DE19738418A1

DE19738418A1 - Munitionsmagazin für großkalibrige Munition

Info

Publication number: DE19738418A1
Application number: DE19738418A
Authority: DE
Inventors: Wilfried Dipl Ing Becker; Hans-Ulrich Dr Dr Desgranges; Heinz Dipl Ing Haas; Uwe Dipl Ing Eisenkolb
Original assignee: Rheinmetall Industrie AG
Current assignee: Rheinmetall Landsysteme GmbH
Priority date: 1997-09-03
Filing date: 1997-09-03
Publication date: 1999-03-11
Anticipated expiration: 2017-09-04
Also published as: US5945624A; GB2329009A; DE19738418C2; GB9818364D0; GB2329009B

Description

Die Erfindung betrifft ein Munitionsmagazin für großkalibrige Munition.

Zur Unterbringung von Munition innerhalb eines gepanzerten mit einer Waffe versehenen Trägerfahrzeuges ist es bekannt, die Munition in Endlosketten zu lagern und mittels eines Fremdantriebes zu einer entsprechenden Entnahmestelle zu transportieren. Nachteilig ist bei derartigen Magazinen mit Fremdantrieb unter anderem, daß sie relativ aufwendig aufge baut sind, eine große Masse besitzen und zusätzliche Energie benötigen.

Bekannt sind ferner Munitionsmagazine, bei denen die Munition in mit Steckröhren versehenen Verstaukästen bevorratet wer den. Nachteilig ist bei derartigen Magazinen unter anderem, daß der Zugriff auf die einzelnen Munitionskörper relativ zeitaufwendig ist. Insbesondere um eine hohe Feuergeschwin digkeit zu gewährleisten, muß aber eine bestimmte Anzahl von Munitionskörpern möglichst schnell dem Magazin entnommen, hinsichtlich der Zündereinstellung und Treibladungsmenge vorbereitet und anschließend bis zum Abschuß wieder sicher im Magazin verstaut werden können.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Munitionsmagazin ohne Fremdantrieb anzugeben, welches eine raum- und massesparende Unterbringung sowie eine schnelle Entnahmemöglichkeit der Munition erlaubt.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausge staltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.

Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, die einzelnen Munitionskörper mit Hilfe von Halterungen auf den Kettengliedern einer rückensteifen Kette (Munitionskette) anzuordnen, welche in zwei Schienen verschiebbar gelagert ist. Bei einer derartigen Anordnung kann die Munition durch Herausziehen der Kette und Verschwenken der einzelnen Ketten glieder zur Rückseite der Kette dem Magazin schnell entnommen und durch Zurückschieben der Kette wieder verstaut werden.

Vorzugsweise ist das Magazin derart aufgebaut, daß es mehrere übereinander angeordnete Munitionsketten umfaßt.

Die Erfindung weist insbesondere folgende Vorteile auf:

- Die einzelnen Munitionskörper werden auf der Munitions kette mit Hilfe von Halterungen sicher positioniert und erst durch den Entnahmevorgang aus der Kette gelöst.
- Da alle Munitionskörper direkt zugänglich sind, ist der gleichzeitige Zugriff auf unterschiedliche Munitions arten möglich.
- Die Munitionskette weist nur eine geringe Bauhöhe und Bautiefe auf. Dadurch ist das Verpackungsvolumen der Munition und das Gewicht des Magazins gering.
- Durch das Abknicken der Munitionskette zur Rückseite der Kette wird nur wenig Raum zum Entnehmen der Munition vor dem Magazin benötigt.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs beispielen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Munitions magazin mit einer in einem Magazingestell angeordneten Munitionskette mit fünf Munitionskörpern;

Fig. 2 einen Schnitt entlang der in Fig. 1 mit II-II bezeich neten Linie;

Fig. 3-9 Vorderansichten auf das in Fig. 1 dargestellte Muni tionsmagazin, wobei die Munitionskette unterschiedlich weit aus dem Magazingestell herausgezogen ist.

In Fig. 1 ist mit 1 ein Munitionsmagazin für Mörsermunition bezeichnet, welches beispielsweise in einem aus Übersicht lichkeitsgründen nicht dargestellten gepanzerten Trägerfahr zeug eines Mörsers angeordnet ist.

Das Munitionsmagazin 1 umfaßt ein Magazingestell 2 und eine auf zwei Schienen 3, 4 des Gestells 2 in Richtung ihrer Längsachse 5 horizontal verschiebbar angeordnete rückensteife Munitionskette 6. Die Munitionskörper 7 liegen auf den Ket tengliedern 8, 9 der Munitionskette 6 und werden dort durch Munitionshalterungen 10 in ihrer Lage fixiert. Dabei besteht jede Halterung 10 aus zwei bogenförmig ausgebildeten Halte armen 11, 12, die den jeweiligen Munitionskörper 7 umfassen, wobei jeder der beiden Haltearme 11, 12 auf der Vorderseite 13 benachbarter Kettenglieder 8, 9 angeordnet ist (Fig. 9).

