DE19749173C2 - Kombinierte Klebe- und Formschlußverbindung zweier Bauteile - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine kombinierte Klebe- und Formschlußver­ bindung zweier Bauteile, wie sie beispielsweise in der DE 38 11 427 C2 ge­ zeigt ist. Dort wird eine Verbindungsanordnung von Karosserieteilen von Kraftfahrzeugen beschrieben, wobei im Bereich der zu verbindenden Karos­ serieteile eine Einspritzöffnung vorgesehen ist, in die nach dem Zusammen­ setzen und gegeneinander Fixieren der Karosserieteile ein aushärtbarer, pastöser Klebstoff unter Bildung einer Klebeverbindung einpreßbar ist. Die ergänzende Formschlußverbindung wird zum einen durch aufeinander ab­ gestimmte Formgebungen der Karosserieteile und zum anderen beispiels­ weise durch zusätzliche Fixiernieten bewirkt.

Es ist die Aufgabe der Erfindung eine weitere Variante einer kombinierten Klebe- und Formschlußverbindung für zwei Bauteile aufzuzeigen, die weiter­ führende Anwendungsmöglichkeiten bietet.

Die erfindungsgemäße Lösung ist im Kennzeichen des Patentanspruches 1 zu sehen. Eine besonders vorteilhafte Verwendungsmöglichkeit ist mit Pa­ tentanspruch 4 aufgezeigt.

Bei einem mit einem Airbag ausgestatteten Lenkrad eines Kraftfahrzeuges ist der Airbag in der Regel in der Lenkradnabe untergebracht. Deren Ab­ deckkappe weist an geeigneter Stelle eine Sollbruchlinie auf, so daß der Airbag austreten und sich entfalten kann. Der dabei schlagartig wegbewegte Teil der Nabenabdeckung schlägt ggf. mit großer Wucht auf den Lenkrad­ kranz. Ist die besagte Abdeckung mit weiteren aufgesetzten Elementen, z. B. Zierringen oder dergleichen, ausgestattet, so sollten sich diese bei dem be­ schriebenen Vorgang nicht von der Nabenabdeckung lösen. Dies setzt eine absolut sichere Verbindung voraus. Die erfindungsgemäße kombinierte Klebe- und Formschlußverbindung eignet sich hier in besonderer Weise.

Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles be­ schrieben und in der zugehörigen Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Ansicht eines Kraftfahrzeuglenkrades, bei dem die Erfindung verwirklicht ist,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung gemäß Pfeife II in Fig. 1, welche die erfin­ dungsgemäße kombinierte Klebe- und Formschlußverbindung im Detail zeigt sowie

Fig. 3 das aufgesetzte Bauteil (Zierring) in seiner Ausgangsform vor der Montage.

Gemäß Fig. 1 weist ein Lenkrad 1 einen Lenkradkranz 2, Speichen 3 sowie eine Lenkradnabe 4 auf. Hinter einer Abdeckkappe 5 der Lenkradnabe 4 ist eine Airbageinheit (hier nicht gezeigt) untergebracht. Damit der Airbag sich im Auslösefall relativ ungehindert in den Fahrgastraum hineinbewegen (aus der Zeichenebene heraus) kann, ist die Abdeckkappe 5 nahe eines auf sie aufgesetzten Zierringes 6 mit einer zumindest teilweise den Zierring 6 umge­ benden Aufreißnaht 7 ausgestattet (vgl. Fig. 2). Der Zierring 6 wiederum umgibt eine zentrisch auf der Lenkradnabe 4 angeordnete Zierscheibe 8, die beispielsweise ein Firmenemblem 9 enthalten kann.

Damit bei der explosionsartigen Entfaltung des Airbag und der damit einher­ gehenden schlagartigen Schwenkbewegung eines innerhalb der Aufreißnaht 7 angeordneten Bereiches 5.1 der Abdeckkappe 5, welcher dann ggf. auf den Lenkradkranz 2 aufschlägt, ein Ablösen des Zierringes 6 verhindert werden kann, ist die in Fig. 2 dargestellte kombinierte Klebe- und Form­ schlußverbindung vorgesehen.

