DE19750075A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen und Aufbringen von Deckeln aus einer Werkstoffbahn, insbesondere Deckblattfolien aus einer dünnen Kunststoffolienbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen und Aufbringen von Deckeln aus einer Werkstoffbahn, insbesondere Deckblattfolien aus einer dünnen KunststoffolienbahnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zum Herstellen und Aufbringen
von Deckeln aus einer Werkstoffbahn, insbesondere Deckblattfolien aus einer dünnen
Kunststoffolienbahn auf in einer vorbewegten Verpackungslinie neben- und hintereinan
der angeordnete, gefüllte und zu verschließende Behälter, vorzugsweise Becher aus
Kunststoff.
Ein Verfahrensablauf der vorbeschriebenen Art ermöglicht eine Vorrichtung zum
Herstellen und Aufsetzen von Deckein, wie sie im einzelnen in der DE-C 22 59 556
beschrieben ist. Bei dieser bekannten Vorrichtung werden an einer ersten Arbeitsstation
aus einem über Umlenkrollen abgezogenen Folienband Deckblattfolien mit Hilfe einer
Stanzeinrichtung ausgestanzt und die ausgestanzten Deckel bzw. Deckblattfolien
nacheinander auf ein Transportband abgelegt, welches die Deckel zu einer zweiten
Station führt. In der zuletzt genannten Arbeitsstation werden die vom Transportband
überführten Deckel bzw. Deckblattfolien mit Hilfe von geeigneten Werkzeugen auf die
Behälter bzw. Becher aufgesetzt. Für das Erzeugen bzw. Herstellen der Deckel bzw.
Deckblattfolien und deren Aufsetzen auf die mit einem Produkt gefüllten Becher bzw.
Behälter sind mithin zwei Arbeitsstationen und ein zwischen diesen angeordnetes
Überführungsorgan erforderlich.
Es ist auch bekannt, beispielsweise für Kunststoffbecher Deckel zu verwenden, die aus
einer relativ dicken Aluminium- oder Kunststoffolie ausgestanzt und dann in einem
Vorratsmagazin bis zu ihrer Verarbeitung gestapelt werden. Es lassen sich aber nur
solche ausgestanzten Deckel in einem Magazin stapeln, die eine bestimmte Material
stärke aufweisen.
Wenn jedoch aus verfahrenstechnischen oder aus Kostengründen Deckel bzw.
Deckblattfolien eingesetzt werden sollen, die aus einer sehr dünnen, vornehmlich
hauchdünnen, Werkstoffbahn bzw. einer Kunststoffolie hergestellt werden sollen, so läßt
sich dies nicht ohne weiteres verwirklichen, weil insbesondere Deckblattfolien aus einer
Kunststoffolie aufgrund ihrer Eigenelastizität und/oder einer elektrostatischen Aufladung
nach dem Ausstanzen sich sofort einrollen und deshalb nicht stapelfähig sind. Selbst
durch entsprechende Versteifungssicken kann dieser Einrolleffekt nicht verhindert
werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen und
Aufbringen von Deckeln aus einer Werkstoffbahn, insbesondere Deckblattfolien aus
einer dünnen Kunststoffolienbahn, der eingangs genannten Art vorzuschlagen, durch
das sich insbesondere Deckblattfolien aus dünnster Kunststoffolie sicher und bei
vergleichsweise hohen Taktzahlen herstellen und auf Behälter bzw. Becher aufbringen
lassen.
Diese Aufgabe wird in verfahrensmäßiger Hinsicht dadurch erreicht, daß die von einer
Bevorratung abgezogene Werkstoffbahn bzw. Kunststoffolienbahn über die Einfüllöff
nung der zu verschließenden Behälter bzw. Becher gezogen und an deren Einfüllrand
befestigt, vorzugsweise aufgesiegelt wird und aus dieser im wesentlichen zeitgleich mit
dem Befestigungs- bzw. Siegelvorgang die Deckel bzw. Deckblattfolien ausgeschnitten
werden.
Der grundlegende Verfahrensablauf gemäß der Erfindung sieht mithin vor, das Siegeln
und Ausschneiden der Deckel bzw. Deckblattfolien quasi zusammen in einem Arbeits
gang zu vollziehen. Auf diese überraschend einfache Weise wird sichergestellt, daß sich
die Deckel bzw. Deckblattfolien nicht mehr selbst aufrollen können, da sie durch den
Siegelverbund am Behälter bzw. Becherrand festgehalten bzw. angesiegelt sind.
