DE19742904C1 - Phosphansubstituierte Cobalticiniumsalze, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung als Katalysatorbestandteil - Google Patents

Phosphansubstituierte Cobalticiniumsalze, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung als Katalysatorbestandteil

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Description

Die Erfindung betrifft phosphansubstituierte Cobalticini­ umsalze, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie die Verwendung als Katalysatorbestandteil.
Cyclopentadienylverbindungen spielen in der metallorgani­ schen Chemie eine außerordentlich wichtige Rolle. Der be­ kannteste Vertreter dieser Verbindungsklasse, die man auch zu den Metallocenen rechnet, ist das Ferrocen. Ferrocen zeichnet sich durch seine chemische Stabilität aus und ermöglicht durch Substitutionsreaktionen am Cyclopentadienylring eine weitreichende Derivatisierung. Eine solche Substitutionsreaktion ist z. B. die Acylierung mit Acetylchlorid in Gegenwart von Aluminiumchlorid. Eine andere Substitutionsreaktion am Cyclopentadienylring mit Phosphanen führt zu sogenannten Ferrocenylphosphanen, die sich als geeignete Liganden für einphasige katalytische Umsetzungen erwiesen haben, wie z. B. bei K.-S. Gan, T. S. A. Hor in "Ferrocenes", Verlag Chemie Weinheim, 1995, Seiten 47-104 oder von T. Hayashi, Pure & Appl. Chem., 1988, 60, Seite 7 bis 12 beschrieben. 1,1'Bis-(diphenyl­ phosphino)ferrocen läßt sich in Gegenwart von N,N,N',N'- Tetramethylethylendiamin durch Umsetzung von Ferrocen mit n-Butyllithium und anschließender Reaktion mit Diphenyl­ chlorphosphan in Hexan als Lösungsmittel herstellen (J. Organomet. Chem. 27, 241, 1971). In gleicher Weise ist die entsprechende Arsenverbindung erhältlich.
1,1'-Bis(diphenylphosphino)ferrocen läßt sich als zwei­ zähniger Chelatligand in Rhodiumkomplexen verwenden, die als Katalysator für Hydroformylierungsreaktionen einge­ setzt werden. So offenbart US 4,169,861 ein in Toluol einphasig durchgeführtes Verfahren zur Herstellung von Aldehyden durch Reaktion von α-Olefinen, vorzugsweise von 1-Hexen, mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff bei Temperatu­ ren zwischen 25°C und 150°C und bei einem Druck von 15 bis 3000 psi (dies entspricht 0,1 bis 20 MPa), bevorzugt bei einem Druck von 50-500 psi (dies entspricht 0,34 bis 3,4 MPa) in Gegenwart eines Rhodiumkatalysators, der, bezogen auf ein Grammatom Rhodium, ein Mol 1,1'- Bis(diphenylphosphino)ferrocen enthält. Neben den Phenyl­ gruppen können an den Phosphoratomen auch Alkylgruppen, weitere Arylgruppen, alkoxy-substituierte Arylgruppen und Fluor-substituierte Arylgruppen mit bis zu zwanzig Koh­ lenstoffatomen gebunden sein. Darüber hinaus wird ein 5 bis 100 facher molarer Überschuß eines einzähnigen Ligan­ den verwendet, bei dem es sich um ein tertiäres Amin, Phosphin oder Arsin, vorzugsweise Phosphin, handelt. Die­ ser einzähnige Ligand trägt aliphatische, alicyclische oder aromatische Gruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Eine weitere Dicyclopentadienylverbindung ist das Cobaltocen, bei dem es sich um eine dunkelviolette, luftempfindliche paramagnetische Substanz handelt. Vom Cobaltocen läßt sich durch Oxidation das diamagnetische Cobalticinium-Kation ableiten, das mit einer Reihe von Anionen, z. B. mit Tetraphenylborat oder Pikrat Salze bil­ det, die sowohl oxidations- als auch reduktionsunempfind­ lich sind und in Wasser eine ausgezeichnete Stabilität zeigen. Das Cobalticinium-Kation und das Ferrocen sind isoelektronisch, d. h. es liegt die gleiche Zahl und An­ ordnung der Elektronen vor.
Auch vom Cobaltocen und vom Cobalticinium-Kation sind phosphansubstituierte Derivate bekannt. Gemäß Organo­ metallics 1986, 5, Seiten 1405-1411 läßt sich 1,1'- Bis(diphenylphosphino)cobaltocen durch Reaktion von Thal­ lium Cyclopentadienyldiphenylphosphin mit wasserfreiem Cobaltchlorid herstellen. 1,1'-Bis(diphenylphosphino)- cobaltocen läßt sich durch Einleiten von Sauerstoff, Zugabe von Essigsäure und anschließender Zugabe von Ammoniumhexafluorophosphat in 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobalticinium Hexafluorophosphat überführen, das folgende Strukturformel aufweist:
Im einschlägigen Stand der Technik wird das 1,1'- Bis(diphenylphosphino)cobalticinium-Kation mit (dppc)+ oder mit (cdpp)+ abgekürzt. Aus Inorganic Chemistry, Vol. 17, No. 10, 1978, Seiten 2859 bis 2863 ist ein ande­ res Verfahren zur Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobalticinium Hexafluorophosphat bekannt. Hiernach wird zunächst unter Kühlung(Dimethoxyethan)Natrium Cyclopentadienid zu Chlordiphenylphosphan gegeben. Anschließend wird unter Kühlung zunächst n-Butyllithium in Hexan zugegeben und anschließend wasserfreies Colbaltchlorid hinzugefügt. Die nachfolgende Oxidation des 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen erfolgt unter Einleiten von Sauerstoffgas bei Raumtemperatur in Gegenwart von Essigsäure. Die Zugabe einer wäßrigen Lösung von Ammoniumhexafluorophosphat ergibt 1,1'-Bis (diphenylphosphino)cobalticinium Hexafluorophosphat.
