Die Nullausgabe F0
ist z. B. in ihrer Phase um 90° gegenüber dem der piezoelektrischen
Einrichtung 32a zugeführten Treibersignal verschoben.
Wenn eine Winkelgeschwindigkeit ω vorhanden ist und die
Schwingungskomponente in X-Richtung aufgrund der Colioliskraft
erzeugt wird, liefert die piezoelektrische Einrichtung 33 ein
Coriolissignal Fω entsprechend der Schwingungskomponente aufgrund
der Colioliskraft. Das nachgewiesene Meßsignal F1, welches also von
der Oberflächenelektrode der piezoelektrischen Einrichtung 33 gewonnen
wird, entspricht der Summe der Nullausgabe F0 und des Coriolissignals
Fω, die jeweils als Vektoren dargestellt werden. Das Coriolissignal Fω
das in Fig. 11 durch eine ausgezogene Linie dargestellt ist, entspricht
einer Ausgangsgröße bei einer gegebenen Winkelgeschwindigkeit ω um
die Z-Achse beispielsweise im Uhrzeigersinn. Ist die
Winkelgeschwindigkeit ω im Gegenuhrzeigersinn gerichtet, hat das
Coriolissignal Fω eine Vektorrichtung, die in Fig. 11 durch gestrichelte
Linien dargestellt ist.
Als Verfahren zum Ermitteln der Ausgangskomponente, welche auf die
Colioliskraft zurückzuführen ist, aus dem Meßsignal F1, welches die
Oberflächenelektrode der piezoelektrischen Einrichtung 33 liefert, gibt es
ein bekanntes Amplitudendifferenz-Nachweisverfahren, mit dem die
Differenz W der Amplitude zwischen F1.cosθ und der Nullausgabe F0
ermittelt wird; außerdem gibt es ein Verfahren, bei dem eine
Phasenänderung θ in dem Meßsignal nachgewiesen wird.
Das Verfahren, bei dem die Amplitudendifferenz ermittelt wird, ist nicht
in der Lage, die Amplitudendifferenz zwischen F1.cosθ und der
Nullausgabe F0 zu ermitteln, wenn die Nullausgabe F0 schwankt. Bei
einem Schwingkreisel, in welchem die piezoelektrische Einrichtung an
dem aus der dauerelastischen Legierung gebildeten Schwinger angebracht
ist, unterliegt die Amplitude der Nullausgabe F0 Schwankungen
aufgrund von Temperaturänderungen, und es ergibt sich eine
Temperaturdrift, wenn die Komponente entsprechend der Corioliskraft
ermittelt wird.
Das Verfahren zum Ermitteln der Phasenänderung θ ist in der
Japanischen Patent-Anmeldung 4-14734 offenbart. Bei jenem bekannten
Verfahren wird ein von einer piezoelektrischen
Rückkopplungseinrichtung 32b auf der Unterseite 31b des Schwingers 31
erhaltenes Rückkopplungssignal um 90° in der Phase verschoben, um
ein Vergleichssignal zu erhalten, dessen Phase identisch mit jener des
Treibersignals ist. Aufgrund des Vergleichssignals wird eine
Phasenänderung θ im Meßsignal F1 von der piezoelektrischen
Einrichtung 33 unter Verwendung einer Exclusiv-oder-Schaltung
(EXOR-Gatter) gewonnen.
Bei dem Verfahren zum Ermitteln der Phasenänderung θ mit dem
Zweck, die auf die Corioliskraft zurückzuführende
Schwingungskomponente zu ermitteln, ist der Einfluß der
Temperaturdrift weniger ausgeprägt als bei dem oben erläuterten
Amplitudennachweisverfahren, weil ersteres Verfahren kaum beeinflußt
wird durch eine Änderung der Amplitude der Nullausgabe bei
Temperaturänderungen.
Da allerdings die Amplitude des Coriolissignals Fω kleiner ist als
diejenige der Nullausgabe F0, ist das Ausmaß der Phasenänderung θ
nicht besonders groß, und mithin ist ein sehr genaues Messen schwierig.
Darüberhinaus erfordert der Nachweis einer winzigen Phasenänderung θ
mit hoher Genauigkeit auch die Steigerung der Präzision der Schaltung
mit entsprechend teureren elektronischen Bauteilen, so daß insgesamt die
Kosten steigen. Wird eine kleine Phasenänderung θ mit hoher
Empfindlichkeit nachgewiesen, so muß die Verstärkung eines Analogteils
der Schaltung erhöht werden, wodurch die Beeinflussung der Schaltung
aufgrund von Drifterscheinungen bei Temperaturschwankungen zunimmt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schwingkreisel zu schaffen, der in
der Lage ist, eine Phasenänderung eines detektierten Ausgangssignals
mit dem Vergleich zum herkömmlichen Schwingkreisel erhöhter
Genauigkeit zu ermitteln, um dadurch die Möglichkeit zu erhalten, die
Genauigkeit beim Ermitteln einer Winkelgeschwindigkeit zu steigern.
Gemäß einem ersten Aspekt schafft die Erfindung einen Schwingkreisel
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Gemäß einem zweiten Aspekt
schafft die Erfindung einen Schwingkreisel mit den Merkmalen des
Anspruchs 5.