Das Aufbringen und Aufsiegeln der Deckel bzw. Deckblattfolien kann bei intermittierend
arbeitender Verpackungslinie durchgeführt werden, d. h. während des Siegelns und
Schneidens bleibt die kombinierte Arbeitsstation örtlich unverändert. Jedoch ist es auch
denkbar, das Aufbringen bzw. Aufsiegeln und Ausschneiden der Deckel bzw. Deckblatt
folien während der Vorbewegung der Verpackungslinie durchzuführen, beispielsweise in
der Weise, daß das Aufbringen bzw. Aufsiegeln und Ausschneiden kontinuierlich und
deckungsgleich mit der Vorbewegung der Verpackungslinie erfolgt. In diesem Fall wird
die Deckblattfolie kontinuierlich bewegt.
Eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung zum Herstellen und Aufbringen von
Deckeln aus einer Werkstoffbahn, insbesondere einer Deckblattfolie aus einer dünnen
Kunststoffolienbahn, auf in einer vorbewegten Verpackungslinie neben- und hintereinan
der angeordnete gefüllte Behälter, vorzugsweise Becher aus Kunststoff mit einer
Schneideinrichtung und einer Siegeleinrichtung zum Ausschneiden und Aufbringen der
Deckel bzw. Deckblattfolien, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schneideinrich
tung und die Siegeleinrichtung in einer gemeinsamen Arbeitsstation der Verpackungsli
nie angeordnet sind.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Schneideinrichtung in die
Siegeleinrichtung integriert ist, aber auch dadurch, daß die Siegeleinrichtung in die
Schneideinrichtung integriert ist.
In beiden Fällen ist wichtig, daß die Schneideinrichtung einen im wesentlichen senkrecht
zur Bewegungsebene der Werkstoff- bzw. Kunststoffolienbahn geführt verstellbaren
Schneidkörper mit einem zentrisch angeordneten Schneidmesser, eine mit dem
Schneidmesser zusammenwirkende, gleichfalls geführt verstellbare Matrize, sowie einen
zwischen letzterer und dem Schneidmesser angeordneten, geführt verstellbaren
Niederhalter aufweist. In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist das
Schneidmesser mit einem Schneidkörper mit einer im wesentlichen ringförmig gestalte
ten und kronenförmig angeschnittenen Schneide versehen. Dabei ist die Ringausneh
mung des Schneidkörpers in ihren Abmessungen größer als die umfänglichen Außen
maße eines erwärmbaren Siegelkopfes der Siegeleinrichtung ausgebildet. Insbesondere
durch diese spezielle Anordnung ergibt sich eine besonders raumsparende Anordnung
der Kombinationseinrichtung aus Schneid- und Siegeleinrichtung. Vor allen Dingen wird
durch den Siegelkopf gewissermaßen ein innerer Niederhalter gebildet, der neben dem
eigentlichen Niederhalter beim Siegeln und Schneiden der Werkstoffbahn bzw.
Kunststoffolienbahn eine ein ausgezeichnetes Arbeitsergebnis gewährleistende
Ausrichtung bzw. Festhalten des auszuschneidenden bzw. zu siegelnden Bereichs der
Kunststoffolienbahn gewährleistet.
Es versteht sich, daß eine besonders einwandfreie Qualität hinsichtlich des Siegelns und
Ausschneidens nur dann erreicht werden kann, wenn die einzelnen Bauelemente der
Schneideinrichtung und Siegeleinrichtung besonders optimal geführt sind. Um dies zu
erreichen, weist die komplette Arbeitsstation insbesondere eine Ausgestaltung auf, wie
sie in den Ansprüchen 8 bis 13 enthalten ist.
