DE19800056A1 - Startvorrichtung für eine Diesel-Brennkraftmaschine - Google Patents
Startvorrichtung für eine Diesel-BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Startvorrichtung für eine Diesel-Brennkraftmaschine für Fahrzeu
ge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit einer Einrichtung zur Kraftstoffzuführung zu den
Brennräumen der Brennkraftmaschine, mit einer durch Betätigung eines Anlaßschalters ein
schaltbaren Elektromaschine zum gesteuerten, impulsförmigen Beschleunigen der Brenn
kraftmaschine beim Starten, wobei zwischen Brennkraftmaschine und Elektromaschine eine
erste Kupplung und zwischen Elektromaschine und einem Getriebe eine zweite Kupplung
angeordnet ist, und mit den Brennräumen der Brennkraftmaschine zugeordneten Glühker
zen, die zumindest während eines Kaltstarts der Brennkraftmaschine einschaltbar sind, ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Herkömmliche Diesel-Brennkraftmaschinen, insbesondere solche der Nebenkammerbauart,
sind üblicherweise mit Glühkerzen ausgerüstet, um einen Start der Brennkraftmaschine auch
bei tieferen Umgebungstemperaturen zu gewährleisten. Ein solcher Kaltstart erfolgt dann in
der Weise, daß vor dem Start der Brennkraftmaschine mit Hilfe des Zündschlüssels zu
nächst eine Glühstellung angewählt wird, in der die Glühkerzen eingeschaltet sind. Der
Zündschlüssel wird dann nach einer mehr oder weniger großen Wartezeit in die Anlaßstel
lung weiter gestellt, in der ein Anlassermotor betätigt wird. Dabei soll die Anlaßstellung erst
dann angewählt werden, wenn die Glühkerzen eine ausreichend hohe Temperatur erreicht
haben, was durch Verlöschen einer am Armaturenbrett des Fahrzeugs vorgesehenen Glüh
kontrolleuchte angezeigt wird. (DE-OS 19 54 630, DE-AS 12 02 568, MTZ Motortechnische
Zeitschrift 38 (1977) 6, S. 263/264).
Die Tatsache, daß Diesel-Brennkraftmaschinen somit nicht sofort bei Inbetriebnahme des
Fahrzeugs gestartet werden können, wie dies bei Otto-Brennkraftmaschinen der Fall ist, wird
ebenso wie die Notwendigkeit, während des Startvorgangs die Glüh-Kontrolleuchte beob
achten zu müssen, als nachteilig empfunden.
Aus der DE 38 34 214 C2 ist daher eine Startvorrichtung für eine Diesel-Brennkraftmaschine
bekannt, wobei bei Betätigung eines Anlaßschalter zunächst gleichzeitig ein Anlassermotor
und Glühkerzen eingeschaltet werden und erst mit einer vorbestimmten Zeitverzögerung
eine Kraftstoffzuführeinrichtung zugeschaltet wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Startvorrichtung
der obengenannten Art zur Verfügung zu stellen, welche eine manuelle Vorglühkontrolle
vollständig ersetzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Startvorrichtung der o.g. Art mit den in An
spruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Dazu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine bei Betätigen des Anlaßschalters an
gestoßene Schaltvorrichtung zum im wesentlichen gleichzeitigen Einschalten der Elektroma
schine und der Glühkerzen, zum gleichzeitigen oder gemäß einer ersten Zeitspanne zeitver
zögerten Verbinden der Brennkraftmaschine mit der Elektromaschine mittels der ersten
Kupplung sowie zum gleichzeitigen oder gemäß einer zweiten Zeitspanne zeitverzögerten
Zuschalten der Kraftstoffzuführeinrichtung vorgesehen ist.