Bei der Munitionskette 6 handelt es sich um eine Gliederket te, bei der sich die Gelenke 14 aus dem gestreckten Zustand nur zur Rückseite 15 der Kette 6 hin verschwenken lassen. An den Gelenken 14 der Kettenglieder 8, 9 sind Rollen 16 ange bracht. Diese Rollen laufen in den beiden Schienen 3, 4 des Magazingestelles 2 und ermöglichen ein weitgehend reibungs loses Herausziehen und Hineinschieben der Munitionskette 6 aus bzw. in das Magazingestell 2, sofern vorher eine an dem Magazingestell angeordnete Verschlußklappe 17 geöffnet wurde.

Ferner besitzt die Munitionskette 6 eine Auszugssperre 18, um ein vollständiges Herausziehen der Kette aus dem Magazin gestell 2 zu verhindern.

Im folgenden wird anhand der Fig. 3-9 näher auf die Wirkungs weise der Munitionskette 6 eingegangen:

Für den Transport der Munitionskörper 7 ist die Munitionsket te 6 vollständig in das Magazingestell 2 eingeschoben und die Verschlußklappe 17 ist geschlossen (Fig. 3). Um die Munition zu entnehmen, wird die Verschlußklappe 17 geöffnet (Fig. 4) und die Munitionskette 6 seitlich aus dem Magazingestell 2 herausgezogen (Fig. 5). Durch weiteres Herausziehen der Muni tionskette 6 aus dem Magazingestell 2 klappt die rückensteife Kette 6 nach unten ab (Fig. 6, 7) und die entsprechende Muni tionshalterung 10 gibt den jeweiligen Munitionskörper 7 zur Entnahme frei (Fig. 8).

Dieser Vorgang kann so lange fortgesetzt werden, bis die Mu nitionskette 6 durch die Auszugssperre 18 an einem weiteren Herausziehen gehindert wird und der letzte Munitionskörper 7 der Kette 6 entnommen werden kann (Fig. 9).

Zum Zurückladen der Munitionskörper 7 in das Magazin 1 werden die Munitionskörper 7 bei ausgezogener Munitionskette 6 auf die Munitionshalterungen 10 gelegt, die Munitionskette wird nach oben in Schienenebene geklappt und in das Magazingestell 2 zurückgeschoben.

Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann bei spielsweise das Munitionsmagazin statt nur einer Munitions kette auch mehrere übereinander angeordnete Munitionsketten umfassen.

Bezugszeichenliste

1

Munitionsmagazin, Magazin

2

Magazingestell

3

,

4

Schienen

5

Längsachse

6

Munitionskette, Kette

7

Munitionskörper, Munition

8

,

9

Kettenglieder

10

Munitionshalterung

11

,

12

Haltearme

13

Vorderseite

14

Gelenke

15

Rückseite

16

Rollen

17

Verschlußklappe

18

Auszugssperre

Claims

1. Munitionsmagazin für großkalibrige Munition (7) mit den Merkmalen:

a) das Munitionsmagazin (1) umfaßt mindestens eine aus einzelnen Kettengliedern (8, 9) zusammengesetzte rückensteife Munitionskette (6), wobei die einzel nen Kettenglieder (8, 9) zur Entnahme der Munition (7) mittels entsprechender Gelenke (14) zur Rück seite (15) der Kette (6) hin verschwenkbar angeord net sind;
b) die Munitionskette (6) ist in Richtung ihrer Längs achse (5) auf zwei Schienen (3, 4) eines Magazinge stelles (2) verschiebbar anordbar und
c) auf der Vorderseite (13) jedes Kettengliedes (8, 9) ist mindestens ein Haltearm (11, 12) einer Muni tionshalterung (10) angeordnet, welcher derart ausgestaltet ist, daß bei auf den Schienen (3,4) gelagerten benachbarten Kettengliedern (8, 9) die beiden Haltearme (11, 12) zusammen jeweils einen Munitionskörper (7) halten.

2. Munitionsmagazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß auf der Rückseite (15) der Kettenglieder (8, 9) Rollen (16) angeordnet sind, über die sich die Muni tionskette (6) auf den Schienen (3, 4) des Magazinge stelles (2) abstützt.

3. Munitionsmagazin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß an dem Magazingestell (2) mindestens eine Verschlußklappe (17) angeordnet ist, derart, daß die Munitionskette (6) nur bei geöffneter Verschluß klappe (17) aus dem Magazingestell (2) herausziehbar ist.

4. Munitionsmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß an der Munitionskette (6) eine Auszugssperre (18) angeordnet ist, die ein vollständiges Herausziehen der Kette (6) aus den Schienen (3, 4) ver hindert.

5. Munitionsmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß das Magazin (1) mehrere über einander angeordnete Munitionsketten (6) umfaßt, welche auf entsprechenden Schienen (3, 4) des Magazingestelles (2) verschiebbar lagern.

6. Munitionsmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Munitionskette(n) (6) horizontal in dem Magazingestell (2) gelagert ist (sind).