DE19744428C1 - Verfahren zum Übertragen eines digitalen Datensignals von einem Sender zu einem Empfänger - Google Patents
Verfahren zum Übertragen eines digitalen Datensignals von einem Sender zu einem EmpfängerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Übertragen
eines digitalen Datensignals von einem Sender zu einem Emp
fänger unter Anwendung der Spreizspektrum-Technik, bei wel
chem das Datensignal mit einer PN-Codefolge modulo-2 addiert
wird, deren Bitrate sehr viel höher als die Bitrate des
Datensignals ist, dann ein Träger mit dem sich dadurch erge
benden gespreizten Datensignal moduliert wird, der modulierte
Träger gesendet wird, im Empfänger der modulierte Träger
demoduliert und das demodulierte Signal zur Gewinnung des
digitalen Datensignals mit einer im Empfänger erzeugten, mit
der PN-Codefolge des Senders übereinstimmenden und synchroni
sierten PN-Codefolge multipliziert wird.
Datenübertragungsverfahren, die unter Anwendung der Spreiz
spektrum-Technik arbeiten, werden vor allem dann angewendet,
wenn eine große Störsignalunterdrückung bei ungünstigen
Übertragungsbedingungen erzielt werden soll. Die Grundlagen
der Spreizspektrum-Technik sind beispielsweise im
"Taschenbuch der Hochfrequenztechnik", 5. Auflage 1992,
Springer-Verlag, Kapitel 046 ff. beschrieben. Dabei ist auch
angegeben, daß diese Technik bisher insbesondere im Bereich
der Luft- und Raumfahrt für Nachrichtenübertragungen unter
besonders schwierigen Bedingungen angewendet wurde. Auch auf
Gebieten, in denen es auf einen besonderen Abhörschutz an
kommt, beispielsweise in der Radartechnik und der Navigation,
wurde diese Spreizspektrum-Technik häufig eingesetzt. Eine
Art der Spreizspektrum-Technik ist das sogenannte Direct-
Sequence-Verfahren (DS-Verfahren, bei dem das zu übertragende
Signal, das in digitaler Form vorliegt, mit einer PN-Code
folge (wobei PN für "Pseudo Noise" steht) moduliert wird, die
so beschaffen ist, daß eine Spreizung des zu übertragenden
Signals erzielt wird. Dabei besteht die Möglichkeit, das zu
übertragende Datensignal vor der Spreizung auf einen Träger
zu modulieren und dann den modulierten Träger zu spreizen
oder auch das zu übertragende Datensignal erst zu spreizen
und das gespreizte Signal dann auf den Träger zu modulieren.
Auf der Empfängerseite wird das Datensignal zurückgewonnen,
indem das gespreizte Signal durch Hinzumischen der PN-Code
folge wieder entspreizt wird. Dieser Entspreizvorgang kann
unter Verwendung einer Autokorrelationsstufe durchgeführt
werden. Die bei den bisherigen Spreizspektrum-Übertragungs
verfahren verwendeten PN-Codefolgen haben eine sehr große
Länge und werden in der Regel mit binären Schieberegistern
erzeugt. Hierfür ist ein relativ großer Schaltungsaufwand
erforderlich, so daß die Spreizsprektrum-Technik bei Daten
übertragungssystemen, die unter Aufwendung möglichst geringer
Kosten verwirklicht werden sollen, keine Anwendung gefunden
hat. Infolge der Anwendung der sehr langen PN-Codefolgen
nimmt auch der Autokorrelationsvorgang relativ viel Zeit in
Anspruch, da zunächst die empfängerseitig erzeugte PN-Code
folge mit der im empfangenen Signal enthaltenen PN-Codefolge
synchronisiert werden muß, damit der Entspreizvorgang durch
geführt werden kann.
In Anwendungen, in denen auf der Empfängerseite eine sehr
schnelle Synchronisation der PN-Codefolge erzielt werden muß,
sind Übertragungsverfahren wenig geeignet, bei denen die
Synchronisation durch Autokorrelation erzielt wird. Es wurden
bereits Übertragungsverfahren verwendet, bei denen zusätzlich
zu den zu übertragenden Informationen vom Sender ein Refe
renz-Code ausgesendet wird, der empfängerseitig zur Synchro
nisierung der PN-Codefolge benutzt wird. Ein solches Verfah
ren ist beispielsweise in "UKW-Berichte", 2/84, Seiten 90 ff.
