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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Windabweiser für
ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen am Vorderrand einer Fahrzeugdachöffnung vorgesehenen
Windabweiser, mit in einer vom Fahrtwind bestrichenen Fläche vorgesehenen
Aussparungen, wobei der Windabweiser von einem entgegen der Fahrtrichtung
rampenförmig
ansteigenden Profilkörper
gebildet wird, in den Aussparungen als nach oben offene Freischnitte
mit einer rechteckigen oder trapezförmigen Grundfläche eingeformt
sind.
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Die Aussparungen derartiger Windabweiser, die
beispielsweise in der
DE
40 12 569 C1 in Gestalt von Scharten ausgebildet sind,
oder im Fall von flachen Windabweiserblättern als Schlitze gebildet
sein können,
dienen dazu, die Windabweiserfunktion des Windabweisers zu optimieren,
d.h., durch den Fahrtwind bei geöffneter
Fahrzeugdachöffnung
etwa im mittleren Geschwindigkeitsbereich erzeugtes Wummergeräusch im
Fahrzeuginnern zu reduzieren bzw. zu beseitigen. Es hat sich jedoch
herausgestellt, daß derartige
Scharten oder Schlitze bei höheren
Fahrgeschwindigkeiten, typischerweise bei Fahrgeschwindigkeiten
größer als
100 km/h, zu erhöhten
Geräuschpegeln
im Fahrzeuginnern führen,
die von den Fahrzeuginsassen als störend empfunden werden und dazu
führen,
daß das
Schiebedach bei höheren Geschwindigkeiten
geschlossen werden muß,
um das Fahrtwindgeräusch
zu beseitigen.
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Es sind unterschiedliche Maßnahmen
bekannt, die Funktion eines Windabweisers zusätzlich zum Vorsehen von Scharten
oder Schlitzen zu optimieren. Beispielsweise ist es aus dem deutschen
Gebrauchsmuster
DE
89 05 212 U1 bekannt, zusätzliche Luftleitelemente am
Windabweiser vorzusehen, die abhängig
von der Fahrgeschwindigkeit ausgefahren werden können und bevorzugt parallel
in der Ebene des Windabweisers verlaufen.
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Als weitere Maßnahme ist aus der
DE 195 20 348 C1 bekannt,
daß der
Windabweiser lamellenartig aufgebaut ist und einen Grundkörper aufweist,
der mit Hilfe von mehreren Lamellen bezüglich seiner Ausstellhöhe variiert
werden kann, und dabei gemessen an seiner maximalen Ausstellhöhe nur einen
geringen Stauraum benötigt.
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Aus der
DE 36 11 029 C2 ist außerdem ein Windfänger am
Vorderrand einer Fahrzeugdachöffnung
bekannt, der als Belüftungsvorrichtung
ausgebildet ist. Zu diesem Zweck hat der Windfänger teilzylindrische Gestalt
und besteht aus zwei aufeinander verschiebbar geführten Zylinderabschnitten
mit Durchbrüchen,
die ja nach Relativstellung der beiden Abschnitte zum Fluchten miteinander
gebracht werden können,
um gezielt Fahrtluft in die Fahrtgastzelle bei geöffneter
Fahrzeugdachöffnung
einzuleiten.
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Angesichts dieses Standes der Technik
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Windabweiser
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen,
der auch bei höheren
Fahrgeschwindigkeiten bestimmungsgemäß eingesetzt werden kann, ohne
daß die
in ihm gebildeten Aussparungen bei höheren Fahrgeschwindigkeiten
die Windabweiserfunktion beeinträchtigen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß wenigstens
eine Abdeckeinrichtung für
die Aussparungen vorgesehen ist, die bei sich in Arbeitsstellung
befindlichem Windabweiser zum zumindest teilweisen Verschließen der
Aussparungen über
diese verschiebbar ist. Somit sind die in Gestalt von Scharten oder
Schlitzen im Windabweiser gebildeten Aussparungen verschließbar gestaltet,
um die ansonsten bei höheren
Fahrgeschwindigkeiten durch diese Aussparungen erzeugten Strömungsgeräusche zu
vermeiden.
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Die Verstellung der Abdeckeinrichtung
für die
Windabweiser-Aussparungen erfolgt beispielsweise mittels eines elektrischen
Antriebs, bevorzugt auf der Grundlage eines Tachometersignals sowie unter
Betätigung
eines geeigneten Verschließmechanismus.
Alternativ hierzu kann das Verschließen der Aussparungen bei höheren Fahrgeschwindigkeiten manuell
erfolgen. Es sind aber auch andere Ansteuerungsmöglichkeiten für Verschließmechanismen denkbar,
beispielsweise basierend auf Memory-Metallen, Bimetallen, Pneumatik,
Hydraulik oder Magneten.
