DE19751637A1 - Arzneimittel zur Tumortherapie - Google Patents
Arzneimittel zur TumortherapieInfo
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- A61K38/16—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- A61K38/17—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- A61K38/19—Cytokines; Lymphokines; Interferons
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Description
Die Erfindung betrifft Arzneimittel und Wirkstoffkombinationen zur
antineoplastischen Therapie, enthaltend neben den üblichen
pharmazeutischen Hilfs- und Zusatzstoffen Interleukin II,
N-Acetylcystein und Natriumselenitpentahydrat.
Weiterhin können noch weitere antineoplastische Wirkstoffe
enthalten sein, bevorzugt sind nicht oder nur wenig immunsupressiv
wirkende Antimetaboliten, besonders bevorzugt sind 5-Fluorouracil,
Gemcitabin und Methotrexat.
Als Teilbereich antitumoraler Therapie ist die Behandlung
bestimmter Tumorarten nach einem immunologischen Konzept
hinreichend bekannt. Diesem Behandlungskonzept liegt zugrunde, daß
durch eine Verbesserung oder Aktivierung des körpereigenen
Abwehrsystems die Vernichtung von Tumorzellen möglich wird.
Auf der Basis dieses Konzeptes ist die therapeutische
Verabreichung von Interleukin II zur Tumorabwehr ein bevorzugtes
Mittel der Wahl. Der therapeutische Effekt besteht in der Erhöhung
der cytotoxischen Aktivität von T-Lymphozyten durch Stimulation
von deren Wachstum und Differenzierung, da Interleukin II
bekanntermaßen die Funktion und Aktivität van Lymphozyten
reguliert. Die therapeutische Gabe von Interleukin II ist jedoch
mit dem auftreten massiver Nebenwirkungen verbunden, was in engem
Zusammenhang mit der Erhöhung des NO2--Spiegels im Plasma steht.
Die Erhöhung der NO2--Konzentration nach Interleukin-II-Gabe führt
üblicherweise zu den beobachteten starken Nebenwirkungen wie
Hypotension und massiven Ödemen.
Auch von N-Acetylcystein ist bekannt, daß es die Funktion und das
Wachstum menschlicher T-Lymphozyten in Zellkultur verstärkt. Dies
scheint in engem Zusammenhang damit zu stehen, daß Cystein nach
Aufnahme in T-Zellen in Gluthation umgewandelt wird, was zum
Aufbau eines bestimmten Gluthationredoxpotentials führt, von dem
Proliferation und zytotoxische Aktivierung der T-Zellen maßgeblich
abhängig sind.
Überraschenderweise wurde nun in einer 1 1/2-jährigen Studie an 71
Tumorpatienten nachgewiesen, daß das Gluthationredoxpotential in
den T-Zellen von über 90% dieser Patienten im Vergleich zu
gesunden Kontrollpersonen massiv erniedrigt ist, und weiterhin
unerwartet N-Acetylcystein bei gleichzeitiger Verabreichung mit
Interleukin II beim Menschen das oben beschriebene Ansteigen der
NO2--Konzentration verhindert und damit die durch Interleukin-II-ver
mittelten Nebenwirkungen ebenfalls verhindert.
Auch Selen hat eine Wirkung auf menschliche und tierische
immunologisch aktive Zellen. Dieser Effekt von Selen könnte
ebenfalls im engen Zusammenhang mit dem intrazellulären
Gluthationsystem zu sehen sein.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
Arzneimittels bzw. einer Wirkstoffkombination mit den üblichen
Träger- und Hilfsstoffen zur Tumortherapie über die Erhöhung der
cytotoxischen Aktivität von T-Lymphozythen ohne die bekannten
Nebenwirkungen.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Kombination der Wirkstoffe
Interleukin II, N-Acetylcystein und Selen, wobei Selen bevorzugt
als Natriumselenitpentahydrat eingesetzt wird. Es können jedoch
auch andere pharmakologisch verträgliche Selensalze Verwendung
finden.
Die erfindungsgemäßen Prärarationen enthalten 5-40 Mio. E.
Interleukin II, 1-20 g N-Acetylcystein und 0,1-50 mg Selen,
bevorzugt als Natriumselenitpentahydrat, bevorzugt ist eine
Kombination von 12-30 Mio. E. Interleukin II, 5-10 g
N-Acetylcystein und 1-30 mg Selen, ganz besonders bevorzugt ist die
Kombination von 18-30 Mio. E. Interleukin II, 10 g NAC sowie
5-10 mg Selen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die genannte Kombination
von Interleukin II, N-Acetylcystein und Natriumselenitpentahydrat
tatsächlich eine starke antitumorale Wirkung beim Menschen zeigt.
Darüberhinaus wird es hierdurch ermöglicht, Interleukin II relativ
hochdosiert einzusetzen, da in der oben beschriebenen Studie der
Nachweis gelang, daß N-Acetylcystein den interleukin-II-
vermittelten Anstieg des NO2--Spiegels hemmt. Erhöhte
Sickstoffmonoxidspiegel sind, wie oben bereits erwähnt, die
wesentliche Ursache des gefürchteten Capillary-leak-Syndroms unter
Interleukin-II-Therapie.
