DE19751351A1

DE19751351A1 - Kerzengrundstoff und Verfahren zur Herstellung eines Kerzengrundstoffes

Info

Publication number: DE19751351A1
Application number: DE19751351A
Authority: DE
Inventors: Michael Matthaei; Bernd Laudi; Gernot Dr Meyer
Original assignee: Schuemann Sasol GmbH and Co KG
Current assignee: Schuemann Sasol GmbH and Co KG
Priority date: 1997-11-20
Filing date: 1997-11-20
Publication date: 1999-05-27
Also published as: EP1032622A1; WO1999027042A1; US6096102A; AU1754499A

Description

Die Erfindung betrifft zunächst einen Kerzengrundstoff, wie er zur Herstellung einer Kerze mit einem durchsich tigen, transparenten Kerzenkörper verwendet wird, wobei der Kerzenkörper teilweise als Bestandteil Weißöl und ein Copolymer aufweist.

Derartige Kerzengrundstoffe bzw. hieraus hergestellte Kerzen sind bereits in verschiedenen Ausführungsformen bekannt geworden. Es wird bspw. auf die WO 96/34077 und die WO 97/08282 verwiesen. Die hieraus bekannten Kerzen grundstoffe bzw. daraus hergestellten Kerzen weisen einen klaren, durchsichtigen Kerzenkörper auf.

Die Erfindung beschäftigt sich mit der technischen Problematik hinsichtlich eines solchen Kerzengrundstof fes bzw. einer daraus hergestellten Kerze eine Verbesse rung zu finden.

Diese technische Problematik ist zunächst und im wesent lichen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß der Kerzengrundstoff neben einem - in Literatur auch als Hydrocaron-Oil bekannten Öl - Weißöl auch synthetische Paraffine in der Ketten länge von C18 bis C20 aufweist. Zum einen ist hiermit erreicht, daß die Kerze eine nähere Verwandtschaft zu üblichen Paraffinkerzen aufweist. Darüber hinaus ist überraschenderweise aber auch erreicht, daß sich, abhän gig von einer bestimmten Temperatur, der Wechseltempera tur, ein Umschlag von transparent zu opak und auch umgekehrt, der Umschlag ist reversibel, einstellt. Solange der Kerzengrundstoff bzw. die Kerze eine niedri gere Temperatur als die Wechseltemperatur aufweisen, ist der Kerzengrundstoff bzw. der daraus hergestellte Kerzenkörper opak. Wenn diese Temperatur überschritten wird, stellt sich nach einem Übergangszustand ein im wesentlichen vollständig klarer, durchsichtiger Kerzen grundstoff bzw. eine solche Kerze ein. Dies kann in verschiedener Hinsicht vorteilhaft sein. Die Kerze kann auch als Temperaturindikator dienen. Zum anderen kann beim Abbrennen der Kerze in kühlerer Umgebung ein vorei lend zum Brennbereich sich einstellender Umschlag von opak in durchsichtig beobachtet werden. Dies ist auch mit entsprechenden Lichteffekten verbunden. Der Kerzen köper hat eine Charakteristik entsprechend einer übli chen Paraffinkerze. Er ist auch insbesondere, ebenfalls bei ausreichender Zugabe der genannten Paraffine, selbsttragen. Andererseits kann die Kerze aber auch durch Aufnahme des Kerzengrundstoffes etwa in einer Schale gebildet sein. Mittig ist der Kerzenkörper in üblicher Weise durch einem Docht durchsetzt.

Wesentlich für die Struktur des Kerzenkörpers ist auch die Beigabe der erwähnten Copolymere. Im einzelnen können hier unterschiedliche Polymere zum Einsatz kom men. Etwa Diblock, Triblock, Radialblock und Multi block-Copolymere. Besonders bevorzugt ist der Einsatz eines als "Kraton G" bekannten Copolymers. Es handelt sich um thermoplastisches Gummi. Soweit der Kerzenkör per nicht fest ist, hat er eine gelartige Struktur.

