DE19737659A1 - Verfahren zur Herstellung einer Baustoffmischung sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Baustoffmischung sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Baustoffmischung aus einem feinpulvrigen, synthetischen
Calciumsulfatträger, z. B. aus einem Rückstandsgips einer
Rauchgasentschwefelungsanlage, einem Rückstandsgips einer
nassen Rauchgaswäsche oder einem Abfallgips der Phosphorsäu
reherstellung, wobei der synthetische Calciumsulfatträger mit
einem zumindest latent hydraulischen Bindemittel, vor
zugsweise Flugasche, gemischt wird, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Als Rohstoffe für die Erzeugung von Gipsprodukten dienen
Naturgips, Chemiegips (als Abfallprodukt der Phosphorsäure
herstellung) und REA-Gips (aus der Entschwefelung von Kohle
kraftwerken). Vor allem REA-Gips hat in den letzten Jahren
ständig an Bedeutung gewonnen, da die Entschwefelung der
Kohlekraftwerke aus ökologischen Gründen sehr forciert wurde,
wobei sich das sogenannte Naßwaschverfahren, bei dem Schwe
feldioxid durch Zugabe von Kalkträgern in CaSO₄·2H₂O umgewan
delt wird, am besten bewährt hat. Die dabei anfallenden er
heblichen Gipsmengen sind qualitativ geeignet, den Naturgips
zu substituieren. Damit können natürlich Vorkommen geschont
und die bei der Deponierung des REA-Gipses anfallenden Kosten
und Schwierigkeiten umgangen werden.
Unter dem Begriff "synthetischer Calciumsulfatträger" ver
steht man vor allem die Chemie- und REA-Gipse (Rauchgasgip
se). Letzterer stellt das Endprodukt einer Entschwefelung
dar, z. B. im Naßwaschverfahren mit Kalkstein (CaCO₃) oder mit
Kalkhydrat (Ca(OH)₂) oder mit Calciumoxid (CaO). Ein solcher
Rauchgasgips liegt in der Regel als Calciumsulfat-Dihydrat
(CaSO₄·2H₂O) mit einem gewissen Anteil an Calciumsulfit
vor.
Die Rauchgasgipse unterscheiden sich von Naturgipsen in
vielfältiger Hinsicht. Schon im Rohzustand ist der Rauchgas
gips sehr viel feinkristalliner und zeigt durch das Herstel
lungsverfahren Teilchengrößen von zum Teil weit unter 50 µm.
Auch der Kristallhabitus weicht von dem der natürlichen
Calciumsulfathydrate ab. Darüber hinaus liegt die adsorptiv
gebundene Oberflächenfeuchtigkeit des Rauchgasgipses mit ca.
10 Gew.-% deutlich über der von Naturgipsen (ca. 1 bis
3 Gew.-%).
Hieraus ergeben sich eine Reihe von Problemen, insbesondere
bezüglich der Trocknung und Calcinierung. Der extrem fein
pulvrige Gips läßt sich insbesondere nicht unmittelbar in
Drehrohröfen brennen, weil er nicht rieselfähig ist.
Der synthetische Calciumsulfatträger wird daher gemäß dem
Stand der Technik vorbehandelt, damit seine Eigenschaften
ähnlich denen des natürlichen Gipses werden. Ein derartiges
Verfahren ist aus der DE-OS 27 30 707 bekannt. Gemäß diesem
Verfahren wird der in der Rauchgasentschwefelung anfallende
Schlamm mechanisch entwässert und ein Teil davon einer Wärme
behandlung unterzogen. Dabei bildet sich aus dem Gips-Dihy
drat das Gips-Halbhydrat. Der wärmebehandelte Teil wird mit
dem nicht behandelten Teil wieder vereinigt, wobei das Gips-Halbhydrat
wieder zu Gips-Dihydrat reagiert und dabei Wasser
bindet. Das dabei erhaltene relativ trockene Produkt wird
brikettiert, so daß es wie natürlicher Gips weiterbehandelt
werden kann. Es kann also z. B. auf die entsprechende Mahl
feinheit gemahlen werden, so daß es rieselfähig ist, und dann
in einem Drehrohrofen gebrannt werden.
Dieses Verfahren ist aber relativ aufwendig; insbesondere
erfordert die Wärmebehandlung einen erheblichen Energieauf
wand.
