DE19737403C1 - Verfahren und Anlage zur thermischen Abfallentsorgung - Google Patents
Verfahren und Anlage zur thermischen AbfallentsorgungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur
thermischen Abfallentsorgung, bei dem Abfall in einem Pyroly
sereaktor in ein Schwelgas und in einen Pyrolysereststoff um
gewandelt wird.
Auf dem Gebiet der Abfallentsorgung sind verschiedene Kon
zepte zur thermischen Behandlung des Abfalls bekannt. Im we
sentlichen sind dies auf der einen Seite die konventionellen
Müllverbrennungsanlagen, bei denen der Müll ohne Vorbehand
lung direkt verbrannt wird, und auf der anderen Seite Anla
gen, bei denen der angelieferte Müll oder Abfall zunächst py
rolisiert, d. h. einer Wärmebehandlung bei Temperaturen zwi
schen etwa 400°C und 700°C unterzogen wird. Bei der Pyro
lyse entsteht ein Pyrolyse- oder Schwelgas, das beispiels
weise in einer Brennkammer verbrannt wird, wobei das entste
hende Rauchgas zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt
wird.
In der DE 40 26 272 A1 wird ein Verfahren zur thermischen Be
handlung von Abfall beschrieben, bei dem der Abfall in einem
ersten Wirbelschichtreaktor unter Sauerstoffmangel bei 400
bis 700°C und anschließend in einem zweiten Wirbelschichtre
aktor unter Sauerstoffüberschuß bei 800 bis 1000°C behandelt
wird. Die in den Wirbelschichtreaktoren entstehenden Gase
werden in einer Nachbrennkammer bei Temperaturen über 1200°C
verbrannt. Das Wirbelbettmaterial sowohl des ersten als auch
des zweiten Wirbelbettreaktors wird kontinuierlich erneuert,
wobei das Wirbelbettmaterial aus dem ersten Wirbelbettreaktor
zur weiteren Behandlung in den zweiten Wirbelbettreaktor
überführt wird.
Aus der EP-A-0 302 310 oder aus der Firmenschrift "Die
Schwel-Brenn-Anlage, eine Verfahrensbeschreibung", Herausge
ber Siemens AG, Berlin und München 1996, ist eine Schwel-
Brenn-Anlage bekannt, bei der im wesentlichen ein zweistufi
ges Schwel-Brenn-Verfahren durchgeführt wird. In der ersten
Stufe wird der angelieferte Abfall in eine Schwel- oder Heiz
kammer (Pyrolysereaktor) eingebracht und verschwelt
(pyrolisiert), d. h. in sauerstoffarmer Atmosphäre einer Wär
mebehandlung bei Temperaturen zwischen 300°C und 600°C un
terzogen. Durch diese Wärmebehandlung entstehen in der
Schwelkammer Schwelgas und Pyrolysereststoff. Der Pyrolyse
reststoff besteht aus einem brennbaren und einem nicht-brenn
baren Anteil. Die Wertstoffe des nicht-brennbaren Anteils,
wie Nichteisen- oder Eisenmetalle, werden aussortiert und ei
ner weiteren Behandlung zugeführt. In der zweiten Stufe des
Schwel-Brenn-Verfahrens wird der brennbare Pyrolysereststoff
zusammen mit dem Schwelgas in einer Hochtemperatur-Brennkam
mer bei Temperaturen von ca. 1200°C verbrannt. Die dabei
entstehenden Abgase werden anschließend gereinigt.
Die bekannte Schwelkammer ist eine um ihre Längsachse drehbar
gelagerte Schwel- oder Heiztrommel, deren Längsachse gegen
über der Horizontalen geneigt ist. Die Schweltrommel ist mit
innenliegenden Heizrohren zur Beheizung des Abfalls versehen,
die von einem Heizmedium durchströmt werden. Beim Eintritt in
die Schweltrommel weist das Heizmedium typischerweise eine
Temperatur von etwa 520°C und beim Austritt eine Temperatur
von etwa 300°C auf.
