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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsanordnung mit einer Antriebseinrichtung,
welche mittels zumindest eines Verbindungselementes an mehrere bewegbare
Kontaktstücke
mehrerer Schaltpole eines elektrischen Schaltgerätes angekoppelt ist.
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Eine
derartige Antriebsanordnung ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 42 39 419 A1 bekannt.
Dort ist ein Leistungsschalter mit mehreren Leistungsschaltergehäusen beschrieben, die
auf einem Träger
angeordnet sind. Die drei Leistungsschaltergehäuse weisen die Form von Polsäulen auf.
Mittels einer Koppelstange kann eine Antriebsbewegung zu den einzelnen
Polsäulen
hin übertragen
werden. Die Koppelstange kann mittels eines Schalterantriebes in
Bewegung versetzt werden. Durch eine derartige Konstruktion ist
eine Antriebsbewegung in allen drei Polsäulen erzeugbar.
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Ein
Schalten einer einzelnen Polsäule,
ist mit einer derartigen Anordnung nicht ohne weiteres realisierbar.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
40 11 443 A1 ist ein Hochspannungs-Leistungsschalter bekannt, der
mehrere Antriebseinrichtung sowie mehrere Leistungsschaltergehäuse aufweist.
Jede der Antriebseinrichtungen ist genau einem bewegbaren Kontaktstück zugeordnet.
Dadurch ist es möglich,
gezielt einzelne Pole eines elektrischen Schaltgerätes anzutreiben
bzw. zeitversetzt zu schalten.
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Eine
derartige Anordnung weist jedoch den Nachteil auf, dass die drei
Antriebseinrichtungen eine Verteuerung der Gesamtanordnung bewirken.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Antriebsanordnung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine flexible Steuerung der Bewegung der bewegbaren
Schaltkontaktstücke
ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies
bei einer Antriebsanordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die Antriebseinrichtung von zumindest einem der Kontaktstücke mittels
einer Kupplung abtrennbar ist.
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Durch
das Einsetzen einer gemeinsamen Antriebseinrichtung für mehrere
Kontaktstücke
sind Kostenvorteile gegenüber
einer Anordnung mit mehreren Antriebseinrichtungen erzielbar. Der
Einsatz einer schaltbaren Kupplung gestattet nunmehr, den von der
Antriebseinrichtung erzeugbaren Kraftfluss gezielt nur zu ausgewählten Kontaktstücken weiterzuleiten.
Zum Übertragen
der Bewegung sind entsprechende Verbindungselemente vorgesehen.
Dies sind beispielsweise Gestängeanordnungen,
Getriebeanordnungen, Umlenkeinrichtungen oder auch Seilzüge, Ketten
oder ähnliches.
Kupplungen können in
diversen Ausgestaltungsvarianten zum Einsatz gelangen. So sind beispielsweise
kraftschlüssige
Kupplungen, wie Reibscheibenkupplungen, formschlüssige Kupplungen, wie Klauenkupplungen,
hydraulische Kupplungen, Zahnkupplungen mit verschiedenen Verzahnungsarten
sowie weitere je nach Einsatzzweck geeignete Kupplungen einsetzbar.
Solche schaltbaren Kupplungen haben den Vorteil, rasch von einer
Kuppelstellung in eine Entkuppelstellung und umgekehrt umschaltbar
zu sein. In einem einfachen Fall kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass eine Kupplung manuell zu betätigen ist. So kann mittels
des elektrischen Schaltgerätes
gezielt ein einzelner oder eine Auswahl von mehreren Schalt polen aus
der Gesamtheit von Schaltpolen für
eine Schalthandlung herangezogen werden.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Kupplung eine
elektromagnetisch angesteuerte Kupplung ist.
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Eine
elektromagnetische Ansteuerung ermöglicht es, die Kupplung auch
von Ferne zu bedienen. Zusätzlich
ermöglicht
eine elektromagnetische Ansteuerung der Kupplung die Einbindung
einer derartigen Anordnung in vorhandene Leit- und Steuersysteme.