Bei dem erfindungsgemäßen Schwingkreisel werden die
Ausgangsgrößen, deren Nullausgabe in Phase sind, und deren
Coriolissignal-Komponenten gegenläufige Phasen haben, aus den beiden
Detektierausgabeeinrichtungen der Detektiereinheit gewonnen. Bei dem
Schwingkreisel gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung wird die
Phasendifferenz zwischen den Ausgangsgrößen ermittelt, die von beiden
Detektierausgabeeinrichtungen geliefert werden. Die von dem Paar von
Detektierausgabeeinrichtungen gelieferten Ausgangsgrößen beinhalten die
in Phase miteinander liegenden Nullausgaben. Das Ermitteln der
Differenz der Phase zwischen den Ausgangsgrößen, die von beiden
Detektierausgabeeinrichtungen geliefert werden, führt also zu der
Addition der Phasendifferenz zwischen dem Coriolissignal und dem
Nullausgang, bezogen auf das von der einen Detektierausgabeeinrichtung
gelieferte Ausgangssignal, und der Phasendifferenz zwischen dem
Coriolissignal und der Nullausgabe, bezogen auf das von der anderen
Detektierausgabeeinrichtung erzeugte Ausgangssignal. Bei dem
Schwingkreisel gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung werden die
Coriolissignalkomponenten beseitigt oder ausgelöscht, indem die von den
individuellen Detektierausgabeeinrichtungen erzeugten Ausgangsgrößen
addiert werden, wodurch ein Signal gewonnen wird, welches in Phase
mit jeder Nullausgabe ist. Jede Phasendifferenzeinrichtung erzeugt ein
Vergleichssignal basierend auf dem Signal, welches in Phase mit der
Nullausgabe ist. Auf der Grundlage dieses Vergleichssignals werden die
Phasendifferenzen zwischen den von den Detektierausgabeeinrichtungen
gewonnenen Ausgangssignalen ermittelt, und beide Phasendifferenzen
werden addiert.
Gemäß Fig. 10 läßt sich also die Phasendifferenz Φ zwischen der
Summe der Vektoren für die Coriolissignale verschiedener Phasen und
der Summe der Vektoren für die Nullausgaben nachweisen. Selbst wenn
die Amplitude jedes Coriolissignals klein ist, ermöglicht der Nachweis
der Phasendifferenz Φ ein hochgenaues Messen im Vergleich zu der
herkömmlichen Anordnung zum Ermitteln der Phasenänderung θ, wie
sie in Fig. 11 dargestellt ist. Da außerdem die Nachweisempfindlichkeit
dadurch gesteigert ist, daß die zwei Phasendifferenzen Φ ermittelt
werden, braucht der Analogteil der Schaltung in seiner Verstärkung
nicht erhöht werden, so daß der Einfluß der Schaltungsdrift aufgrund
von Temperaturänderungen abgemildert wird.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist, kann die oben beschriebene Einrichtung derart
ausgebildet sein, daß Detektierausgabeeinrichtungen 5a und 5b als
Elektroden auf ein und derselben Fläche eines Schwingers ausgebildet
sind und dielektrische Polarisierungsrichtungen jedes piezoelektrischen
Materials, auf dem das Paar von Elektroden einander gegenüberliegt, in
Bezug auf die Schwingungsrichtung einander entgegengesetzt sind. Bei
dieser Ausgestaltung können Meßsignale C und D von denen als
Elektroden ausgebildeten Detektierausgabeeinrichtungen 5a und 5b an
dem Schwinger erhalten werden, bei denen die Nullausgaben in Phase
sind und die Coriolissignale gegenphasig sind.
Es kann Fälle geben, in denen je nach den dielektrischen
Polarisationsrichtungen des piezoelektrischen Materials und den Stellen,
an denen sich die als Detektierausgabeeinrichtungen fungierenden
Elektroden befinden, Meßsignale erhalten werden, bei denen die
Nullausgaben gegenphasig sind, während die Coriolissignale in Phase
sind. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, die eine
Detektierausgabeeinrichtung mit einem Phasendreher auszustatten, um
Meßsignale zu erhalten, bei denen die Nullausgänge in Phase sind,
während die Coriolissignale gegenphasig sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist jeder Schwinger in
seiner Gesamtheit aus piezoelektrischem Material gefertigt, wobei die
Detektierausgabeeinrichtungen durch Elektroden gebildet werden, die auf
der Oberfläche des piezoelektrischen Materials ausgebildet sind.
Wenn der gesamte Schwinger aus piezoelektrischem Keramikmaterial
oder Kristallmaterial hergestellt ist, kann hierdurch die Temperaturdrift
im Vergleich zu einer Anordnung verringert werden, bei der auf einer
dauerelastischen Legierung piezoelektrisches Material angebracht ist.
Allerdings kann auch erfindungsgemäß der Schwinger so gebildet sein,
daß er aus einer dauerelastischen Legierung, beispielsweise Elinvar,
hergestellt ist, und daß als Treiber- und Detektiereinrichtung auf diesem
Schwinger piezoelektrische Elemente angeordnet sind.
Speziell eignet sich als Struktur für den Schwinger eine dreiarmige oder
eine zweiarmige Stimmgabel, ausgestattet mit den paarweisen
Detektierausgabeeinrichtungen, wie sie in den Fig. 1 und 2 dargestellt
sind. Alternativ wird ein stab- oder säulenförmiger Schwinger mit einem
Querschnitt entsprechend einem gleichseitigen Dreieck verwendet, wobei
die Detektierausgabeabschnitte auf zwei Flächen des Schwingers
vorgesehen sein können. Ferner kann man einen Schwinger mit
quadratischem Querschnitt, wie er in Fig. 12 dargestellt ist, als
Alternative zu den oben angegebenen Formen verwenden, wobei dann
die Detektierausgabeabschnitte auf den beiden Seiten angebracht sind,
die in X-Richtung weisen.
