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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Profils mit
in seinem Längsverlauf
sich änderndem
Querschnitt gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 9.
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Aus
der
DE 30 22 671 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines Profils mit in seinem Längsverlauf
sich änderndem
Querschnitt bekannt. Das Profil läuft dabei zwischen mehreren
hintereinander geschalteten, paarweise angeordneten Profilierrollen, wobei
die Profilierrollen im wesentlichen dem Querschnitt des Profils
angepaßt
sind und das Profil mit einem Großteil eines Querschnitts durch
den sich ergebenden Rollenspalt geführt wird. Zur Erzeugung eines
veränderlichen
Querschnitts sind die Profilrollen quer zu ihrer Drehachse geteilt
und während
des Profiliervorgangs voneinander weg oder zueinander hin verstellbar.
Zur Ermöglichung
einer Höhenänderung des
Profilquerschnitts wird auch vorgeschlagen, eine Verstellung des
Achsabstandes der Profilierrollen während des Profiliervorgangs
vorzusehen. Die Verstellmechanismen zur Erzeugung des veränderlichen Profilquerschnitts
sind jedoch vergleichsweise kompliziert, wobei die Veränderung
des Querschnitts durch aufwendige Verstellmechanismen gleichzeitig mit
dem eigentlichen Profiliervorgang des Werkstücks erfolgen muß. Wie in
ein bestehendes Grundprofit auf einfache Weise nachträglich ein
sich ändernder
Querschnitt eingebracht werden kann, ist der Offenlegungsschrift
nicht zu entnehmen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsmäßiges Verfahren und
eine gattungsgemäße Vorrichtung
vorzustellen, bei dem/der ein Profil auf einfache Weise mit in seinem
Längsverlauf
sich änderndem
Querschnitt versehen werden kann, wobei dies auch nachträglich an einem
bereits vorgefertigten Profil erfolgen kann.
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Diese
Aufgabe löst
das Verfahren gemäß Patentanspruch
1 bzw. die Vorrichtung gemäß Patentanspruch
9. Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, daß während des
Biegevorgangs wenigstens ein Wandungsbereich des Profils durch wenigstens eines
der Werkzeuge abgestützt
wird und zumindest ein anderer Wandungsbereich des Profils durch
wenigstens eines der Werkzeuge frei gebogen wird. Es ist somit nicht
erforderlich, daß das
Profil mit einem wesentlichen Teil seines Querschnitts durch den Spalt
von Profilrollen hindurchgeführt
wird, was eine wesentlich geringere Anpassung der rollenförmigen Werkzeuge
an das Profil und damit einen einfacheren Aufbau der Werkzeuge ermöglicht.
Zudem ist eine nachträgliche
Einbringung eines sich ändernden Querschnitts
auch bei einem bereits vorgefertigten Profil sehr leicht möglich, auch
wenn dieses annähernd
geschlossen ist. Zumindest zwischen dem die Biegung einleitenden
Werkzeug und dem zu biegenden Wandungsbereich wird erfindungsgemäß ein im wesentlichen
punktförmiger
Kontakt gehalten. Auf diese Weise wird in allen Phasen des Profildurchlaufs bzw.
des Biegevorgangs ein geringer Kontakt zwischen Biegewerkzeug und
dem zu biegenden Wandungsbereich und damit eine schonende, der Oberflächenqualität zuträgliche Bearbeitung
gewährleistet.
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Wenn
zweckmäßigerweise
der Ausgangsquerschnitt des Profils vor Durchlauf durch die Werkzeuge
mittels Rollprofilierung erzeugt wird, so können selbst komplizierte Ausgangsquerschnitte
des Profils leicht und kostengünstig
erzeugt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorteilhafterweise vorzusehen,
daß der Ausgangsquerschnitt
des Profils der größte Querschnitt
des zu erzeugenden Endprofils ist. Somit braucht zur Erzeugung eines
veränderlichen
(beispielsweise kleineren) Querschnitts das Biegewerkzeug lediglich
in Richtung auf das abstützende
Werkzeug bis zur maximal gewünschten
Querschnittsverkleinerung zugestellt und gegebenenfalls anschließend wieder
zurückgestellt
zu werden.