So ist es beispielsweise von Vorteil, bei einer Ausgestaltung des
elektrischen Schaltgerätes
als Hochspannungs-Leistungsschalter
kurzfristig verschiedene Kupplungszustände zu erzeugen. Dabei muss
teilweise innerhalb von Bruchteilen von Sekunden ein Umschalten
zwischen verschiedenen Kuppelkombinationen möglich sein. In einem einfachen Beispiel
können
zwei miteinander in Kraftwirkung zu bringende Kuppelelemente der
Kupplung unter Nutzung von magnetischen Kräften eines Elektromagneten
aufeinander gepresst und so eine Kuppelstelle geschlossen werden.
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Eine
Kupplung kann beispielsweise auch als Sicherungselement eingesetzt
werden, um eine Durchführung
von Schalthandlungen zu verhindern. Beispielsweise kann so ein elektrisches
Schaltgerät vor
einem Wiedereinschalten gesichert werden. Dabei kann vorgesehen
sein, dass eine gemeinsame Kupplung vorgesehen ist, um die bewegbaren
Kontaktstücke
aller Schaltpole von der Antriebseinrichtung zu trennen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung kann weiterhin vorsehen, dass jedes der
Kontaktstücke über eine
separat ansteuerbare Kupplung von der Antriebseinrichtung abtrennbar
ist.
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Die
Verwendung mehrerer separat ansteuerbarer Kupplungen ermöglicht eine
flexible Auswahl der jeweils zu bewegenden bzw. nicht zu bewegenen Kontaktstücke. Somit
sind verschiedenste Schaltfälle zu
beherrschen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass alle Kontaktstücke gemeinsam
bewegbar sind.
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Die
gemeinsame Bewegung aller Kontaktstücke entspricht der bekannten
Bewegung der bewegbaren Kontaktstücke mehrerer Schaltpole eines elektrischen
Schaltgerätes.
Die Kupplung bzw. die Kupplungen befinden sich im eingekuppelten
Zustand, so dass eine kraftübertragende
Verbindung über
die Verbindungselemente von der Antriebseinrichtung zu den Kontaktstücken gegeben
ist. Dies kann beispielsweise dadurch gegeben sein, dass mehrere
oder alle Kontaktstücke über eine
gemeinsame Kupplung mit der Antriebseinrichtung verbunden sind,
oder dass jede einzelne oder mehrere Gruppen von Kontaktstücken über mehrere
Kupplungen an die Antriebseinrichtung angekuppelt sind.
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Vorteilhafterweise
kann weiterhin vorgesehen sein, dass ein Kontaktstück eines
Schaltpoles bewegbar ist, während
die Kontaktstücke
der anderen Schaltpole von der Antriebseinrichtung entkuppelt sind.
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Bei
bestimmten Schaltvorgängen
kann vorgesehen sein, dass eine Schaltung nur in einem einzigen
der Schaltpole vorzunehmen ist, während die Kontaktstücke der
anderen Schaltpole in Ruhe verharren. Dabei kann sowohl vorgesehen
sein, dass die ruhenden Kontaktstücke in ihrer Ausschaltposition
oder in ihrer Einschaltposition verbleiben. Durch eine derartige
Anordnung sind beispielsweise einpolige Kurzunterbrechungen an Hochspannungs-Leistungsschaltern
realisierbar.
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Vorteilhafterweise
kann weiter vorgesehen sein, dass wahlweise eine erste oder eine
zweite Antriebseinrichtung über
zumindest eine Kupplung mit den bewegbaren Kontaktstücken verbindbar
sind.
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Eine
derartige Ausgestaltung einer Antriebsanordnung gestattet es, die
erste Antriebseinrichtung zum gemeinsamen Bewegen mehrerer Kontaktstücke mehrerer
Schaltpole vorzusehen. Dazu kann beispielsweise vorgesehen sein,
eine Ankupplung der ersten Antriebseinrichtung über eine einzige Kupplung an
alle Kontaktstücke
der Schaltpole vorzunehmen. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein,
statt der einen Kupplung mehrere Kupplungen einzusetzen.