Aus der DE-AS 12 24 190 ist es auch schon bekannt, dem syn
thetischen Calciumsulfatträger, der bei der Phosphorsäureher
stellung anfällt, Flugasche zuzusetzen. Der Zusatz von Flug
asche verhindert Ausblühungen, die bei Gips aus der Phosphor
säureherstellung sonst von den enthaltenen Säureresten verur
sacht werden.
Der Baustoff Gips hat heute neben der Verwendung in der
Herstellung von Zement im wesentlichen 3 Anwendungsgebiete:
Präfabrikate (Wandbauplatten, Gipskartonplatten), Putzgips (heute mehrheitlich Maschinenputze) und Estrichgips (heute vielfach als Fließestrich).
Präfabrikate (Wandbauplatten, Gipskartonplatten), Putzgips (heute mehrheitlich Maschinenputze) und Estrichgips (heute vielfach als Fließestrich).
Diese Hauptanwendungen von Gipsprodukten erfordern diffe
rierende Verarbeitungseigenschaften des Endproduktes, die im
wesentlichen durch verschiedenes Brennen des Gipses erzeugt
und durch die spätere Zugabe von Stellmitteln ergänzt werden.
Von besonderer Bedeutung ist hiebei die Lösungs- und Abbin
degeschwindigkeit des Gipses, die aus den sogenannten Phasen
des Gipses (Dihydrat, Halbhydrat, Anhydrit) resultiert.
So erfordert die Präfabrikation ein schnell lösliches und
schnell und einheitlich abbindendes Produkt. Eigenschaften,
die vor allem Gipshalbhydrat aufweist.
Putzgips, insbesondere Maschinenputzgips, erfordert hinge
gen einen Mehrphasengips, um den auf die Wand aufgebrachten
Gips, wenn dieser schon versteift ist und eine gewisse Druck
festigkeit aufweist, in einem letzten Arbeitsgang aufschläm
men und glätten zu können. Diese Eigenschaft wird durch die
Mischung von Halbhydrat, das durch rasches Abbinden die
Grundfestigkeit bewirkt, und Anhydrit, der als langsam bin
dender Bestandteil das spätere Aufschlämmen und Glätten er
möglicht, erzielt.
Estrichgips besteht im wesentlichen aus schwer löslichem
Anhydrit, der, angeregt durch chemische Zusätze wie Kalium
sulfat, sehr langsam (bis zu 24 Stunden) abbindet.
Die Phaseneigenschaften des Gipses werden durch den Kalzi
nierungsprozeß erzielt, wobei die erreichte Materialtempera
tur maßgebend ist. Diese wiederum ist von der Temperatur in
der Brennkammer und der Verweilzeit des Brenngutes im Tempe
raturbereich abhängig. Es entsteht Halbhydrat ab ca. 110°,
stabiles Halbhydrat jedoch gewöhnlich erst bei 180°; Anhydrit
III ab ca. 200°; und Anhydrit II oberhalb von ca. 250°.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu
schaffen, bei dem ein feinpulvriger, synthetischer Calcium
sulfatträger ohne physikalische Vorbehandlung (also ohne Bri
kettierung oder Agglomeration) direkt in einem Drehrohrofen
gebrannt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genann
ten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Calciumsul
fatträger zusätzlich mit calciniertem Gips, vorzugsweise mit
Calciumsulfat-Halbhydrat, gemischt und in seiner feinpulvri
gen Form in einem Drehrohrofen gebrannt wird.
Unter dem Begriff "calcinierter Gips" soll ein Gips ver
standen werden, der bei mindestens 100°, besser bei minde
stens 120° gebrannt wurde.
Durch die Verwendung von calciniertem Gips werden ein phy
sikalischer und ein chemischer Effekt bewirkt:
Physikalisch wird dem REA-Gips freies Oberflächenwasser
entzogen, das der calcinierte Gips zum Kristallisieren zu
Dihydrat benötigt. Dabei wird Hydratationswärme freigesetzt,
was sich auf die Energiebilanz positiv auswirkt, sofern so
fort darauf gebrannt wird.
Dadurch und auch durch die Zugabe von Flugasche wird das
Material rieselfähig und kann in einem Drehrohrofen gebrannt
werden.
Chemisch bewirkt der Zusatz von calciniertem Gips, der noch
vor dem Kalzinierungsprozeß mit dem freien Wasser aus dem
REA-Gips zu Dihydrat wird, daß eine andere Kristallstruktur
entsteht. Es wird insbesondere die Monokristallstruktur des
synthetischen Calciumsulfatträgers in eine Mischkristall
struktur übergeführt, was zur Folge hat, daß die Einstreu
menge des gebrannten Produktes nach DIN um 10-15% absinkt.
