DE19746919A1 - Elektrische Übertragungsvorrichtung - Google Patents
Elektrische ÜbertragungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Energieübertragungsvorrichtung gemäß dem Oberbe
griff des unabhängigen Anspruchs.
Bei einer Vielzahl von Transportaufgaben werden Fahrzeuge auf mehrfach genutzten ebenen
Verkehrsflächen bewegt. Aus der DE-A-44 46 779 ist bekannt, daß die induktive Übertra
gung elektrischer Leistung bis in den 100-kW-Bereich von in der Fahrbahn verlegten Lei
tungen auf Fahrzeuge über Luftspalte mit Weiten über 10 cm möglich ist. Das Anwendungs
spektrum der über den Fahrweg berührungslos zu speisender Fahrzeuge umfaßt beispiels
weise den Kleinbehältertransport für Akten bei Leistungen im 100-W-Bereich, fahrerlose
Transportsysteme der Förder- und Montagetechnik im kW-Bereich und Güter- und Perso
nentransportfahrzeuge mit Leistungen von 10 bis über 100 kW.
Dabei erlaubt die Nutzung der Verkehrsflächen oder die Fahrwegtopologie mit Abzweigun
gen und Kreuzungen keine oberhalb der Verkehrsfläche angeordneten Energieübertragungs
einrichtungen und keine Schlitze in der Verkehrsfläche für einen darunterliegenden Energie
abgriff. Die Fahrzeuge müssen deshalb bisher ihre Antriebsenergie in einer Batterie mitfüh
ren. Die verwendeten Übertrager weisen U- oder E-förmige Übertragerköpfe mit einem Fer
ritkern auf, welche die Übertragungsleitung umfassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Energieübertragungsvorrichtung zu schaf
fen, welche Verkehrsflächen weitgehend von oberirdischen Übertragungseinrichtungen
weitgehend freihält.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterführende
und vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen und der Beschreibung zu ent
nehmen.
Die Erfindung besteht darin, daß eine elektrische Energieübertragungsvorrichtung mit einer
Primärleiteranordnung aus wenigstens zwei parallel zueinander verlaufenden Primärleitern
und mindestens einer elektromagnetisch damit gekoppelten Sekundärwicklungsanordnung,
die mechanisch von der Primärleiteranordnung getrennt und in deren Längsrichtung beweg
bar ist, wobei erfindungsgemäß die Sekundärwicklungsanordnung wenigstens eine Sekun
därspule aufweist, die als Scheibenwicklung ausgebildet ist und die in einer Ebene liegt, die
parallel zu der die Primärleiteranordnung aufnehmenden Ebene angeordnet ist.
Bevorzugt ist die Scheibenwicklung als Ringwicklung ausgebildet, die zwei mit Abstand
parallel zueinander verlaufende Wicklungsabschnitte aufweist, wobei ein erster Wicklungs
abschnitt einem ersten Primärleiter und ein zweiter Wicklungsabschnitt einem weiteren Pri
märleiter unmittelbar benachbart und parallel dazu verlaufend zugeordnet ist.
Eine weitere bevorzugte Ausbildung besteht darin, daß die Primärleiter als Flachleiter aus
gebildet sind, deren Flächennormale senkrecht zu der die Sekundärwicklungsanordnung auf
nehmenden Ebene stehen.
Eine weitere bevorzugte Ausbildung besteht darin, daß die Primärleiteranordnung aus
wenigstens drei Primärleitern und die Sekundärwicklungsanordnung aus wenigstens zwei
Sekundärspulen besteht.
Eine weitere bevorzugte Ausbildung besteht darin, daß einem mittleren oder mehreren in
gleicher Richtung stromdurchflossenen Primärleitern Wicklungsabschnitte benachbarter
Sekundärspulen zugeordnet sind.
Eine weitere bevorzugte Ausbildung besteht darin, daß der Sekundärwicklungsanordnung
wenigstens auf der der Primärleiteranordnung gegenüberliegenden Seite und/oder der Pri
märleiteranordnung wenigstens auf der der Sekundärwicklungsanordnung gegenüberliegen
den Seite zumindest eine Ferritplatte zugeordnet ist.
Eine weitere bevorzugte Ausbildung besteht darin, daß die Sekundärwicklungsanordnung an
der Unterseite des Bodens eines Fahrzeuges angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist, die
Sekundärwicklungsanordnung in eine Vergußmasse einzubetten.
Bevorzugt ist die Primärleiteranordnung stationär im oberflächennahen Bereich eines Fahr
wegs angeordnet. Ganz besonders vorteilhaft ist, die Primärleiteranordnung aus Litzenmate
rial zu bilden.
Im folgenden sind die Merkmale, soweit sie für die Erfindung wesentlich sind, eingehend
erläutert und anhand von Figuren näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Übertrageranordnung am Fahrzeug und
im Fahrweg und
Fig. 2 die Zuordnung der Primärleiter und Sekundärspulen in einer erfindungsgemäßen
Anordnung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine vorteilhafte Ausbildung einer erfindungsgemäßen
Übertragervorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Übertrageranordnung, deren Primärleiter in die Fahrbahn eingelassen und
deren Sekundärspulen auf der Unterseite des Fahrzeugkastens FK angeordnet sind im Quer
schnitt der Übertrageranordnung. Fig. 2 zeigt die Sekundärspulen in der optimalen Ausrich
tung zu den Primärleitern.
