DE19735924A1 - Schalterantrieb, insbesondere für Hochspannungs-Leistungsschalter - Google Patents
Schalterantrieb, insbesondere für Hochspannungs-LeistungsschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schalterantrieb, insbesondere
für Hochspannungs-Leistungsschalter.
Antriebe für Hochspannungs-Leistungsschalter sind auf der
Grundlage unterschiedlicher Prinzipien in den vielfältigsten
Ausführungen bekannt. So sind derartige Antriebe nicht nur
als Druckgasantrieb oder als Hydraulikantrieb ausgebildet,
sondern sie arbeiten auch unter Verwendung eines Elektromo
tors. Dabei kann als Elektromotor sowohl ein Linearmotor als
auch ein Rotationsmotor zur Anwendung kommen, der einen Rotor
verwendet. Kommt ein Elektromotor mit einem Rotor zur Anwen
dung, so sind die Schalterantriebe im wesentlichen so ausge
bildet, daß die Ausgangswelle des Elektromotors mit einem Ge
triebe oder mit einem Gestänge über eine Kupplung in Verbin
dung steht, durch das die Schaltwelle betätigt wird. Dabei
kann der Elektromotor durchaus auch zum Aufladen eines Feder
kraftspeichers dienen, der bei Auslösung eines Schaltvorgan
ges den beweglichen Schaltkontakt des Hochspannungs-Lei
stungsschalters betätigt.
Als nachteilig zeigt sich bei derartigen Schalterantrieben
jedoch neben dem relativ großen Raumbedarf für das Getriebe
bzw. das Gestänge die verhältnismäßig große benötigte Motor
leistung. Nun ist die Reaktionszeit bei Verwendung eines
Federkraftspeichers zwar kurz, aber kommt dieser zur Anwen
dung, so bereitet es Schwierigkeiten, unter Berücksichtigung
der oftmals unterschiedlichen Federcharakteristik bei einem
dreipoligen Hochspannungs-Leistungsschalter bei einem
Schaltvorgang nicht nur eine synchrone Betätigung der ver
schiedenen Schalterpole vorzunehmen, sondern besonders eine
Synchronschaltung zur Spannung im Netz zu gewährleisten.
Andererseits sind auch schon Antriebe unter Verwendung eines
Elektromotors bekannt, die in der Fahrzeugtechnik zur Anwen
dung kommen, bei denen ein Schwungrad durch einen Elektromo
tor angetrieben wird. Ein derartiger Antrieb geht beispiels
weise aus der DE 195 01 574 A1 hervor. Ist das Schwungrad
durch den Elektromotor auf eine vorbestimmte Drehzahl ge
bracht worden, so wird die hierdurch im Schwungrad entste
hende Kraftspeicherung durch eine stufenlos arbeitende Ma
gnetkupplung so weiter gegeben, wie es jeweils für die Fahrt
des Fahrzeuges notwendig ist. Es besteht also die Möglich
keit, die im Schwungrad angesammelte Kraft nur teilweise über
die Magnetkupplung zu entnehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalteran
trieb, insbesondere für Hochspannungs-Leistungsschalter, zu
schaffen, der bei kleinem Raumbedarf und ständiger Betriebs
bereitschaft sich nicht nur durch eine kurze Reaktionszeit
und eine relativ geringe benötigte Bruttoenergie auszeichnet,
sondern der auch gewährleistet, daß neben einer Synchronbetä
tigung der Schalterpole eines dreipoligen Leistungsschalters
auch eine gute Vorhersagbarkeit der benötigten Schaltzeit ge
geben ist.
