DE19750069A1 - Akkumulatorenbatterie mit Temperiervorrichtung - Google Patents
Akkumulatorenbatterie mit TemperiervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Akkumulatorenbatterie mit mehreren Rundzellen, deren Zellwände
mit einer Temperiervorrichtung in engem wärmeleitenden Kontakt stehen.
Hochbelastbare Batteriesysteme stellen eine wichtige Schlüsselkomponente für künftige
Hybridfahrzeuge dar. Kennzeichen dieser Hybridfahrzeug-Batterien sind hohe Anforderun
gen an deren Leistung bei relativ kleinem Energieinhalt. Typische Energieinhalte liegen da
bei im Bereich von 3 bis 10 kWh. Die geforderten Leistungen bei Ladung und Entladung für
ein typisches Fahrzeug können dabei bis zu 100 kW betragen. Neben dem reinen elektri
schen Betrieb für Kurzstrecken ist bei den Hybridfahrzeugen auch ein Mischbetrieb vorgese
hen, bei dem die Batterie als Energiequelle für eine verbesserte Beschleunigung benutzt
wird. Schnelles Nachladen und hohe Entladeleistungen sind insbesondere bei dieser Be
triebsart erforderlich. Naturgemäß sind die hohen Lade- und Entladeleistungen mit hohen
internen Verlusten verbunden, die als Wärme in der Batterie anfallen. Die in der Batterie
anfallenden Wärmeverluste entstehen im Innern der Zellen in den vom Lade- und Entlade
strom durchflossenen Teilen. Sie kann nur über die Oberfläche durch Strahlung, Konvektion
und Wärmeleitung (z. B. über den Boden oder die Mantelfläche) abgeführt werden. Bei
großen Akkumulatorenbatterien ist das Verhältnis von Oberfläche zum Volumen so ungün
stig, daß die im normalen Lade- und Entladebetrieb erzeugte Wärme erst bei Betriebstem
peraturen oberhalb der für die Lebensdauer der Energiespeicher zuträglichen Werte abge
geben werden kann. Die Folge ist eine Einschränkung der Nutzung durch notwendige Ab
kühlungspausen oder eine reduzierte Lebensdauer. In großen Akkumulatorenbatterien mit
50 bis 300 Zellen kann sich zwischen Batteriemitte und Batterierand ein Temperaturgefälle
von 5 bis 10 Kelvin einstellen. Aufgrund unterschiedlicher Zellentemperaturen wird dann der
Voll-Ladezustand, durch die Temperaturabhängigkeit der Ladungsaufnahme und weiterer
Prozesse wie Wasserstoffentwicklung oder Sauerstoffrekombination in wäßrigen Batterie
systemen bedingt, zu unterschiedlichen Zeiten erreicht. Bei beschränkter Ladezeit führt dies
zum Auseinanderlaufen des Ladezustandes der einzelnen Zellen und schließlich nach
Überlastung der Zellen mit niedrigem Ladezustand zu deren Ausfall. In ähnlicher Weise trifft
das auch für Akkumulatorenbatterien für rein elektrisch betriebene Straßenfahrzeuge zu.
Wegen der von den Automobilherstellern favorisierten Spannungslage von 300 bis 400 Volt
muß eine Akkumulatorenbatterie auf Basis eines Nickel-Metallhydrid-Systems aus ca. 300
Einzelzellen bestehen. In Abhängigkeit von den geforderten Energieinhalten der Akkumula
torenbatterie werden deshalb Zellen mit Kapazitäten zwischen 7 und 25 Ah gefordert. Zellen
mit einer solchen Kapazität werden vorzugsweise als Rundzellen gefertigt, weil der Herstel
lungsaufwand zur Fertigung solcher Zellen relativ gering ist. Eine aus Rundzellen aufgebaute
Akkumulatorenbatterie wird in der DE-A 43 26 943 beschrieben. Die Zellen sind dabei in ei
nem rechteckigen Kasten in der Weise angeordnet, daß die Stirnseiten der Zellen frei sind.
