DE19754171A1 - Verfahren zur Herstellung eines Profils und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Profils und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Profils mit in seinem Längsverlauf
sich änderndem Querschnitt, wobei das Profil mehrere Wandungen aufweist und in
Längsrichtung zwischen wenigstens zwei rollenförmigen Werkzeugen hindurchgeführt ist,
deren Drehachsen in etwa einer Ebene parallel zueinander stehen und in etwa senkrecht zur
Längserstreckung des Profils ausgerichtet sind, wobei ferner der Abstand der Drehachsen
während des Biegevorgangs verändert wird.
Aus der DE 30 22 671 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Profils mit in seinem
Längsverlauf sich änderndem Querschnitt bekannt. Das Profil läuft dabei zwischen mehreren
hintereinander geschalteten, paarweise angeordneten Profilierrollen, wobei die Profilierrollen
im wesentlichen dem Querschnitt des Profils angepaßt sind und das Profil mit einem
Großteil eines Querschnitts durch den sich ergebenden Rollenspalt geführt wird. Zur
Erzeugung eines veränderlichen Querschnitts sind die Profilrollen quer zu ihrer Drehachse
geteilt und während des Profiliervorgangs voneinander weg oder zueinander hin verstellbar.
Zur Ermöglichung einer Höhenänderung des Profilquerschnitts wird auch vorgeschlagen,
eine Verstellung des Achsabstandes der Profilierrollen während des Profiliervorgangs
vorzusehen. Die Verstellmechanismen zur Erzeugung des veränderlichen Profilquerschnitts
sind jedoch vergleichsweise kompliziert, wobei die Veränderung des Querschnitts durch
aufwendige Verstellmechanismen gleichzeitig mit dem eigentlichen Profiliervorgang des
Werkstücks erfolgen muß. Wie in ein bestehendes Grundprofil auf einfache Weise
nachträglich ein sich ändernder Querschnitt eingebracht werden kann, ist der
Offenlegungsschrift nicht zu entnehmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsmäßiges
Verfahren vorzustellen, bei dem ein Profil auf einfache Weise mit in seinem Längsverlauf
sich änderndem Querschnitt versehen werden kann, wobei dies auch nachträglich an einem
bereits vorgefertigten Profil erfolgen kann.
Diese Aufgabe löst das Verfahren gemäß Anspruch 1. Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, daß während des Biegevorgangs wenigstens ein Wandungsbereich des Profils
durch wenigstens eines der Werkzeuge abgestützt wird und zumindest ein anderer
Wandungsbereich des Profils durch wenigstens eines der Werkzeuge frei gebogen wird. Es
ist somit nicht erforderlich, daß das Profil mit einem wesentlichen Teil seines Querschnitts
durch den Spalt von Profilrollen hindurchgeführt wird, was eine wesentlich geringere
Anpassung der rollenförmigen Werkzeuge an das Profil und damit einen einfacheren Aufbau
der Werkzeuge ermöglicht. Zudem ist eine nachträgliche Einbringung eines sich ändernden
Querschnitts auch bei einem bereits vorgefertigten Profil sehr leicht möglich, auch wenn
dieses annähernd geschlossen ist.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
vorgesehen, daß zumindest zwischen dem die Biegung einleitenden Werkzeug und dem zu
biegenden Wandungsbereich ein im wesentlichen punktförmiger Kontakt gehalten wird. Auf
diese Weise wird in allen Phasen des Profildurchlaufs bzw. des Biegevorgangs ein geringer
Kontakt zwischen Biegewerkzeug und dem zu biegenden Wandungsbereich und damit eine
schonende, der Oberflächenqualität zuträgliche Bearbeitung gewährleistet.
Wenn zweckmäßigerweise der Ausgangsquerschnitt des Profils vor Durchlauf durch die
Werkzeuge mittels Rollprofilierung erzeugt wird, so können selbst komplizierte
Ausgangsquerschnitte des Profils leicht und kostengünstig erzeugt werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorteilhafterweise vorzusehen, daß
der Ausgangsquerschnitt des Profils der größte Querschnitt des zu erzeugenden Endprofils
ist. Somit braucht zur Erzeugung eines veränderlichen (beispielsweise kleineren)
Querschnitts das Biegewerkzeug lediglich in Richtung auf das abstützende Werkzeug bis zur
maximal gewünschten Querschnittsverkleinerung zugestellt und gegebenenfalls
anschließend wieder zurückgestellt zu werden.