Eine derart ausgebildete bzw. geführte Schneid- und Siegeieinrichtung macht es
besonders einfach, die einzelnen Baugruppen der Schneid- und Siegeleinrichtung über
Schnellverbindungen miteinander zu verbinden und/oder die Energieversorgung über
Steckkupplungen vorzunehmen und/oder als formatflexible Baueinheiten auszubilden,
die über eine zentrale Schraube leicht von der vorhandenen Traverse gelöst und dann
gewechselt werden können.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Füll- und Verschließmaschine mit
Darstellung der Anordnung und des Verlaufs einer Kunststoffolienbahn in
perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung des Folienverlaufs in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 3 einen vertikalen Teilschnitt durch die kombinierte Arbeitsstation mit einer
Schneid- und Siegeleinrichtung,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der Einrichtung am Beginn des
Arbeitsablaufs,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 6,
Fig. 8 eine weitere Darstellung der Einrichtung im Zustand der eingespannten
Deckblattfolie,
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 8,
Fig. 10 die Gesamteinrichtung in der Schneidstellung,
Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 10,
Fig. 12 eine vergrößerte Darstellung der Schneid- und Siegeleinrichtung in der
Endstellung der Schneideinrichtung,
Fig. 13 die Gesamteinrichtung in einer Reinigungsstellung,
Fig. 14 einen Schnitt nach der Linie XIV-XIV der Fig. 13 und
Fig. 15 einen Ausschnitt aus einer Füll- und Verschließmaschine mit der erfindungs
gemäß ausgebildeten Kombinationseinrichtung von der Bedienseite der Ma
schine her gesehen.
In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung eine nur andeutungsweise dargestellte Füll- und
Verschließmaschine 1 gezeigt. Vorzugsweise an der Bedienseite der Maschine ist
eine Bevorratung bzw. eine Abwicklung 2 für eine Werkstoffbahn, beispielsweise eine
Kunststoffolienbahn 3, dargestellt, die von der Abwicklung 2 über Umlenkstangen 4 in
die Maschine eingeführt werden kann. Aus dieser Kunststoffolienbahn 3 werden in weiter
unten näher beschriebener Weise Deckel bzw. Deckblattfolien ausgeschnitten. Der
Abfallstreifen der Werkstoffbahn bzw. Kunststoffolienbahn läßt sich an einer Aufwicklung
5 aufwickeln.
Ein etwas detaillierterer Aufbau dieser Einrichtung für den Verlauf der Kunststoffolien
bahn 3 ist in Fig. 2 gezeigt. Daraus ergibt sich, daß die Kunststoffolienbahn 3 etwas
oberhalb von hintereinander liegenden Zellenblechen bzw. Bechertaschen 6 angeordnet
sind, die in weiter unten näher beschriebener Weise in der Maschine gelagert und
angetrieben sind. Wie der Fig. 2 weiterhin zu entnehmen ist, wird die Kunststoffolien
bahn durch eine eine Schneideinrichtung und eine Siegeleinrichtung aufweisende
kombinierte Arbeitsstation 7 geführt, von der in Fig. 2 im hier interessierenden Umfang
lediglich eine hebbare und absenkbare Traverse 8 dargestellt ist.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die formatflexibel ausgebildeten Zellentaschen bzw.
Zellenbleche 6 durch eine Antriebskette 9, je nach Maschinentyp kontinuierlich oder aber
intermittierend angetrieben werden können, wie das bei Füll- und Verschließmaschinen
allgemein üblich und bekannt ist. Die Zellenbleche bzw. Bechertaschen sind an ihrer
Unterseite durch eine Abstützeinrichtung 11 abgestützt. In ihrem mittleren Teil besitzen
sie wenigstens eine Aufnahmeöffnung 12 für einen Behälter bzw. einen Becher 13 aus
Kunststoff, der mit seinem Einfüllrand 14 in der Ausnehmung 12 gelagert ist. Die
Ausnehmung 12 für den Becher 13 ist zentrisch zu einer Schneideinrichtung 15 und
Siegeleinrichtung 16 angeordnet, die weiter unten näher erläutert werden. In jedem Fall
ist die Anordnung so getroffen, daß die Bauelemente der Schneideinrichtung 15 und der
Siegeleinrichtung 16 an der Traverse 8 aufgehängt sind und zwar unter Verwendung
einer zentralen Befestigungsschraube 17, die in einem Aufhängebalken 18 befestigt ist.
Nach Lösen der zentralen Befestigungsschraube 17 kann die Einrichtung rasch
gewechselt werden.
Eine Aufnahmeplatte 31 steht über Säulen 19 eines Viersäulengestells 21 mit einer
Matrize 22 in Verbindung. Oberhalb dieser Matrize ist ein Niederhalter 23 angeordnet,
der eine zentrale Ringausnehmung 24 aufweist, die den Hindurchtritt einer ringförmigen
und kronenartig angeschnittenen Schneide 26 eines Schneidkörpers 27 eines Schneid
messers 28 aufweist. Ebenso kann ein Siegelkopf 29 durch die genannte Ringausneh
mung 24 bis auf die oberhalb der Einfüllöffnung der Becher liegende Kunststoffolien
bahn 3 aufgesetzt werden.