Erfindungsgemäß wird dieses durch einen Schalterantrieb er
reicht, bei dem die an der Schaltwelle befestigte An
triebskurbel nach Verbindung der Schaltwelle durch eine Kupp
lungsscheibe mit einem durch einen Elektromotor aufgeladenen
Schwungrad über ein Schaltgestänge die Schaltbewegung auf die
Schalterpole überträgt, wobei ein bei Einleitung eines
Schaltvorganges gegen die vorzugsweise über eine Keilverzah
nung axial verschiebbar auf der Schaltwelle angeordnete, das
sich drehende Schwungrad einkoppelnde Kupplungsscheibe unter
Zwischenlage eines Rotationslagers drückender Schalthebel
vorgesehen ist, der insbesondere einerseits an einem ersten
Drehpunkt ortsfest schwenkbar gelagert ist und andererseits
an seinem dem ersten Drehpunkt gegenüberliegenden Ende sowohl
mit einer den Schalthebel in Richtung der Kupplungsscheibe
drückenden Auslösevorrichtung als auch mit einer dem Ein- und
dem Ausschaltvorgang zugeordneten Verklinkung gekoppelt ist.
Dabei ist die Kupplungsscheibe als beidseitig mit Reibflächen
versehene Reibungskupplung ausgebildet, die im Ruhezustand
über die dem Schwungrad abgewandte Reibfläche mittels auf
einem mit der Schaltwelle fest verbundenen Federkopf ab
stützenden Druckfeder auf einen ortsfesten Anschlag preßbar
ist, der eine den Schalthebel aufnehmende Öffnung besitzt.
Für die Betätigung der Schalterpole sowohl bei einem Aus
schaltvorgang als auch bei einem Einschaltvorgang ist es bei
diesem Schalterantrieb ausreichend, wenn die Schaltwelle und
damit das Schwungrad jeweils immer nur eine Drehung von 180°
durchführen. Um dieses zu erreichen, besitzt die Kupplungs
scheibe an einer ihrer Stirnseiten einen Anschlag, der mit
zwei ortsfesten, um 180° versetzt angeordneten, die Endstel
lungen der Schaltwelle bestimmenden Anschlägen in Wirkver
bindung steht. Dabei ist die Tiefe der Auflagefläche der An
schläge durch den Hub "h" der Kupplungsscheibe begrenzt. Das
bedeutet, daß nach Beendigung eines Schaltvorganges - während
eines Schaltvorganges steht das Schwungrad über die Kupp
lungsscheibe mit der Schaltwelle kraftschlüssig in Verbindung -
die Kupplungsscheibe mit ihrem Anschlag auf einen der
ortsfesten Anschläge aufläuft und somit in dieser Stellung
angehalten wird.
Ausgehend davon, daß nach Beendigung eines Schaltvorganges
das Schwungrad sich aufgrund seiner Eigenenergie noch weiter
dreht, ist zum Zeitpunkt des Auflaufens des Anschlages der
Kupplungsscheibe auf einen der ortsfesten Anschläge aber auch
zu sichern, daß durch Wirksamwerden der sich auf dem mit der
Schaltwelle fest verbundenen Federkopf abstützenden Druck
feder die Kupplungsscheibe vom Schwungrad getrennt wird. Der
Schalthebel darf also zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf die
Kupplungsscheibe wirken.
Daher besitzt in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
Kupplungsscheibe an ihrem äußeren Umfang um 180° versetzt zu
einander angeordnete Nocken, die mit zwei an ihren Enden mit
Rollen versehenen, auf einer gemeinsamen Achse fixiert,
ortsfesten, in der Höhe versetzt zueinander angeordneten
Kipphebeln in Wirkverbindung stehen, derart, daß durch den
oberen Kipphebel gegen Ende der Drehung der Kupplungsscheibe
die Auslösevorrichtung spannbar und anschließend durch die
Verklinkung arretierbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen
Schalterantriebes besitzt der Schalthebel im Bereich der
Schaltwelle auf der der Kupplungsscheibe zugerichteten Stirn
seite eine Kalotte, die sich bei Freigabe der Auslösevorrich
tung über eine gewölbte Druckscheibe auf das mit der
Kupplungsscheibe verbundene Rotationslager abstützt. Dabei
bewegt sich die Kupplungsscheibe entgegen der Kraft der rela
tiv schwachen, sich auf dem Federkopf abstützenden Druckfeder
axial um den Hub "h", trennt den mit der Kupplungsscheibe
verbundenen Anschlag von dem jeweiligen ortsfesten Anschlag
und kuppelt über den dem Schwungrad gegenüberstehenden Reib
belag das sich drehende Schwungrad ein, so daß die Kupplungs
scheibe mit Schaltwelle und Schaltgestänge vom Schwungrad
mitgerissen werden und der Hochspannungs-Leistungsschalter
ein- bzw. ausgeschaltet wird.
