DE19745382A1 - Torsionsschwingungsdämpfer - Google Patents
TorsionsschwingungsdämpferInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Torsionsschwingungsdämpfer,
insbesondere zur Anordnung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs,
umfassend ein Eingangselement, ein Ausgangselement, welches um eine
Drehachse relativ zum Eingangselement verdrehbar ist, eine Dämpfungs
federanordnung, welche wirkungsmäßig zwischen dem Eingangselement
und dem Ausgangselement angeordnet ist und einer Relativverdrehung
zwischen Eingangselement und Ausgangselement entgegenwirkt, wobei die
Dämpfungsfederanordnung wenigstens eine Dämpfungsfedereinheit mit
wenigstens zwei wirkungsmäßig seriell geschalteten Dämpfungsfedern
aufweist, welche Dämpfungsfedereinheit bei Auftreten einer Relativver
drehung zwischen Eingangselement und Ausgangselement und in Ab
hängigkeit von einer Relativdrehrichtung von Eingangselement und
Ausgangselement an einem ersten Dämpfungsfedereinheitsende ein Element
von Eingangselement und Ausgangselement beaufschlagt und an einen
zweiten Dämpfungsfedereinheitsende das andere Element von Eingangs
element und Ausgangselement beaufschlagt, zwischen jeweils zwei
Dämpfungsfedern der wenigstens einen Dämpfungsfedereinheit ein
Zwischenelement, an welchem die beiden Dämpfungsfedern mit ihren
einander zugewandten Enden abgestützt sind, wobei das Zwischenelement
bezüglich des Eingangselements und des Ausgangselements bei Auftreten
einer Relativverdrehung zwischen Eingangselement und Ausgangselement
verlagerbar ist, eine erste Reibeinrichtung, welche zur Erzeugung einer
Reibungskraft zwischen Eingangselement und Ausgangselement oder diesen
zugeordneten Komponenten wirkt.
Ein derartiger Torsionsschwingungsdämpfer ist beispielsweise aus der DE 195 10 833 A1
bekannt. Dieses Dokument zeigt eine Kupplungsscheibe, bei
welcher Eingangsteil und Ausgangsteil unter Zwischenlagerung von drei
Dämpfungsfedereinheiten bezüglich einander in Umfangsrichtung verdrehbar
sind. Diese Dämpfungsfedereinheit umfaßt zwei seriell geschaltete Federn,
die sich an ihren einander benachbarten Enden jeweils an Steuerkanten
eines Zwischenrings abstützen. Der Zwischenring weist also für jede der
Dämpfungsfedereinheiten einen Bereich mit Steuerkanten für die jeweiligen
Dämpfungsfedern auf und ist sowohl bezüglich des Eingangsteils als auch
bezüglich des Ausgangsteils frei drehbar. Zur Erzeugung einer ausreichen
den Dämpfungskraft ist eine Reibeinrichtung vorgesehen, welche un
mittelbar zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirkt.
Ferner ist aus der DE 35 27 458 A1 ein Torsionsschwingungsdämpfer
bekannt, bei welchem die Dämpfungsfedereinheiten zwei Paare seriell
geschalteter Dämpfungsfedern umfassen. Die beiden Paare jeder der
Dämpfungsfedereinheiten sind zueinander parallel geschaltet, so daß in
einem ersten Drehmomentübertragungsbereich zunächst ein erstes
Federpaar aus seriell geschalteten Dämpfungsfedern wirkt und dann, wenn
dieses erste Paar seinen maximalen Wirkungsbereich erreicht hat, das
zweite Federpaar aus seriell geschalteten Federn wirksam wird. Im
Wirkungsbereich des zweiten Paares stützen sich die jeweiligen Dämpfungs
federn mit ihren einander benachbarten Enden an einem aus zwei einzelnen
Zwischenringteilen gebildeten Zwischenringelement ab. Bei diesem
Torsionsschwingungsdämpfer ist im Bereich aller bezüglich einander
verdrehbaren Komponenten von Eingangsteil, Ausgangsteil und Zwischen
ringteilen jeweils eine Reibeinrichtung vorgesehen, so daß jede auftretende
Relativdrehbewegung unter Überwindung eines entsprechenden Reibmo
ments vor sich geht.
Bei Torsionsschwingungsdämpfern ist ein wesentlicher Aspekt, daß durch
die Dämpfungsfedern einerseits und durch die Reibeinrichtungen anderer
seits eine ausreichende Entkopplung zwischen Eingangs- und Ausgangsseite
vorgesehen ist, d. h. auf einer Seite auftretende Drehschwingungen sollten
möglichst nicht zur anderen Seite übertragen werden, sondern im Torsions
schwingungsdämpfer dissipiert werden. Dabei muß jedoch berücksichtigt
werden, daß abhängig vom Lastzustand und vom Betriebszustand,
beispielsweise der Drehzahl einer Brennkraftmaschine, völlig unterschied
liche Drehschwingungsanregungen auftreten, die entsprechend angepaßte
Dämpfungseigenschaften im Bereich des Torsionsschwingungsdämpfers
verlangen. Es ist hierzu bekannt, Dämpfungsfedern mit verschiedenen
Federkonstanten einzusetzen, so daß zunächst die Federn mit geringerer
Federkonstante wirksam sind, und ab Überschreiten eines gewissen
Grenzdrehmoments die Federn mit größerer Federkonstante komprimiert
werden. Dies ist beispielsweise aus der vorangehend beschriebenen DE 35 27 485 A1
bekannt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Torsionsschwingungs
dämpfer vorzusehen, welcher bei geringer Bauraumbeanspruchung ein
verbessertes Schwingungsdämpfungsverhalten aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Torsionsschwingungs
dämpfer gelöst, insbesondere zur Anordnung in einem Antriebsstrang eines
Kraftfahrzeugs, umfassend ein Eingangselement, ein Ausgangselement,
welches um eine Drehachse relativ zum Eingangselement verdrehbar ist,
eine Dämpfungsfederanordnung, welche wirkungsmäßig zwischen dem
Eingangselement und dem Ausgangselement angeordnet ist und einer
Relativverdrehung zwischen Eingangselement und Ausgangselement
entgegenwirkt, wobei die Dämpfungsfederanordnung wenigstens eine
Dämpfungsfedereinheit mit wenigstens zwei wirkungsmäßig seriell
geschalteten Dämpfungsfedern aufweist, welche Dämpfungsfedereinheit bei
Auftreten einer Relativverdrehung zwischen Eingangselement und Aus
gangselement und in Abhängigkeit von einer Relativdrehrichtung von
Eingangselement und Ausgangselement an einem ersten Dämpfungsfeder
einheitsende ein Element von Eingangselement und Ausgangselement
beaufschlagt und an einen zweiten Dämpfungsfedereinheitsende das andere
Element von Eingangselement und Ausgangselement beaufschlagt,
zwischen jeweils zwei Dämpfungsfedern der wenigstens einen Dämpfungs
federeinheit ein Zwischenelement, an welchem die Dämpfungsfedern mit
ihren einander zugewandten Enden abgestützt sind, wobei das Zwischen
element bezüglich des Eingangselements und des Ausgangselements bei
Auftreten einer Relativverdrehung zwischen Eingangselement und Aus
gangselement verlagerbar ist, eine erste Reibeinrichtung, welche zur
Erzeugung einer Reibungskraft zwischen Eingangselement und Ausgangs
element oder diesen zugeordneten Komponenten wirkt, eine zweite
Reibeinrichtung, welche zwischen wenigstens einem bei jeder Dämpfungs
federeinheit vorgesehenen Zwischenelement und dem Eingangselement
oder/und dem Ausgangselement oder diesen jeweils zugeordneten
Komponenten zur Erzeugung einer Reibungskraft wirkt, wobei wenigstens
eine Reibeinrichtung von erster und zweiter Reibeinrichtung dazu ausgebil
det ist, eine Reibungskraft im wesentlichen erst dann zu erzeugen, wenn der
Relativverdrehwinkel zwischen Eingangselement und Ausgangselement
ausgehend von einem Grund-Relativverdrehwinkel größer ist als ein
vorbestimmter Grenzwinkel.
Bei dem erfindungsgemäßen Torsionsschwingungsdämpfer kann das
Dämpfungsverhalten in optimaler Weise an die in verschiedenen Lastzustän
den auftretenden oder zu erwartenden Torsionsschwingungen angepaßt
werden. Bei relativ geringen zu übertragenden Drehmomenten, beispiels
weise in einem Niederlastzustand, ist die Dämpfung von Drehschwingungen
nicht oder nur in relativ geringem Ausmaß erforderlich, da das Auftreten
größerer Drehschwingungen in diesem Lastbereich nicht zu erwarten ist.
