DE19736101A1 - Logistiksystem, insbesondere für Baustellen - Google Patents
Logistiksystem, insbesondere für BaustellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Logistiksystem gemäß den
oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1 und ein hierfür
geeignetes Transportbehältersystem.
Bei der Baustellenversorgung mit Baustoffen ist im allgemeinen
zum einen die Verteilung von Sackware mittels Paletten und zum
anderen die Verteilung von Schüttgütern durch Baustellensilos
gebräuchlich. Als weitere Verfahren der Baustoffversorgung sind
direkte Anlieferung, z. B. von großen Isoliermatten oder die
Anlieferung von Sand, Ziegel und dergleichen, direkt vom
Hersteller, zu nennen. Für kleinere Baustoffmengen wird häufig
ebenso verfahren. Dies bedeutet, daß eine erhebliche Anzahl von
Anfahrten verschiedener Baustellenversorgungsfahrzeugen
notwendig ist, um eine Baustelle komplett zu versorgen. Bei
größeren Lieferungen von z. B. Dämmstoffmatten oder
Isolierplatten fallen zudem erhebliche Entladungskosten von
Großraumfahrzeugen an.
Als Alternative zur häufigen Frequentierung einer Baustelle
durch verschiedene Baustellenfahrzeuge werden von manchen
Baustellenversorgern Kommissionierlager betrieben, um die Anzahl
der Anfahrten und die daraus erwachsenden Kosten zu verringern.
Diese Kommissionierung der Baustoffe hat zum Nachteil, daß der
Kommissionierer entsprechend große Lager vorhalten muß, die
ebenfalls erhebliche Kosten verursachen. Für Großhändler,
Zwischenhändler und auch Warenmärkte oder Großmärkte gilt, daß
häufig nicht die notwendigen Lagerkapazitäten im Stadtbereich,
insbesondere überdachten Lagerkapazitäten, bereitgestellt werden
können. Als weiterer Nachteil dieser häufig praktizierten
Verfahrensweise ist der erhebliche Aufwand bei der Umschichtung
bzw. beim Umladen von Baustoffen zu nennen.
Zur Baustellenversorgung sind auch bereits sogenannte
Abrollkipper bekannt, wobei auf einer Plattform mehrere
Baustoffsilos und/oder Baugeräte aufgesetzt sind (z. B. gemäß der
DE 39 27 646 A1). Dieses Logistiksystem weist jedoch den
Nachteil auf, daß die Plattform des Abrollkippers nur als eine
große Einheit (entsprechend der Ladefläche) absetzbar bzw.
aufnehmbar ist, so daß die gesamte Einheit an einer einzigen
Stelle abgeladen werden muß und dann die einzelnen Baustoffe
und/oder Baugeräte zu der jeweils benötigten Stelle
transportiert werden müssen. Dieses System eignet sich somit für
die Versorgung kleinerer Baustellen, z. B. bei
Einfamilienhäusern, kaum. Zudem fährt der Lkw auf dem Rückweg
unbeladen.
Zudem ist bei diesen Abrollkippern nachteilig, daß die Ladung,
z. B. aufgestapelte Sackware, während des Lade- bzw.
Entladevorganges verrutschen oder sogar ein Stapel umfallen
kann. Hierdurch kann ein erheblicher Schaden bis hin zur
Unbrauchbarkeit des Baustoffes oder Maschinenbeschädigungen der
Baugeräte entstehen.
Ziel eines verbesserten Logistiksystems ist es deshalb, den Weg
vom Hersteller zum Endverbraucher bzw. Baustelle möglichst kurz
zu halten und die dafür notwendigen Frachtwege bzw.
Maschineneinsätze und Aufwendungen so gering wie möglich zu
gestalten. Ein weiteres Ziel ist die Einsparung von Lagerraum
und die vereinfachte, baustellengerechte Handhabung.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Logistiksystem gemäß den
Merkmalen des Anspruches 1 und einen darauf abgestimmten
Transportbehälter.
