DE19742307A1 - Neue Moschus-Riechstoffe - Google Patents
Neue Moschus-RiechstoffeInfo
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- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Mischungen von Ethylendodecadioat und Ethy
lenundecadioat, solche Mischungen als Riechstoffkomponenten enthaltende Parfumöle
und mit solchen Parfumölen parfumierte Produkte.
Verbindungen mit Moschusgeruch spielen in der Parfumindustrie eine herausragende
Rolle. Wegen ihrer einzigartigen Eigenschaft, Parfumkompositionen zu harmonisieren,
ihnen Ausstrahlung zu verleihen und dabei gleichzeitig ihre Haftfestigkeit zu erhöhen,
findet man Moschus-Riechstoffe heutzutage in nicht unerheblichen Mengen in beinahe
jedem Parfumöl. Entsprechend liegt der Weltjahresbedarf an Moschus-Riechstoffen
bei mehreren tausend Tonnen. Der weitaus größte Teil wird dabei von den sogenann
ten "polycyclischen-aromatischen" Moschus-Körpern gestellt. Typische Vertreter
dieser Verbindungsklasse sind HMCB (Handelsprodukt z. B. Galaxolide®) und AHTN
(Handelsprodukt z. B. Tonalide®)
Sie werden großtechnisch in erheblichen Mengen hergestellt und stehen daher äußerst
preisgünstig zur Verfügung.
In jüngerer Zeit ist bekannt geworden, daß polycyclische-aromatische Moschus-
Riechstoffe sich biologisch nur schwer abbauen lassen und sich demzufolge als extrem
lipophile Verbindungen bioakkumulativ verhalten, d. h. sich im Fettgewebe von Lebe
wesen anreichern können.
In der Parfumindustrie besteht daher ein dringender Bedarf an bioabbaubaren
Moschus-Riechstoffen, die sowohl von den geruchlichen Eigenschaften als auch vom
Preisniveau her geeignet sind, die polycyclischen-aromatischen Verbindungen zu
ersetzen.
Im Gegensatz zu den polycyclischen-aromatischen Verbindungen werden makro
cyclische Moschus-Riechstoffe als biologisch abbaubar angesehen. Die Marktpreise
für diese Verbindungen liegen jedoch um ein Mehrfaches über denen der poly
cyclischen-aromatischen Verbindungen. Allgemeine Formel für makrocyclische
Moschus-Riechstoffe:
A = CH2; O; O-CH2-CH2-O-CO;
A = CH2; O; CH=CH;
x + y = 8 bis 15.
A = CH2; O; CH=CH;
x + y = 8 bis 15.
Eine in der Gruppe der makrocyclischen Moschus-Riechstoffe relativ preisgünstige
Verbindung ist der cyclische Ethylenglycolester der Dodecandicarbonsäure
(Ethylendodecandioat, z. B. als Arova N vgon der Firma Hüls kommerziell erhältlich).
Aufgrund ihrer geruchlichen Eigenschaften ist diese Verbindung jedoch kein geeigne
ter Ersatz für polycyclische-aromatische Moschus-Riechstoffe. Überraschenderweise
fanden wir jedoch, daß der Zusatz des niederen Homologen, des cyclischen Ethy
lenglycolesters der Undecandicarbonsäure (Ethylenundecandioat), einen geruchlichen
Effekt bewirkt, der sich dahingehend bemerkbar macht, daß die entstandene Mischung
wesentlich besser den Geruchstyp der polycyclischen-aromatischen Moschus-Riech
stoffe trifft. Die geruchlichen Eigenschaften von Ethylenundecandioat sind zwar schon
früher als "schwach moschusartig, süß" beschrieben worden (St. Arctander; Perfume
and Flavor Chemicals, Selbstverlag, Montclair N.J., 1969, Monograph 1228), jedoch
findet sich in der Literatur kein Hinweis auf eine geruchliche Verwandtschaft mit
polycyclischen-aromatischen Moschus-Riechstoffen, so daß der beobachtete Effekt in
Kombination mit Ethylendodecandioat nicht vorhersehbar, sondern völlig über
raschend war.
Gegenstand der Erfindung sind also Mischungen enthaltend a) Ethylendodecandioat
und b) Ethylenundecandioat, wobei die Menge b) 5 bis 60, vorzugsweise 30 bis
50 Gew.-%, bezogen auf die Summe (a + b), beträgt.
Neben der Erzielung des Duftcharakters von polycyclischen aromatischen Moschus
verbindungen wird mit der Verwendung solcher Mischungen auch eine deutliche
Verstärkung der meist blumigen Herznote von Parfumölen bewirkt.
Mischungen mit solchen Zusammensetzungen bringen zudem den Vorteil mit sich,
daß sie sehr preisgünstig herzustellen sind. Mischungen von Dodecan- und Undecan
dicarbonsäure fallen als billige Nebenprodukte bei der Oxidation von Cyclododecen
zu Dodecandicarbonsäure (Vorprodukt für Polyamid-1,12) an. Das bedeutet, daß
Mischungen aus Ethylendodecandioat und Ethylenundecandioat eine preiswerte
Alternative zu polycyclischen-aromatischen Moschus-Riechstoffen darstellen.
