DE19747940A1 - Nutzfahrzeug in Frontlenkerbauweise - Google Patents
Nutzfahrzeug in FrontlenkerbauweiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Nutzfahrzeug in Frontlenkerbauweise
mit einem Fahrzeugrahmen und einem mit dem Fahrzeugrahmen ver
bundenen Antriebsaggregat, sowie mit einem das Antriebsaggregat
übergreifenden, auf den Fahrzeugrahmen aufgesetzten Fahrerhaus.
Solche Frontlenker-Nutzfahrzeuge sind allgemein bekannt. Ein
solches Frontlenker-Nutzfahrzeug weist einen die Radachsen tra
genden Fahrzeugrahmen auf. In einem Frontabschnitt des Fahrzeug
rahmens ist ein Antriebsaggregat positioniert. Der Frontab
schnitt des Fahrzeugrahmens wird zudem von einem Fahrerhaus
überdeckt, das mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist und das An
triebsaggregat übergreift. Bei einem Frontalaufprall des Nutz
fahrzeugs auf ein Hindernis oder einen Unfallgegner, die ober
halb des Fahrzeugrahmens in das Fahrerhaus eindringen, wird das
Fahrerhaus so weit deformiert, bis das Hindernis oder der Un
fallgegner auf das blockförmige Antriebsaggregat auftreffen.
Dieses Antriebsaggregat leitet dann die Aufprallkräfte weiter in
den Fahrzeugrahmen. Durch die Deformation bis zum Antriebsaggre
gat hin ist das Fahrerhaus bereits so weit deformiert, daß unter
Umständen kein ausreichender Überlebensraum für Fahrerhausin
sassen verbleibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Nutzfahrzeug der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, das einen vergrößerten Überlebensraum
für Fahrerhausinsassen bietet.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine sich in einem Frei
raum zwischen einer Front des Fahrerhauses und dem Antriebsag
gregat erstreckende, fahrzeugfest angeordnete, starre Stoßfän
geranordnung vorgesehen ist, die dem Antriebsaggregat derart zu
geordnet ist, daß bei einem Frontalaufprall Aufprallbelastungen
über die Stoßfängeranordnung auf das Antriebsaggregat weiterge
leitet werden, und daß am Fahrzeugrahmen - in Fahrtrichtung ge
sehen - hinter dem Antriebsaggregat ein Anschlag positioniert
ist, der bei einem Frontalaufprall auf das Antriebsaggregat ge
leitete Aufprallbelastungen in den Fahrzeugrahmen weiterleitet
Die Stoßfängeranordnung fängt die Aufprallkräfte bereits unmit
telbar im Frontbereich des Fahrerhauses ab, bevor sie zu einer
größeren Deformation des Fahrerhauses führen können, und leitet
sie in den Fahrzeugrahmen oder das Antriebsaggregat weiter. Die
Stoßfängeranordnung schafft somit eine Versteifung im Frontbe
reich des Fahrerhauses oberhalb des Fahrzeugrahmens. Durch die
erfindungsgemäße Lösung bildet der gesamte Frontabschnitt des
Fahrzeugrahmens einschließlich der starren Stoßfängeranordnung
und des Antriebsaggregates einen starren, im wesentlichen nicht
deformierbaren Block, der allenfalls geringe Deformationen des
Fahrerhauses zuläßt. Die Weiterleitung in den Fahrzeugrahmen er
möglicht einen Abbau der Aufprallenergie in dem in Fahrtrichtung
nach hinten anschließenden Rahmenabschnitt des Fahrzeugrahmens.
Der theoretische Überlebensraum bei einem Frontalaufprall ent
spricht daher der in Fahrzeuglängsrichtung gesehenen Länge der
Stoßfängeranordnung und des Antriebsaggregates.
In Ausgestaltung der Erfindung verläuft die Stoßfängeranordnung
vom Bereich der Fahrerhausfront bis wenigstens auf Höhe einer
Oberkante des Antriebsaggregates geneigt. Durch die schräg ver
laufende Gestaltung der Stoßfängeranordnung ist es möglich, die
Stoßfängeranordnung geradlinig auszubilden, so daß keine Krüm
mungs- oder Knickstellen geschaffen werden, die eine frühzeitige
Deformation der Stoßfängeranordnung bewirken würden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Fahrzeugrahmen
in Fahrtrichtung gesehen - hinter dem Anschlag einen energie
absorbierend deformierbaren Rahmenabschnitt auf. Dieser Rahmen
abschnitt des Fahrzeugrahmens ermöglicht einen Abbau der einge
leiteten Aufprallenergie.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der
Zeichnungen dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Nutzfahrzeugs in Frontlenkerbauweise im Bereich
seines Fahrerhauses, und
Fig. 2 das Nutzfahrzeug nach Fig. 1 in einem Zustand zeitlich
nach einem Aufprall auf ein Hindernis.
