DE19749992A1 - Verfahren und Anordnung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit Magerbetrieb - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit MagerbetriebInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Anordnung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit
Magerbetrieb, wobei im eingeschalteten Magerbetrieb eine
Einrichtung aktiviert wird, die das Kraftstoff-Luft-Gemisch
im Brennraum in erhöhte Bewegung versetzt und die
Einrichtung deaktiviert wird, wenn vom Magerbetrieb auf
stöchiometrischen Betrieb umgeschaltet wird.
Wie aus der DE 44 18 112 A1 hervorgeht, ist es insbesondere
wegen der Verringerung des Kraftstoffverbrauchs bekannt,
Brennkraftmaschinen nur dann, wenn eine hohe Leistung
verlangt wird - im oberen Lastbereich und bei Vollast des
Motors - bei stöchiometrischem Luft-Kraftstoff-Verhältnis
(λ = 1) zu betreiben, dagegen bei niedrigerer Last und
Leerlauf ein mageres Luft-Kraftstoff-Verhältnis
einzustellen.
Beim Magerbetrieb wird der Kraftstoff mit einem
Luftüberschuß verbrannt. Mit steigendem Luftüberschuß
verschlechtert sich aber die Zündfähigkeit des Kraftstoff-
Luft-Gemisches. Damit eine sichere Zündung des mageren
Gemisches gewährleistet ist, werden Vorrichtungen verwendet,
die eine erhöhte Bewegung des Kraftstoff-Luftgemisches im
Brennraum des Motors erzeugen und damit die Entflammbarkeit
verbessern. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus
der EP 0112494 A1 oder der DE 36 19 956 A1 bekannt. Es handelt
sich dabei um eine Einrichtung, mit der die Ventile des
Brennraums variabel steuerbar sind. Durch eine Veränderung
der Ventilstellungen kann nämlich im Brennraum eine
Verwirbelung des Gemisches hervorgerufen werden.
Die genannte Vorrichtung zur Verbesserung der Bewegung des
Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum des Motors wird immer
dann aktiviert, wenn auf Magerbetrieb umgeschaltet wird und
deaktiviert, wenn vom Magerbetrieb auf stöchiometrischen
Betrieb übergegangen wird. Es gibt also einen
Betriebsbereich, in dem eine verstärkte Bewegung des
Kraftstoff-Luft-Gemisches stattfindet und einen
Betriebsbereich in dem die Gemischbewegung geringer ist.
Beim Umschalten zwischen beiden Bereichen treten
Gemischinhomogenitäten auf, die das abgegebene Moment des
Motors beeinflussen, wodurch wiederum das Fahrverhalten des
Fahrzeugs beeinträchtigt wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Anordnung der eingangs genannten Art
anzugeben, die bewirken, daß Ein- und Abschaltvorgänge der
Vorrichtung zur Erhöhung der Gemischbewegung einen möglichst
geringen Einfluß auf das Motormoment haben.
Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1
bzw. des Anspruchs 4 dadurch gelöst, das nach Einschalten
der Einrichtung zur Erhöhung der Bewegung des Kraftstoff-
Luft-Gemisches die Kraftstoffmenge für eine vorgebbare
Zeitdauer verringert und nach Abschalten der Einrichtung die
Kraftstoffmenge für eine vorgebbare Zeitdauer erhöht wird.
Mit diesen Maßnahmen wird verhindert, daß beim Einschalten
der Vorrichtung zur Erhöhung der Gemisch-Bewegung kein zu
fettes Gemisch entsteht und beim Abschalten der Einrichtung
kein zu mageres Gemisch gebildet wird. Damit werden
Gemischinhomogenitäten, die das Motormoment beeinflussen,
weitgehend verringert.
Gemäß Unteransprüchen ist es vorteilhaft, daß der Beginn der
Kraftstoff-Verringerung nach dem Einschalten der Einrichtung
zur Verstärkung der Gemisch-Bewegung und der Beginn der
Kraftstoff-Erhöhung nach dem Abschalten der Einrichtung
jeweils einer von der Motordrehzahl abhängigen Kennlinie
entnommen wird, und daß das Maß für die Kraftstoff-Erhöhung
bzw. -verringerung jeweils einer von der Motordrehzahl
abhängigen Kennlinie entnommen wird.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels wird nachfolgend die Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Funktionsdiagramm zur Bemessung einer Mehr- bzw.
