DE19750172C1 - DNA mit Promotor-Aktivität für Zellzyklus-Gen - Google Patents
DNA mit Promotor-Aktivität für Zellzyklus-GenInfo
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- C12N15/09—Recombinant DNA-technology
- C12N15/63—Introduction of foreign genetic material using vectors; Vectors; Use of hosts therefor; Regulation of expression
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine DNA mit Promotor-Aktivität, die in Ver
bindung mit einem Zellzyklus-Gen stehen kann, ein eine solche DNA enthalten
des System und die Verwendung beider.
Zellzyklus ist die Bezeichnung für den Zeitraum und die Vorgänge zwischen zwei
Zellteilungen. Bei eukaryotischen Zellen umfaßt der Zellzyklus vier Phasen,
nämlich die Phasen G1, S, G2 und M. G1 und G2 sind die Phasen, in denen sich
die Zelle für die DNA-Synthese in der S-Phase bzw. für die Mitose in der M-Pha
se vorbereitet. Der Zellzyklus unterliegt einer genauen Kontrolle. Als wichti
ger Kontrollpunkt wird dabei der Übergang von der G1- zur S-Phase angesehen.
Die Kontrolle des Zellzyklus ist allerdings im Detail noch nicht verstanden. Insbe
sondere ist nicht bekannt, welche Faktoren für eine gestörte Kontrolle des
Zellzyklus, wie sie bei Tumoren vorliegt, verantwortlich sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt so mit die Aufgabe zugrunde, ein Mittel bereitzu
stellen, mit dem die Kontrolle des Zellzyklus untersucht und gegebenenfalls in sie
eingegriffen werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände in den Patentansprüchen
erreicht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine DNA mit Promotor-Aktivi
tät, die in Verbindung mit einem Zellzyklus-Gen stehen kann, wobei die DNA
gemäß Anspruch 1 charakterisiert ist.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis des Anmelders, daß das als
ein Mitose-Protein bekanntes Centromer-Protein C (CENP-C) auch am Übergang
der G1- zur S-Phase beteiligt ist. Der Anmelder hat erkannt, daß dabei die
maximale Expression von CENP-C in der G1-Phase liegt. Ferner hat er den DNA-Be
reich mit Promotor-Aktivität von CENP-C identifiziert, charakterisiert und
herausgefunden, daß dieser wichtige Kontrollmotive des Zellzyklus in Form von
DNA-Bindungsstellen für Transkriptionsfaktoren, wie der E2F-Familie, enthält.
Desweiteren hat der Anmelder gefunden, daß der DNA-Bereich durch Tumor
suppressor-Proteine, wie pRB und p107, reguliert wird. Dies läßt vermuten, daß
CENP-C bei hoher Expression onkogene Eigenschaften besitzt.
Erfindungsgemäß werden diese Erkenntnisse dazu genutzt, eine DNA mit Promo
tor-Aktivität bereitzustellen, die in Verbindung mit einem Zellzyklus-Gen, ins
besondere dem Gen für CENP-C, stehen kann, wobei die DNA die Basensequenz
von Fig. 1 oder eine hiervon durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche
Sequenz umfaßt. Die DNA von Fig. 1 wurde als pUC18/5386 bei der DSMZ
(Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen) am
5. August 1997 unter DSM 11671 hinterlegt.
Der Ausdruck "eine durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche Se
quenz" weist darauf hin, daß die DNA von Fig. 1 oder ein Teil davon Additionen
Deletionen, Substitutionen und/oder Inversionen von ein oder mehreren Basen
paaren aufweis n kann. Eine solche DNA weist ebenfalls eine Promotor-Aktivität
auf und ist durch Hybridisierung mit der DNA von Fig. 1 oder
einem Teil davon ermittelbar. Der Ausdruck "Hybridisierung" weist auf eine
Hybridisierung unter üblichen Bedingungen, insbesondere bei 20°C unter dem
Schmelzpunkt der als Probe verwendeten DNA, hin. Zum Nachweis einer Promo
tor-Aktivität können übliche Verfahren verwendet werden. Beispielsweise kann
ein Reporter-Gen, z. B. ein Luciferase-Gen, an das 3'-Ende der auf ihre Promotor-Ak
tivität hin zu testenden DNA ligiert werden. Das erhaltene DNA-Molekül kann
in Zellen transfiziert und die Expression des Luciferase-Gens bestimmt werden,
wodurch die Promotor-Aktivität nachgewiesen wird.
In bevorzugter Ausführungsform umfaßt eine erfindungsgemäße DNA die folgen
den Basenpaare der Basensequenz von Fig. 1:
-438/+1527;
-276/+1527;
-65/+1527;
+87/+1527;
-438/+746;
-438/+596;
-438/+407;
-438/+212.
-276/+1527;
-65/+1527;
+87/+1527;
-438/+746;
-438/+596;
-438/+407;
-438/+212.
Eine erfindungsgemäße DNA kann als solche oder in einem System mit jeglicher
anderen DNA vorliegen. Letztere ist vorzugsweise eine zu transkribierende DNA,
wie ein Reporter-Gen, z. B. ein Luciferase-Gen, oder ein Struktur-Gen. Der Fach
mann weiß, in welcher Weise er eine erfindungsgemäße DNA mit einer anderen,
insbesondere einer zu transkribierenden DNA, verbinden kann. Auch sind ihm
hierzu geeignete Vektoren bekannt. Ergänzend wird auf Maniatis, T. et al.,
Molecular Cloning, A Laboratory Manual (1982), Cold Spring Harbour Laborato
ry, verwiesen.