Das vorgeschlagene Logistiksystem erlaubt es, Lagerraum sowohl
beim Hersteller und Kommissionierer, als auch beim Verbraucher
bzw. an der Baustellen einzusparen, da der dabei verwendete,
bevorzugt vollständig geschlossene Transportbehälter
(Logistikbox) zugleich Transportbehältnis, Lagerbehältnis und
günstiges Aufbewahrungslager für Baustoffe und Baugeräte ist.
Zudem wird die Frachtkapazität durch beliebige Kombination der
Behälter untereinander optimal genutzt. Durch die Be- bzw.
Entladung mittels einer Absetzkippvorrichtung, wie diese auch
für Großsilos verwendet wird, kann der Transportbehälter ein
sehr großes Fassungsvermögen aufweisen und insbesondere auf der
Ladefläche eines Lkws und/oder Anhängers mit einem oder mehreren
Kleinsilos zu jeweils einer Transporteinheit (anstatt eines
Großsilos) kombiniert werden. Hierdurch wird die Variabilität
wesentlich erhöht, da z. B. ein Großsilo angeliefert werden kann
und auf dem Rückweg ein leeres Kleinsilo und ein (teilweise)
leerer Transportbehälter zur Kommisionierstelle zur
Wiederbefüllung zurückgebracht werden kann (oder umgekehrt).
Zudem ist hierdurch eine Be- bzw. Entladung dieser Logistikbox
in gleichbleibender Lage möglich, so daß kein Verrutschen der
Ladung auftritt.
Dabei sind diese Einheiten gegeneinander je nach
Baustellenbedarf kombinierbar bzw. austauschbar und mit der
gleichen Ladevorrichtung in Form eines Absetzkippers zu
handhaben. Somit werden an der Baustelle keine besonderen
Ladegeräte wie Gabelstapler, Entladekran usw. mehr benötigt,
bzw. für andere Einsätze frei. Das Transportfahrzeug stellt
somit eine autarke, eigenständige Einheit dar, so daß die
Baustellenversorgung ohne Hilfe weiterer Personen, z. B. auch in
den Nachtstunden erfolgen kann. Die wesentlichen Vorteile sind
somit:
- - Weniger Verlust durch Diebstahl oder Witterungseinflüsse sowie durch Transportschäden.
- - Keine teuren Lagerbauten beim Hersteller bzw. Großhändler und Kommissionierer bzw. Baustoffhändler.
- - Weniger Fahrten durch komplette Versorgung und Entsorgung der Baustelle.
- - Gleichzeitige Versorgung der Baustelle durch entsprechende Logistikboxen und mit diesen Boxen kombinierbaren Silos. Von Vorteil ist dabei auch, daß sowohl die Boxen als auch die Silos in mehrfacher Ausführung mittels eines Rahmengestells gekoppelt oder im ungekoppeltem Zustand transportiert, entladen und aufgenommen werden können.
Hinsichtlich der vorgeschlagenen Logistikbox ist insbesondere
die multifunktionelle Gestaltung des Transportbehälters
wesentlich. Dieser Transportbehälter dient nicht nur zum
Transport auf dem Transportfahrzeug, sondern dient zugleich als
Lager- und Verkaufs- bzw. Ausstellungsbehältnis, wie auch als
abgeschlossenes, sicheres Bereitstellungsmittel auf Baustellen
für Baugeräte, Baustoffe und sonstiges Gerät. Durch die
Stapelbarkeit des Behälters läßt sich zudem Lagerraum einsparen.
Diese Gestaltung des Transportbehälters erlaubt auch den
witterungsgeschützten Zugang sowie einfache manuelle oder
maschinelle Beschickung und Entnahme von Palettenware,
Baugeräten oder sonstigen Baustoffen. Insbesondere ist der
kubische Transportbehälter von seinen Innenabmessungen für die
Beladung mit Euro-Paletten ausgelegt und erlaubt gleichzeitig
auch die bestmögliche Raumausnutzung für Isolierstoffe bzw.
Dämmplattenbündel, insbesondere mit einen erweiterbaren Überbau.
