DE19749494A1 - Höhenverstellbarer Arbeitstisch - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen höhenverstellbaren Arbeitstisch, bestehend aus einem aus mindestens drei mit Abstand voneinander angeordneten, über einen gemeinsamen Antrieb längenveränderbaren Stützbeinen zur Aufnahme einer Arbeitsplatte, wobei jedes Stützbein aus einem Außenrohr und mindestens einem relativ dazu verschiebbaren Innenrohr besteht.

Es sind Arbeitstische, die auch als Schreibtische oder Werkbänke zu bezeichnen sind, bekannt, die aus einem me­ tallischen Gestell bestehen, welches eine Arbeitsplatte trägt. In Abhängigkeit von den durchzuführenden Arbeiten bzw. den Personen, die an dem Arbeitstisch arbeiten, ist es vielfach erforderlich, die Höhenlage der Arbeitsplatte zu verändern und damit den jeweiligen Erfordernissen anzupas­ sen. Um dies zu erreichen, weist das Gestell längenverän­ derbare Stützbeine auf, die jeweils aus einem Außenrohr und mindestens einem relativ dazu verschiebbaren Innenrohr be­ steht. Zur Längenveränderung der Stützbeine sind dieselben jeweils mit einer Spindel versehen, die von einer gemeinsa­ men Antriebseinrichtung in der ihnen zugeordneten Mutter gedreht werden können. Allen Stützbeinen ist ein gemeinsa­ mer, mechanischer oder elektrischer Antrieb anzugeordnet, über den die Arbeitsplatte angehoben oder abgesenkt werden kann. Diese Ausgestaltung setzt voraus, daß beispielsweise alle vier Stützbeine eines Arbeitstisches an genau vorgege­ benen Punkten angeordnet sind, damit eine gleichmäßige Ver­ stellung aller Stützbeine über den Antrieb erfolgen kann. Dies setzt eine rechteckige, runde oder ovale Form der Ar­ beitsplatte voraus.

Es sind jedoch auch besonders, beispielsweise winklig ge­ formte Arbeitsplatten bekannt, bei dem die Stützbeine an den unterschiedlichsten Stellen angeordnet sind. Derartige Arbeitsplatten können jedoch in ihrer Arbeitshöhe, die zwi­ schen 680 und 820 mm liegen kann, nicht verändert werden. Dies bedeutet, daß solche Arbeitsplatten nicht an die durchzuführenden Arbeiten bzw. an die daran arbeitenden Personen angepaßt werden können.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen höhenverstellbaren Arbeitstisch so auszugestalten, daß er auch bei einer komplizierten Form der Arbeitsfläche in sei­ ner Höhenlage, beispielsweise zwischen 680 und 820 mm gleichmäßig und insbesondere problemlos verstellt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Er­ findung bei einem höhenverstellbaren Arbeitstisch der ein­ gangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß das Außen­ rohr und das Innenrohr jedes Stützbeines über jeweils ein Zugglied in ihrer Länge vergrößerbar sind und daß das Zug­ glied jedes Stützbeines über mindestens eine Umlenkrolle an eine gemeinsame, von dem Antrieb beaufschlagbare Zugeinheit.

Durch diese Ausgestaltung kann der gesamte Arbeitstisch, auch bei äußerst komplizierter Form, gleichmäßig angehoben werden: Das Absenken des Arbeitstisches bzw. der Arbeits­ platte erfolgt durch das Eigengewicht, wobei dies immer ein entsprechendes Lösen des Antriebes voraussetzt.

Weitere Merkmale eines höhenverstellbaren Arbeitstisches gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-7 offenbart.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigen

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Arbeitsplatte eines Ar­ beitstisches gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen Schnitt durch ein Stützbein des Arbeits­ tisches der Fig. 1 und

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Antriebseinheit des Arbeitstisches gemäß Fig. 1.