Als Treibereinrichtung zum Anregen des Schwingers kann jeweils auch
eine statische Wandlereinrichtung vorhanden sein, die nicht aus
piezoelektrischem Material besteht.
Zusätzlich zu den im folgenden zu beschreibenden Ausführungsformen
kann die Erfindung auch noch anders ausgestaltet und abgewandelt
werden, wie es hier ausdrücklich angegeben ist.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A eine perspektivische Ansicht eines Schwingkörpers eines
Schwingkreisels gemäß der Erfindung bei seitlicher Betrachtung
von vorn;
Fig. 1B eine perspektivische Ansicht des Schwingkörpers gemäß Fig.
1A bei seitlicher Betrachtung von hinten;
Fig. 2 eine Stirnansicht, die Schwinger gemäß Pfeilrichtung II in Fig.
1A zeigt;
Fig. 3 ein Schaltungsdiagramm einer ersten Ausführungsform einer
Detektierschaltung;
Fig. 4 ein Schaltungsdiagramm einer zweiten Ausführungsform einer
Detektierschaltung;
Fig. 5 ein Impulsdiagramm von Wellenformen an einzelnen
Komponenten der in Fig. 3 gezeigten Detektierschaltung für
den Fall, daß der Schwinger keine Winkelgeschwindigkeit
aufweist;
Fig. 6 ein Impulsdiagramm von Wellenformen an einzelnen
Komponenten der Detektierschaltung nach Fig. 3 für den Fall,
daß eine Winkelgeschwindigkeit vorhanden ist;
Fig. 7 ein Impulsdiagramm von Wellenformen an einzelnen
Komponenten der in Fig. 4 gezeigten Detektierschaltung, wenn
keine Winkelgeschwindigkeit vorhanden ist;
Fig. 8 ein Impulsdiagramm von Wellenformen einzelner Komponenten
der in Fig. 4 gezeigten Detektierschaltung für den Fall, daß
eine Winkelgeschwindigkeit vorhanden ist und die Phase des
Meßsignals C voreilt;
Fig. 9 ein Impulsdiagramm von Wellenformen an einzelnen
Komponenten der in Fig. 4 gezeigten Detektierschaltung für
den Fall, daß eine Winkelgeschwindigkeit vorhanden ist und die
Phase des Meßsignals C nacheilt;
Fig. 10 ein Diagramm zum Erläutern von Meßsignalen in der Form
von Vektoren;
Fig. 11 ein Diagramm zum Veranschaulichen eines Ausgangssignals,
welches von einem Schwingkreisel gemessen wird, in Form
von Vektoren;
Fig. 12A eine perspektivische Ansicht eines Schwingers eines
herkömmlichen Schwingkreisels; und
Fig. 12B eine Querschnittansicht des in Fig. 12A dargestellten
Schwingers.
Ein Schwingkörper 1 ist in seiner Gesamtheit aus piezoelektrischem
Material hergestellt, z. B. plattenförmigem Keramik- oder
Kristallmaterial. Ein vorderer Bereich des Schwingkörpers ist durch
Nuten 1A aufgetrennt in drei Schwinger oder Schwingarme 1a, 1b und
1c, die einstückig zusammenhängen. Die dielektrischen
Polarisationsrichtungen des piezoelektrischen Materials für jeden
Schwinger 1a, 1b und 1c sind in Fig. 2 durch Pfeile angedeutet. Die
Schwinger 1b und 1c auf der rechten und der linken Seite sind bezüglich
der dielektrischen Polarisationsrichtung identisch. Der mittlere
Schwinger 1a ist in der dielektrischen Polarisationsrichtung bezüglich
des linken und des rechten Schwingers 1b bzw. 1c symmetrisch, betrachtet
bezüglich der linken und der rechten Seite sowie der Richtung nach oben
und nach unten.
An den jeweiligen Schwingers 1a, 1b und 1c sind jeweils Paare von
Treiberelektroden 2 aus leitendem Material auf der Unterseite
angeordnet. Wie in Fig. 1B zu sehen ist, verlaufen die Treiberelektroden
2 zu einem Basisende 1B des Schwingkörpers 1. Die Treiberelektroden 2
sind über nicht dargestellte Leiter oder Drähte elektrisch mit einer
Wechselstrom-Treiberquelle 3 verbunden, von der Treiberspannungen
gleichen Potential an die jeweiligen Treiberelektroden 2 gelegt werden.
Der linke und der rechte Schwinger 1b bzw. 1c besitzen Paare von
Masseelektroden 4, die auf der Oberseite des Schwingkörpers 1
ausgebildet sind, und der mittlere Schwinger 1a besitzt eine auf ihm
ausgebildete Masseelektrode 4. Die einzelnen Masseelektroden 4
verlaufen zu dem Basisende 1b des Schwingkörpers 1. Ein massives
Muster 4a befindet sich auf der in Fig. 1A dargestellten Oberseite des
Schwingkörpers 1 an dessen Basisende 1B. Sämtliche Masseelektroden
sind elektrisch mit dem massiven Muster 4a gekoppelt. Die einzelnen
Masseelektroden 4 führen Massepotential oder Erdpotential über nicht
dargestellte Drahtverbindungen.