beschrieben. Für Anwendungen, bei denen es senderseitig auf
geringe Kosten ankommt, ist dieses Verfahren ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei dem empfangsseitig
eine sehr schnelle Synchronisierung der im Empfänger erzeug
ten PN-Codefolge mit der im empfangenen Signal enthaltenen
PN-Codefolge unter Anwendung einfacher Schaltungsmittel ohne
großen Aufwand erzielt werden kann.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß im Sender
der Träger durch FSK- oder BPSK-Modulation mit dem gespreiz
ten Datensignal moduliert wird und zusätzlich mittels der
jeweils anderen dieser beiden Modulationsarten mit einem die
Synchronisierungsinformation der PN-Codefolge repräsentieren
den Synchronisierungssignal moduliert wird, und daß im Emp
fänger der modulierte Träger mittels eines Quadraturdemodula
tors demoduliert wird, aus dessen Ausgangssignal sowohl das
gespreizte Datensignal als auch das Synchronisierungssignal
durch Filterung ableitbar sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird neben der Information,
die die zu übertragenden Daten repräsentiert, auch eine
Information übertragen, die den Synchronisierungszustand der
PN-Codefolge repräsentiert. Zur Übertragung dieser beiden
Informationen werden die FSK-Modulation und die BPSK-Modula
tion angewendet, wobei unerheblich ist, welche dieser Modula
tionsarten für jeweils eine der beiden zu übertragenden
Informationen zum Einsatz kommt. Da bei Anwendung dieses
Verfahrens auf der Empfängerseite unmittelbar nach Empfang
des ausgesendeten Signals eine Information über den Synchro
nisierungszustand der senderseitig zur Spreizung des Datensi
gnals verwendeten PN-Codefolge zur Verfügung steht, kann
empfängerseitig sehr schnell eine synchronisierte PN-Code
folge erzeugt werden, so daß der Entspreizvorgang dementspre
chend schnell durchgeführt werden kann.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht darin, daß die PN-Codefolge so gewählt wird, daß
das zugehörige Synchronisierungssignal eine wesentlich nied
rigere Bitrate als das gespreizte Datensignal hat, das zum
Modulieren des Trägers für das gespreizte Datensignal die
BPSK-Modulation und für das Synchronisierungssignal die FSK-
Modulation angewendet wird, und daß im Empfänger das Aus
gangssignal des Quadraturdemodulators zur Gewinnung des
Synchronisierungssignals durch ein Tiefpaßfilter und zur
Gewinnung des gespreizten Datensignals durch ein Hochpaßfil
ter übertragen wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines Senders zur
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 Zeitdiagramme von Signalen, die an den Punkten a, b,
c und d in Fig. 1 sowie bei e in Fig. 3 auftreten und
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild der für das Ver
ständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentlichen Bau
einheiten eines Empfängers zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Sender enthält eine
Datenquelle 10, die Daten in Form digitaler Signale abgibt.
Ein Beispiel eines solchen Datensignals ist bei a in Fig. 2
dargestellt. Ein PN-Generator 12 erzeugt eine PN-Codefolge,
wie sie bei b in Fig. 2 dargestellt ist. Diese PN-Codefolge
hat eine wesentlich höhere Bitrate als das Datensignal. In
einer Antivalenzschaltung 14 werden die Daten mit der PN-
Codefolge aus dem PN-Generator 12 einer modulo-2-Addition
unterzogen. Durch diese modulo-2-Addition wird das Spektrum
des Datensignals gespreizt, so daß am Ausgang der Antivalenz
schaltung 14 ein Datensignal mit gespreiztem Spektrum zur
Verfügung steht. In Fig. 2 ist dieses Signal mit gespreiztem
Spektrum bei c dargestellt.
Der Sender enthält einen Trägeroszillator 16, der die Träger
frequenz erzeugt, mit der die Informationen ausgesendet
werden sollen. Der Träger wird zunächst mit Hilfe eines FSK-
Madulators 18 mit einem Signal moduliert, das aus dem PN-
Generator kommt und die Synchronisierungsinformation der PN-
Codefolge repräsentiert. Dieses Signal kann beispielsweise
ein Rechtecksignal sein, das jeweils beim Start der PN-Code
folge eine Flanke aufweist. Beispielsweise hat es beim Start
der ersten PN-Codefolge eine positive Flanke, beim Start der
zweiten PN-Codefolge eine negative Flanke, beim Start der
dritten PN-Codefolge wieder eine positive Flanke usw. Zwi
schen den Flanken hat es jeweils den gleichen Pegel. Dieses
Signal definiert somit die jeweiligen Startzeitpunkte der PN-
Codefolge und stellt also eine Synchronisierungsinformation
dieser Codefolge dar. Die FSK-Modulation im FSK-Modulator 18
hat zur Folge, daß die Trägerfrequenz mit jeder Flanke des
ihm vom PN-Generators 12 zugeführten Signals eine Frequenz
umtastung erfährt, so daß sie abwechselnd die Werte f1 und f2
annimmt, wie bei d in Fig. 2 zu erkennen ist.
Das Ausgangssignal des FSK-Modulators wird dann in einem
BPSK-Modulator 20 einer Phasenmodulation unterzogen, wobei
als Modulationssignal das gespreizte Datensignal aus der
Antivalenzschaltung 14 dient. Dieser BPSK-Modulator 20 hat
zur Folge, daß bei jeder Flanke des gespreizten Datensignals
im Ausgangssignal des FSK-Modulators eine Umtastung der Phase
um 180° erfolgt. Die Abkürzung "BPSK" bedeutet in diesem Fall
"Binary Phase Shift Keying".