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Der Antrieb für die Abdeckeinrichtung ist
bevorzugt im Windabweiser direkt untergebracht oder in einem Schiebedachrahmen,
wobei die Verbindung zum Windabweiser über ein Gestänge oder
einen Seilzug erfolgt.
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Bevorzugt ist die Abdeckeinrichtung
an die Außenkontur
des Windabweisers angepaßt,
um dessen Funktion bei nicht abgedeckten Aussparungen nicht zu beeinträchtigen,
und um andererseits die Funktion des Windabweisers bei abgedeckten
Aussparungen zu optimieren.
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Es hat sich herausgestellt, daß die erfindungsgemäße Maßnahme,
die Aussparungen zumindest teilweise bei höherer Fahrgeschwindigkeit zu
verschließen,
zu einer Absenkung des Geräuschpegels
um bis zu 10 dBA führt.
Die Fahrzeugdachöffnung
kann damit auch bei höherer
Fahrgeschwindigkeit ohne größere Komforteinbuße benutzt
werden. Dadurch wird der Nutzen eines Schiebe- oder Schiebehebedachs
erhöht.
Von Vorteil ist dies insbesondere bei Fahrzeugen der gehobenen Klasse,
da diese aufgrund ihrer Konstruktion einen relativ niedrigen Fahrgeräuschpegel
auch bei höherer
Fahrt aufweisen, so daß die
geöffnete
Fahrzeugdachöffnung
bislang zu einer erheblichen Komfortbeeinträchtigung führt, die jedoch durch die erfindungsgemäße Maßnahme eines
zumindest teilweisen Verschlusses der Aussparungen im Windabweiser überwunden
wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
der Zeichnung beispielhaft näher
erläutert;
es zeigen:
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1 einen
Endabschnitt eines erfindungsgemäßen Windabweisers
bei sich in Freigabestellung befindlicher Abdeckeinrichtung,
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2 eine ähnliche
Ansicht wie 2, jedoch
bei sich in einer Zwischenstellung befindlicher Abdeckeinrichtung,
und
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3 eine ähnliche
Ansicht wie 1, jedoch
bei sich in Schließstellung
befindlicher Abdeckeinrichtung.
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Der in 1 bis 3 allgemein mit der Bezugsziffer 1 bezeichnete
Windabweiser ist dazu bestimmt, am in Fahrtrichtung vorderen Rand
einer Dachöffnung
eines Kraftfahrzeugs positioniert zu werden, welche Fahrzeugdachöffnung in
an sich bekannter Weise durch einen Deckel verschließbar ist.
In der dargestellten Ausführungsform
hat der Windabweiser die Form einer Leiste mit einem nach vorne
in Fahrtrichtung rampenartig abfallenden Profil.
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Bezogen auf die Fahrtrichtung umfaßt der Windabweiser
demnach eine vordere Stirnseite 3 und eine hintere Stirnseite 2,
die der Keilform entsprechend höher
ist wie die vordere Stirnseite 3. Der Windabweiser wird
seitlich von zwei keilförmigen
Seitenflächen
begrenzt, von denen in den Figuren lediglich die eine Seitenfläche 4 gezeigt
ist. Außerdem umfaßt der Windabweiser 1 eine
gegen die Fahrtrichtung schräg
abfallende und im Einsatz vom Fahrtwind bestrichene Oberseite 5,
die zusammen mit der vorderen Stirnfläche 3 die Windabweiserfunktion
bildet.
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Um die Windabweiserfunktion insbesondere bei
niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten zu optimieren, ist der Windabweiser 1 mit
Aussparungen 6, 7, bei der dargestellten Ausführungsform
in Gestalt von Scharten versehen. Von diesen Aussparungen bzw. Scharten
ist in 1 eine Aussparung 6 gezeigt,
und in 2 ist teilweise
eine gleichartig gestaltete weitere Aussparung 7 sichtbar.
Die Aussparungen 6, 7 erstrecken sich ausgehend
vom vorderen Randbereich des Windabweisers 1 entgegen der
Fahrtrichtung und münden
in Gestalt eines Freischnitts in die hintere Stirnseite 2.
Das heißt,
die Aussparung 6 (bzw. die Aussparung 7) hat einen
rechteckigen oder trapezförmig
nach hinten erweiterten Aussparungsgrund 6a sowie seitlich
an diese angrenzende dreieckige Aussparungsseitenflächen 6b und 6c,
wie in 1 gezeigt.
