DE19744358A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen DurchflußmeßsystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst eine Vorrichtung zur
Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen.
Durchflußmeßsysteme kommen auf den unterschiedlichsten
Gebieten der Technik zum Einsatz.
Ein Anwendungsgebiet ist beispielsweise die Dichtheits
prüfung von Kraftstoffeinspritzventilen für Verbrennungs
motoren. In diesem Falle ist es erforderlich, insbesonde
re sehr kleine Durchflüsse zu erfassen.
Dabei kommt es entscheidend auf die Genauigkeit der
Durchflußmeßsysteme an, damit auch kleinste Lecks erfaßt
werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Kalibrierung von
hydraulischen Durchflußmeßsystemen zu vermitteln, das auf
technisch einfach zu realisierende Weise eine präzise
Kalibrierung von Durchflußmeßsystemen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Kalibrierung
von hydraulischen Durchflußmeßsystemen gelöst durch ein
mit dem Durchflußmeßsystem verbundenes, mit einem
hydraulischen Medium gefülltes Behältnis, an dem ein ein
definiertes Volumen einnehmendes Kalibrierelement zur
Veränderung des freien Volumens des Behältnisses ver
schieblich angeordnet ist.
Durch das an dem mit dem hydraulischen Medium gefüllten
Behältnis angeordnete Kalibrierelement, das zur Ver
änderung des freien Volumens des Behältnisses verschieb
lich angeordnet ist, wird auf besonders vorteilhafte
Weise eine Kalibrierung des Durchflußmeßsystems erreicht
dadurch, daß dem Verschiebeweg des Kalibrierelements eine
präzise Volumenänderung auf einfache Weise zugeordnet
werden kann.
Was die Ausbildung des Kalibrierelements betrifft, so
sind rein prinzipiell die unterschiedlichsten Ausfüh
rungsformen denkbar.
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß das
Kalibrierelement ein Kalibrierstift ist.
Ein Kalibrierstift, der ein definiertes Volumen einnimmt,
kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgebildet sein.
Eine besonders vorteilhafte, da insbesondere einfach zu
realisierende Ausführungsform sieht vor, daß der Kali
brierstift eine zylindrische Gestalt hat und daß die
Volumenänderung das Produkt aus der Grundfläche des Kali
brierstifts und dessen Verschiebeweg ist.
Die Verstellmöglichkeit des Kalibrierstifts kann auf die
unterschiedlichste Weise ermöglicht werden. Eine vor
teilhafte Ausführungsform sieht vor, daß der Kalibrier
stift durch eine Stellschraube, vorzugsweise eine
Mikrometerschraube, verschiebbar ist. Durch die Ver
schiebung des Kalibrierstifts mittels der Stellschraube,
vorzugsweise der Mikrometerschraube kann eine sehr
präzise Verschiebung des Kalibrierstifts vorgenommen
werden.
Insbesondere um eine Automatisierung der Kalibrierung
vornehmen zu können, ist vorteilhafterweise vorgesehen,
daß die Stellschraube über eine Kupplung durch einen
Schrittmotor verstellbar ist.
Um eine wirkungsvolle Abdichtung des Behältnisses
gegenüber der Umgebung und gleichzeitig eine gute
Verstellmöglichkeit des Kalibrierstifts zu ermöglichen,
ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Kalibrierstift durch
eine wenig deformierbare, elastische Dichtung gegenüber
der Umgebung abgedichtet ist.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist das
Kalibrierelement eine Zylinder-Kolben-Anordnung, bei
welcher durch Verschieben des Kolbens in dem Zylinder
eine definierte Volumenänderung des Behältnisses reali
siert wird.
Die Zylinder-Kolben-Anordnung kann beispielsweise eine an
sich bekannte Injektionsspritze sein.
Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auch noch auf
ein Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen, insbesondere unter Verwendung der oben
beschriebenen Vorrichtung, welches durch folgende
Schritte gekennzeichnet ist:
- - es wird zunächst der durch das Durchflußmeßsystem fließende Fluß eines hydraulischen Mediums erfaßt und gespeichert,
- - es wird durch die Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen eine definierte Volumenänderung pro Zeiteinheit erzeugt und der durch das Durchflußmeßsystem fließende Fluß des hydraulischen Mediums erneut erfaßt und hiervon der zunächst erfaßte und gespeicherte Fluß subtrahiert,
- - der erhaltene Differenzwert wird mit dem durch die Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen erzeugten Fluß verglichen und hieraus die Genauigkeit des Durchflußmeßsystems bestimmt und/oder das Durchflußmeßsystem abgegli chen.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß durch die
definierte Volumenänderung, die beispielsweise mittels
einer oben erwähnten Vorrichtung zur Kalibrierung von
hydraulischen Durchflußmeßsystemen durch Verschieben des
Kalibrierstiftes erzeugt werden kann, ein einfacher
Abgleich des Durchflußmeßsystems durch Vergleich des von
dem Durchflußmeßsystem erfaßten Flusses mit dem durch die
Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen eingestellten Volumenänderungen innerhalb
einer vorgegebenen Zeitspanne, d. h. aufgrund des durch
die Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen
Durchflußmeßsystemen erzeugten Flusses ein exakter
Abgleich des Durchflußmeßsystems auf einfache Weise
erzeugt werden.
Um Störungen der Kalibrierung, die beispielsweise durch
Undichtigkeiten u. dgl. erzeugt werden zu eliminieren,
wird bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Ver
fahrens der durch die Vorrichtung zur Kalibrierung von
hydraulischen Durchflußmeßsystemen erzeugte Fluß folgen
dermaßen bestimmt:
Es werden abwechselnd eine vorgebbare Anzahl von Volumen
strömen erfaßt, die durch eine Verkleinerung bzw. eine
Vergrößerung des freien Volumens in der Vorrichtung zur
Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen um
einen definierten Betrag entstehen, erfaßt und getrennt
aufsummiert, wobei die Summation mit der gleichen
Änderung des Volumenstroms endet, mit der sie begann
(Verkleinerung bzw. Vergrößerung). Die so gebildeten
beiden Summen werden jeweils durch die Anzahl der
Verkleinerungen bzw. Vergrößerungen der Volumenströme
dividiert (Mittelwertbildung), die Mittelwerte werden
voneinander subtrahiert und die Differenz als das
Doppelte des durch die definierte Volumenänderung
hervorgerufenen Volumenstroms ausgegeben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegen
stand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichneri
schen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä
ßen Vorrichtung zur Kalibrierung von hydrauli
schen Durchflußmeßsystemen;
Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zur Kalibrierung von
hydraulischen Durchflußmeßsystemen und
Fig. 3 ein Flußdiagramm einer Ausführungsform des
Verfahrens zur Eliminierung von Undichtigkei
ten der Vorrichtung zur Kalibrierung von
hydraulischen Durchflußmeßsystemen.
Ein Ausführungsbeispiel einer in Fig. 1 schematisch
dargestellten Vorrichtung zur Kalibrierung umfaßt ein mit
einem (nicht dargestellten) Durchflußmeßsystem ver
bundenes, mit einem hydraulischen Medium befüllbares
Behältnis 10, in dem ein ein definiertes Volumen ein
nehmender Kalibrierstift 20 zur Veränderung des freien
Volumens des Behältnisses 10 verschieblich angeordnet
ist. Der Kalibrierstift 20 ist durch eine elektrisch
ansteuerbare Mikrometerschraube 30 über eine Kupplung
(nicht dargestellt) verstellbar. Er ist durch eine wenig
verformbare, elastische Dichtung 40 gegenüber der
Umgebung abgedichtet. Durch Verstellung des Kalibrier
stifts 20 wird eine aktive Volumenänderung in einem unter
Druck stehenden hydraulischen System ermöglicht. Das
Durchflußmeßsystem ist dabei an einem Flüssigkeitszulauf
11 angeordnet. Das Behältnis 10 weist des weiteren einen
Flüssigkeitsablauf 12 auf.