Um die Form des Profils während des Biegevorgangs sicher zu kontrollieren, kann
vorgesehen sein, daß wenigstens ein weiterer Wandungsbereich des Profils, auf den
während des Vorgangs des Biegens des zu biegenden mindestens einen
Wandungsbereiches eine Lageänderungskraft einwirkt, durch ein zusätzliches Werkzeug -
z. B. gegebenenfalls eine Unterlage - abgestützt wird.
Steuerungstechnisch kann das Verfahren vereinfacht werden, wenn nur das Biegewerkzeug
eine Zustellbewegung ausführt.
Die Ansteuerung der Werkzeuge erfolgt zweckmäßigerweise CNC-gesteuert, da eine CNC-
Steuerung sehr genau arbeitet.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß zur Vermeidung von reproduzierbaren Biegefehlern
eine Vorkalibrierung des Ausgangsquerschnitts des Profils erfolgt. So kann trotz
Biegefehlern, die beispielsweise aufgrund Ungenauigkeiten der rollenförmigen Werkzeuge
auftreten, ein Höchstmaß an Maßgenauigkeit des Endprofils erzielt werden.
Aufgrund des Biegevorgangs sich zwischen Wandungsbereichen ergebende Überstände
werden zweckmäßigerweise abgetrennt, womit das Gewicht des nicht benötigten Materials
eingespart wird.
Um eine einfache Durchführung des Verfahrens zu ermöglichen, wird eine Vorrichtung
vorgeschlagen, bei der als Werkzeuge wenigstens eine Stützrolle und eine Biegerolle
vorgesehen sind, wobei die Drehachsen der Rollen in einer Ebene und in etwa parallel
zueinander stehen und zumindest die Biegerolle in der gemeinsamen Ebene der Rollen
wenigstens eine Zustellbewegung senkrecht zu ihrer Drehachse ausführen kann.
Wenn dabei zumindest die Biegerolle an ihrem äußeren radialen Umfang ballig ausgeführt
ist, so kann sehr leicht in allen Phasen des Biegevorgangs ein im wesentlichen
punktförmiger Kontakt zwischen dem zu biegenden Wandungsbereich und der Biegerolle
gehalten werden, was stets zu einem schonenden Abrollen der Biegerolle an dem zu
biegenden Wandbereich führt.
Eine vertikale Abstützung des Profils kann sehr leicht realisiert werden, wenn unterhalb der
Rollen eine vorzugsweise sich in Längsrichtung des Profils erstreckende Unterlage
vorgesehen ist.
Wenn in einer höchst zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung den Rollen eine
Rollprofilieranlage vorgeschaltet ist, so können die Erzeugung des Grundprofils und die
Erzeugung des veränderlichen Querschnitts in einem Arbeitsgang zeitsparend ohne
Zwischenlagerung erfolgen.
Es kann unter Umständen vorgesehen sein, daß die Stützrolle zumindest teilweise an das
Profil angepaßt ist, was vor allem bei der Bearbeitung von vorgefertigten, im wesentlichen
geschlossenen Profilen zu einer guten Abstützung führt.
Zur Bearbeitung einfacherer Profile, beispielsweise L-förmiger Profile, kann aber auch
vorgesehen sein, daß auch die Stützrolle an ihrem äußeren radialen Umfang ballig
ausgeführt ist.
Wenn dabei zumindest die Biegerolle in der gemeinsamen Ebene der Rollen zusätzlich eine
Zustellbewegung in Richtung ihrer Drehachse ausführen kann, so ist eine zuverlässige
Umbiegung beispielsweise eines Schenkels eines L-Profils gewährleistet. Die Biegerolle und
die Stützrolle rollen quasi ballig gegeneinander ab und nehmen dabei jeweils einen kleinen
Wandungsbereich des umzubiegenden Profilschenkels zwischen sich auf.