Kombinationen mit wenig oder moderat immunsuppressiv wirkenden
Zytostatika wie 5-Fluorouracil, Gemcitabin und Methotrexat
scheinen den therapeutischen Effekt ausgeprägt zu verstärken.
Die Erfindung betrifft daher die kombinierte Verwendung von
Interleukin II, N-Acetylcystein und Natriumselenitpentahydrat als
Kombination von Immunmodulatoren für sich alleine oder in weiterer
Kombination mit anderen antitumoral wirksamen Substanzen.
Therapieschema und Dosierung erfolgen in Abhängigkeit von der
individuellen Verträglichkeit bevorzugt an 5 aufeinander folgenden
Tagen in den genannten Dosisbereichen. Nach einer Woche
Therapiepause wird der Zyklus wiederholt. Charakteristischerweise
kann ein Erfolg der Behandlung bei Vorliegen von Tumorschmerzen an
einem raschen Abnehmen der Schmerzhaftigkeit festgestellt werden
bzw. die Auflösung des Tumors durch immunologische Aktivität über
bekannte bildgebende Verfahren und die Kontrolle von Tumormarkern
kontrolliert und nachgewiesen werden.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittelkombinationen können in
enteralen oder parenteralen Zubereitungen zur Verfügung gestellt
werden.
Eine bevorzugte Darreichungsform sind injizierbare Lösungen, da
diese Applikationsform für den behandelnden Arzt am sichersten zu
überwachen und am genauesten zu dosieren ist. Die erfindungsgemäße
Kombination kann dabei als Lyophilisat oder injektionsfertige
Lösung vorliegen. Es ist auch möglich, die Einzelkomponenten in
separaten Vials als Therapiekit bereitzustellen.
Für die orale Verabreichung bietet sich die Herstellung von
Kapseln, Tabletten oder Sachets an. Diese können mit einer
enterischen Beschichtung versehen sein und die galenisch üblichen
Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. Die Einzelkomponenten können
auch separat mikroverkapselt oder jeweils in einen separaten
Trägerstoff eingearbeitet und granuliert sein.
Claims (14)
1. Arzneimittel zur Tumortherapie, enthaltend Interleukin II,
N-Acetylcystein und Selen.
2. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
5-40 Mio. E. Interleukin II, 1-20 g N-Acetylcystein und 0,1-50
mg Selen, bevorzugt als Natriumselenitpentahydrat enthalten
sind.
3. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
12-30 Mio. E. Interleukin II, 5-10 g N-Acetylcystein und 1-30 mg
Selen, bevorzugt als Natriumselenitpentahydrat enthalten sind.
4. Arzneimittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
18-30 Mio. E. Interleukin II, 10 g NAC sowie 5-10 mg Selen als
Natriumselenitpentahydrat enthalten sind.
5. Arzneimittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um eine injizierbare Lösung
handelt.
6. Arzneimittel gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
ein Therapie-Set mit separaten Lösungen der Wirkstoffe ist.
7. Arzneimittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe separat mikroverkapselt zu
festen oralen Zubereitungsformen verarbeitet sind.
8. Arzneimittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe in separate Trägerstoffe
eingearbeitet und zu festen oralen Zubereitungsformen
verarbeitet sind.
9. Arzneimittel gemäß den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit einem erst im Darm löslichen
Überzug versehen sind.
10. Arzneimittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe zu einem Granulat bzw.
Granulatgemisch der Einzelwirkstoffe verarbeitet sind.
11. Arzneimittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie weitere antineoplastische Wirkstoffe
enthalten.
12. Arzneimittel gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
sie 5-Fluorouracil, Gemcitabin und/oder Methotrexat enthalten.
13. Verwendung von Interleukin II, N-Acetylcystein und Selen,
bevorzugt als Natriumselenitpentahydrat zur Herstellung von
Kombinationspräparaten zur antineoplastischen Therapie.
14. Verwendung von Interleukin II, N-Acetylcystein und Selen,
bevorzugt als Natriumselenitpentahydrat zusammen mit weiteren
antineoplastische Wirkstoffen, bevorzugt 5-Fluorouracil,
Gemcitabin und/oder Methotrexat zur Herstellung von
Kombinationspräparaten zur antineoplastischen Therapie.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997151637 DE19751637A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Arzneimittel zur Tumortherapie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997151637 DE19751637A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Arzneimittel zur Tumortherapie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19751637A1 true DE19751637A1 (de) | 1999-05-06 |
Family
ID=7849425
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997151637 Withdrawn DE19751637A1 (de) | 1997-10-30 | 1997-10-30 | Arzneimittel zur Tumortherapie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19751637A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
MD4014C2 (ro) * | 2009-04-23 | 2010-09-30 | Татьяна ГУЦУЛ | Complecşi polioxometalaţi cu activitate antitumorală |
-
1997
- 1997-10-30 DE DE1997151637 patent/DE19751637A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
MD4014C2 (ro) * | 2009-04-23 | 2010-09-30 | Татьяна ГУЦУЛ | Complecşi polioxometalaţi cu activitate antitumorală |
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