Das Schneidmesser 28 ist seinerseits über Haltestangen 32 mit der Aufnahmeplatte 31
verschraubt. Die Anordnung der Säulen 19 und der Haltestangen 32 ergibt sich
insbesondere aus Fig. 4. Daraus ist auch ersichtlich, daß sowohl das Schneidmesser
28 als auch der Niederhalter 23 jeweils versetzt zueinander liegende, jeweils diametral
gegenüberliegende und unterschiedlich lange Führungskörper 33, 34 und 35, 36
aufweisen. Dabei greifen die kurzen und langen Führungskörper des Schneidmessers
und des Niederhalters teilweise taschenförmig ineinander, wodurch sich eine vergleichs
weise geringe Bauhöhe ergibt. Aus Fig. 5 ist schließlich ersichtlich, daß der Niederhal
ter 23 und das Schneidmesser 28 über Bolzen 37 und Federn 38 elastisch abgestützt
und dadurch auf Abstand gehalten sind.
Zur Siegeleinrichtung 16 gehört ferner ein Siegelzylinder 39, der über eine Befesti
gungseinrichtung 41 (s. auch Fig. 11) mit einem Reinigungszylinder 42 verbunden ist,
der seinerseits an der Aufnahmeplatte 31 aufgehängt ist. Während der Siegelzylinder 39
über eine Führungslasche 43 an den Säulen 19 bzw. Haltestangen 32 gehalten ist,
durchdringt der Reinigungszylinder 42 eine weitere Führungslasche 44, die auf an den
Säulen 19 des Säulengestells 21 befestigten Stellringen 45 abgestützt sind. Auf der
oberen Führungslasche 44 sind jeweils die Säulen 19 umgebende Abstützfedern 46
abgestützt, die im Zusammenhang mit der Aufnahme eines weiter unten näher
erläuterten Überhubs bei den einzelnen Arbeitsvorgängen eine Rolle spielen.
In nicht dargestellter Weise kann die Energieversorgung der integrierten Schneid- und
Siegeleinrichtung über Steckkupplungen erfolgen. Zweckmäßig hat es sich auch
erwiesen, wenn die Schneid- und Siegeleinrichtung und/oder die Bechertransporteinrich
tung einen modularen Aufbau aufweisen.
Die Funktion einer integrierten Schneid- und Siegeleinrichtung wird im folgenden näher
erläutert.
In der in Fig. 3 gezeigten Ausgangsstellung mit der Referenzebene 0 befinden sich die
einzelnen Bauelemente in der dargestellten Lage. Das Kunststoffolienband 3 und die
formatflexibel ausgebildeten Bechertaschen 6 befinden sich konzentrisch unterhalb der
geöffneten Schneid- und Siegeleinrichtung, d. h. die Matrize 22, der Niederhalter 23 und
der Schneidkörper 27 befinden sich alle mit Abstand zu der oberhalb des Einfüllrandes
14 des Bechers 13 liegenden Kunststoffolienbahn 3. Während die Lage der Matrize 22
und des Schneidmessers 28 über die Säulen 19 und die Haltestangen 32 eingehalten
wird, wird der Abstand zwischen dem Niederhalter 23 und dem Schneidmesser 28 durch
die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Abstützeinrichtung 37, 38 eingehalten. Aus Fig. 4
ist schließlich noch ersichtlich, daß das Schneidmesser 28 in der Draufsicht eine runde
Form mit einseitig tangentialer Aufrißlasche aufweist.
In Fig. 6 ist der Beginn des sogenannten Gleichlaufs bei einer kontinuierlich laufenden
Becherfüll- und -verschließmaschine dargestellt, d. h. die formatflexiblen Bechertaschen
6, das Kunststoffolienband 3 und die kombinierte Station mit Schneideeinrichtung 15 und
Siegeleinrichtung 16 fahren kontinuierlich und deckungsgleich. Dabei wird die Traverse
8, z. B. durch einen Servomotor angetrieben, stetig über den gesamten Hub 1 vertikal
nach unten bewegt.