Dies hat den Vorteil, daß auch ein Dieselmotor mit Glühkerzen ein Startverhalten wie eine
Otto-Brennkraftmaschine zeigt und von einem Benutzer durch einfaches Betätigen des An
laßschalters ohne Beachtung zusätzlicher Anzeigemittel, wie beispielsweise einer Vorglüh
kontrolle, zu starten ist. Bei der erfindungsgemäßen Startvorrichtung wird also ähnlich wie
bei einer Otto-Brennkraftmaschine zum Starten der Diesel-Brennkraftmaschine auch aus
dem kalten Zustand heraus lediglich der Anlaßschalter betätigt, der zunächst nur die Glüh
kerzen und gleichzeitig oder unmittelbar anschließend die Elektromaschine einschaltet. Die
Zuschaltung der Kraftstoffzuführeinrichtung, die den für das selbständige Laufen der Brenn
kraftmaschine erforderlichen Kraftstoff zuführt, und das Verbinden der Elektromaschine mit
der Brennkraftmaschine mittels der ersten Kupplung erfolgt dagegen zeitverzögert, nämlich
erst dann, wenn die Elektromaschine eine ausreichende Drehzahl zum anreißenden Starten
der Brennkraftmaschine erreicht hat. Diese Zeitspanne wird gleichzeitig dazu genutzt, daß
die Glühkerzen auf eine zum Anspringen erforderliche Mindesttemperatur vorgeheizt wer
den. Der Anlaßvorgang der Diesel-Brennkraftmaschine mit der erfindungsgemäßen Start
vorrichtung unterscheidet sich damit nicht mehr grundlegend von demjenigen einer Otto-
Brennkraftmaschine, bei der ja bei einem Kaltstart auch nicht immer ein sofortiges Ansprin
gen gewährleistet ist. Um in der für das Hochfahren der Drehzahl der Elektromaschine er
forderlichen Zeitspanne eine ausreichende Glühtemperatur von ca. 700-1000°C zu errei
chen finden in vorteilhafter Weise Glühkerzen Verwendung, die relativ schnell die zum An
springen erforderliche Glühtemperatur erreichen. Bisher übliche, sogenannte selbstregelnde
Glühkerzen sind nämlich relativ träge. Glühkerzen mit externer Temperaturregelung, bei
denen also ein in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine und/oder der
Glühkerzen steuerndes Steuergerät vorgesehen ist, sind in der Lage, die erforderlichen
Glühkerzen-Temperaturen innerhalb von etwa 1-3 Sek. zu erreichen (DE 34 28 618 A1).
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Elektromaschine ein Starter-
Generator mit bürstenloser Schwungmasse.
Für eine optimale Steuerung des Anlaßvorgangs umfaßt die Schaltvorrichtung ein Steuerge
rät für die Kraftstoffzuführeinrichtung, welches die zweite Zeitspanne in Abhängigkeit von
einem Betriebszustand der ersten Kupplung sowie der Brennkraftmaschine und/oder der
Glühkerzen steuert. Dabei steuert in vorteilhafter Weise das Steuergerät für die Kraftstoffzu
führeinrichtung die zweite Zeitspanne in Abhängigkeit von einer Betriebstemperatur der
Brennkraftmaschine, von einer Temperatur der Glühkerzen, von den Glühkerzen zugeführ
ten Strom- und/oder Spannungswerten, von einer Zahl der Umdrehungen der Brennkraftma
schine und/oder von einer Drehzahl der Elektromaschine und/oder der Brennkraftmaschine.
Zum Erzielen optimaler Temperaturbedingungen bei gleichzeitig größtmöglicher Energieein
sparung während des Startens der Brennkraftmaschine umfaßt die Schaltvorrichtung ein
Steuergerät für die Glühkerzen, welches eine Energiezufuhr an die Glühkerzen in Abhängig
keit von einem Betriebszustand der Elektromaschine, von einem Betriebszustand der Brenn
kraftmaschine und/oder von einem Betriebszustand der Glühkerzen steuert.
Zweckmäßigerweise umfaßt die Schaltvorrichtung ein Steuergerät für die Elektromaschine,
welches die Elektromaschine in Abhängigkeit von einer Betätigung des Anlaßschalters steu
ert.