Der Kalibrierstift 20 besitzt über seine Länge und seinen
Durchmesser ein definiertes Kalibriervolumen KV. Über die
Mikrometerschraube wird der Kalibrierstift in die im
Behältnis 10 befindliche Flüssigkeit gedrückt oder aus
der Flüssigkeit herausgezogen. Die unter Druck stehende
Flüssigkeit wird dadurch verdrängt oder fließt nach. Die
Vorschubeinheit, d. h. die Mikrometerschraube 30 gewähr
leistet eine gute Positioniergenauigkeit.
Eine Lageänderung Δs des Kalibrierstifts 20 ruft eine
Volumenänderung ΔV = A.Δs in der Flüssigkeit hervor,
wobei A die Fläche des zylindrischen Kalibrierstifts
darstellt.
Die Volumenänderung ist mit anderen Worten direkt
proportional zur Verstellung des Kalibrierstifts 20. Der
Kalibrierstift 20, der ein definiertes Volumen einnimmt,
ist für die Vorrichtung funktions- und genauigkeits
bestimmend. Aus diesem Grund muß die Geometrieeigen
schaften des Kalibrierstifts 20, wie Durchmesser,
Zylindrizität, Rundheit genau bestimmt und regelmäßig
nachgeprüft werden. Darüber hinaus ist das Material des
Kalibrierstifts 20 auf die Flüssigkeit und die Einsatz
temperaturen abgestimmt, um eine Korrosion oder eine
Verfälschung durch eine Wärmeausdehnung zu vermeiden.
Die Dichtung 40 dichtet den gesamten mit dem hydrauli
schen Medium beaufschlagten Kreislauf, d. h. die Vor
richtung zur Kalibrierung des Durchflußmeßsystems wie
auch das Durchflußmeßsystem und eventuell eine an es
angekoppelte zu messende Vorrichtung wie beispielsweise
ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen
gegenüber der Umgebung ab. Die Dichtung 40 ist wenig
verformbar ausgeführt, damit bei Lageänderungen des
Kalibrierstifts 20 keine Volumenänderung durch die
Dichtung 40, die beispielsweise durch einen Walkeffekt
o. dgl. hervorgerufen wird, entsteht. Um die Verfäl
schungen durch beispielsweise einen Walkeffekt der
Dichtung 40 zu minimieren, wird der Kalibrierstift 20 auf
eine weiter unten noch näher zu erläuternde Weise
verstellt.
Das Behältnis 10 ist in ein Spülventil 50 eingebettet,
welches zum Spülen des Hydraulikkreises und zum Entfernen
eventuell in diesem eingeschlossener Luft dient. Das
Spülventil 50 wird elektromagnetisch betätigt. Kleinere
Undichtigkeiten können auf weiter unten zu beschreibende
Weise eliminiert werden.
Das Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen mittels der oben beschriebenen Vor
richtung wird nachfolgend anhand der Fig. 2 und Fig. 3
beschrieben.
Zunächst wird das Durchflußmeßsystem über eine Dichtung
an die Vorrichtung zur Kalibrierung des Durchflußmeßsy
stems angeschlossen. Das Gesamtsystem wird über das
Spülventil 50 entlüftet. Der Kalibrierstift 20 wird in
die Ausgangsposition gebracht. Es wird eine Beruhigungs
zeit, die das gesamte Meßsystem benötigt, abgewartet.
Die Kalibrierung erfolgt nun auf folgende Weise (vergl.
Fig. 2). Es wird zunächst der durch das Durchflußmeßsy
stem fließende Fluß eines hydraulischen Mediums erfaßt
und gespeichert (Schritt S20). Alternativ kann das
Durchflußmeßsystem auch auf Null gestellt werden. Es wird
durch die Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen
Durchflußmeßsystemen eine definierte Volumenänderung in
dem Durchflußmeßsystem durch Verstellen des Kalibrier
stifts 20 erzeugt (Schritt S21), es wird der durch das
Durchflußmeßsystem fließende Fluß des hydraulischen
Mediums erneut erfaßt (Schritt S22) und hiervon der
zunächst erfaßte und gespeicherte Fluß subtrahiert
(Schritt S23).