Die Treiberspannungen werden den entsprechenden piezoelektrischen
Stoffen als Treibereinrichtung über die Treiberelektroden 2 und die
Masseelektroden 4 zugeführt. Entsprechend der dielektrischen
polarisierten Struktur gemäß Fig. 2 werden der linke und der rechte
Schwinger 1b und 1c zu einer gleichphasigen Schwingung in X-Richtung
angeregt, während der mittlere Schwinger 1a in ähnlicher Weise zu
einer Schwingung in X-Richtung angeregt wird, jedoch mit einer Phase,
die derjenigen des linken und des rechten Schwingers 1b, 1c
entgegengesetzt ist (der Phasenunterschied beträgt 180°). Die
Amplituden des linken und des rechten Schwingers 1b, 1c in X-Richtung
sind jeweils in ihrer Richtung entgegengesetzt der Amplitude am
Schwinger 1a in X-Richtung, wenn man jeweils einen Zeitpunkt
betrachtet.
Ein Paar Detektorelektroden 5a und 5b ist auf der Oberseite des
mittleren Schwingers 1a ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform dienen
die Detektorelektroden 5a und 5b als Detektierausgabeeinrichtungen, die
paarweise arbeiten. Jede der Detektorelektroden 5a und 5b erstreckt sich
zu einer Stelle vor dem Basisende 1B am hinteren Teil des
Schwingkörpers 1. Integral mit den Detektorelektroden 5a und 5b sind
dort Kontaktflecken 5a1 und 5b1 ausgebildet.
Wenn der Schwingkörper 1 in einem Drehsystem angeordnet wird,
welches sich mit einer Winkelgeschwindigkeit ω um eine Z-Achse dreht,
während die Schwinger 1a, 1b und 1c in X-Richtung zum Schwingen
angeregt werden, besitzen die Schwinger 1a, 1b und 1c
Schwingungskomponenten, die in Y-Richtung verlaufen, hervorgerufen
durch die Corioliskraft gemäß obiger Gleichung (1). Da es eine
umgekehrte Beziehung zwischen den Schwingungsphasen der Schwinger
1b und 1c an den beiden Seiten und der Schwingungsphase des mittleren
Schwingers 1a aufgrund der jeweiligen Treiberspannungen gibt, haben
die Schwinger 1b und 1c eine zur Phase des Schwingers 1a
entgegengesetzte Schwingungsphase aufgrund der Corioliskraft. Das
heißt: die Orientierungen der Amplitudenkomponenten der Schwinger 1b
und 1c entlang der Y-Achse aufgrund der Corioliskraft sind zu jedem
Zeitpunkt die gleichen. Die Orientierung der Amplitudenkomponente des
mittleren Schwingers 1a in Y-Richtung ist denjenigen der Schwinger 1b
und 1c entgegengesetzt.
Die Detektorelektroden 5a und 5b sind auf derselben Oberfläche (der
selben Schwingungsfläche) des mittleren Schwingers 1a ausgebildet, und
das piezoelektrische Material des mittleren Schwingers 1a fungiert als
Corioliskraft-Detektoreinrichtung oder -Nachweiseinrichtung. Die
dielektrischen Polarisationsrichtungen der piezoelektrischen Stoffe für
diejenigen Bereiche, an denen die Detektorelektroden 5a und 5b
ausgebildet sind, sind einander entgegengesetzt. Damit werden die
einzelnen Schwinger 1a, 1b und 1c von einem von der Wechselstrom-
Treiberquelle 3 gelieferten Treibersignal in X-Richtung zum Schwingen
angeregt. Wenn keine Winkelgeschwindigkeit ω vorhanden ist, können
durch ein an der Detektorelektrode 5c abgegriffenes Ausgangs- oder
Meßsignal C und ein an der Detektorelektrode 5b abgegriffenes
Ausgangssignal D Nullausgänge gewonnen werden, die durch die
Schwingungen des mittleren Schwingers 1a in X-Richtung hervorgerufen
werden. Darüberhinaus sind die Coriolis-Ausgangskomponenten, die
durch die Schwingungen des mittleren Schwingers in Y-Richtung
aufgrund der Corioliskraft erzeugt werden, bei dem Ausgangssignal C
von der Elektrode 5a und dem Ausgangssignal D von der
Detektorelektrode 5b in der Phase entgegengesetzt.
Im folgenden soll eine in Fig. 3 dargestellte Detektierschaltung erläutert
werden. Die an den einzelnen Komponenten dieser Detektierschaltung
auftretenden Signale sind in den Impulsdiagrammen der Fig. 5 und 6
dargestellt. Fig. 5 zeigt Signale für den Fall, daß die Schwinger 1a, 1b
und 1c ohne vorhandene Winkelgeschwindigkeit ω angeregt werden. Fig.
6 veranschaulicht Signale für den Fall, daß es eine
Winkelgeschwindigkeit ω gibt. Die in den Fig. 5 und 6 dargestellten
Signale entsprechen dem Zustand nach einer vorher stattgefundenen
Wellenformung.
In der Detektierschaltung werden das von der Detektorelektrode 5a
erhaltene Ausgangs- oder Meßsignal C und das von der
Detektorelektrode 5b erhaltene Ausgangs- oder Meßsignal D von einem
als Addiereinrichtung dienenden Addierer 11 addiert. An den Addierer
schließt sich eine 90°-Phasenschieberschaltung 12 an, die das durch
Addition erhaltene Ausgangssignal des Addierers in seiner Phase um 90°
verschiebt. Anschließend erfolgt in einer Wellenformerschaltung 13 eine
Formung der in der Phase um 90° verschobenen Signale von der
Phasenschieberschaltung 12, um ein Vergleichssignal zu bilden. Die Fig.