Wird jedoch ein bestimmter Lastbereich überschritten, was sich durch
Erreichen eines Grenzwinkels der Relativverdrehung zwischen Eingangsteil
und Ausgangsteil äußert, so besteht die Gefahr, daß dann auftretende
Drehschwingungen zu einem ungewünschten Schwingungsverhalten und im
schlimmsten Falle sogar zu einer Beschädigung einzelner Komponenten des
Antriebsstrangs führen können. Da jedoch in diesem Zustand bei dem
erfindungsgemäßen Torsionsschwingungsdämpfer wenigstens eine
zusätzliche Reibeinrichtung wirksam wird, können diese Torsionsschwingun
gen in ausreichendem Maße abgeschwächt werden, wodurch das Dämp
fungsverhalten über den gesamten Drehzahl- oder Lastbereichen hin weg
verbessert werden kann.
Es wird darauf hingewiesen, daß unter einer zwischen zwei Komponenten
wirkenden Reibungskraft diejenige Kraft zu verstehen ist, welche durch die
entsprechende Reibeinrichtung erzeugt wird und einer Verdrehung der
Komponenten entgegenwirkt.
Es wird darauf hingewiesen, daß der Ausdruck "Element" wie er hier
verwendet wird, nicht nur einzelne Bauteile beschreibt, sondern ebenso
Baugruppen beschreibt, welche aus mehreren Teilen bestehen.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, daß die erste Reibeinrichtung eine
Reibungskraft erst dann erzeugt, wenn der Relativverdrehwinkel zwischen
Eingangselement und Ausgangselement größer ist als der Grenzwinkel. Dies
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die zweite Reibeinrichtung bei allen
Relativdrehwinkeln zwischen Eingangselement und Ausgangselement eine
Reibungskraft erzeugt. Das heißt, bei einer derartigen Anordnung wirkt die
zweite Einrichtung permanent und erzeugt bei allen Relativverdrehwinkeln
eine Reibungskraft, welche beispielsweise als Grundreibung bezeichnet
werden kann. Diese Grundreibung ist dann einer durch die erste Reibeinrich
tung vorgesehenen verdrehwinkelabhängigen Reibungskraft überlagert, so
daß bei relativ geringen Verdrehwinkeln eine schwächere Dämpfung
vorgesehen werden kann, wohingegen dann, wenn größere, kritische
Relativverdrehwinkel erreicht werden, durch Zuschalten einer Reibeinrich
tung eine stärkere Energieabfuhr erzeugt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Torsionsschwingungsdämpfer kann ferner
vorgesehen sein, daß die zweite Reibeinrichtung einen ersten Reibeinrich
tungsbereich umfaßt, welcher eine vom Relativverdrehwinkel zwischen
Eingangselement und Ausgangselement im wesentlichen unabhängige
Reibungskraft erzeugt. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die zweite Reibeinrich
tung einen zweiten Reibeinrichtungsbereich aufweist, welcher in Ab
hängigkeit vom Relativverdrehwinkel zwischen Eingangselement und
Ausgangselement eine Reibungskraft erzeugt.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform des erfindungs
gemäßen Torsionsschwingungsdämpfers kann vorgesehen sein, daß der
zweite Reibeinrichtungsbereich dann, wenn der Relativverdrehwinkel
zwischen Eingangselement und Ausgangselement kleiner oder gleich einem
Schaltwinkel, vorzugsweise dem Grenzwinkel ist, eine Reibungskraft
zwischen dem Zwischenelement und einem Element von Eingangselement
und Ausgangselement, vorzugsweise dem Ausgangselement erzeugt, und
dann, wenn der Relativverdrehwinkel zwischen Eingangselement und
Ausgangselement größer als der Schaltwinkel ist, eine Reibungskraft
zwischen dem Zwischenelement und dem jeweils anderen Element von
Eingangselement und Ausgangselement, vorzugsweise dem Eingangs
element erzeugt.
Bei Torsionsschwingungsdämpfern wird es häufig gewünscht, abhängig
davon zu dämpfen, ob ein Antriebssystem, beispielsweise bestehend aus
Brennkraftmaschine, Torsionsschwingungsdämpfer - möglicherweise in
Verbindung mit einer Kraftfahrzeug-Reibungskupplung - und Antriebswelle,
im Zugzustand, d. h. antreibenden Zustand arbeitet oder im Schubzustand,
d. h. einem Motorbremszustand arbeitet. Der Grund dafür ist, daß unter
schiedliche Drehschwingungszustände erzeugt werden können, wenn die
Last von verschiedenen Einleitungsrichtungen her an den Torsionsschwin
gungsdämpfer angelegt werden. Um eine drehmomenteinleitungsabhängige
Schwingungsdämpfungscharakteristik vorsehen zu können, wird vor
geschlagen, daß die wenigstens eine Dämpfungsfedereinheit wenigstens
drei Dämpfungsfedern umfaßt, wobei zwischen den einander zugewandten
Enden einander unmittelbar benachbarter Dämpfungsfedern jeweils ein
Zwischenelement zur Abstützung der Dämpfungsfedern vorgesehen ist, und
daß bei wenigstens einem der Zwischenelemente keine zweite Reibeinrich
tung vorgesehen ist. Dieser Effekt macht sich noch stärker bemerkbar,
wenn die drei Dämpfungsfedern unterschiedliche Federcharakteristiken
aufweisen.
Die erste Reibeinrichtung kann beispielsweise ein erstes Reibelement
umfassen, welches an einem ersten Element von Eingangselement und
Ausgangselement reibend angreift und bezüglich des zweiten Elements von
Eingangselement und Ausgangselement ausgehend von dem Grund-Relativ
verdrehwinkel zwischen Eingangselement und Ausgangselement bis
zum Grenzwinkel im wesentlichen frei drehbar ist und ab Überschreiten des
Grenzwinkels mit dem zweiten Element von Eingangselement und Aus
gangselement unter Erzeugung einer Reibungskraft am ersten Element von
Eingangselement und Ausgangselement verdrehbar ist.
Dabei ist es dann vorteilhaft, wenn die zweite Reibeinrichtung umfaßt: ein
zweites Reibelement, welches vorzugsweise mit dem Zwischenelement fest
verbunden ist und mit welchem das Zwischenelement am zweiten Element
von Eingangselement und Ausgangselement reibend angreift, ein drittes
Reibelement, welches wirkungsmäßig zwischen dem Zwischenelement und
dem ersten Reibelement angeordnet ist.
Eine besonders hohe Reibeffizienz kann dabei erhalten werden, wenn das
dritte Reibelement am Zwischenelement festgelegt ist und am ersten
Reibelement reibend angreift.
Ein einfacher Aufbau mit relativ wenigen Komponenten kann erhalten
werden, wenn das dritte Reibelement ein sich am ersten Reibelement
abstützendes und das Zwischenelement auf das zweite Element von
Eingangselement und Ausgangselement zu vorspannendes Vorspannfeder
element ist.
Eine besonders vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Torsionsschwingungsdämpfers kann realisiert werden, wenn ein
Element von Eingangselement und Ausgangselement ein zentrales
Scheibenteil umfaßt und das andere Element von Eingangselement und
Ausgangselement ein an einer ersten axialen Seite des zentralen Scheiben
teils angeordnetes erstes Deckscheibenteil und ein an einer zweiten axialen
Seite des zentralen Scheibenteils angeordnetes zweites Deckscheibenteil
umfaßt, welches mit dem ersten Deckscheibenteil fest verbunden ist, und
wobei sowohl das zentrale Scheibenteil als auch das erste und das zweite
Deckscheibenteil jeweils im Bereich beider Dämpfungsfedereinheitsenden
der wenigstens einen Dämpfungsfedereinheit Ansteuerbereiche zur
Beaufschlagung durch das zugeordnete Dämpfungsfedereinheitsende der
wenigstens einen Dämpfungsfedereinheit aufweist.
Bei einer derartigen Ausgestaltungsform bildet vorzugsweise das zentrale
Scheibenteil das zweite Element von Eingangselement und Ausgangs
element und das erste und das zweite Deckscheibenteil bilden das erste
Element vom Eingangselement und Ausgangselement.
Ein konstruktiv sehr einfach auszuführender Aufbau kann dann erhalten
werden, wenn das zentrale Scheibenteil das zweite Element von Eingangs
element und Ausgangselement bildet und das erste und das zweite
Deckscheibenteil das erste Element von Eingangselement und Ausgangs
element bilden.
Die verzögerte Wirkung der einen Reibeinrichtung, welche erst bei
Überschreiten des Grenzwinkels wirksam wird, kann beispielsweise dadurch
erhalten werden, daß das erste Reibelement an einem Teil von erstem und
zweitem Deckscheibenteil angreift und durch wenigstens ein Vorspannfeder
element auf das eine Teil zu gedrückt ist, welches Vorspannfederelement
sich am anderen Teil von erstem und zweitem Deckscheibenteil oder/und
am Zwischenelement abstützt.
