DE19749004C2 - Herstellungsverfahren für eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem keramischen und einem metallischen Bauteil - Google Patents
Herstellungsverfahren für eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem keramischen und einem metallischen BauteilInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine temperaturstabile, elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem keramischen und einem metallischen Bauteil mit einer gesinterten, elektrisch leitfähigen Paste zwischen den beiden Bauteilen. Hergestellt wird diese Verbindung, indem auf ein keramisches Bauteil eine Paste aufgetragen wird, wobei die elektrische Leitfähigkeit der Paste durch Sintern vergrößert werden kann. Die Paste wird so dick aufgetragen, daß durch die Paste Unebenheiten in der keramischen Oberfläche ausgeglichen werden. Das keramische Bauteil wird zusammen mit der Paste gesintert. Die Oberfläche mit der Paste wird glattgeschliffen. Auf die glattgeschliffene Oberfläche wird das metallische Bauteil gesetzt oder gedrückt. DOLLAR A Als keramisches Bauteil kommt eine Kathode einer Hochtemperaturbrennstoffzelle und als metallisches Bauteil eine bipolare Platte in Betracht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen einem ersten und
einem zweiten Bauteil. Das erste Bauteil besteht aus einer
Keramik. Das zweite Bauteil besteht aus einem Metall.
Eine temperaturstabile, elektrisch leitfähige Verbindung
zwischen einem keramischen und einem metallischen Bauteil
ist beispielsweise bei einem aus mehreren SOFC-
Brennstoffzellen bestehenden Brennstoffzellenstapel er
forderlich.
Eine Brennstoffzelle weist eine Kathode, einen Elektrolyten
sowie eine Anode auf. Der Kathode wird ein Oxidationsmittel,
z. B. Luft und der Anode wird ein Brennstoff, z. B. Wasser
stoff zugeführt.
Verschiedene Brennstoffzellentypen sind bekannt, so bei
spielsweise die SOFC-Brennstoffzelle aus der Druckschrift DE 44 30 958 C1
sowie die PEM-Brennstoffzelle aus der Druck
schrift DE 195 31 852 C1.
Die SOFC-Brennstoffzelle wird auch Hochtemperaturbrenn
stoffzelle genannt, da ihre Betriebstemperatur bis zu
1000°C beträgt. An der Kathode einer Hochtemperatur
brennstoffzelle bilden sich in Anwesenheit des Oxida
tionsmittels Sauerstoffionen. Die Sauerstoffionen passieren
den sauerstoffionenleitenden Elektrolyten und rekombinieren
auf der Anodenseite mit dem vom Brennstoff stammenden Was
serstoff zu Wasser. Mit der Rekombination werden Elektronen
freigesetzt und so elektrische Energie erzeugt.
Mehrere Brennstoffzellen werden in der Regel zur Erzielung
großer Leistungen seriell miteinander durch verbindende Ele
mente zu einem sogenannten Brennstoffzellenstapel verbunden.
Ein Beispiel für ein solches verbindendes Element stellt die
aus DE 44 10 711 C1 bekannte bipolare Platte dar.
Bekannt sind Kathoden einer SOFC-Brennstoffzelle, die aus
keramischen Material bestehen. Bekannt sind ferner bipolare
Platten, die aus Metall bestehen.
Es sind Brennstoffzellen bekannt, die aus einer dicken Ano
denschicht, einer sehr dünnen Elektrolytschicht sowie einer
sehr dünnen Kathodenschicht bestehen. Sehr dünne Kathoden
schichten sind Schichten mit Dicken von einigen 10 µm, ins
besondere mit Schichtdicken kleiner als 20 µm.
Die Elektrolyt-Elektroden-Einheit (Kathode-Elektrolyt-Ano
de) einer Hochtemperaturbrennstoffzelle besteht regelmäßig
aus keramischem Material. Nachteilhaft weist eine keramische
Schicht oder ein keramisches Schichtsystem, also zum Bei
spiel die Elektrolyt-Elektroden-Einheit nach einem oder meh
reren Sinterschritten in der Regel eine unebene, d. h. ge
krümmte Oberfläche auf, deren Krümmung bis zu 1% der Größe
der Baueinheit betragen kann. Unebenheiten größer als 200 µm
bei Baueinheiten von 10 × 10 cm sind derzeit die Regel.
