DE19754280A1 - Airbagsystem mit Belüftungsvorrichtung - Google Patents
Airbagsystem mit BelüftungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein ein Airbagsystem mit Belüf
tungsvorrichtung, wie es in einem Kraftfahrzeug angebracht
ist, um einen Fahrer oder Fahrgäste vor den bei einem Auf
prall entstehenden Stoßkräften zu schützen.
Ein Airbagsystem dient als Zusatzvorrichtung zu einem Sitz
gurt, um einen Fahrer oder Fahrgäste im Fall eines plötzli
chen Zusammenstoßes zu schützen. Ein Airbagsystem besteht
aus einem Airbagmodul mit einem Airbag, einer Aufblasein
richtung, einem Gaserzeuger und einer klappbaren Abdeckung
sowie aus einem Frontaufprall-Sensor, einem rotierenden Kon
taktschalter, einer Warnlampe und einem Rechner. So werden
dann, wenn das Fahrzeug während des Fahrens mit bestimmter
Geschwindigkeit mit einem anderen Fahrzeug zusammenstößt,
ein Sicherheitsschalter und der Frontaufprallsensor einge
schaltet, und gleichzeitig mit dem Auslösen der Aufblasein
richtung wird der Airbag schnell mit dem von diesem erzeug
ten Gas aufgeblasen, und das Gas wird wieder abgelassen,
nachdem er auf einen Fahrer oder einen Fahrgast zugelaufen
ist, um für Dämpfungsschutz für diese Person zu sorgen.
Ein Airbag ist ein runder Sack aus kautschukbeschichtetem
Nylon, und sein Fassungsvermögen beträgt 50 bis 60 l. Der
Airbag ist in gefaltetem Zustand an der Aufblaseinrichtung
angebracht, und er wird schnell durch von dieser erzeugten
Stickstoff aufgeblasen.
Nun wird ein herkömmliches Airbagsystem unter Bezugnahme auf
Fig. 1 ausführlicher beschrieben.
Das herkömmliche Airbagsystem gemäß Fig. 1 umfaßt einen
Airbag 50 mit Belüftungslöchern 60, eine Aufblaseinrichtung
51 mit Gasauslässen 51a zum momentanen Zünden eines in ihm
enthaltenen Gaserzeugers, um Stickstoff zu erzeugen und um
dadurch den Airbag mit Stickstoff auf zublasen, eine einstü
ckig mit der Aufblaseinrichtung 51 ausgebildete Innenplatte
52 sowie eine Außenplatte 54, die zwischen die Innenplatte
52 und eine Verbindungsplatte 53 eingefügt ist und mit die
sen durch Befestigungseinrichtungen verbunden ist.
Im Fall eines plötzlichen Zusammenstoßes strömt das von der
Aufblaseinrichtung 51 erzeugte Stickstoffgas durch die Gas
auslässe 51a in das Innere des Airbags 50 und bläst diesen
schnell auf, wodurch der Fahrer oder Fahrgäste früh zurück
behalten werden. Wenn der Airbag 50 auf eine solche Person
zugelaufen ist, fängt er Stöße auf; gleichzeitig strömt das
das aus dem Inneren des Airbags kontinuierlich durch die Be
lüftungslöcher 60 nach außen, wodurch das Gas aus dem Airbag
50 abgelassen wird.
Damit der Airbag für wirkungsvollen Schutz des Fahrers oder
eines Fahrgasts hinsichtlich der bei einem Zusammenstoß wir
kenden Kräfte sorgt, muß er sehr schnell aufgeblasen wer
den, um die genannte Person früh zurückzuhalten, und er muß
bei vorgegebenem Druck einen großen Änderungsweg zeigen,
wenn die Person einmal zurückgehalten ist. Die Belüftungs
löcher dienen dazu, das innen befindliche Gas auszulassen,
damit der Airbag, der für Dämpfungsschutz für die genannte
Person sorgte, einen langen Änderungsweg aufweist. Jedoch
sind die herkömmlichen Belüftungslöcher im unteren Teil des
Airbags angebracht, und wenn der Airbag aufgeblasen wird,
wird das aufblasende Gas gleichzeitig durch die Belüftungs
löcher nach außen gegeben, was die Geschwindigkeit verrin
gert, mit der der Airbag aufgeblasen wird, was einem frühen
Zurückhalten der genannten Personen entgegensteht.
Wie oben beschrieben, sind die herkömmlichen Belüftungslö
cher 60 mit vorbestimmter Größe im Airbag 50 vorhanden, und
das im Fall eines Zusammenstoßes in den Airbag 50 strömende
Stickstoffgas wird durch diese Belüftungslöcher 60 nach
außen ausgelassen, wodurch der Airbag 50 verlangsamt mit Gas
aufgeblasen wird, was einem frühen Zurückhalten der genann
ten Personen entgegensteht. Das Gas wird unabhängig von der
Geschwindigkeit bei einem Zusammenstoß nach außen durch die
in bestimmter Weise geöffneten Belüftungslöcher ausgelassen,
was die Sicherheit der Fahrgäste beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Airbagsystem
mit Belüftungsvorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht,
daß ein Airbag möglichst frühzeitig die durch ihn zu schüt
zende Person zurückhalten kann.