Von Bedeutung ist hierbei insbesondere, daß gegenüber den
sonstigen Wechselcontainern für Absetzkipper mit einer maximalen
Breite von 1800 mm bei einem Abstand der Hubarme von 2000 mm,
nunmehr eine Breite von ca. 1950 mm realisierbar ist, da kein
Kettengehänge mehr erforderlich ist, sondern die Logistikbox an
Aufnahmeelementen (Zapfen oder Taschen) im oberen Bereich durch
Teleskopbewegung der Hubarme von unten her erfaßt wird. Damit
ist mit einem minimalen seitlichen Spalt von einigen Millimetern
die freie Schwenkbarkeit der eingefahrenen Hubarme ermöglicht
und zugleich eine maximale Raumausnutzung erreicht. Für den
erweiterbaren Überbau kann sogar eine Breite von 2550 mm bzw.
die maximal zulässige Transportbreite realisiert werden.
Zur Kostenminimierung ist diese Logistikbox (Transportbehälter)
bevorzugt so ausgelegt, daß die üblichen Halbzeugabmessungen,
wie Rohre, Eckleisten, Profile (im allgemeinen 3 oder 4m lang)
ohne Zuschnitt eingesetzt werden können. Von Vorteil ist dabei
auch, daß der Transportbehälter seitliche Verstärkungs- bzw.
Rahmenprofile aufweist, so daß nur dünne Beplankungsbleche
benötigt werden, wodurch die Innenraumabmessung nur minimal
geringer ist als die Außenabmessung. Dies führt dazu, daß eine
optimale Raumausnutzung zur Einbringung von Paletten gegeben
ist. Dabei sind diese Blechteile so zusammengefügt sind, daß
sich eine maximale Formsteifigkeit ergibt, auch für die
Krafteinleitungen ( seitliche Aufnahmezapfen für die
Absetzkipper-Schwenkarme) zum Handhaben des Behälters, wobei
diese Verbindungsstellen mit erhöhter Steifigkeit ausgeführt
werden.
So kann die Anbringung bzw. die Einbringung von Lasthaken bzw.
Aufnahmezapfen bevorzugt im Dach oder in umlaufenden Profilen
erfolgen. Diese Profilierungen der Logistikbox dienen auch dazu,
z. B. ein Netz aufzunehmen oder als Zwischenboden für unten
eingebrachten Sack-Paletten zu oben abzulegenden
Dämmstoffplatten, Eckleisten und anderen leichten Gegenständen.
Zudem kann dieses Logistikmodul auch in einer offenen Ausführung
rahmenartige Aufnahmen oder Lagerungen für kleinere
Kommissionierbehälter in Form von Paletten, sog. Big Bags oder
sonstigen Behältnissen in hängender Form aufweist.
Die Verriegelung des Transportbehälters ist bevorzugt so
gestaltet, daß die Logistikbox ohne Beisein des Bauherrn oder
Bauleiters auf der Baustelle abgesetzt werden kann, z. B. in den
Abend- oder Nachtstunden. Die Zugänglichkeit ist erst durch
Abruf einer (Nummer) -Codierung für das Schloß vom Lieferanten
gegeben. Mit der Verriegelung des Transportbehälters ist auch
bevorzugt ein auf dem Außenbereich der Zugangstür angebrachte
Lieferschein oder sonstige Transportpapiere gesichert.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Transportfahrzeug zur Verwendung in dem
Logistiksystem mit mehreren Kombinationen von
Transportbehältern;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Logistiksystems mit
einer zentralen Kommissionierstelle; und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines in dem
Logistiksystem verwendeten Transportbehälters
(Logistikbox) in zwei unterschiedlichen Ausführungen.
In Fig. 1 ist ein Lkw-Transportfahrzeug 1, bestehend aus einem
Zugwagen 1a und einem Anhänger 1b dargestellt. Das
Transportfahrzeug 1 ist hierbei mit einer Absetzkippvorrichtung
2 versehen, die am rückwärtigen Ende der Ladefläche 1c des
Zugwagens 1a und/oder des Anhängers 1b angeordnet ist. Die
Absetzkippvorrichtung 2 weist jeweils zwei seitliche Hub- bzw.