Das Material wird bei Wasserzugabe pastöser und geschmeidiger
in der Verarbeitung. Die in der Flugasche befindlichen Mine
ralien bewirken beim Abbindeprozeß eine große Festigkeitsstei
gerung gegenüber reinem Gips.
Es ist zweckmäßig, wenn die Flugasche aus einer Braunkoh
lenverbrennung stammt. Aluminate und Eisenoxid, die sich in
der Braunkohlen-Flugasche befinden, wirken beim Brennen des
Calciumsulfatträgers als Katalysator, der eine Reduktion der
Brenntemperatur bewirkt, die zum Erreichen der jeweiligen
Phase (Halbhydrat, Anhydrit III, Anhydrit II-leichtlöslich
und Anhydrit II-schwerlöslich) erforderlich ist. Dadurch ent
steht ein stabiles Halbhydrat schon bei einer durchschnitt
lichen Austrittstemperatur des Materials von 140°, Anhydrit
III in größeren Mengen bei 180°, Anhydrit II in größeren
Mengen bei 230-240° und Fließestrich-Anhydrit zwischen 300
und 450°C. Die erreichbare Temperaturreduktion beträgt also
z. T. über 20%. Dieser Effekt hat einen sehr günstigen Einfluß
auf die Energiebilanz.
Flugasche ist ohne weitere Aufbereitung ein latent-hydrau
lisches Bindemittel. Durch das Mischen mit dem feuchten
Calciumsulfatträger und das anschließende gemeinsame Erhitzen
werden durch den heißen Dampf (aus dem freien und aus dem
kristallin gebundenen Wasser des Gipses) ab 150° verschiedene
latent hydraulische Mineralien aktiviert und ihre Lösungsge
schwindigkeit erhöht. Dadurch und durch das Löschen von CaO
und Hydratisieren von in der Asche befindlichem Anhydrit ent
steht exotherme Wärme, die den Energiebedarf im Prozeß redu
ziert.
Vorzugsweise werden Teilmengen der Mischung bei unter
schiedlicher Temperatur und/oder unterschiedlich lang ge
brannt und die erhaltenen gebrannten Teilmengen vermischt.
Wie oben ausgeführt wurde, ist für einige Anwendungen (z. B.
bei Putzgips) ein Mischhydrat notwendig. Da bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren die Korngröße äußerst gering ist, er
folgt immer ein äußerst homogenes Brennen. (Bei größeren
Teilchen erfolgt außen ein stärkeres Brennen als innen, so daß
sich bei geeigneter Wahl von Temperatur und Verweilzeit auto
matisch Mischhydrate ergeben.) Deshalb muß zum Brennen von
Mischhydraten gemäß der vorliegenden Erfindung die Mischung
geteilt, unterschiedlich gebrannt (z. B. zu Halbhydrat einer
seits und Anhydrit anderseits) und dann wieder vermischt wer
den.
Es ist zweckmäßig, wenn als calcinierter Gips ein Teil des
Verfahrensproduktes verwendet wird. Auf diese Weise ist kein
unabhängiges Brennen für das zuzumischende Calciumsulfathalb
hydrat notwendig, es muß lediglich ein Teil des Endproduktes
zum Ausgangsprodukt zurückgeführt werden. Die im Endprodukt
enthaltene Flugasche sollte beim Zumischen der Flugasche
allerdings berücksichtigt werden.
Besonders günstige Ergebnisse können erzielt werden, wenn
10-50 Gew.-%, insbesondere etwa 25 Gew.-% Flugasche, bezogen
auf die Mischung, zugemischt werden bzw. wenn 5-20 Gew.-%,
insbesondere etwa 15 Gew.-% calcinierter Gips, bezogen auf die
Mischung, zugemischt werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem waag
recht angeordneten zylindrischen Brennofen mit längsmittig
vorgesehenem Brenner und mehreren um den Brenner herum an
geordneten, mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegbaren
Drehrohren, an deren Innenseiten jeweils eine Bandschnecke
befestigt ist, besteht. Mit dieser Vorrichtung ist auf äu
ßerst rationelle Art ein Mehrphasenbrannt zu erhalten, weil
nur ein Brenner für alle Drehrohre notwendig ist. Durch die
unterschiedlichen Antriebsgeschwindigkeiten ergeben sich ver
schiedene Verweilzeiten, wodurch ein unterschiedlich starkes
Brennen in den einzelnen Drehrohren bewirkt werden kann.