Organometallics 1986, 5, 1405-1411 und Inorganic Chemistry, Vol. 17, No. 10, 1978, Seiten 2859 bis 2863 offenbaren die Verwendung von 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobaltocen bzw. des 1,1'-Bis(diphenylphosphino)- cobalticinium-Kations als ein- bzw. zweizähnigen Liganden gegenüber Metallcarbonylen der Gruppe VIA des Periodensystems der Elemente.
Die Verwendung des ungeladenen 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobaltocen und des einfach geladenen 1,1'-Bis(di­ phenylphosphino)cobalticinium-Kations als Ligand in Metallkomplexen, die katalytische Eigenschaften besitzen, ist bei J. Am. Chem. Soc. 1995, 117, 3617-3618 offenbart. So läßt sich analog der Herstellung von Bis-(dimethyl­ phenylphosphan) Rhodium (NBD) Perchlorat (NBD = Norbornadien, Bicyclo[2,2,1]hepta-2,5-dien) unter Verwen­ dung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)-cobalticinium Hexafluorophosphat der zweikernige zweifach geladene Kom­ plex [dppc Rh(NBD)](PF6)2 sowie unter Verwendung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen der einfach gela­ dene zweikernige Komplex [dppc Rh (NBD)] PF6 erhalten. Aus diesen Komplexen läßt sich durch Zugabe von Aceton, das gleichzeitig als Lösungsmittel verwendet wird, NBD gegen Aceton austauschen. Die so erhaltenen Zweikernkom­ plexe [dppc Rh (Aceton)n]+ und [dppc Rh (Aceton)n]++, bei denen der Stand der Technik nur eine unbestimmte Zahl an koordinierten Acetonmolekülen offenbart, zeigen katalyti­ sche Eigenschaften, wobei der einfach geladene Komplex [dppc Rh (Aceton)n]+ PF6 für die Hydrierung, der zweifach geladenen Komplex [dppc Rh (Aceton)n]++ (pF6)2 für die Hydrosilylierung geeignet ist. Sowohl die Hydrierungs- als auch die Hydrosilylierungsreaktionen werden einphasig in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Aceton, das auch gleichzeitig als Reaktionspartner wirkt, durchgeführt.
Die Verwendung von Cobaltocen als Katalysatorvorstufe zur Herstellung von substituierten Pyridinen aus substitu­ ierten Acetylenen und Nitrilen ist aus Synthesis (1976), Seiten 26 bis 28 bekannt. Bei diesem Verfahren wird das kobalthaltige Katalysatorsystem in situ in Gegenwart von Acetylenen erzeugt. Bei dem offenbarten Katalysatorsystem handelt es sich um eine Neutralverbindung, die gegebenen­ falls Triphenylphosphin enthalten kann und in der Tri­ phenylphosphin, falls zugegen, direkt an das Cobaltatom koordiniert ist.
Vor dem Hintergrund, daß technisch bedeutende Prozesse, wie Hydroformylierungen oder Hydrierungen in Gegenwart von katalytisch wirksamen Metallkomplexen durchgeführt werden, bestand daher die Aufgabe, weitere phosphansub­ stituierte Cobalticiniumsalze bereitzustellen, um das Spektrum der verfügbaren katalytisch wirksamen Metallkom­ plexe zu erweitern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch Verbindungen der allge­ meinen Formel I
wobei R1 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder einen anellierten Benzolring bedeutet, n gleich 0 oder 1 ist, m gleich 1 ist und X gleich Hexafluoroantimonat, Tetra­ phenylborat, Tosylat, Tetrafluoroborat, Triflat, Tri­ fluoracetat oder Nitrat, ist.
Bevorzugte phosphansubstituierte Cobalticinium-Salze der allgemeinen Formel I sind solche, in denen X für Tetrafluoroborat oder Nitrat steht.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden durch Oxidation der Verbindungen der allgemeinen Formel II
wobei R1 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder einen anellierten Benzolring bedeutet, n gleich 0 oder 1 ist, in Gegenwart einer organischen Säure oder eines Säu­ rederivates mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen und nachfol­ gender Zugabe einer wäßrigen, das Anion X enthaltenden Lösung hergestellt. Dabei steht X für Hexafluoroantimo­ nat, Tetraphenylborat, Tosylat, Tetrafluoroborat, Triflat, Trifluoracetat oder Nitrat. Die nachträgliche Zugabe der das Anion X enthaltenden Lösung erfolgt dabei bei einer Temperatur von 0°C bis 40°C, vorzugsweise von 15 bis 25°C. Bevorzugt werden nach dieser Ausführung Ver­ bindungen der allgemeinen Formel I mit X gleich Hexafluo­ roantimonat, Tetraphenylborat, Tosylat oder Nitrat erhal­ ten.
