DE19800766C1 - Elektronenstrahlröhre mit hoher Lebensdauer bei höchsten Strömen - Google Patents
Elektronenstrahlröhre mit hoher Lebensdauer bei höchsten StrömenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektronenstrahlröhre mit
hoher Lebensdauer bei höchsten Strömen, insbesondere auf eine Röntgen
röhre, mit einer in einem Vakuumgehäuse angeordneten indirekt
geheizten Kathode.
In Schweißanlagen oder in Röntgenröhren für die Material
untersuchung benötigt man über viele Tage oft sehr hohe
Ströme bis zu 1000 mA. Da die Lebensdauer reziprok zu dem
Kathodenstrom ist, unterscheiden sich diese Elektronenkanonen
von dem aus der medizinischen Röntgentechnik bekannten Auf
bau. Wünschenswert wäre es aber, daß man solche Elektronen
strahlröhren derart konzipiert, daß beispielsweise medizini
sche Drehanodenröhren auch für technische Anwendungen zur
Materialuntersuchung einsetzbar sind, indem die Kathoden für
eine entsprechende Dauerleistung ausgelegt sind.
Es gibt bereits handelsübliche Röntgenröhren mit direkt ge
kühlter Drehanode, die Ferrofluiddichtungen einsetzen. Diese
haben kein abgeschlossenes Vakuum, sondern müssen ständig ge
pumpt werden. Lange Betriebszeiten erreicht man bei diesen
Systemen durch Kathodenwechsel, was aber bei einem abge
schlossenen Vakuumsystem wie dem einer Drehkolbenröhre ent
sprechend der nicht vorveröffentlichten DE 196 31 899 A1, bei der je nach Kühl
medium die in der Materialprüfung geforderte Dauerleistung
hinsichtlich der Anodenbelastung ohne weiteres erreicht wer
den könnte, bisher nicht möglich ist. Lebensdauern einer Ka
thode von über 1000 Betriebsstunden sind bei Strömen von 1000
mA bisher nicht realisiert worden.
Aus der US 4 993 055 ist eine Röntgenröhre bekannt, die eine
indirekt beheizte Kathode aufweist, wobei sowohl die Emissi
onsfläche der Kathode als auch der der Emissionsfläche zuge
ordnete Heizer innerhalb des Vakuumgehäuses der Röntgenröhre
angeordnet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Elektro
nenstrahlröhre der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß selbst bei höchsten Belastungen extrem lange Lebensdauern
der Kathoden gegeben sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Emissionsfläche der Kathode direkt innen an der Wandung
des Vakuumgehäuses und der Hetzer außerhalb des Vakuumgehäu
ses in einem gesonderten evakuierbaren Heizer-Gehäuse ange
ordnet sind.
Die erfindungsgemäße Verlagerung des Heizers aus dem die Ka
thode umgebenden Vakuumgehäuse heraus in ein gesondertes Hei
zer-Gehäuse ermöglicht einen sehr viel einfacheren Austausch
des die Lebensdauer der Kathode bei hohen Belastungen beson
ders stark eingrenzenden Heizers. Das Öffenen des Vakuumge
häuses einer Röntgenröhre nur zum Austausch der Kathode ist
außerordentlich aufwendig und führt zu einer Beeinträchtigung
einer Reihe weiterer Komponenten, so daß dieser Weg eines Ka
thodenwechsels in der Praxis praktisch nicht gangbar ist.
Demgegenüber läßt sich ein kleines Heizer-Gehäuse relativ
problemlos am Vakuumgehäuse der Elektronenstrahlröhre dich
tend befestigen und zum Heizeraustausch wieder lösen und auch
ebenso problemlos nach der dichtenden Befestigung wieder eva
kuieren.
Mit besonderem Vorteil kann dabei vorgesehen sein, daß das
Heizer-Gehäuse mit dem herausragenden Heizer an dem einen
einragenden Kathodentopf umgebenden Hochspannungsisolator des
Vakuumgehäuses lösbar dichtend befestigbar ist. Beim Befesti
gen des Heizergehäuses am Vakuumgehäuse kommt der Heizer, der bevorzugt
als flacher Rundstrahlemitter, vorzugsweise direkt geheizter
Flachemitter mit zwei am Umfangsrand angeordneten Anschluß
fahnen für die Heizstromführung, dessen Emissionsfläche durch
Schnitte in Leiterbahnen unterteilt ist, ausgebildet ist,
in unmittelbarer Nähe in geringem Abstand hinter dem die
Emissionsfläche bildenden Boden des Kathodentopfs zu liegen.
Durch Anlegen einer Spannung zwischen dem Heizer und dem
Kathodentopf werden die aus dem Heizer austretenden Elektro
nen gegen den die Emissionsfläche bildenden Boden des Katho
dentopfs beschleunigt und bewirken dadurch die gewünschte
Aufheizung.