Mindermenge an Kraftstoff beim Zu- oder Abschalten einer
Einrichtung zur Erhöhung der Gemisch-Bewegung im Brennraum
und
Fig. 2 ein Zeitdiagramm dieser Zu- und Abschaltvorgänge.
Es wird von einem Motor ausgegangen, der nur im oberen
Lastbereich und bei Vollast mit einem stöchiometrischen
Kraftstoff-Luft-Gemisch, ansonsten aber mit einem mageren
Gemisch betrieben wird. Um der Abnahme der Zündfähigkeit
eines mageren Kraftstoff-Luft-Gemisches entgegenzuwirken,
ist eine Einrichtung vorgesehen, die das Kraftstoff-Luft-
Gemisch im Brennraum des Motors in eine erhöhte Bewegung
versetzt, wodurch sich die Entflammbarkeit des Gemisches
verbessert. Sobald also der Motor auf Magerbetrieb
umschaltet, wird diese Einrichtung aktiviert, und beim
Übergang vom Magerbetrieb auf den stöchiometrischen Betrieb
wird die Einrichtung wieder deaktiviert.
Beim Einschalten der Einrichtung zur Erzeugung einer höheren
Gemisch-Bewegung entsteht kurzzeitig eine verminderte
Zylinderfüllung, also ein zu fettes Gemisch. Beim Abschalten
der Einrichtung dagegen entsteht kurzzeitig eine vergrößerte
Zylinderfüllung, also ein zu mageres Gemisch. Diese
Gemischinhomogenitäten führen zu einer Schwankung des
Motormoments. Um den Einfluß der Ein- bzw. Abschaltung der
Einrichtung auf das Motordrehmoment zu verringern, wird der
Anfettung des Gemisches nach dem Einschalten der Einrichtung
dadurch entgegengewirkt, daß die eingespritzte
Kraftstoffmenge für eine vorgebbare Zeitdauer verringert
wird. Die kurzzeitige Abmagerung des Gemisches nach dem
Abschalten der Einrichtung wird dadurch kompensiert, daß für
eine vorgebbare Zeitdauer die eingespritzte Kraftstoffmenge
erhöht wird.
Die Steuerung für die kurzzeitige Verringerung bzw. Erhöhung
der Kraftstoffmenge in Abhängigkeit vom Ein- bzw. Abschalten
der Einrichtung zur Erhöhung der Gemisch-Bewegung wird nun
anhand des in Fig. 1 dargestellten Funktionsdiagramms und
des in Fig. 2 dargestellten Zeitdiagramms erläutert.
Ein Bit B_drk kennzeichnet den Ein- bzw. Abschaltvorgang der
nicht dargestellten Einrichtung zur Erhöhung der Gemisch-
Bewegung im Brennraum des Motors. Wie das Zeitdiagramm in
Fig. 2 verdeutlicht, befindet sich das Bit B_drk zunächst
im nicht gesetzten Zustand, das heißt, der Motor befindet
sich im Magerbetrieb und die Einrichtung zur Erhöhung der
Gemisch-Bewegung ist eingeschaltet. Zum Zeitpunkt t1 geht
der Motor über in einen oberen Lastbereich, der Magerbetrieb
wird umgeschaltet auf stöchiometrischen Betrieb; damit wird
die Einrichtung zur Erhöhung der Gemisch-Bewegung
abgeschaltet und das Bit B_drk gesetzt. Nach einer gewissen
Zeit des stöchiometrischen Betriebes erfolgt zum Zeitpunkt
t2 wiederum ein Umschalten in den Magerbetrieb, die
Einrichtung für die Erhöhung der Gemisch-Bewegung wird
eingeschaltet und damit das Bit B_drk wieder zurückgesetzt.