Das Schwelgas aus der Pyrolysetrommel enthält kondensierbare
flüchtige Bestandteile, wie Öl oder Teer, sowie feine Staub
partikel. Um eine möglichst saubere und vollständige Verbren
nung des Schwelgases in der Brennkammer zu gewährleisten, ist
es vorteilhaft, das Schwelgas vor seinem Eintritt in die
Brennkammer zu reinigen.
Aus der WO 94/10266 ist ein Gaswäscher zur Reinigung des
Schwelgases bekannt. Der Gaswäscher beruht auf dem Prinzip
eines Venturi-Wäschers. Bei ihm wird das zu reinigende
Schwelgas mit einer kalten Waschflüssigkeit innig vermischt,
so daß das Schwelgas abkühlt, wodurch die im Schwelgas be
findlichen flüchtigen Bestandteile auskondensieren und mit
der Waschflüssigkeit aus dem Gaswäscher abgezogen werden kön
nen. Bei einem solchen Gaswäscher, bei dem das heiße Schwel
gas in Kontakt mit der kalten Waschflüssigkeit kommt, besteht
die Gefahr, daß das auskondensierte Kondensat an den Wänden
des Gaswäschers haften bleibt und austrocknet. Mit zunehmen
der Betriebsdauer können die Ablagerungen an den Wänden des
Gaswäschers anwachsen und dessen Wirkungsweise beeinträchti
gen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur thermischen
Abfallbehandlung anzugeben, bei dem das Schwelgas zuverlässig
und wirksam über eine lange Betriebsdauer gereinigt wird.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage zur
Durchführung des Verfahrens zur thermischen Abfallbehandlung
anzugeben.
Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst
durch ein Verfahren zur thermischen Abfallbehandlung, bei dem
Abfall in einem Pyrolysereaktor in ein Schwelgas und in einen
Pyrolysereststoff umgewandelt wird, und bei dem das Schwelgas
einem Festbett zur Kondensation von in ihm enthaltenen Be
standteilen zugeführt wird, wobei das Festbettmaterial eine
niedere Temperatur aufweist als das Schwelgas.
Das dem Festbett zugeführte Schwelgas kommt dabei mit dem
kälteren Festbettmaterial in Kontakt. Infolge der Abkühlung
kondensieren in dem Schwelgas enthaltene Bestandteile, wie
z. B. Öl oder Teer, aus. Die auskondensierten Bestandteile
bleiben an dem Festbettmaterial haften; sie können vom
Schwelgas nicht mehr mitgerissen werden. Neben dem Kondensat
werden im Festbett auch im Schwelgas mitgeführte feine Staub
partikel abgeschieden. Das Schwelgas verläßt das Festbett als
gereinigtes Schwelgas. Ein solches Verfahren, bei dem aus ei
nem heißen Gas Bestandteile auskondensieren, indem das heiße
Gas über ein im Vergleich zu dem Gas kaltes Festbett strömt,
wird als "Trockenkondensation" bezeichnet. Das Verfahren bie
tet den Vorteil, daß der Strömungsweg des Schwelgases auch
bei einem kontinuierlichen und lang andauernden Betrieb nicht
verstopft.
Bevorzugt wird ein körniges Festbettmaterial verwendet. Ein
körniges Festbettmaterial vergrößert in vorteilhafter Weise
die Kontaktfläche zwischen dem Festbettmaterial und dem
Schwelgas, so daß zum einen eine effektivere Abkühlung des
Schwelgases erreicht wird, und zum anderen auf der vergrößer
ten Oberfläche mehr Kondensat abgeschieden werden kann. Ein
weiterer Vorteil eines körnigen Festbettmaterials oder einer
körnigen Schüttung ist der, daß sich zwischen den einzelnen
Körnern Hohlräume bilden, durch die das Schwelgas strömen
kann. Das Schwelgas kann bei einem körnigen Festbettmaterial
daher nicht nur über, sondern auch durch das Festbettmaterial
hindurch strömen.
Insbesondere ist es besonders vorteilhaft, das Festbettmate
rial kontinuierlich zu ersetzen oder zu erneuern, wodurch zur
Reinigung des Schwelgases zu jedem Zeitpunkt ein mit Konden
sat unbelastetes Festbettmaterial zur Verfügung steht. Dies
gewährleistet eine hohe und gleichbleibende Reinigungswir
kung.