Während bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Schalterantrieb
zur Freigabe der Verklinkung je ein dem Ein- und Ausschalt
vorgang zugeordneter elektromagnetischer Auslöser vorgesehen
ist, ist das Schwungrad durch den Elektromotor gemäß einer
ersten Variante über ein ein- und ausrückbares Reibradge
triebe aufladbar.
Das Aufladen des Schwungrades kann aber auch nach einer wei
teren Variante durch einen Elektromotor erfolgen, der aus ei
nem ortsfesten Ständer und aus einer in das Schwungrad inte
grierten Läuferwicklung besteht.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Elektromo
tor über eine Steuerung, die einen berührungslosen Drehzahl
messer vorzugsweise in Form eines Drehzahlsensors aufweist,
derart regelbar, daß die kinetische Energie des Schwungrades
innerhalb einer vorgegebenen Bandbreite gehalten wird. Somit
befindet sich das Schwungrad nicht nur im Dauerbetrieb, son
dern es ist dabei auch gewährleistet, daß stets die notwen
dige Antriebsenergie zur Verfügung steht, es sei denn, der
das Schwungrad aufladende Elektromotor ist bei längeren anla
gebedingten Pausen des Hochspannungs-Leistungsschalters abge
schaltet, um einen unnötigen Verschleiß zu vermeiden.
Der Drehzahlmesser in Form des Drehzahlsensors kann aber auch
mit dazu verwendet werden, die zur Verfügung stehende Ener
gie, gegebenenfalls für einen Schaltvorgang, zu bestimmen.
Daraus ergibt sich die Möglichkeit, den Schalterantrieb aber
auch im Intervall zu betreiben.
Ausgehend davon, daß bei diesem Schalterantrieb die Drehzahl
des Schwungrades mit der Schaltgeschwindigkeit abgestimmt
werden muß, kann darüber hinaus zwischen dem Schwungrad und
der Schaltwelle als zweite Variante auch ein Übersetzungsge
triebe vorgesehen werden, um somit das Schwungrad für ver
schiedene Hochspannungs-Leistungsschalter einsetzbar zu
machen.
Schließlich kann anstelle der dem Schwungrad gegenüberstehen
den Reibfläche auch eine formschlüssige Metallverbindung,
beispielsweise eine Radialverzahnung eingesetzt werden, um
somit eine bessere Schaltgenauigkeit und eine sichere Drehmo
mentübertragung zu erreichen. Dieses ist möglich, da beim
Einkoppeln des Schwungrades zunächst nur eine relativ kleine
Masse beschleunigt wird.
Der erfindungsgemäße Schalterantrieb besitzt somit bei stän
diger Betriebsbereitschaft nicht nur eine kurze Schalterei
genzeit und benötigt eine relativ geringe Motorleistung, son
dern er stellt durch die problemlose Meßbarkeit der kineti
schen Energie des Schwungrades als Energiespeicher auch si
cher, daß neben einer Synchronbetätigung der Schalterpole ei
nes dreipoligen Hochspannungs-Leistungsschalters auch eine
Synchronschaltung zur Spannung im Netz ermöglicht wird.
Dieser Schalterantrieb besitzt aber auch den Vorteil, daß nur
eine Verklinkung erforderlich ist, die nur die relativ klei
nen Kräfte der Auslösevorrichtung zu halten hat. Als weitere
Vorteile kommen hinzu, daß eine gefahrlose Handhabung bei
Montage- und Wartungsarbeiten möglich ist, da im außerbe
trieblichen Zustand keine vorgespannten Kraftspeicher vor
handen sind, der günstige Anbau des Schalterantriebes am
Hochspannungs-Leistungsschalter, da die Schaltstellungen
"Ein" und "Aus" beliebig festgelegt werden können und die
Schaffung optimaler Betriebsverhältnisse für die Antriebs
teile, da die weitgehend konzentrischer Anordnung der An
triebsteile und der Schaltwelle nach außen es ermöglicht, den
Schalterantrieb hermetisch mit einer Haube über Dichtungen zu
verschließen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert.
