DE19757026A1 - Elektrische Sicherung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Sicherung, bei der die Stromunterbrechung
im Falle eines z. B. kurzschlußbedingten Überstroms durch ein Schmelzelement
erfolgt. Solche Sicherungen werden auch zur Absicherung der
Hochstromversorgung des Bordnetzes von Kraftfahrzeugen verwendet. Der
Eingangsanschuß der Sicherung ist dabei mit dem Pluspol der Fahrzeugbatterie,
deren Ausgangsanschluß ist mit dem Bordnetz verbunden.
Problematisch bei Schmelzsicherungen allgemein ist ihr Auslöseverhalten. Die
Zeitdauer, die bis zum Auslösen der Sicherung bzw. bis zum Durchschmelzen des
Schmelzelements vergeht hängt u. a. von der Größe des Überstroms ab. Je
größer dieser ist, desto kürzer ist die Auslösezeit. Die Auslösezeit hängt auch vom
Sicherungswert ab. Bei gleichem Überstrom löst beispielsweise eine
70-A-Sicherung schneller aus als eine 100-A-Sicherung. Eine nicht nur in der
Fahrzeugelektrik gewünschte Verkürzung der Auslösezeit durch Einsatz
schwächerer Sicherungen ist aber wegen der damit verbundenen Gefahr von
Fehlauslösungen bei herkömmlichen Sicherungen nicht möglich.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß beispielsweise aufgrund hochohmiger
Leitungsverbindungen oder einer schadhaften oder nicht ausreichend geladenen
Batterie der über die Sicherung fließende Strom nicht ausreicht, um das
Schmelzelement zum Schmelzen zu bringen oder zu gering ist, um ein
Durchschmelzen in genügend kurzer Zeit zu bewirken. Eine Schädigung des
elektrischen Systems ist die Folge.
Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine elektrische Sicherung
vorzuschlagen, die ein verbessertes Auslöseverhalten zeigt. Diese Aufgabe wird
durch eine Sicherung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Danach ist
das Schmelzelement durch einen Teilstrompfad überbrückt, der einen Schalter
beeinhaltet. Der Schalter ist so ausgelegt, daß er im Falle eines beispielsweise
kurzschlußbedingten Überstroms selbsttätig öffnet. Über den Teilstrompfad fließt
ein je nach dessen Widerstandsauslegung mehr oder weniger großer Teilstrom.
Dementsprechend wird der das Schmelzelement beinhaltende Hauptstrompfad
mit einem um den Teilstrom verringerten Stromwert beaufschlagt. Damit kann in
den Hauptstrompfad eine Sicherung mit einem geringeren Sicherungswert
eingesetzt werden. Wenn beispielsweise für die Absicherung eines Verbrauchers,
eine 100-A-Sicherung notwendig ist, so kann eine 80-A-Sicherung eingesetzt
werden, wenn der Teilstrompfad so ausgelegt ist, daß 20% des am
Eingangsanschluß der Sicherung meßbaren Stroms über ihn abfließen. Bei
gleichem Stromwert ist die Auslösezeit bei einer schwächeren Sicherung geringer
als bei einer stärkeren Sicherung. Der Schalter des Teilstrompfades ist nun so
ausgelegt, daß er im Falle eines beispielsweise durch einen Kurzschluß im
elektrischen System bewirkten Überstroms öffnet. Wenn der Schalter geöffnet ist,
fließt der gesamte Überstrom über das Schmelzelement ab. Da aber aufgrund der
erfindungsgemäßen Ausgestaltung das Schmelzelement einen geringeren
Sicherungswert aufweisen kann als normalerweise erforderlich, ist die Auslösezeit
gegenüber der sonst eingesetzten stärkeren Sicherung verkürzt. Letztlich wird
also durch eine erfindungsgemäße Sicherung der gleiche Effekt erreicht, wie
wenn eine Sicherung mit einem geringeren Sicherungswert als erforderlich
eingesetzt wird. Durch die Abzweiung eines Teilstromes wird aber die
schwächere Sicherung mit auslegungsgemäßen Stromwerten beaufschlagt, so
daß die Gefahr von Fehlauslösungen beseitigt ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß ein Schalter verwendet
wird, der nach dem Durchschmelzen des Schmelzelements selbsttätig wieder
schließt. Bei einem Kraftfahrzeug hat dies folgenden Vorteil: Wenn im Falle eines
Kurzschlusses die Stromversorgung des Bordnetzes ausgefallen ist, ist es einem
Nichtfachmann in der Regel nicht möglich, die defekte Sicherung gegen eine
neue auszutauschen. Dies schon allein deshalb nicht, weil die
Hochlastsicherungen eines Kraftfahrzeuges in der Regel nur für das
Fachpersonal einer Kfz-Werkstatt zugänglich sind. Wegen des stillgelegten
Bordnetzes sind wichtige Fahrzeugfunktionen, etwa die Warnblinkanlage o. dgl.