Ein Nutzfahrzeug 1 in Frontlenkerbauweise weist in an sich be
kannter Weise einen stabilen Fahrzeugrahmen 2 auf, an dem - in
nicht dargestellter Weise - die verschiedenen Radachsen angeord
net sind. Oberhalb eines Frontabschnittes des Fahrzeugrahmens 2
ist ein Fahrerhaus 3 positioniert, das in an sich bekannter Wei
se mit dem Fahrzeugrahmen 2 verbunden ist. Das Fahrerhaus 3
überdeckt ein Antriebsaggregat 4, 5, das sich aus einer Brenn
kraftmaschine 4 und einem - in normaler Fahrtrichtung gesehen -
nach hinten anschließenden Getriebeblock 5 zusammensetzt. Das
Antriebsaggregat 4, 5 ist kraftübertragend mit dem Fahrzeugrah
men 2 verbunden, wobei das Antriebsaggregat 4, 5 insbesondere im
Bereich der Brennkraftmaschine 4 in Fahrzeughochrichtung nach
oben über den Fahrzeugrahmen 2 hinausragt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist
mit dem Antriebsaggregat 4, 5 eine bügelförmige Stoßfängeranord
nung 7 starr und kraftübertragend verbunden, die sich von dem
Antriebsaggregat 4, 5 aus in Fahrtrichtung nach vorne und schräg
nach oben erstreckt. Die Stoßfängeranordnung 7 erstreckt sich im
wesentlichen in einer einzigen, schiefen Ebene zu einer Front
des Fahrerhauses 3 hin und endet in geringem Abstand hinter der
Front des Fahrerhauses 3 (siehe Darstellung in Fig. 1). Die
Stoßfängeranordnung 7 stellt ein starres Trägerbauteil dar, das
auch bei hohen Frontalaufprallbelastungen nicht deformiert wird.
Die Stoßfängeranordnung 7 bildet zusammen mit dem Antriebsaggre
gat 4, 5 eine starre Baueinheit.
Weil bei einer Frontalaufprallbelastung insbesondere durch ein
Hindernis 6 die in die Stoßfängeranordnung 7 und das Antriebs
aggregat 4, 5 eingeleiteten Aufprallkräfte nicht bereits über
die Befestigungspunkte des Antriebsaggregates 4, 5 am Fahrzeug
rahmen 2 aufgrund einer an sich bekannten elastischen Lagerung
in diesen weitergeleitet werden, findet eine Rückverschiebung
dieser Baueinheit relativ zum Fahrzeugrahmen 2 statt. Diese
Rückverschiebung wird aufgefangen durch einen Anschlag 8, der
starr am Fahrzeugrahmen 2 in geringem Abstand hinter dem Getrie
beblock 5 des Antriebsaggregates 4, 5 positioniert ist. Der An
schlag 8 blockiert eine Rückverlagerung des Antriebsaggregates
4, 5 einschließlich der Stoßfängeranordnung 7 relativ zum Fahr
zeugrahmen 2 in axialer Richtung, so daß die in die Baueinheit
aus Stoßfängeranordnung 7 und Antriebsaggregat 4, 5 eingeleite
ten Aufprallkräfte über diesen Anschlag 8 in die anschließenden
Rahmenabschnitte 9 des Fahrzeugrahmens 2 eingeleitet werden.