Die dazu gehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 den Schnitt eines Schalterantriebes,
Fig. 2 einen Schnitt des Schalterantriebes nach Fig. 1 im
Bereich des durch einen Elektromotor angetriebenen Schwungra
des,
Fig. 3 den Schnitt AB nach Fig. 1,
Fig. 4 den Schnitt CD nach Fig. 3 und
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Anwendung des
Schalterantriebes nach Fig. 1 bei einem dreipoligen Hoch
spannungs-Leistungsschalter.
Die Fig. 1 zeigt einen Schalterantrieb für einen Hochspan
nungs-Leistungsschalter, bei dem die Antriebsgrundplatte 1,
die über die Form 2 im Schaltergestell 3 befestigt ist, über
die Lagerung 4 die Schaltwelle 5 trägt. Dabei ist am außen
liegenden Ende der Schaltwelle 5 die Antriebskurbel 6 befe
stigt, die über das Schaltgestänge 7, 8 die Schaltbewegung
auf die Schalterpole 9, 10, 11, wie auch aus Fig. 5 hervor
geht, überträgt. Zur Schalterseite hin ist das Ende der
Schaltwelle 5 mittels der Dichtung 12 abgedichtet. Zur An
triebsseite hin besitzt die Schaltwelle 5 eine Keilverzahnung
13, auf der eine Kupplungsscheibe 14 axial verschiebbar ange
ordnet ist. Die Kupplungsscheibe 14 ist als Reibungskupplung
ausgebildet und ist beidseitig mit Reibflächen 15, 16 belegt.
Über die Reibfläche 15 ist die Kupplungsscheibe 14 im in der
Fig. 1 dargestellten Ruhezustand des Schalterantriebes mit
tels der Druckfedern 17 auf den ortsfesten Anschlag 18 ge
preßt, der mit der Antriebsgrundplatte 1 in Verbindung steht.
Die Druckfedern 17 stützen sich auf dem Federkopf 19 ab, der
mit der Schaltwelle 5 fest in Verbindung steht. Das verblei
bende Wellenende 20 trägt schließlich über die Lagerung 21
das als Energiespeicher dienende Schwungrad 22, das so ausge
legt ist, daß die kinetische Energie, die innerhalb eines be
stimmten Drehzahlbereiches gespeichert wird, für eine vorge
gebenen Anzahl von Schaltungen ausreicht.
Die Aufladung des Schwungrades 22 erfolgt durch einen Elek
tromotor 23. Dabei kann dieser, wie aus Fig. 2 hervorgeht in
unterschiedlicher Ausbildung zur Anwendung kommen, wovon in
Fig. 2 zwei Ausführungsvarianten dargestellt sind. So ist
das Schwungrad 22 gemäß einer ersten Variante durch einen
Elektromotor 23 über ein ein- und ausrückbares Reibradge
triebe 24 aufladbar, während nach einer zweiten Variante das
Schwungrad 22 durch einen Elektromotor 23 aufgeladen wird,
der aus einem ortsfesten Ständer 25 und aus einer in das
Schwungrad 22 integrierten Läuferwicklung 26 besteht, also
ohne Zwischengetriebe als Direktantrieb wirkt. Die Drehzahl
des Elektromotors 23 wird über eine Steuerung, die gemäß Fig.
1 einen berührungslosen Drehzahlmesser 27 besitzt, derart
geregelt, daß die kinetische Energie des Schwungrades 22 in
nerhalb einer vorgegebenen Bandbreite gehalten wird.