Als Kühlung ist eine Luftströmung vorgesehen, die die durch die zwickelförmigen Hohlräume
zwischen den Zellen gebildeten Kanäle nutzt. Hauptsächlich wegen der beschriebenen in
ternen Zellenverluste erfährt eine solche Akkumulatorenbatterie bei einem typischen Hoch
lastbetrieb eine schnelle Erwärmung, der mit einer gewöhnlichen Luftkühlung nur schwer zu
begegnen ist. Einer der Gründe hierfür ist die mit 1,01 kJ/kg.K sehr geringe Wärmekapazität
der Luft. Ein typischer Zyklenbetrieb z. B. eines aus 300 Zellen mit je 10 Ah Kapazität beste
henden Akkumulatorenbatterie sieht wie folgt aus:
Ladung 1: 100 A (5 sec); Ladeleistung: ca. 44 kW; Ladeenergie: 61 Wh;
Ladung 2: 30 A (15,5 sec); Ladeleistung: ca. 13 kW; Ladeenergie: 56 Wh;
Entladung: 120 A (8 sec); Entladeleistung: ca. 42 kW; Entladeenergie: 93 Wh;
Pause: 31,5 sec; Verlustleistung: ca. 1600 W.
Ladung 2: 30 A (15,5 sec); Ladeleistung: ca. 13 kW; Ladeenergie: 56 Wh;
Entladung: 120 A (8 sec); Entladeleistung: ca. 42 kW; Entladeenergie: 93 Wh;
Pause: 31,5 sec; Verlustleistung: ca. 1600 W.
Die Energiedifferenz von ca. 22% zwischen Ladung und Entladung ist durch unterschiedli
che Spannungslagen bedingt. Diese sind eine Folge von Ohm'schen Verlusten während des
Zellenbetriebes sowie der Hysterese bei der Einzelpotentialkennlinie der positiven Nickel
hydroxid-Elektrode.
Fig. 4 zeigt, daß sich eine mit Luft von 20°C gekühlte Batterie bei einer 80minütigen Be
triebsdauer auf Werte oberhalb 60°C erwärmt, wobei in Abhängigkeit von der Zellengröße
und der Anordnung der einzelnen Zelle (Nähe Lufteinlaß oder Luftauslaß) große Tempe
raturunterschiede zwischen den einzelnen Zellen auftreten.
Für Akkumulatorenbatterien, die aus prismatischen Zellen aufgebaut sind, ist eine Flüssig
kühlung der Zellen bekannt. So werden z. B. in der Gebrauchsmusterschrift G 92 10 384
plattenförmige, flüssigkeitsdurchströmte Kühlkörper offenbart, die jeweils zwischen den
großen Seitenflächen benachbarter Zellen angeordnet werden. Die aus den einzelnen Zellen
und den zwischen ihnen befindlichen Kühlkörpern bestehende Akkumulatorenbatterie wird
durch einen Batterietrog zusammengehalten. Solche Zellen stellen den bevorzugten Typ für
Traktionsbatterien dar. Plattenförmige Kühlkörper sind für Rundzellen wegen des dabei ver
bleibenden Zwickelvolumens problematisch. Den Vorteilen druckstabiler und günstig zu ferti
gender Rundzellen stehen die Nachteile entgegen, daß das Zwickelvolumen zwischen den
Rundzellen elektrochemisch nicht nutzbar ist und daß das Volumen und damit das Gewicht
der eingesetzten Temperierflüssigkeit steigt, wodurch die gravimetrische Energiedichte der
Akkumulatorenbatterie erniedrigt wird.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine aus mehreren Rundzellen bestehende
Akkumulatorenbatterie mit einer Temperiervorrichtung anzugeben, die es gestattet, eine
Vielzahl von Rundzellen unter Verzicht auf einen Batterietrog, lagefixiert kompakt anzuord
nen und effektiv zu temperieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Akkumulatorenbatterie gelöst, wie sie in An
spruch 1 definiert ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den An
sprüchen 2 bis 7 dargelegt.