In besonders vorteilhafter Weise umfaßt die Schaltvorrichtung ein Steuergerät für die erste
Kupplung, welches die erste Zeitspanne zum Schließen der erste Kupplung in Abhängigkeit
von einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine, der Elektromaschine und/oder der
Glühkerzen steuert. Dadurch ist beispielsweise ein Zeitraum, in dem die Elektromaschine
auf eine Betriebsdrehzahl aufgetourt wird zum Vorglühen der Glühkerzen nutzbar. Ferner ist
sichergestellt, daß die erste Kupplung erst geschlossen wird und damit die Elektromaschine
erst mit der Brennkraftmaschine verbunden wird, wenn optimale Betriebsbedingungen für
einen Start der Brennkraftmaschine vorliegen. Dies mindert einen Verschleiß der Brenn
kraftmaschine, der Elektromaschine und einer Versorgungsbatterie und reduziert gleichzeitig
Schadstoffemissionen beim Starten der Brennkraftmaschine.
Dabei steuert in besonders vorteilhafter Weise das Steuergerät für die erste Kupplung die
erste Zeitspanne in Abhängigkeit von einer Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine, von
einer Temperatur der Glühkerzen, von den Glühkerzen zugeführten Strom- und/oder Span
nungswerten, von einer Zahl der Umdrehungen der Brennkraftmaschine und/oder von einer
Drehzahl der Elektromaschine und/oder der Brennkraftmaschine.
Weitere Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen, sowie aus der nachstehenden Beschreibung der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen. Diese zeigen in
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Anordnung einer erfindungsgemäßen Startvor
richtung im Antriebsstrang einer Brennkraftmaschine und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Startvorrichtung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich umfaßt eine mit einer erfindungsgemäßen Startvorrichtung ausge
stattete Antriebsanordnung 10 eine Brennkraftmaschine 12, eine erste Kupplung 14, eine
bürstenlose Schwungmasse 16 in Form eines Rotors, eine zweite Kupplung 18 und ein Ge
triebe 20. Eine Antriebswelle 22 erstreckt sich durch die gesamte Antriebsanordnung 10.
Ein Starter-Generator umfaßt neben der Schwungmasse 16 zusätzlich Induktionswicklun
gen 24 zum Antrieb der Schwungmasse 22.
In Fig. 2 ist mit 31 ein am Fahrzeug vorgesehener Anlaßschalter bezeichnet, der beispiels
weise durch eine Zündschlüssel-Zündschloß-Kombination eines Fahrzeugs gebildet sein
kann. 32 stellt eine der in Fig. 2 nicht dargestellten Brennkraftmaschine zugeordnete Kraft
stoffzuführeinrichtung dar, die beispielsweise durch eine von einem Steuergerät 35 gesteuer
te Einspritzanlage gebildet ist. Mit 33 sind in die Brennräume der Brennkraftmaschine, ins
besondere in deren Neben- oder Vorkammern hinein ragende Glühkerzen bezeichnet denen
eine die Energiezufuhr in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine
und/oder der Glühkerzen steuernde Steuergerät 36 vorgeschaltet ist. Mit 34 ist die zum An
reißen der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine vorgesehene Elektromaschine angegeben,
der bei der Betätigung des Anlaßschalters 31, beispielsweise durch Verstellen des Zünd
schlüssels in die Anlaßstellung, eingeschaltet wird. Die Elektromaschine 34 wird von einem
Steuergerät 37 angesteuert und ein Steuergerät 38 steuert ein Öffnen und Schließen der
ersten Kupplung 14, welche n Fig. 2 mit 39 bezeichnet ist. Die Steuergeräte 35, 36 und 37
sind mit dem Anlaßschalter 31 verbunden und werden von diesem aktiviert. Das Steuergerät
38 für die erste Kupplung 39 erhält dagegen einen Eingang direkt von der Elektromaschine
34. Dies ist beispielsweise eine Information über eine Drehzahl nEM der Elektromaschine 34.
Gleichzeitig mit oder kurz vor dem Einschalten der Elektromaschine 34 werden auch die mit
einer externen Temperaturregelung versehenen und damit sehr schnell die Mindestglühtem
peratur von etwa 700°C erreichenden Glühkerzen 33 eingeschaltet. Nach Erreichen einer
vorbestimmten Solldrehzahl nEM der Elektromaschine 34 schließt das Steuergerät 38 die
Kupplung 39 und verbindet damit die Elektromaschine 34 mit der Brennkraftmaschine 12.
