DE19742261C2 - Vorrichtung zur Blockierung der Bedienung eines Fahrzeuges oder einer Maschine - Google Patents
Vorrichtung zur Blockierung der Bedienung eines Fahrzeuges oder einer MaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1.
Eine Vorrichtung der genannten Art ist aus der US 4,613,845 bekanntgeworden.
Sie dient dazu, das Starten eines Kraftfahrzeuges durch einen alkoholisierten
Fahrer zu unterbinden. Hierzu sind am Lenkrad des Fahrzeuges ein
Alkoholsensor und ein Abstandssensor angebracht, die über eine Auswerteeinheit
mit der Bordelektrik des Fahrzeuges verbunden sind. Dabei dient der
Abstandssensor dazu, die Betriebsbereitschaft des Alkoholsensors zu erkennen,
und um sicherzustellen, daß der Alkoholsensor nicht durch eine Folie abgedeckt
wurde. Sofern der Alkoholsensor einen Meßwert liefert, der einen signifikanten
Atemalkoholgehalt anzeigt, wird das Starten des Fahrzeuges unterbunden.
Es sind ferner Alkohol-Meßgeräte bekannt, die den Alkoholgehalt einer Person
durch die Haut messen und durch einen Gurt, der um den Arm oder das Bein
gelegt werden kann, ein dauerhaftes Tragen ermöglichen. Somit stehen
kontinuierlich Alkoholkonzentrations-Meßwerte zur Verfügung. Diese Geräte sind
in den Vereinigten Staaten für den sogenannten freien Strafvollzug für Alkoholiker
(Home-Arrest) vorgesehen, wobei die gemessenen Daten über eine Datenleitung
an eine Zentrale weitergegeben werden. Ein derartiges Meßgerät geht aus der
WO 94/07407 hervor.
Aus der US 4,912,458 ist ein sogenanntes Interlock-System bekannt, bei dem der
Fahrer vor dem Starten des Fahrzeuges eine Atemgasprobe in ein Meßgerät
blasen muß, die dann hinsichtlich des Alkoholgehaltes und der Art und Weise, in
der sie abgegeben wurde, ausgewertet wird. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist,
daß durch andere Personen beobachtet werden kann, daß der Fahrer zum
Starten des Fahrzeuges eine Atemalkoholprobe abgeben mußte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung, die die
Inbetriebnahme eines Fahrzeuges oder einer Maschine durch eine alkoholisierte
Bedienungsperson verhindert, derart zu verbessern, daß die Nüchternheit vor
dem Startvorgang erkannt wird, ohne daß eine Atemgasprobe abgegeben werden
muß.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß durch Anbringung
eines an sich bekannten, transkutanten Alkohol-Meßgerätes an einem Körperteil
einer zu überwachenden Person und durch Übermittlung der Meßwerte an eine
Vorrichtung, mit der die Bedienung eines Fahrzeuges oder einer Maschine
freigegeben werden kann, eine kontinuierliche Kontrolle des Blut-Alkoholgehaltes
auch während des Betriebs des Fahrzeuges möglich ist. Das Meßgerät kann
dabei verdeckt am Körper getragen werden, zum Beispiel am Bein der Person, wo
es durch die Hose verdeckt wird. Zweckmäßig ist es auch, das Meßgerät am
rechten Unterarm anzubringen. Im Meßgerät ist ein Speicher zur Ablage einer
benutzerspezifischen Kennung vorgesehen und die Auswerteeinheit ist so
ausgeführt, daß diese Kennung aus dem Meßgerät ausgelesen werden kann, um
sie dann in der Weise zu identifizieren, daß nur Meßdaten von einem
zugelassenen Benutzer durch die Auswerteeinheit verarbeitet werden können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
In vorteilhafter Weise ist zwischen dem Meßgerät und der Auswerteeinheit eine
drahtlose Übertragungsstrecke vorgesehen. Hierzu eignen sich
Übertragungssysteme, die optisch, magnetisch oder mit Hochfrequenz arbeiten.
Zweckmäßig ist es dabei, die Übertragungsstrecke bidirektional auszuführen,
damit eine gegenseitige Datenkommunikation zwischen dem Meßgerät und der
Auswerteeinheit möglich ist.
In vorteilhafter Weise ist in der Auswerteeinheit ein Zeitgeber vorgesehen, der
nach einer erstmaligen Freigabe der Bedienung aktiviert wird und nach einem
vorgegebenen Zeitmuster ein Steuersignal an die Auswerteeinheit abgibt, durch
welches eine erneute Auswertung von Meßwerten gestartet wird. Das Zeitmuster
kann fest vorgegeben sein, oder es wird mit einem Zufallsgenerator erzeugt, so
daß die zu überwachende Person nicht weiß, wann die erneute
Meßwertauswertung durchgeführt wird.