Mit besonderem Vorteil soll der Kathodentopf, zumindest im
Bereich seines einspringenden, die Emissionsfläche der
Kathode bildenden Bodens, aus Wolfram bestehen.
Die Materialauswahl und die Wandstärke des Kathodentopfes
sind dabei so gewählt, daß bei möglichst kleiner Wärmelei
stung eine ausreichende Festigkeit und Vakuumdichtigkeit ge
geben ist. Dabei muß ein Kompromiß zwischen den widerstreben
den Anforderungen gefunden werden, da die Festigkeit und
Dichtigkeit des Kathodentopfes mit zunehmender Wandstärke an
steigt, während mit zunehmender Wandstärke gleichzeitig die
Wärmeleitfähigkeit zunimmt, die aber schon deshalb begrenzt
werden muß, da ansonsten die hohe Temperaturdifferenz zwi
schen der Emissionsfläche der Kathode und der Außentemperatur
nicht vernünftig aufrechterhalten werden kann. Während die
Temperatur der Emissionsfläche der Kathode ca. 2500°C betra
gen kann, stehen an der Außenseite des Bodens des Vakuumge
fäßes allenfalls Temperaturen von 80 bis 100°C an. Durch ent
sprechende Materialauswahl läßt es sich aber erreichen, daß
bei einer Ausbildung des Kathodentopfs mit Wandstärken, die
die notwendige Festigkeit und Vakuumdichtigkeit besitzen, die
Wärmeleitung noch ausreichend klein ist.
Die Dichtverbindung zwischen dem Heizer-Gehäuse und dem Vaku
umgehäuse der Elektronenstrahlröhre kann in
unterschiedlicher Weise, beispielsweise auch unter Verwendung
von speziellen Dichtungen erzielt werden. Eine besonders ein
fache und gleichwohl dichte Verbindung, die auch ohne allzu
großen Aufwand das Wiederlösen für den Heizeraustausch ermög
licht, ergibt sich in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dadurch,
daß am Hochspannungsisolator des Vakuumgehäuses und dem daran
befestigbaren Flansch des Heizergehäuses aneinanderliegende,
miteinander verlöt- oder verschweißbare Dichtkrägen befestigt
sind. Diese möglichst gleitend aneinanderliegenden Dichtkrä
gen werden jeweils am Stirnrand miteinander verlötet oder
verschweißt. Bei einem Heizeraustausch wird der Dichtkragen
rand abgetrennt, so daß das Heizer-Gehäuse mit dem Heizer aus
dem ortsfesten Dichtkragen am Vakuumgehäuse herausgezogen
werden kann. Nach dem Heizeraustausch werden die Teile wieder
zusammengesteckt und die Dichtkrägen erneut miteinander ver
lötet. Durch eine entsprechende Längenausbildung der Dicht
krägen läßt es sich erreichen, daß der Dichtkragen mehrfach
abgeschnitten werden kann und demzufolge ebenso ein mehr
facher Heizerwechsel möglich ist.
In entsprechender Weise kann auch die gesonderte Evakuierung
des Heizergehäuses gemäß einem weiteren Merkmal der vor
liegenden Erfindung so ausgebildet sein, daß das Heizer-Ge
häuse mit einer herausstehenden Pumpkapillare versehen ist,
deren Länge ein mehrfaches dichtendes Abquetschen ermöglicht.
Bei einem Heizerwechsel wird diese Pumpkapillare an der
Quetschstelle abgeschnitten, sodaß erneut evakuiert werden
kann. Nach dem Evakuieren wird wieder erneut abgequetscht.
Durch entsprechende Längenausbildung der herausstehenden
Pumpkapillare läßt sich dieser Vorgang mehrfach durchführen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung, die einen schema
tischen Schnitt durch das Vakuumgehäuse einer Drehkolbenrönt
genröhre darstellt.
Das das Vakuumgehäuse umgebende Kühlge
häuse mit der zwischen dem Vakuumgehäuse und dem Kühlgehäuse
angeordneten Kühlflüssigkeit ist vorliegend nicht dargestellt, da dieser Aufbau hinrei
chend bekannt ist. In der vor
liegenden Anmeldung geht es ja ausschließlich um die beson
dere Art der Ausbildung der hochbelastbaren Kathode mit hoher
Lebensdauer.