Die Elektromaschine 34 reißt die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 12 an und eine Zu
schaltung der Kraftstoffeinspritzanlage 32 erfolgt gleichzeitig mit dem Schließen der Kupp
lung 39 oder mit einer in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine 12
und/oder der Glühkerzen 33 gesteuerten Zeitverzögerung, die so groß sein sollte, daß die
Glühkerzen 33 die zur Zündung des in den Brennräumen der Brennkraftmaschine 12 zu ver
brennenden Kraftstoff-Luft-Gemisches erforderliche Glühtemperatur erreicht haben, sofern
diese Glühtemperatur nicht bereits während der Phase des Hochdrehens der Elektroma
schine 34 auf eine vorbestimmte Drehzahl nEM erreicht wurde. Dabei kann diese Verzöge
rung der Zuschaltung der Einspritzanlage 32 durch das Steuergerät 35 gesteuert werden,
welches auch ggf. die jeweils einzuspritzende Kraftstoffmenge sowie den Einspritzzeitpunkt
in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern steuert. Zu diesen Parametern gehören bei
spielsweise der Fahrpedalwinkel αFp die Temperatur der Brennkraftmaschine TBK, deren
Drehzahl nBK, usw. . Zumindest ein Teil dieser für eine gegebenenfalls vorgesehene elektro
nische Steuerung der Einspritzanlage 32 erforderlichen Parameter kann auch zur Steuerung
der zeitverzögerten Zuschaltung der Einspritzanlage 32 herangezogen werden. So kann
diese Zeitverzögerung beispielsweise in Abhängigkeit von der Temperatur der Brennkraft
maschine 12 gesteuert werden, indem bei niedrigeren Temperaturen die Zeitverzögerung
größer eingestellt wird, das heißt die Einspritzanlage 23 später zugeschaltet wird als bei hö
heren Temperaturen.
Ein anderer Parameter zur Steuerung der Zeitverzögerung der Zuschaltung der Einspritzan
lage 32 könnte die Temperatur der Glühkerze TGK sein, die dann ggf. mit einem entspre
chenden Temperaturgeber direkt gemessen wird. Hier könnte die Einspritzanlage 32 von
dem Steuergerät 35 unmittelbar dann eingeschaltet werden, wenn die Glühkerzen 33 die
erforderliche Mindestglühtemperatur erreicht haben.
Anstelle der Messung der Temperatur der Glühkerzen 33 mit Hilfe von unmittelbar an den
Glühkerzen 33 angebrachten Temperaturgebern, kann in einer vorteilhaften Weiterbildung
auch eine indirekte Erfassung der Temperatur der Glühkerzen 33 durch Messen der den
Glühkerzen 33 zugeführten Strom und/oder Spannungswerten und deren Auswertung vor
genommen werden. Schließlich kann die Zeitverzögerung zur Zuschaltung der Einspritzan
lage 32 auch in Abhängigkeit von der Drehzahl nBK der Brennkraftmaschine 12, der Drehzahl
nEM der Elektromaschine 34 oder der Zahl der Umdrehungen der Brennkraftmaschine 12
gesteuert werden, indem ein die Anzahl der Motorumdrehungen erfassender Geber vorge
sehen wird und die Einspritzanlage 32 erst bei Erreichen einer bestimmten Umdrehungszahl
zugeschaltet wird. Da die Motordrehzahl beim Kaltstart auch wesentlich von der Motortem
peratur TBK bzw. einer Umgebungstemperatur abhängt, das heißt bei tieferen Temperaturen
die Elektromaschine 34 die Brennkraftmaschine 12 nur mit geringeren Drehzahlen antreiben
kann bzw. eine längere Zeitspanne zum Hochtouren benötigt, ergibt sich dann eine automa
tische Vergrößerung bei der Verzögerung der Zuschaltung der Einspritzanlage 32.