Wie aus der Fig. 1 weiterhin hervorgeht, ist in dem ortsfe
sten Anschlag 18, der ringförmig ausgebildet ist, eine Öff
nung 28 vorgesehen, die einen Schalthebel 29 aufnimmt. Dieser
ist einerseits an einem ersten ebenfalls an der Antriebs
platte 1 befestigten Drehpunkt 30 ortsfest schwenkbar gela
gert und andererseits an seinem diesem Drehpunkt 30 gegen
überliegenden Ende 31 mit einer den Schalthebel 29 in Rich
tung der Kupplungsscheibe 14 drückenden, als federebelastetes
Kniehebelsystem ausgebildeten Auslösevorrichtung 32 und mit
einer dem Ein- und dem Ausschaltvorgang zugeordneten ge
meinsamen Verklinkung 33 über einen zweiten Drehpunkt 34 ge
koppelt. Im Ruhezustand des Schalterantriebes wird der
Schalthebel 29 durch die Verklinkung 33 gegen die Kraft der
Auslösevorrichtung 32 von der Kupplungsscheibe 14 zurückge
halten. Wird ein Schaltvorgang ausgelöst, so erfolgt eine
Freigabe der Verklinkung 33 durch einen der dem Ein- und dem
Ausschaltvorgang zugeordneten Elektromagnetischen Auslöser
35, 36.
Der im ersten ortsfest schwenkbar gelagerten Drehpunkt 30 ge
lagerte Schalthebel 29 besitzt außerdem eine ausreichend
große zentrisch angeordnete Bohrung 37, über die er auf der
Schaltwelle 5 angeordnet ist, so daß der Schalthebel 29 stö
rungsfrei arbeiten kann, wenn dieser bei Auslösung eines
Schaltvorganges in Richtung der Kupplungsscheibe 14 gedrückt
wird. Weiterhin ist der Schalthebel 29 im Bereich der Schalt
welle 5 auf der der Kupplungsscheibe 14 zugerichteten Stirn
seite 38 mit einer Kalotte 39 versehen, die sich bei Freigabe
der Auslösevorrichtung 32 über eine gewölbte Druckscheibe 40
auf das mit der Kupplungsscheibe 14 verbundene Rotationslager
41 abstützt.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Kupplungsscheibe 14 an
ihrem äußeren Umfang zwei um 180° versetzt zueinander ange
ordnete Nocken 42, 43 besitzt. Diese stehen mit zwei mit Rol
len 44, 45 versehenen, auf einer gemeinsamen Achse 46 fixier
ten, ortsfesten, in der Höhe versetzt zueinander angeordneten
Kipphebeln 47, 48 in Wirkverbindung, die nach Beendigung ei
nes Schaltvorganges die Auslösevorrichtung 32 spannen. Ausge
hend davon, daß die Schaltbewegung für den Ein- sowie für den
Ausschaltvorgang bezogen auf die Schaltwelle 5 jeweils 180°
beträgt, wie auch aus Fig. 5 hervorgeht, sind außerdem zwei
ortsfest um 180° versetzt angeordnete Anschläge 49, 50 vorge
sehen, die mit einem an die Stirnseite 51 der Stirnseiten 51,
52 der Kupplungsscheibe 14 vorgesehenen Anschlag 53 derart
zusammenarbeiten, daß durch sie die Endstellungen der Schalt
welle 5 bestimmt werden. Dabei wird die Tiefe der Auflageflä
che der Anschläge 49, 53 bzw. 50, 53, wie Fig. 4 zeigt,
durch den Hub "H" der Kupplungsscheibe 14 begrenzt, und
sollte kleiner als dieser Hub sein, wobei eine Reduzierung um
0,5 mm bereits ausreichend ist.
Schließlich zeigt Fig. 1, daß eine mit dem Wellenende 20
fest verbundene Kurbel 54 den Hilfsschalter 55 betätigt und
das zur Schaffung optimaler Laufbedingungen für das Schwung
rad 22 und zum Schutz der Schalterantriebes gegen Korrosion
der Schalterantrieb durch eine mittels einer Dichtung 56 nach
außen abgedichtete Haube 57 verschlossen ist. Zwecks Beseiti
gung von Restfeuchtigkeit aus der eingeschlossenen Luft ist
ein Trockenmittel 58 vorgesehen. Die Kabeleinführung erfolgt
über einen auf der Antriebsgrundplatte 1 angeordneten, abge
dichteten Freiluft-Klemmkasten 59.
Nachstehend wird die Wirkungsweise des Schalterantriebes be
schrieben.