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Um
die Form des Profils während
des Biegevorgangs sicher zu kontrollieren, kann vorgesehen sein,
daß wenigstens
ein weiterer Wandungsbereich des Profils, auf den während des
Vorgangs des Biegens des zu biegenden mindestens einen Wandungsbereiches
eine Lageänderungskraft
einwirkt, durch ein zusätzliches
Werkzeug – z.
B. gegebenenfalls eine Unterlage – abgestützt wird.
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Steuerungstechnisch
kann das Verfahren vereinfacht werden, wenn nur das Biegewerkzeug eine
Zustellbewegung ausführt.
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Die
Ansteuerung der Werkzeuge erfolgt zweckmäßigerweise CNC-gesteuert, da
eine CNC-Steuerung
sehr genau arbeitet.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, daß zur Vermeidung
von reproduzierbaren Biegefehlern eine Vorkalibrierung des Ausgangsquerschnitts
des Profils erfolgt. So kann trotz Biegefehlern, die beispielsweise
aufgrund Ungenauigkeiten der rollenförmigen Werkzeuge auftreten,
ein Höchstmaß an Maßgenauigkeit
des Endprofils erzielt werden.
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Aufgrund
des Biegevorgangs sich zwischen Wandungsbereichen ergebende Überstände werden zweckmäßigerweise
abgetrennt, womit das Gewicht des nicht benötigten Materials eingespart
wird.
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Um
eine einfache Durchführung
des Verfahrens zu ermöglichen,
wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der als Werkzeuge wenigstens
eine Stützrolle
und eine Biegerolle vorgesehen sind, wobei die Drehachsen der Rollen
in einer Ebene und in etwa parallel zueinander stehen und zumindest
die Biegerolle in der gemeinsamen Ebene der Rollen wenigstens eine
Zustellbewegung senkrecht zu ihrer Drehachse ausführen kann.
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Wenn
dabei zumindest die Biegerolle an ihrem äußeren radialen Umfang ballig
ausgeführt
ist, so kann sehr leicht in allen Phasen des Biegevorgangs ein im
wesentlichen punktförmiger
Kontakt zwischen dem zu biegenden Wandungsbereich und der Biegerolle
gehalten werden, was stets zu einem schonenden Abrollen der Biegerolle
an dem zu biegenden Wandbereich führt.
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Eine
vertikale Abstützung
des Profils kann sehr leicht realisiert werden, wenn unterhalb der
Rollen eine vorzugsweise sich in Längsrichtung des Profils erstreckende
Unterlage vorgesehen ist.
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Wenn
in einer höchst
zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung den Rollen eine Rollprofilieranlage vorgeschaltet
ist, so können
die Erzeugung des Grundprofils und die Erzeugung des veränderlichen
Querschnitts in einem Arbeitsgang zeitsparend ohne Zwischenlagerung
erfolgen.
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Es
kann unter Umständen
vorgesehen sein, daß die
Stützrolle
zumindest teilweise an das Profil angepaßt ist, was vor allem bei der
Bearbeitung von vorgefertigten, im wesentlichen geschlossenen Profilen
zu einer guten Abstützung
führt.
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Zur
Bearbeitung einfacherer Profile, beispielsweise L-förmiger Profile,
kann aber auch vorgesehen sein, daß auch die Stützrolle
an ihrem äußeren radialen
Umfang ballig ausgeführt
ist.
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Wenn
dabei zumindest die Biegerolle in der gemeinsamen Ebene der Rollen
zusätzlich
eine Zustellbewegung in Richtung ihrer Drehachse ausführen kann,
so ist eine zuverlässige
Umbiegung beispielsweise eines Schenkels eines L-Profils gewährleistet.
Die Biegerolle und die Stützrolle
rollen quasi ballig gegeneinander ab und nehmen dabei jeweils einen
kleinen Wandungsbereich des umzubiegenden Profilschenkels zwischen
sich auf.
