DE19743689C2 - Trennmittelgemisch sowie Stranggußverfahren - Google Patents
Trennmittelgemisch sowie StranggußverfahrenInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/07—Lubricating the moulds
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- Mold Materials And Core Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Trennmittelgemisch für ein Stranggußverfahren für Metall, insbeson
dere für Aluminium und Aluminiumlegierungen, enthaltend Öl und mindestens ein weiteres
Mittel, sowie ein Stranggußverfahren für Metall, insbesondere Aluminium und Aluminiumlegie
rungen, bei dem der Oberfläche des Gußstranges zum Schutz vor einem unmittelbaren Kontakt
zwischen der Oberfläche des Gußstranges und einem formgebenden Element, insbesondere einer
Kokille, ein Öl enthaltendes Trennmittelgemisch zugeführt wird.
Bei einem Stranggußverfahren wird üblicherweise das flüssige Metall aus einem Heißkopf in
den offenen Querschnitt einer wassergekühlten Kokille gegossen. Der offene Querschnitt der
Kokille ist größer als der Öffnungsquerschnitt des Heißkopfes, d. h. in Gießrichtung gesehen wird
der für den Gußstrang offene Querschnitt beim Übergang in die Kokille erweitert. Das an dieser
Stelle noch flüssige Metall tritt in diese Erweiterung ein und füllt im wesentlichen den offenen
Querschnitt der Kokille aus. Um einen unmittelbaren Kontakt zwischen der Oberfläche des Guß
stranges und der Oberfläche der Kokille weitgehend zu vermeiden, ist es erforderlich, der Ober
fläche des Gußstranges ein Trennmittel zuzuführen.
Aus der US-Patentschrift 45 22 250 sind ein Stranggußverfahren sowie ein Trennmittelgemisch
der eingangs genannten Art bekannt. Darin ist offenbart, ein Trennmittelgemisch auf der Basis
von Glycerol Trioleat einzusetzen, das darüber hinaus noch beliebige Öle, Oxidationshemmer
und weitere diverse Oleate enthalten kann.
Aus der deutschen Auslegeschrift 10 67 571 ist es bekannt, ein Gießformenschmiermittel für das
kontinuierliche Gießen leicht oxydierbarer Metalle zu verwenden, zu dessen Herstellung
Borsäure in einem geeigneten Öl dispergiert wird. Gemäß dieser Offenbarung wird das
Gießformenschmiermittel auf die innere Oberfläche von Gießformen aufgebracht, die zum
kontinuierlichen Gießen leicht oxydierbarer Metalle, z. B. Magnesium und Aluminium und deren
Legierungen, eingesetzt werden.
Des weiteren ist es bekannt (DE 42 12 531), neben einem Trennmittel oder einem Trennmittel
gemisch zusätzlich ein Gas auf die Oberfläche des Gußstranges zu bringen. Es hat sich herausge
stellt, daß durch den kombinierten Einsatz von Öl und Gas die Bildung einer Seigerungsschicht
an der Strangoberfläche reduziert und damit die Qualität des erzeugten Stranges und die Produk
tivität des Verfahren erhöht werden kann.
Die gleichzeitige Zufuhr von Luft und Öl hat den Nachteil, daß ein großer verfahrenstechnischer
Aufwand erforderlich ist, um die gewünschten Mengen an Öl und Gas geregelt auf die Guß
strangoberfläche zu bringen.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Trennmittelgemisch und ein Stranggußver
fahren der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei dem auch ohne Gaszufuhr eine
erhöhte Qualität des erzeugten Gußstranges erreicht werden kann.
Bei einem Trennmittelgemisch der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das weitere Mittel derart beschaffen und in dem Trennmittelgemisch eingebunden ist, daß es
bei Kontakt des Trennmittelgemisches mit einer in etwa Schmelztemperatur des Metalls
aufweisenden Oberfläche des Gußstranges einen Gasstrom bildend aus dem Trennmittelgemisch
entweicht.
Hierdurch wird erreicht, daß beim Kontakt des Trennmittelgemisches mit der
Gußstrangoberfläche das weitere Mittel nahezu schlagartig gasförmig wird. Das dann gasförmige
Mittel zeigt eine ähnliche Wirkung wie die gesonderte Zuführung eines Gases, so daß das
erfindungsgemäße Trennmittelgemisch zu einer entsprechenden Qualität des erzeugten
Gußstranges führen kann. Dabei kann das erfindungsgemäße Trennmittelgemisch auch bei
solchen Kokillen verwendet werden, bei denen bislang lediglich Öl als Trennmittel eingesetzt
wurde. Für das erfindungsgemäße Ölgemisch können pflanzliche, tierische, mineralische und
synthetische Öle eingesetzt werden. Bevorzugt werden Rapsöl und Rizinusöl.
Das erfindungsgemäße Trennmittelgemisch kann auch so ausgebildet sein, daß das weitere
Mittel mit dem Öl emulgiertes Wasser ist. Wasser ist kostengünstig und zeigt die gewünschten
Vorteile. Im Falle von Wasser ist zusätzlich ein Emulgator einzusetzen.
Das erfindungsgemäße Trennmittelgemisch kann auch so ausgebildet sein, daß der Wassergehalt
mindestens 5 Gew.-% und höchstens 70 Gew.-% beträgt.
Das erfindungsgemäße Trennmittelgemisch kann auch so ausgebildet sein, daß das weitere
Mittel Glyzerin oder ein Polyethylenglycol ist.