Der erhaltene Wert wird mit dem durch die Vorrichtung zur
Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen
erzeugten Fluß verglichen und hieraus die Genauigkeit des
Durchflußmeßsystems bestimmt oder das Durchflußmeßsystem
abgeglichen (Schritt S24). Das Durchflußmeßsystem
registriert mit anderen Worten innerhalb von zwei
Erfassungen eine Volumenänderung pro Zeiteinheit, d. h.
der Zeit zwischen zwei Erfassungen. Dieser diskontinuier
liche, simulierte Volumenstrom wird mit der Anzeige des
Meßgeräts verglichen und das Meßgerät entsprechend
abgeglichen.
Anhand der Fig. 3 wird eine Ausführungsform des Ver
fahrens beschrieben, bei welcher die Kalibrierung durch
vorhandene Undichtigkeiten in der Kalibriereinrichtung
gestört ist. In diesem Falle ist der simulierte Volumen
strom sim bei der Verdrängung (der Kalibrierstift 20
schiebt sich in die Flüssigkeit) kleiner als angestrebt.
Im umgekehrten Falle, in dem der Kalibrierstift 20 aus
der Flüssigkeit herausgezogen wird und die Flüssigkeit
dadurch nachfließt, ist der simulierte Volumenstrom
größer als angestrebt. Dies läßt sich wie folgt dar
stellen.
K1 = sim + undicht.
Dabei bedeuten:
undicht der Volumenstrom der Undichtheit,
sim der simulierte Volumenstrom,
K1 der Kalibriervolumenstrom bei Entnahme.
undicht der Volumenstrom der Undichtheit,
sim der simulierte Volumenstrom,
K1 der Kalibriervolumenstrom bei Entnahme.
Erweitert man den Kalibrierablauf um die Verstellung des
Kalibrierstifts 20 um einen simulierten gleichen negati
ven Volumenstrom, d. h. um eine Verdrängung von Flüssig
keit, so ergibt sich ein Kalibriervolumenstrom
K2 = -sim + undicht.
Dabei bedeutet K2 den Kalibriervolumenstrom bei Ver
drängung.
Der Kalibrierstift 20 wird mit anderen Worten in die
Flüssigkeit gedrängt und ist wieder in Ausgangsposition.
Unter der Annahme, daß der Volumenstrom, der aus der
Undichtheit hervorgerufen wird, konstant ist, kann der
Einfluß der Undichtheit durch Subtraktion zweier gegen
sätzlicher Kalibriervolumenströme beseitigt werden.
Es ergibt sich
(K1-K2) = (sim + undicht) - (-sim+undicht) = 2.sim.
Da die Undichtheit in den meisten Fällen nur annähernd
konstant ist, wird durch Wiederholung dieses Kalibrier
ablaufs und Mittelung der einzelnen Ergebnisse eine
störende Schwankung der Undichtheit minimiert. Darüber
hinaus kann durch die Volumenstrommeßeinrichtung eine
momentane Undichtheit gemessen werden.
Eine Ausführungsform des Verfahrens ist in Fig. 3
dargestellt. In einem ersten Schritt S31 werden eine
Laufvariable, eine Summe1 und eine Summe2 auf 0 gesetzt.
In einem nächsten Schritt S32 wird die Laufvarible um
eins erhöht. Es wird zunächst der Volumenstrom erfaßt,
der durch eine Verkleinerung des freien Volumens in der
Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen um einen definierten Betrag entsteht und
zur Summe1 addiert (Schritt S33), sodann wird der
Volumenstrom erfaßt, der durch eine Vergrößerung des
freien Volumens in der Vorrichtung zur Kalibrierung von
hydraulischen Durchflußmeßsystemen um einen definierten
Betrag entsteht und zu Summe2 addiert (Schritt S34). In
Schritt S35 wird geprüft, ob die Laufvariable größer oder
gleich einem vorgegebenen Wert ist. Wenn dies nicht der
Fall ist, wird die Laufvariable wiederum um eins erhöht
(Schritt S32) und es werden erneut die beiden Änderungen
des Volumenstroms, d. h. eine Verkleinerung und eine
Vergrößerung des freien Volumens in der Vorrichtung zur
Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen um
einen definierten Betrag erfaßt und jeweils zur Summe1
und zur Summe2 addiert. Nach Überschreiten der Laufvaria
ble wird ein weiteres Mal der Volumenstrom erfaßt, der
durch eine Verkleinerung des freien Volumens in der
Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen um einen definierten Betrag entsteht und
zur Summe1 addiert.