Die Zusammensetzung des Kerzengrundstoffes kann inner halb der allgemeinen Lehre vorliegender Anmeldung sehr unterschiedlich sein.

Wesentlich ist, daß zusammengefaßt ein Anteil von Weiß öl und den genannten synthetischen Paraffinen im Be reich von ca. 60 bis 95% liegt. Je nachdem, welchen Anteil hieran die synthetischen Paraffine haben, ver schiebt sich die Wechseltemperatur. Je höher der Anteil der synthetischen Paraffine ist, desto höher liegt die Wechseltemperatur. Wenn die Anteile etwa gleich gewich tig sind, also jeweils etwa 50% betragen, liegt die Wechseltemperatur bei ca. 20°. Bei einem Anteil der synthetischen Paraffine von etwa 90% liegt die Um schlagtemperatur bei etwa 30°. Bei einem Anteil der synthetischen Paraffine bei etwa 10% liegt die Wechsel temperatur bei etwa 6°C.

Neben den genannten synthetischen Paraffinen können auch noch weitere Substanzen einzeln oder kombiniert dem Kerzengrundstoff zugesetzt sein. Insbesondere sind dies Poly-Alpha-Olefine, niedrigschmelzende Paraffin fraktionen und aus natürlichen Fetten und Ölen gewonne ne und durch chemische Umwandlung hergestellte Produkte wie etwa Butylstearat. Die Poly-Alpha-Olefine können auch anstatt der genannten synthetischen Paraffine vorgesehen sein. Das gleiche trifft auch auf niedrig schmelzende Paraffinfraktionen und auf die aus den genannten natürlichen Fetten und Ölen gewonnenen und durch chemische Umwandlung hergestellten Produkte zu. Dies sind bspw. Stearinsäurebutylester, Laurinsäureme thylester (Handelsname Edenor NEC 12 98/100), Capryl säuretriglyceride (Myritol 312). Neben diesen Synthese produkten können auch natürliche Fette und Öle (wie z. B. Kokosöl) zum Einsatz kommen.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstel len eines Kerzengrundstoffes für eine Kerze mit transpa renten Kerzenkörper. Um hier zu neuartigen Effekten bei dem Kerzenkörper zu kommen, schlägt die Erfindung vor, daß durch Zugabe von synthetischem Paraffin im Kettenbe reich C18 bis C20 und/oder einem oder mehreren der vorgenannten weiteren Stoffe ein temperaturabhängiger Wechsel zwischen Trübung und Durchsichtigkeit des Ker zenkörpers eingestellt wird. Insbesondere ist bevor zugt, daß der Kerzenkörper zu ca. 60 bis 95% aus einer Mischung aus Weißöl und synthetischem Paraffin in dem genannten Kettenlängenbereich besteht und daß eine höhere Wechseltemperatur durch eine Anreicherung oder Verminderung des genannten Paraffinanteils eingestellt wird, ausgehend von einer Wechseltemperatur von ca. 20° bei gleichen Anteilen des synthetischen Paraffins und des Weißöls an der Mischung.

Nachstehend sind einige beispielhafte Zusammensetzungen des Kerzengrundstoffes erläutert.

Beispiel 1

44,5%	Weißöl
44,5%	Synthetisches Paraffin C8-C20
6,0%	Kraton G 1650
5,0%	Butylstrearat

Ein solcher Kerzengrundstoff weist folgende Eigenschaf ten: Bei einer Temperatur von ca. 10°C ist er paraffi nisch trüb und fest. Bei ca. 18°C tritt ein Wechsel von Trübung hin zu einer Transparenz ein. Bei ca. 20°C wird aus dem transparenten Kerzengrundstoff ein klarer Kerzengrundstoff.