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Im
folgenden werden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemäße Verfahren
sowie zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele
für eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens näher
beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze für
eine erste Biegevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren;
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2 die
beispielhafte Darstellung zweier alternativer Verschiebekurven für eines
der Biegewerkzeuge gemäß 1;
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3 eine
Prinzipansicht des erzeugten Profils mit sich änderndem Querschnitt nach Durchlauf
durch die Biegevorrichtung;
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4a–4c die
prinziphafte Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Zunächst wird
auf 1 Bezug genommen. Darin ist ein Längsprofil 3 aus
Metall – beispielsweise Aluminium
oder Stahl – im
Querschnitt dargestellt. Das Längsprofil 3 weist
im Ausgangszustand noch über
seine gesamte Länge
gleichen Querschnitt auf und kann auf unterschiedliche Weise vorgefertigt worden
sein, beispielsweise durch Pressen, Biegen, Innenhochdruckumformung
oder in besonders vorteilhafter Weise durch Rollprofilierung. Durch
die Vorfertigung im Strangpreß-
oder Rollprofilierverfahren mittels Profilrollen werden zumeist
Endlosprofile erzeugt.
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Gemäß 1 weist
das Längsprofil 3 noch einen über seine
Länge konstanten,
maximalen Querschnitt auf, der sich durch die Anordnungen und den
Abstand seiner Wandungen ergibt. Dabei ist eine erste obere, in
etwa horizontal angeordnete Wandung 30 ersichtlich, an
die sich eine zweite in etwa vertikal angeordnete Wandung 31 anschließt. Die Wandung 31 geht
in eine dritte, zu dieser in etwa senkrecht stehenden Wandung 32 über, der
eine vierte, wiederum in etwa vertikal ausgerichtete Wandung 33 folgt.
Zuletzt ist eine flanschartige fünfte Wandung 34 vorgesehen,
welche wiederum in etwa horizontal ausgerichtet ist. In etwa parallel
zu den Wandungen 31 und 33 ausgerichtet, befindet
sich eine sechste Wandung 36, die an die erste Wandung 30 angrenzt.
Die sechste Wandung 36 ist wiederum mit einer siebten Wandung 35 verbunden,
die in etwa parallel zur ersten Wandung 30, dritten Wandung 32 und
fünften
Wandung 34 ausgerichtet ist. Das rechte Ende der siebten
Wandung 35 überlappt
mit der flanschartigen fünften
Wandung 34 und ergibt somit eine Art Flansch, zwischen
dem ein Spalt 37 verläuft.
Das Längsprofil 3 ist
somit im wesentlichen ein Hohlprofil, welches im Bereich des eben
erwähnten
Flansches geöffnet
ist.
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Zur
Erzeugung eines über
die Länge
des Profils 3 veränderlichen
Querschnitts wird das Längsprofil 3 in
Längsrichtung
durch die Biegevorrichtung der 1 geführt. Das
Längsprofil 3 vollführt also
eine Vorschubbewegung v, beispielsweise aus der Blattebene hinaus,
wie in 1 angedeutet. Während dieses Vorschubs werden
ausgewählte Wandungen,
beispielsweise die Wandungen 31 und 33 mittels
geeigneter Mittel 1, beispielsweise einer Stützrolle,
abgestützt,
während
zumindest eine ausgewählte
Wandung, beispielsweise die sechste Wandung 36 in Abhängigkeit
des Vorschubes v verbogen wird. Hierdurch wird, über die Länge des Längsprofils 3 gesehen,
dessen Querschnitt verändert.
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In 1 ist
ersichtlich, daß eine
bevorzugte Biegevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beispielsweise eine Stützrolle 1 und
eine Biegerolle 2 umfaßt.