Die Akkumulatorenbatterie besteht danach aus mehreren in mindestens einer Reihe ange
ordneten Rundzellen, die durch eine Temperiervorrichtung aus mindestens zwei von einem
Kühlmedium durchströmten Hohlkörpern in ihrer räumlichen Lage zueinander fixiert werden,
wobei die Hohlkörper auf ihren großen Seiten halbkreisförmige Ausbuchtungen aufweisen,
deren Radien etwa denen der Zellen entsprechen. Durch die erfindungsgemäße Akkumula
torenbatterie kann auf einen zusätzlichen Batterietrog oder -behälter verzichtet werden. Das
die Hohlkörper durchströmende Kühlmedium wird auf Temperaturen zwischen +10°C und
+45°C gehalten, damit die Zellen in dem für ihren Betrieb günstigen Temperaturbereich ar
beiten. Die erfindungsgemäße Akkumulatorenbatterie kann mit Hilfe der Temperiervorrich
tung bei Bedarf auch erwärmt werden.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 5 beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 - die Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Akkumulatorenbatterie,
Fig. 2 - die Schnittdarstellung entlang der Linie A-A,
Fig. 3 - die Schnittdarstellung entlang der Linie B-B,
Fig. 4 - den Temperaturverlauf einer luftgekühlten Hochleistungsbatterie und
Fig. 5 - den Temperaturverlauf in einer erfindungsgemäßen Akkumulatorenbatterie.
Gemäß den Fig. 1-3 sind die Zellen 1 der Akkumulatorenbatterie in Reihen in der
Weise angeordnet, daß die Zellen 1 zu den Zellen der nächsten Reihe auf Lücke stehen.
Eine Reihe von Zellen 1 wird dabei immer von zwei vom Temperiermedium durchströmten
Hohlkörpern 2 fixiert. Der über die Stirnseiten 3 der Zellen 1 greifende Rand 4 der Hohlkör
per 2 verhindert eine Lageveränderung der Zellen 1 in deren Längsrichtung. Die Hohlkörper
2 besitzen einen die Zellenreihen verlängerten Randbereich 5, auf dem die Zu- und Ablauf
stutzen 6 so angeordnet sind, daß sie den Zu- und Ablaufstutzen 6 des die nächste Reihe
umschließenden Hohlkörpers 2 gegenüber liegen. Die die letzten Reihen der Zellen 1 um
schließenden Hohlkörper 2 besitzen nur auf der den Zellen 1 zugewandten großen Seite
Ausbuchtungen 7. Vorteilhafterweise werden die Kontaktflächen zwischen Rundzellenober
fläche und der Oberfläche der aufnehmenden halbkreisförmigen Ausbuchtungen 7 mit einem
Wärmeleitmedium versehen, das zusätzlich zur Verbesserung des Wärmeübergangs bei
trägt. Die beschriebenen Hohlkörper 2 werden vorteilhafterweise als Blasformkörper aus
Kunststoff hergestellt. Damit wird zum einen eine kostengünstige Herstellung erreicht, zum
anderen dient der Hohlkörper 2 gleichzeitig als elektrische Isolation der Zellen 1 untereinan
der. Die Zellen 1 haben im allgemeinen einen Stahlmantel, der mit dem negativen Pol der
Zellen in Verbindung steht. Die Hohlkörper 2 können auch aus Metall gefertigt sein, wenn für
eine elektrische Isolation zwischen der Zellenoberfläche und dem Hohlkörper 2 gesorgt ist.