Bei Erreichen des Hubpunktes 1 stellt sich nachfolgend beschriebene Situation ein:
Die Matrize 22 sitzt auf der durch die Abstützeinrichtung 11 abgestützten Bechertasche bzw. dem Zellenblech 6 auf. Der Siegelzylinder 39 ist druckbeaufschlagt, der Siegelkopf 29 ist unten. Dabei ist die Kunststoffolie 3 noch nicht eingespannt, jedoch steht der Niederhalter 23 unmittelbar oberhalb der Kunststoffolienbahn 3. Das Schneidmesser 28 hat sich um die Wegstrecke (Bezugsreferenz 0 bis Hubpunkt 1) vertikal nach unten bewegt. Ein ausgehend von der Ausgangsstellung 0 bis zum Hubpunkt 1 abzüglich der in Fig. 3 gezeigten Höhe h für den Abstand zwischen der Oberseite des Zellenblechs 6 und der Unterseite der Matrize 22 einstellender Überhub hü hat sich über die Druckfe dern 46 des Viersäulengestells 21 an der Aufnahmeplatte 31 eingestellt und ist dort mit hü 1 bezeichnet.
Die Matrize 22 sitzt auf der durch die Abstützeinrichtung 11 abgestützten Bechertasche bzw. dem Zellenblech 6 auf. Der Siegelzylinder 39 ist druckbeaufschlagt, der Siegelkopf 29 ist unten. Dabei ist die Kunststoffolie 3 noch nicht eingespannt, jedoch steht der Niederhalter 23 unmittelbar oberhalb der Kunststoffolienbahn 3. Das Schneidmesser 28 hat sich um die Wegstrecke (Bezugsreferenz 0 bis Hubpunkt 1) vertikal nach unten bewegt. Ein ausgehend von der Ausgangsstellung 0 bis zum Hubpunkt 1 abzüglich der in Fig. 3 gezeigten Höhe h für den Abstand zwischen der Oberseite des Zellenblechs 6 und der Unterseite der Matrize 22 einstellender Überhub hü hat sich über die Druckfe dern 46 des Viersäulengestells 21 an der Aufnahmeplatte 31 eingestellt und ist dort mit hü 1 bezeichnet.
In Fig. 8 ist die Kunststoffolie 3 eingespannt. In dieser Phase ist das komplette System
immer noch im Gleichlauf. Die Traverse 8 ist nun am Hubpunkt 2 angelangt, worauf sich
die nachfolgend beschriebene Situation ergibt:
Die Matrize 22 befindet sich nach wie vor in der in Fig. 6 gezeigten Stellung, d. h. sie liegt auf der Bechertasche bzw. dem Zellenblech 6 auf. Der Siegelzylinder 39 ist immer noch ausgefahren, so daß der Siegelkopf 29 auf dem Kunststoffolienband 3 aufliegt. Der erwärmte Siegelkopf beginnt nunmehr das Kunststoffolienband 3 auf dem Becherrand 14 des Bechers 13 aufzusiegeln.
Die Matrize 22 befindet sich nach wie vor in der in Fig. 6 gezeigten Stellung, d. h. sie liegt auf der Bechertasche bzw. dem Zellenblech 6 auf. Der Siegelzylinder 39 ist immer noch ausgefahren, so daß der Siegelkopf 29 auf dem Kunststoffolienband 3 aufliegt. Der erwärmte Siegelkopf beginnt nunmehr das Kunststoffolienband 3 auf dem Becherrand 14 des Bechers 13 aufzusiegeln.
Die Folie ist zwischen dem Niederhalter 23 und der Matrize 22 durch die Kräfte der
gespannten Druckfedern 38 infolge eines immer größer werdenden Hubs an der
Traverse 8 eingespannt. Auf der Innenseite ist die Kunststoffolie zusätzlich durch den
Siegelkopf festgehalten, so daß dieser gewissermaßen als zusätzlicher Niederhalter
fungiert.
Der Schneidkörper 27 befindet sich jetzt am Kunststoffolienband 3 und steht kurz vor
dem Schneidevorgang, um Deckel bzw. Deckblattfolien aus dem Kunststoffolienband 3
auszuschneiden.