Im folgenden werden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemäße
Verfahren sowie zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze für eine erste Biegevorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahren;
Fig. 2 die beispielhafte Darstellung zweier alternativer Verschiebekurven für eines
der Biegewerkzeuge gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Prinzipansicht des erzeugten Profils mit sich änderndem Querschnitt
nach Durchlauf durch die Biegevorrichtung;
Fig. 4a-4c die prinziphafte Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Darin ist ein Längsprofil 3 aus Metall -
beispielsweise Aluminium oder Stahl - im Querschnitt dargestellt. Das Längsprofil 3 weist im
Ausgangszustand noch über seine gesamte Länge gleichen Querschnitt auf und kann auf
unterschiedliche Weise vorgefertigt worden sein, beispielsweise durch Pressen, Biegen,
Innenhochdruckumformung oder in besonders vorteilhafter Weise durch Rollprofilierung.
Durch die Vorfertigung im Strangpreß- oder Rollprofilierverfahren mittels Profilrollen werden
zumeist Endlosprofile erzeugt.
Gemäß Fig. 1 weist das Längsprofil 3 noch einen über seine Länge konstanten, maximalen
Querschnitt auf, der sich durch die Anordnungen und den Abstand seiner Wandungen ergibt.
Dabei ist eine erste obere, in etwa horizontal angeordnete Wandung 30 ersichtlich, an die
sich eine zweite in etwa vertikal angeordnete Wandung 31 anschließt. Die Wandung 31 geht
in eine dritte, zu dieser in etwa senkrecht stehenden Wandung 32 über, der eine vierte,
wiederum in etwa vertikal ausgerichtete Wandung 33 folgt. Zuletzt ist eine flanschartige
fünfte Wandung 34 vorgesehen, welche wiederum in etwa horizontal ausgerichtet ist. In etwa
parallel zu den Wandungen 31 und 33 ausgerichtet, befindet sich eine sechste Wandung 36,
die an die erste Wandung 30 angrenzt. Die sechste Wandung 36 ist wiederum mit einer
siebten Wandung 35 verbunden, die in etwa parallel zur ersten Wandung 30, dritten
Wandung 32 und fünften Wandung 34 ausgerichtet ist. Das rechte Ende der siebten
Wandung 35 überlappt mit der flanschartigen fünften Wandung 34 und ergibt somit eine Art
Flansch, zwischen dem ein Spalt 37 verläuft. Das Längsprofil 3 ist somit im wesentlichen ein
Hohlprofil, welches im Bereich des eben erwähnten Flansches geöffnet ist.
Zur Erzeugung eines über die Länge des Profils 3 veränderlichen Querschnitts wird das
Längsprofil 3 in Längsrichtung durch die Biegevorrichtung der Fig. 1 geführt. Das Längsprofil
3 vollführt also eine Vorschubbewegung v, beispielsweise aus der Blattebene hinaus, wie in
Fig. 1 angedeutet. Während dieses Vorschubs werden ausgewählte Wandungen,
beispielsweise die Wandungen 31 und 33 mittels geeigneter Mittel 1, beispielsweise einer
Stützrolle, abgestützt, während zumindest eine ausgewählte Wandung, beispielsweise die
sechste Wandung 36 in Abhängigkeit des Vorschubes v verbogen wird. Hierdurch wird, über
die Länge des Längsprofils 3 gesehen, dessen Querschnitt verändert.
In Fig. 1 ist ersichtlich, daß eine bevorzugte Biegevorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise eine Stützrolle 1 und eine Biegerolle 2
umfaßt. Die Stützrolle 1 und die Biegerolle 2 sind, wie durch die Drehpfeile angedeutet,
drehbar gelagert, wobei ihre Drehachsen in etwa senkrecht zur Vorschubrichtung v bzw.