Schwenkarme 2a auf, deren freie Enden 2c durch Bewegung der
zugeordneten Teleskoparme 2b mit zapfen- oder taschenförmigen
Aufnahmeelementen 6 an den aufzunehmenden Ladeeinheiten
ankuppelbar ist. Die Ladeeinheiten werden hier durch ein
Großsilo 3, ein Kleinsilo 4 und einen quaderförmigen
Transportbehälter 5 gebildet. Von wesentlicher Bedeutung ist
hierbei, daß diese Einheiten durch die Absetzkippvorrichtung 2
untereinander austauschbar sind, so daß anstatt eines die
gesamte Ladefläche 1c des Zugwagens 1a bzw. des Anhängers 1b
einnehmenden Großsilos 3, auch ein Kleinsilo 4 und ein
quaderförmiger Transportbehälter 5 geladen werden können, wie
dies in Fig. 1 oben für den Zugwagen 1a bzw. rechts unten für
den Anhänger 1b dargestellt ist.
Der Transportbehälter 5 weist hierbei ein Zugangsschloß 7 auf,
mit dem der quaderförmige Transportbehälter 5 sicher
verschlossen werden kann. Bevorzugt ist das Zugangsschloß 7 des
Transportbehälters 5 als Zahlenschloß ausgebildet, wobei der
entsprechende Nummerncode von dem Lieferanten des
Transportbehälters 5 abgerufen werden kann. Hierdurch wird eine
diebstahlsichere Aufbewahrung der darin enthaltenen Baugeräte
und/oder Baustoffe sichergestellt. Zudem kann an der Logistikbox
5 auch ein GPS-System 5e (vgl. Fig. 3) vorgesehen sein, um deren
Position auf (entlegenen) Baustellen jeweils feststellen zu
können.
In Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm für die Kommissionierung
verschiedener Baustoffe dargestellt, wobei eine Vielzahl von
Großsilos 3 und Kleinsilos 4 schematisch dargestellt sind,
während die Transportbehälter 5 als Quadrate dargestellt sind,
Die geschwärzte Ausführung soll hierbei für die beladenen
Transport- bzw. Ladeeinheiten 3, 4 und 5 stehen, nämlich für die
Großsilos 3, die Transportbehälter 5 in geschlossener oder
offener Ausführung 5' als Transportrahmen (vgl. Fig. 3), sowie
auch die vorzugsweise mitverwendeten Kleinsilos 4 oder Big Bags
4' in Verbindung mit dem Transportrahmen 5'.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann jeweils eine
Transporteinheit bestehend aus Großsilo 3, und/oder Kleinsilo 4
und/oder Transportbehälter 5 wahlweise je nach Bedarf auf der
Baustelle zusammengestellt werden. Hierdurch ergibt sich eine
besonders große Variabilität. Von besonderer Bedeutung ist
hierbei, daß mit einem Transportfahrzeug 1 bestehend aus
Zugwagen 1a und Anhänger 1b eine komplette Versorgung einer
Baustelle direkt vom Hersteller H oder der Kommissionierstelle K
aus vorgenommen werden kann. So reicht im allgemeinen der z. B.
in dem Großsilo 3 enthaltene Grundputz, der in dem Kleinsilo 4
enthaltene Zierputz und die in dem Transportbehälter 5
enthaltenen Zubehörteile (Eckleisten, Klebemörtel,
Isolierplatten, Dübel, Schrauben usw.) zum Verputzen eines
Einfamilienhauses aus. Somit können mit einer einzigen Anfahrt
durch das Transportfahrzeug 1 die wesentlichen benötigten
Bauteile bereitgestellt werden.
Wie in Fig. 1 oben dargestellt, ist für eine kleinere Baustelle
oder eine Ergänzungslieferung auch eine andere Kombination
möglich, nämlich hier eine Logistikbox 5 und drei Kleinsilos 4,
z. B. jeweils gefüllt mit einer entsprechenden Baustoffsorte,
z. B. Innenputz, Dämmputz und einem Farbputz. Es sei darauf
hingewiesen, daß nach Abladen dieser in der oberen Reihe
dargestellten Kombination dann die in der unteren Reihe
zwischenzeitlich entleerte Baustoff-Silo-/Boxkombination mit der
Absetzkippvorrichtung 2 wieder aufgeladen werden können.