Bei einem Stranggußverfahren der eingangs genannten Art wird die oben erwähnte Aufgabe da
durch gelöst, daß ein Trennmittelgemisch gemäß Anspruch 1 zugeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß ein Trennmittelgemisch
gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5 zugeführt wird.
Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch so ausgeführt werden, daß der Oberflä
che des Gußstranges zusätzlich Gas zugeführt wird.
Wird das erfindungsgemäße Trenngemisch zusammen mit Gas bei einer Kokille eingesetzt, die
die Zufuhr sowohl eines flüssigen als auch eines gasförmigen Trennmittels zuläßt, so kann sich
gegenüber der Kombination von Gas und herkömmlichem Öl eine deutliche Reduzierung des
Bedarfs an flüssigem Trennmittel ergeben.
Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Stranggußverfahrens sowie des erfindungsgemäßen
Trennmittelgemisches wird im folgenden kurz eine bevorzugte Ausführungsform bzw. Ausbil
dungsform dargestellt.
Für einen Strangguß der Legierung AlMgSi0.5 wurde ein Trennmittelgemisch aus 30 Gew.-%
Wasser und dem Rest aus Rapsöl und einem Emulgator (hier: Tegotens V20 der Th.
Goldschmidt AG, Essen) verwendet. Es wurden zwei Rundkokillen jeweils mit einem
Durchmesser von 156 mm benutzt. Die erste Kokille erlaubte die gleichzeitige Zufuhr eines
flüssigen und eines gasförmigen Trennmittels, während bei der zweiten Kokille nur flüssiges
Trennmittel eingesetzt werden konnte.
Bei Verwendung der ersten Kokille wurde bei gleichzeitiger Zufuhr von Gas das Trennmittel
gemisch mit einer Rate von 1,5 ml pro Minute eingesetzt. Gegenüber der konventionellen Kom
bination von Gas und Rizinusöl oder Gas und Rapsöl veränderte sich die Qualität des erzeugten
Gußstranges nicht zum Nachteil. Gegenüber Rapsöl, das für die gewünschte Qualität des Guß
stranges mit etwa 5 ml pro Minute eingesetzt werden mußte, ergab sich eine deutliche Reduktion
des Trennmittelbedarfs.
Wurde der Oberfläche des Gußstranges kein Gas zugesetzt, erhöhte sich bei einem Durchsatz des
erfindungsgemäßen Trennmittelgemisch von etwa 15 ml pro Minute die Qualität des erzeugten
Gußstranges deutlich im Vergleich zum Einsatz von konventionellem Rizinusöls bzw. Rapsöl.
Claims (10)
1. Trennmittelgemisch für ein Stranggußverfahren für Metall, insbesondere für Alu
minium und Aluminiumlegierungen, enthaltend Öl und mindestens ein weiteres Mittel, dadurch
gekennzeichnet, daß das weitere Mittel derart beschaffen und in dem Trennmittelgemisch
eingebunden ist, daß es bei Kontakt des Trennmittelgemisches mit einer in etwa
Schmelztemperatur des Metalls aufweisenden Oberfläche des Gußstranges einen Gasstrom
bildend aus dem Trennmittelgemisch entweicht.
2. Trennmittelgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere
Mittel mit dem Öl emulgiertes Wasser ist.
3. Trennmittelgemisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserge
halt mindestens 5 Gew.-% und höchstens 70 Gew.-% beträgt.
4. Trennmittelgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere
Mittel Glyzerin ist.
5. Trennmittelgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere
Mittel ein Polyethylenglycol ist.
6. Stranggußverfahren für Metall, insbesondere für Aluminium und Aluminiumlegie
rungen, bei dem der Oberfläche des Gußstranges zum Schutz vor einem unmittelbaren Kontakt
zwischen der Oberfläche des Gußstranges und einem formgebenden Element, insbesondere einer
Kokille, ein Öl enthaltendes Trennmittelgemisch zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Trennmittelgemisch gemäß Anspruch 1 zugeführt wird.
7. Stranggußverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trennmit
telgemisch gemäß Anspruch 2 zugeführt wird.
8. Stranggußverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trennmit
telgemisch gemäß Anspruch 3 zugeführt wird.
9. Stranggußverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trennmit
telgemisch gemäß Anspruch 4 oder Anspruch 5 zugeführt wird.
10. Stranggußverfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberfläche des Gußstranges zusätzlich Gas zugeführt wird.
Priority Applications (1)
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DE1997143689 DE19743689C2 (de) | 1997-10-02 | 1997-10-02 | Trennmittelgemisch sowie Stranggußverfahren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19743689A1 DE19743689A1 (de) | 1999-04-08 |
DE19743689C2 true DE19743689C2 (de) | 1999-11-11 |
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ID=7844473
Family Applications (1)
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DE1997143689 Expired - Fee Related DE19743689C2 (de) | 1997-10-02 | 1997-10-02 | Trennmittelgemisch sowie Stranggußverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1067571B (de) * | 1956-10-22 | 1959-10-22 | Dow Chemical Co | Giessformenschmiermittel fuer das kontinuierliche Giessen leicht oxydierbarer Metalle |
US4522250A (en) * | 1982-12-29 | 1985-06-11 | Aluminum Company Of America | Continuous casting with glycerol trioleate parting composition |
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1997
- 1997-10-02 DE DE1997143689 patent/DE19743689C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE19743689A1 (de) | 1999-04-08 |
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