In der Fig. 1 der Zeichnung ist ein beispielsweise als Schreibtisch dienender Arbeitstisch 1 gezeigt, dessen Ar­ beitsplatte 2 aus drei Teilen zusammengesetzt ist und die eine winkelförmige Gestalt aufweist. Die Arbeitsplatte 2 besteht dabei aus einem Mittelteil 2a und zwei winklig zueinander verlaufenden Seitenteilen 2b. Der Fig. 1 der Zeichnung ist ferner zu entnehmen, daß sich die Arbeits­ platte 2 über insgesamt acht Stützbeine 3 auf dem Boden abstützt. Unterhalb des Mittelteiles 2a der Arbeitsplatte 2 befinden sich vier Stützbeine 3, während jedes Seitenteil 2b an seinem äußerem Ende auf zwei Stützbeinen 3 aufliegt. Alle Stützbeine 3 sind vollkommen gleich ausgebildet und jeweils für sich getrennt unterhalb der Arbeitsplatte 2 befestigt. Eine gestellartige Verbindung zwischen den ein­ zelnen Stützbeinen 3 ist nicht vorhanden.

Jedes Stützbein 3 besteht aus einem Außenrohr 4 und einem Innenrohr 5, welches über Führungsringe 6 axial verschieb­ bar in dem Außenrohr 4 geführt ist.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel stützt sich das Innen­ rohr 5 über einen schraubbaren Fuß 7 auf dem Untergrund ab. Dieser schraubbare Fuß 7 dient jedoch nicht dazu, die Hö­ henlage der Arbeitsplatte 2 zu verändern, sondern zu genauen horizontalen Einstellung der Arbeitsplatte 2, d. h., mit die­ sen Füßen 7 eines Tisches können Unebenheiten des Bodens ausgeglichen werden.

Während sich nun das Innenrohr 5 auf dem Boden abstützt, ist das Außenrohr 4 über einen Ring 8 an eine Platte 9 ange­ schlossen, über die das Stützbein 3 ausschließlich an der Arbeitsplatte 2 befestigt ist. Das Innenrohr 5 ist an sei­ nem in das Außenrohr 4 ragenden, oberen Ende durch eine Kappe 10 abgeschlossen, die mit einer Öffnung 11 versehen ist. Durch diese Öffnung 11 ragt ein langgestreckter Rah­ men 12, der mit seinem oberen Ende an der Platte 9 befe­ stigt ist. In dem Rahmen 12 sind nun zwei Umlenkrollen 13a, 13b vorgesehen, die mit Abstand voneinander jeweils an den Enden des Rahmens 12 gelagert sind. Die Umlenkrolle 13a wird dabei als obere Umlenkrolle bezeichnet, während die Umlenkrolle 13b die untere Umlenkrolle ist.

An der Kappe 10 ist nun bei Punkt 14 ein Zugglied 15 befe­ stigt, welches nach innen bzw. nach unten ragt und zunächst um die untere Umlenkrolle gelegt ist. Von hier verläuft das Zugglied 15 zur oberen Umlenkrolle 13a und von dort durch eine Bohrung 16, die sich im Außenrohr 4 und in dem Ring 8 befindet, horizontal nach außen. Wird nun an diesem Zug­ glied 15 gezogen, verschiebt sich das Außenrohr 4 gegen­ über dem Innenrohr 5 des Stützbeines 3 nach oben und die Lage der Arbeitsplatte 2 wird erhöht. Wird dagegen das Zugglied 15 nachgelassen, kann sich das Außenrohr 4 durch sein Eigengewicht und durch das Gewicht der Arbeitsplatte wieder nach unten bewegen.