Bei einem Aufprall des Nutzfahrzeugs 1 auf ein Hindernis 6, das
oberhalb des Fahrzeugrahmens 2, jedoch noch auf Höhe des An
triebsaggregates 4 in die Front des Fahrerhauses 3 eindringt,
schlägt das Hindernis 6 an der Stoßfängeranordnung 7 an. Durch
die Blockwirkung der Stoßfängeranordnung 7 und des Antriebs
aggregates 4, 5 werden die eingeleiteten Aufprallkräfte auf den
Anschlag 8 übertragen, der wiederum die Aufprallkräfte in die
Rahmenabschnitte 9 des Fahrzeugrahmens 2 weiterleitet. Diese
Rahmenabschnitte 9 des Fahrzeugrahmens 2 sind als energieabsor
bierend deformierbare Blechprofilkonstruktion gestaltet, die
durch die eingeleiteten Aufprallkräfte deformiert wird. Eine zu
starke Deformation des Fahrerhauses 3 wird durch diese Anordnung
zuverlässig vermieden.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist die Stoßfängeranordnung nicht am Antriebsaggregat, sondern
direkt an den das Antriebsaggregat 4, 5 flankierenden Längsträ
gern des Fahrzeugrahmens kraftübertragend positioniert und ist
als U-förmiger Bügel gestaltet. Der U-förmige Bügel weist zwei
gemäß der Darstellung nach den Fig. 1 und 2 schräg nach vorne
und nach oben in Fahrtrichtung abragende Schenkel auf, die an
ihren freien Enden durch einen Querträger miteinander verbunden
sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird kein Anschlag für das
Antriebsaggregat benötigt. Vielmehr ist bei diesem Ausführungs
beispiel der im Bereich des Fahrerhaus es befindliche Frontab
schnitt des Fahrzeugrahmens derart verstärkt, daß die Einleitung
von Aufprallkräften durch die Stoßfängeranordnung in den Fahr
zeugrahmen keine Deformation des Frontabschnittes des Fahrzeug
rahmens bewirkt. Analog zur Darstellung nach den Fig. 1 und 2
können die in Fahrtrichtung nach hinten anschließenden Rahmenab
schnitte energieabsorbierend deformierbar gestaltet sein.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ragt das Antriebsaggregat nicht so weit nach oben über den Fahr
zeugrahmen hinaus, wie es in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
Dieses Antriebsaggregat ist vielmehr innerhalb des Fahrzeugrah
mens zwischen dessen Längsträgern gelagert. Auch bei diesem Aus
führungsbeispiel ist die Stoßfängeranordnung dem Antriebsaggre
gat jedoch derart zugeordnet, daß die Stoßfängeranordnung Fron
talaufprallbelastungen in Abstand vor dem Antriebsaggregat
aufnimmt und in das Antriebsaggregat weiterleitet, das wiederum
durch einen entsprechenden fahrzeugrahmenfesten Anschlag an ei
ner Rückverschiebung gehindert wird.
Bei einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Stoßfängeranordnung nicht am Antriebsaggregat
oder am Fahrzeugrahmen, sondern direkt an der Stirnwand des Fah
rerhauses fahrzeugfest angeordnet. Die Stoßfängeranordnung ragt
auch bei diesem Ausführungsbeispiel derart zum Antriebsaggregat
hin ab, daß sie entsprechende Aufprallkräfte in das Antriebsag
gregat weiterleiten kann. Die Funktionsweise dieses Ausführungs
beispiels entspricht daher den zuvor beschriebenen Ausführungs
beispielen.
Claims (3)
1. Nutzfahrzeug in Frontlenkerbauweise mit einem Fahrzeugrah
men und einem mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Antriebsaggre
gat, sowie mit einem das Antriebsaggregat übergreifenden, auf
den Fahrzeugrahmen aufgesetzten Fahrerhaus,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine sich in einem Freiraum zwischen einer Front des Fahrer
hauses (3) und dem Antriebsaggregat (4, 5) erstreckende, fahr
zeugfest angeordnete, starre Stoßfängeranordnung (7) vorgesehen
ist, die dem Antriebsaggregat (4, 5) derart zugeordnet ist, daß
bei einem Frontalaufprall Aufprallbelastungen über die Stoßfän
geranordnung (7) auf das Antriebsaggregat (4, 5) weitergeleitet
werden, und daß am Fahrzeugrahmen (2) - in Fahrtrichtung gesehen-
hinter dem Antriebsaggregat (4, 5) ein Anschlag (8) positio
niert ist, der bei einem Frontalaufprall auf das Antriebsaggre
gat (4, 5) geleitete Aufprallbelastungen in den Fahrzeugrahmen
(2) weiterleitet.
2. Nutzfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoßfängeranordnung (7) vom Bereich der Fahrerhausfront
bis wenigstens auf Höhe einer Oberkante des Antriebsaggregates
(4) geneigt verläuft.
3. Nutzfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrzeugrahmen (2) - in Fahrtrichtung gesehen - hinter
dem Anschlag (8) einen energieabsorbierend deformierbaren Rah
menabschnitt (9) aufweist.
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