In vorteilhafter Weise kann an die Auswerteeinheit zusätzlich noch ein
Atemalkohol-Meßgerät angeschlossen sein, damit das Fahrzeug auch von
einer Person gestartet werden kann, die nicht mit einem transkutan messenden
Alkohol-Meßgerät ausgestattet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein transkutanes Alkohol-Meßgerät,
Fig. 2 eine Auswerteeinheit an einem Fahrzeug.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Meßgerät 1, welches mittels eines
Gurtes 2 am Bein einer in der Fig. 1 nicht dargestellten Person befestigt ist,
deren Blut-Alkoholkonzentration überwacht werden soll. Hierzu enthält das
Meßgerät 1 einen elektrochemischen Gassensor 3, der an der Hautoberfläche der
Person anliegt und den Blutalkoholgehalt über die Hautpermeation erfaßt. Die
gemessenen Blutalkohol-Konzentrationswerte werden in einem ersten Speicher 4
abgelegt. Das Meßgerät 1 enthält ferner eine erste Sende-Empfangseinheit 5 mit
einer ersten magnetischen Kontaktschleife 6. Die von dem Meßgerät 1 ermittelten
Blutalkohol-Konzentrationswerte werden von der ersten Sende-Empfangseinheit 5
und der ersten magnetischen Kontaktschleife 6 längs einer Übertragungsstrecke 7
an eine mit einem Fahrzeug 8 verbundene Auswerteeinheit 9 übermittelt. Die in
der Fig. 2 schematisch dargestellte Auswerteeinheit 9 besteht im wesentlichen
aus einer zweiten Sende-Empfangseinheit 10 mit einer zweiten magnetischen
Kontaktschleife 11 und einem Rechenwerk 12 mit einem Mikroprozessor 13 und
einem zweiten Speicher 14. Die Auswerteeinheit 9 ist über eine Leitung 15 mit der
elektrischen Zündanlage des Fahrzeuges 8 in der Weise verbunden, daß erst mit
Abgabe eines Freigabesignals ein Starten des Fahrzeuges 8 möglich ist.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgendermaßen:
Einige Minuten vor der Inbetriebnahme des Fahrzeuges 8 wird das Meßgerät 1 mittels des Gurtes 2 am Bein der zu überwachenden Person befestigt. Zur Identifikation der Person wurde in den ersten Speicher 4 des Meßgerätes 1 über ein Bedienfeld 17 eine benutzerspezifische Kennung eingelesen, so daß die von dem Gassensor 3 ermittelten Alkoholkonzentrations-Meßwerte unmittelbar der zu überwachenden Person zugeordnet werden können. Nach dem Anlegen des Meßgerätes 1 wird die transkutane Messung der Alkoholkonzentration über das Bedienfeld 17 gestartet. Das Meßgerät 1 enthält noch einen in der Fig. 1 nicht dargestellten Abstandssensor, mit dem überwacht werden soll, daß das Meßgerät 1 nach dem Start der Messung nicht wieder abgelegt wird.
Einige Minuten vor der Inbetriebnahme des Fahrzeuges 8 wird das Meßgerät 1 mittels des Gurtes 2 am Bein der zu überwachenden Person befestigt. Zur Identifikation der Person wurde in den ersten Speicher 4 des Meßgerätes 1 über ein Bedienfeld 17 eine benutzerspezifische Kennung eingelesen, so daß die von dem Gassensor 3 ermittelten Alkoholkonzentrations-Meßwerte unmittelbar der zu überwachenden Person zugeordnet werden können. Nach dem Anlegen des Meßgerätes 1 wird die transkutane Messung der Alkoholkonzentration über das Bedienfeld 17 gestartet. Das Meßgerät 1 enthält noch einen in der Fig. 1 nicht dargestellten Abstandssensor, mit dem überwacht werden soll, daß das Meßgerät 1 nach dem Start der Messung nicht wieder abgelegt wird.
Die Kommunikation zwischen dem Meßgerät 1 und der Auswerteeinheit 9 erfolgt
über die magnetischen Kontaktschleifen 6, 11. Dabei ist die erste magnetische
Kontaktschleife 6 integraler Bestandteil des Meßgerätes 1 und nur der besseren
Übersicht wegen als separate Komponente dargestellt. Die zweite magnetische
Kontaktschleife 11 ist im Fußraum des Fahrzeuges 8 in der Nähe des Meßgerätes
1 angeordnet, so daß die Übertragungsstrecke 7 auf die kleinstmögliche
Wegstrecke begrenzt ist.
Die Datenübertragung längs der Übertragungsstrecke 7 erfolgt bidirektional über
die Sende-Empfangseinheiten 5, 10 zwischen dem ersten Speicher 4 des
Meßgerätes 1 und dem Mikroprozessor 13 und dem zweiten Speicher 14 der
Auswerteeinheit 9.