Eine bipolare Platte ist vergleichsweise eben, wenn sie aus
Stahl oder einem anderen metallischen Werkstoff besteht.
Die Unebenheiten beim keramischen Material führen zu Kon
taktlücken zwischen bipolarer Platte und der Elektrolyt-
Elektroden-Einheit.
Eine dünne Elektrodenschicht, wie zum Beispiel die vorge
nannte dünne Kathode, einer Elektrolyt-Elektroden-Einheit
kann nicht glatt geschliffen werden, da die Unebenheiten im
Verhältnis zur Dicke der Kathoden zu groß sind.
Gemäß DE 197 10 345 C1 wird zur Beseitigung von Lücken zwischen
bipolarer Platte und Kathode eine Paste vorgesehen,
bei der eine erste Phase aus Glas oder Glaskeramik besteht
und eine zweite Phase elektrisch leitfähig ist. Die Paste
besteht in der Regel aus einem ähnlichen oder gleichen Mate
rial wie die Kathode. Diese Paste wird zunächst auf die Ste
ge der bipolaren Platte aufgetragen.
Die bipolare Platte mit der Paste und der angrenzenden Ka
thode wird anschließend auf Temperaturen von bis zu 900°C
erhitzt. Temperaturen oberhalb von 900°C sind regelmäßig
unverträglich für das Material der bipolaren Platte, soweit
es sich um einen Stahl handelt. Ist darüber hinaus Glaslot
zur Abdichtung eingesetzt worden, so hält das Glaslot eben
falls Temperaturen oberhalb von 900°C nicht aus.
Nachteilhaft ist die Paste erst nach ihrer Sinterung zufrie
denstellend elektrisch leitfähig. Bei 900°C sintert sie re
gelmäßig nicht oder zu wenig. Infolgedessen bleibt die Paste
ein ungenügender elektrischer Leiter. Eine zufriedenstellen
de elektrische Leitfähigkeit wird nur dann erzielt, wenn die
bipolare Platte ausnahmsweise unmittelbar die Kathode kon
taktiert.
Aus DE 41 05 596 ist ein Verfahren zum Verbinden einer Kera
mik mit einem Metall (oder einer weiteren Keramik) beschrie
ben, bei dem auf die erste Keramik ein Lot aufgebracht wird
und im Vakuum oder unter Schutzgas aufgeschmolzen wird. Da
bei kommt es zu einer Metallisierung der Keramik. Mit Hilfe
eines Hochtemperaturlots wird anschließend die mechanisch
feste Verbindung zwischen Keramik und Metallteil herge
stellt.
Aus DE 39 24 591 C2 ist ein ähnliches Verfahren zum Verbin
den einer keramischen Komponente mit einer metallischen Kom
ponente einer elektrochemischen Hochtemperaturzelle durch
Thermokompressionsbindung bekannt. Eine alpha-
Aluminiumoxidkeramikkomponente wird mit wenigstens einem
Metallisierungsmetall aus der Gruppe Ta, Ti, Va, Wo und Mo
metallisiert und die Metallkomponente, die wenigstens ein
Metall aus der Gruppe FE, Ni, Co, Cr, Mn, und Cu enthält, an
die metallisierte Keramikkomponente angebunden.
Die DE 41 11 711 C1 nennt ein Verfahren zur Metallisierung
einer Keramik durch Einbrennen einer Mischung aus einer me
tallischen, bei Brenntemperatur nicht oxidierenden und einer
glasbildenden Komponente, in die Oberfläche der Keramik. Das
für die metallische Komponente eingesetzte Pulver umfaßt
Chrom und/oder optional Aluminium, Wolfram, Molybdän, Niob,
Yttrium, Titan, Cer, Silizium, Mangan und/oder Kohlenstoff.