Im Falle eines metallischen Zellengehäuses kann dies durch das Aufbringen einer dünnen
elektrisch isolierenden Lackschicht erreicht werden, wobei diese den Wärmetransfer kaum
beeinträchtigt. Wegen des geringen Gewichts werden die metallischen Hohlkörper 2 dann
vorzugsweise aus Aluminium hergestellt. Der für elektrische Isolationszwecke wichtige
Oberflächenfilm wird dann vorteilhafterweise durch Eloxieren hergestellt. Selbst bei relativ
geringen Schichtdicken wird dadurch eine gute Isolationswirkung erzielt, die die Wärmeleit
fähigkeit kaum beeinflußt. Alternativ dazu können die Zellen 1 auch mit einem Kunststoffge
häuse versehen werden, so daß auf eine elektrische Isolationsschicht auf den metallischen
Hohlkörpern 2 verzichtet werden kann.
Fig. 4 zeigt den Temperaturverlauf in einer luftgekühlten Akkumulatorenbatterie, die gemäß
dem oben beschriebenen Lade- und Entlademodus betrieben wird. Die Kühlung wird mit 150
m3/h Luft von 20°C vorgenommen, wobei die Temperatur der wärmsten Zelle (⬩) gegenüber
der kühlsten Zelle () innerhalb von 120 Minuten um ca. 40°C steigt und Absolutwerte von
ca. 70°C erreicht.
Fig. 5 zeigt den Temperaturverlauf in einer erfindungsgemäßen Akkumulatorenbatterie, die
gemäß dem oben beschriebenen Lade- und Entlademodus betrieben wird. Die umlaufende
Temperierflüssigkeit wird dabei durch einen externen Wärmetauscher auf einem
Temperaturniveau von ca. 30°C gehalten. Bei einer Umlaufrate von 100 l Wasser/h steigt
das durchschnittliche Temperaturniveau der Batterie nur auf ca. 36°C, wobei die maximalen
Temperaturdifferenzen in der Batterie zwischen den wärmsten Zellen (⬩) und den kühlsten
Zelle () einen Wert von 5 K im wesentlichen nicht übersteigen. Für die Temperierung der
Zellen der Akkumulatorenbatterie wird vorzugsweise ein Glykol/Wasser-Gemisch eingesetzt.
Claims (8)
1. Akkumulatorenbatterie mit mehreren Rundzellen, deren Zellenwände mit einer Temperier
vorrichtung in einem engen, wärmeleitenden Kontakt stehen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperiervorrichtung aus mindestens zwei von einem Temperiermedium durch
strömten Hohlkörpern (2) besteht, die halbkreisförmige Ausbuchtungen (7) aufweisen, de
ren Radien etwa denen der Zellen (1) entsprechen und die so angeordnet sind, daß sie
die Zellen (1) in ihrer räumlichen Lage zueinander fixieren.
2. Akkumulatorenbatterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zellenreihe
von zwei Hohlkörpern (2) eingeschlossen ist, wobei die jeweils letzte Zellenreihe durch
einen Hohlkörper (2) abgeschlossen wird, der nur auf der den Zellen (1) zugewandten
Seite Ausbuchtungen (7) aufweist.
3. Akkumulatorenbatterie nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zellenreihen auf Lücke zueinander angeordnet sind.
4. Akkumulatorenbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hohlkörper (2) einen über die Zellenreihen hinausreichenden Randbereich (5) be
sitzen, in dem sich die Zu- und Ablaufstutzen (6) für das Temperiermedium befinden.
5. Akkumulatorenbatterie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu- und Ab
laufstutzen (6) der einzelnen Hohlkörper (2) sich gegenüberliegen.
6. Akkumulatorenbatterie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hohlkörper (2) einen die Stirnseiten (3) der Zellen (1) überlappen
den Rand (4) besitzen.
7. Akkumulatorenbatterie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet daß die Hohlkörper (2) im Blasformverfahren aus Kunststoff hergestellt
sind.
8. Akkumulatorenbatterie einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Temperiermedium ein Wasser/Glykol-Gemisch verwendet wird.
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DE59811506T Expired - Lifetime DE59811506D1 (de) | 1997-11-12 | 1998-10-12 | Akkumulatorenbatterie mit Temperiervorrichtung |
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