Die Zu- und Abschaltbarkeit der einen Reibeinrichtung ist unabhängig davon,
in welchem Lastzustand der erfindungsgemäße Torsionsschwingungs
dämpfer arbeitet. Das heißt, der Grund-Relativverdrehwinkel kann derart
definiert werden, daß der Grund-Relativverdrehwinkel zwischen dem
Eingangselement und dem Ausgangselement ein Neutral-Drehwinkel ist,
welcher eine neutrale Relativverdrehstellung zwischen Eingangelement und
Ausgangselement definiert, wenn über den erfindungsgemäßen Torsions
schwingungsdämpfer im wesentlichen kein Drehmoment hinweg zu
übertragen ist, derart, daß der Grenz-Drehwinkel ausgehend von dem die
neutrale Relativverdrehstellung definierenden Neutral-Relativverdrehwinkel
zu messen ist. Zusätzlich kann der Grund-Relativverdrehwinkel auch derart
definiert werden, daß er Grund-Relativverdrehwinkel ein Relativverdrehwin
kel zwischen Eingangselement und Ausgangselement ist, welcher sich bei
einem über den Torsionsschwingungsdämpfer hinweg zu übertragenden
Drehmoment einstellt, derart, daß der Grenzwinkel ausgehend von dem sich
bei Übertragung des bestimmten Drehmoments einstellenden Relativver
drehwinkel zu messen ist.
Man erkennt somit, daß ausgehend von einem sich abhängig vom Lastzu
stand einstellenden Relativverdrehwinkel in einem gewissen Schwankungs
bereich die zuschaltbare Reibeinrichtung noch nicht wirkt, und erst dann,
wenn die Schwankungsbreite um den sich einstellenden Winkel größer als
der Grenzwinkel wird - gemessen von dem sich einstellenden Winkel aus -,
zugeschaltet wird, um die zu vernichtende Reibarbeit zu vergrößern. Dies
trifft also sowohl für den Fall zu, daß der sich einstellende Winkel einen
neutralen Relativdrehzustand definiert, in dem über den Torsionsschwin
gungsdämpfer keine oder im wesentlichen keine Last übertragen wird, als
auch für den Fall, in dem der Relativverdrehwinkel eine von der neutralen
Stellung abweichende Stellung definiert.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine Teil-Längsschnittansicht durch einen als
Zwei-Massen-Schwungrad ausgeführten erfindungsgemäßen Torsions
schwingungsdämpfer;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Dämpfungsfederanordnung des
Torsionsschwingungsdämpfers der Fig. 1 in schematischer
Darstellung, wobei der Zugbetrieb dargestellt ist;
Fig. 3 ein Diagramm, welches den Relativdrehwinkel eines Zwischen
elements zu anderen Komponenten des Torsionsschwingungs
dämpfers in Abhängigkeit vom Verdrehwinkel zwischen
Ein- und Ausgangsteil zeigt; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der bei dem erfindungsgemäßen
Torsionsschwingungsdämpfer wirkenden Reibeinrichtungen
sowohl im Zug- als auch im Schubbetrieb.
Die Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht eines allgemein mit 10 bezeichneten
Zwei-Massen-Schwungrads, welches den Torsionsschwingungsdämpfer bei
der vorliegenden Erfindung bildet. Es wird darauf hingewiesen, daß eine
entsprechende Konfiguration beispielsweise auch bei einer Kupplungs
scheibe oder dergleichen vorgesehen sein kann.
Das Zwei-Massen-Schwungrad 10 weist als Eingangsteil ein Nabenteil 12
auf, welches durch Schraubbolzen 14 an einem nicht dargestellten Flansch
einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine oder dergleichen befestigt
werden kann. Radial außen trägt das Nabenteil 12 ein erstes Masseteil 16,
an welchem weiterhin ein Anlasserzahnkranz 18 festgelegt ist.
Das Zwei-Massen-Schwungrad 12 weist ferner ein Ausgangsteil 20 auf,
welches ein erstes Deckscheibenteil 22 und ein zweites Deckscheibenteil
24 aufweist, die in einem radial äußeren Bereich durch in den Figuren nicht
dargestellte Nietbolzen oder dergleichen fest miteinander verbunden sind.
Das zweite Deckscheibenteil 24 erstreckt sich nach radial innen und liegt an
einem Axiallager 26 an und ist ferner mit einem abgebogenen, sich im
wesentlichen parallel oder konzentrisch zu einer Drehachse A erstreckenden
Abschnitt 28 an einem Radiallager 30 geführt. Das zweite Deckscheibenteil
24 trägt ein zweites Masseteil 32, welches eine Schwungradkomponente
einer in Fig. 1 dargestellten und allgemein mit 34 bezeichneten Kraftfahr
zeug-Reibungskupplung bildet. Zwischen dem Nabenteil 12 und dem
Ausgangselement 20, umfassend das erste und das zweite Deckscheibenteil
22, 24, wirkt eine Dämpfungsfederanordnung 36, welche in Fig. 2
schematisch dargestellt ist. Die Dämpfungsfederanordnung 36 umfaßt zwei
Dämpfungsfedereinheiten 38, 40, welche zueinander im Winkelabstand
angeordnet sind. Jede der Dämpfungsfedereinheiten 38, 40 umfaßt
wiederum drei Dämpfungsfedern 42, 44, 46, die zueinander seriell
geschaltet sind. Zwischen den einzelnen Dämpfungsfedern jeder Dämp
fungsfedereinheit 38, 40 sind Zwischenelemente 48, 50 vorgesehen, an
welchen einander unmittelbar benachbarte Dämpfungsfedern sich vorzugs
weise permanent abstützen. Die Zwischenelemente 48, 50 sind bezüglich
des Nabenteils 12 und des Ausgangselements 20 in Umfangsrichtung um
die Drehachse A verlagerbar. Beispielsweise können die Zwischenelemente
48, 50 einzelne an entsprechenden Gleitflächen geführte Zwischenschuhe
sein. Vorzugsweise sind jedoch die Zwischenelemente 48, 48 der beiden
Dämpfungsfedereinheiten 38, 40 durch ein gemeinsames Ringelement 49
bzw. Ringsegmente zusammengefaßt, und ebenso sind die Zwischen
elemente 50, 50 der beiden Dämpfungsfedereinheiten 38, 40 durch ein
Ringelement 51 zusammengefaßt. Das heißt, bei Relativverdrehung drehen
sich die Zwischenelemente 48, 48 gemeinsam und in entsprechender Weise
drehen sich die Zwischenelemente 50, 50 gemeinsam um die Drehachse A.
In der Darstellung der Fig. 2 erkennt man ferner, daß die Dämpfungsfedern
42, 44, 46 jeder Dämpfungsfedereinheit 38, 40 verschiedene Federcharak
teristiken, d. h. Federkonstanten, aufweisen. In der dargestellten Ausgestal
tungsform weist die Dämpfungsfeder 44, welche jeweils in der Mitte jeder
Dämpfungsfedereinheit 38, 40 angeordnet ist, eine geringere Federkon
stante auf als die beiden außen angeordneten Dämpfungsfedern 42, 46,
welche beispielsweise die gleiche Federkonstante aufweisen.
Es sei hier noch erwähnt, daß die Darstellung der Fig. 2 nur einen Betriebs
zustand zeigt, nämlich einen Zugzustand, in welchem durch eine Kurbel
welle und über das Nabenteil 12 ein Drehmoment auf den Antriebsstrang
übertragen wird. In diesem Zustand greift das Nabenteil 12 mit einem
Ansteuerbereich 52, beispielsweise einer Steuerkante 52, an einem Ende 54
jeder Dämpfungsfedereinheit 38, 40 an und drückt über die Dämpfungs
federn 42, 44, 46 unter Zwischenanordnung der Zwischenelemente 48, 50
auf einen entsprechenden Ansteuerbereich 56 am Ausgangselement 20,
beispielsweise entsprechenden Steuerkanten 56, welche am ersten und am
zweiten Deckscheibenteil 22, 24 vorgesehen sind. Das heißt, jede
Dämpfungsfedereinheit 38 drückt im Zugzustand mit ihrem entgegen
gesetzten Ende 58 auf das Ausgangselement 20. Im umgekehrten Zustand,
d. h. im Schubzustand, in welchem ein Motorbremseffekt genützt wird und
ein Drehmoment von der Antriebsstrangseite her in Richtung zum Motor
eingeleitet wird, ist die Anordnung derart, daß das Nabenteil 12 mit einem
der Dämpfungsfeder 46 zugeordneten Ansteuerbereich auf diese Feder 46
drückt und die Dämpfungsfedereinheiten 38, 40 sich mit ihren Dämpfungs
federn 42 an einem entsprechenden Ansteuerbereich des Ausgangselements
20, d. h. des ersten und zweiten Deckscheibenteils 22, 24, abstützen
würde. Das heißt, die Drehmomenteinleitungsrichtung wäre entgegengesetzt
zu der in Fig. 2 dargestellten.