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Die
zweite Antriebseinrichtung kann dazu eingesetzt werden, um gezielt
nur einzelne Kontaktstücke
oder einzelne Gruppen von Kontaktstücken zu bewegen. Dazu sind
entsprechende Kupplungen vorzusehen. Um Fehlschaltungen zu verhindern, sollten
dabei die der ersten Antriebseinrichtung zugeordneten Kupplungen
und die der zweiten Antriebseinrichtung zugeordneten Kupplungen
gegeneinander verriegelt sein. Da für die gemeinsame Bewegung mehrerer
Kontaktstücke
ein größerer Energieaufwand
nötig ist
als für
die Bewegung einzelner Kontaktstücke
oder einer Gruppe von Kontaktstücken
eines elektrischen Schaltgerätes,
ist der erste Antrieb entsprechend größer zu dimensionieren als der
zweite Antrieb. Überlastungen
der Kontaktsysteme der Schaltpole bei Einzelschaltungen sind vermieden,
da durch den Einsatz mehrerer Antriebe unterschiedlicher Leistung
an die Schaltaufgabe angepasste Schaltkräfte eingeleitet werden. Dadurch
wird die mechanische Belastung des elektrischen Schaltgerätes bei
einem Schaltvorgang reduziert und die Lebensdauer des elektrischen
Schaltgerätes
wird verlängert.
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Bei
der Übertragung
von Elektroenergie mit mehrphasigen Wechselspannungs-Systemen werden
auch oberirdisch verlegte Freileitungen eingesetzt. Durch äußere Einflüsse kann
es vorkommen, dass vorübergehende
Beeinträchtigungen
der Luftisolation eintreten. Dies kann beispielsweise durch herabfallende Äste von
Bäumen
oder Vogelflug geschehen. In einem derartigen Falle ist es üblich, nur die
betroffene Phase kurzzeitig auszuschalten, um der Luft ein rekombinieren
und ein wiederverfestigen der Isolationsstrecke zu gewähren. Anschließend wird
diese Phase wieder zugeschaltet. Dieser Vorgang läuft innerhalb
kurzer Zeiträume
meist automatisiert ab.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein geeignetes Verfahren zum
Betrieb eines Schaltgerätes
mit mehreren bewegbaren Kontaktstücken mehrerer Schaltpole und
einer gemeinsamen Antriebseinrichtung zum Bewegen der Kontaktstücke anzugeben,
wobei die Kontaktstücke
in ihren Einschaltpositionen befindlich sind.
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Die
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass eines der Kontaktstücke
in seine Ausschaltposition bewegt wird, dass die anderen Kontaktstücke von
der Antriebseinrichtung entkuppelt in Ruhe verbleiben und dass das
in die Ausschaltposition bewegte Kontaktstück in die Einschaltposition
zurückbewegt
wird.
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Durch
das Entkuppeln der nicht betroffenen bewegbaren Kontaktstücke kann
auf den sonst üblicherweise
nötigen
Einsatz mehrerer den jeweiligen Kontaktstücken zugeordneter Antriebseinrichtungen verzichtet
werden. Dadurch sind Kosteneinsparungen für das elektrische Schaltgerät erzielbar.
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Im
Folgenden werden ein Ausführungsbeispiele
der Erfindung in Figuren schematisch gezeigt und nachfolgend näher beschrieben.
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Dabei
zeigt die
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1 eine
Antriebsanordnung mit einer gemeinsamen Antriebseinrichtung für die bewegbaren Kontaktstücke mehrerer
Schaltpole, die über
eine gemeinsame Kupplung mit der Antriebseinrichtung verbindbar
sind, die
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2 eine
Antriebsanordnung mit einer Antriebseinrichtung, die mit mehreren
bewegbaren Kontaktstücken
mehrerer Schaltpole über
mehrere Kupplungen verbindbar ist, die
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3 eine
Antriebsanordnung mit mehreren Kupplungen und mehreren Antriebseinrichtungen und
die
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4 eine
alternative Ausgestaltung einer Antriebsanordnung mit mehreren Kupplungen.
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In
Elektroenergieübertragungsnetzen
der Mittel-, Hoch- und Höchstspannung
werden im Regelfall mit mehrphasigen Wechselspannungs-Systemen betrieben.