Eine gleichbleibende Reinigungswirkung wird insbesondere dann
erreicht, wenn das Festbettmaterial das Festbett mit einem
vorgegebenen Volumenstrom durchströmt. Das Durchströmen des
Festbettes mit zeitlich konstantem Volumenstrom wird auch als
"stationäre Strömung" bezeichnet.
Das Schwelgas kann bevorzugt gegen die Strömungsrichtung des
Festbettmaterials durch das Festbett strömen, so daß ein ho
her Wärmeaustausch zwischen dem Festbettmaterial und dem
Schwelgas erreicht wird. Alternativ hierzu kann das Festbett
material aber auch in Strömungsrichtung oder quer zur Strö
mungsrichtung durch das Festbett strömen.
Als Festbettmaterial wird insbesondere anorganisches Material
verwendet. Als anorganisches Material kann beispielsweise mi
neralisches Gestein oder Glas oder ein vergleichbares inertes
Material verwendet werden. Daneben oder zusätzlich kann auch
organisches Material verwendet werden, das vorzugsweise zu
sammen mit dem Kondensat in einer Brennkammer verbrannt wer
den kann.
In einer besonders bevorzugten Vorgehensweise wird ein Teil
des Pyrolysereststoffs nach Aussortierung und Abkühlung in
das Festbett eingeführt. Somit ist kein separates oder exter
nes Festbettmaterial nötig, das als zusätzliches Material in
das Verfahren eingebracht werden müßte und daher die Rest
stoffmenge erhöhen würde. Das Abkühlen des zunächst heißen
Pyrolysereststoffs ist für ein wirksames Reinigen des Schwel
gases von Vorteil. Die Aussortierung des Pyrolysereststoffs
ist zweckdienlich, um die wertvollen und in einer hohen Rein
heit vorliegenden Wertstoffe, wie beispielsweise Metalle,
nicht unnötigerweise wieder zu verschmutzen. Als Festbettma
terial bietet sich vorteilhafterweise eine Glas/Steine-Frak
tion des Pyrolysereststoffs an.
Auch kann verbrauchtes Festbettmaterial bevorzugterweise dem
Pyrolysereaktor erneut zur Pyrolyse zugeführt und wiederver
wertet werden, so daß in der Anlage kaum zusätzlicher Rest
stoff anfällt.
Alternativ hierzu kann zumindest ein Teil des verbrauchten
Festbettmaterials vorteilhafterweise einer dem Pyrolysereak
tor nachgeschalteten Brennkammer zugeführt werden, in der die
im Kondensat gespeicherte Energie durch die Verbrennung des
Kondensats, das einen hohen Brennwert aufweist, ausgenutzt
wird.
Die auf eine Anlage bezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst durch eine Anlage zur thermischen Abfallbehandlung mit
einem Pyrolysereaktor zur Umwandlung von Abfall in ein
Schwelgas und in einen Pyrolysereststoff, mit einem Festbett
zur Kondensation von im Schwelgas enthaltenen Bestandteilen
und mit einer Schwelgasleitung, die zwischen dem Pyrolysere
aktor und dem Festbett angeordnet ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Anlage Mittel
zum stationären Durchströmen des Festbetts mit Festbettmate
rial auf. Solche Mittel sind beispielsweise ein Förderband
oder eine leicht gegen die Horizontale geneigte Ebene, auf
der das Festbett angeordnet ist und die in Schwingungen oder
Vibrationen versetzt werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Anlage sind den Un
teransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Ausschnitt aus einer
Schwel-Brenn-Anlage mit einem Festbett,
Fig. 2 eine grob vereinfachte Ansicht eines Förder
bandes zum kontinuierlichen Durchströmen des
Festbetts,
Fig. 3 eine grob vereinfachte Ansicht eines gegen
die Horizontale geneigten Festbetts,
Fig. 4, 5 und 6 schematische Skizzen von alternativen Mög
lichkeiten für das Durchströmen des Fest
betts.