Es versteht sich, daß dann, wenn mit einer Vergrößerung
des freien Volumens in der Vorrichtung zur Kalibrierung
von hydraulischen Durchflußmeßsystemen um einen definier
ten Betrag begonnen wird, anstelle dieses Schritts
ebenfalls eine Vergrößerung des freien Volumens der
Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen um einen definierten Betrag erfaßt und zu
der entsprechenden Summe addiert werden muß. Die Summa
tion endet mit anderen Worten immer mit der gleichen
Änderung des Volumenstroms, mit der sie begann. In
Schritt S37 wird zur Mittelwertbildung die Summe1 durch
die Anzahl der Verkleinerungen des freien Volumenstroms
dividiert, wohingegen in Schritt S38 zur Mittelwertbil
dung die Summe2 durch die Anzahl der Vergrößerung des
freien Volumenstroms dividiert wird. Sodann erfolgt die
Ausgabe der Differenz der beiden Mittelwerte als das
Doppelte des durch die definierte Volumenänderung
hervorgerufenen Volumenstroms, wie es in der oben
aufgeführten Gleichung dargestellt ist (Schritt S39).
Dieses Verfahren liefert immer dann sehr gute Ergebnisse,
wenn die Undichtheit wesentlich kleiner ist als der
simulierte Volumenstrom.
Als Mittelung kommen beispielsweise fünf einzelne, oben
beschriebene Zyklen zur Ermittlung eines Kalibrierwertes
in Frage.
Um den Einfluß der Dichtung 40 des Kalibrierstifts 20 und
insbesondere ein Walkeffekt der Dichtung 40 bei Ver
stellung des Kalibrierstifts zu minimieren, wird vor
teilhafterweise jede der Verstellposition des Kalibrier
stifts 20 immer nur von einer Seite angefahren. Dies
bedeutet, daß jeweils über eine der zwei Positionen eine
kurze Wegstrecke hinausgefahren und anschließend die
kurze Wegstrecke des Kalibrierstifts 20 wieder zurückge
fahren wird. Durch eine geeignete Konstruktion ist das in
die Flüssigkeit ragende Volumen der Dichtung zu minimie
ren.
Eine Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen
Durchflußmeßsytemen kann folgende Daten aufweisen:
Meßbereich: 0.1-2.5 mm3/min
Meßmedium: Testbenzin
Druck: 0,3 MPa
Temperatur: 23°C
Kalibrierstift:
Durchmesser: 1 mm-0.002/-0.008 mm
Länge: 14 mm + 0.1 mm
Parallelitätsabweichung: < 0.01 mm
um-Schraube:
Auflösung: 0.001 mm
motor. Positioniergenauig keit (± 2s): < 0.001 mm
max. Weg: 25 mm
Kalibrierpunkt Soll: 1.0 mm3.
Meßbereich: 0.1-2.5 mm3/min
Meßmedium: Testbenzin
Druck: 0,3 MPa
Temperatur: 23°C
Kalibrierstift:
Durchmesser: 1 mm-0.002/-0.008 mm
Länge: 14 mm + 0.1 mm
Parallelitätsabweichung: < 0.01 mm
um-Schraube:
Auflösung: 0.001 mm
motor. Positioniergenauig keit (± 2s): < 0.001 mm
max. Weg: 25 mm
Kalibrierpunkt Soll: 1.0 mm3.
Bei einem Kalibrierpunkt von 1 mm3/min ergibt sich bei
einem oben beschriebenen Kalibrierablauf von fünf
Verstellzyklen und mit Mittelung über einer zehnfachen
Wiederholung dieses Vorgangs eine Wiederholpräzision von:
0,002 mm3 (1s) entspricht 0,2% vom Kalibrierpunkt bzw. 0,012 mm3 (6s) entspricht 1,2% vom Kalibrierpunkt.
