DE19746454A1 - Tischplatte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Tischplatte gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Es sind Tischplatten, insbesondere mehrschichtige Küchenarbeitsplat­ ten allgemein bekannt, die einen Kernkörper aus Holzwerkstoffen be­ sitzen und die auf ihrer Oberseite mit einer Folie oder einer Werkstoff­ platte als Nutzschicht versehen sind.

Nachteilig an diesen vorbekannten Tischplatten ist insbesondere, daß die Nutzschicht einen anderen Wärmedehnungskoeffizienten aufweist als der Kernkörper oder auch wie eine üblicherweise vorhandene Bo­ denschicht der Tischplatte. Dieser Unterschied der Ausdehnungskoef­ fizienten kann bei wechselnder Temperatureinwirkung, wie sie insbe­ sondere im Bereich des Ausschnittes für eine Herdmulde gewöhnlich auftritt, erhebliche Spannungen im Werkstück erzeugen, was bis zum Bruch desselben führen kann. Weiterhin verformt sich eine solche Tischplatte unter Temperatureinfluß derart, daß die Festigkeit der ge­ samten dazugehörigen Möbelkonstruktion dauerhaft leidet.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tischplatte zur Verfügung zu stellen, die bei einem Temperaturwechsel formbeständig bleibt und in der die inneren Bauteilspannungen minimiert sind.

Die Lösung dieser Aufgabe wird in Verbindung mit den Oberbegriffs­ merkmalen erfindungsgemäß durch die im Hauptanspruch angegebene technische Lehre vermittelt. Dadurch, daß die Nutzschicht und die Bo­ denschicht aus einem Material mit einem identischen oder jedenfalls ähnlichen Wärmedehnungskoeffizienten bestehen, kann sich die erfin­ derische Tischplatte bei einer Wärmeeinwirkung nicht mehr konkav oder konvex verformen, sondern bleibt gerade. Da die entstehenden Spannungen nun auf beiden Seiten der Arbeitsplatte in identischer Größe entstehen, verringern sich die auftretenden Biegespannungen deutlich.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfinderischen Tischplatte besteht die Nutzschicht aus einer Mineralwerkstoffplatte auf der Basis von PMMA, MMA oder VP, die eine Materialstärke von 3-13 Millimeter aufweist. Die Bodenschicht besteht aus einer Aluminium­ platte, wobei beide Schichten über eine dauerelastische Zwischen­ schicht mit dem Kernkörper verklebt sind. Diese dauerelastische Zwi­ schenschicht wird bevorzugterweise von einem Kleber erzeugt, wobei eine Mindestschichtdicke -Klebstoff erhalten bleibt, so daß die sich zu­ gewandten Seiten von Nutzschicht und Kernkörper bzw. Bodenschicht und Kernkörper nicht miteinander in Kontakt kommen. Diese dauerela­ stische Zwischenschicht hat den weiteren Vorteil, daß auch die Wär­ mespannungen innerhalb der Tischplatte vermindert werden, da bei einem Temperaturwechsel unterschiedliche Dehnungen der Schichten zugelassen werden, ohne daß die Tischplatte zerstört wird.

Bei einer besonders bevorzugten Variante besteht der Kleber aus ei­ nem wärmedurchlässigen Material, so daß eine schnellere Tempera­ turanpassung des Kernkörpers erfolgen kann, daß bzw. bei einem Tem­ peraturanstieg eine schnellere Durchwärmung der gesamten Tisch­ platte von außen nach innen ermöglicht wird. Dies vermindert zusätz­ lich die im Werkstück auftretenden Wärmespannungen.

Eine weitere Optimierung der erfinderischen Tischplatte wird dadurch erzielt, daß auch der Kernkörper eine gegenüber dem Stand der Tech­ nik übliche, erheblich verbesserte Wärmeleitfähigkeit aufweist, so daß sich die Tischplatte insgesamt noch schneller den sich ändernden Raumtemperaturen anpassen kann. Ein solcher wärmedurchlässiger Kernkörper kann beispielsweise als Hohlraumplatte, zum Beispiel aus einer Strangpreß-Röhrenplatte oder auch aus einer Wabenstruktur­ platte bestehen.