5A und 5B sowie die Fig. 6A und 6B zeigen die jeweiligen Meßsignale
C und D. Fig. 5C und 6C zeigen die Signale, die durch Addition der
Meßsignale C und D erhalten werden. Fig. 5D und 6D zeigen die in
ihrer Phase um 90° verschobenen Vergleichssignale.
Gemäß Fig. 3 wird das Meßsignal C von einer Wellenformerschaltung
14a zu einer Rechteckwelle geformt. Das Rechtecksignal wird zusammen
mit dem von der Wellenformerschaltung 13 kommenden
Vergleichssignal einer Phasendifferenz-Detektorschaltung (A) 15a
zugeführt. Das Meßsignal D wird von einer Wellenformerschaltung 14b
ebenfalls zu einer Rechteckwelle geformt, und das Rechtecksignal wird
zusammen mit dem Vergleichssignal einer Phasendifferenz-
Detektorschaltung (B) 15b zugeleitet. Die in Fig. 3 dargestellten
Phasendifferenz-Detektorschaltungen (A) und (B) sind digitale
Phasenvergleicher, die durch Exclusiv-oder-Gatter (XOR-Gatter) gebildet
werden. Fig. 5E und 6E zeigen die Ausgangssignale der
Phasendifferenz-Detektorschaltung (A) 15a. Fig. 5F und 6F zeigen die
Ausgangssignale der Phasendifferenz-Detektorschaltung (B) 15b.
Das von der Schaltung 15a ausgegebene Phasendifferenzsignal (A) wird
von einem Tiefpaßfilter (TPF) 16a zu einem Gleichspannungssignal
geglättet. Das von der Phasendifferenz-Detektorschaltung 15b
ausgegebene Phasendifferenzsignal (B) wird von einem Tiefpaßfilter 16b
zu einer Gleichspannung geglättet. Fig. 5G und 5H bzw. Fig. 6G und
6H zeigen die Ausgangssignale der Tiefpaßfilter (A) und (B). Jedes
Tiefpaßfilter 16a und 16b besteht aus einer Integratorschaltung.
Die von den Tiefpaßfiltern 16a und 16b erhaltenen Gleichspannungen
werden einem Differenzverstärker 17 zugeleitet. Der Differenzverstärker
17 dient als Einrichtung zum Addieren der Absolutwerte von
Phasendifferenzen, die von der Phasendifferenz-Detektorschaltung 16a
und der Detektorschaltung 15b ausgegeben werden. In anderen Worten:
da die in den Meßsignalen C und D enthaltenen Coriolissignale
entgegengesetzte Phasen aufweisen, läßt sich eine Phasendifferenz
nachweisen, die doppelt so groß ist, wenn man die Differenz zwischen
den zwei Meßsignalen ermittelt.
Das von dem Differenzverstärker 17 gewonnene Ausgangssignal wird
von einem Verstärker 18 verstärkt und über ein Tiefpaßfilter 19
ausgegeben. Das erhaltene Ausgangssignal entspricht der Phasendifferenz
Φ zwischen den Meßsignalen C und D, die in Fig. 10 durch ein
Vektordiagramm dargestellt sind. Dieses Ausgangssignal resultiert aus
dem Coriolissignal, und aus dem vorliegenden Ausgangssignal wird die
Winkelgeschwindigkeit ω ermittelt.
Die Phasendifferenz-Detektorschaltung 15a ermittelt die Phasendifferenz
zwischen dem Meßsignal C, das in den Fig. 5A und 6A dargestellt ist,
und jedem der in der Phase um 90° verschobenen Signale (der
Vergleichssignale), die in Fig. 5D und 6D dargestellt sind. Außerdem
vergleicht die Phasendifferenz-Detektorschaltung 15b die Wellenform der
in den Fig. 5B und 6B dargestellten Meßsignale D mit dem in der Phase
um 90° verschobenen Signal (Vergleichssignal) gemäß den Fig. 5D und
6D, um die Phasendifferenzen zwischen diesen Signalen zu ermitteln.
Die Phasendifferenz-Detektorschaltungen 15a und 15b sind als
Exclusiv-oder-Gatter (XOR-Gatter) ausgebildet. Wenn die in die Phasendifferenz-
Detektorschaltungen eingegebenen Signale unterschiedliche Pegel haben,
d. h. das eine Signal holen und das andere Signal niedrigen Pegel hat,
liefern die Detektorschaltungen ein Signal mit hohem Pegel. Haben
beide Signale entweder hohen oder niedrigen Pegel, liefern die
Detektorschaltungen ein Ausgangssignal mit niedrigem Pegel.
Fig. 5 zeigt den Zustand, daß die jeweiligen Schwinger 1b und 1c zum
Schwingen in X-Richtung mit gleicher Phase angeregt werden, während
der mittlere Schwinger 1b gegenphasig angeregt wird, während keine
Winkelgeschwindigkeit ω vorhanden ist.
Zu diesem Zeitpunkt enthalten die beiden Ausgangssignale C von der
Detektorelektrode 5a und D von der Detektorelektrode 5b keine
Coriolissignale, sondern nur Meßsignale aufgrund des Umstands, daß
der Schwinger 1a in X-Richtung zum Schwingen angeregt wird, d. h.