Längserstreckung des Längsprofils 3 ausgerichtet sind. Aufgrund der Vorschubrichtung v
läuft das Längsprofil 3 zwischen der Stützrolle 1 und der Biegerolle 2 hindurch. Dabei kann
der Vorschub v durch einen gesonderten Antrieb oder aber auch direkt durch die Biegerolle
2 erfolgen. Gleichzeitig wird das Längsprofil 3 durch eine angedeutete Unterlage 4
abgestützt. Wie durch den Doppelpfeil s angedeutet, kann die Biegerolle 2 eine
bidirektionale Zustellung durchführen.
So greift beim Durchlauf des Längsprofils 3 durch die Biegevorrichtung die Biegerolle 2
beispielsweise im unteren Bereich der sechsten Wandung 36 an und wird in Abhängigkeit
des Vorschubs v des Längsprofils 3 mit der Zustellung s senkrecht zur Vorschubrichtung v
zugestellt. Hierdurch ergibt sich, wie gestrichelt angedeutet, eine Verbiegung der sechsten
Wandung 36 in Richtung auf die vierte Wandung 33 und somit ein Biegewinkel α.
Gegen die Zustellung der Biegerolle 2 wird das Längsprofil 3 durch die Stützrolle 1
abgestützt. Um das Profil der Stützrolle 1 an das abzustützende, durch die Wandungen 30,
31, 32, 33 und 34 gebildete Profil des Längsprofils 3 anzupassen, besteht die Stützrolle 1
aus drei einzeln drehbaren Einzelrollen 1a, 1b, 1c unterschiedlichen Durchmessers auf einer
gemeinsamen, nicht angetriebenen Drehachse. Es ist leicht nachvollziehbar, daß sich durch
die Verbiegung der sechsten Wandung 36 die siebte Wandung 35 nach rechts über die
flanschartige fünfte Wandung 34 hinausbewegt, so daß sich ein Überstand ü ergibt. Hierzu
muß selbstverständlich die Biegevorrichtung derart konzipiert sein, daß eine freie
Beweglichkeit der entsprechend verschobenen Wandung, hier also der Wandung 35,
gewährleistet ist. Der Überstand ü kann gegebenenfalls abgetrennt werden. Eine zusätzliche
Stabilisierung des Längsprofils 3 kann nach Erzeugung des veränderlichen Querschnitts
durch ein Schließen des Hohlprofils 3, beispielsweise durch Schweißungen oder Klebungen
im Bereich des zu schließenden Spalts 37 erfolgen.
Es ist denkbar, daß während des Biegevorgangs reproduzierbare Fehler auftreten,
beispielsweise eine geringe Umbiegung der ersten Wandung 30 um die Profilkante 10 der
Stützrolle 1, so daß ein Biegefehler 30' entsteht. Dies läßt sich durch eine oder mehrere
zusätzliche abstützende (obere) Rollen oder auch durch entsprechende Kalibriervorgänge
ausschließen, welche nach dem Stand der Technik bekannt sind.
In Fig. 2 ist zur Verdeutlichung noch einmal graphisch die Abhängigkeit der Zustellung s der
Biegerolle 2 in Abhängigkeit vom Vorschub v des Längsprofils 3 dargestellt. Das Längsprofil
3 weist eine bestimmte Länge l auf. Die Zustellung s kann beispielsweise derart erfolgen,
daß die Zustellung s linear ansteigt und ihr Maximum smax bei etwa der Hälfte der Länge l
des Längsprofils 3 erreicht und danach wieder linear abnimmt und bei dem Vorschub v des
Längsprofils 3, welcher der Länge l des Längsprofils 3 entspricht, wieder auf den
Ausgangspunkt zurückgeht. Dies wird durch die Zustellfunktion z1 (durchgezogene Linie in
Fig. 2) beschrieben.