Bei dem in US 4,356,135 beschriebenen Verfahren zur Herstel
lung einer Keramik mit Einschlüssen aus elektrisch leitfähi
gem Material auf seiner Oberfläche, wird eine Keramik im
Grünzustand mit Ni-Pulver versehen und anschließend zusammen
gesintert.
DE 41 04 840 A1 und DE 41 14 644 A1 offenbaren jeweils Ver
bindungen zwischen einem Träger und einer Brennstoffzelle
über elektrisch leitende Schichten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
einer elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen einem kera
mischen und einem metallischen Bauteil zu schaffen, welches
die in dem Stand der Technik genannten Kontaktierungsproble
me nicht aufweist.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den rückbezogenen Ansprüchen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem auf die
Oberfläche eines keramischen Bauteils (also z. B. auf die
Oberfläche einer keramischen Kathode) die Paste zumindest an
den. Stellen aufgetragen wird, an denen das zweite Bauteil
(z. B. die Stege einer metallischen, bipolaren Platte) die
keramische Oberfläche kontaktieren soll. Die Paste wird mit
einer genügenden Dicke von regelmäßig mehr als 200 µm Dicke
aufgetragen, so daß hierdurch Unebenheiten ausgeglichen wer
den. Eine genügende Dicke im Sinne der Erfindung bedeutet
ganz allgemein, daß sie größer sein muß als die Unebenheiten
auf der Oberfläche des keramischen Bauteils. Betragen z. B.
die Unebenheiten einer Kathodenoberfläche weniger als 200 µm,
so kann die Paste ebenfalls mit einer Dicke von weniger
als 200 µm aufgetragen werden.
Anschließend wird das keramische Bauteil mit der aufge
tragenen Paste gesintert. Die Oberfläche mit der gesinterten
Paste wird nun geschliffen, bis so eine ebene Oberfläche zur
Kontaktierung hergestellt ist. Handelt es sich bei dem Bau
teil um eine Elektroden-Elektrolyt-Einheit mit einer dünnen
Kathode, so wird die Kathode aufgrund der gewählten Dicke
der Paste durch das Schleifen nicht abgetragen.
Anschließend kann das zweite Bauteil, also zum Beispiel die
bipolare Platte aufgesetzt werden. Die Kontaktstellen sind
infolge der verfahrensgemäß hergestellten Kontaktschichten
durchgehend elektrisch leitfähig.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft eine
Brennstoffzelle mit guten Kontakten zwischen Kathode und
bipolarer Platte hergestellt werden.
Dazu kann die Paste mit konventionellen Techniken wie Sieb
druck aufgetragen werden. Durch die höhere Sintertemperatur
erreicht die Paste eine höhere elektrische Leitfähigkeit im
Vergleich zum genannten Stand der Technik. Die elektrische
Leitfähigkeit zwischen Kathode und bipolare Platte ist so
gewährleistet.
In einer Ausgestaltung des anspruchsgemäßen Verfahrens wird
die Paste an den vorgesehenen Kontaktstellen zum metalli
schen Bauteil auf ein ungesintertes oder vorgesintertes (ke
ramisches) Bauteil aufgebracht und mit diesem gemeinsam ge
sintert. Ein Sinterschritt wird so eingespart.
Die Paste für eine Kontaktschicht zwischen dem keramischen
und metallischen Bauteil setzt sich z. B. aus einem Binder
als Pastengrundlage und einem Pulver zusammen. Das Volumen
verhältnis zwischen Binder und Pulver beträgt beispielsweise
1 : 4. Als Binder kommen bekannte Stoffe wie zum Beispiel
Kunstharz oder Terpineol-Zellulose in Frage.