0,002 mm3 (1s) entspricht 0,2% vom Kalibrierpunkt bzw. 0,012 mm3 (6s) entspricht 1,2% vom Kalibrierpunkt.
Bei dieser Wiederholpräzision ist auch der Einfluß der
Meßeinrichtung enthalten.
Um definierte Volumenänderungen vornehmen zu können, kann
auch statt des oben beschriebenen Kalibrierstifts eine
Kolben-Zylinder-Einheit an dem Behältnis angeordnet sein,
beispielsweise eine an sich bekannte Injektionsspritze,
welche durch Verschieben des Kolbens eine definierte
Volumenänderung ermöglicht.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die oben beschriebene
Vorrichtung und das oben beschriebene Verfahren auch bei
höheren Drücken in der Größenordnung von etwa 100 bar
einsetzbar sind.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen
Durchflußmeßsystemen, gekennzeichnet durch ein mit
dem Durchflußmeßsystem verbundenes, mit einem
hydraulischen Medium befüllbares Behältnis (10), an
dem ein ein definiertes Volumen einnehmendes Kali
brierelement zur Veränderung des freien Volumens des
Behältnisses (10) verschieblich angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kalibrierelement ein Kalibrierstift (20)
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kalibrierstift (20) durch eine Stellschrau
be, vorzugsweise eine Mikrometerschraube (30),
verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellschraube über eine Kupplung durch einen
Schrittmotor verstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kalibrierstift (20)
durch eine wenig deformierbare, starre Dichtung (40)
gegenüber der Umgebung abgedichtet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kalibrierelement eine Zylinder-Kolben-
Anordnung ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder-Kolben-Anordnung eine an sich
bekannte Injektionsspritze ist.
8. Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen, insbesondere unter Verwendung einer
Vorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - es wird zunächst der durch das Durchflußmeßsy stem fließende Fluß eines hydraulischen Medi ums erfaßt und gespeichert (S20),
- - es wird durch die Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen eine definierte Volumenänderung pro Zeiteinheit in dem Durchflußmeßsystem erzeugt und der durch das Durchflußmeßsystem fließende Fluß des hydraulischen Mediums erneut erfaßt (S21) und hiervon der zunächst erfaßte und gespeicherte Fluß subtrahiert (S22),
- - der erhaltene Wert wird mit dem durch die Vorrichtung zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen erzeugten Fluß verglichen und hieraus die Genauigkeit des Durchflußmeß systems bestimmt und/oder das Durchflußmeßsy stem abgeglichen (S24).
9. Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durch
flußmeßsystemen nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Eliminierung von Undichtigkeiten
der durch die Vorrichtung zur Kalibrierung erzeugte
Fluß folgendermaßen bestimmt wird:
- - es werden abwechselnd eine vorgebbare Anzahl von Volumenströme erfaßt, die durch eine Verkleinerung bzw. eine Vergrößerung des freien Volumens in der Vorrichtung zur Kali brierung von hydraulischen Durchflußmeßsyste men um einen definierten Betrag entstehen und getrennt aufsummiert, wobei die Summation mit der gleichen Änderung des Volumenstroms endet, mit der sie begann (Verkleinerung bzw. Ver größerung)
- - die so gebildeten beiden Summen werden jeweils durch die Anzahl der Verkleinerungen bzw. Ver größerungen der Volumenströme dividiert (Mit telwertbildung)
- - die Mittelwerte werden voneinander subtrahiert und die Differenz als das Doppelte des durch die definierte Volumenänderung hervorgerufenen Volumenstroms ausgegeben.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19744358A DE19744358A1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Vorrichtung und Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen |
PCT/DE1998/002306 WO1999019696A1 (de) | 1997-10-08 | 1998-08-11 | Vorrichtung und verfahren zur kalibrierung von hydraulischen durchflussmesssystemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19744358A DE19744358A1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Vorrichtung und Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19744358A1 true DE19744358A1 (de) | 1999-04-15 |
Family
ID=7844897
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19744358A Withdrawn DE19744358A1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Vorrichtung und Verfahren zur Kalibrierung von hydraulischen Durchflußmeßsystemen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19744358A1 (de) |
WO (1) | WO1999019696A1 (de) |
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