In einer weiteren Ausführung werden die erfindungsgemäßen Verbindungen durch Oxidation der Verbindungen der allge­ meinen Formel II in Gegenwart einer organischen Säure oder eines Säurederivates und in Gegenwart des Anions X bei einer Temperatur von -5°C bis 40°C, vorzugsweise von 0°C bis 25°C, erhalten. Bei dieser Arbeitsweise werden vorzugsweise Verbindungen der allgemeinen Formel I mit X gleich Nitrat oder Tetrafluoroborat erhalten.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen wurde überraschenderweise gefunden, daß die Oxidation der Verbindungen der allgemeinen Formel II schon in Gegenwart einer organischen Säure oder eines Säurederivats erfolgt und daß auf das aktive Einleiten von Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas verzichtet werden kann. Da­ durch lassen sich unerwünschte Nebenreaktionen, wie z. B. die Oxidation des Phosphors (III) in das Phosphanoxid in den Hintergrund drängen. Dabei liegt zunächst das phos­ phansubstituierte Cobalticinium-Kation mit dem Anion aus der organischen Säure oder aus dem Säurederivat vor. In Gegenwart des Anions X oder nach Zusatz einer das Anion X enthaltenden Lösung wird dann das Anion, das aus der or­ ganischen Säure oder aus dem Säurederivat stammt, ver­ drängt und es bilden sich die erfindungsgemäßen Verbin­ dungen.
Bei den zugesetzten Säuren und Säurederivaten, in deren Gegenwart die Oxidation der Verbindungen der allgemeinen Formel II erfolgt, handelt es sich um Säuren oder Säure­ derivate mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für verwendete Säuren und Säurederivate sind Ameisensäure, Eisessig, Propionsäure, n-Buttersäure, i- Buttersäure, die isomeren Valeriansäuren sowie deren An­ hydride. Vorzugsweise werden Eisessig oder Propionsäu­ reanhyrid verwendet.
Bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel II sind solche, in denen R1 gleich oder verschieden ist und für Wasserstoff oder einen anellierten Benzolring steht und n gleich 0 oder 1 ist.
In einer speziellen Ausführung erfolgt die Oxidation von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen in einer Lösung einer von dem Anion X abgeleiteten Säure (H)mX, wobei m die zuvor genannte Bedeutung besitzt, gegebenenfalls in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels. Als Lösungs­ mittel hat sich Toluol, Xylol, Benzol, Cyclohexan, n- Hexan, n-Heptan, n-Octan und insbesondere Toluol bewährt. Beispiele für die Säure (H)mX sind Salpetersäure, Tri­ fluormethansulfonsäure oder Trifluoressigsäure. Dabei wird dieses Verfahren zur Herstellung der erfindungsge­ mäßen Verbindungen bei einer Temperatur von -5°C bis 40°C, vorzugsweise von 0°C bis 25°C durchgeführt.
Bei dieser speziellen Ausführung kann auf den weiteren Zusatz einer organischen Säure oder eines Säurederivates verzichtet werden, da das aus der Säure (H)mX gebildete Anion X zugegen ist und das phosphansubstituierte Cobal­ ticinium-Kation absättigt.
Zur Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphinoindenyl)- cobalt wird Inden in Ether gelöst und mit n-Butyllithium versetzt. Nach tropfenweiser Zugabe von Chlordiphenyl­ phosphan filtriert man die gelbe Lösung über Watte von ausgefallenem Lithiumchlorid ab. Das Filtrat wird mit Kalium versetzt und solange gerührt, bis das Kalium vollständig abreagiert hat. Der dabei angefallene gelb­ lich-grüne Feststoff wird getrocknet und in Tetrahydrofu­ ran gelöst. Nach Zugabe von wasserfreiem Cobaltchlorid erhitzt man unter Rückfluß über 18 Stunden. Zum Aufarbei­ ten des Ansatzes wird das Tetrahydrofuran am Rotations­ verdampfer entfernt, der Rückstand in Toluol aufgenommen, filtriert, eingeengt, mit Hexan versetzt und auf -80°C abgekühlt. Nach Filtrieren der abgekühlten Lösung und Einengen des Filtrates am Rotationsverdampfer erhält man 1,1'-Bis(diphenylphosphinoindenyl)cobalt als rot-orangenes Öl, das zur Herstellung der erfindungsge­ mäßen Verbindungen eingesetzt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen fallen als gelbe Fest­ stoffe, z. B. im Falle von X gleich Tetrafluoroborat oder Hexafluoroantimonat, oder als gelbe Öle, z. B. im Falle von X gleich Nitrat, Trifluoracetat oder Triflat, an. Durch Lösen der Öle in Methylenchlorid und erneutes lang­ sames Eintropfen in Ether lassen sich gelbe Feststoffe erhalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine gute Lös­ lichkeit in polaren organischen Lösungsmitteln wie z. B. Methylenchlorid, Nitromethan, Methanol und Aceton auf.