Alle acht Stützbeine 3 des Arbeitstisches 2 sind nun, wie anhand der Fig. 2 erläutert, ausgebildet. Die Zugglieder 15 aller acht Stützbeine 3 sind zu einer Zugeinheit 17 ge­ führt, die in der Fig. 1 angedeutet und in der Fig. 3 vergrößert dargestellt ist. Diese Zugeinheit 17 besteht aus einer Tragplatte 18, die an der Unterseite der Ar­ beitsplatte 2 angeschraubt werden kann. Auf dieser Trag­ platte 18 sind zunächst acht Umlenkrollen 19 mit Abstand voneinander in einer Reihe gelagert, wobei die Achsen die­ ser Umlenkrollen 19 senkrecht zur Tragplatte 18 und somit senkrecht zur Arbeitsplatte 2 verlaufen. Von diesen Um­ lenkrollen 19 verlaufen die Zugglieder 15 zu einer Trommel 20, die auf der Tragplatte 18 drehbar gelagert ist. Diese Trommel 20 weist für jedes Zugglied 15 eine Rille 21 auf, die schraubenlinienförmig ausgebildet sein kann und sich beispielsweise über zwei Windungen erstreckt. In den Rillen 21 sind die Enden der Zugglieder 15 gleichmäßig ausgerichtet befestigt. Wird nun die Trommel 20 in der Richtung gedreht, in der die Zugseile 15 gespannt werden, führt dies zwangs­ läufig zu einer gleichmäßigen Verlängerung aller Stützbei­ ne 3 und damit zu einem Anheben der Arbeitsplatte 2. Werden dagegen die Zugglieder 15 über die Trommel 20 nachgelassen, führt dies zu einem Absenken der Arbeitsplatte 2. Die Trom­ mel 20 weist einen nur angedeuteten Antrieb 22 auf, der entweder aus einer von Hand betätigbaren Kurbel oder elek­ trisch ausgebildet ist. Dabei muß jedoch immer sicherge­ stellt sein, daß die Zugglieder 15 in der jeweiligen Höhen­ lage der Arbeitsplatte 2 gesichert sind, d. h., es muß eine Art Selbsthemmung gegeben sein, die ausschließt, daß sich die Arbeitsplatte 2 durch ihr eigenes Gewicht nach unten bewegen kann. Dies darf nur über den Antrieb 22 möglich sein.

In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es möglich, die Trommel 20 mit senkrechter Achse unterhalb der Arbeitsplatte 2 anzuordnen. Dies setzt jedoch weitere Um­ lenkrollen voraus. Weiterhin ist es möglich, die Trommel 20 durch eine Zugplatte zu ersetzen, an der alle Zugseile 15 angeschlossen ist. Durch entsprechendes Verschieben der Zugplatte kann ebenfalls die Arbeitsplatte 2 angehoben oder abgesenkt werden. Das Verschieben der Zugplatte kann bei­ spielsweise über eine Kolbenzylindereinheit erfolgen. Für den Fall, daß die Zugseile 15 nicht geradlinig von einem Stützbein 3 zu der entsprechenden Umlenkrolle 19 verlaufen können, ist es möglich, noch zusätzliche Zwischen-Umlenk­ rollen vorzusehen.

Claims (7)

1. Höhenverstellbarer Arbeitstisch, bestehend aus einem aus mindestens drei mit Abstand voneinander angeordneten, über einen gemeinsamen Antrieb längenveränderbaren Stütz­ beinen zur Aufnahme einer Arbeitsplatte, wobei jedes Stützbein aus einem Außenrohr und mindestens einem rela­ tiv dazu verschiebbaren Innenrohr besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenrohr (4) und das Innenrohr (5) jedes Stützbeines (3) über jeweils ein Zugglied (15) in ihrer Länge vergrößerbar sind und daß das Zugglied (15) je­ des Stützbeines (3) über mindestens eine Umlenkrolle (13a, 13b) an eine gemeinsame, von dem Antrieb (22) beaufschlagbare Zugeinheit angeschlossen ist.

2. Arbeitstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (22), die Zugeinheit und zumindest ein Teil der Umlenkrollen (19) auf einer unterhalb der Arbeitsplatte (2) befestigbaren Tragplatte (19) ange­ ordnet sind.

3. Arbeitstisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugeinheit als verschiebbare Zugplatte ausge­ bildet ist.

4. Arbeitstisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugeinheit als Trommel (20) ausgebildet ist.

5. Arbeitstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (20) für jedes Zugglied (15) minde­ stens eine umlaufende Rille (21) aufweist.

6. Arbeitstisch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das verschiebbare Rohr (4) jedes Stützbeines (3) zwei in axialer Richtung des Rohres (4) mit festen Ab­ stand voneinander angeordnete Umlenkrollen (13a, 13b) für das Zugglied (15) aufweist, von denen sich die un­ tere Umlenkrolle (13b) ständig innerhalb des ortsfe­ sten Rohres (5) befindet und das freie Ende des Zug­ gliedes (15) im oberen Bereich des ortsfesten Rohres (4) befestigt ist.

7. Arbeitstisch nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Umlenkrollen (13a, 13b) in einem im verschiebbaren Rohr (4) befestigten und in das orts­ feste Rohr (5) ragenden Rahmen (12) drehbar gelagert sind.