Die Stützrolle 1 und
die Biegerolle 2 sind, wie durch die Drehpfeile angedeutet,
drehbar gelagert, wobei ihre Drehachsen in etwa senkrecht zur Vorschubrichtung
v bzw. Längserstreckung
des Längsprofils 3 ausgerichtet
sind. Aufgrund der Vorschubrichtung v läuft das Längsprofil 3 zwischen
der Stützrolle 1 und
der Biegerolle 2 hindurch. Dabei kann der Vorschub v durch
einen gesonderten Antrieb oder aber auch direkt durch die Biegerolle 2 erfolgen.
Gleichzeitig wird das Längsprofil 3 durch eine
angedeutete Unterlage 4 abgestützt. Wie durch den Doppelpfeil
s angedeutet, kann die Biegerolle 2 eine bidirektionale
Zustellung durchführen.
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So
greift beim Durchlauf des Längsprofils 3 durch
die Biegevorrichtung die Biegerolle 2 beispielsweise im
unteren Bereich der sechsten Wandung 36 an und wird in
Abhängigkeit
des Vorschubs v des Längsprofils 3 mit
der Zustellung s senkrecht zur Vorschubrichtung v zugestellt. Hierdurch
ergibt sich, wie gestrichelt angedeutet, eine Verbiegung der sechsten
Wandung 36 in Richtung auf die vierte Wandung 33 und
somit ein Biegewinkel α.
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Gegen
die Zustellung der Biegerolle 2 wird das Längsprofil 3 durch
die Stützrolle 1 abgestützt. Um
das Profil der Stützrolle 1 an
das abzustützende, durch
die Wandungen 30, 31, 32, 33 und 34 gebildete Profil
des Längsprofils 3 anzupassen,
besteht die Stützrolle 1 aus
drei einzeln drehbaren Einzelrollen 1a, 1b, 1c unterschiedlichen
Durchmessers auf einer gemeinsamen, nicht angetriebenen Drehachse.
Es ist leicht nachvollziehbar, daß sich durch die Verbiegung
der sechsten Wandung 36 die siebte Wandung 35 nach
rechts über
die flanschartige fünfte
Wandung 34 hinausbewegt, so daß sich ein Überstand ü ergibt. Hierzu muß selbstverständlich die
Biegevorrichtung derart konzipiert sein, daß eine freie Beweglichkeit der
entsprechend verschobenen Wandung, hier also der Wandung 35,
gewährleistet
ist. Der Überstand ü kann gegebenenfalls
abgetrennt werden. Eine zusätzliche
Stabilisierung des Längsprofils 3 kann
nach Erzeugung des veränderlichen
Querschnitts durch ein Schließen
des Hohlprofils 3, beispielsweise durch Schweißungen oder
Klebungen im Bereich des zu schließenden Spalts 37 erfolgen.
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Es
ist denkbar, daß während des
Biegevorgangs reproduzierbare Fehler auftreten, beispielsweise eine
geringe Umbiegung der ersten Wandung 30 um die Profilkante 10 der
Stützrolle 1,
so daß ein Biegefehler 30' entsteht. Dies
läßt sich
durch eine oder mehrere zusätzliche
abstützende
(obere) Rollen oder auch durch entsprechende Kalibriervorgänge ausschließen, welche
nach dem Stand der Technik bekannt sind.
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In 2 ist
zur Verdeutlichung noch einmal graphisch die Abhängigkeit der Zustellung s der
Biegerolle 2 in Abhängigkeit
vom Vorschub v des Längsprofils 3 dargestellt.
Das Längsprofil 3 weist
eine bestimmte Länge
l auf. Die Zustellung s kann beispielsweise derart erfolgen, daß die Zustellung
s linear ansteigt und ihr Maximum smax bei
etwa der Hälfte
der Länge
l des Längsprofils 3 erreicht
und danach wieder linear abnimmt und bei dem Vorschub v des Längsprofils 3,
welcher der Länge
l des Längsprofils 3 entspricht,
wieder auf den Ausgangspunkt zurückgeht.
Dies wird durch die Zustellfunktion z1 (durchgezogene
Linie in 2) beschrieben.
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Analog
hierzu ist in 3 das Längsprofil 3 nach Durchlaufen
der Biegevorrichtung 1, 2 schematisch dargestellt.