Analog hierzu ist in Fig. 3 das Längsprofil 3 nach Durchlaufen der Biegevorrichtung 1, 2
schematisch dargestellt. Man sieht deutlich, daß das Längsprofil 3 nach erfolgter Biegung
über seine Länge l einen sich ändernden Querschnitt aufweist, wobei die
Querschnittsveränderung in der Ansicht gemäß Fig. 3 eine bauchige Form hat. Die tiefste
Querschnittseinschnürung entspricht dabei der maximalen Zustellung smax. Die Biegerolle 2
ist gemäß Fig. 3 am Ende wieder auf ihre Ausgangsposition (also keine Zustellung)
zurückgefahren. Desweiteren ist angedeutet, daß das Längsprofil 3 natürlich Bestandteil
eines Endlosprofils E sein kann, welches vorher beispielsweise mittels Rollprofilierung
hergestellt wurde. Die einzelnen Längsprofile 3 können dann vor oder nach dem
Durchlaufen der Biegevorrichtung 1, 2 beispielsweise durch Ablängung erzeugt werden.
Natürlich sind auch andere Zustellfunktionen denkbar, so kann die Biegerolle 2
beispielsweise die Zustellfunktion z2 gemäß Fig. 2 (strichlierte Linie) ausführen, wodurch sich
wiederum eine anders geartete Querschnittsveränderung des Längsprofils 3 über seine
Länge l ergeben würde.
Eine Hindurchführung des Längsprofils 3 durch die Biegevorrichtung 1, 2 führt zu einer
einfachen Steuerung der Biegerolle 2, da diese nur senkrecht zur Längserstreckung des
Längsprofils 3 verstellbar sein muß und die Biegevorrichtung 1, 2 im wesentlichen stationär
gehalten werden kann, was den konstruktiven Aufbau vereinfacht. Natürlich ist es auch
denkbar, die Kinematik derart umzukehren, daß das Längsprofil 3 stationär verbleibt und die
Stützrolle 1 und die Biegerolle 2 in Längsrichtung des Längsprofils 3 verschoben werden,
wobei gleichzeitig eine entsprechende Verstellung s der Biegerolle 2 durchgeführt wird. Auch
sind durchaus mehrere Stütz- bzw. Biegerollen denkbar.
Fig. 4 zeigt nun eine alternative erfindungsgemäße Anordnung für eine andere
Biegevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierbei wird ein im
Querschnitt in etwa L-förmiges Längsprofil 3' mit einem Vertikalschenkel 300, einem
Horizontalschenkel 301 und einem (Übergangs-) Scheitelbereich 302 durch eine aus
wenigstens einer Stützrolle 1' und einer Biegerolle 2' bestehende Biegevorrichtung geführt.
Die Durchlaufrichtung des Längsprofils 3' ist dabei senkrecht zur Blattebene und die
Drehachsen der Rollen 1', 2' liegen, wie angedeutet, in der Blattebene und sind in etwa
parallel zueinander angeordnet. Wie ersichtlich, schließen die Schenkel 300, 301 des
Längsprofils 3' im Scheitelbereich 302 einen Winkel β ein, der im vorliegenden Fall etwa 90
Grad beträgt. Beim Durchlauf des Längsprofils 3' kann dieses zusätzlich durch eine
Unterlage 4' am Horizontalschenkel 301 abgestützt werden. Zur Erzeugung eines über die
Länge des Profils 3 veränderlichen Querschnitts wird die Biegerolle 2' je nach Bedarf in
Richtung auf die Stützrolle 1' zugestellt. Wie in Fig. 4a, 4b, 4c ersichtlich ist, sind sowohl die
Stützrolle 1' als auch die Biegerolle 2' ballig ausgeführt, wobei das Längsprofil 3' mit dem
Scheitelbereich 302 und dem dem Scheitelbereich 302 benachbarten Ende des
Vertikalschenkels 300 zwischen den balligen Außenradien der Rollen 1', 2' aufgenommen
wird. Eine entsprechende Steuerung der Biegevorrichtung ermöglicht eine kombinierte
Zustellbewegung, welche sich aus einer Zustellung s1 senkrecht zur Drehachse der
Biegerolle 2' und einer Zustellung s2 parallel zur Drehachse der Biegerolle 2'
zusammensetzt. Bei Durchführung des Biegevorgangs rollen die balligen Enden der Rollen
1', 2' im Längsprofil-Scheitelbereich 302 und an dem Scheitelbereich 302 benachbarten
Ende des Vertikalschenkels 300 ohne Beschädigung des Längsprofils 3' aneinander ab, und
der Vertikalschenkel 300 des Längsprofils 3' wird um den balligen Außenradius der Stützrolle
1' in Richtung des Horizontalschenkels 301 gebogen. Dadurch verringert sich der
Schenkelwinkel β. Je nach Bedarf können über die Länge des Längsprofils 3' von der
Biegerolle 2' unterschiedliche Zustellfunktionen und damit unterschiedliche
Querschnittsveränderungen durchgeführt werden.