Hierbei weist der Zierring 6 über den Umfang verteilt (vgl. Fig. 3) vier La­ schenpaare auf, wobei jeweils eine innenseitige Lasche 10 mit einer Durch­ brechung 11 ausgestattet ist, der ein schmales Laschenende 12 einer außenseitigen Lasche 13 zugeordnet ist. Für die Montage des Zierringes 6 auf den inneren Bereich 5.1 der Abdeckkappe 5 ist diese an den entspre­ chenden Stellen für den Durchtritt von innenseitigen und außenseitigen La­ schen 10, 13 mit entsprechenden Ausnehmungen 14, 15 versehen.

Wie insbesondere Fig. 2 zeigt durchgreift das schmale Laschenende 12 in montiertem Zustand des Zierringes 6 die Durchbrechung 11 und ist an der Abdeckkappenrückseite 16 entsprechend zurückgebogen, so daß eine sta­ bile, einen Teil des inneren Abdeckkappenbereiches 5.1 vollständig einfas­ sende Formschlußverbindung entstanden ist.

Vorteilhafterweise ist über den gesamten Umfang des Zierringes 6 zwischen die einander zugewandten Flächen von Zierring 6 und Abdeckkappenbe­ reich 5.1 ein doppelseitiges Klebeband 17 eingesetzt, wodurch sich eine zusätzliche Klebeverbindung ergibt. Das Klebeband 17 ist vorzugsweise als Schaumstoff-Klebeband mit Druck-Feder-Kennlinie ausgeführt, so daß Maßtoleranzen überbrückt werden können. Außerdem kann dadurch bei ho­ hem örtlichen Druck (z. B. "Nothupen") ein Einbeulen des Zierringes 6 ver­ hindert werden. Anstatt eines doppelseitigen Klebebandes 17 könnte natür­ lich auch eine aufzustreichende viskose Klebemasse eingebracht sein. Die Funktion dieser zusätzlichen Klebeverbindung ist es jedenfalls unter ande­ rem, bei der im Auslösefall des Airbag sich mehr oder weniger zwangsläufig ergebenden Relativbewegung zwischen innerem Abdeckkappenbereich 5.1 und Zierring 6 zusätzlich stabilisierend zu wirken und z. B. Scherkräfte auf­ zunehmen.

Claims (5)

1. Kombinierte Klebe- und Formschlußverbindung zweier Bauteile, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Bauteil (6) mit einander gegenüberlie­ genden Laschen (10, 13) ausgestattet ist, welche durch Ausnehmungen (14, 15) eines zweiten Bauteiles (5) hindurch greifen und an dessen Rück­ seite (16) miteinander formschlüssig verbunden sind, dass weiterhin ein­ ander zugewandte Flächen beider Bauteile (5, 6) über ein Klebemittel (17) miteinander verbunden sind.

2. Klebe- und Formschlußverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Klebeverbindung über ein doppelseitiges Klebeband (17) erfolgt.

3. Klebe- und Formschlußverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Klebeverbindung über ein Schaumstoff-Klebeband er­ folgt.

4. Klebe- und Formschlußverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass jeweils eine Lasche (13) ein schmales Ende (12) aufweist und die andere Lasche (10) eine Durchbrechung (11) aufweist, und dass die Formschlußverbindung erfolgt, indem das schmale Ende (12) durch die Durchbrechung (11) geführt ist.

5. Verwendung der kombinierten Klebe- und Formschlußverbindung zweier Bauteile nach Patentanspruch 1 zum Aufsetzen eines Zierringes (6) auf eine Abdeckkappe (5) einer Kraftfahrzeug-Lenkradnabe (4).