Der im allgemeinen aus Stahlblech bestehende Boden des Fahrzeugkastens (Fig. 1) ist durch
eine Aluminiumplatte AL von dem magnetischen Mittelfrequenzfeld, das von den in der
Fahrbahn verlegten Primärleitern PL und den am Fahrzeugboden auf einem Ferritplattenbe
lag GE angeordneten Sekundärspulen SS ausgeht, abgeschirmt. Der Ferritplattenbelag bildet
den magnetischen Rückschluß des Übertragersekundärteils. Er ist gemeinsam mit den Se
kundärspulen in eine Vergußmasse VM eingebettet.
In der Fig. 2 ist ein Doppelschleifenübertrager dargestellt. Er besteht aus zwei nebeneinan
derliegenden in entgegengesetzter Richtung vom Strom durchflossenen Leiterschleifen. Die
magnetische Kopplung von Primär- und Sekundärteil erfolgt im wesentlichen durch den
magnetischen Fluß, der die nebeneinanderliegenden Mittelleiter von Primär- und Sekundär
teil gemeinsam umschließt. Grundsätzlich ist auch ein Übertrager mit nur jeweils einer Lei
terschleife im Primär- und Sekundärteil geeignet. Gegenüber diesem Einfachschleifenüber
trager wird von dem Doppelschleifenübertrager wegen der großen Mittelleitergesamtbreite
2.bL, die ein Mehrfaches des doppelten Abstandes 2 hA zwischen Primärleitern und Sekun
därspulen betragen kann, eine bessere Kopplung zwischen Primär- und Sekundärseite und
eine geringere in die Umgebung ausstreuende magnetische Feldstärke erwartet. Bei verglei
chenden Untersuchungen sind jedoch beide Leiteranordnungen zu betrachten.
Die in den Boden eingelassenen Primärleiter PL werden von einer elektrisch und magnetisch
nichtleitenden Deckschicht DS, welche auch den Bodenbelag bilden kann, mechanisch ge
schützt. Sowohl die Primärleiter aus auch die Sekundärspulen bestehen zur Vermeidung
Stromverdrängung aus vielen dünnen Einzeldrähten, die beispielsweise in einem Geflecht
schräg über die gesamte Leiterbreite bL verlaufen. Aus Gründen einer möglichst niedrigen
Leiterinduktivität und einer möglichst großen Kopplung zwischen Primär- und Sekundär
seite wird eine große Leiterbreite bL angestrebt. Die Primärleiter und auch die Sekundärspu
len haben daher eine geringe Leiterdicke dL, die nach überschlagsmäßigen Berechnungen
maximal nur wenige Millimeter erreicht.
Wie die Sekundärspulen können auch die Primärleiter auf einer den magnetischen Rück
schluß MR bildenden Ferritschicht liegen. Dies hat den Vorteil einer guten magnetischen
Kopplung zwischen Primär- und Sekundärteil, aber die Nachteile erhöhter Kosten der Über
tragungsstrecke und einer größeren Primärleiterinduktivität, die mit erhöhtem Kondensator
aufwand zu kompensieren ist.
Besteht die Unterschicht US unter den Primärleitern ebenfalls aus einem elektrisch und ma
gnetisch nichtleitendem Material, so kann auf den magnetischen Rückschluß im Fahrweg
verzichtet und die geforderte Übertragungsleistung bei der nun ungünstigeren magnetischen
Kopplung durch einen erhöhten Primärleiterstrom oder eine erhöhte Spulenfläche realisiert
werden. Liegt dagegen, wie in Fig. 1 dargestellt, eine Eisenbewehrung EB unterhalb der
Übertragungsleitung, so kann zum Vermeiden von Wirbelstromverlusten in der Bewehrung
eine magnetisch leitende Schicht zur Schirmung zwischen den Übertragungsleitern und der
Bewehrung erforderlich sein.
Bei gegebenem Abstand hA bzw. mechanischem Spiel zwischen dem ruhenden Primärteil
und dem bewegten Sekundärteil ist die im magnetischen Kreis der zweischichtigen Übertra
ger wirksame Spaltweite, wenn auch der Primärteil einen magnetischen Rückschluß auf
weist, etwa doppelt so groß wie bei den Übertrageranordnungen mit leiterumgreifenden
Übertragerköpfen. Entfällt der magnetische Rückschluß im Primärteil der Zweischichtüber
trager, ist die wirksame magnetische Spaltweite noch wesentlich größer. Zweischichtüber
trager besitzen daher im allgemeinen größere Abmessungen und erfordern einen höheren
Materialaufwand.