In Fig. 10 und auch in der vergrößerten Darstellung der Fig. 12 ist das Schneidemes
ser 28 in seiner Endstellung gezeigt. Das komplette System befindet sich nach wie vor
im Gleichlauf. Die Traverse 8 hat jetzt den Hubpunkt 3, d. h. den maximalen Traversen
hub erreicht. Die Situation hat sich wie folgt eingestellt:
Die Position der Matrize 22 ist nach wie vor die gleiche wie in den Fig. 6 und 8.
Die Position der Matrize 22 ist nach wie vor die gleiche wie in den Fig. 6 und 8.
Der Siegelvorgang ist abgeschlossen, so daß der Siegelzylinder 39 wieder eingefahren
werden kann.
Die Druckkräfte zwischen dem Niederhalter 23 und der Matrize 22 bzw. auf das
dazwischen gespannte Kunststoffolienband 3 sind nun auf dem Maximalwert.
Das Schneidmesser 28 befindet sich in seiner Endstellung. Der Deckel bzw. die
Deckblattfolie ist aus dem Kunststoffolienband 3 durch den kronenförmig angeschnitte
nen Schneidkörper 27 ausgestochen bzw. ausgeschnitten worden.
Die Traverse 8 kann wieder in ihre Ausgangsstellung zurückfahren.
In Fig. 13 ist eine Reinigungsstellung der Einrichtung dargestellt. Der Siegelzylinder 39
und der Reinigungszylinder 42 sind eingefahren. Der Siegelkopf 29 kann jetzt von
eventuellen Verunreinigungen gesäubert werden.
In Fig. 15 ist ein Ausschnitt einer Füll- und Verschließmaschine von der Bedienseite mit
vier kompletten Schneide- und Siegeleinrichtungen in jeweils einer kombinierten
Arbeitsstation dargestellt. Angeschraubt an die Traverse 8 stehen diese deckungsgleich
und im gleichen Abstand über den Bechertaschen 6. Bei einer möglichen Längung der
Bechertaschenkette 9 können die Aufhängungen und damit die Schneidestationen und
Siegelkopfstationen entsprechend korrigiert werden.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht nur auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist, sondern im Rahmen der Ansprüche auch Abänderungen zuläßt. So ist es
grundsätzlich auch denkbar, eine kombinierte und integrierte Schneid- und Siegeleinrich
tung bei einer Füll- und Verschließmaschine einzusetzen, wenn diese absatzweise bzw.
diskontinuierlich betrieben wird. In diesem Fall befindet sich die kombinierte Arbeitsstati
on mit Schneideinrichtung und Siegeleinrichtung während des Siegelvorgangs und des
Schneidvorgangs im Stillstand.
Claims (22)
1. Verfahren zum Herstellen und Aufbringen von Deckeln aus einer Werkstoffbahn,
insbesondere Deckblattfolien aus einer dünnen Kunststoffolienbahn auf in einer
vorbewegten Verpackungslinie neben- und hintereinander angeordnete, gefüllte und
verschließbare Behälter, vorzugsweise Becher aus Kunststoff, dadurch gekennzeich
net, daß die von einer Bevorratung abgezogene Werkstoffbahn bzw. Kunststoffolien
bahn über die Einfüllöffnung der zu verschließenden Behälter bzw. Becher gezogen und
an deren Einfüllrand befestigt, vorzugsweise aufgesiegelt wird und aus dieser im
wesentlichen zeitgleich mit dem Befestigungs- bzw. Siegelvorgang die Deckel bzw.
Deckblattfolien ausgeschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen bzw.
Aufsiegeln und Ausschneiden der Deckel bzw. Deckblattfolien während der Vorbewe
gung der Verpackungslinie erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen bzw.
Aufsiegeln und Ausschneiden der Deckel bzw. Deckblattfolien kontinuierlich und
deckungsgleich mit der Vorbewegung der Verpackungslinie erfolgt.
4. Vorrichtung zum Herstellen und Aufbringen von Deckeln aus einer Werkstoffbahn,
insbesondere Deckblattfolien aus einer dünnen Kunststoffolienbahn (3) auf in einer
vorbewegten Verpackungslinie neben- und hintereinander angeordnete, gefüllte
Behälter, vorzugsweise Becher (13) aus Kunststoff, mit einer Schneideinrichtung (15)
und einer Siegeleinrichtung (16) zum Ausschneiden und Aufbringen der Deckel bzw.
