DE19743086A1 - Verfahren zum Herstellen eines Kommutatorringes für einen Kommutator sowie danach hergestellter Kommutator - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Kommutatorringes für einen Kommutator sowie danach hergestellter KommutatorInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen
eines Kommutatorringes für einen Kommutator nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Es ist bekannt, Kommutatorringe aus
einem zuvor geprägten Bandmaterial für sogenannte
Rollkommutatoren herzustellen. Hierbei wird ein
gegebenenfalls profiliertes Endlosband, dessen Breite der
späteren axialen Länge des Kommutators entspricht, quer zur
Bewegungsrichtung des Bandes mittels eines Formwerkzeugs mit
Nuten versehen, so daß lediglich noch über Stege verbundene
Lamellen entstehen. Entsprechend der Lamellenanzahl eines
Kommutatorrings wird eine entsprechende Anzahl von Lamellen
von dem fortlaufenden, jetzt geformten Band abgetrennt und
zu dem Kommutatorring geschlossen. Zur Stabilisierung des
Kommutatorrings und Isolierung der einzelnen Lamellen
untereinander wird der Kommutatorring zumeist zusammen mit
einer metallischen Nabe in eine Isolierstoffmasse
eingebettet.
Um beim späteren bestimmungsgemäßen Einsatz des
Kommutatorrings ein axiales und radiales Verschieben der
Lamellen zu verhindern, ist es bekannt - z. B. aus der DE-AS
12 18 053 - zur Verankerung in der Isolierstoffmasse an die
Lamellen rückseitig Widerhaken anzuscheren. Das hat den
Nachteil, daß durch das Anscheren der Widerhaken die
nutzbare Lamellenstärke des Kommutatorrings verkleinert
wird.
Außerdem ist aus der US-PS 5,204,574 ein Kommutatorring
bekannt, der in Axialrichtung der Lamellen verlaufende
Schwalbenschwanzprofile aufweist, mittels derer eine
Sicherung der Lamellen in radialer Richtung des Kommutators
gewährleistet ist, während jedoch in axialer Richtung des
Kommutators eine Verschiebung nicht ausgeschlossen werden
kann.
Um diesen Nachteil abzuhelfen, ist es aus der DE-OS 195 43 998
bekannt, zur axialen Sicherung der Lamellen
mittels eines Spezialverfahrens die Schwalbenschwanzprofile
so zu gestalten, daß über den axialen Abstand eine
Unterbrechung des Schwalbenschwanzprofils erfolgt. Dieses
Herstellungsverfahren ist jedoch noch verhältnismäßig
aufwendig, was zu einer Verteuerung führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines
Kommutatorrings mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die
Herstellung desselben noch einfacher und billiger wird und
daß auch ganz spezielle Formen der Schwalbenschwanznut zur
besonders guten Halterung der Lamellen einfacher herstellbar
sind.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung, den Unteransprüchen und der
Zeichnung.
Die Erfindung wird nachfolgend durch zwei
Ausführungsbeispiele anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht auf die Stirnseite eines
Lamellenprofilbandes mit gefurchten Schwalbenschwanznuten;
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Profil der Lamellen nach
A-A aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht von der Rückseite des
Lamellenprofilbandes nach Fig. 1;
Fig. 4 eine Vorrichtung zur Herstellung des
Lamellenprofilbandes in der Draufsicht;
Fig. 5 einen Querschnitt nach A-A aus Fig. 4,
Fig. 6 einen Querschnitt nach B-B aus Fig. 4;
Fig. 7 ein Spezialwerkzeug für die Vorrichtung nach Fig. 4
bis 6 zum Furchen der Lamellen in Seitenansicht;
Fig. 8 in der Draufsicht;
Fig. 9 in der Vorderansicht und
Fig. 10 einen vergrößerten Ausschnitt der Furchmesser-
Stirnseite;
Fig. 11 zeigt eine Draufsicht auf die Stirnseite eines
fertig gerollten Lamellenringes und
Fig. 12 einen fertigen Kommutator im Längsschnitt;
Fig. 13 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel ein
Lamellenprofilband mit Doppel-Schwalbenschwanznuten.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein Lamellenprofilband als
Lamellenstrang 27 ausschnittsweise dargestellt, welches ein
L-förmiges Kupferprofil aufweist. In der später näher
erörterten Prägevorrichtung nach Fig. 4 bis 6 wird der
Lamellenstrang in einzelnen Fertigungsschritten bearbeitet.
In einem ersten Schritt werden dabei durch gegenläufige
Stempel in bekannter Weise Prägenuten 20a, 20b in den
Lamellenstrang geprägt und dadurch die Lamellen 12 eines
Kommutators vom Strang abgeteilt. Dabei verbleibt zwischen
den Lamellen 12 ein Verbindungssteg 28. In weiteren
Arbeitstakten werden nun an den Längsseiten der Lamellen 12
Schwalbenschwanznuten 22 angebracht, die der späteren
Verankerung der Lamellen im Isolierstoff des Kommutators
dienen.