Der Beginn der Kraftstoffeinspritzung kann im übrigen, sofern die Kraftstoffeinspritzanlage
32 über ein elektrisches oder elektronisches Abschaltventil verfügt, durch entsprechende
Ansteuerung dieses Abschaltventils erreicht werden. Der verzögerte Beginn der Kraftstoffe
inspritzung verhindert dabei Weiß- und Blaurauchbildung während des Startvorgangs und
vermindert somit die Emission von unverbranntem Kraftstoff während des Startvorgangs.
Die den Glühkerzen 33 vorgeschaltete Steuereinrichtung 36 erhält ähnlich wie das Steuerge
rät 35 der Kraftstoffeinspritzanlage 32 über Signalleitungen eine Reihe von Informationen
über den Betriebszustand der Brennkraftmaschine 12 und/oder der Glühkerzen 33 zum
Zwecke der Steuerung der Energiezufuhr an diese. So kann beispielsweise die den Glüh
kerzen 33 zugeführte Energie in Abhängigkeit von der Temperatur der Brennkraftmaschine
TBK, der Drehzahl der Brennkraftmaschine nBK, der Temperatur der Glühkerzen TGK und an
derer Parameter gesteuert werden. Es ist darüber hinaus vorteilhaft, das Steuergerät 35 für
die Steuerung der Kraftstoffeinspritzanlage 32 und die Steuereinrichtung 36 zur Steuerung
der Glühkerzen 33 in einem gemeinsamen Steuergerät zusammenzufassen, das dann so
wohl die Kraftstoffeinspritzanlage 32 hinsichtlich der Größe der Verzögerung der Zuschal
tung der Einspritzanlage 32 sowie gegebenenfalls hinsichtlich der eingespritzten Kraftstoff
menge und des Einspritzzeitpunktes als auch die Glühkerzen 33 hinsichtlich ihrer Energiezu
fuhr steuert.
Insgesamt wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine Startvorrichtung geschaf
fen, deren Inbetriebsetzung ähnlich wie bei Otto-Brennkraftmaschinen allein durch Betätigen
des Anlaßschalters 31 erreicht wird. Dabei erfolgt mit dem Betätigen des Anlaßschalters 31
die Einschaltung der Glühkerzen 33 und gleichzeitig oder unmittelbar danach die Aktivierung
der Elektromaschine 34, wobei die Glühkerzen 33 durch externe Regelung innerhalb weni
ger Sekunden auf die erforderliche Mindestglühtemperatur gebracht werden. In dieser Zeit
spanne wird die Elektromaschine 34 auf eine vorbestimmte Drehzahl nEM bei offener erster
Kupplung 14 bzw. 39 hochgefahren und dann bei Erreichen des Sollwertes für nEM durch
Schließen der ersten Kupplung 39 bzw. 14 mit der Brennkraftmaschine 12 verbunden. Der
Selbstlauf der Diesel-Brennkraftmaschine 12 wird allerdings erst nach dem verzögerten Zu
schalten der Kraftstoffeinspritzanlage 32 möglich sein, die den zur Verbrennung erforderli
chen Kraftstoff zuführt. Auch bei Otto-Brennkraftmaschinen wird aber, insbesondere beim
Kaltstart, mitunter eine längere Durchdrehzeit bis zum Anspringen benötigt, so daß insofern
kaum noch Unterschiede zwischen dem Startverhalten einer Diesel- und einer Otto-
Brennkraftmaschine feststellbar sind. In jedem Fall entfällt bei der erfindungsgemäßen
Startvorrichtung eine längere Wartezeit vor dem Einschalten der Elektromaschine 34 und die
unbequeme Beobachtung einer Glühkontrolleuchte.