außer Betrieb gesetzt. Wenn jedoch nach dem Durchschmelzen der Sicherung
der Schalter wieder schließt, ist das Bordnetz mit Strom versorgt. Der über den
Schalter fließende Strom ist zwar wegen des erhöhten Widerstands des
Teilstrompfades reduziert. Er reicht aber in der Regel aus, um Einrichtungen wie
die Warnblinkanlage oder ein Bordtelefon in Betrieb nehmen zu können. Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung wird ein thermosensitiver Schalter eingesetzt,
der mit dem Schmelzelement thermisch gekoppelt ist. Im Falle eines
Kurzschlusses erhöht sich der Stromfluß durch das Schmelzelement und
dementsprechend erhöht sich die Temperatur. Diese Temperaturerhöhung führt
zu einem Öffnen des Schalters. Zweckmäßigerweise wird die Auslösetemperatur
so hoch gewählt, daß Fehlauslösungen vermieden sind. Vorzugsweise wird ein
Bimetallschalter verwendet. Ein solcher Schalter schließt selbsttätig, wenn das
Schmelzelement sich wieder abgekühlt hat, so daß die oben geschilderten
"Notfunktionen" des Fahrzeuges zur Verfügung stehen.
Neben einem Bimetallschalter können auch zweckmäßigerweise
Halbleiterschalter eingesetzt werden. Der Schalter kann auch ein
stromgesteuerter Halbleiterschalter sein. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist der Schalter von einem Mikroprozessor gesteuert. Hier steht ein
Temperatursensor in thermischem Kontakt mit dem Schmelzelement. Die
Temperatur des Schmelzelements wird von einem Temperatursensor abgegriffen
und in Form eines elektrischen Steuersignals an den Mikroprozessor
weitergeleitet. Der Mikroprozessor steuert dann den Öffnungszustand des
Schalters. Zweckmäßigerweise kann ein solcher Mikroprozessor auch weitere
Aufgaben übernehmen. Er kann beispielsweise dazu dienen, im Falle eines
Kurzschlusses den in modernen Fahrzeugen aus Sicherheitsgründen
vorhandenen pyrotechnischen Trennschalter auszulösen, der den negativen Pol
der Batterie vom Bordnetz trennt. Die Erfindung wird anhand eines in den
beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine erfindungsgemäße Sicherung im Querschnitt,
Fig. 2 eine Strom-Zeit-Kurve, die die Auslösecharakteristik einer
erfindungsgemäßen Sicherung darstellt und
Fig. 3 ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Sicherung.
Eine erfindungsgemäße Sicherung umfaßt einen Eingangsanschluß 1 und einen
Ausgangsanschluß 2, zwischen denen ein Schmelzelement 3 angeordnet ist. Das
Schmelzelement 3 ist im wesentlichen ein streifenförmiges Metallstück. Die
Sicherung ist auf einer isolierenden Unterlagen 4 montiert. Der
Eingangsanschluß 1 ist über eine (nicht dargestellte) Verbindungsleitung mit
einer Stromversorgung, im Falle eines Bordnetzes mit dem positiven Pol einer
Batterie verbunden. Zur elektrischen und mechanischen Verbindung von
Leitungen mit den Anschlüssen 1, 2 dient eine Befestigungsmutter 5, die mit
einem aus der Oberseite der Anschlüsse vorstehenden Schraubbolzen 6
zusammenwirkt. Eingangsanschluß 1, Ausgangsanschluß 2 und Schmelzelement
3 bilden den Hauptstrompfad 10 der Sicherung und sind beispielsweise als
einstückiger Sicherungseinsatz 7 ausgebildet. An der Unterseite des
Schmelzelements 3 ist ein Schalter 8 angeordnet, der über Verbindungen 11, 11a
mit den Anschlüssen 1, 2 verbunden ist. Die Verbindungen 11, 11a und des
Schalters 8 bilden einen das Schmelzelement überbrückenden Teilstrompfad 9.