Überraschenderweise zeigt das 1,1'-Bis(dimethylphos­ phino)cobalticinium Nitrat im Gegensatz zu den übrigen erfindungsgemäßen Verbindungen und dem aus Inorganic Chemistry, Vol. 17, No. 10, 1978 bekannten 1,1'-Bis(di­ phenylphosphino)cobalticinium Hexafluorophosphat neben der Löslichkeit in polaren organischen Lösungsmitteln auch eine gute Löslichkeit in Wasser.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von Zweikernkomplexen aus den erfindungsgemäßen Verbin­ dungen, vorzugsweise aus dem 1,1'-Bis(diphenylphosphino)- cobalticinium Tetrafluoroborat sowie aus dem bekannten 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Hexafluorophos­ phat. So führt z. B. die Umsetzung von 1,5-Cyclooctadien­ rhodiumchlorid-Dimer mit Silbertetrafluoroborat oder Silberhexafluorophosphat und mit 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobalticinium Tetrafluoroborat oder mit 1,1'- Bis(diphenylphosphino)cobalticinium hexafluorophosphat in Aceton zu 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium-1,5- cyclooctadienrhodium-bis-tetrafluoroborat oder 1,1'- Bis(diphenylphosphino)cobalticinium-1,5-cyclooctadienrho­ dium-bis-hexafluorophosphat. Die Verbindung 1,5-Cyclo­ octadien wird im Stand der Technik mit COD abgekürzt. Beide Zweikernkomplexe sind gelbe Feststoffe, die aus einem Methylenchlorid. Ethergemisch von 1 : 6-1 : 10 Volumenteilen umkristallisiert werden können.
Als weiterer Zweikernkomplex ist 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobalticinium-allylpalladium-bistetrafluoroborat durch Umsetzung von Allylpalladiumchlorid mit Silber­ tetrafluoroborat und 1,1'-Bis(diphenylphosphino)- cobalticinium Tetrafluoroborat in Methylenchlorid als hellgrüner Feststoff erhältlich.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I eignen sich als Liganden für Metall-Komplexe, die als Katalysa­ toren in chemischen Prozessen, wie z. B. Hydroformylierun­ gen von Olefinen oder olefinisch ungesättigten Verbindun­ gen, verwendet werden können. Ein Verfahren zur Herstel­ lung von Aldehyden unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen ist Gegenstand einer am gleichen Tag einge­ reichten Patentanmeldung.
Beispiele
Zur Aufnahme der 1H, 13C{1H} und 31P{1H}-NMR-Spektren an den gemäß den folgenden Beispielen hergestellten Verbin­ dungen diente ein Bruker NP-80 PFT, ein Varian VXR300 bzw. ein Varian Unity 500 Spektrometer. Die Infrarot- Spektren wurden mittels eines Perkin Elmer-Infrarot-Spek­ trophotometers Modell 842 aufgenommen. Feste Proben wur­ den mit Kaliumbromid verrieben und bei 10,0-12,5 MPa zu einem Preßling geformt.
Beispiel 1a (Vergleichsbeispiel) Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Hexafluorophosphat.
Eine Lösung von 1,26 g (2,3 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobaltocen in 15 ml Eisessig wurde bei 20°C über 18 Stunden an der Luft gerührt. Zu der orangeroten Lösung wurde eine Lösung von 0,5 g (3 mmol) Ammoniumhexafluoro­ phosphat in 3 ml Wasser tropfenweise hinzugegeben, wobei sich ein gelber Niederschlag bildete. Nach Zugabe von 40 ml Ethanol ließ man noch 1 Stunde bei 20°C rühren. Der Feststoff wurde abfiltriert, mit 30 ml Ethanol gewaschen, in 5 ml Methylenchlorid gelöst und die Lösung langsam in 30 ml Ether getropft. Nach Absetzen des gelben Fest­ stoffes wurde die überstehende Lösung abdekantiert und der zurückgebliebene gelbe Feststoff bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C getrocknet.
Ausbeute: 1.2 g (1.7 mmol, 74%)
Elementaranalyse:
gefunden:
C 57,57; H 3,53; P 13,0; F 16,6;
berechnet:
C 58,17; H 4,02; P 13,24; F 16,24.
1H-NMR (250 MHz, CD3NO2) δ = 7.47 (m, 20H, Ph); 5.83, 5.51 (m, 8H, Cp) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 136.35 (d, Ph-ortho, 20.7 Hz); 133.0, 131.88 (Ph-meta/para); 91.0, 90.45 (Cp- C2-5) ppm.
31P-{1H} NMR (200 MHz, CD3NO2): δ = -22.24 (br s, PR2R'); -145.13 (sept, 707.6 Hz, PF6) ppm.
IR (KBr): v = 3111, 1474, 1431, 1381 (w), 831 (vs), 750, 697, 558 (m), 440 (w) cm-1.
Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphos­ phino)cobalticinium Hexafluorophosphat kann auf das aktive Einleiten von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen verzichtet werden. Die Umsetzung in Eisessig ohne aktives Einleiten von Sauerstoff führt zu 1,1'-Bis(di­ phenylphosphino)cobalticinium Hexafluorophosphat in hoher Reinheit und in hohen Ausbeuten.
Beispiel 1 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Tetrafluoroborat.
Zu einer Lösung von 1,24 g (2,3 mmol) 1,1'-Bis(diphenyl­ phosphino)cobaltocen in 15 ml Propionsäureanhydrid wurden unter Kühlung auf 0°C 1,1 ml einer 50 Gew.-% wäßrigen Lösung (9 mmol) von Tetrafluoroborsäure gegeben. Man ließ die Lösung 2 Stunden bei einer Temperatur von 20°C an der Luft rühren, wobei sich die Lösung von braun nach rot- orange verfärbte. Beim Eintropfen dieser Lösung in 50 ml Ether bildete sich ein gelber Niederschlag, der mit 20 ml Ether gewaschen und bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C getrocknet wurde.
Ausbeute: 1.27 g (1.97 mmol, 86%)
1H-NMR (250 MHz, CD3NO2): δ = 7.46 (m, 20H, Ph); 5.83, 5.51 (m, SH, C5H4P) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 135.15 (d, JPC = 19.7 Hz, Ph-ortho); 131.8 (s, Ph-para); 130.64 (s, Ph-meta); 89.9 (s, C3 von C5H4P); 89.22 (s, C2 von C5H4P) ppm.
31P-{1H}NMR (200 MHz, CD3NO2): δ = -22.70 (s, PR2R') ppm.
IR(KBr): v = 1475 (m), 1431 (s), 1382 (m), 1082, 1062, 1025 (vs), 742, 697 (vs), 562, 477 (m) cm-1.
Beispiel 2 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Hexafluoroantimonat.
0,3 g (0,54 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen wurden in 5 ml Eisessig gelöst und über 18 Stunden bei einer Temperatur von 20°C an der Luft gerührt. An­ schließend wurde die orange-rote Lösung tropfenweise mit einer Lösung von 0,2 g (0,77 mmol) Natriumhexafluoroanti­ monat in 5 ml Wasser versetzt, wobei sich sofort ein gel­ ber Niederschlag bildete. Nach Zugabe von 30 ml Ethanol ließ man noch eine Stunde bei 20°C rühren. Anschließend wurde der gelbe Feststoff abfiltriert und mit 10 ml Etha­ nol gewaschen und anschließend bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C getrocknet.
Ausbeute: 0.22 g (0.28 mmol, 51%)
Elementaranalyse:
gefunden:
C 50,57; H 3,12; P 7,47; F 14,0;
berechnet:
C 51,52; H 3,56; P 7,8; F 14,38.
1H-NMR (250 MHz, CD3NO2): δ = 7.54 (m, 20H, Ph); 5.83, 5.51 (m, 8H, C5H4P) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 136.17 (d, JPC 9.4 Hz, Ph-ipso); 135.18 (d, JPC = 21.4 Hz, Ph-ortho); 131.83 (s, Ph-para); 130.69 (d, JPC = 7.5 Hz, Ph-meta); 90.54 (s, C1 von C5H4P); 89.85 (d, JPC = 9.4 Hz, C3 von C5H4P); 89.20 (s, C2 von C5H4P) ppm.
IR (Kbr): ν = 3111, 1475 (w), 1431 (m), 1380, 863 (w), 751, 697 (s), 655 (vs), 632 (s), 562, 506, 473, 440 (w) cm-1.
Beispiel 3 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Nitrat Variante A:
0,35 g (0,63 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen wurden in 1,2 ml konzentrierte Salpetersäure gelöst und eine Stunde bei einer Temperatur von 20°C an der Luft ge­ rührt. Beim Eintropfen der rötlich-braunen Lösung in 30 ml Ether schied sich ein Öl ab. Das abgeschiedene Öl wurde in 5 ml Methylenchlorid aufgenommen und die Lösung erneut in 30 ml Ether getropft. Das sich erneut abge­ schiedene Öl wurde bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C ge­ trocknet.
Ausbeute: 0.32 g (0.52 mmol), 82% schmutzig-gelber Feststoff.
Variante B:
0,2 g (0,36 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen wurden in 3 ml Propionsäureanhydrid suspendiert und unter Kühlung auf 0°C mit 0,5 ml konzentrierte Salpetersäure versetzt. Beim Eintropfen der gelb-orangen Lösung in 30 ml Ether wurde ein Öl erhalten, das mit 10 ml Ether gewa­ schen wurde, in 5 ml Methylenchlorid aufgenommen und er­ neut sehr langsam in 30 ml Ether eingetropft wurde. Es bildete sich zunächst eine hellgelbe Trübung und dann ein flockiger Niederschlag. Der Niederschlag wurde abfil­ triert, mit 10 ml Ether gewaschen und bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C getrocknet.