Zunächst ist davon auszugehen, daß der Bewegungsablauf des
Antriebsteils für den Ein- und den Ausschaltvorgang gleich
ist. Vor Inbetriebnahme des Schalterantriebes befindet sich
der Hochspannungs-Leistungsschalter in der Ausschaltstellung.
Das Schwungrad 22 steht still, der Schalterantrieb befindet
sich also im Ruhezustand.
Ausgehend hiervon wird bei Inbetriebnahme des Schalterantrie
bes durch den Elektromotor 23 das Schwungrad 22 zunächst bis
zu einem oberen Drehzahlwert aufgeladen, wobei durch den be
rührungslosen Drehzahlmesser 27 über eine Steuerung die Dreh
zahl im vorgegebenen Bereich gehalten wird. Da bei Hochspan
nungs-Leistungsschaltern die ständige Schaltbereitschaft ge
fordert wird, befindet sich das Schwungrad 22 im Dauerbe
trieb, so daß die Antriebsenergie ständig zur Verfügung
steht.
Soll nunmehr ein Ein- bzw. ein Ausschaltvorgang durchgeführt
werden, so wird durch Betätigung des dem Einschaltvorgang
bzw. dem Ausschaltvorgang zugeordneten Auslösers 35, 36 die
Verklinkung 33 entriegelt und die Feder 60 der Auslösevor
richtung 32 drückt über das Kniehebelgelenk 61 den Schalthe
bel 29 über die Kalotte 39 auf die gewölbte Druckscheibe 40
und damit auf das Rotationslager 41 und somit auch gegen die
Kupplungsscheibe 14. Diese bewegt sich entgegen der relativ
geringen Kraft der Druckfedern 17 axial um den Hub "h",
trennt die Anschläge 50, 53 bzw. 49, 53 und koppelt über die
Reibfläche 16 das sich drehende Schwungrad 22 ein. Die Kupp
lungsscheibe 14 mit der Schaltwelle 5 und der Antriebskurbel
6 werden vom Schwungrad 22 mitgerissen, so daß über das Ge
stänge 7, 8 der Hochspannungs-Leistungsschalter ein- oder
ausgeschaltet wird.
Gegen Ende der Bewegung wird der Kipphebel 47 durch Auflaufen
der Rolle 44 auf den Nocken 42 bzw. 43 durch diesen betätigt,
so daß über den mitgekoppelten oberen Kipphebel 48 mit seiner
Rolle 45 die Auslösevorrichtung 32 gespannt und durch die
Verklinkung verklinkt wird. Hierdurch werden die Druckfedern
17 wirksam und drücken die Kupplungsscheibe 14, die nunmehr
vom Schalthebel 29 befreit ist, in ihren Ruhezustand wieder
zurück.
Das Schwungrad 22 wird somit entkoppelt und die aus der Ei
genenergie noch drehende Kupplungsscheibe 14 gemeinsam mit
der Schaltwelle 5 und der Antriebskurbel 6 werden beim Auf
setzen gegen den ortsfesten Anschlag 18 über die Reibfläche
15 gebremst, bis der Anschlag 53 der Kupplungsscheibe 14 auf
den ortsfesten Anschlag 49 bzw. 50 aufsetzt. Da zu diesem
Zeitpunkt sich die Rolle 44 des Kipphebels 47 hinter den
Nocken 42 bzw. 43 befindet, wird zusätzlich noch ein unge
wolltes Zurückdrehen der Schaltwelle 5 verhindert, so daß
beispielsweise eine schleichende Ausschaltung bedingt durch
die Wirkung der Schwerkraft vermieden wird.