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Zweck der Aussparungen 6, 7 ist,
wie bereits angedeutet, die Windabweiserfunktion des Windabweisers 1 bei
relativ niedriger Fahrgeschwindigkeit etwa im Bereich von 60 bis
90 km/h zu optimieren, insbesondere das sogenannte Wummern zu unterdrücken. Es
hat sich jedoch herausgestellt, daß die Aussparung bzw. Scharten 6, 7 bei
höheren
Fahrgeschwindigkeiten zu Strömungsgeräuschen führen, die
für die
Fahrzeuginsassen unangenehm sind, weshalb die Aussparungen 6, 7 ihre
Funktion, die Windabweiserfunktion zu optimieren, besonders bei höheren Fahrgeschwindigkeiten
nicht mehr erfüllen. Um
diesen beim Stand der Technik auftretenden Nachteil zu überwinden,
ist erfindungsgemäß eine Abdeckeinrichtung
für die
Aussparungen 6, 7 vorgesehen. Diese Abdeckeinrichtung
hat bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform die Gestalt von Deckeln 8, 9,
deren Form an die Form des Windabweisers 1 im Bereich der
vom Fahrtwind bestrichenen Flächen,
insbesondere der Oberseite 5, angepaßt ist.
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Im einzelnen hat der jeweilige Deckel 8 (bzw. der
Deckel 9) einen parallel zur Windabweiser-Oberseite 5 verlaufenden
oberen Deckelabschnitt 10, einen parallel zur vorderen Windabweiser-Stirnfläche 3 verlaufenden
vorderen Deckelabschnitt 11 und einen parallel zur hinteren
Windabweiser-Stirnseite 2 verlaufenden hinteren Deckelabschnitt 12.
Der Deckel 8 (bzw. 9) bildet ein Formteil, das
bündig
auf dem Windabweiser 1 sitzt, und zwar derart, daß dieser Deckel 8, 9 in
Richtung des in 2 dargestellten Doppelpfeils
verschiebbar ist, und zwar in Längsrichtung
des Windabweisers 1, d.h., quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs.
Abweichend von der zeichnerischen Darstellung kann der Deckel 8 bzw. 9 auch
an seiner Vorderkante und/oder seiner Hinterkante den Windabweiser 1 nach
unten umgreifen.
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Zur Verschiebung des Deckels 8 bzw.
der Deckel 8, 9 ist ein nicht dargestelltes Betätigungsmittel
vorgesehen, bei dem es sich um einen Gestänge/Seilzug-Mechanismus handeln
kann, der motorisch oder manuell antreibbar ist und auf diesem Gebiet
der Technik zum einschlägigen
Wissen des Fachmanns gehört.
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Die Verstellbewegung der Deckel 8, 9 ist
in 1, 2 und 3 in
dieser Abfolge ausgehend von einer Aussparungsfreigabeposition (1) über eine Zwischenstellung (2) in eine Aussparungsverschließposition
(3) gezeigt. Insbesondere
nimmt der Deckel 8 in 1 eine
Stellung zwischen den Aussparungen 6 und 7 ein,
und gibt damit die Aussparung 6 vollständig frei, zu deren Abdeckung
bei hohen Fahrgeschwindigkeiten er vorgesehen ist. Bei einer in
den Figuren nach links verlaufenden Verschiebung in Richtung auf
die linke Seitenfläche 4 des
Windabweisers 1 verschließt der Deckel 8 (bzw. 9)
in zunehmendem Ausmaß die
Aussparung 6 (bzw. 7), bis diese, wie in 3 gezeigt, durch den Deckel 8 (bzw.
den Deckel 9) vollständig
verschlossen ist (bzw. sind).
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Beim motorisch betätigten Deckeln 8, 9 kann deren
Verstellung abhängig
von der Fahrgeschwindigkeit erfolgen, wobei als Steuersignal für einen
entsprechenden Antrieb beispielsweise das Tachometersignal, ein
vom Fahrtwind (z.B. Staudruck) oder vom Geräusch (z.B. mittels Mikrofon
aufgenommen) abhängiges
Signal genutzt wird. Dabei kann ferner vorteilhafterweise vorgesehen
werden, daß die
Aussparungen 6, 7 abhängig von der Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs entsprechend deren Zunahme zunehmend in die Schließverstellung überführt werden.
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Die erfindungsgemäße Abdeckeinrichtung ist nicht
auf die dargestellte Windabweiser- und Aussparungsgestalten beschränkt, sondern
grundsätzlich
auf jede Windabweiser- und Aussparungsgestalt anwendbar, wobei die
die Abdeckeinrichtung bildenden Deckel, die gegebenenfalls auch
untereinander verbunden sein können,
eine entsprechende Gestalt aufweisen.
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- 1
- Windabweiser
- 2
- hintere
Stirnseite
- 3
- vordere
Stirnseite
- 4
- Seitenfläche
- 5
- Oberseite
- 6
- Aussparung
- 6a
- Aussparungsgrund
- 6b
- Aussparungsseitenfläche
- 6c
- Aussparungsseitenfläche
- 7
- Aussparung
- 8
- Deckel
(Abdeckeinrichtung)
- 9
- Deckel
- 10
- oberer
Deckelabschnitt
- 11
- vorderer
Deckelabschnitt
- 12
- hinterer
Deckelabschnitt