Ausbeute: 0.13 g (0.21 mmol, 58%)
1H-NMR (300 MHz, CD3NO2): δ = 7.8-7.35 (m, 20H, Ph); 5.85, 5.52 (m, 8H, Cp) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 136.10 (s, Ph-ipso); 135.07 (d, JPC = 20.7 Hz, Ph-ortho); 131.70 (s, Ph-para); 130.58 (s, Ph-meta); 90.56 (s, C1 von C5H4P); 89.84 (s, C3 von C5H4P); 89.24 (s, C2 von C5H4P) ppm.
IR(KBR): ν = 1475 (w), 1431 (s), 1381 (vs), 1193, 1116, 747, 726 (m), 700, 562 (s) cm-1.
Beispiel 4 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Tosylat
0,87 g (1,56 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen wurden in 5 ml Eisessig gelöst und bei einer Temperatur von 20°C über 18 Stunden an der Luft gerührt. An­ schließend wurde die orange-rote Lösung mit einer Lösung von 1 g p-Toluolsulfonsäure-Monohydrat (4,8 mmol) in 5 ml Wasser versetzt und in 200 ml Ether eingetropft, wobei sich ein hellgelber feiner Niederschlag bildete. Der Nie­ derschlag wurde aus 40 ml einer Mischung aus Methylen­ chlorid : Ether 1 : 6 Volumenteilen umkristallisiert und bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C getrocknet.
Ausbeute: 0.76 g (1.04 mmol, 67%)
1H-NMR (250 MHz, CD3NO2): δ = 7.8-7.2 (m, 24H, P-Ph, Tos-Ph), davon 7.63, 7.24 (d, J = 8 Hz, Tos-Ph); 5.9- 5.5 (m, 8H, C5H4P); 2.37 (s, 3H, Tos-CH3) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 143.38 (SO3-C-ipso); 135.28; 134.93 (PPh-C-ipso, CH3-C-ipso); 132.77 (d); 131.82 (d); 130.82, 130.63, 130.43, 127.59 (SO3-C-ortho) 90.62 (C1 von C5H4P); 89.84 (C2 von C5H4P); 89.24 (d, JPC = 7 Hz, C3 von C5H4P); 21.52 (s, Tos-CH3) ppm.
IR(KBr): ν = 1475 (w); 1417 (s); 1381 (w); 1237, 1172, 1118, 1027, 1007 (s); 869 (m); 814, 743 (s); 695, 678, 564 (vs) cm-1.
Beispiel 5 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Triflat
0,16 g (0,83 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen wurden bei einer Temperatur von 20°C mit 3 ml (26,5 mmol) Trifluormethansulfonsäure versetzt und zwei Stunden bei 20°C unter Stickstoff gerührt, wobei sich die Lösung rot­ braun färbte. Danach wurde noch eine Stunde bei 20°C an der Luft gerührt. Anschließend wurde die Lösung in 30 ml Ether getropft, wobei sich ein gelber Niederschlag ab­ schied. Der gelbe Niederschlag wurde abgetrennt und nahm beim Trocknen bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C eine ölige Konsistenz an. Das Öl wurde in 5 ml Methylenchlorid aufgenommen und anschließend wurde die Lösung in 30 ml Ether getropft, wobei sich ein hellgelber Feststoff ab­ schied, der abermals bei einem Druck von 1 Pa und bei 20°C getrocknet wurde.
Ausbeute: 0.16 g hellgelbes Pulver (27.3%)
Elementaranalyse:
gefunden:
C: 58,64; H: 4,11;
berechnet:
C: 59,5; H: 4,0.
1H-NMR (250 MHz, CD3NO2): δ = 7.47 (m, 20H, Ph); 5.86, 5.52 (m, 8H, C5H4P) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 135.24 (Ph-ortho); 131.85 (Ph-para); 130.67 (Ph-meta); 89.97 (C3 von C5H4P); 89.31 (C2 von C5H4P) ppm.
IR(KBr): ν = 1435 (w); 1257 (vs); 1177 (s); 1031 (vs); 768, 746, 725, 690 (w); 643 (vs) cm-1.
Beispiel 6 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Trifluoracetat
0,19 g (0,34 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen wurden mit 2 ml Trifluoressigsäure versetzt und über 3 Stunden bei 20°C gerührt. Das erhaltene rote Öl wurde bei einem Druck von 1 Pa getrocknet und anschließend in 30 ml Ether getropft, wobei sich ebenfalls ein rotes Öl ab­ schied. Weitere Umfällversuche mit Gemischen aus Ether und Hexan oder Nitromethan und Ether oder Methylenchlorid und Ether führten ebenfalls zu einem rot-orangen bis braunen Öl.
Ausbeute: 0,14 hellgrüner Feststoff (32%).
1H-NMR (300 MHz, CD3NO2): δ = 7.57-7.35 (m, 20H, Ph); 5.8, 5.45 (m, 8H, Cp) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 137.48 (Ph-ipso); 136.65 (Ph-ortho); 133.10 (Ph-para); 131.90 (Ph-meta); 91.34 (C3 von C5H4P); 90.47 (C2 von C5H4P) ppm.
