DE19737427A1 - Endstück für ein Lichtwellenleiterkabel - Google Patents

Description

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet optischer Verbindungen und betrifft ein Endstück für ein Lichtwellenleiterkabel, das zumindest einen Lichtwellenleiter, einen Kabelmantel und Zugentlastungsmittel umfaßt.

Zur Gewährleistung eines durchgehenden Schutzes vor Zugbela­ stungen eines beispielsweise an Stecker oder Gehäuse zu kop­ pelnden Lichtwellenleiters eines Lichtwellenleiterkabels sind üblicherweise im Kabel verlaufende Zugentlastungsmittel durch besondere Maßnahmen am Stecker oder Gehäuse fixiert.

Eine derartige Fixierung wird beispielsweise in der DE-A1-40 31 612 offenbart. Hier werden als Zugentlastungsmittel dienende Zugentlastungsfasern eines endseitig von seinem Mantel befreiten Lichtwellenleiterkabels zwischen einem zy­ linderförmigen rückwärtigen Steckerfortsatz und einer auf diesen Fortsatz aufgedrückten Hülse festgelegt. Da das Kabel­ mantelende selbst endseitig nicht fixiert ist, können am Man­ tel angreifende Zugkräfte dieses axial vom Steckerfortsatz wegziehen. Dadurch werden die Zugentlastungsfasern, sowie ein im Kabel geführter Lichtwellenleiter teilweise freigelegt und Umwelteinflüssen ausgesetzt, so daß es zu einer Beschädigung des Lichtwellenleiters kommen kann.

Eine andere vergleichsweise aufwendig ausgeführte Verbindung zwischen einem Lichtwellenleiterkabel und einem Steckverbin­ der ist in der DE-A1 38 13 076 beschrieben. Eine gemeinsame Fixierung von Zugentlastungsfasern und Mantel des Lichtwel­ lenleiterkabels wird durch Formschluß zwischen einer losen, unter die Zugentlastungsfasern und den Mantel geschobenen Hülse und einer äußeren Quetschhülse bewirkt. Dazu wird zu­ nächst das Kabel endseitig abschnittsweise abgemantelt, so daß die Zugentlastungsfasern über das Mantelende hinausragen. Anschließend werden die überstehenden Zugentlastungsfasern über das Mantelende zurückgeschlagen und überdecken somit den Mantel an seiner Außenseite. Die nun über diesen Bereich geschobene Quetschhülse wird auf die bereits unter die Zug­ entlastungsfasern gebrachte Hülse durch Setzen mehrerer Ringsicken gepreßt. Dabei kann es zu einem Einklemmen des in der losen Hülse in geschlitzten Längsbohrungen geführten Lichtwellenleiters kommen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Endstücks für ein Lichtwellenleiterkabel, das eine sichere Festlegung von Zugentlastungsmittel und Mantel bei einfacher Herstellung mit wenigen Bauteilen erlaubt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Endstück für ein Lichtwellenleiterkabel, das einen Kabelmantel und Zugentlastungsmittel umfaßt,
mit einem Einsatz mit einem rückwärtigen hohlen Ansatz, der einen rückwärtigen Endabschnitt mit einer äußeren Verdickung aufweist, auf den ein Ende des Kabelmantels bis über die Verdickung aufgeschoben ist, und
der einen kabelmantelfreien frontnäheren Abschnitt aufweist, der von den Zugentlastungsmitteln überdeckt ist, die sich über das Kabelmantelende erstrecken, und
mit einer Hülse, die auf den Ansatz derart aufgebracht ist, daß durch die Hülse sowohl das Ende des Kabelmantels auf dem Endabschnitt fixiert ist als auch die Zugentlastungsmittel auf dem frontnäheren Abschnitt fixiert sind.

Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß Zugentlastungsmittel und Mantel abschnittsweise durch eine einzige, einfach ausgestaltete Hülse festgelegt werden. Die räumlich getrennte Fixierung des Kabelmantels im rückwärtigen Endabschnitt, sowie des Zugentlastungsmittels im frontnäheren Abschnitt gestattet eine den zu fixierenden Materialien opti­ mal angepaßte Formgebung des rückwärtigen Ansatzes. Besonders vorteilhaft ist die Festlegung des Zugentlastungsmittels zwi­ schen Hülse und Ansatz ohne Zwischenlage des Mantels, wodurch eine besonders sichere Fixierung des Zugentlastungsmittels gegeben ist.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Hülse eine auf den Endabschnitt unter Zwischenlage des Kabel­ mantels und auf den frontnäheren Abschnitt unter Zwischenlage des Zugentlastungsmittels aufgecrimpte Hülse. Dies gestattet das Festlegen von Kabelmantel und Zugentlastungsmittel in ei­ nem einzigen Crimpvorgang.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Endstücks liegt der rückwärtige erste Kontaktbereich zwischen der Hülse und dem Kabelmantel in Aufschubrichtung des Kabel­ mantels gesehen hinter der Verdickung. Bei Zugbelastung wird das Kabelmantelmaterial dadurch am Fließen an dieser Ver­ dickung gehindert. Durch die entlang der Oberfläche der Verdickung auftretende Reibung zwischen Mantel und Ansatz wird die Übertragung der Zugbelastung auf den Ansatz über eine relativ große Mantelfläche verteilt und vermindert dadurch das Risiko einer lokalen Mantelmaterialüberbelastung. Andererseits wird der Mantel nicht scharfkantig auf die Verdickung gepreßt und somit ein Abklemmen vermieden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dient das frontnahe Ende der Hülse zur Fixierung einer in Aufschubrichtung aufgeschobenen Knickschutztülle. Die Knick­ schutztülle läßt sich somit leicht am Ansatz befestigen. Eine zusätzliche und kostenintensive Fixierung ist nicht notwen­ dig.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Knickschutztülle am frontnahen Ende der Hülse drehbar gelagert. Die Verdrehung der Knickschutztülle wird so nicht nicht über den Einsatz auf den Lichtwellenleiter bzw. auf andere Teile des Steckers übertragen und dient insbesondere beim Montageprozeß der Verhinderung von Torsionsbean­ spruchungen. Ein eventuelles drehwinkelrichtiges Ausrichten von Knickschutztülle und Einsatz beim gemeinsamen Aufnehmen in beispielsweise einem Steckergehäuse ist so ebenfalls leicht möglich.

Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbei­ spiels näher erläutert. Es zeigen im Längsschnitt:

Fig. 1 ein vollständig montiertes erfindungsgemäßes Endstück und

Fig. 2 einen Einsatz mit aufgeschobenem Kabelmantel.

Im einzelnen ist den Figuren zu entnehmen, wie ein Lichtwel­ lenleiterkabel 1 an einem Stecker 2 befestigt ist. Bei der Montage werden dazu zunächst eine Knickschutztülle 3 und eine Hülse 6 (Fig. 2) auf das Kabel 1 geschoben. Anschließend wird ein Endabschnitt 11 des Kabels teilweise von seinem Man­ tel 10 befreit, so daß Zugentlastungsmittel 12 (Fig. 2) freigelegt werden. Vorzugsweise bestehen die Zugentlastungs­ mittel 12 aus Zugentlastungsfasern, z. B. Aramid-Fasern. An­ schließend wird ein rückwärtiger Ansatz 14 eines Stecker-Ein­ satzes 16 soweit unter die Zugentlastungsfasern 12 und den Kabelmantel 10 geschoben, daß die Zugentlastungsfasern 12 ei­ nen frontnäheren Abschnitt 18 und der Mantel 10 nur einen rückwärtigen Abschnitt 20 des Ansatzes 14 überdecken. Der frontnähere Abschnitt 18 ist an seiner Außenseite gerändelt.

Die Hülse 6 wird so positioniert, daß ihr rückwärtiges Ende 6a in Steckrichtung oder Aufschubrichtung A gesehen hinter einer Verdickung 26 des rückwärtigen Abschnitts 20 liegt und dort einen ersten rückwärtigen Kontaktbereich 21 mit dem Man­ tel 10 bildet. Die Hülse 6 ist auf den Ansatz 14, z. B. durch eine Sechskantpressung, aufgecrimpt und der Mantel 10 und die Zugentlastungsfasern 12 sind so jeweils sicher fixiert. Eine äquivalente Wirkung läßt sich auch unter Verwendung einer Schrumpfhülse, deren Durchmesser sich z. B. unter Wärmeein­ wirkung verringert, anstatt der Crimphülse 6 erzielen.