Man erkennt in Fig. 1 ferner, daß, wie nachfolgend beschrieben, Reibeinrich
tungen vorgesehen sind, durch welche bei Auftreten von Torsionsschwin
gungen die in Reibarbeit umgewandelte Relativdreharbeit verschiedener
Komponenten bezüglich einander dissipiert werden kann. So ist zwischen
dem Zwischenelement 50, d. h. entweder dem Bereich, mit welchem das
Zwischenelement oder die Zwischenelemente 50 zwischen die Dämpfungs
federn 44, 46 ragen oder/und dem Ringbereich, welcher die beiden
dargestellten Zwischenelemente 50, 50 verbindet, und einer axialen
Stirnfläche des Nabenteils 12 ein Reibelement 60 vorgesehen. Das
Reibelement 60 kann beispielsweise am Zwischenelement 50, welches für
nachfolgende Beschreibungszwecke auch den Ringabschnitt 51 umfassen
kann, festgelegt sein und kann bei Relativverdrehung zwischen Zwischen
element 50 und Nabenteil 12 am Nabenteil 12 reibend angreifen. Ein
weiteres Reibelement 62, welches beispielsweise ringartig ausgebildet sein
kann, liegt am Deckscheibenteil 22 an. Zwischen dem Reibelement 62 und
dem Zwischenelement 50 wirkt eine Vorspannfeder 64, beispielsweise eine
Tellerfeder 64 oder dergleichen, welche das Zwischenelement 50 unter
Zwischenlagerung des Reibelements 60 gegen das Nabenteil 12 drückt und
gleichzeitig das Reibelement 62 gegen das Deckscheibenteil 22 preßt. Dabei
bildet also die Vorspannfeder 64 ein weiteres Reibelement. Beispielsweise
kann die Vorspannfeder 64 am Zwischenelement 50 festgelegt sein, so daß
es bei Relativverdrehung zwischen dem Zwischenelement 50 und dem
Ausgangselement 20, d. h. dem am Ausgangselement 20 reibend an
greifenden Reibelement 62 an diesem Reibelement 62 unter Erzeugung einer
Reibungskraft abgleitet.
Das Reibelement 62 weist wenigstens einen sich in Umfangsrichtung
erstreckenden Vorsprung 66 auf, welcher in eine komplementäre Aus
nehmung 68 im Nabenteil 12 eingreift. Obgleich dies in Fig. 1 nicht
erkennbar ist, weist die Ausnehmung 68 eine in Umfangsrichtung langge
streckte Konfiguration auf, so daß in einem bestimmten Drehwinkelbereich
das Reibelement 62 mit seinem Vorsprung oder seinen Vorsprüngen 66 sich
in der jeweils zugeordneten Ausnehmung 68 in Umfangsrichtung frei
bewegen kann. Man erkennt in Fig. 1 ferner, daß die Vorsprünge 68 durch
eine weitere Vorspannfeder 70 beaufschlagt sind, welche diese, und somit
das gesamte Reibelement 62, in Richtung auf das erste Deckscheibenteil 22
zu preßt. Da das erste und das zweite Deckscheibenteil 22, 24 miteinander
fest verbunden sind, ist durch die Abstützung der Vorspannfeder 70 am
zweiten Deckscheibenteil 24 ein geschlossener Kraftweg vorgesehen. Es
wird darauf hingewiesen, daß in gleicher Weise die zweite Vorspannfeder
70 weggelassen werden könnte, da bereits die erste Vorspannfeder 54 eine
das Reibelement 62 gegen das Ausgangselement 20 pressende Vorspann
kraft erzeugt.
Es sei hier darauf hingewiesen, daß durch die Vorspannwirkung der ersten
Vorspannfeder 64 das gesamte Ausgangselement 22 in der Darstellung der
Fig. 1 bezüglich des Nabenteils 12 axial nach links gepreßt wird, so daß das
zweite Deckscheibenteil 24 in geeigneter Weise am Axiallager 26 an liegt.
Bevor im folgenden die Funktionsweise der vorangehend beschriebenen
Reibelemente beschrieben wird, wird zunächst mit Bezug auf Fig. 3
grundsätzlich die Federungscharakteristik eines Torsionsschwingungs
dämpfers beschrieben, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, d. h. eines Torsions
schwingungsdämpfers mit drei Federn pro Dämpfungsfedereinheit 38, 40,
wobei eine Feder eine andere Federkonstante aufweist als die anderen
beiden Federn.
Das Diagramm der Fig. 3 zeigt auf seiner horizontalen Achse den Relativver
drehwinkel zwischen dem Eingangsteil, d. h. dem Nabenteil 12, und dem
Ausgangsteil 20, ausgehend von einer neutralen, mit Null bezeichneten
Stellung. Die Vertikalachse zeigt den Relativdrehwinkel des Zwischen
elements 50 bezüglich verschiedenen Komponenten. So zeigt die durch
gehend eingezeichnete Linie, welche in der Zeichnung mit A bzw. A'
bezeichnet ist, die Relativverdrehung bzw. den Relativdrehwinkel zwischen
dem Zwischenelement 50 und dem Zwischenelement 48. Die mit strichlier
ter Linie dargestellte Kurve B bzw. B' zeigt die Relativverdrehung zwischen
dem Zwischenelement 50 und dem Nabenteil 12 und die mit Strich-Punkt-Strich
bezeichnete Linie C bzw. C' zeigt die Relativverdrehung zwischen
dem Zwischenelement 50 und dem Ausgangselement 20. Ferner stellt in
Fig. 3 ein positiver Relativverdrehwinkel eine Verdrehung in Zugrichtung dar,
d. h. Krafteinleitung vom Nabenteil 12 auf die Dämpfungsfeder 42, die
Dämpfungsfeder 44, die Dämpfungsfeder 46 und dann auf das Ausgangs
element 20, wohingegen ein negativer Verdrehwinkel den Schubzustand
darstellt, d. h. Krafteinleitung vom Ausgangselement 20 auf die Dämpfungs
feder 42, die Dämpfungsfeder 44, die Dämpfungsfeder 46 und das
Nabenteil 12.
Es wird im folgenden zunächst die Linie A bzw. A' beschrieben. Bei
zunehmender Relativverdrehung wird zunächst aufgrund der schwächeren
oder geringeren Federkonstante die Dämpfungsfeder 44 stärker komprimiert,
wohingegen die Dämpfungsfedern 42, 46 nahezu unkomprimiert bleiben.
Das heißt, es findet entlang des ansteigenden Teils der Kurven A bzw. A'
eine konstante Annäherung der Zwischenelemente 50, 48 statt. Ist ein
vorbestimmter Knickwinkel αK erreicht, welcher die maximal mögliche
Kompression der Dämpfungsfeder 44 darstellt, so ist eine weitere Ver
drehung zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Zwischenelement 48
nicht mehr möglich, so daß auch bei weiter ansteigendem Verdrehwinkel
zwischen dem Nabenteil 12 und dem Ausgangselement 20 der Relativ
drehwinkel zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Zwischenelement
48 oberhalb des Knickwinkels αK konstant bleibt. Dies ist unabhängig
davon, ob der Betriebszustand ein Schub- oder ein Zugzustand ist.
Als nächstes wird der Relativdrehwinkel zwischen dem Zwischenelement 50
und dem Nabenteil 12 beschrieben, welcher durch die Linien B bzw. B'
wiedergegeben ist. Im Schubzustand, d. h. bei positivem Verdrehwinkel
zwischen Nabenteil 12 und Ausgangselement 20 steigt zunächst der
Relativdrehwinkel zwischen dem Nabenteil 12 und dem Zwischenelement
50 relativ stark an, da die Dämpfungsfeder 44 aufgrund ihrer geringeren
Federkonstante bis zum Knickwinkel αK komprimiert wird. Ist dieser
Knickwinkel αK erreicht, so kann die Dämpfungsfeder 44 nicht weiter
komprimiert werden, statt dessen wird bei weiter anhaltender Relativver
drehung zwischen dem Nabenteil 12 und dem Ausgangselement 20
nunmehr die Dämpfungsfeder 42 und entsprechend natürlich die Dämp
fungsfeder 46 komprimiert. Da der Anteil der Kompression der Dämpfungs
feder 44 nunmehr fehlt, ändert sich der Relativverdrehwinkel zwischen dem
Zwischenelement 50 und dem Nabenteil 12 in Abhängigkeit vom Ver
drehwinkel zwischen Nabenteil 12 und Ausgangselement 20 oberhalb des
Knickwinkels αK langsamer. In dem mit negativen Verdrehwinkeln wie
dergegebenen Schubbetrieb ist die Charakteristik umgekehrt. Im Schubbe
trieb wirkt das Nabenteil 12 über die Dämpfungsfeder 46 direkt auf das
Zwischenelement 50, so daß zunächst nur ein relativ geringer Anstieg des
Relativverdrehwinkels zwischen dem Nabenteil 12 und dem Zwischen
element 50 auftritt, da der Relativverdrehwinkel zwischen dem Nabenteil 12
und dem Ausgangselement 20 im wesentlichen durch die Dämpfungsfeder
44 erzeugt wird. Wird wieder der Knickwinkel αK erreicht, d. h. ist die
Dämpfungsfeder 44 vollständig komprimiert oder eine weitere Kompression
derselben nicht mehr möglich, so trägt nun bei weiter anhaltendem
Relativverdrehung zwischen dem Nabenteil 12 und dem Ausgangselement
20 die Dämpfungsfeder 46 stärker zum Abfangen der Relativverdrehung
zwischen dem Nabenteil 12 und dem Ausgangselement 20 bei, so daß
oberhalb des Knickwinkels αK, so wie durch die Linie B' gezeigt, ein steilerer
Anstieg der Kennlinie vorhanden ist.