Beim Übertragen von größeren Leistungen mit Primärleiterstromstärken im 100-A-Bereich
ist unmittelbar über den im Boden verlegten Leitern mit dem Überschreiten des in der Vor
norm ENV 50166-2 für beruflich exponierte Personen zulässigen Grenzwertes der magneti
schen Feldstärke zu rechnen. Stärker exponierte Fahrwege werden daher nur eingeschränkt
begehbar sein. Bei kleineren Übertragungsleistungen besteht die Möglichkeit, durch das
Nutzen großer Übertragungsflächen die Stromstärke in den Übertragungsleitern so klein zu
halten, daß die Feldstärken an der Leiteroberfläche bei großen Leiterbreiten bL unter 100 Nm
liegen. Unter diesen Voraussetzungen ist davon auszugehen, daß die mit der Entfernung
von der Leiteranordnung stark abnehmenden Feldstärken in Körperhöhe den in der ENV
50166-2 für beruflich dauernd exponierte Personen im Frequenzbereich von 10 kHz bis 38 kHz
angegebenen Grenzwert von 42 A/m nicht überschreiten.
Eine vorteilhafte kostengünstige Abschirmmaßnahme zum Reduzieren der Wirbelstromver
luste in die dicht unter den primärseitigen Flachleitern liegenden Bewehrungen ist vorzugs
weise eine Zwischenschicht aus Ferritabfall in einem Bindermittel.
Eine Pufferbatterie auf bewegten Systemen mit hohen Leistungsspitzen ermöglicht vorteil
haft die Auslegung der Energieübertragungssysteme für die gegenüber der Spitzenleistung
wesentlich niedrigere mittlere Leistung. Dadurch werden auch die magnetischen Feldstärken
in der Umgebung der Übertragungsleiter beträchtlich reduziert. Da die Batterie kontinuier
lich nachgeladen wird, ist die erforderliche Batteriekapazität erheblich kleiner als bei einem
über einen längeren Zeitbereich ausschließlich batteriebetriebenen Fahrzeug. Ein weiterer
Vorteil der Stützbatterie ist die erhöhte Manövrierfähigkeit des Fahrzeuges. Da zu erwarten
ist, daß zumindest bei starken Belastungsschwankungen ein batteriegestütztes Übertragungs
system betriebs- und kostenmäßig die optimale Lösung darstellt, sollte ein Systemkonzept
dieser Variante erarbeitet und mit einem ungestützten System verglichen werden.
Eine besonders vorteilhafte Anwendungsmöglichkeit für die induktive Energieübertragung
über im Fahrweg verlegte Flachleiter besteht bei fahrerlosen Transportsystemen für die
KFZ-Montage, da solche Fahrzeuge Gesamtleistungen im Bereich von einigen kW benöti
gen, bei der etwa die Hälfte für den Fahrleistungsbedarf benötigt wird. Gleichzeitig ist eine
Bodenfläche von mehr als 2 m2 für die Energieübertragung nutzbar. Die Bodenfreiheit des
Fahrzeuges hat dabei wesentlichen Einfluß auf die realisierbar Spalt
weite.
Claims (10)
1. Elektrische Energieübertragungsvorrichtung mit einer Primärleiteranordnung aus we
nigstens zwei parallel zueinander verlaufenden Primärleitern und mindestens einer
elektromagnetisch damit gekoppelten Sekundärwicklungsanordnung, die mechanisch
von der Primärleiteranordnung getrennt und in deren Längsrichtung bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärwicklungsanordnung wenigstens eine Sekundärspule aufweist, die als
Scheibenwicklung ausgebildet ist und die in einer Ebene liegt, die parallel zu der die
Primärleiteranordnung aufnehmenden Ebene angeordnet ist.
2. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibenwicklung als Ringwicklung ausgebildet ist, die zwei mit Abstand par
allel zueinander verlaufende Wicklungsabschnitte aufweist, wobei ein erster Wick
lungsabschnitt einem ersten Primärleiter und ein zweiter Wicklungsabschnitt einem
weiteren Primärleiter unmittelbar benachbart und parallel dazu verlaufend zugeordnet
ist.
3. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Primärleiter als Flachleiter ausgebildet sind, deren Flächennormale senkrecht zu
der die Sekundärwicklungsanordnung aufnehmenden Ebene stehen.
4. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Primärleiteranordnung aus wenigstens drei Primärleitern und die Sekundär
wicklungsanordnung aus wenigstens zwei Sekundärspulen besteht.
5. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß einem mittleren oder mehreren in gleicher Richtung stromdurchflossenen Primär
leitern Wicklungsabschnitte benachbarter Sekundärspulen zugeordnet sind.
6. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sekundärwicklungsanordnung wenigstens auf der der Primärleiteranordnung
gegenüberliegenden Seite und/oder der Primärleiteranordnung wenigstens auf der der
Sekundärwicklungsanordnung gegenüberliegenden Seite zumindest eine Ferritplatte zu
geordnet ist.
7. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärwicklungsanordnung an der Unterseite des Bodens eines Fahrzeuges
angeordnet ist.
8. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärwicklungsanordnung in eine Vergußmasse eingebettet ist.
9. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Primärleiteranordnung stationär im oberflächennahen Bereich eines Fahrwegs
angeordnet ist.
10. Energieübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Primärleiteranordnung aus Litzenmaterial gebildet ist.
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