Nullausgangskomponenten, die in der Phase um 90° verschoben sind
gegenüber dem Treibersignal. Die Phasendifferenz Φ gemäß Fig. 10
beträgt also Null, die Meßsignale C und D sind in Phase.
Dementsprechend sind die in Fig. 5E dargestellten Tastverhältnisse des
Phasendifferenzsignals (A), welches von der Phasendifferenz-
Detektorschaltung 15a geliefert wird, und des Phasendifferenzsignals
(B), welches von der Phasendifferenz-Detektorschaltung 15b geliefert
wird, jeweils 50%. Aus diesem Grund haben die von den Tiefpaßfiltern
16a und 16b gelieferten Gleichstrom-Referenzsignale VREF identischen
Pegel. Demzufolge liefert der Differenzverstärker 17 ein Ausgangssignal
mit dem Wert Null.
Fig. 6 zeigt den Zustand, daß die einzelnen Schwinger 1a, 1b und 1c in
X-Richtung zum Schwingen angeregt werden und eine
Winkelgeschwindigkeit ω um die Z-Achse vorhanden ist.
Wie oben erläutert, werden in dem von der Detektorelektrode 5a des
mittleren Schwingers 1a gelieferten Ausgangssignal C und dem von der
Detektorelektrode Sb gelieferten Ausgangssignal D die Nullausgänge mit
gleicher Phase erhalten, während die Coriolissignale der Signale C und
D zueinander entgegengesetzte Phasen aufweisen. In Fig. 10 ist der
Nullausgang wieder mit F0 bezeichnet, die Coriolissignale C und D sind
mit FωC bzw. FωD bezeichnet. Das Meßsignal C entspricht der Summe
der Vektoren F0 und FωC, das Meßsignal D entspricht der Summe der
Vektoren F0 und FωD.
Wenn das Meßsignal C und D von dem Addierer 11 addiert werden,
löschen sich die entgegengesetzte Phasen aufweisenden Coriolissignale C
und D, d. h. die Komponenten FωC und FωD gegenseitig aus. Man
erhält also ein Signal in Phase mit dem Nullausgang F0. Fig. 6C zeigt
das Signal C + D, welches nicht die Phasendifferenz zwischen dem
Coriolissignalen enthält. Fig. 6D zeigt das um 90° in der Phase
verschobene Signal C + D.
Die Phasendifferenz-Detektorschaltung 15a erfaßt die Phasendifferenz
zwischen der Vektorkomponente des Coriolissignals C, z. B. des
Meßsignals C, welches in der Phase voreilt, und dem in der Phase um
90° verschobenen Vergleichssignal (entsprechend dem Signal in Fig.
6D), um dadurch eine Wellenform zu erhalten, welche gemäß Fig. 6E
ein Tastverhältnis von 50% oder mehr aufweist. In ähnlicher Weise
ermittelt die Phasendifferenz-Detektorschaltung 15b die Phasendifferenz
zwischen dem in der Phase nacheilenden Meßsignal D und dem in der
Phase um 90° verschobenen Vergleichssignal, um eine Wellenform mit
einem Tastverhältnis von 50% oder weniger gemäß Fig. 6F zu erhalten.
Die Fig. 6G und 6H zeigen jeweils Spannungen, die durch die
Tiefpaßfilter 16a bzw. 16b erhalten werden.
Wenn der Differenzverstärker 17 eine Subtraktion zwischen der von dem
Tiefpaßfilter 16a gelieferten geglätteten Spannung (VREF + Δf) und der
von dem Tiefpaßfilter 16b geglätteten Spannung (VREF-Δf)
durchführt, entsteht hierdurch am Ausgang des Differenzverstärkers 17
ein Signal Δf + Δf. Dies ist äquivalent zu dem Signal, welches man
durch Addieren des Absolutwerts der Phasendifferenz zwischen dem
Meßsignal C und dem Nullausgang in Fig. 10 und des Absolutwerts der
Phasendifferenz zwischen dem Meßsignal D und dem Nullausgang in
Fig. 10 erhält. Das heißt: jedes der Signale Δf und Δf ist äquivalent der
Phasendifferenz Φ. Die Coriolissignale können anhand dieses Signals
ermittelt werden, so daß sich die Winkelgeschwindigkeit ω bestimmen
läßt.
Ist die Richtung der Winkelgeschwindigkeit ω entgegengesetzt, so eilt
die Phase des Meßsignals C derjenigen des Signals C + D hinterher,
während die Phase des Meßsignals D voreilt. Damit entspricht die von
dem Differenzverstärker 17 gelieferte Spannung - (Δf + Δf). Der
Absolutwert von (Δf + Δf) ist proportional zum Absolutwert der
Winkelgeschwindigkeit ω.
Als nächstes wird eine in Fig. 4 dargestellte Detektierschaltung erläutert.
In der Detektierschaltung wird das von der Detektorelektrode 5a
gelieferte Meßsignal C von einer Wellenformerschaltung (A) 21a und
wird das von der Detektorelektrode 5b gelieferte Meßsignal D von einer
Wellenformerschaltung (B) 21b geformt. Fig. 7, 8 und 9 zeigen
Wellenformen an den jeweiligen Komponenten der Detektierschaltung
nach Fig. 4. Fig. 7a, 8a und 9a, und die Fig. 7b, 8b und 9b zeigen die
Signale, die durch Wellenformung der Meßsignale C und D erhalten
werden.