Der Schalter 8 und das elektrische Schmelzelement sind elektrisch voneinander
isoliert, jedoch thermisch gekoppelt. Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten
Schalter kann es sich beispielsweise um einen Bimetallschalter handeln.
Anhand der Strom-Zeit-Kurve gemäß Fig. 2 sei die Funktionsweise einer
erfindungsgemäßen Sicherung nochmals erläutert: Im Zeitpunkt t0, d. h. im
normalen Betriebsfall, ist das Schmelzelement von einem Dauerstrom ID
durchflossen, der beispielsweise 60% des Nennstromes beträgt. Der über den
Teilstrompfad fließende Strom ist in dem Diagramm gem. Fig. 2 nicht
eingezeichnet. Der Widerstand des Teilstrompfades ist z. B. so gewählt, daß 20%
des am Eingangsanschluß meßbaren Stroms über den Teilstrompfad fließen. Zum
Zeitpunkt t1 ist ein Kurzschluß im Bordnetz des Fahrzeuges aufgetreten. Die
Folge ist eine plötzliche Stromerhöhung im Schmelzelement 3. In der sich an t1
anschließenden Phase fließt durch das Schmelzelement ein um den Teilstrom IT
des Teilstrompfades 9 verminderter Kurzschlußstrom IK. Der Teilstrom IK erwärmt
das Schmelzelement. Die Erwärmung des Schmelzelements wird auf den
Bimetallschalter 8 übertragen, wodurch er bei Erreichen seiner Auslösetemperatur
im Zeitpunkt t2 öffnet. Der Teilstrompfad 9 ist dann unterbrochen und der
Teilstrom IT fließt ebenfalls über das Schmelzelement 3 ab. Es steht nun der
Auslösestrom IA zur Verfügung, der sich aus dem Kurzschlußstrom IK und dem
Teilstrom IT zusammensetzt. Nach dem Abkühlen des Schmelzelements bzw. der
sich in dessen näherer Umgebung befindlichen Teile schließt der Bimetallschalter
wieder, so daß über den nun geschlossenen Schalter ein Notlaufstrom IN aus der
Versorgungseinrichtung entnommen werden kann.
1
Eingangsanschluß
2
Ausgangsanschluß
3
Schmelzelement
4
Unterlage
5
Befestigungsmutter
6
Schraubbolzen
7
Sicherungseinsatz
8
Schalter
9
Teilstrompfad
10
Hauptstrompfad
11
Verbindung
Claims (9)
1. Elektrische Sicherung mit einem Schmelzelement (3), einem mit einer
Stromversorgungseinrichtung verbindbaren Eingangsanschluß (1) und einem
mit einem elektrischen System, insbesondere dem Bordnetz eines
Kraftfahrzeuges verbindbaren Ausgangsanschluß (2)
gekennzeichnet durch
einen das Schmelzelement (3) überbrückenden, einen Schalter (8)
beinhaltenden Teilstrompfad (9), wobei der Schalter so ausgelegt ist, daß er
im Falle eines beispielsweise kurzschlußbedingten Überstroms selbsttätig
öffnet.
2. Sicherung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Schalter (8), der im Anschluß an eine kurzschlußbedingte
Durchtrennung des Schmelzelements (3) selbsttätig schließt.
3. Sicherung nach Anspruch 1 oder 2
gekennzeichnet durch
eine Auslegung Teilstrompfades (9) derart, daß wenigstens 10% des am
Eingangsanschluß (1) meßbaren Stroms über ihn fließen.
4. Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (8) ein mit dem Schmelzelement (3) thermisch gekoppelter
thermosensitiver Schalter ist.
5. Sicherung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (8) ein Bimetallschalter ist.
6. Sicherung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (8) ein Halbleiter-Schalter ist.
7. Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (8) stromgesteuert ist.
8. Sicherung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (8) ein Halbleiter-Schalter ist.
9. Sicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (8) von einem Mikroprozessor (nicht dargestellt) gesteuert
ist, wobei als Schaltkriterium die von einem Temperatursensor (nicht
dargestellt) abgegriffene Temperatur des Schmelzelements (3) dient.
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