Mit einem vorstehenden System, insbesondere einem, das eine erfindungs
gemäße DNA zusammen mit einem Reporter-Gen umfaßt, ist es möglich, die
Promotor-Aktivität einer erfindungsgemäßen DNA unter den verschiedensten
Bedingungen zu testen. Damit können Substanzen gefunden werden, mit denen
die Promotor-Aktivität beeinflußt werden kann. Solche Substanzen können
aktivierend bzw. inhibierend sein.
Eine erfindungsgemäße DNA kann in Verbindung mit einem Zellzyklus-Gen,
insbesondere dem Gen für CENP-C, stehen. Somit stellt eine erfindungsgemäße
DNA ein Mittel dar, die Kontrolle des Zellzyklus zu untersuchen bzw. besser zu
verstehen. Ferner wird durch die angesprochenen Substanzen eine Möglichkeit
gegeben, regulierend in die Kontrolle des Zellzyklus einzugreifen. Solches bietet
sich besonders an, wenn die Kontrolle des Zellzyklus gestört ist, wie es bei
Tumoren der Fall ist. Insofern stellt die vorliegende Erfindung eine Möglichkeit
dar, therapeutisch bei Tumorerkrankungen eingreifen zu können.
Desweiteren wird durch die vorliegende Erfindung die Möglichkeit gegeben, ein
Struktur-Gen zeitlich gezielt zu exprimieren. Dies kann große Bedeutung für
gentherapeutische Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Tumorbehandlung,
haben.
Fig. 1 zeigt die Basensequenz einer erfindungsgemäßen DNA. Diese
umfaßt 772 bp Promotorbereich, 18 bp Exon 1, 1140 bp Intron 1,
48 bp Exon2 und 1669 bp Intron2 des CENP-C-Gens. Ferner sind
DNA-Bindungsstellen für die in nachstehend er Tabelle 1 aufgeführ
ten Transkriptionsfaktoren angegeben.
Tabelle 1
Fig. 2 zeigt DNA-Konstrukte, in denen eine erfindungsgemäße DNA mit
einem Luciferase-Gen verbunden ist, und die Expression des letzte
ren. Die DNA-Konstrukte sind durch die Angabe (±) charakteri
siert und die Expression des Luciferase-Gens ist in % angegeben.
Die vorliegende Erfindung wird durch das Beispiel erläutert.
Ausgehend von der Basensequenz von Fig. 1 wurden 8 DNA-Konstrukte herge
stellt, in denen eine erfindungsgemäße DNA mit einem Luciferase-Gen verbun
den wurde. Als Vektor wurde der bekannte Vektor pXP1 verwendet, der das
Luciferase-Gen enthält. Die erhaltenen DNA-Konstrukte wurden zur Transfektion
von NIH3T3-Zellen verwendet und es wurde die Luciferase-Aktivität in üblicher
Weise bestimmt. Kontrollen, die keine erfindungsgemäße DNA enthielten,
zeigten keine Expression des Luciferase-Gens.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß eine erfindungsgemäße DNA eine Promotor-Aktivität
aufweist, wobei jene der erfindungsgemäßen DNA (-438/+1527) am stärksten
ist.
Claims (15)
1. DNA mit Promotor-Aktivität, umfassend die Basensequenz von Fig. 1,
wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist, oder eine hiervon durch ein
oder mehrere Basenpaare unterschiedliche Sequenz, wobei letztere Se
quenz mit der DNA von Fig. 1 hybridisiert und eine Promotor-Aktivität
aufweist.
2. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare -438/+1527 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
3. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare -276/+1527 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
4. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare -65/+1527 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
5. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare +87/+1527 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
6. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare -438/+746 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
7. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare -438/+596 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
8. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare -438/+407 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
9. DNA nach Anspruch 1, wobei die DNA die Basenpaare -438/+212 der
Basensequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist,
umfaßt.
10. System, umfassend eine DNA nach einem der Ansprüche 1-9 und eine
zu transkribierende DNA.
11. System nach Anspruch 10, wobei die zu transkribierende DNA ein Repor
ter-Gen ist.
12. System nach Anspruch 10, wobei die zu transkribierende DNA ein Struk
tur-Gen ist.
13. Verwendung der DNA nach einem der Ansprüche 1-9 bzw. des Systems
nach Anspruch 10 oder 11 zur Untersuchung der Kontrolle des Zellzyklus.
14. Verwendung der DNA nach einem der Ansprüche 1-9 bzw. des Systems
nach Anspruch 10 oder 11 zur Identifizierung von die DNA nach einem
der Ansprüche 1-9 aktivierenden bzw. inhibierenden Substanzen.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei die Substanzen zur Regulierung
der Kontrolle des Zellzyklus eingesetzt werden.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1997150172 DE19750172C1 (de) | 1997-11-12 | 1997-11-12 | DNA mit Promotor-Aktivität für Zellzyklus-Gen |
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ID=7848525
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---|---|
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US20040076956A1 (en) * | 2000-04-06 | 2004-04-22 | Alexander Olek | Diagnosis of diseases associated with dna repair |
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WO1994028127A1 (en) * | 1993-05-24 | 1994-12-08 | Imperial Cancer Research Technology Limited | Cancer treatment |
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- 1997-11-12 DE DE1997150172 patent/DE19750172C1/de not_active Expired - Fee Related
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1998
- 1998-11-11 WO PCT/DE1998/003397 patent/WO1999024605A2/de active Application Filing
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Title |
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Maniatis T. et al., Molecular Cloning, 1982, Cold Spring Harbour Laboratory * |
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WO1999024605A3 (de) | 1999-07-29 |
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