Die von den Wellenformerschaltungen 21a und 21b erhaltenen
Rechtecksignale werden einer Phasendifferenz-Detektorschaltung 22
zugeführt, die die Phasendifferenz zwischen den Meßsignalen C und D
ermittelt. Die von der Phasendifferenz-Detektorschaltung 22 gelieferte
Wellenform wird von einem Tiefpaßfilter 23, welches eine
Integratorschaltung enthält, geglättet, und diese Spannung wird von
einem Verstärker 18 verstärkt, um dann über ein Tiefpaßfilter 19 als
Ausgangssignal ausgegeben zu werden. Die Fig. 7C, 8C und 9C zeigen
die von der Phasendifferenz-Detektorschaltung 22 gelieferten
Wellenformen. Fig. 7D, 8D und 9D zeigen die von dem Tiefpaßfilter 23
gelieferten Spannungen.
Die Phasendifferenz-Detektorschaltung 22 nach Fig. 4 ist ein
Phasenvergleicher. Wenn die Meßsignale C und D gemäß Fig. 7 in
Phase sind, hat das Phasendifferenzsignal ein Tastverhältnis von 0%
und bleibt unverändert auf dem Pegel von VREF. Dementsprechend
bleibt auch das Ausgangssignal des Tiefpaßfilters 23 auf dem Pegel
VREF. Fig. 7 zeigt den Zustand, daß die Schwinger 1a, 1b und 1c in
Richtung der X-Achse zum Schwingen angeregt werden, während keine
Winkelgeschwindigkeit ω vorhanden ist.
Wenn gemäß Fig. 8 eine Winkelgeschwindigkeit ω auf den
Schwingkörper 1 einwirkt und die in Fig. 10 dargestellten
Coriolissignale C und D (Fωc und FωD) einander überlagert werden, so
daß das Meßsignal C dem Nullausgang F0 in der Phase vorauseilt,
während das Meßsignal D dem Nullausgang F0 in der Phase nacheilt,
ergibt sich am Ausgang der Phasendifferenz-Detektorschaltung 22 eine
Rechteckwelle, die mit der Vorderflanke des Meßsignals C ansteigt und
mit der Vorderflanke des Meßsignals D abfällt, wie in Fig. 8C gezeigt
ist. Die von dem Tiefpaßfilter 23 gelieferte Gleichspannung ist um ΔF
gegenüber der Spannung VREF erhöht. Dieser Wert ΔF entspricht der
Phasendifferenz Φ zwischen dem Meßsignal C und dem Meßsignal D in
Fig. 10.
Fig. 9 zeigt den Zustand, daß die Winkelgeschwindigkeit ω einen
entgegengesetzten Drehsinn aufweist. In diesem Fall läuft die Phase des
Meßsignals C dem Nullausgang hinterher, während das Meßsignal D
dem Nullausgang in der Phase vorauseilt. Das Ausgangssignal der
Phasendifferenz-Detektorschaltung 22 fällt mit der Vorderflanke des
Meßsignals D und steigt mit der Vorderflanke des Meßsignals C an. Das
von dem Tiefpaßfilter 23 gelieferte Ausgangssignal entspricht dem Wert
VREF-ΔF gemäß Fig. 9D. Dieser Wert ΔF ist äquivalent der oben
erwähnten Phasendifferenz Φ.
Man kann also auch mit der in Fig. 4 gezeigten Detektierschaltung die
Corioliskraft anhand der gewonnen Spannung ΔF ermitteln, um daraus
die Winkelgeschwindigkeit ω zu erhalten.
Erfindungsgemäß werden die auf der Corioliskraft beruhenden
Ausgangssignale, die von dem Paar von Detektierausgabeeinrichtungen
erzeugt werden, einander in der Phase überlagert, wenn keine
Winkelgeschwindigkeit vorhanden ist, und sie werden bei vorhandener
Winkelgeschwindigkeit phasenverschoben überlagert. Die
Phasendifferenz zwischen den beiden Meßsignalen C und D wird
ermittelt. Deshalb erhält man eine große Phasendifferenz Φ, was einer
erhöhten Meßempfindlichkeit entspricht.
Selbst wenn die Stärke (die Amplitude) des Nullausgangs aufgrund von
Temperaturdrift oder dgl. schwankt, hat dies keinen Einfluß auf die
Nachweisgenauigkeit, wenn sich nicht die Phasendifferenz zwischen den
Meßsignalen ändert.
Bei den in Fig. 3 und 4 dargestellten Beispielen wird die
Phasendifferenz zwischen den Meßsignalen elektrisch als digitales Signal
durch die Phasendifferenz-Detektorschaltung in Form eines
Exclusiv-oder-Gatters oder dgl. verarbeitet, so daß sich die Phasendifferenz
digital feststellen läßt. Dadurch ist es möglich, die Verstärkung von
Analogschaltungen zu reduzieren und damit den Einfluß von
Drifterscheinungen zu verringern.
Außerdem entfällt das Trimmen der Schwinger 1a, 1b und 1c zur
Amplituden-Justierung, wie es bei einem Amplitudendetektiersystem
erforderlich ist.
Gemäß obiger Beschreibung ermöglicht die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Nachweisen von auf Corioliskraft zurückzuführenden
Schwingungskomponenten durch die Phasendifferenz den Nachweis
dieser Phasendifferenz mit hoher Empfindlichkeit im Vergleich zum
Stand der Technik. Überflüssig ist die extreme Steigerung der
Verstärkung von Analogschaltungsteilen, Einflüsse von
Drifterscheinungen werden vermieden.