Die Herstellung der Mischungen aus Ethylendodecandioat und Ethylenundecandioat
kann auf an sich bekannte Weise durch Veresterung des entsprechenden Dicarbon
säuregemisches mit Ethylenglycol und anschließende thermische Depolymerisation des
resultierenden Polyestergemisches erfolgen, z. B. in Analogie zu den in der Deutschen
Patentschrift 25 47 267 gegebenen Vorschriften. Die Herstellung des Polyesters kann
durch Erhitzen des Dicarbonsäuregemisches mit Ethylenglycol erfolgen, im allgemei
nen auf 130 bis 200°C, vorzugsweise auf 150 bis 170°C.
Die Depolymerisation kann thermisch unter Schwermetallkatalyse erfolgen, im allge
meinen zwischen 200 und 300°C, vorzugsweise zwischen 260 und 270°C. Als Kataly
satoren eignen sich vorzugsweise Zinnverbindungen, wie z. B. Dibutylzinnoxid,
Dibutylzinndilaurat und Dibutylzinn-bis-2-ethylhexanoat. Die Reaktion kann ohne
Verwendung eines Lösungsmittels durchgeführt werden, ist aber auch in Gegenwart
eines Lösungsmittels möglich.
Die erfindungsgemäßen Mischungen eignen sich wegen ihrer typischen organolep
tischen Eigenschaften vorzüglich für den Einsatz in Parfum-Kompositionen und hier in
besonderem Maße als Ersatz für polycyclische aromatische Moschusverbindungen.
Sie lassen sich auch sehr gut mit anderen Riechstoffen in verschiedenen, unterschied
lichen Mengenverhältnissen zu neuartigen Parfum-Kompositionen kombinieren. In
solchen Parfumkompositionen beträgt die Menge der erfindungsgemäßen Mischungen
im allgemeinen 1 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Komposition.
Derartige Parfumkompositionen können nicht nur in alkoholischer Lösung als Fein
parfums verwendet werden, sondern auch zur Parfumierung von Kosmetika, z. B.
Cremes, Lotionen, Aerosolen, Toilettenseifen usw., Haushaltsprodukten wie Reini
gungs- und Waschmitteln, Weichspülern, Desinfektionsmitteln, Textilbehandlungs
mitteln und anderen technischen Produkten dienen, wobei die Menge der Parfum-
Komposition 0,1 bis 40, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das parfu
mierte Produkt, beträgt.
Die Prozentangaben der nachfolgenden Beispiele beziehen sich jeweils auf das
Gewicht.
225 g eines technischen Gemisches aus 40 bis 60% Dodecandisäure, 30 bis 50%
Undecandisäure, 3 bis 8% Decandisäure und 0 bis 4% Nonandisäure werden mit
105 g Ethylenglycol versetzt und langsam auf 150°C erhitzt; bei etwa 130 bis 140°C
setzt die Wasserabspaltung ein. Nach dem Ende der Wasserabspaltung, wird zur Ent
fernung überschüssigen Ethylenglycols die Temperatur auf 170°C erhöht und die
Reaktionsapparatur langsam bis zu einem Druck von 1 mbar evakuiert. Der als Rück
stand resultierende Dicarbonsäure/Ethylenglycol-Polyester wird mit 1,5 g Dibutyl
zinnoxid versetzt und in geschmolzenem Zustand langsam in eine auf 270°C vorge
heizte Depolymerisationsapparatur mit wandgängigem Rührer dosiert. Bei einem
Druck von 0,1 mbar destillieren die monomeren Spaltprodukte langsam ab. Nach
Waschen und Aktivkohlebehandlung werden insgesamt ca. 150 g einer Mischung
erhalten, die einen angenehmen, facettenreichen Moschusgeruch mit einem leicht
blumig-fettigen Unterton aufweist. Nach gaschromatographischer Analyse entspricht
diese Mischung in etwa der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials, enthält also
zwischen 40 und 60% Ethylendodecadioat, 30 bis 50% Ethylenundecadioat, 3 bis
8% Ethylendecadioat und 0 bis 4% Ethylennonadioat.
Es werden vermischt (alle Angaben in g):
Zum vergleichenden Test werden die 100 g Dipropylenglycol jeweils durch die gleiche
Menge der Moschusverbindungen a) Galaxolide® 50% in Diethylphthalat, b) Ethy
lendodecadioat, c) Ethylentridecadioat (Ethylenbrassylat) und d) einer Mischung von
Ethylendodecadioat und Ethylenundecadioat, hergestellt nach Beispiel 1, ersetzt. Die
parfumistische Bewertung ergab, daß
- - die Testmischungen a und d geruchlich am ähnlichsten sind,
- - Testmischung d harmonischer und voluminöser riecht als die Testmischungen b und c,
- - die blumige Herznote (Bouquet) in Testmischung d im Vergleich zu b und c deutlich verstärkt wird und
- - Testmischung d im Vergleich zu b und c einen wesentlich facettenreicheren Dufteindruck bewirkt.
Claims (4)
1. Mischungen enthaltend a) Ethylendodecandioat und b) Ethylenundecandioat,
wobei die Menge b) 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Summe (a + b),
beträgt.
2. Mischungen nach Anspruch 1, wonach die Menge b) 30 bis 50 Gew.-%, bezo
gen auf die Summe (a + b), beträgt.
3. Parfumöle mit einem Gehalt einer Mischung nach Anspruch 1.
4. Mit Parfumölen nach Anspruch 3 parfümierte Produkte.
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