Das beschriebene Bit B_drk liegt, wie Fig. 1 zeigt, an
einem ersten Verzögerungsglied VZ1 und einem zweiten
Verzögerungsglied VZ2 an. Auf das erste Verzögerungsglied
VZ1 folgt eine erste Entscheiderstufe E1 und auf das zweite
Verzögerungsglied VZ2 folgt eine zweite Entscheiderstufe E2.
Die erste Entscheiderstufe E1 gibt an seinem Ausgang ein
Signal ab, wenn eine positive Flanke des Bits B_drk
erscheint, wenn nämlich die Einrichtung zur Erhöhung der
Gemisch-Bewegung abgeschaltet wird. Die zweite
Entscheiderstufe E2 gibt nur dann ein Ausgangssignal ab,
wenn eine negative Flanke des Bits B_drk erscheint, was bei
Einschalten der Vorrichtung zur Erhöhung der Gemisch-
Bewegung der Fall ist.
Mit dem Ausgangssignal der Entscheiderstufe E1 wird über
eine monostabile Kippstufe TF1 ein Schalter S1 von einem
Zustand 0.0 auf den Ausgang eines Schaltblocks mit einer
Kennlinie KLF1 umgelegt. Nach einer Verzögerungszeit T1
schaltet die Kippstufe TF1 den Schalter wieder auf den
Zustand 0.0 zurück.
Die Kennlinie KLF1 liefert in Abhängigkeit von der
Motordrehzahl n ein Maß für die Erhöhung der
Kraftstoffmenge, die erforderlich ist, um die Abmagerung des
Gemisches nach Abschalten der Einrichtung für die Erhöhung
der Gemisch-Bewegung erforderlich ist. Der aus der Kennlinie
KLF1 entnommene Wert wird über den Schalter S1 auf einen
Verknüpfungspunkt ADD geführt, in dem er einem Gemischfaktor
fri additiv überlagert wird. Dieser Gemischfaktor fri steht
für das aktuelle Kraftstoff-Luft-Gemisch, bei dem die
unerwünschte Anfettung bzw. Abmagerung des Gemisches
unmittelbar nach dem Zuschalten bzw. Abschalten der
Einrichtung für die Erhöhung der Gemisch-Bewegung auftritt.
Stellt dagegen die zweite Entscheiderstufe E2 eine negative
Flanke des Bits B_drk fest, so bewirkt eine zweite
monostabile Kippstufe DF2 ein Umschalten eines zweiten
Schalters S2 vom Zustand 0 auf den Eingang eines
Schaltblocks mit der Kennlinie KLF2. Die Kennlinie KLF2 gibt
in Abhängigkeit von der Motordrehzahl n ein Maß für die
Verringerung der Kraftstoffmenge unmittelbar nach Zuschalten
der Einrichtung zur Erhöhung der Gemisch-Bewegung an. Für
die Zeitdauer T2, in der die monostabile Kippstufe TF2 den
Schalter S2 auf den Ausgang des Schaltblocks mit der
Kennlinie KLF2 gelegt hat, wird der aus der Kennlinie KLF2
entnommene Wert für die Verringerung der Kraftstoffmenge dem
Verknüpfungspunkt ADD zugeführt und dieser Wert vom
aktuellen Gemischfaktor fri subtrahiert.
Der am Ausgang des Verknüpfungspunktes ADD entnehmbare
kompensierte Gemischfaktor fro ist also in dem Fall des
Abschaltens der Einrichtung für die Erhöhung der Gemisch-
Bewegung gegenüber dem aktuellen Gemischfaktor fri erhöht
und in dem anderen Falle des Zuschaltens der Einrichtung
verringert.