Das Pulver kann, je nach Sintertemperatur, aus einer Glas-
Metallkombination oder aus einem keramischen Pulver beste
hen. Für niedrige Sintertemperaturen umfaßt die Paste einer
seits ein Pulver aus den Ausgangsstoffen für Glas und ande
rerseits pulverisiertes Silber im Volumenverhältnis 1 : 1, das
heißt, daß die Anteile der beiden Pulver am Pulvergemisch
jeweils 50 Vol.-% betragen. Anstelle des Silbers kann auch
Silberoxidpulver und/oder eine Silberlegierung in Pulver
form, jeweils auch zusammen mit Silberpulver, verwendet wer
den. Da Silber sehr edel ist, kann es sogar für Kontakt
schichten in Kathodenräumen (Räume, in denen sich die Katho
den befinden) einer Brennstoffzelle zwischen bipolarer Plat
te und Kathode verwendet werden, obwohl dort wegen der zuge
führten Luft eine oxidierende Atmosphäre vorhanden ist.
Für Kontaktschichten in den Anodenräumen kann allerdings
auch eine Paste verwendet werden, bei der in dem Pulverge
misch das Silber durch Nickel, das Silberoxid durch Nickel
oxid und die Silberlegierung durch eine Nickellegierung er
setzt ist. Ferner kann das Silber durch eine Keramik ersetzt
werden, die in den reduzierenden Bedingungen der Anodenräume
beständig ist, wie z. B. Lanthanchromit. Obwohl Nickel weni
ger edel als Silber ist, ist diese Eigenschaft im Anodenraum
kaum von Bedeutung, da dort keine oxidierende Atmosphäre
vorhanden ist. Nickel oder Lanthanchromit sind hitzebe
ständiger als Silber, so daß mit Kontaktschichten aus diesen
Pasten höhere Betriebstemperaturen möglich sind. Dann sollte
aber auch für die Kontaktschichten in den Kathodenräumen als
elektrisch leitfähige Komponente ein Pulver aus einer elektrisch
leitfähigen Oxidkeramik, wie zum Beispiel einer Pe
rowskitkeramik aus Lanthanchromit, -manganit oder -kobaltit,
verwendet werden. Diese Variante hat ferner die Vorteile,
daß die verwendeten Werkstoffe bei gleichen Temperaturen
gesintert werden können und daß sie relativ weich sind und
sich somit leicht schleifen lassen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer temperaturstabilen,
elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen einem dünnen
keramischen und einem metallischen Bauteil einer Brenn
stoffzelle mit den Schritten:
- a) auf das keramische Bauteil wird eine Paste aufgetra gen,
- b) die Paste wird so dick aufgetragen, daß durch die Pas te Unebenheiten in der keramischen Oberfläche ausge glichen werden,
- c) das keramische Bauteil wird zusammen mit der Paste ge sintert, wodurch die bei der Sinterung entstehende elektrisch leitfähige Schicht eine - bezogen auf die elektrische Leitfähigkeit in der Paste - erhöhte elektrische Leitfähigkeit aufweist,
- d) die Oberfläche mit der Paste wird glattgeschliffen,
- e) auf die glattgeschliffene Oberfläche wird das metalli sche Bauteil gesetzt oder gedrückt.
2. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch, bei dem die Paste
aus einem wenigstens zwei Pulver umfassenden Gemisch her
gestellt wird, wobei von dem ersten Pulver die Ausgangs
stoffe für eine erste aus Glas oder Glaskeramik bestehen
de Phase umfaßt werden und als zweites Pulver ein elekt
risch leitfähiges Material eingesetzt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem die Paste aus einem oxidkeramischen Pulver,
welches nach der Sinterung ein elektrisch
leitfähiges Material bildet, hergestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis
3, bei dem das erste Pulver mit einem Anteil zwischen 6
und 50 Vol.-% und zweite Pulver mit einem Anteil zwischen 94
und 50 Vol.-% eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis
4, bei dem als zweites Pulver in der Paste ein Metall
und/oder ein Oxid dieses Metalls und/oder eine Legierung
auf Basis dieses Metalls eingesetzt wird.
6. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch 5, bei dem als
Metall in der Paste Silber oder Nickel eingesetzt wird
oder bei dem ein Perowskit als Oxidkeramik in der Paste
eingesetzt wird.
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