Die Linie C bzw. C' stellt die Relativverdrehung zwischen dem Zwischen
element 50 und dem Ausgangselement 20 dar. Sie ist der Charakteristik
genau entgegengesetzt, welche vorangehend mit Bezug auf die Linie B bzw.
B' beschrieben worden ist. Dies liegt an der symmetrischen Ausgestaltung
jeder Dämpfungsfedereinheit 38, 40, wie sie in Fig. 2 erkennbar ist. Das
heißt, im Zugbetrieb wirkt zunächst das Ausgangselement 20 direkt über die
Dämpfungsfeder 45 auf das Zwischenelement 50, so daß hier zunächst
entlang der Linie C ein flacher Anstieg vorhanden ist, bis wiederum der
Knickwinkel αK erreicht ist. Danach steigt, aufgrund der dann vorhandenen
vollständigen Kompression der Dämpfungsfeder 44, die Kennlinie steiler an.
Im Schubbetrieb wirkt zwischen dem Zwischenelement 50 und dem
Ausgangselement 20 nunmehr neben der Dämpfungsfeder 42 auch die
Dämpfungsfeder 44, so daß bis zum Knickwinkel αK ein relativ steiler
Anstieg vorhanden ist, und nach Erreichen dieses Winkels entlang der Linie
C' durch die vorhandene Kompression der Dämpfungsfeder 42 ein flacherer
Anstieg vorliegt.
Es wird darauf hingewiesen, daß durch Umkehr der Federcharakteristiken
zwischen der Dämpfungsfeder 44 einerseits und den Dämpfungsfedern 42,
46 andererseits ein entgegengesetztes Verhalten erreicht werden kann.
Ferner kann durch Auswahl dreier verschiedener Dämpfungsfedern pro
Dämpfungsfedereinheit oder durch Vorsehen von mehr als drei Federn ein
beliebiges Dämpfungsfederverhalten, welches durch die Überlagerung der
verschiedenen Dämpfungsfedern erzielt wird, eingestellt werden.
Im folgenden wird nun mit Bezug auf die Fig. 4 die Funktionsweise
hinsichtlich der Erzeugung der Reibungskraft beschrieben.
Es wird hier zunächst wieder der Zugzustand betrachtet, welcher dem
rechten Teil der Fig. 4 zwischen dem Nabenteil 12 und dem Ausgangs
element 20 entspricht.
Das Zwei-Massen-Schwungrad 10 ist in einer neutralen Stellung, wenn
zwischen dem Nabenteil 12 und dem Ausgangselement 20 kein Drehmo
ment zu übertragen ist. In diesem Zustand sei zunächst angenommen, daß
der oder die Vorsprünge 66 im Längenmittenbereich der zugeordneten
Ausnehmung 68 angeordnet sind. Das heißt, die halbe Umfangserstreckung
der Ausnehmungen 68 definiert einen Grenzwinkel αG bis zu welchem
zwischen dem Nabenteil 12 und dem Ausgangselement 20 keine Reibungs
kraft erzeugt wird. In der Fig. 4 ist das durch die zwischen dem Nabenteil
12 und dem Ausgangselement 20 verschleppt wirkende Reibeinrichtung,
gebildet aus dem Reibelement 62 und dem Deckscheibenteil 22, gekenn
zeichnet. Bereits von Beginn der Relativverdrehung an, d. h. ausgehend von
der Neutralstellung, wirkt jedoch zwischen dem Nabenteil 12 und dem
Zwischenelement 50 das Reibelement 60, welches am Zwischenelement 50
festgelegt ist und am Nabenteil 12 abgleitet. Das heißt, das Reibelement 60
bildet zusammen mit dem Nabenteil 12 eine weitere Reibeinrichtung, die
unabhängig vom Relativverdrehwinkel immer wirkt. Wird der Grenzwinkel
αG, welcher durch die halbe Umfangserstreckung der Ausnehmungen 68 und
die Dicke der Vorsprünge 66 definiert ist und welcher im allgemeinen im
Bereich von 2° bis 5° liegt, erreicht oder überschritten, so stoßen die
Vorsprünge 66 an den zugeordneten Enden der Ausnehmungen 68 an. Dies
ist dann ein Zustand, in welchem bei weiterer Verdrehung zwischen dem
Nabenteil 12 und dem Ausgangselement 20 das Reibelement 62 vom
Nabenteil 12 mitgenommen wird und dabei reibend am Deckscheibenteil 22
abgleitet. Dies ist in Fig. 4 durch die zwischen dem Nabenteil 12 und dem
Ausgangselement 20 wirkende Reibeinrichtung 62, 22 wiedergegeben.
Bereits vor Erreichen des Grenzwinkels αG wirkt zwischen dem Zwischen
element 50 und dem mit dem Ausgangselement 20 in diesem Zustand fest
drehbaren Reibelement 62 die erste Vorspannfeder 64, welche beispiels
weise mit dem Zwischenelement 50 fest drehbar ist. Das heißt, eine weitere
unterhalb des Grenzwinkels wirksame Reibeinrichtung ist durch die
Vorspannfeder 64 und das Reibelement 62 gebildet und wirkt zwischen dem
Zwischenelement 50 und dem Ausgangselement 20.
Wird nun der Grenzwinkel αG erreicht oder überschritten und wird dabei
dann das Reibelement 62 vom Nabenteil 12 mitgenommen, so wirkt die
Reibeinrichtung, gebildet aus der Vorspannfeder 64 und dem Reibelement
62 nicht mehr zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Ausgangs
element 20, sondern wirkt nunmehr zwischen dem Zwischenelement 50
und dem Eingangsteil 12. Das heißt, die Reibeinrichtung, welche durch die
Vorspannfeder 64 und das Reibelement 62 gebildet ist, wirkt unterhalb des
Grenzwinkels αG zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Ausgangs
element 20 und wirkt oberhalb des Grenzwinkels αG zwischen dem
Zwischenelement 50 und dem Nabenteil 12.
Bei jeder Reibeinrichtung ist die Einzelreibarbeit definiert durch das Produkt
des Reibmoments, welches in der jeweiligen Reibeinrichtung erzeugt wird,
mit dem Relativdrehwinkel zwischen denjenigen Komponenten, zwischen
welchen die jeweiligen Reibeinrichtungen wirken.
Im Zustand unterhalb des Grenzwinkels ist die Reibarbeit die Summe,
welche gebildet wird aus dem Produkt des Reibmoments des Reibelements
60 am Nabenteil 12 und dem Relativdrehwinkel zwischen Nabenteil 12 und
Zwischenelement 50 und dem Produkt aus dem Reibmoment zwischen der
Vorspannfeder 64 und dem Reibelement 62 und dem Relativdrehwinkel
zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Ausgangselement 20.
Oberhalb des Grenzwinkels αG ist die Gesamtreibarbeit die Summe, welche
gebildet wird aus dem Produkt des Reibmoments zwischen dem Reibelement
60 und dem Nabenteil 12 und des Relativdrehwinkels zwischen dem
Nabenteil 12 und dem Zwischenelement 50, dem Produkt des Reibmoments
zwischen dem Federelement 64 und dem Reibelement 62 mit dem
Relativdrehwinkel zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Nabenteil
12 und dem Produkt des Reibmoments zwischen dem Reibelement 62 und
dem Deckscheibenteil 22 und des Relativdrehwinkels zwischen dem
Nabenteil 12 und dem Ausgangselement 20.