Beispiel 7 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium Tetraphenylborat
0,29 g (0,5 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobaltocen wurden in 5 ml Eisessig gelöst und an der Luft 3 Stunden bei 20°C gerührt, wobei die Mischung sich orange-braun verfärbte. Anschließend wurde eine Lösung von 0,2 g Natriumtetraphenylborat (0,58 mmol) in 5 ml Wasser hinzu­ gegeben. Der abgeschiedene Feststoff wurde mit 20 ml Was­ ser gewaschen und bei einem Druck von 1 Pa bei 20°C ge­ trocknet.
Ausbeute: 0.3 g hellgelbes Pulver (0.34 mmol, 68%), sehr hygroskopisch.
1H-NMR (250 MHz, CD3NO2): δ = 7.5-6.8 (m, 40H, Ph), 5.8, 5.5 (m, 8H, Cp) ppm.
13C-{1H}NMR (75 MHz, CD3NO2): δ = 137.23; 135.1 (d, 22 Hz); 130.51, 127.01; 123.20, 89.70, 89.11 (Cp)ppm.
Beispiel 8 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphinoindenyl)- cobalticinium-Tetrafluoroborat
2,46 g (3,3 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphinoindenyl)- cobalt wurden bei einer Temperatur von 20°C in 5 ml Propionsäureanhydrid gelöst und mit 2 ml einer 50 Gew.-% wäßrigen Lösung (16 mmol) Tetrafluoroborsäure versetzt. Bei einer Temperatur von 20°C wurde eine Stunde an der Luft gerührt. Die erhaltene Lösung wurde in 30 ml Ether getropft. Anschließend wurde der abgeschiedene Feststoff in 5 ml Methylenchlorid aufgenommen und die Lösung erneut in 30 ml Ether getropft. Der erhaltene Feststoff wurde in gleicher Weise nochmals umgefällt. Nach dem Abdekantieren der überstehenden Lösung und nach dem Trocknen bei einem Druck von 1 Pa bei einer Temperatur von 20°C wurde ein orangenes Pulver erhalten.
Elementaranalyse:
gefunden:
C 65,15; H 4,76;
berechnet:
C 67,58; H 4,59.
1H-NMR (300 MHz, CD3CN): δ = 8.0-7.5 (m, 20H, Ph); 7.4 -6.9 (m, 8H, IndC4,5,6,7); 3.8, 3.7 (m, 4H, Ind-Cp)ppm.
31P-{1H}NMR (120 MHz, CD3CN): δ = 39.30 (m); 33.75 (br s) ppm.
IR(KBr): ν = 1708, 1456 (m), 1435 (s), 1380 (w), 1110, 1081, 1058 (vs), 995 (m), 749 (s), 727 (m), 691 (s), 564, 546, 524 (w) cm-1.
In Tabelle 1 sind die erfindungsgemäßen Verbindungen be­ züglich ihrer Farbe/Konsistenz und bezüglich ihrer Lös­ lichkeitseigenschaften zusammengestellt.
Beispiel 9 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium- 1,5-cyclooctadienrhodium-bis-hexafluorophosphat
0,34 g (0,69 mmol) 1,5-Cyclooctadienrhodiumchlorid-Dimer wurden in 10 ml Aceton gelöst und mit einer Lösung von 0,35 g (1,38 mmol) Silberhexafluorophosphat in 5 ml Ace­ ton bei 20°C versetzt. Es wurde bei 20°C 1/2 Stunde lang gerührt und anschließend wurde das ausgefallene Sil­ berchlorid abfiltriert. Das Filtrat wurde bei 20°C zu einer Lösung von 0,97 g (1,38 mmol) 1,1'-Bis(diphenyl­ phosphino)cobalticinium-Hexafluorophosphat in 20 ml Aceton getropft. Anschließend wurde die Lösung auf 10 ml eingeengt, filtriert und die Lösung in 50 ml Hexan getropft. Dabei schied sich ein braunes Öl ab, das nach Abdekantieren der überstehenden Lösung mit 5 ml Methylen­ chlorid versetzt wurde. Dabei blieb ein gelbes Pulver zu­ rück, das bei einem Druck von 1000 Pa bei 20°C getrocknet wurde. Das gelbe Pulver wurde in 10 ml Aceton aufgenom­ men, die Lösung filtriert und in 60 ml Ether eingetropft. Dabei schied sich ein gelber Feststoff ab, der bei einem Druck von 1 Pa und bei 20°C getrocknet wurde.
Ausbeute: 0.73 g (0.69 mmol, 50%)
Elementaranalyse:
gefunden:
C 45,57; H 3,84;
berechnet:
C 47,68; H 3,81.
1H-NMR (500 MHz, CD3NO2): δ = 8.12, 7.83-7.73 (m, 20H, Ph); 5.92, 5.89 (m, 8H, Cp); 4.74 (m, 4H, COD olef.); 2.51, 2.36 (m, 8H, COD aliph.) ppm.