Bei einem Erststart der Brennkraftmaschine 12 wird die Schwungmasse in Form eines Ro
tors 16 der als Schwungrad-Starter-Generators ausgebildeten Elektromaschine 34 bei geöff
neten Kupplungen 14 und 18 beschleunigt und nach Erreichen einer vorbestimmten Start
drehzahl nEM wird die erste Kupplung 14 bzw. 39 zur Brennkraftmaschine 12 geschlossen
und damit diese angerissen. Die Beschleunigung des Rotors 16 benötigt eine endliche, von
Umgebungs- und Fahrzeugbedingungen abhängige Zeit, in der die Kurbelwelle der Brenn
kraftmaschine 12 bzw. die Antriebswelle 22 nicht dreht und somit auch keine Kraftstoffein
spritzung stattfindet. Diese Rotorbeschleunigungszeit wird für eine Anheizung der Glühker
zen 33 benutzt, wobei die Glühkerzen 33 zeckmäßigerweise darauf abgestimmt sind, daß
sie während einer üblichen Rotorbeschleunigungszeit eine zum Start der Brennkraftmaschi
ne erforderliche Glühtemperatur erreichen. Bei schlechten Bedingungen, beispielsweise tie
fen Umgebungstemperaturen, reagiert jedoch in vorteilhafter Weise beispielsweise das
Steuergerät 35 für die Kraftstoffzuführeinrichtung 32 zusätzlich auf noch nicht ausreichend
vorgeheizte Glühkerzen und verzögert zusätzlich eine Aktivierung der Kraftstoffzuführeinrich
tung 32. Dies kann jedoch auch direkt vom Steuergerät 38 für die erste Kupplung 39 da
durch berücksichtigt werden, daß zusätzliche Eingänge für eine Temperatur der Brennkraft
maschine TBK, eine Temperatur der Glühkerzen 33 TGK oder eine Drehzahl nBK der Brenn
kraftmaschine 12 oder für weitere Parameter vorgesehen sind.
Der Erststart der Brennkraftmaschine 12 beginnt daher mit dem Beschleunigen des Rotors
16 bei geöffneten Kupplungen 14 und 18 auf eine Drehzahl nEM, die zum sicheren Start der
Brennkraftmaschine 12 notwendig ist. Ist diese erreicht, wird die Kupplung 39 bzw. 14 ge
schlossen und damit die Brennkraftmaschine 12 angerissen. Zeigt der Fahrer durch die Be
dienung eines Gaspedals an, daß er losfahren möchte, wird die Kupplung 18 automatisch
geschlossen (Anfahrvorgang). Sind beide Kupplungen 14 und 18 bzw. 39 geschlossen, ent
spricht dies einem Fahrbetrieb. Dabei fungiert der Rotor 16 der Elektromaschine 34 gleich
zeitig als Schwungmasse. Die Elektromaschine 34 liefert einen Bordnetzstrom und lädt eine
Batterie. In Segelphasen wird die Kupplung 14 bzw. 39 geöffnet und die Brennkraftmaschine
12 abgeschaltet. Elektromaschine 34 und Getriebe 20 sind bis zu einer Mindestdrehzahl des
Rotors 16 weiterhin verbunden, um den generatorischen Betrieb zu gewährleisten. In
Bremsphasen kann die Kupplung 14 bzw. 39 automatisiert geschlossen werden, um die ver
traute Motorbremswirkung zu nutzen. Bei stehendem Motor und noch rollendem Fahrzeug
wird unterhalb einer Mindestdrehzahl des Rotors 16 die Kupplung 18 geöffnet und der gene
ratorische Betrieb des Elektromaschine 34 abgeschaltet. Jetzt wird der Rotor 16 mittels der
Elektromaschine 34 auf eine Haltedrehzahl, die zum sicheren Wiederstart der Brennkraftma
schine 12 notwendig ist, geregelt. Sämtliche Regel- und Steuerfunktionen sind in den Steu
ergeräten 35 bis 38 abgelegt.