Vor dem Starten des Fahrzeuges 8 wird die Auswerteeinheit 9 durch die zu
überwachende Person aktiviert, indem die Person durch Einstecken eines in der
Figur nicht dargestellten Zündschlüssels zu erkennen gibt, daß sie das Fahrzeug
8 starten möchte. Der Mikroprozessor 13 liest dann über die Sende-
Empfangseinheiten 5, 10 aus dem ersten Speicher 4 die von dem Gasssensor 3
gemessenen Alkoholkonzentrations-Meßwerte, den Zeitpunkt des Beginns der
Messungen und die benutzerspezifische Kennung aus. Diese Daten werden
zunächst in dem zweiten Speicher 14 des Rechenwerkes 4 abgelegt. Zur
Verifikation der eingelesenen Daten enthält der zweite Speicher eine Liste mit
zugelassenen benutzerspezifischen Kennungen, um zu gewährleisten, daß das
Fahrzeug 8 nur durch einen bestimmten Personenkreis gestartet werden kann. In
dem Mikroprozessor 13 wird dann ein Vergleich der Kennung des Meßgerätes 1
mit den im zweiten Speicher 14 abgelegten Kennungen durchgeführt. Weiter
werden die von dem Gassensor 3 gemessenen Alkoholkonzentrations-Meßwerte
mit den im zweiten Speicher 14 abgelegten Grenzwerten verglichen. Sofern
die Benutzerkennungen übereinstimmen und die gemessenen
Alkoholkonzentrations-Meßwerte unterhalb der Grenzwerte liegen und auch das
Meßgerät 1 eine bestimmte Zeitspanne vor dem Startvorgang angelegt worden
ist, wird über die Leitung 15 ein Freigabesignal an die Bordelektronik des
Fahrzeuges 8 übermittelt, mit dem ein Starten des Fahrzeuges 8 möglich ist.
Innerhalb des Rechenwerkes 12 ist ein Zeitgeber 18 vorgesehen, der nach
Abgabe des Freigabesignales aktiviert wird und nach einem vorgegebenen oder
zufälligen Zeitmuster Steuersignale an den Mikroprozessor 13 gibt, durch welche
eine erneute Auswertung von Alkoholkonzentrations-Meßwerten durch die
Auswerteeinheit 9 ausgelöst wird. Die Zeitspanne für eine der nachfolgenden
Messungen kann dabei zwischen etwa fünf Minuten und einer Stunde liegen.
Sofern bei den nachfolgenden Auswertungen der gemessenen
Alkoholkonzentrations-Meßwerte ein Überschreiten der Grenzwerte durch den
Mikroprozessor 13 festgestellt wird, erhält der Fahrer, je nach Höhe der
Überschreitung der Grenzwerte, entweder eine Mitteilung, daß er einige Minuten
anzuhalten habe, oder er kann noch weiterfahren, aber die in der Figur nicht
dargestellten Beleuchtungseinrichtungen des Fahrzeuges 8 beginnen periodisch
zu blinken. Es ist aber auch möglich, daß die Zündung unterbrochen wird, wenn
das Fahrzeug 8 nicht innerhalb einer gewissen Zeit stillgesetzt wurde.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, an die Auswerteeinheit 9
zusätzlich noch ein Atemalkohol-Meßgerät 19 anzuschließen, um das Starten des
Fahrzeuges 8 auch durch Personen zu ermöglichen, die nicht mit dem Meßgerät 1
ausgestattet sind.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Blockierung der Bedienung einer Maschine oder eines
Fahrzeuges durch einen alkoholisierten Benutzer, enthaltend ein Meßgerät
(1), welches den Blutalkoholgehalt des Benutzers bestimmt und eine mit
dem Fahrzeug oder der Maschine verbundene Auswerteeinheit (9), welche
die von dem Meßgerät (1) gelieferten Meßdaten empfängt und eine Freigabe
der Bedienung erst dann ermöglicht, wenn die Meßdaten zumindestens eine
vorbestimmte Bedingung erfüllen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßgerät (1) als tragbar und an einem Körperteil des Benutzers,
vorzugsweise den Armen oder Beinen, befestigbar ausgebildet ist, einen
den Alkoholgehalt über die Hautpermeation messenden Gassensor (3)
aufweist und einen ersten Speicher (4) zur Speicherung einer
benutzerspezifischen Kennung besitzt, daß in der Auswerteeinheit (9)
Mittel (14) zur Erfassung der Kennung vorgesehen sind und daß die
Auswerteeinheit (9) derart ausgeführt ist, daß der Vergleich der Meßdaten
mit der vorgegebenen Bedingung erst nach Erfassung und Identifikation der
Kennung erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Meßgerät (1) und der Auswerteeinheit (9) eine drahtlose
Übertragungsstrecke (7) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragungssstrecke (7) bidirektional ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Auswerteeinheit (9) ein Zeitgeber (18) vorgesehen ist, der nach
Freigabe der Bedienung aktiviert wird und nach einem vorgegebenen
Zeitmuster ein Signal an die Auswerteeinheit (9) abgibt, durch welches ein
erneuter Vergleich der aktuellen Meßdaten mit der vorbestimmten
Bedingung durchgeführt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Auswerteeinheit (9) zusätzlich ein Atemalkohol-Meßgerät (19)
angeschlossen ist.
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