Man erkennt, daß bei dem erfindungsgemäßen Zwei-Massen-Schwungrad
10 ein gestufter Reibbetrieb vorhanden ist, bei dem bei Überschreiten des
Grenzwinkels αG eine zusätzliche Reibarbeitskomponente vorhanden ist, die
bei Auftreten besonders starker Drehmomentschwankungen wirksam wird.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Torsionsschwingungs
dämpfers liegt dabei darin, daß das Auftreten besonders starker Drehmo
mentschwankungen in geeigneter Weise unabhängig davon verhindert
werden kann, ob der Betriebszustand ein Zustand relativ großer oder relativ
geringer Last ist. Dies liegt daran, daß in einem Zustand relativ großer Last,
d. h. einer relativ starken Relativverdrehung zwischen dem Nabenteil 12 und
dem Ausgangselement 20 bei Überschreiten des Grenzwinkels αG zunächst
das Reibelement 62 an das Nabenteil 12 angekoppelt wird und unter
Reibungskrafterzeugung am Deckscheibenteil 22 abgleitet. Stellt sich ein
nahezu konstanter Relativverdrehwinkel zwischen Nabenteil 12 und
Ausgangselement 20 ein, welcher Winkel vom Lastzustand abhängt, so
wird sich eine Drehmomentschwingung um diesen Auslenkungswinkel
herum einstellen. Ist diese Schwingung, d. h. der Schwingungswinkelbe
reich, kleiner als der doppelte Grenzwinkel αG, d. h. werden im Hoch
lastzustand nur schwache Drehmomentschwankungen oder Torsions
schwingungen erzeugt, so ist dann die Reibeinrichtung 62, 22 wieder
unwirksam, da die Vorsprünge 66 sich in den zugeordneten Ausnehmung
68 frei bewegen können. Es sind dann wieder die Reibeinrichtung 60, 12,
welche zwischen dem Nabenteil 12 und dem Zwischenelement 50 wirkt,
und die Reibeinrichtung 64, 62 wirksam, welche zwischen dem Zwischen
element 50 und dem Ausgangselement 20 wirkt. Erst wenn nach Aus
lenkung zu dem Auslenkungswinkel größere Drehmomentschwankungen
auftreten, so daß die Schwankungen um den Auslenkwinkel herum den
Grenzwinkel αG, gemessen vom Auslenkwinkel als Grund-Relativdrehwinkel
aus, überschreiten, so wird wieder die Reibeinrichtung 62, 22 zugeschaltet
und die Reibeinrichtung 64, 62 wirkt zwischen dem Zwischenelement 50
und dem Nabenteil 12. Das heißt, unabhängig vom momentanen Lastzu
stand kann die Dämpfungscharakteristik immer in optimaler Weise an das
Ausmaß der momentan vorhandenen im Antriebsstrang auftretenden
Torsionsschwingungen angepaßt werden. Auch das Umschalten der
Reibeinrichtung 64, 62 hinsichtlich ihrer Wirkung bei Überschreiten des
Grenzwinkels αG ist vorteilhaft. Ist nämlich der Knickwinkel αK noch nicht
überschritten, so wird, wie durch die Linien B und C in Fig. 3 gezeigt, das
Zwischenelement 50 aufgrund der leichteren Kompressibilität der Dämp
fungsfeder 44 sich bezüglich des Nabenteils 2 stärker verdrehen als
bezüglich des Ausgangselements 20. Das heißt, wirkt die Reibeinrichtung
64, 62 zwischen dem Nabenteil 12 und dem Zwischenelement 50, so wird
bei gleicher Änderung des Relativverdrehwinkels zwischen dem Nabenteil
12 und dem Ausgangselement 20 eine größere Reibarbeit erzeugt, als dies
der Fall wäre, wenn in diesem Zustand die Reibeinrichtung 62, 64 zwischen
dem Zwischenelement 50 und dem Ausgangselement 20 wirken würde. Das
heißt, es können dadurch große Drehmomentschwankungen in verstärktem
Ausmaß gedämpft werden.
Die vorangehenden Erläuterungen zum Zugzustand treffen in entsprechender
Weise für den Schubzustand zu. Auch hier wirkt zunächst unterhalb des
Grenzwinkels αG einerseits die Reibeinrichtung 60, 12 zwischen dem
Nabenteil 12 und dem Zwischenelement 50; andererseits wirkt die
Reibeinrichtung 64, 62 zwischen dem Zwischenelement 50 und dem
Ausgangselement 20. Hier besteht jedoch ein Unterschied darin, daß die
einzelnen Reibarbeiten, welche in den Reibeinrichtungen erzeugt werden,
hinsichtlich des Zugzustands verändert sind. Grund dafür ist, daß zwischen
dem Nabenteil 12 und dem Zwischenelement 50 nunmehr lediglich die
Dämpfungsfeder 46 mit relativ großer Federkonstante wirkt, d. h. bei
gleichem Relativverdrehwinkel zwischen Nabenteil 12 und Ausgangselement
20 wird das Zwischenelement 50 sich bezüglich des Nabenteils 12 mit
einem geringeren Drehwinkel verdrehen, als dies im Zugzustand der Fall ist.
In entsprechender Weise wird der Relativverdrehwinkel zwischen dem
Zwischenelement 50 und dem Ausgangselement 20 zunehmen, da zwischen
diesen beiden Elementen nunmehr zusätzlich die Dämpfungsfeder 44 mit
geringerer Federkonstante wirkt. Da in Verbindung mit den jeweiligen
Reibmomenten die Relativverdrehwinkel zwischen den einzelnen Kom
ponenten in die Reibarbeit eingehen, wie vorangehend beschrieben, wird
hier bei gleichem Relativverdrehwinkel zwischen Nabenteil 12 und
Ausgangselement 20 eine andere Reibarbeit erzeugt. Bei Überschreiten des
Grenzwinkels αG wird wiederum die Reibeinrichtung 62, 22 wirksam und die
Reibeinrichtung 64, 62 wirkt nunmehr zwischen dem Nabenteil 12 und dem
Zwischenelement 50. Auch hier gilt die vorangehende Überlegung, daß
aufgrund veränderter Relativverdrehverhältnisse zwischen Nabenteil 12 und
Zwischenelement 50 sich anderen Reibarbeiten einstellen werden. Auch im
Schubbetrieb wird somit ein abgestuftes Reibungsdämpfungsverhalten
erzeugt, so daß hier wiederum unabhängig vom Lastzustand dann, wenn
relativ große Drehmomentschwankungen auftreten, diese in geeigneter
Weise gedämpft werden, wohingegen bei relativ geringen Drehmoment
schwankungen nur eine schwächere Dämpfungskraft vorhanden ist.
Wie vorangehend erläutert, ist der Grenzwinkel αG im allgemeinen so
eingestellt, daß er deutlich kleiner ist als der Knickwinkel αK. Man erkennt
dies bei Betrachtung des Diagramms der Fig. 3, woraus hervorgeht, daß der
Knickwinkel αK im Bereich von ca. 30° liegt. Das heißt, in einem Zustand
relativ geringer Last wird der erfindungsgemäße Torsionsschwingungs
dämpfer in einem Kennlinienbereich arbeiten, wie er im Diagramm der Fig.
3 zwischen den Knickwinkeln αK auf der positiven und auf der negativen
Seite der horizontalen Achse definiert ist.
Sind jedoch relativ starke Drehmomente zu übertragen, d. h. werden die
Dämpfungsfedereinheiten 38, 40 so weit komprimiert, daß der Knickwinkel
αK erreicht wird, so gelten grundsätzlich auch die vorausgehenden
Ausführungen betreffend die Zu- und Abschaltung bzw. Umschaltung der
Reibeinrichtungen 62, 22 und 64, 62. Dazu wird im folgenden der Fall
betrachtet, daß im Zugzustand das Nabenteil 12 und das Ausgangselement
20 sich um einen Relativverdrehwinkel von beispielsweise 40° bezüglich
einander verdreht haben, in diesem Zustand jedoch nahezu stationär
bleiben. Die Dämpfungsfeder 44 ist dann so weit komprimiert, daß sie
überbrückt ist und nicht mehr wirksam ist, und das Reibelement 62 ist
zunächst mit dem Nabenteil 12 mitgenommen worden und bis zu dem
Winkel von ca. 40° bezüglich des Ausgangselements 20 verdreht worden.