Claims (9)
1. Startvorrichtung für eine Diesel-Brennkraftmaschine (12) für Fahrzeuge, insbesonde
re Kraftfahrzeuge, mit einer Einrichtung (32) zur Kraftstoffzuführung zu den Brenn
räumen der Brennkraftmaschine (12), mit einer durch Betätigung eines Anlaßschal
ters (31) einschaltbaren Elektromaschine (16, 24, 34) zum gesteuerten, impulsförmi
gen Beschleunigen der Brennkraftmaschine (12) beim Starten, wobei zwischen
Brennkraftmaschine (12) und Elektromaschine (16, 24, 34) eine erste Kupplung
(14, 39) und zwischen Elektromaschine (16, 24, 34) und einem Getriebe (20) eine
zweite Kupplung (18) angeordnet ist, und mit den Brennräumen der Brennkraftma
schine (12) zugeordneten Glühkerzen (33), die zumindest während eines Kaltstarts
der Brennkraftmaschine (12) einschaltbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine bei Betätigen des Anlaßschalters (31) angestoßene Schaltvorrichtung
(35, 36, 37, 38) zum im wesentlichen gleichzeitigen Einschalten der Elektromaschine
(16, 24, 34) und der Glühkerzen (33), zum gleichzeitigen oder gemäß einer ersten
Zeitspanne zeitverzögerten Verbinden der Brennkraftmaschine (12) mit der Elektro
maschine (16, 24, 34) mittels der ersten Kupplung (14, 39) sowie zum gleichzeitigen
oder gemäß einer zweiten Zeitspanne zeitverzögerten Zuschalten der Kraftstoffzufüh
reinrichtung (32) vorgesehen ist.
2. Startvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektromaschine (16, 24, 34) eine bürstenlose Schwungmasse (16) umfaßt.
3. Startvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektromaschine (16, 24, 34) ein Starter-Generator ist.
4. Startvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltvorrichtung ein Steuergerät (35) für die Kraftstoffzuführeinrichtung (32)
umfaßt, welches die zweite Zeitspanne in Abhängigkeit von einem Betriebszustand
der ersten Kupplung (14, 39) sowie der Brennkraftmaschine (12) und/oder der Glüh
kerzen (33) steuert.
5. Startvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuergerät (35) für die Kraftstoffzuführeinrichtung (32) die zweite Zeitspanne in
Abhängigkeit von einer Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine (12), von einer
Temperatur der Glühkerzen (33), von den Glühkerzen (33) zugeführten Strom- und/
oder Spannungswerten, von einer Zahl der Umdrehungen der Brennkraftmaschi
ne (12) und/oder von einer Drehzahl der Elektromaschine (16, 24, 34) und/oder der
Brennkraftmaschine (12) steuert.
6. Startvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltvorrichtung ein Steuergerät (36) für die Glühkerzen (33) umfaßt, welches
eine Energiezufuhr an die Glühkerzen (33) in Abhängigkeit von einem Betriebszu
stand der Elektromaschine (16, 24, 34), von einem Betriebszustand der Brennkraftma
schine (12) und/oder von einem Betriebszustand der Glühkerzen (33) steuert.
7. Startvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltvorrichtung ein Steuergerät (37) für die Elektromaschine (16, 24,34) umfaßt,
welches die Elektromaschine (16, 24, 34) in Abhängigkeit von einer Betätigung des
Anlaßschalters (31) steuert.
8. Startvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltvorrichtung ein Steuergerät (38) für die erste Kupplung (14, 39) umfaßt,
welches die erste Zeitspanne zum Schließen der erste Kupplung (14, 39) in Abhän
gigkeit von einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine (12), der Elektromaschine
(16, 24, 34) und/oder der Glühkerzen (33) steuert.
9. Startvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuergerät (38) für die erste Kupplung (14, 39) die erste Zeitspanne in Abhän
gigkeit von einer Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine (12), von einer Tempe
ratur der Glühkerzen (33), von den Glühkerzen (33) zugeführten Strom- und/oder
Spannungswerten, von einer Zahl der Umdrehungen der Brennkraftmaschine (12)
und/oder von einer Drehzahl der Elektromaschine (16, 24, 34) und/oder der Brenn
kraftmaschine (12) steuert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998100056 DE19800056A1 (de) | 1998-01-02 | 1998-01-02 | Startvorrichtung für eine Diesel-Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998100056 DE19800056A1 (de) | 1998-01-02 | 1998-01-02 | Startvorrichtung für eine Diesel-Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19800056A1 true DE19800056A1 (de) | 1999-07-08 |
Family
ID=7853955
Family Applications (1)
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DE1998100056 Withdrawn DE19800056A1 (de) | 1998-01-02 | 1998-01-02 | Startvorrichtung für eine Diesel-Brennkraftmaschine |
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Country | Link |
---|---|
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