Man sieht deutlich, daß das
Längsprofil 3 nach
erfolgter Biegung über
seine Länge
l einen sich ändernden
Querschnitt aufweist, wobei die Querschnittsveränderung in der Ansicht gemäß 3 eine
bauchige Form hat. Die tiefste Querschnittseinschnürung entspricht
dabei der maximalen Zustellung smax. Die
Biegerolle 2 ist gemäß 3 am
Ende wieder auf ihre Ausgangsposition (also keine Zustellung) zurückgefahren.
Desweiteren ist angedeutet, daß das
Längsprofil 3 natürlich Bestandteil eines
Endlosprofils E sein kann, welches vorher beispielsweise mittels
Rollprofilierung hergestellt wurde. Die einzelnen Längsprofile 3 können dann
vor oder nach dem Durchlaufen der Biegevorrichtung 1, 2 beispielsweise
durch Ablängung
erzeugt werden.
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Natürlich sind
auch andere Zustellfunktionen denkbar, so kann die Biegerolle 2 beispielsweise
die Zustellfunktion z2 gemäß 2 (strichlierte
Linie) ausführen,
wodurch sich wiederum eine anders geartete Querschnittsveränderung
des Längsprofils 3 über seine
Länge l
ergeben würde.
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Eine
Hindurchführung
des Längsprofils 3 durch
die Biegevorrichtung 1, 2 führt zu einer einfachen Steuerung
der Biegerolle 2, da diese nur senkrecht zur Längserstreckung
des Längsprofils 3 verstellbar
sein muß und
die Biegevorrichtung 1, 2 im wesentlichen stationär gehalten
werden kann, was den konstruktiven Aufbau vereinfacht. Natürlich ist
es auch denkbar, die Kinematik derart umzukehren, daß das Längsprofil 3 stationär verbleibt
und die Stützrolle 1 und
die Biegerolle 2 in Längsrichtung
des Längsprofils 3 verschoben
werden, wobei gleichzeitig eine entsprechende Verstellung s der
Biegerolle 2 durchgeführt
wird. Auch sind durchaus mehrere Stütz- bzw. Biegerollen denkbar.
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4 zeigt nun eine alternative erfindungsgemäße Anordnung
für eine
andere Biegevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Hierbei wird ein im Querschnitt in etwa L-förmiges Längsprofil 3' mit einem Vertikalschenkel
300, einem Horizontalschenkel 301 und einem (Übergangs-)Scheitelbereich 302 durch
eine aus wenigstens einer Stützrolle 1' und einer Biegerolle 2' bestehende
Biegevorrichtung geführt.
Die Durchlaufrichtung des Längsprofils 3' ist dabei senkrecht
zur Blattebene und die Drehachsen der Rollen 1', 2' liegen, wie
angedeutet, in der Blattebene und sind in etwa parallel zueinander
angeordnet. Wie ersichtlich, schließen die Schenkel 300, 301 des
Längsprofils 3' im Scheitelbereich 302 einen
Winkel β ein,
der im vorliegenden Fall etwa 90 Grad beträgt. Beim Durchlauf des Längsprofils 3' kann dieses
zusätzlich
durch eine Unterlage 4' am
Horizontalschenkel 301 abgestützt werden. Zur Erzeugung eines über die
Länge des
Profils 3 veränderlichen
Querschnitts wird die Biegerolle 2' je nach Bedarf in Richtung auf
die Stützrolle 1' zugestellt.
Wie in 4a, 4b, 4c ersichtlich
ist, sind sowohl die Stützrolle 1' als auch die Biegerolle 2' ballig ausgeführt, wobei
das Längsprofil 3' mit dem Scheitelbereich 302 und
dem dem Scheitelbereich 302 benachbarten Ende des Vertikalschenkels 300 zwischen
den balligen Außenradien der
Rollen 1', 2' aufgenommen
wird. Eine entsprechende Steuerung der Biegevorrichtung ermöglicht eine
kombinierte Zustellbewegung, welche sich aus einer Zustellung s1 senkrecht zur Drehachse der Biegerolle 2' und einer Zustellung
s2 parallel zur Drehachse der Biegerolle 2' zusammensetzt.