Treten in diesem Betriebszustand dann relativ geringe Drehmoment
schwankungen auf, so können Nabenteil 12 und Ausgangselement 20
bezüglich einander in Winkelbereichen kleiner als das Doppelte des
Grenzwinkels αG zueinander schwingen, ohne daß dabei die Reibeinrichtung
62, 22 wirksam wird. In diesem Falle finden Drehmomentschwankungen
lediglich unter Kompression bzw. Expansion der Dämpfungsfedern 42, 46
statt. Es wirkt dann die Reibeinrichtung 60, 12 zwischen dem Nabenteil 12
und dem Zwischenelement 50 und die Reibeinrichtung 62, 64 zwischen
dem Zwischenelement 50 und dem Ausgangselement 20. Wird der
Grenzwinkel αG überschritten, so wird einerseits die Reibeinrichtung 62, 22
zugeschaltet, andererseits wird die Reibeinrichtung 64, 62 nunmehr
wiederum zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Nabenteil 12
wirksam. Da jedoch in diesem Zustand die Dämpfungsfeder 44 nicht mehr
wirksam ist, hat das Umschalten der Reibeinrichtung 62, 64 auf eine
Wirkung zwischen dem Zwischenelement 50 und dem Nabenteil 12 keine
Auswirkung auf die zu erzeugende Reibungskraft bei weiterer Kompression
der Dämpfungsfedern 42, 46, da diese beiden Dämpfungsfedern aufgrund
der gleichen Federkonstante in gleichem Ausmaß komprimiert werden.
Entsprechendes gilt hier auch für den Schubbetrieb. In diesem Betriebs
zustand ist ebenso wie bei den vorangehend beschriebenen Betriebs
zuständen die jeweilige Reibarbeit gebildet aus der Summe von Produkten
der einzelnen Reibmomente der verschiedenen Reibeinrichtungen mit dem
Relativdrehwinkel zwischen denjenigen Komponenten, zwischen welchen die
jeweiligen Reibeinrichtungen wirken.
Es wird darauf hingewiesen, daß das Diagramm der Fig. 3 Kennlinien der in
Fig. 2 gezeigten Dämpfungsfederanordnung 36 darstellt, welche ohne das
Vorhandensein von Reibeinrichtungen erzielt werden. Durch das Vorsehen
der Reibeinrichtungen bei dem erfindungsgemäßen Torsionsschwingungs
dämpfer, insbesondere durch das Umschalten der Reibeinrichtung 64, 62
von einem Wirkungsbereich zwischen dem Zwischenelement 50, und dem
Ausgangselement 20 auf einen Wirkungsbereich zwischen dem Nabenteil
12 und dem Zwischenelement 50 werden Kennlinien erhalten, die bei
Erreichen des Grenzwinkels αG einen weiteren Knick aufweisen. Dies wird
im folgenden am Beispiel der Kennlinien B, C in Fig. 3 erläutert.
Ausgehend vom Relativverdrehwinkel Null, d. h. der neutralen Stellung,
wirkt zunächst zwischen dem Nabenteil 12 und dem Zwischenelement 50
nur die Reibeinrichtung 60, 12. In gleicher Weise wirkt zwischen dem
Zwischenelement 50 und dem Ausgangselement 20 die Reibeinrichtung 64,
62, was zur Kennlinie C in Fig. 3 führt. Wird nun beim Erreichen des
Grenzwinkels αG die Reibeinrichtung 64, 62 zwischen dem Nabenteil 12 und
dem Zwischenelement 50 wirksam, so wird noch vor Erreichen des
Knickwinkels αK dem Zwischenelement 50 eine Verlagerung bezüglich des
Nabenteils 12 erschwert, wohingegen ihm eine Verlagerung bezüglich des
Ausgangselements 20 aufgrund fehlender Reibung zwischen diesen
Komponenten erleichtert wird. Das heißt, das Zwischenelement 50 wird sich
bei weiterer Relativverdrehung zwischen dem Nabenteil 12 und dem
Ausgangselement 20 bezüglich des Nabenteils 12 weniger verdrehen und
wird sich bezüglich des Ausgangselements 20 stärker verdrehen. Das heißt,
die Kennlinie B wird bei Erreichen des Grenzwinkels αG abknicken und
flacher werden, wohingegen die Kennlinie C bei Erreichen des Grenzwinkels
αG abknicken und steiler werden wird. Entsprechendes gilt auch für die
negativen Verdrehwinkel, welche den Fall der Schubbelastung wiedergeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Torsionsschwingungsdämpfer ist aufgrund
eines sehr einfachen Aufbaus die leichte Lagerbarkeit mehrerer Zwischen
elemente 48, 50 bzw. Zwischenscheiben mit entsprechenden Anlage
abschnitten für die Federn möglich, so daß Dämpfungsfedereinheiten mit
drei und mehr Dämpfungsfedern bereitgestellt werden können. Durch die
Vielzahl an Reibstellen, d. h. die verschiedenen Reibeinrichtungen, kann
auch bei Einsatz kleinerer Vorspannfederelemente eine große Reibarbeit
erzeugt werden. Durch die Anpassung der zu erzeugenden Reibkraft an den
Relativverdrehwinkel bzw. die Schwankung des Relativverdrehwinkels
zwischen Eingangselement und Ausgangselement kann ein besseres
Dämpfungsverhalten mit verbesserter Entkopplung zwischen Eingangs- und
Ausgangsseite erhalten werden, wobei insbesondere aufgrund der Erhöhung
der vernichteten Reibarbeit bei großen Relativverdrehwinkeln ein verbes
serter Zerstörungsschutz vorgesehen ist. Durch die geeignete Auswahl der
Federkonstanten der verschiedenen Dämpfungsfedern und der Reibkoeffi
zienten der verschiedenen aneinander reibenden Komponenten kann der
erfindungsgemäße Torsionsschwingungsdämpfer auf gewünschte Betriebs
charakteristiken abgestimmt werden.
Es wird darauf hingewiesen, daß bei der vorangehend beschriebenen
Ausgestaltungsform verschiedene Abwandlungen möglich sind, ohne das
Prinzip bzw. die prinzipielle Funktionsweise zu verändern. Beispielsweise
können, wie bereits beschrieben, die Dämpfungsfedern 42, 46 unter
schiedliche Federkonstanten bzw. Steifigkeiten aufweisen. Grundsätzlich ist
auch der Einsatz lediglich zweier Dämpfungsfedern pro Dämpfungsfeder
einheit denkbar, wobei dann lediglich ein einziges Zwischenelement
vorzusehen ist. Auch bei einer derartigen Ausgestaltung kann die gleiche
Funktionsweise wie vorangehend beschrieben erhalten werden, wobei dann
jedoch die erzeugte Reibarbeit für Schub- und Zugbetrieb gleich ist. Ferner
kann auch eine Reibeinrichtung vorgesehen sein, die zwischen dem
Zwischenelement 48 und dem Eingangselement und/oder dem Ausgangs
element wirkt.
Die Funktion von Eingangs- und Ausgangselement kann umgekehrt sein,
d. h. es können auch die beiden miteinander fest verbundenen Deck
scheibenteile 22, 24 mit der Antriebswelle, d. h. einer Kurbelwelle,
verbunden sein.
Das Reibelement 60 könnte auch mit dem Nabenteil 12 fest verbunden sein;
in gleicher Weise könnte die Vorspannfeder 64 mit dem Reibelement 62 fest
verbunden sein, so daß dann am Anlagebereich zwischen der Vorspannfeder
64 und dem Zwischenelement bzw. Zwischenring 50 ein Stahl-Stahl-Rei
bungskontakt vorgesehen ist. In gleicher Weise könnte die Vorspannfeder
70 an den Vorsprüngen 65 des Reibelements 62 festgelegt sein, so daß
dann ein Reibkontakt zwischen der Vorspannfeder 70 und dem zweiten
Deckscheibenteil 24 in Form einer Stahl-Stahl-Reibung geschaffen wäre. Die
Zwischenscheiben 50, 48 können hinsichtlich ihrer Funktion vertauscht
werden, so daß die Betriebscharakteristik hinsichtlich Schub- und Zugbetrieb
in entsprechender Weise vertauscht ist.
Ferner ist es selbstverständlich, daß für die jeweiligen Dämpfungsfedern
Endanschläge vorgesehen sind, so daß verhindert werden kann, daß bei
Einleitung großer Drehmomente die Federn auf Block gesetzt werden.