Gemäß Fig. 1 umfaßt eine Schwel-Brenn-Anlage eine Einfüll
vorrichtung 2, mittels der Abfall A über eine Förder
schnecke 4 einem als Schweltrommel 6 ausgeführten Pyrolysere
aktor zugeführt wird. Der Abfall A wird in der Schweltrom
mel 6 unter weitgehendem Sauerstoffabschluß pyrolisiert oder
verschwelt, d. h. einer Temperaturbehandlung bei etwa 450°C
unterzogen. Er wird bei der Pyrolyse in Pyrolysereststoff R
und Schwelgas S umgewandelt, welche die Schweltrommel 6 über
eine Austragsvorrichtung 8 verlassen.
Der Pyrolysereststoff R gelangt in eine Reststoff-Trennvor
richtung 10. Das Schwelgas S wird über eine Schwelgaslei
tung 12 von der Austragsvorrichtung 8 zu einem Festbett 14
geleitet. Nach dem Durchströmen des Festbetts 14 wird das
dann gereinigte Schwelgas S in eine Brennkammer 16 geführt.
Die Brennkammer 16 ist als Hochtemperatur-Brennkammer ausge
staltet. Die Temperatur in der Brennkammer 16 kann mehr als
1200°C erreichen. Das verbrannte Schwelgas S verläßt die
Brennkammer 16 als Rauchgas G. Eine bei der Verbrennung in
der Brennkammer 16 anfallende Schlacke M wird nach unten ab
gezogen.
In der Reststoff-Trennvorrichtung 10 wird der Pyrolyserest
stoff R in mehrere Fraktionen unterteilt. Wertstoffe, wie Me
talle oder Glas, werden dabei in hoher Reinheit und nach
Wertstoffart getrennt erhalten. Gemäß Fig. 1 wird ein aus
sortierter Anteil des Pyrolysereststoffs R von der Reststoff-
Trennvorrichtung 10 über einen Transportweg 18 dem Fest
bett 14 als Festbettmaterial F zugeführt. Als Festbettmate
rial F eignet sich bevorzugt eine in der Reststoff-Trennvor
richtung 10 aussortierte Glas/Steine-Fraktion.
Das Schwelgas S gelangt über die Schwelgasleitung 12 in das
Festbett 14 und durchströmt dieses. Das Festbettmaterial F
weist im Vergleich zum Schwelgas S eine wesentlich geringere
Temperatur auf. Beim Durchströmen des Festbetts 14 wird das
Schwelgas S daher abgekühlt. Es erreicht eine ausreichend ge
ringe Temperatur, so daß die im Schwelgas S enthaltenen kon
densierbaren Anteile, beispielsweise Öl oder Teer, auskonden
sieren. Die Temperatur, bei der sich die Kondensation voll
zieht, liegt typischerweise bei etwa 300°C.
Das Festbettmaterial F weist bevorzugt eine große Oberfläche
auf und ist daher insbesondere körnig. Die große Oberfläche
unterstützt eine effektive Abkühlung des Schwelgases S. So
wird eine große Fläche zur Verfügung gestellt, auf der sich
das Kondensat ablagern kann. Das Festbettmaterial F wird be
vorzugt kontinuierlich erneuert oder ausgetauscht, so daß un
abhängig von der Betriebsdauer eine gleichmäßige Reinigungs
wirkung für das Schwelgas S erzielt wird. Insbesondere wird
das Festbett 14 von einem gleichbleibenden Volumenstrom des
Festbettmaterials F, d. h. stationär, durchströmt. Nachdem das
Festbettmaterial F das Festbett 14 durchströmt hat, verläßt
es dieses als mit Kondensat behaftetes, verbrauchtes Fest
bettmaterial V. Das verbrauchte Festbettmaterial V wird der
Schweltrommel 6 über einen Transportweg 19a und über die Ein
füllvorrichtung 2 zur Pyrolyse wieder zugeführt. Das im Fest
bett 14 abgeschiedene Kondensat wird dabei in einem geschlos
senen Kreislauf zwischen Festbett 14, Schweltrommel 6 und
wiederum Festbett 14 geführt. Kondensierbare Bestandteile des
Schwelgases S, die im Festbett 14 als Kondensat ausgeschieden
werden, können in der Schweltrommel 6 infolge der erneuten
Pyrolyse zum Teil weiter aufgespalten und somit in nicht-kon
densierbare Bestandteile überführt werden. Solche nicht-kon
densierbaren Bestandteile werden auch als Permanentgas be
zeichnet. Aus dem Permanentgas kondensieren bei der Abküh
lung, beispielsweise bis auf Umgebungstemperatur, keine wei
teren Bestandteile mehr aus. Im Endeffekt läßt sich daher
durch das erneute Pyrolisieren des im Festbett 14 ausgeschie
denen Kondensats eine höhere Schwelgas-Erzeugung
(Permanentgas) bei vorgegebener Abfallmenge erzielen. Hiermit
verbunden ist auch eine deutliche Erhöhung des Gesamtheizwer
tes des gereinigten Schwelgases S, das bei der Trockenkonden
sation im Festbett 14 erhalten wird, bevor es der Brennkam
mer 16 zugeführt wird.