Diese Aufgabe ist durch die Belüftungsvorrichtung gemäß dem
beigefügten Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die bei
gefügten Figuren anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele nä
her beschrieben.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht eines bekannten Airbagsys
tems;
Fig. 2 ist eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Air
bagsystems;
Fig. 3 ist eine vergrößerte Ansicht des Bereichs K in Fig.
2;
Fig. 4 ist eine perspektivische Explosionsansicht einer Be
lüftungsvorrichtung eines erfindungsgemäßen Airbagsystems;
Fig. 5 ist eine perspektivische Teilansicht der Belüftungs
vorrichtung des erfindungsgemäßen Airbagsystems, bei der
verschiedene Komponenten zusammengebaut sind;
Fig. 6A und 6B veranschaulichen den Funktionszustand eines
Rotors und einer Aufblaseinrichtungs-Verbindungsscheibe; und
Fig. 7A und 7B sind Schnittansichten, die eine Gasleckstelle
entsprechend dem Öffnungs-/Schließzustand von Belüftungslö
chern des erfindungsgemäßen Airbagsystems zeigen.
Wie es in Fig. 2 dargestellt ist, ist im unteren Teil eines
Airbags 3 kein Belüftungsloch ausgebildet. Jedoch sind Be
lüftungslöcher 10 für den Airbag 3 an der Verbindungsstelle
zwischen einer Aufblaseinrichtung 1 und dem Airbag 3 vorhan
den, wie in Fig. 3 dargestellt. Fig. 3 zeigt die Position
der Belüftungslöcher 10 bei der Erfindung. Die Belüftungslö
cher 10 können an einer beliebigen Position liegen, an der
Belüftungslochöffnungs-Steuerungseinrichtungen (werden spä
ter beschrieben) angebracht werden können.
Wie es in Fig. 4 dargestellt ist, sind zum Verbinden der
Aufblaseinrichtung mit dem Airbag 3 eine Innenplatte 2, eine
Außenplatte 4 mit Verbindungslöchern 4a, die mit einem Air
bageinlaß (nicht dargestellt) zu verbinden sind, und eine
Aufblaseinrichtung-Verbindungsscheibe 5, die unter der Au
ßenplatte 4 vorhanden ist und mit der Innenplatte 2, dem
Airbag 3 und der Außenplatte 4 über Schrauben zu verbinden
ist, vorhanden. Unter der Aufblaseinrichtungs-Verbindungs
scheibe 5 befinden sich ein Rotor 6, Lager 8 und ein Druck
ring 9.
Bei der Belüftungsvorrichtung des erfindungsgemäßen Airbag
systems sind mehrere Belüftungslöcher 10 vorhanden, die je
weils in der Innenplatte 2, dem Airbag 3, der Außenplatte 4
und der Aufblaseinrichtungs-Verbindungsscheibe 5 so, daß
sie einander entsprechen, ausgebildet sind. Die Belüftungs
löcher 10, durch die das Gas innerhalb des Airbags 3 nach
außen ausgelassen wird, liegen angrenzend an die Gasauslässe
1a der Aufblaseinrichtung 1.
Die Belüftungslochöffnungs-Steuerungseinrichtung bei der Er
findung umfaßt einen Rotor 6, der so angebracht ist, daß
er in engem Kontakt mit der Unterseite der Aufblaseinrich
tungs-Verbindungsscheibe 5 steht, und der eine Vielzahl von
entlang dem Außenumfang ausgebildeten Schlitzen 6a und ein
nach außen vorstehendes Zahnradstück 6b aufweist. Ein
Schrittmotor 7 treibt den Rotor 6 in vorbestimmte Drehwin
kelstationen an. Die Lager 8 und der Druckring 9 liegen un
ter der Aufblaseinrichtungs-Verbindungsscheibe 5 und sorgen
für freie Drehbarkeit des Rotors 6.
Wie es in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist, sind die Schlit
ze 6a so ausgebildet, daß sie mit den Belüftungslöchern 10
der Aufblaseinrichtungs-Verbindungsscheibe 5 überlappen, und
wenn der Rotor 6 durch den Schrittmotor 7 verdreht wird,
werden die Belüftungslöcher 10 schrittweise vom geschlosse
nen bis in den vollständig geöffneten Zustand geöffnet. Fig.
6A zeigt die Belüftungslöcher 10 in geschlossenem Zustand,
während Fig. 6B die Belüftungslöcher 10 in vollständig ge
öffnetem Zustand zeigt.
Wenn ein Fahrzeug mit einem anderen zusammenstößt, erkennt
ein Stoßgeschwindigkeitssensor die Stoßgeschwindigkeit, eine
Motorsteuereinheit (ECU) bestimmt den Drehwinkel des
Schrittmotors 7 auf die Stoßgeschwindigkeit hin, und dann
erzeugt sie ein entsprechendes Signal für den Schrittmotor
7.