Somit ermöglicht die Ausführung des Transportfahrzeuges 1 mit
der Absetzkippvorrichtung 2, insbesondere in der Ausführung als
sogenannter Zwei-Taschen-Silosteller die Aufnahme (teilweise)
leerer Behälter bzw. Silos mit mehreren Tonnen Gewicht. Somit
können leere Transportbehälter 5 und/oder Silos 3, 4 auf dem
Rückweg zur Kommissionierstelle K und dortigen Trennung bzw.
Entsorgung mitgenommen werden. Es sei darauf hingewiesen, daß
hierbei die Transportbehälter 5 und/oder Kleinsilos 4 beliebig
durch die Absetzkippvorrichtung 2 aufgenommen werden kann, also
nicht nur eine komplette Plattform, sondern wahlweise einzelne
Transportbehälter 5. Hierdurch wird eine besonders große
Variabilität erreicht.
In Fig. 3 ist der Transportbehälter 5 vergrößert dargestellt.
Hieraus ist insbesondere die "dünnwandige", aber zugfeste
Ausgestaltung der Beplankung zu den Aufnahmezapfen 6 hin
ersichtlich. Zudem verläuft um die mit dem Zugangsschloß 7
versehene Zugangstüre 5a herum und die gegenüberliegende
Stirnseite ein Rahmenprofil 5f, um die Formsteifigkeit zu
erhöhen. Diese Rahmenprofile 5f sind durch entsprechende
Längsverstrebungen verbunden und insbesondere in Bereich der
zapfenartigen Aufnahmeelemente 6 versteift, wie dies in der
rechten Hälfte strichliert angedeutet ist. Hierdurch kann auch
das Dach 5d als Deckel oder Rolldach ausgebildet sein, um Ware
mit dem Baustellenkran nach oben zu entnehmen. Die Zugangstür 5a
ist zur leichten Be- oder Entladung weit zu öffnen, so daß von
dem flachen Boden auch mit einem Gabelhubwagen Paletten mit
Sackware oder Baugeräten entnommen werden können. An der
Seitenwand sind zudem Sichtschlitze oder schmale Öffnungen 5c
vorgesehen, um den Ladezustand der Logistikbox 5 kontrollieren
zu können.
Von der Außenform her kann der Transportbehälter 5 auch an einer
oder beiden Stirnseiten eine Verengung oder Abschrägung 5b
aufweisen, um bei der Beladung zwischen das jeweilige
Untergestell 4a des Kleinsilos 4 einzugreifen, so daß die
Ladefläche 1c optimal ausgenutzt wird. Das Untergestell 4a der
Kleinsilos 4 kann in bevorzugter Ausführung auch einschieb- oder
seitlich wegklappbar sein, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Dadurch kann der Transportbehälter 5 mittels eines
Verschiebeschlittens oder der ggf. mehrfach teleskopierbaren
Arme 2b der Absetzkippvorrichtung 2 bis an den Trichterbereich
4b des Kleinsilos 4 anliegend in raumsparender Weise auf der
Ladefläche 1c positioniert werden.
In der linken Hälfte der Fig. 3 ist eine weitere, weitgehend
offene, rahmenartige Ausführung 5, der Transport- und
Ladeeinheit dargestellt, die beispielsweise durch Abnahme der
Beplankungsbleche und/oder der Zugangstüre(-n) 5a des
geschlossenen Transportbehälters 5 erstellt werden kann. In
dieses Tragegestell 5' mit kreuzweiser Unterteilung in vier oder
auch sechs oder acht Felder können kleinere Behälter 4', insbes.
sog. Big Bags eingehängt oder auf sonstige Weise befestigt
werden.