Bei Durchführung
des Biegevorgangs rollen die balligen Enden der Rollen 1', 2' im Längsprofil-Scheitelbereich 302 und
an dem Scheitelbereich 302 benachbarten Ende des Vertikalschenkels 300 ohne
Beschädigung
des Längsprofils 3' aneinander
ab, und der Vertikalschenkel 300 des Längsprofils 3' wird um den
balligen Außenradius
der Stützrolle 1' in Richtung
des Horizontalschenkels 301 gebogen. Dadurch verringert
sich der Schenkelwinkel β.
Je nach Bedarf können über die
Länge des
Längsprofils 3' von der Biegerolle 2' unterschiedliche
Zustellfunktionen und damit unterschiedliche Querschnittsveränderungen
durchgeführt
werden.
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Vorzugsweise
erfolgt die Ansteuerung der Biegerollen 2 bzw. 2' mittels einer
CNC-Steuerung, wodurch
eine sehr genaue Ansteuerung der Biegerollen 2, 2' ermöglicht wird.
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Es
ist noch darauf hinzuweisen, daß die
in 1 gezeigte Stützrolle 1 durch
die Ausbildung aus drei einzeln drehbaren Einzelrollen 1a, 1b, 1c unterschiedlichen
Durchmessers auf einer gemeinsamen, nicht angetriebenen Drehachse
in ihrem Profil zumindest teilweise auf das Längsprofil 3 abgestimmt
ist, das heißt
in diesem Falle an die durch die Wandungen 30, 31, 32 und 33 gebildete
Kontur angepaßt
ist. Somit steht die Stützrolle 1 mit
dem Längsprofil 3 zumindest
entlang der Wandungen 31 und 33 in einem linienförmigen Kontakt.
Der in 1 ersichtliche Spalt zwischen der Stützrolle 1 und
dem Längsprofil 3 ist
nur der besseren Übersichtlichkeit
halber dargestellt. Die Biegerolle 2 indessen weist kein
auf das Längsprofil 3 abgestimmtes
Profil auf, sondern dient allein der Umbiegung der Wandung 36,
wobei der radiale äußere Umfang
der Biegerolle 2 ballig ausgeführt ist und sich während des
Betriebes zwischen der Biegerolle 2 und der Wandung 36 somit
ein im wensentlichen punktförmiger
Kontakt ergibt. Durch die Balligkeit der Biegerolle 2 wird
eine Beschädigung
in der Wandung 36 während
des kontinuierlichen Umbiegens vermieden und ein einwandfreies Abrollen
dieser kontaktierenden Teile gewährleistet.
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- 3
- Profil
- 30
- erste
Wandung
- 31
- zweite
Wandung
- 32
- dritte
Wandung
- 33
- vierte
Wandung
- 34
- flanschartige
fünfte
Wandung
- 36
- sechste
Wandung
- 35
- siebte
Wandung
- 37
- Spalt
- v
- Vorschub
des Profils
- 1
- Stützrolle
- 1a,
1b, 1c
- Einzelrollen
- 2
- Biegerolle
- 4
- Unterlage
- s
- Zustellung
der Biegerolle
- smax
- maximale
Zustellung der Biegerolle
- a
- Biegewinkel
- ü
- Überstand
- 10
- Profilkante
der Stützrolle
- 30'
- Biegefehler
- l
- Länge des
Profils
- E
- Endlosprofil
- z
- Zustellfunktionen
für die
Zustellung s in Abhängigkeit
des Vorschubs v
- 300
- Vertikalschenkel
des Profils 3'
- 301
- Horizontalschenkel
des Profils 3'
- 302
- Scheitelbereich
des Profils 3'
- β
- Schenkelwinkel
des Profils 3'
- s1
- Zustellung
senkrecht zur Drehachse der Biegerolle 2'
- s2
- Zustellung
in Richtung der Drehachse der Biegerolle 2'