Der Schrittmotor 7 tritt dann z. B. in Aktion, wenn 50 ms
nach einem Zusammenstoß verstrichen sind, zu welchem Zeit
punkt der Airbag 3 vollständig mit Gas aufgeblasen ist, so
daß dann der Rotor 6 durch den Zahnradabschnitt 6b um einen
vorbestimmten Winkel verdreht wird. Dabei wird, da die Be
lüftungslöcher 10 durch die Schlitze 6a nur zu einem be
stimmten Ausmaß verschlossen sind oder da sie vollständig
geöffnet sind, das Gas innerhalb des Airbags 3 durch die Be
lüftungslöcher 10, die abhängig von der beim Zusammenstoß
erfaßten Stoßgeschwindigkeit mit unterschiedlichem Ausmaß
geöffnet sind, nach außen ausgelassen.
Die Größe der jeweiligen Belüftungslöcher 10, durch die das
Gas nach außen ausgelassen wird, hängt vom Drehwinkel des
Schrittmotors 7 ab, der seinerseits vom Rechner oder der ECU
durch einen Algorithmus oder eine Steuerungstabelle bestimmt
wird.
Wie es in Fig. 7 dargestellt ist, wird, da die Belüftungslö
cher 10 geschlossen sind, das Gas von der Aufblaseinrichtung
1 auf solche Weise dem Airbag 3 zugeführt, daß dieser sehr
schnell aufgeblasen wird. Wenn eine vorbestimmte Zeitspanne
verstrichen ist, werden die Belüftungslöcher 10 geöffnet,
damit das über den Gasauslaß 1a der Aufblaseinrichtung 1
strömende Gas sowie das innerhalb des Airbags 3 befindliche
Gas gleichzeitig durch die Belüftungslöcher 10 nach außen
ausgelassen werden. Demgemäß wird dann, wenn ein Fahrer oder
ein Fahrgast durch den Airbag 3 zurückgehalten wird und sich
der Körper dieser Person nach einem Zusammenstoß nach vorne
bewegt, der Airbag unter Aufrechterhaltung eines vorbestimm
ten Drucks zum Nachgeben veranlaßt, wodurch der Stoßauf
fangeffekt maximiert ist.
Wie oben beschrieben, sind die Belüftungslöcher und die Be
lüftungslochöffnungs-Steuerungseinrichtung an der Verbindung
zwischen der Aufblaseinrichtung und dem Airbag ausgebildet.
Diese Belüftungslöcher sind zunächst geschlossen, und im
Fall eines Zusammenstoßes wird der Airbag schnell durch Gas
aufgeblasen, um für ein frühes Zurückhalten des Fahrers oder
eines Fahrgasts zu sorgen. Der Öffnungsgrad der Belüftungs
löcher variiert abhängig vom Drehwinkel des Rotors, der sei
nerseits durch die Geschwindigkeit des Zusammenstoßes be
stimmt wird, und der Stoßauffangeffekt des Airbags 3 wird
dadurch verbessert, daß seine Belüftungslöcher 10 ab dem
Moment, ab dem sich der Körper der Person nach vorne bewegt,
mit bestimmtem Ausmaß, das von der Stoßgeschwindigkeit ab
hängt, geöffnet werden.
Claims (4)
1. Airbagsystem mit einem Airbag, einem Aufprallsensor und
einem Rechner, gekennzeichnet durch:
- - Belüftungslöcher (10), die an der Verbindungsstelle zwi schen dem Airbag (3) und der Aufblaseinrichtung (1) so ange bracht sind, daß sie mit dem Airbag in Verbindung stehen; und
- - eine Belüftungslochöffnungs-Steuerungseinrichtung (5, 6, 7) zum Einstellen der Öffnung der jeweiligen Belüftungslö cher.
2. Airbagsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungslöcher (10) entlang ihrem Umfang jeweils
in einer dem Inneren des Airbags (3) zugewandten Innenplatte
(2), einem Verbindungsteil des Airbags, einer mit einem Air
bageinlaß verbundenen Außenplatte (4) und einer Aufblasein
richtungs-Verbindungsscheibe (5) vorhanden sind.
3. Airbagsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungslochöffnungs-
Steuerungseinrichtung folgendes aufweist:
- - einen Rotor (6) mit mehreren Schlitzen (6a), die entlang dem Umfang so ausgebildet sind, daß sie mit den Belüftungs löchern (10) überlappen können und mit einem sich nach außen erstreckenden Zahnradabschnitt (6b); und
- - einen Schrittmotor (7), der mit dem Zahnradabschnitt des Rotors in Eingriff steht, um den Rotor schrittweise anzu treiben.
4. Airbagsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungslochöffnungs-Steuerungseinrichtung ferner
folgendes aufweist:
- - Lager (8), die an der Aufblaseinrichtungs-Verbindungs scheibe (5) vorhanden sind, um freie Drehung des Rotors (6) zu unterstützen; und
- - einen Druckring (9), der dafür sorgt, daß die Lager mit dem Rotor in Kontakt stehen.
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