Vorzugsweise erfolgt die Ansteuerung der Biegerollen 2 bzw. 2' mittels einer CNC-
Steuerung, wodurch eine sehr genaue Ansteuerung der Biegerollen 2, 2' ermöglicht wird.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die in Fig. 1 gezeigte Stützrolle 1 durch die Ausbildung
aus drei einzeln drehbaren Einzelrollen 1a, 1b, 1c unterschiedlichen Durchmessers auf einer
gemeinsamen, nicht angetriebenen Drehachse in ihrem Profil zumindest teilweise auf das
Längsprofil 3 abgestimmt ist, das heißt in diesem Falle an die durch die Wandungen 30, 31,
32 und 33 gebildete Kontur angepaßt ist. Somit steht die Stützrolle 1 mit dem Längsprofil 3
zumindest entlang der Wandungen 31 und 33 in einem linienförmigen Kontakt. Der in Fig. 1
ersichtliche Spalt zwischen der Stützrolle 1 und dem Längsprofil 3 ist nur der besseren
Übersichtlichkeit halber dargestellt. Die Biegerolle 2 indessen weist kein auf das Längsprofil
3 abgestimmtes Profil auf, sondern dient allein der Umbiegung der Wandung 36, wobei der
radiale äußere Umfang der Biegerolle 2 ballig ausgeführt ist und sich während des Betriebes
zwischen der Biegerolle 2 und der Wandung 36 somit ein im wesentlichen punktförmiger
Kontakt ergibt. Durch die Balligkeit der Biegerolle 2 wird eine Beschädigung in der Wandung
36 während des kontinuierlichen Umbiegens vermieden und ein einwandfreies Abrollen
dieser kontaktierenden Teile gewährleistet.
3
Profil
30
erste Wandung
31
zweite Wandung
32
dritte Wandung
33
vierte Wandung
34
flanschartige fünfte Wandung
36
sechste Wandung
35
siebte Wandung
37
Spalt
v Vorschub des Profils
v Vorschub des Profils
1
Stützrolle
1
a,
1
b,
1
c Einzelrollen
2
Biegerolle
4
Unterlage
s Zustellung der Biegerolle
smax
s Zustellung der Biegerolle
smax
maximale Zustellung der Biegerolle
α Biegewinkel
ü Überstand
α Biegewinkel
ü Überstand
10
Profilkante der Stützrolle
30
' Biegefehler
l Länge des Profils
E Endlosprofil
z Zustellfunktionen für die Zustellung s in Abhängigkeit des Vorschubs v
l Länge des Profils
E Endlosprofil
z Zustellfunktionen für die Zustellung s in Abhängigkeit des Vorschubs v
300
Vertikalschenkel des Profils
3
'
301
Horizontalschenkel des Profils
3
'
302
Scheitelbereich des Profils
3
'
β Schenkelwinkel des Profils
β Schenkelwinkel des Profils
3
'
s1
s1
Zustellung senkrecht zur Drehachse der Biegerolle
2
'
s2
s2
Zustellung in Richtung der Drehachse der Biegerolle
2
'.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung eines Profils (3; 3') mit in seinem Längsverlauf sich
änderndem Querschnitt, wobei das Profil (3; 3' bzw. E) mehrere Wandungen (30, 31,
32, 33, 34, 35, 36; 300, 301) aufweist und in Längsrichtung zwischen wenigstens
zwei rollenförmigen Werkzeugen (1, 2; 1', 2') hindurchgeführt wird, deren Drehachsen
in etwa in einer Ebene parallel zueinander stehen und in etwa senkrecht zur
Längserstreckung des Profils (3; 3' bzw. E) ausgerichtet sind, wobei ferner der
Abstand der Drehachsen während des Biegevorgangs verändert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Biegevorgangs wenigstens ein Wandungsbereich
(31, 33; 302) des Profils (3; 3') durch wenigstens eines der Werkzeuge (1, 1')
abgestützt wird und zumindest ein anderer Wandungsbereich (36; 300) des Profils (3;
3') durch wenigstens eines der Werkzeuge (2; 2') frei gebogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwischen dem
die Biegung einleitenden Werkzeug (Biegewerkzeug) (2, 2') und dem zu biegenden
Wandungsbereich (36, 300) ein im wesentlichen punktförmiger Kontakt gehalten