Zur weiteren Verbesserung der Wärmeableitung kann in den gefähr­ deten Zonen, beispielsweise im Bereich eines Ausschnittes für eine Herdmulde, entlang der Kontur des Ausschnittes eine Aluminiumleiste eingesetzt sein, die die von einer Herd platte abstrahlende Wärme un­ mittelbar nach unten bis in die Bodenschicht weiterleitet, so daß sich die Wärme dort über die im Verhältnis große Oberfläche der aus Alu­ minium bestehenden Bodenschicht verteilen kann und die Spannungen im Material aufgrund der geringeren Temperaturdifferenzen weiter ab­ gebaut werden können.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Gegenstan­ des der Erfindung ist die Tischplatte mit einem Kantenanleimer verse­ hen, der bei zurückgenommenem oder ausgefrästen Kernkörper zwi­ schen die obere Nutzschicht und die untere Bodenschicht so einge­ setzt ist, daß sich der in die von den vorstehenden Rändern der Nutz­ schicht und der Bodenschicht erzeugten Nut erstreckende Absatz des Kantenanleimers kürzer ist, als diese Nut tief, so daß ein Luftspalt zwi­ schen Kantenumleimer und dem Kernkörper aufrechterhalten werden kann. Ein Erkalten und ein damit verbundenes Zusammenziehen der Nutz- und der Bodenschicht führen auf diese Art und Weise nicht zu einem Kontakt des Kernkörpers mit dem Kantenanleimer, so daß des­ sen Klebeverbindung kaum mechanischen Spannungen ausgesetzt wird. Die trotzdem auftretenden Wärmespannungen werden jedoch auch hier vorteilhaft von einer dauerelastischen Schicht, vornehmlich einem dauerelastischen Klebstoff eliminiert.

Als positiv ist weiterhin anzuführen, daß jede Zwischenschicht bzw. jeder verwendete Kleber auf die entsprechende Werkstoffkombination optimiert verwendet werden kann. Beispielsweise ist es möglich, den Kantenanleimer, der ebenfalls aus einem Mineralwerkstoff besteht, in dem der Nutzschicht zugewandten Bereich mit einem für die Verbin­ dung identischer Mineralwerkstoffe optimierten Kleber zu versehen und für den der Bodenschicht aus Aluminium zugewandten Bereich einen entsprechend optimierten Klebstoff zu verwenden.

Nachfolgend ist der Gegenstand der Erfindung anhand einer Figur nä­ her beschrieben.

Fig. 1 zeigt einen stark vergrößerten Teilquerschnitt durch eine Tisch­ platte.

Die Tischplatte ist als mehrschichtige Platte ausgebildet und besteht im wesentlichen aus einer Nutzschicht 1, einem Kernkörper 3, einer Bo­ denschicht 5 und einem umlaufenden Kantenanleimer 11, die über eine Zwischenschicht 2, 4, 6, 7 miteinander verbunden sind, die als Klebstoff­ schicht ausgebildet ist. Der Kernkörper 3 besteht aus einer Hohlraum­ platte, die Nutzschicht 1 und der Kantenanleimer 11 aus einem Mine­ ralwerkstoff und die Bodenschicht 5 aus Aluminium. Die Zwischen­ schichten 2, 4, 7 bestehen jeweils aus einem dauerelastischen Kleber, der die einzelnen Hauptschichten stoffschlüssig verbindet, deren Ober­ flächen aber voneinander beabstandet hält. Die Schichtstärke beträgt zwischen 0,2 und 1,5 mm, insbesondere jedoch 0,5 mm. Die Zwischen­ schicht 6 zwischen Nutzschicht 1 und Kantenanleimer 11 besteht aus einem materialspezifischen Kleber. Die Schichtstärke der Nutzschicht 1 beträgt zwischen 3 und 13 mm.