Wenn viele Drehrohre (z. B. zwölf) vorgesehen sind, dann ist
es zweckmäßig, wenn jeweils mehrere, beispielsweise drei
Drehrohre einen gemeinsamen Antrieb aufweisen. Dies ist aus
reichend zum Brennen von verschiedenen Gipsphasen und spart
mechanischen Aufwand gegenüber einem eigenen Antrieb für je
des Drehrohr.
Weiters ist es günstig, wenn die Vorrichtung an zumindest
einer Stirnseite Luftdüsen aufweist. Auf diese Weise können
im Ofen Zonen mit unterschiedlichen Temperaturen erzeugt wer
den, so daß eine weitere Möglichkeit besteht, auf den Brenn
vorgang Einfluß zu nehmen.
Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die vorliegende Er
findung näher erläutert. Die einzige Fig. zeigt eine Stirnan
sicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung (ein Kalzinator) besteht
aus einem Brennofen 1 von 2,75 m Durchmesser und 9 m Länge.
Im Brennofen 1 sind zwölf horizontale Drehrohre 3 kreisförmig
angeordnet. Die Drehrohre 3 haben einen Durchmesser von 350 mm,
eine Länge von 9,6 m und eine Wandstärke von 10 mm. In
den Drehrohren 3 ist jeweils eine Bandschnecke über die ganze
Länge montiert, die mit dem jeweiligen Drehrohr 3 fix
verbunden ist und sich mit diesem dreht. Jeweils drei Dreh
rohre 3 werden von je einem stufenlos regelbaren (1-10 U/min)
Getriebemotor gedreht. Die Bandschnecke im Drehrohr 3 hat
eine Steigung von 125 mm, so daß sich das im Drehrohr 3
befindliche Material je 8 Umdrehungen um 1 m vorwärts bewegt.
Zur Befüllung der Drehrohre 3 ist an der Stirnseite des
Brennofens 1 eine Kammer 6 von 2,75 in Breite, 0,4 m Tiefe und
4 m Höhe angebracht. Diese Kammer 6 wird mit der in einem
Durchlaufmischer hergestellten Mischung von oben beschickt.
Die Drehrohre 3 ragen ca. 300 mm in diese Kammer 6 hinein und
sind am Anfang so ausgebildet, daß sie mittels Pratzen das
Material in die Bandschnecke aufnehmen. Am Ende der Drehrohre
3 ist eine gleiche Kammer angebaut. Die Drehrohre 3 sind am
Ende mit Schlitzen versehen, aus denen das gebrannte Gut nach
unten fällt, während die Brüden nach oben abgehen. Im Zentrum
des Brennofens 1 ist eine Öffnung von ca. 700 mm Durchmesser,
die sich durch die Kammer 6 fortsetzt und in der von außen
der Brenner 2 angebracht ist. Der Brennofen 1 ist mit 10 cm
Schamott-Auskleidung 5 versehen. Der Brenner hat eine Lei
stung von 1,7 MW. Damit wird eine Temperatur von ca. 420° an
der oberen und ca. 340° an der unteren Seite des Brennofens 1
erreicht.
Der Brennofen 1 weist an den Stirnseiten Luftdüsen 6 auf,
die ca. 5 cm in sein Inneres ragen. Durch entsprechende Rege
lung der jeweils zugeführten Luftmengen kann auf die Tempera
turverteilung im Inneren des Ofens Einfluß genommen werden.
Im folgenden wird ein Beispiel für das erfindungsgemäße
Verfahren beschrieben.
Rohstoffe: REA-Gips (Dihydrat), wie er bei der Entschwefelung
von Rauchgas anfällt, mit 8-10% freiem H₂O weist
folgende chemische Zusammensetzung auf:
SiO₂: 0, 65%
Al₂O₃: 0,4%
Fe₂O₃: 0,22%
CaO: 40,84%
MgO: nicht nachweisbar
K₂O: 0,04%
Na₂O: 0,08%
F: 0,17%
SO₂: nicht nachweisbar
SO₃: 54,46%
TiO₂: nicht nachweisbar
Pb: nicht nachweisbar
Zn: 0,002%
Cu: 0,0009%
Cl: 0,035%
C (frei): 0,13%
pH: 6,5.