13C-{1H}NMR (125 MHz, CD3NO2): δ = 136.1 (m, Ph, 6.1/6.6 Hz); 134.5 (s, Ph); 131.32 (m, Ph, 5.0/5.4 Hz); 129.66 (m, Ph-C1, 11.5/22.5/24.1/12.1 Hz); 105.33 (s, COD olef.); 98,56 (m, Cp-C1); 91.19, 90.67 (s, Cp); 31.46 (s, COD aliph.) ppm.
31P-{1H}NMR (200 MHz, CD3NO2): δ = 20.75 (d, Rh-PR2R', 151.2 Hz); -145.13 (sept., PF6, 707.6 Hz) ppm.
IR(KBr): ν = 1479, 1435, 1386, 1092 (w), 836 (vs), 747, 701, 559 (m) cm-1.
Beispiel 10 Herstellung von 1,1'-Bis(diphenylphosphino)cobalticinium- 1,5-cyclooctadienrhodium-bis-tetrafluoroborat
Eine Lösung von 0,25 g (0,51 mmol) 1,5-Cyclooctadienrho­ diumchlorid-Dimer in 10 ml Aceton wurden mit einer Lösung von 0,19 g (1 mmol) Silbertetrafluoroborat in 5 ml Aceton bei 20°C versetzt. Man ließ 30 Minuten rühren. An­ schließend wurde das ausgefallene Silberchlorid über Watte abfiltriert, wobei das Filtrat direkt in eine Lö­ sung von 0,63 g (1 mmol) 1,1'-Bis(diphenylphosphino)- cobalticinium Tetrafluoroborat in 20 ml Aceton gegeben wurde. Man ließ noch 30 Minuten bei 20°C rühren, engte die Lösung auf etwa ein Zehntel des ursprünglichen Volumens ein und tropfte die eingeengte Lösung in 50 ml Hexan. Von dem sich abgeschiedenen braunen Öl wurde die überstehende Lösung abdekantiert und der Rückstand bei 1 Pa bei 20°C getrocknet. Anschließend wurde aus 30 ml eines Gemisches aus Methylenchlorid : Ether 1 : 6 Volumenteile umkristallisiert. Der erhaltene gelbe Feststoff wurde bei einem Druck von 1 Pa und bei 20°C getrocknet.
Ausbeute: 800 mg (0,8 mmol, 80%)
1H-NMR (500 MHz, CD3NO2): δ = 8.13, 7.83-7.73 (m, 20H, Ph); 5.92, 5.89 (m, 8H, Cp); 4.73 (m, 4H, COD olef.); 2.51, 2.36 (m, 8H, COD aliph.) ppm.
31P-{1H}NMR (200 MHz, CD3NO2): δ = 20.68 (d, Rh-PR2R', 153.5 Hz) ppm.

Claims (8)

1. Verbindungen der allgemeinen Formel I
wobei R1 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder einen anellierten Benzolring bedeutet, n gleich 0 oder 1 ist, m gleich 1 ist und X gleich Hexafluoro­ antimonat, Tetraphenylborat, Tosylat, Tetrafluorobo­ rat, Triflat, Trifluoracetat oder Nitrat ist.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach An­ spruch 1 durch Oxidation von Verbindungen der allge­ meinen Formel II
wobei R1 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder einen anellierten Benzolring bedeutet, n gleich 0 oder 1 ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxi­ dation bei einer Temperatur von -5°C bis 40°C, vor­ zugsweise von 10°C bis 30°C, in Gegenwart einer or­ ganischen Säure oder eines Säurederivates mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen erfolgt und danach die Umset­ zung mit einer das Anion X, wie in Anspruch 1 defi­ niert, enthaltenden Lösung durch Zugabe einer das Anion X enthaltenden Lösung bei einer Temperatur von 0°C bis 40°C, vorzugsweise von 15 bis 25°C erfolgt.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach An­ spruch 1 durch Oxidation von Verbindungen der allge­ meinen Formel II
wobei R1 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder einen anellierten Benzolring bedeutet, n gleich 0 oder 1 ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation in Gegenwart einer organischen Säure oder eines Säurederivates mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen und in Gegenwart einer das Anion X, wie in Anspruch 1 definiert, enthaltenden Lösung bei einer Temperatur von -5°C bis 40°C, vorzugsweise 0 bis 25°C, erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Eisessig oder Propionsäureanhydrid verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation in Gegenwart von konzentrierter Salpetersäure bei einer Temperatur von -5°C bis +10°C und in Gegenwart von Propionsäureanhydrid er­ folgt.
6. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach An­ spruch 1 durch Oxidation von Verbindungen der allge­ meinen Formel II
wobei R1 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder einen anellierten Benzolring bedeutet, n gleich 0 oder 1 ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxida­ tion bei einer Temperatur von -5°C bis 40°C, vor­ zugsweise von 0 bis 25°C, in einer Lösung der von dem Anion X abgeleiteten Säure, sowie gegebenenfalls in Gegenwart von Toluol, Xylol, Benzol, Cyclohexan, n-Hexan, n-Heptan, n-Octan durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation in einer Lösung von Trifluor­ methansulfonsäure oder Trifluoressigsäure durchgeführt wird.
8. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 als Li­ ganden für Metallkomplexe, die als Katalysatoren in chemischen Prozessen eingesetzt werden können.
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