Deckblattfolien, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung (15) und die
Siegeleinrichtung (16) in einer gemeinsamen Arbeitsstation (7) der Verpackungslinie
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung
(15) in die Siegeleinrichtung (16) integriert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegeleinrichtung (16)
in die Schneideinrichtung (15) integriert ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Schneideinrichtung (15) ein im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsebe
ne der Werkstoff- bzw. Kunststoffolienbahn (3) geführt verstellbares Schneidmesser (28)
mit einem Schneidkörper (27) sowie einer zentrisch angeordneten Schneide (26), ferner
eine mit dem Schneidmesser (28) zusammenwirkende, gleichfalls geführt verstellbare
Matrize (22) sowie einen zwischen letzterer und dem Schneidmesser (28) angeordneten,
geführt verstellbaren Niederhalter (23) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Schneidkörper (27) eine im wesentlichen ringförmig gestaltete und eine
kronenförmig angeschnittene Schneide (25) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Ringausnehmung des Schneidkörpers (27) in ihren Abmessungen größer
als die umfänglichen Außenmaße eines erwärmbaren Siegelkopfes (29) der Siegelein
richtung (16) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Siegelkopf (29) unabhängig von Hubbewegungen des Schneidmessers
(28), des Niederhalters (23) und der Matrize (22) durch eine im wesentlichen zentrisch
zwischen einem Führungsgestänge (21) der Schneideinrichtung (15) angeordnete
Betätigungseinrichtung anhebbar und absenkbar ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Führungsgestänge der Schneideinrichtung (15) ebenso wie die Betäti
gungseinrichtung der Siegeleinrichtung an einem Aufhängbalken (18) befestigt ist, der
seinerseits über eine zentrale Befestigungsschraube (17) an einer durch ein Antriebsag
gregat, vorzugsweise durch einen Servomotor, im wesentlichen vertikal verstellbaren
Traverse (8) lösbar befestigt ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß das Führungsgestänge der Schneideinrichtung (15) von einem Mehrsäulen-,
vorzugsweise einem Viersäulengestell (21) gebildet ist, deren Säulen (19) mit ihrem
unteren Ende mit der Matrize (22) verschraubt sind und deren obere Enden gegenüber
einer Aufnahmeplatte (31) verspannt sind und gegenüber diesem entgegen der Wirkung
von Abstützfedern (46) im Umfang eines sich jeweils beim Absenken der Matrize (22),
des Niederhalters (23) und des Schneidmessers (27) einstellenden Überhubs (hü 1 bis
3) verstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß der Schneidkörper (27) des Schneidmessers (28) und der Niederhalter (23)
jeweils über zwei diametral gegenüberliegende, unterschiedlich lange Führungskörper
(33, 34 bzw. 35, 36) auf den Säulen (19) des Viersäulengestells (21) gleitbeweglich
gelagert sind.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß die unterschiedlich langen Führungskörper (33, 34) des Schneidmessers (28)
und die (35, 36) des Niederhalters (23) versetzt zueinander angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem Schneidmesser (28) und dem Niederhalter (23) eine nachgiebige
Abstützung (37, 38) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß das Schneidmesser (28) über Haltestangen (32) mit der Aufnahmeplatte (31)
verschraubt ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Säulen (19) des Viersäulengestells (21) und/oder die Haltestangen (32)
über eine Führungslasche (43) auch zur Führung der Betätigungseinrichtung der
Siegeleinrichtung (16) dienen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrich
tung neben einem Siegelzylinder (39) einen Reinigungszylinder (42) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Siegelzylin
der (39) und der Reinigungszylinder (42) über eine Befestigungseinrichtung (41)
miteinander verbunden sind.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 19, dadurch gekennzeich
net, daß die Energieversorgung der integrierten Schneide- und Siegeleinrichtung über
Steckkupplungen erfolgt.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß die Schneide- und Siegeleinrichtung und/oder der Bechertransporteinrichtung
einen modularen Aufbau aufweisen.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 21, dadurch gekennzeich
net, daß der Abfallstreifen der Werkstoffbahn bzw. Kunststoffolienbahn (3) aufgewickelt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150075 DE19750075C2 (de) | 1997-11-12 | 1997-11-12 | Verfahren zum Heraustrennen von Deckblattfolien aus einer Kunststoffolienbahn und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150075 DE19750075C2 (de) | 1997-11-12 | 1997-11-12 | Verfahren zum Heraustrennen von Deckblattfolien aus einer Kunststoffolienbahn und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens |
Publications (2)
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