Beispiel 2

50%	Weißöl (OOW 065)
43%	Poly-Alpha-Olefine
7%	Kraton G 1650

Dieser Kerzengrundstoff weist gleiche Eigenschaften auf, wie vorstehend beschrieben, jedoch tritt der Wech sel zwischen von Trübung zu Transparenz und schließlich hin zu klar erst bei ca. 23°C ein.

Beispiel 3

50%	Weißöl (OOW 065)
33%	Poly-Alpha-Olefine
10%	Butylstearat
7%	Kraton G 1650

Es ergeben sich wieder im wesentlichen gleiche Eigen schaften, wobei jedoch hier der Wechsel von Trübung über Transparenz zur Klarheit im Temperaturbereich von 10°C auftritt.

Beispiel 4

40%	Weißöl (OOW 065)
10%	C18-C20
33%	Poly-Alpha-Olefine
10%	Butylstearat
7%	Kraton G 1650

Es ergeben sich hier praktisch gleiche Eigenschaften wie bei dem zuvor unter 3. beschriebenen Kerzengrund stoff.

Beispiel 5

40%	Weißöl (OOW 065)
53%	niedrigschmelzende Paraffinfraktion
7%	Kraton G 1650

Hierbei ergibt sich ein Wechsel von Trübung über Transpa renz bis Klarheit bei ca. + 30°.

Beispiel 6

65%	Weißöl OOW 065
10%	C18-C20
19%	Myritol 312
6%	Kraton

Hier ergibt sich ein Wechsel von Trübung über Transpa rent bis hin zur Klarheit bei ca. 10°C.

Beispiel 7

65%	Weißöl OOW 065
15%	Butylstearat
10%	C18/C20
8%	Kraton G 1650

Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt lich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims

1. Kerzengrundstoff zur Herstellung einer Kerze mit einem Kerzenkörper, wobei der Kerzengrundstoff teilwei se aus Weißöl und einem Copolymer besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerzengrundstoff weiter als Bestandteil synthetisches Paraffin der Kettenlänge C18 bis C20 aufweist.

2. Kerzengrundstoff nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerzengrund stoff als Bestandteil weiterhin Poly-Alpha-Olefine aufweist.

3. Kerzengrundstoff nach einem oder mehreren der vorher gehenden Ansprüche ober insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerzengrundstoff weiterhin als Bestandteil niedrigschmelzende Paraffinfraktionen auf weist.

4. Kerzengrundstoff nach einem oder mehreren der vorher gehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerzengrundstoff als Bestand teil weiterhin aus natürlichen Fetten und Ölen gewonne ne und durch chemische Umwandlungen hergestellte Produk te wie etwa Butylstearat aufweist.

5. Kerzengrundstoff nach einem oder mehreren der vorher gehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymer ein Diblock, Tribl ock, Radialblock oder Multiblock-Copolymer ist.

6. Verfahren zum Herstellen eines Kerzengrundstoffes für eine Kerze mit transparentem Kerzenkörper, wobei der Kerzengrundstoff teilweise aus Weißöl und einem Copolymer besteht, dadurch gekennzeichnet, daß durch Zugabe von synthetischen Paraffinen im Bereich der Kettenlängen C18 bis C20 ein temperaturabhängiger Wech sel zwischen Trübung und klarer Durchsichtigkeit des Kerzenkörpers eingestellt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerzengrundstoff zu ca. 60 bis 95% aus einer Mischung aus Weißöl und syntheti schen Paraffin im Kettenlängenbereich von C18 bis C20 besteht und daß eine Wechseltemperatur durch eine Anrei cherung oder Verminderung des Paraffinanteils der Mi schung eingestellt wird.

8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 oder 7 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich net, daß durch etwa gleichberechtigte Anteile von Weiß öl und den synthetischen Paraffinen eine Wechseltempera tur von ca. 20°C eingestellt wird.

9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymer ein Diblock, Triblock, Radialblock oder Multiblock-Copolymer ist.