Das verbrauchte Festbettmaterial V kann alternativ oder teil
weise auf einem Transportweg 19b der Brennkammer 16 zugeführt
werden. Bevorzugt werden hierbei feinkörnige Anteile des ver
brauchten Festbettmaterials V zugeführt, die in der Brennkam
mer 16 aufschmelzen können.
Die Verwendung der Glas/Steine-Fraktion als Festbettmate
rial F erzielt den positiven Nebeneffekt, daß infolge der
Reibung zwischen den Glas- oder Gesteinsbrocken feine Glas-
oder Gesteinspartikel abgerieben werden. Dies hat insbeson
dere den Vorteil, daß der Anteil von Siliciumoxid in dem
Feinanteil des Pyrolysereststoffs R erhöht wird. Dieser wird
in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Brennkammer 16 zuge
führt. Ein höherer Anteil von feinkörnigem Siliciumoxid in
der Brennkammer 16 führt zu einer verbesserten Qualität der
Schlacke M, die in der Brennkammer 16 anfällt. Insbesondere
werden hierdurch die Fluideigenschaften der Schlacke M ver
bessert, d. h. die Schlacke M wird durch den höheren Anteil an
Siliciumoxid flüssiger.
Gemäß Fig. 2 wird das Festbettmaterial F mit Hilfe eines
Förderbandes 20 kontinuierlich erneuert. Das Förderband 20
ist beispielsweise ein um Walzen 22 laufendes Band. Das Fest
bettmaterial F wird über eine geneigte Fläche dem Förder
band 20 zugeführt. Die geneigte Fläche ist hier als Rut
sche 24 ausgebildet. Das Festbettmaterial F verläßt das Fest
bett 14 anschließend über eine weitere Rutsche 25. Das Fest
bettmaterial F wird zwischen den beiden Rutschen 24, 25 in
Transportrichtung 26 und entgegen der Strömungsrichtung 28
des Schwelgases S transportiert. Mit Hilfe des Förderban
des 20 ist ein gleichmäßiges und kontinuierliches Erneuern
des Festbettmaterials F gewährleistet.
Gemäß Fig. 3 ist das Festbett 14 gegenüber der Horizontalen
um einen Winkel α geneigt. Das Festbett 14 kann in Schwingun
gen oder Vibrationen versetzt werden, was durch Doppel
pfeile 28 angedeutet ist, so daß aufgrund der Neigung des
Festbetts 14 das Festbettmaterial F in Transportrichtung 26
gleichmäßig gefördert wird. Das Festbettmaterial F wird dem
Festbett 14 über eine Rutsche 24 zugeführt. Es verläßt es
über eine weitere Rutsche 25. Die Schwingung ist beispiels
weise eine überlagerte Schwingung von oszillierenden Bewegun
gen in Transportrichtung 26 und/oder in einer Richtung quer
zur Transportrichtung 26. Der besseren Übersichtlichkeit hal
ber wurde in Fig. 3 auf die Darstellung einer oberen Abdec
kung des Festbetts 14 verzichtet, die für die Führung des
Schwelgases S durch das Festbett 14 notwendig ist.
In den Fig. 4, 5 und 6 sind alternative Möglichkeiten dar
gestellt, wie das Schwelgas S in Bezug auf die Transportrich
tung 26 des Festbettmaterials F durch das Festbett 14 geführt
werden kann. Gemäß Fig. 4 wird das Schwelgas S entgegen der
Transportrichtung 26 im Gegenstromprinzip durch das Fest
bett 14 geführt. Durch die gegenläufige Strömung von Schwel
gas S und Festbettmaterial F wird eine innige Durchmischung
des Schwelgases S mit dem Festbettmaterial F erreicht.