Die Lamellen 12 haben einen langen Schenkel 14, dessen
Außenseite später die Lauffläche des Kommutators bildet. Ein
kurzer, radial nach außen weisender Schenkel 16 dient der
Kontaktierung der Lamellen 12 mit den Wicklungsanschlüssen
des Rotors einer nicht dargestellten elektrischen Maschine.
Die Schwalbenschwanznuten 22 verlaufen in Längsrichtung der
Lamellenrückseite, d. h. in Axialrichtung des Kommutators und
sind etwa in ihrer Mitte unterbrochen. Dabei verbleibt etwa
in der Mitte der Lamellen zwischen den Schwalbenschwanznuten
22 eine nutfreie Zone 26.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen eine Vorrichtung 30 zur
Herstellung eines Lamellenstranges nach den Fig. 1 bis 3.
In Fig. 5 sieht man in dem Längsschnitt durch die
Vorrichtung 30 den Lamellenstrang 27 rücklings auf einer
Auflage 31 liegen, und zwar mit dem kurzen Schenkel 16 nach
unten. Eine Vorschubeinrichtung transportiert den
Lamellenstrang 27 zum Betrachter hin und an jeder Lamelle 12
wird zunächst von einem nicht erkennbaren Prägewerkzeug eine
Prägenut 20a eingeprägt. Sodann werden durch zwei senkrecht
nach oben und unten sich bewegende Kniehebel 33 mit Hilfe
jeweils eines speziellen Werkzeuges, dem sogenannten
Furchwerkzeug 35, wie es in den Fig. 7 bis 10 dargestellt
ist, gleichzeitig von beiden Stirnseiten der Lamellen her,
d. h. von rechts und links je eine Schwalbenschwanzprofilnut
22 an jeder Längsseite der Lamellen 12 eingefurcht, und zwar
jeweils bis zu deren nutfreien Zone 26 (siehe Fig. 1 bis
3). Die Bewegungsrichtung des Werkzeugs 35 erfolgt dabei in
waagerechter Richtung. Es handelt sich um eine Hin- und
Herbewegung durch eine Kniehebelführung 36. Nach jedem
Einfurchvorgang an den einander gegenüberliegenden
Lamellenseiten der benachbarten Lamellen 12 wird der
Lamellenstrang 27 um eine Lamelle 12 weiter vorbewegt.
Während des Furchvorgangs werden die Lamellen 12 mit einem
in Fig. 6 erkennbaren Niederhalter 37 gegen die Auflage 31
der Vorrichtung 30 gedrückt. In Fig. 5 ist erkennbar, daß
die Furchwerkzeuge 35 von den Stirnseiten der Lamellen 12
her in eine Längsnut 22a zwischen den Lamellen soweit
eingetaucht sind, daß zwischen den einander
gegenüberstehenden Furchwerkzeugen 35 noch der nötige
Abstand zur Herstellung der nutfreien Zone 26 verbleibt.
In den Fig. 7 bis 10 ist das Furchwerkzeug 35 zu
erkennen. Fig. 5 zeigt die Seitenansicht mit seinen
Befestigungslöchern 38, mit deren Hilfe es durch Schrauben
39, 40 gemäß Fig. 5 in der Vorrichtung 30 festgespannt ist.
Das Furchwerkzeug 35 trägt oben und unten jeweils ein
doppelseitiges Furchmesser 43, 43a, welches vorne jeweils in
eine Furchspitze 42, 42a ausläuft. In der Draufsicht nach
Fig. 8 sieht man die Spitze 42 des Furchwerkzeugs 35. In
Fig. 9 ist die Vorderansicht des Furchwerkzeugs 35
dargestellt, wobei die Fig. 10 den unteren Teil der Fig. 9
wesentlich vergrößert darstellt. Dort ist erkennbar, daß
sich an beiden Seiten des Furchmessers 43 jeweils eine
Furchkante 45, 46 befindet. Mit Hilfe der Furchmesser 43 und
der Furchspitze 42 erfolgt somit das Einfurchen der
Schwalbenschwanzprofilnuten 22 auf beiden Längsseiten der
Prägenuten 20a an den Lamellen 12 gleichzeitig von beiden
Stirnseiten her bis zur mittleren verbleibenden Zone 26,
welche von den Schwalbenschwanznuten freibleibt.
Insbesondere aus Fig. 10 wird deutlich, daß durch die
Furchkanten 45 und 46 des unteren Furchmessers 43 je eine
Furche in den einander gegenüberliegenden Längsseiten der
benachbarten Lamellen 12 hergestellt wird. Sobald die
Standzeiten der unteren Furchmesser 43 erreicht sind, wird
das Furchwerkzeug 35 aus der Vorrichtung 30 herausgenommen
und um 180° um die Längsachse gedreht, so daß nunmehr das
obere Furchmesser 43a zum Einsatz kommen kann.