Im Hochspannungsisolator 1 des Vakuumgehäuses 2 mit der Anode
3 ist ein Kathodentopf 4, vorzugsweise aus Wolframblech, ein
springend befestigt, dessen innenliegender Boden 5 die
eigentliche Emissionsfläche für den durch den Wehneltzylinder 6 gegen
die Anode 3 fokussierten Elektronenstrahl bildet. Der Heizer
7, im dargestellten Ausführungsbeispiel in Form eines flachen
Rundstrahlemitters, ist in einem gesonderten Heizer-Gehäuse 8
angeordnet, das so ausgebildet ist, daß beim Befestigen des
Flansches 9 des Heizer-Gehäuses 8 am Boden des Vakuumgehäuses
2 der Flachemitter des Heizers 7 in geringem Abstand hinter
dem Boden 5 des Kathodentopfs 4 liegt.
Nach der mechanischen
Befestigung, die beispielsweise über einen Bajonettdrehver
schluß stattfinden kann, erfolgt eine Abdichtung des Heizer
gehäuses gegenüber dem Hochspannungsisolator 1 des Vakuumge
häuses 2. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies da
durch realisiert, daß am Vakuumgehäuse 2 ein Dichtkragen 10
und am Flansch 9 des Heizergehäuses ein weiterer Dichtkragen 11 be
festigt sind, die beim Zusammenstecken gleitend aneinander
liegen. Im Bereich der freien Stirnkante 12 werden die beiden
Dichtkrägen miteinander verlötet oder verschweißt. Zum Wie
derabnehmen des Vakuumgehäuses wird diese Schweißnaht einfach
durch einen Schnitt abgetrennt und anschließend kann erneut
eine Versiegelung durch Verlöten oder Verschweißen erfolgen.
Die Pumpkapillare 13 ermöglicht nach der dichten
den Verbindung des Heizergehäuses mit dem Vakuumgehäuse 2
eine Evakuierung des Heizergehäuses. Die Abdich
tung erfolgt hier durch Abquetschen des Endes der Pumpkapil
lare längs der gestrichelt dargestellten Quetschstelle 14.
Auch hier kann durch Abschneiden dieser Quetschstelle 14 die
Pumpkapillare wieder zum Evakuieren herangezogen und an
schließend ein Stückchen weiter innen erneut abgequetscht
werden. Entsprechend das gleiche gilt schließlich auch für
die Anordnung des auswechselbaren Heizers. Auch dieser wird
nach dem Auswechseln wieder dichtend in der Durchführung 15
gehaltert.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbei
spiel beschränkt. Entscheidend ist, daß der Heizer in einem
vom Vakuumgehäuse der Röntgenstrahlröhre leicht lösbaren ge
trennten Heizer-Gehäuse angeordnet ist, so daß zum Austausch
des Heizers keine Belüftung des gesamten Vakuumgehäuses der
Röntgenröhre erforderlich ist. Darüber hinaus kann die vaku
umdichte Verbindung des Heizergehäuses mit dem Vakuumgehäuse
der Röntgenstrahlröhre auch in anderer Weise erfolgen, bei
spielsweise auch durch eine Schraubverbindung.
Claims (7)
1. Elektronenstrahlröhre, insbesondere Röntgenröhre, mit
hoher Lebensdauer bei höchsten Strömen, mit einer in einem
Vakuumgehäuse angeordneten indirekt geheizten Kathode, da
durch gekennzeichnet, daß die Emissi
onsfläche der Kathode direkt innen an der Wandung des Vakuum
gehäuses (2) und der Heizer (7) außerhalb des Vakuumgehäuses
(2) in einem gesondert evakuierbaren Heizer-Gehäuse (8) ange
ordnet sind.
2. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Heizer-Gehäuse (8)
mit dem über einen Befestigungsflansch (9) herausragenden
Heizer (7) an einem einen einragenden Kathodentopf (4) umge
benden Hochspannungsisolator (1) des Vakuumgehäuses (2) lös
bar dichtend befestigbar ist.
3. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Kathoden
topf (4) zumindest im Bereich seines die Emissionsfläche der
Kathode bildenden Bodens (5) aus Wolfram besteht.
4. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hei
zer-Gehäuse (2) mit einer herausstehenden Pumpkapillare (13)
versehen ist, deren Länge ein mehrfaches dichtendes Abquet
schen ermöglicht.
5. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß am Hoch
spannungsisolator (1) des Vakuumgehäuses (2) und dem daran
befestigbaren Flansch (9) des Heizergehäuses (8) aneinander
liegende, miteinander verlöt- oder verschweißtbare Dichtkrä
gen (10, 11) befestigt sind.
6. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hei
zer (7) ein flacher Rundstrahlemitter ist.
7. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Heizer ein direkt ge
heizter Flachemitter mit zwei am Umfangsrand angeordneten An
schlußfahnen für die Heizstromführung ist, dessen Emissions
fläche durch Schnitte in Leiterbahnen unterteilt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19800766A DE19800766C1 (de) | 1998-01-12 | 1998-01-12 | Elektronenstrahlröhre mit hoher Lebensdauer bei höchsten Strömen |
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Publications (1)
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