Gemäß Fig. 5 wird das Schwelgas S in Transportrichtung 26
durch das Festbett 14 geleitet. Gemäß Fig. 6 wird das
Schwelgas S senkrecht zur Transportrichtung 26 des Festbett
materials F durch das Festbett 14 geführt.
Die senkrechte oder auch kreuzweise Durchströmung des Fest
bettes 14 gemäß Fig. 6 kann mit einer der in den Fig. 4
oder 5 gezeigten Möglichkeit kombiniert werden, so daß das
Schwelgas S bezüglich der Transportrichtung 26 des Festbett
materials F schräg durch das Festbett 14 strömt.
Claims (14)
1. Verfahren zur thermischen Abfallbehandlung, bei dem Ab
fall (A) in einem Pyrolysereaktor (6) in ein Schwelgas (S)
und in einen Pyrolysereststoff (R) umgewandelt wird, und bei
dem das Schwelgas (S) einem Festbett (14) zur Kondensation
von in ihm enthaltenen Bestandteilen zugeführt wird, wobei
das Festbettmaterial (F) eine niedere Temperatur aufweist als
das Schwelgas (S).
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Festbettmate
rial (F) des Festbetts (14) ein körniges Material ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Festbettma
terial (F) kontinuierlich erneuert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das
Festbettmaterial (F) das Festbett (14) mit einem vorgegebenen
Volumenstrom durchströmt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das
Schwelgas (S) gegen die Transportrichtung (26) des Festbett
materials (F) durch das Festbett (14) strömt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem als
Festbettmaterial (F) anorganisches Material verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem ein
Teil des Pyrolysereststoffs (R) aussortiert und abgekühlt und
danach als Festbettmaterial (F) in das Festbett (14) einge
führt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem ver
brauchtes Festbettmaterial (V) dem Pyrolysereaktor (6) zur
Pyrolyse zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem ver
brauchtes Festbettmaterial (V) einer dem Pyrolysereaktor (6)
nachgeschalteten Brennkammer (16) zugeführt wird.
10. Anlage zur thermischen Abfallbehandlung mit einem Pyroly
sereaktor (6) zur Umwandlung von Abfall (A) in ein Schwel
gas (S) und in einen Pyrolysereststoff (R), mit einem Fest
bett (14) zur Kondensation von im Schwelgas (S) enthaltenen
Bestandteilen, und mit einer Schwelgasleitung (12), die zwi
schen dem Pyrolysereaktor (6) und dem Festbett (14) angeord
net ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, bei dem Mittel (20, 24, 25) zum
stationären Durchströmen des Festbetts (14) mit Festbettmate
rial (F) vorgesehen sind.
12. Anlage nach Anspruch 10 oder 11, bei der ein abgekühlter
und aussortierter Teil des Pyrolysereststoffs (R) als Fest
bettmaterial (F) dem Festbett (14) zuführbar ist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei der ver
brauchtes Festbettmaterial (V) dem Pyrolysereaktor (6) zur
Pyrolyse zuführbar ist.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 10 bis 13, die eine dem
Pyrolysereaktor (6) nachgeschaltete Brennkammer (16) auf
weist, der verbrauchtes Festbettmaterial (V) zuführbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997137403 DE19737403C1 (de) | 1997-08-27 | 1997-08-27 | Verfahren und Anlage zur thermischen Abfallentsorgung |
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DE1997137403 DE19737403C1 (de) | 1997-08-27 | 1997-08-27 | Verfahren und Anlage zur thermischen Abfallentsorgung |
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ID=7840377
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DE1997137403 Expired - Fee Related DE19737403C1 (de) | 1997-08-27 | 1997-08-27 | Verfahren und Anlage zur thermischen Abfallentsorgung |
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- 1997-08-27 DE DE1997137403 patent/DE19737403C1/de not_active Expired - Fee Related
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1998
- 1998-08-14 WO PCT/DE1998/002363 patent/WO1999010449A1/de active Application Filing
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