Das bei d in Fig. 2 dargestellte, von der Antenne 22 ausge
sendete HF-Signal enthält durch die zweifache Modulation
sowohl Informationen über die gespreizten Daten als auch
Synchronisierungsinformationen über die zur Spreizung be
nutzte PN-Codefolge.
Im Empfänger kann aus dem ausgesendeten HF-Signal, das gemäß
Fig. 3 von der Antenne 24 empfangen wird, in einem Quadra
turdemodulator 26 demoduliert werden. Dieser Quadraturdemodu
lator 26 liefert an seinem Ausgang ein Summensignal, wie es
bei e in Fig. 2 zu erkennen ist. Dieses Signal besteht aus
zwei einander überlagerten Signalen, von denen das eine ein
Rechtecksignal ist, dessen Flanken im Abstand der Startzeit
punkte der PN-Codefolge liegen, während das andere Signal aus
einzelnen Impulsen besteht, die jeweils an der Stelle auftre
ten, an denen die gespreizten Daten eine Impulsflanke aufwei
sen.
Da die Synchronisierungsinformation aufgrund von FCC-Vor
schriften eine Frequenz haben muß, die wenigstens zehnmal
niedriger als die Frequenz der gespreizten Daten ist, lassen
sich die beiden im Summensignal enthaltenen Signale sehr
leicht voneinander trennen, indem das Summensignal durch ein
Tiefpaßfilter 28 und durch ein Hochpaßfilter 30 geschickt
wird. Das Tiefpaßfilter gibt an seinem Ausgang 32 das die
Synchronisierungsinformation repräsentierende Signal mit der
niedrigeren Frequenz ab, während das Hochpaßfilter an seinem
Ausgang 34 das die gespreizten Daten repräsentierende Signal
mit der höheren Frequenz abgibt. Die Synchronisierungsinfor
mation aus dem Tiefpaßfilter 28 kann dann zur Synchronisie
rung der im Empfänger in der üblichen Weise in einem eigenen
Generator erzeugten PN-Codefolge benutzt werden, und die so
erzeugte synchronisierte PN-Codefolge kann mit den gespreiz
ten Daten aus dem Hochpaßfilter 30 zur Rückgewinnung der
einspreizten Daten multipliziert werden, wie dies bei der
Spreizspektrum-Technik üblich ist.
Die Synchronisierung der PN-Codefolge kann im Empfänger sehr
schnell durchgeführt werden, da die Synchronisierungsinforma
tion im empfangenen Signal enthalten ist, so daß es nicht
notwendig ist, die Synchronisierung mittels eines zeitaufwen
digen Autokorrelationsvorgangs durchzuführen. Bei Anwendun
gen, bei denen nur sehr kurze Datentelegramme übertragen
werden, ist dies ein großer Vorteil.
Claims (2)
1. Verfahren zum Übertragen eines digitalen Datensignals von
einem Sender zu einem Empfänger unter Anwendung der Spreiz
spektrum-Technik, bei welchem das Datensignal mit einer PN-
Codefolge modulo-2 addiert wird, deren Bitrate sehr viel
höher als die Bitrate des Datensignals ist, dann ein Träger
mit dem sich dadurch ergebenden gespreizten Datensignal
moduliert wird, der modulierte Träger gesendet wird, im
Empfänger der modulierte Träger demoduliert und das demodu
lierte Signal zur Gewinnung des digitalen Datensignals mit
einer im Empfänger erzeugten, mit der PN-Codefolge des Sen
ders übereinstimmenden und synchronisierten PN-Codefolge
multipliziert wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Sender der
Träger durch FSK- oder BPSK-Modulation mit dem gespreizten
Datensignal moduliert wird und zusätzlich mittels der jeweils
anderen dieser beiden Modulationsarten mit einem die Synchro
nisierungsinformation der PN-Codefolge repräsentierenden
Synchronisierungssignal moduliert wird, und daß im Empfänger
der modulierte Träger mittels eines Quadraturdemodulators
demoduliert wird, aus dessen Ausgangssignal sowohl das ge
spreizte Datensignal als auch das Synchronisierungssignal
durch Filterung ableitbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
PN-Codefolge so gewählt wird, daß das zugehörige Synchroni
sierungssignal eine wesentlich niedrigere Bitrate als das
gespreizte Datensignal hat, das zum Modulieren des Trägers
für das gespreizte Datensignal die BPSK-Modulation und für
das Synchronisierungssignal die FSK-Modulation angewendet
wird, und daß im Empfänger das Ausgangssignal des Quadratur
demodulators zur Gewinnung des Synchronisierungssignals durch
ein Tiefpaßfilter und zur Gewinnung des gespreizten Datensi
gnals durch ein Hochpaßfilter übertragen wird.
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