Claims (17)
1. Torsionsschwingungsdämpfer, insbesondere zur Anordnung in einem
Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, umfassend
- - ein Eingangselement (12),
- - ein Ausgangselement (20), welches um eine Drehachse (A) relativ zum Eingangselement (12) verdrehbar ist,
- - eine Dämpfungsfederanordnung (36), welche wirkungsmäßig zwischen dem Eingangselement (12) und dem Ausgangs element (20) angeordnet ist und einer Relativverdrehung zwischen Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) entgegenwirkt, wobei die Dämpfungsfederanordnung (36) wenigstens eine Dämpfungsfedereinheit (38, 40) mit wenig stens zwei wirkungsmäßig seriell geschalteten Dämpfungs federn (42, 44, 46) aufweist, welche Dämpfungsfedereinheit (38, 40) bei Auftreten einer Relativverdrehung zwischen Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) und in Abhängigkeit von einer Relativdrehrichtung von Eingangs element (12) und Ausgangselement (20) an einem ersten Dämpfungsfedereinheitsende (54) ein Element von Eingangs element (12) und Ausgangselement (20) beaufschlagt und an einen zweiten Dämpfungsfedereinheitsende (58) das andere Element von Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) beaufschlagt,
- - zwischen jeweils zwei Dämpfungsfedern (42, 44, 46) der wenigstens einen Dämpfungsfedereinheit (38, 40) ein Zwi schenelement (48, 50), an welchem die Dämpfungsfedern (42, 44, 46) mit ihren einander zugewandten Enden abgestützt sind, wobei das Zwischenelement (48, 50) bezüglich des Eingangselements (12) und des Ausgangselements (20) bei Auftreten einer Relativverdrehung zwischen Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) verlagerbar ist,
- - eine erste Reibeinrichtung (62,22), welche zur Erzeugung einer Reibungskraft zwischen Eingangselement (12) und Ausgangs element (20) oder diesen zugeordneten Komponenten wirkt,
- - eine zweite Reibeinrichtung (60, 12, 64, 62), welche zwischen wenigstens einem (50) bei jeder Dämpfungsfedereinheit (38, 40) vorgesehenen Zwischenelement (48, 50) und dem Eingangselement (12) oder/und dem Ausgangselement (20) oder diesen jeweils zugeordneten Komponenten zur Erzeugung einer Reibungskraft wirkt,
2. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Reibeinrichtung (62, 22) eine Reibungskraft
erst dann erzeugt, wenn der Relativverdrehwinkel zwischen Eingangs
element (12) und Ausgangselement (20) größer ist als der Grenzwin
kel (αG).
3. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Reibeinrichtung (60, 12, 64, 62) bei allen
Relativdrehwinkeln zwischen Eingangselement (12) und Ausgangs
element (20) eine Reibungskraft erzeugt.
4. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Reibeinrichtung (60, 12, 64, 62) einen
ersten Reibeinrichtungsbereich (60, 12) umfaßt, welcher eine vom
Relativverdrehwinkel zwischen Eingangselement (12) und Ausgangs
element (20) im wesentlichen unabhängige Reibungskraft erzeugt.
5. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Reibeinrichtung (60, 12, 64, 62)
einen zweiten Reibeinrichtungsbereich (64, 62) aufweist, welcher in
Abhängigkeit vom Relativverdrehwinkel zwischen Eingangselement
(12) und Ausgangselement (20) eine Reibungskraft erzeugt.
6. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Reibeinrichtungsbereich (64, 62) dann,
wenn der Relativverdrehwinkel zwischen Eingangselement (12) und
Ausgangselement (20) kleiner oder gleich einem Schaltwinkel,
vorzugsweise dem Grenzwinkel (αG) ist, eine Reibungskraft zwischen
dem Zwischenelement (50) und einem Element von Eingangselement
(12) und Ausgangselement (20), vorzugsweise dem Ausgangs
element (20) erzeugt, und dann, wenn der Relativverdrehwinkel
zwischen Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) größer als
der Schaltwinkel ist, eine Reibungskraft zwischen dem Zwischen
element (50) und dem jeweils anderen Element von Eingangselement
(12) und Ausgangselement (20), vorzugsweise dem Eingangselement
(12) erzeugt.
7. Torsionsschwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Dämpfungsfeder
einheit (38, 40) wenigstens drei Dämpfungsfedern (42, 44, 46)
umfaßt, wobei zwischen den einander zugewandten Enden einander
unmittelbar benachbarter Dämpfungsfedern (42, 44, 46) jeweils ein
Zwischenelement (48, 50) zur Abstützung der Dämpfungsfedern (42,
44, 46) vorgesehen ist, und daß bei wenigstens einem (48) der
Zwischenelemente (48, 50) keine zweite Reibeinrichtung vorgesehen
ist.
8. Torsionsschwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Reibeinrichtung (62, 22) ein
erstes Reibelement (62) umfaßt, welches an einem ersten Element
(20) von Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) reibend
angreift und bezüglich des zweiten Elements (12) von Eingangs
element (12) und Ausgangselement (20) ausgehend von dem Grund-Rela
tivverdrehwinkel zwischen Eingangselement (12) und Ausgangs
element (20) bis zum Grenzwinkel (αG) im wesentlichen frei drehbar
ist und ab Überschreiten des Grenzwinkels (αG) mit dem zweiten
Element (12) von Eingangselement (12) und Ausgangselement (20)
unter Erzeugung einer Reibungskraft am ersten Element (20) von
Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) verdrehbar ist.
9. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Reibeinrichtung umfaßt:
- - ein zweites Reibelement (60), welches vorzugsweise mit dem Zwischenelement (50) fest verbunden ist und mit welchem das Zwischenelement (50) am zweiten Element (12) von Eingangs element (12) und Ausgangselement (20) reibend angreift,
- - ein drittes Reibelement (64), welches wirkungsmäßig zwischen dem Zwischenelement (50) und dem ersten Reibelement (62) angeordnet ist.
10. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das dritte Reibelement (64) am Zwischenelement (50)
festgelegt ist und am ersten Reibelement (62) reibend angreift.
11. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das dritte Reibelement (64) ein sich am ersten
Reibelement (62) abstützendes und das Zwischenelement (50) auf
das zweite Element (12) von Eingangselement (12) und Ausgangs
element (20) zu vorspannendes Vorspannfederelement (64) ist.
12. Torsionsschwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Element (12) von Eingangselement
(12) und Ausgangselement (20) ein zentrales Scheibenteil (12)
umfaßt und das andere Element (20) von Eingangselement (12) und
Ausgangselement (20) ein an einer ersten axialen Seite des zentralen
Scheibenteils (12) angeordnetes erstes Deckscheibenteil (22) und ein
an einer zweiten axialen Seite des zentralen Scheibenteils (12)
angeordnetes zweites Deckscheibenteil (24) umfaßt, welches mit
dem ersten Deckscheibenteil (22) fest verbunden ist, und daß sowohl
das zentrale Scheibenteil (12) als auch das erste und das zweite
Deckscheibenteil (22, 24) jeweils im Bereich beider Dämpfungsfeder
einheitsenden (54, 58) der wenigstens einen Dämpfungsfedereinheit
(38, 40) Ansteuerbereiche (52, 56) zur Beaufschlagung durch das
zugeordnete Dämpfungsfedereinheitsende (54, 58) der wenigstens
einen Dämpfungsfedereinheit (38, 40) aufweist.
13. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 2 und nach einem der
Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das zentrale
Scheibenteil (12) das zweite Element von Eingangselement (12) und
Ausgangselement (20) bildet und daß das erste und das zweite
Deckscheibenteil (22, 24) das erste Element von Eingangselement
(12) und Ausgangselement (20) bilden.
14. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste Reibelement (62) an einem Teil (22) von
erstem und zweitem Deckscheibenteil (22, 24) angreift und durch
wenigstens ein Vorspannfederelement (64, 70) auf das eine Teil (22)
zu gedrückt ist, welches Vorspannfederelement (64, 70) sich am
anderen Teil (24) von erstem und zweitem Deckscheibenteil (22, 24)
oder/und am Zwischenelement (50) abstützt.
15. Torsionsschwingungsdämpfer nach Anspruch 9 oder einem der
Ansprüche 10 bis 14, sofern auf Anspruch 9 rückbezogen, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Reibelement (62) wenigstens einen
Mitnahmevorsprung (66) aufweist, welcher in eine sich in Umfangs
richtung erstreckende Mitnahmeausnehmung (68) im zweiten Element
(12) von Eingangselement (12) und Ausgangselement (20) eingreift,
wobei eine Umfangserstreckung der Mitnahmeausnehmung (68) in
Zusammenwirkung mit einer Umfangserstreckung des Mitnahmevor
sprungs (66) im wesentlichen den Grenzwinkel (αG) festlegt.
16. Torsionsschwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grund-Relativverdrehwinkel
zwischen dem Eingangselement (12) und dem Ausgangselement (20)
ein Neutral-Drehwinkel ist, welcher eine neutrale Relativverdreh
stellung zwischen Eingangselement (12) und Ausgangselement (20)
definiert, wenn über den Torsionsschwingungsdämpfer (10) hinweg
kein Drehmoment zu übertragen ist, derart, daß der Grenz-Drehwinkel
(αG) ausgehend von dem die neutrale Relativverdrehstellung definie
renden Neutral-Relativverdrehwinkel zu messen ist.
17. Torsionsschwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grund-Relativverdrehwinkel ein
Relativverdrehwinkel zwischen Eingangselement (12) und Ausgangs
element (20) ist, welcher sich bei einem über den Torsionsschwin
gungsdämpfer (10) hinweg zu übertragenden Drehmoment einstellt,
derart, daß der Grenzwinkel (αG) ausgehend von dem sich bei
Übertragung des bestimmten Drehmoments einstellenden Relativver
drehwinkel zu messen ist.
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Owner name: ZF SACHS AG, 97424 SCHWEINFURT, DE |
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