Al₂O₃: 0,4%
Fe₂O₃: 0,22%
CaO: 40,84%
MgO: nicht nachweisbar
K₂O: 0,04%
Na₂O: 0,08%
F: 0,17%
SO₂: nicht nachweisbar
SO₃: 54,46%
TiO₂: nicht nachweisbar
Pb: nicht nachweisbar
Zn: 0,002%
Cu: 0,0009%
Cl: 0,035%
C (frei): 0,13%
pH: 6,5.
Die Filterasche ist eine Braunkohlenfilterasche,
die folgende chemische Zusammensetzung aufweist:
SiO₂: 35-70%
Al₂O₃: 8-25%
Fe₂O₃: 3-8%
CaO: 15-35%
CaO frei: 4-10%
MgO: 0,1-2%
K₂O: 0-0,5%
Na₂O: 0-0,3%
SO₃: 0,5-10%
CaSO₄ II: 4-8%
Al₂O₃: 8-25%
Fe₂O₃: 3-8%
CaO: 15-35%
CaO frei: 4-10%
MgO: 0,1-2%
K₂O: 0-0,5%
Na₂O: 0-0,3%
SO₃: 0,5-10%
CaSO₄ II: 4-8%
Der calcinierte Gips, in diesem Fall Halbhydrat,
wird aus dem Kalzinierungsprozeß gewonnen.
Rohstoffverbrauch/h:
7,2 t REA-Gips (Dihydrat) (60%)
3 t Braunkohlen-Filterasche (25%)
1,8 t Halbhydrat (15%).
7,2 t REA-Gips (Dihydrat) (60%)
3 t Braunkohlen-Filterasche (25%)
1,8 t Halbhydrat (15%).
Darin sind insgesamt ca. 2100 kg freies und kristallin ge
bundenes H₂O enthalten.
Der nasse REA-Gips wird kontinuierlich auf ein Förderband
dosiert, welches einen Durchlaufmischer beschickt. In den
Mischer werden Filterasche und Halbhydrat kontinuierlich zu
dosiert. Nach dem Mischprozeß wird das Gemisch dem Kalzinator
zugeführt und kalziniert.
Das Material wird in der stirnseitigen Kammer 6 von den
Drehrohren 3 aufgenommen und durch die im Drehrohr 3 befind
liche Bandschnecke vorwärts transportiert. Die Geschwindig
keit des Materialtransportes und damit die Verweildauer des
Materials in der Brennzone ist dabei von der Umdrehungszahl
der Drehrohre 3 abhängig. Bei einer Drehrohrlänge von 9 m und
einer Schneckensteigung von 125 mm ergibt sich eine Anzahl
von 72 Windungen. Diese werden z. B. bei 6 U/min in 12 min und
bei 4 U/min in 18 min vom Material durchlaufen. Durch die
unterschiedliche Verweildauer in der Brennzone entstehen un
terschiedliche Materialtemperaturen. Da jeweils drei Dreh
rohre 3 des Kalzinators von je einem stufenlos regelbaren
Motor angetrieben werden, kann durch unterschiedliche Ein
stellung der Umdrehungszahl der Motore Gips mit verschieden
hohen Materialtemperaturen gebrannt werden. Dieser Effekt
wird dadurch verstärkt, daß die Drehrohre 3, in denen sich
die Schnecken befinden, kreisförmig in dem Brennofen 1 um den
Brenner 2 herum angeordnet sind und daher an den oben befind
lichen Drehrohren 3 eine Gastemperatur von 420° und an den
unten befindlichen Drehrohren 3 eine Gastemperatur von 340°
herrscht. Der aus den Drehrohren 3 am Ende austretende Gips
vermengt sich dann und wird von einer gemeinsamen För
derschnecke, bei der sich jedoch nur das Schneckenblatt und
nicht das Rohr dreht, ausgetragen.
Die Umdrehungszahl der Drehrohre 3 im Brennofen 1 und die
Temperatur kann so variiert werden, daß in derselben Vorrich
tung reines Halbhydrat, Mehrphasengips oder nur Anhydrit ge
brannt wird.
Pro Tonne sind 544 MJ thermische Energie und 10 kWh elek
trische Energie nötig (einschließlich Lagerung im Silo).