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausgangsquerschnitt des Profils (3, 3') vor Durchlauf durch die Werkzeuge (1, 2; 1',
2') mittels Rollprofilierung erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausgangsquerschnitt des Profils (3, 3') der größte Querschnitt des zu erzeugenden
Endprofils ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein weiterer Wandungsbereich (35, 301) des Profils (3, 3'), auf den
während des Vorgangs des Biegens des zu biegenden mindestens einen
Wandungsbereiches (36, 300) eine Lageänderungskraft einwirkt, durch ein
zusätzliches Werkzeug (Unterlage 4, 4') abgestützt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nur
das Biegewerkzeug (2, 2') eine Zustellbewegung (s bzw. s1, s2) ausführt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ansteuerung der Werkzeuge (1, 2; 1', 2') CNC-gesteuert erfolgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Vermeidung von reproduzierbaren Biegefehlern eine Vorkalibrierung des
Ausgangsquerschnitts des Profils (3, 3') erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund
des Biegevorgangs sich zwischen Wandungsbereichen (34, 35) ergebende
Überstände (ü) abgetrennt werden.
10 Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß als Werkzeuge wenigstens eine Stützrolle (1, 1') und
eine Biegerolle (2, 2') vorgesehen sind, wobei die Drehachsen der Rollen (1, 2; 1', 2')
in einer Ebene und in etwa parallel zueinander stehen und zumindest die Biegerolle
(2, 2') in der gemeinsamen Ebene der Rollen (1, 2; 1', 2') wenigstens eine
Zustellbewegung (s, s 1) senkrecht zu ihrer Drehachse ausführen kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die
Biegerolle (2, 2') an ihrem äußeren radialen Umfang ballig ausgeführt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der
Rollen (1, 2; 1', 2') eine vorzugsweise sich in Längsrichtung des Profils (3, 3')
erstreckende Unterlage (4, 4') vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß den
Rollen (1, 2; 1', 2') eine Rollprofilieranlage vorgeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützrolle (1) zumindest teilweise an das Profil (3) angepaßt ist, z. B. mindestens
zwei Einzelrollen (1a, 1b, 1c) unterschiedlichen Durchmessers auf einer
gemeinsamen Drehachse umfaßt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß auch
die Stützrolle (1') an ihrem äußeren radialen Umfang ballig ausgeführt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die Biegerolle (2') in der gemeinsamen Ebene der Rollen (1', 2') zusätzlich
eine Zustellbewegung (s2) in Richtung ihrer Drehachse ausführen kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154171 DE19754171B4 (de) | 1997-12-06 | 1997-12-06 | Verfahren zur Herstellung eines Profils mit in seinem Längsverlauf sich änderndem Querschnitt und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154171 DE19754171B4 (de) | 1997-12-06 | 1997-12-06 | Verfahren zur Herstellung eines Profils mit in seinem Längsverlauf sich änderndem Querschnitt und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754171A1 true DE19754171A1 (de) | 1999-06-10 |
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ID=7850969
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997154171 Expired - Fee Related DE19754171B4 (de) | 1997-12-06 | 1997-12-06 | Verfahren zur Herstellung eines Profils mit in seinem Längsverlauf sich änderndem Querschnitt und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19754171B4 (de) |
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