Nachdem auf diese Weise nacheinander die erforderliche
Lamellenzahl des Lamellenstranges 27 gemäß Fig. 1 erreicht
ist, wird dieser vom Profilband durch die Vorrichtung 30
abgetrennt und an einer nächsten Station wird aus dem
Lamellenstrang 27 in bekannter Weise ein Lamellenring 10
gebildet, wie er in Fig. 11 dargestellt ist. Er besteht aus
einer Vielzahl ringförmig angeordneter Lamellen 12, die im
Längsschnitt gesehen, ein L-förmiges Profil aufweisen. Die
Lamellen werden anschließend mit ihren Schwalbenschwanznuten
22 zur Verankerung in eine Isolierstoff-Preßmasse 11
eingebettet, welche ggf. an ihrer Nabenbohrung 13 noch eine
Metallnabe aufnehmen kann. Nach dem Einbetten des
Lamellenrings werden die Verbindungsstege 28 zwischen den
Lamellen im Bereich der Kollektorlauffläche abgedreht, so
daß die Lamellen nunmehr gegeneinander isoliert in der
Kollektornabe verankert sind.
Fig. 13 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der
Erfindung, nämlich ein Lamellenstrang 27a mit Doppel-
Schwalbenschwanznuten 22 und 22a. Auch dort wird zunächst
nach dem Prägen der Längsnuten 20a und 20b die
Schwalbenschwanznut 22 - wie zuvor beschrieben - in die
Lamellenseiten eingefurcht. Dies geschieht in einer ersten
Station der Vorrichtung 30. In einer nachfolgenden Station
der gleichen Vorrichtung werden anschließend die oberen
Schwalbenschwanznuten 22a mit einem ähnlichen Messer wie in
den Fig. 7 bis 10 dargestellt und beschrieben - in die
Lamellenseiten eingefurcht. Je nach Gestaltung des
Furchmesserprofils sind hierbei verschiedene
Ausführungsformen möglich. Mit derartigen Doppelfurchen wird
die Verankerung der Lamellen 12 in dem Isolierstoff der
Kommutatornabe weiter erhöht, so daß mit derartigen Lamellen
höherer Drehzahlen bzw. größere Kommutatordurchmesser
realisierbar sind. Eine Optimierung zwischen
Ausreißfestigkeit des Isolierstoffmaterials einerseits und
des Lamellenmaterials andererseits wird zweckmäßigerweise
dadurch erzielt, daß die zuletzt eingebrachten Furchen 22a
mehr oder weniger lang ausgebildet werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen eines Kommutators einer
Elektromaschine mit einem Kommutatorring (10), der aus über
seinen Umfang nebeneinander angeordneten und aus einem
Bandmaterial (27) durch eingeprägte Nuten (20a, 20b)
geformten Lamellen (12) besteht, die mittels an ihren
Innenseiten ausgebildete und in Axialrichtung der Lamellen
verlaufende, als Befestigungsmittel dienende
Schwalbenschwanznuten (22) in einem Isolierkörper (11)
verankert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwalbenschwanznuten (22, 22a) durch gleichzeitiges, von
beiden Stirnseiten der Lamellen (12) ausgehend und mittels
je eines Werkzeuges (35) erfolgendes seitliches Einfurchen
der Lamellen gebildet werden derart, daß etwa in der Mitte
der Lamellen zwischen den Schwalbenschwanznuten eine
nutfreie Zone (26) verbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die messerartig ausgebildeten Furchwerkzeuge (35) sich
gegenläufig längs der Lamellenseiten hin- und herbewegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die nutfreien Zonen (26) durch die
Prägung der Nuten (20a) zwischen den Lamellen (12)
hergestellt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwalbenschwanznuten mit einem
Spezialwerkzeug als Doppel-Schwalbenschwanznuten (22, 22a)
an den Lamellenseiten übereinanderliegend eingefurcht
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Furchen der Lamellen in einer
Vorrichtung (30) erfolgt, in welcher der Lamellenstrang (27)
so eingelegt ist, daß die langen Schenkel (14) der Lamellen
dem Werkzeug (35) zugewandt sind, wobei das Prägen der Nuten
(20a) zwischen den Lamellen (12) zuvor in der gleichen
Vorrichtung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Furchvorgang gleichzeitig in zwei
nebeneinanderliegenden Lamellen an den sich
gegenüberliegenden Lamellenseiten erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
bei den Doppel-Schwalbenschwanznuten (22, 22a) in einer
ersten Station der Vorrichtung (30) die unteren Nuten (22)
und in einer nachfolgenden Station die oberen Nuten (22a) in
die Lamellenseiten eingefurcht werden.
8. Kommutator einer Elektromaschine mit einem Kommutatorring
(10) aus über den Umfang nebeneinander angeordneten Lamellen
(12), die über ein Befestigungsmittel in einem
Isolierstoffkörper (11) befestigt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel (18) als
unterbrochene gefurchte Schwalbenschwanznut (22) ausgebildet
ist.
9. Kommutator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Befestigungsmittel als gefurchte Doppel-
Schwalbenschwanznut (22a) ausgebildet ist.
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