Claims (8)
1. Schwingkreisel, umfassend:
- - einen Schwinger (1);
- - eine Treibereinrichtung (2, 3), die den Schwinger (1) in eine vorbestimmte Richtung zu Schwingungen anregt;
- - eine Detektiereinheit (5a, 5b; 11-14) zum Abgeben von Schwingungskomponenten unter Ausnutzung des piezoelektrischen Effekts als elektrische Signale;
- - wobei die Detektiereinheit (5a, 5b; 11-14) paarweise Detektierausgabeeinrichtungen (5a, 5b) aufweist, mit denen gleichphasige Ausgangsgrößen erhalten werden, wenn der Schwinger (1) von der Treibereinrichtung angeregt wird, ohne daß der Schwinger einer Winkelgeschwindigkeit ausgesetzt ist, und mit denen ausgegebene gegenphasige Schwingungskomponenten aufgrund einer Corioliskraft überlagert werden, wenn der Schwinger einer Winkelgeschwindigkeit ausgesetzt ist; und
- - eine Einrichtung (15a, 15b) zum Bilden der Differenz der Phasen der von den Detektierausgabeeinrichtungen gelieferten Ausgangsgrößen;
- - wodurch die Winkelgeschwindigkeit anhand der von der Differenzbildungseinrichtung erzeugten Ausgangsgröße ermittelt wird.
2. Schwingkreisel nach Anspruch 1, bei dem die paarweisen
Detektierausgabeeinrichtungen Elektroden (5a, 5b) sind, die auf
derselben Oberfläche des Schwingers (1) ausgebildet sind, wobei
dielektrische Polarisationsrichtungen eines piezoelektrischen
Materials des Paares von einander zugewandten Elektroden
bezüglich ihrer Schwingrichtung entgegengesetzt sind.
3. Schwingkreisel nach Anspruch 2, bei dem der Schwinger (1) in
seiner Gesamtheit aus einem piezoelektrischen Material besteht und
die Detektierausgabeeinrichtungen durch Elektroden auf der
Oberfläche des piezoelektrischen Materials gebildet sind.
4. Schwingkreisel nach Anspruch 1, bei dem der Schwinger (1) in
seiner Gesamtheit aus einem piezoelektrischen Material besteht und
die Detektierausgabeeinrichtungen durch Elektroden auf der
Oberfläche des piezoelektrischen Materials gebildet sind.
5. Schwingkreisel, umfassend:
- - einen Schwinger (1);
- - eine Treibereinrichtung (2, 3), die den Schwinger (1) in eine vorbestimmte Richtung zu Schwingungen anregt;
- - eine Detektiereinheit (5a, 5b; 11-14) zum Abgeben von Schwingungskomponenten unter Ausnutzung des piezoelektrischen Effekts als elektrische Signale;
- - wobei die Detektiereinheit (5a, 5b; 11-14) paarweise Detektierausgabeeinrichtungen (5a, 5b) aufweist, mit denen gleichphasige Ausgangsgrößen erhalten werden, wenn der Schwinger (1) von der Treibereinrichtung angeregt wird, ohne daß der Schwinger einer Winkelgeschwindigkeit ausgesetzt ist, und mit denen ausgegebene gegenphasige Schwingungskomponenten aufgrund einer Corioliskraft überlagert werden, wenn der Schwinger einer Winkelgeschwindigkeit ausgesetzt ist;
- - eine Addiereinrichtung zum Addieren der von dem Paar von Detektierausgabeeinrichtungen erzeugten Ausgangsgrößen, um dadurch ein Vergleichssignal zu bilden;
- - eine erste Einrichtung zum Bilden der Differenz der Phasen zwischen der von der einen Detektierausgabeeinrichtung erzeugten Ausgangsgröße und dem Vergleichssignal;
- - eine zweite Einrichtung zum Bilden der Differenz der Phasen zwischen der von der anderen Detektierausgabeeinrichtung erzeugten Ausgangsgröße und dem Vergleichssignal;
- - und eine Einrichtung zum Bilden der Differenz zwischen den
Ausgangsgrößen von der ersten und der zweiten
Differenzbildungseinrichtung (15a, 15b);
wodurch die Winkelgeschwindigkeit anhand des erzeugten Differenz-Ausgangssignals nachgewiesen wird.
6. Schwingkreisel nach Anspruch 5, bei dem die paarweisen
Detektierausgabeeinrichtungen Elektroden (5a, 5b) sind, die auf
derselben Oberfläche des Schwingers (1) ausgebildet sind, wobei
dielektrische Polarisationsrichtungen eines piezoelektrischen
Materials des Paares von einander zugewandten Elektroden
bezüglich ihrer Schwingrichtung entgegengesetzt sind.
7. Schwingkreisel nach Anspruch 6, bei dem der Schwinger (1) in
seiner Gesamtheit aus einem piezoelektrischen Material besteht und
die Detektierausgabeeinrichtungen durch Elektroden auf der
Oberfläche des piezoelektrischen Materials gebildet sind.
8. Schwingkreisel nach Anspruch 5, bei dem der Schwinger (1) in
seiner Gesamtheit aus einem piezoelektrischen Material besteht und
die Detektierausgabeeinrichtungen durch Elektroden auf der
Oberfläche des piezoelektrischen Materials gebildet sind.
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