Die Wirkungsweise des in Fig. 1 dargestellten
Funktionsdiagramms wird durch das Zeitdiagramm in Fig. 2
nochmals verdeutlicht. Wie der Verlauf des Gemischfaktors
fro am Ausgang des Verknüpfungspunktes ADD zeigt, entspricht
dieser Gemischfaktor fro bis zum Zeitpunkt t1 einem
Gemischfaktor frim im Magerbetrieb. Zum Zeitpunkt t1 erfolgt
die Umschaltung vom Magerbetrieb in den stöchiometrischen
Betrieb, das heißt, der Gemischfaktor fro steigt auf den
Gemischfaktor friv an. Nach einer Verzögerungszeit T1, die
das erste Verzögerungsglied VZ1 verursacht, erfolgt für die
Zeitdauer T1, vorgegeben durch die monostabile Kippstufe TF1
die aus dem Kennfeld KLF1 herausgelesene Erhöhung des
Gemischfaktors fro. Die Erhöhung des Gemischfaktors fro
erfolgt also nicht unmittelbar mit Abschalten der
Einrichtung für die Erhöhung der Gemisch-Bewegung zum
Zeitpunkt t1 sondern um eine gewisse Zeit T1 verzögert.
Diese Verzögerungszeit T1 wird einer von der Motordrehzahl n
abhängigen Kennlinie KLT1 entnommen.
Erfolgt nun zum Zeitpunkt t2 wiederum ein Übergang in den
Magerbetrieb und damit ein Einschalten der Einrichtung für
die Erhöhung der Gemisch-Bewegung, so wird nach einer
Verzögerungszeit T2 der Gemischfaktor fro um die von der
zweiten monostabilen Kippstufe TF2 vorgegebene Zeit T2 um
den aus der Kennlinie KLF2 abgeleiteten Wert vermindert.
Die Zeiten T1, T1 und T2, T2 und das Maß für die Erhöhung
bzw. Verringerung der Kraftstoffmenge während der Zeiten T1
und T2 werden durch die Kennlinien KLF1, KLT1, KLF2, KLT2 so
optimiert, daß sich das Umschalten vom Magerbetrieb auf
stöchiometrischem Betrieb und umgekehrt möglichst wenig auf
das Motormoment auswirkt. Während in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel in Fig. 1 die Zeiten T1 und T2 für die
Erhöhung bzw. Verringerung der Kraftstoffmenge durch die
monostabilen Kippstufen TF1, TF2 vorgegeben sind, ist es
auch möglich, diese Zeiten T1 und T2 aus drehzahlabhängigen
Kennlinien zu entnehmen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit
Magerbetrieb, wobei im eingeschalteten Magerbetrieb eine
Einrichtung aktiviert wird, die das Kraftstoff-Luft-Gemisch
im Brennraum in erhöhte Bewegung versetzt und die
Einrichtung deaktiviert wird, wenn vom Magerbetrieb auf
stöchiometrischen Betrieb umgeschaltet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Einschalten der Einrichtung die
Kraftstoffmenge für eine vorgebbare Zeitdauer (T2)
verringert wird und daß nach Abschalten der Einrichtung die
Kraftstoffmenge für eine vorgebbare Zeitdauer (T1) erhöht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beginn der Kraftstoff-Verringerung nach dem Einschalten
der Einrichtung und der Beginn der Kraftstoff-Erhöhung nach
dem Abschalten der Einrichtung jeweils einer von der
Motordrehzahl (n) abhängigen Kennlinie (KLT1, KLT2)
entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Maß für die Kraftstoff-Erhöhung bzw. -Verringerung
jeweils einer von der Motordrehzahl (n) abhängigen Kennlinie
(KLF1, KLF2) entnommen wird.
4. Anordnung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit
Magerbetrieb, welche eine Einrichtung aufweist, die bei
eingeschaltetem Magerbetrieb das Kraftstoff-Luft-Gemisch im
Brennraum in erhöhte Bewegung versetzt und bei
abgeschaltetem Magerbetrieb deaktiviert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel (KLT1, VZ1, E1, TF1, KLF1, S1,
KLT2, VZ2, E2, TF2, KLF2, S2, ADD) vorhanden sind, die nach
Einschalten der Einrichtung die Kraftstoffmenge für eine
vorgebbare Zeitdauer (T2) verringern und nach Abschalten der
Einrichtung die Kraftstoffmenge für eine vorgebbare
Zeitdauer (T1) erhöhen.
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