Claims (9)
1. Schalterantrieb, insbesondere für Hochspannungs-Leistungs
schalter, bei dem die an der Schaltwelle (5) befestigte An
triebskurbel (6) nach Verbindung der Schaltwelle (5) durch
eine Kupplungsscheibe (14) mit einem durch einen Elektromotor
(23) aufgeladenen Schwungrad (22) über ein Schaltgestänge (7,
8) die Schaltbewegung auf die Schalterpole (9, 10, 11) über
trägt, wobei ein bei Einleitung eines Schaltvorganges gegen
die vorzugsweise über eine Keilverzahnung (13) axial ver
schiebbar auf der Schaltwelle (5) angeordnete, das sich dre
hende Schwungrad (22) einkoppelnde Kupplungsscheibe (14) un
ter Zwischenlage eines Rotationslagers (41) drückender
Schalthebel (29) vorgesehen ist, der insbesondere einerseits
an einem ersten Drehpunkt (30) ortsfest schwenkbar gelagert
ist und andererseits an seinem dem ersten Drehpunkt (30)
gegenüberliegenden Ende (31) sowohl mit einer den Schalthebel
(29) in Richtung der Kupplungsscheibe (14) drückenden
Auslösevorrichtung (32) als auch mit einer dem Ein- und dem
Ausschaltvorgang zugeordneten Verklinkung (33) gekoppelt ist.
2. Schalterantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplungsscheibe (14) als beidseitig mit Reibflächen (15,
16) versehene Reibungskupplung ausgebildet ist, die im Ruhe
zustand über die dem Schwungrad (22) gegenüberliegende Reib
fläche (15) mittels einer sich auf einem mit der Schaltwelle
fest verbundenen Federkopf (19) abstützenden Druckfeder (17)
auf einen ortsfesten Anschlag (18) preßbar ist, der eine den
Schalthebel (29) aufnehmende Öffnung (28) besitzt.
3. Schalterantrieb nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplungsscheibe (14) an einer ihrer Stirnseiten (51, 52)
einen Anschlag (53) besitzt, der mit zwei ortsfesten, um 180°
versetzt angeordneten, die Endstellungen der Schaltwelle (5)
bestimmenden Anschlägen (49, 50) in Wirkverbindung steht.
4. Schalterantrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplungsscheibe (14) an ihrem äußeren Umfang (2) um 180°
versetzt zueinander angeordnete Nocken (42, 43) besitzt, die
mit zwei an ihren Enden mit Rollen (44, 45) versehenen, auf
einer gemeinsamen Achse (46) fixiert, ortsfesten, in der Höhe
versetzt zueinander angeordneten Kipphebeln (47, 48) in
Wirkverbindung stehen, derart, daß durch den oberen Kipphebel
(48) gegen Ende der Drehung der Kupplungsscheibe (14) die
Auslösevorrichtung (32) spannbar und anschließend durch die
Verklinkung (33) arretierbar ist.
5. Schalterantrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schalthebel (29) im Bereich der Schaltwelle (5) auf der
der Kupplungsscheibe (14) zugerichteten Stirnseite (38) eine
Kalotte (39) besitzt, die sich bei Freigabe der Auslösevor
richtung (32) über eine gewölbte Druckscheibe (40) auf das
mit der Kupplungsscheibe (14) verbundene Rotationslager (41)
abstützt.
6. Schalterantrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Freigabe der Verklinkung (33) je ein dem Ein- und dem
Ausschaltvorgang zugeordneter elektromagnetischer Auslöser
(35, 36) vorgesehen ist.
7. Schalterantrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schwungrad (22) durch den Elektromotor (23) über ein
ein- und ausrückbares Getriebe (24) aufladbar ist.
8. Schalterantrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schwungrad (22) durch einen Elektromotor (23) aufladbar
ist, der aus einem ortsfesten Ständer (25) und aus einer in
das Schwungrad (22) integrierte Läuferwicklung (26) besteht.
9. Schalterantrieb nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromotor (23) über eine Steuerung, die einen berüh
rungslosen Drehzahlmesser (27) vorzugsweise in Form eines
Drehzahlsensors aufweist, derart regelbar ist, daß die kine
tische Energie des Schwungrades (22) innerhalb einer vorgege
benen Bandbreite gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135924 DE19735924A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Schalterantrieb, insbesondere für Hochspannungs-Leistungsschalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135924 DE19735924A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Schalterantrieb, insbesondere für Hochspannungs-Leistungsschalter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19735924A1 true DE19735924A1 (de) | 1999-02-11 |
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ID=7839421
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997135924 Withdrawn DE19735924A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Schalterantrieb, insbesondere für Hochspannungs-Leistungsschalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19735924A1 (de) |
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- 1997-08-08 DE DE1997135924 patent/DE19735924A1/de not_active Withdrawn
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