Somit kann die gesamte Ladeeinheit mittels des Tragegestell 5',
das auch seitlich beplankt sein kann, durch Aufnahme an den
Zapfen 6 mit der Absetzkippvorrichtung 2 be- und entladen
werden. Bei der Entladung können auch nur einzelne der
Kleinbehälter 4' vom Tragegestell 5' gelöst werden und das
Transportfahrzeug 1 auf der Baustelle beispielsweise alle
zwanzig Meter einen der Kleinbehälter 4' durch Lösen von dem
jeweils nach hinten abgeschwenkten Tragegestell 5' absetzen,
beispielsweise für Pflasterarbeiten, wobei die Pflastersteine in
den genannten Big Bags transportiert werden.
Da diese Kleinbehälter 4' häufig eine unterschiedliche Bauhöhe
aufweisen, ist das Tragegestell 5' bevorzugt durch eine
Verschiebebewegung zwischen den beiden Rahmenprofilen 5f
entsprechend dem Pfeil T höhenverstellbar. Dies kann auch durch
ein Scherenhubgestänge oder dergleichen erfolgen. Hierdurch wird
zudem erreicht, daß sich das hier im Deckenbereich befindliche
Tragegestell 5' bis auf den Boden der Lade- und Transporteinheit
5 absenken läßt, um als flache, raumsparende Palette zu dienen,
wobei dann auch die Rahmenprofile 5f zur Einsparung von
Lagerraum nach unten flach zusammenklappbar sein können.
Um bei dem Absetzvorgang einzelner Kleinbehälter 4', z. B. dem
Lösen aus einem Verbund von sechs Big Bags, eine zu starke
Schräglage des an den Aufnahmezapfen 6 pendelnden Tragegestells
5' zu vermeiden, können an der Unterseite im Eckbereich der
Rahmenprofile 5f auch eine oder mehrere Rollen 8 vorgesehen
sein, die im Gegensatz zu Abrollkipperplattformen jedoch erst
bei einer größeren Schräglage mit dem Boden in Berührung kommen,
also gegenüber der palettenartig ausgebildeten Bodenfläche
erhöht angeordnet sind (vgl. Fig. 1).
In den hohlen Rahmenprofilen 5f können auch verstellbare Füße
5g zum Niveauausgleich auf der meist unebenen Stellfläche auf
der Baustelle vorgesehen sein. Die Füße 5g können dabei in
einfacher Weise in knapp über dem Boden horizontal (an der
Absetzkippvorrichtung 2) hängender Stellung des
Transportbehälters 5 gelöst werden und so auf den jeweiligen
Untergrund eingestellt werden. Von weiterer Bedeutung ist auch
die in Fig. 3, rechte Hälfte und Fig. 1, oben dargestellte
Erweiterungsmöglichkeit des Transportbehälters 5, insbesondere
in Form eines Überbaus 5'', der gegenüber der durch die
Absetzkippvorrichtung 2 definierten Breite von knapp zwei Metern
im Bereich über den seitlichen Aufnahmeelementen 6 sogar eine
Breite von ca. 2,5 Metern aufweisen kann. Dieser "pilzförmige"
Überbau 5'' mit der maximal zulässigen Fahrzeugbreite und -höhe
eignet sich insbesondere für den Transport leichter Dämmstoffe.
Der Überbau 5'' kann dabei durch Teleskopbewegung des Daches des
Transportbehälters 5 nach oben erreicht werden, oder auch in
bevorzugter Form durch Auseinanderklappen der Dachhälften 5d
entsprechend der eingezeichneten Pfeile um 90 bis 180°.
Claims (18)
1. Logistiksystem, insbesondere zur Baustellenversorgung mit
Baustoffen und/oder Baugeräten, insbesondere Stück- oder
Schüttgütern, unter Verwendung einer Vielzahl von auf
Transportfahrzeugen transportierbaren Transportbehältern,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportbehälter (5) unter Ausnutzung der Ladefläche
(1c) des Transportfahrzeuges (1) kombinierbar sind und vom
Hersteller (H) zur Kommissionierstelle (K) und weiter zur
Baustelle mit einer Absetzkippvorrichtung (2) einzeln auf-
bzw. abladbar und als Transporteinheit (1a, 1b)
transportierbar sind, sowie von der Baustelle zur
Kommissionierstelle (K) oder zum Hersteller (H) in frei auf
der Ladefläche (1c) zusammenstellbarer Kombination
zurückbringbar sind.
2. Logistiksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Transportbehältern (5) verschiedene Baustoffe und
Bauzubehör, insbesondere Befestigungs-, Dämm- und
Isoliermaterial vorkommissionierbar sind, die gemeinsam in
einer Transporteinheit (1a, 1b) auf eine Baustelle
transportierbar sind.
3. Logistiksystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportbehälter (5) jeweils eine Codierung,
insbesondere einen Nummerncode aufweisen, der beim
Lieferanten erfragbar ist.
4. Transportbehältersystem, insbesondere für ein
Logistiksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge/Breite/Höhe der Transportbehälter (5, 5') auf
Norm-Paletten oder Halbzeug-Normabmessungen angepaßt ist
und von der Absetzkippvorrichtung (2) im wesentlichen in
Horizontallage vom Transportfahrzeug (1) ab- bzw.
aufsetzbar ist.
5. Transportbehältersystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) jeweils in seinem oberen Bereich
Aufnahmeelemente (6), insbesondere Zapfen zur Aufnahme
durch die bevorzugt im mehr als zwei Stufen
teleskopierbaren Schwenkarme (2a, 2b, 2c) der
Absetzkippvorrichtung (2) aufweist.
6. Transportbehältersystem nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) eine Zugangssperre (7) aufweist,
die nur durch eine vom Lieferanten beziehbare Codierung
entriegelbar ist.
7. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Transportbehälter (5) übereinanderstapelbar sind,
insbesondere durch die Absetzkippvorrichtung (2).
8. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) bei Verladung mit einem Kleinsilo
(4) unmittelbar an dieses anschließt.
9. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) bei Verladung mit einem Kleinsilo
(4) in dessen Untergestell (4a) eingreift.
10. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) von einer für ein die Ladefläche
(1c) einnehmendes Großsilo (3) ausgelegten
Absetzkippvorrichtung (2) aufnehmbar ist und in Kombination
mit einem Kleinsilo (4) oder einem zweiten
Transportbehälter (5) die Ladefläche (1c) des
Transportfahrzeuges (1) einnimmt.
11. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) mit einem GPS-System (5e) zur
Positionsbestimmung ausgerüstet ist.
12. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) jeweils wenigstens eine seitliche
Öffnung (5c) zur Kontrolle der Ladungsverteilung aufweist.
13. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Dachbereich (5d) des Transportbehälters (5) zur Be-
/Entladung zu öffnen ist.
14. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein rahmenartiges Tragegestell (5') mit seitlichen
Aufnahmeelementen (6) vorgesehen ist, an dem mehrere
Kleinbehälter (4'), insbes. Big Bags als eine Ladeeinheit
einhäng- oder befestigbar und im abgesetzten Zustand
mittels Schnellverschlüssen lösbar sind.
15. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
am unteren Eckbereich, insbesondere an den umlaufenden
Rahmenprofilen (5f), Rollen (8) angeordnet sind, die
gegenüber der Aufstandsfläche erhöht angebracht sind.
16. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5, 5') die maximale Breite zwischen
den Schwenkarmen (2a) der Absetzkippvorrichtung (2)
einnimmt und die Aufnahmeelemente (6) wenigstens in einer
die Verschwenkbewegung der eingefahrenen Schwenkarme (2a)
ermöglichenden Höhe angeordnet sind.
17. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (5) an seinem Bodenbereich
verstellbare Füße (5g) zum Niveauausgleich aufweist, wobei
die Füße (5g) bevorzugt innerhalb der Rahmenprofile (5f)
angeordnet und fernsteuerbar sind.
18. Transportbehältersystem nach einem der Ansprüche 4 bis 17,
dadurch gekennzeichnete daß
der Transportbehälter (5) einen teleskopierbaren oder
erweiterbaren Überbau (5'') aufweist, der bevorzugt
oberhalb der Aufnahmeelemente (6) eine größere Breite als
die Absetzkippvorrichtung (2) besitzt.
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