Das beschriebene Verfahren kann mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kontinuierlich durchgeführt werden. Es ermöglicht
die Verarbeitung von REA-Gips zu Ein- oder Mehrphasengips in
einem einzigen Brennvorgang, ohne vorherige aufwendige Auf
bereitung des Rohstoffes, unter Ausnützung der natürlichen
Eigenschaften des REA-Gipses und der Braunkohlenfilterasche.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung einer Baustoffmischung aus einem
feinpulvrigen, synthetischen Calciumsulfatträger, z. B. aus ei
nem Rückstandsgips einer Rauchgasentschwefelungsanlage, einem
Rückstandsgips einer nassen Rauchgaswäsche oder einem Abfall
gips der Phosphorsäureherstellung, wobei der synthetische
Calciumsulfatträger mit einem zumindest latent hydraulischen
Bindemittel, vorzugsweise Flugasche, gemischt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß er zusätzlich mit calciniertem Gips, vor
zugsweise mit Calciumsulfat-Halbhydrat, gemischt und in seiner
feinpulvrigen Form in einem Drehrohrofen gebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flugasche aus einer Braunkohlenverbrennung stammt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Teilmengen der Mischung bei unterschiedlicher Temperatur
und/oder unterschiedlich lang gebrannt und die erhaltenen ge
brannten Teilmengen vermischt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeich
net, daß als calcinierter Gips ein Teil des Verfahrensproduk
tes verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeich
net, daß 10-50 Gew.-%, insbesondere etwa 25 Gew.-% Flugasche,
bezogen auf die Mischung, zugemischt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeich
net, daß 5-20 Gew.-%, insbesondere etwa 15 Gew.-% calcinierter
Gips, bezogen auf die Mischung, zugemischt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprü
chen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem waag
recht angeordneten zylindrischen Brennofen (1) mit längsmittig
vorgesehenem Brenner (2) und mehreren um den Brenner herum an
geordneten, mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegbaren
Drehrohren (3), an deren Innenseiten jeweils eine Bandschnecke
befestigt ist, besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß je
weils mehrere, beispielsweise drei Drehrohre (3) einen gemein
samen Antrieb aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie an zumindest einer Stirnseite Luftdüsen (6)
aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0157196A AT403913B (de) | 1996-09-04 | 1996-09-04 | Verfahren zur herstellung einer baustoffmischung sowie vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19737659A1 true DE19737659A1 (de) | 1998-03-05 |
Family
ID=3516296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19737659A Ceased DE19737659A1 (de) | 1996-09-04 | 1997-08-29 | Verfahren zur Herstellung einer Baustoffmischung sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (5)
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---|---|
AT (1) | AT403913B (de) |
CZ (1) | CZ277097A3 (de) |
DE (1) | DE19737659A1 (de) |
HU (1) | HUP9701462A2 (de) |
PL (1) | PL188366B1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10124149A1 (de) * | 2002-05-03 | 2002-11-21 | Gerald Ziegenbalg | Selbstnivellierender Fließestrich auf der Basis von Anhydrit |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN100400454C (zh) * | 2005-06-28 | 2008-07-09 | 徐尔昌 | 一种用于制备水泥及混凝土的复合料 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3821657A1 (de) * | 1988-06-27 | 1989-12-28 | Rheine Kalkwerke Gmbh | Verfahren zum herstellen eines bindemittels und seine verwendung |
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1996
- 1996-09-04 AT AT0157196A patent/AT403913B/de not_active IP Right Cessation
-
1997
- 1997-08-29 DE DE19737659A patent/DE19737659A1/de not_active Ceased
- 1997-09-02 HU HU9701462A patent/HUP9701462A2/hu unknown
- 1997-09-03 CZ CZ972770A patent/CZ277097A3/cs unknown
- 1997-09-04 PL PL97321932A patent/PL188366B1/pl not_active IP Right Cessation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10124149B4 (de) * | 2002-05-03 | 2006-08-10 | Ziegenbalg, Gerald, Dr.rer.nat. | Selbstnivellierende Anhydritfließestrichmischung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA157196A (de) | 1997-11-15 |
PL321932A1 (en) | 1998-03-16 |
PL188366B1 (pl) | 2005-01-31 |
AT403913B (de) | 1998-06-25 |
HU9701462D0 (en) | 1997-10-28 |
HUP9701462A2 (hu) | 2002-12-28 |
CZ277097A3 (cs) | 1998-06-17 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: AIGNER, PETER, SALZBURG, AT |
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Owner name: WOPFINGER STEIN- UND KALKWERKE SCHMID & CO., WALDE |
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