Das Herausziehen der Zugentlastungsfasern 12 aus ihrer Fixie­ rung ist dadurch erheblich erschwert, daß im frontnäheren Be­ reich keine Zwischenlage des Mantels 10 zwischen Zugentla­ stungsfasern und und Crimphülse 6 besteht. Die Zugentla­ stungsfasern 12 werden unmittelbar durch die Hülse 6 auf den gerändelt ausgeführten frontnäheren Abschnitt 18 gepreßt.

Zusätzlich ist in Aufschubrichtung A die Knickschutztülle 3 mit ihrer innenseitigen Verdickung 32 voraus über die Hülse 6 geschoben, so daß die innenseitige Verdickung 32 hinter einem sägezahnförmigen Ende 6b der Hülse 16 einrastet. Die innen­ seitige Verdickung 32 und das sägezahnförmige Ende 6b sind in ihren Abmessungen derart aufeinander abgestimmt, daß ein Abziehen der Knickschutztülle entgegen der Aufschubrichtung durch das sägezahnförmige Ende verhindert wird. Da die Crim­ pung der Hülse 6 nicht über die gesamte Länge, sondern nur bis zum Beginn des Endes 6b ausgeführt ist, verbleibt dieses in seiner ursprünglich runden Form und ermöglicht dadurch eine drehbare Lagerung der Knickschutztülle.

Der Einsatz 16 ist hohl und weist eine von einem im Lichtwel­ lenleiterkabel 1 geführten Lichtwellenleiter 34 durchsetzte Durchgangsbohrung 35 auf. Der Frontbereich 36 des Stecker-Einsatzes 16 ist zur geeigneten Aufnahme in einem Steckerge­ häuse 38 ausgeformt.

Das Endstück für das Lichtwellenleiterkabel ist somit einfach und mit wenigen Bauteilen herstellbar. Durch die drehbare La­ gerung der Knickschutztülle muß beim Aufschieben dieser auf den Steckereinsatz nicht auf eine drehwinkelrichtige Ausrich­ tung geachtet werden. Erst beim Einfügen in das Steckerge­ häuse wird die Knickschutztülle verdrehsicher durch Wechsel­ wirkung ihrer im frontnäheren Bereich recht eckig ausgeführten Außenkontur 40 mit der dazu korrespondierenden Innenkontur 42 des Steckergehäuses 38 festgelegt.

Claims (5)

1. Endstück für ein Lichtwellenleiterkabel (1), das einen Ka­ belmantel (10) und Zugentlastungsmittel (12) umfaßt,

• - mit einem Einsatz (16) mit einem rückwärtigen hohlen Ansatz (14),
  • - der einen rückwärtigen Endabschnitt (20) mit einer äuße­ ren Verdickung (26) aufweist, auf den ein Ende des Kabel­ mantels (10) bis über die Verdickung (26) aufgeschoben ist, und
  • - der einen kabelmantelfreien frontnäheren Abschnitt (18) aufweist, der von den Zugentlastungsmitteln (12) über­ deckt ist, die sich über das Kabelmantelende forter­ strecken, und
• - mit einer Hülse (6), die auf den Ansatz (14) derart aufge­ bracht ist, daß durch die Hülse (6) sowohl das Ende des Ka­ belmantels (10) auf dem Endabschnitt (20) fixiert ist als auch die Zugentlastungsmittel (12) auf dem frontnäheren Abschnitt (18) fixiert sind.

2. Endstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (6) eine auf den Endabschnitt (20) unter Zwischen­ lage des Kabelmantels (10) und auf den frontnäheren Abschnitt (18) unter Zwischenlage des Zugentlastungsmittels (12) aufge­ crimpte Hülse (6) ist.

3. Endstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rückwärtige erste Kontaktbereich (21) zwischen der Hülse (6) und dem Kabelmantel (10) in Aufschubrichtung (A) des Ka­ belmantels (10) gesehen hinter der Verdickung (26) liegt.

4. Endstück nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das frontnahe Ende (6b) der Hülse (6) zur Fixierung einer in Aufschubrichtung (A) aufgeschobenen Knickschutztülle (3) dient.

5. Endstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Knickschutztülle (3) am frontnahen Ende (6b) der Hülse (6) drehbar gelagert ist.