Der Kantenanleimer 11 ist in einer Einfräsung des Kernkörpers 3 zwi­ schen überstehenden Rändern der Nutzschicht 1 und der Bodenschicht 5 eingesetzt, wobei er sich mit einem Absatz 14 in die Ausnehmung erstreckt, der kürzer ist, als die Ausnehmung tief, so daß bei jeder möglichen Temperatur ein Luftspalt 12 zwischen dem Kernkörper 3 und dem Kantenanleimer 11 aufrechterhalten bleibt.

Im Bereich des Ausschnittes 13 für eine Herdmulde ist eine Alumini­ umleiste 9 vor dem Kernkörper 3 und zwischen der Nutzschicht 1 und der Bodenschicht 5 angeordnet und wärmeleitend mit diesen verbun­ den. Zur unmittelbaren Wärmeabführung ist zusätzlich noch ein Metall­ band 10, insbesondere ein Aluminiumband, in den Ausschnitt 13 für die Herdmulde eingeklebt.

Claims (14)

1. Tischplatte, insbesondere mehrschichtige Küchenarbeitsplatte mit einer Nutzschicht, einem Kernkörper und einer Bodenschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzschicht (1) und die Boden­ schicht (5) einen ähnlichen oder identischen Wärmeausdehnungs­ koeffizienten aufweisen.

2. Tischplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzschicht (1) aus einem Mineralwerkstoff besteht.

3. Tischplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzschicht (1) eine Stärke von 3-13 Millimetern aufweist.

4. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Bodenschicht (5) aus einer Metallplatte be­ steht.

5. Tischplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bo­ denschicht (5) aus Aluminium gefertigt ist.

6. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwischen Nutzschicht (1) und Kernkörper (3) und zwischen Bodenschicht (5) und Kernkörper (3) eine dünne dauerela­ stische Zwischenschicht (2, 4) angeordnet ist.

7. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Nutzschicht (1) und der Kernkörper (3) und/­ oder die Bodenschicht (5) und der Kernkörper (3) mit einer Zwi­ schenschicht aus dauerelastischem Klebstoff miteinander verbunden sind.

8. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Zwischenschicht (2, 4, 6, 7) 0,2 bis 1,5 Milli­ meter beträgt.

9. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Tischplatte Seitenränder aufweist, die mit Ausnehmungen zwischen der Nutzschicht (1) und der Bodenschicht (5) versehen ist, in die ein Absatz (14) eines Kantenanleimers (11) eingreift, die Länge des Absatzes (14) kleiner ist als die Tiefe der Ausnehmung und daß die Breite des Absatzes (14) dem Innenmaß des Abstandes von Nutzschicht (1) zur Bodenschicht (5) abzüglich der Summe zweier Zwischenschichten (6, 7) entspricht und der Kan­ tenanleimer (11) mit dauerelastischen Klebstoffen eingeklebt ist.

10. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß für die Klebverbindung zwischen Nutzschicht (1) und Kernkörper (3), Kernkörper (3) und Bodenschicht (5) sowie Kantenanleimer (11) und Bodenschicht (5) auf die jeweiligen Materi­ alpaarungen abgestimmte dauerelastische Klebstoffe verwendet werden und für die Klebeverbindung zwischen Nutzschicht (1) und Kantenanleimer (11) materialspezifische Klebstoffe.

11. Tischplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoff ein fußbodenheizungstauglicher Kleber für PVC-Fußböden Verwendung findet.

12. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Randbereich eines Ausschnittes (13) für eine Herdmulde eine Metalleiste (9) angeordnet ist, die sich in wärmelei­ tender Verbindung mit der Bodenschicht (5) befindet.

13. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Kernkörper (3) eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist.

14. Tischplatte nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Kernkörper (3) aus einer Hohlraumplatte be­ steht.