Diese weisen beispielsweise drei Phasen auf, wobei zum Schalten
jeder der drei Phasen ein Schaltpol 1a, 1b, 1c bei
dem in der 1 dargestellten Schaltgerät vorgesehen
sind. Bei dem in der 1 und den weiteren Figuren dargestellten Schaltgerät handelt
es sich beispielsweise um einen Leistungsschalter. Ein Leistungsschalter
ist ein elektrisches Schaltgerät,
welches Nennströme
sowie Kurzschlussströme
zuverlässig
unterbrechen kann. Es können
jedoch auch andere Schaltgeräte,
wie Trennschalter, Lastschalter usw. mit den erfindungsgemäßen Merkmalen
ausgestattet sein. Der in der 1 dargestellte
Leistungsschalter weist Schaltpole 1a, 1b, 1c in
Form von Vakuumröhren
auf. Alternativ können
jedoch auch weitere Ausgestaltungsvarianten von Schaltpolen zum
Einsatz gelangen, beispielsweise luftisolierte Schaltpole sowie
druckgasisolierte Schaltpole, beispielsweise auf Basis von Schwefelhexafluorid,
Stickstoff oder einem Gemisch aus diesen Gasen.
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Die
drei Schaltpole 1a, 1b, 1c sind gleichartig aufgebaut.
Jeder der drei Schaltpole weist ein feststehendes Kontaktstück 2a, 2b, 2c sowie
jeweils ein zugeordnetes bewegbares Kontaktstück 3a, 3b, 3c auf.
Die feststehenden Kontaktstücke 2a, 2b, 2c und die
bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c sind
axial gegenüberstehend
angeordnet. Zum Herstellen einer elektrisch leitenden Verbindung
mittels der Schaltpole 2a, 2b, 2c werden
die bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c in
Richtung der feststehenden Kontaktstücke 2a, 2b, 2c verschoben.
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Um
die Bewegung der bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c zu
bewirken, ist eine Antriebseinrichtung 4 über Verbindungselemente 5 mit
jedem der bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c verbunden.
Als Verbindungselemente sind beispielsweise Gestänge, kraftumformende Getriebe,
Hebelanordnungen, Wellen usw. einsetzbar. Das Verbindungselement 5 ist
durch eine Kupplung 6 auftrennbar. Beispielhaft ist in
der 1 eine Kupplung 6 dargestellt, die antriebsseitig
einen Tauchanker 7 aufweist. Der Tauchanker 7 ist
mit einer strombeaufschlagbaren Windung durchsetzt und wirkt als
Elektromagnet. Im Ausschaltzustand der Schaltpole 1a, 1b, 1c (wie
in 1 gezeigt) ragt der Tauchanker 7 nur
zu einem Teil in eine abtriebsseitig angeordnete Hülse 8 der Kupplung 6 ein.
Die Hülse 8 ist
aus einem ferromagnetischen Material gebildet.
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Im
Falle einer Durchströmung
der elektrischen Wicklung des Tauchankers 7 tritt zwischen dem
Tauchanker 7 und der Hülse 8 eine
Kraftwirkung auf, das heißt,
die Kupplung 6 ist geschlos sen. Im geschlossenen Zustand
wird die von der Antriebseinrichtung 4 erzeugte Antriebsbewegung über das
Verbindungselement 5 und die Kupplung 6 auf die
bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c übertragen.
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Zur
besseren Übertragung
der Antriebskräfte kann
vorgesehen sein, dass die Hülse 8 mit
einer besonderen Formgebung versehen oder nur teilweise aus einem
ferromagnetischen Material gebildet ist. Zusätzlich kann vorgesehen sein,
auch weitere gegebenenfalls zu- und abschaltbare Elektromagneten
an der Hülse 8 zu
platzieren, um eine effektivere Kraftübertragung im eingekuppelten
Zustand der Kupplung 6 zu ermöglichen.
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Im
geöffneten
Zustand der Kupplung 6, das heißt, zwischen dem Tauchanker 7 und
der Hülse 8 werden
keine Antriebskräfte übertragen,
ist bei Abgabe einer Antriebsbewegung von der Antriebseinrichtung 4 eine Übertragung
der Antriebsbewegung auf die bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c nicht
möglich.
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Eine
derartige Kupplung 6 kann beispielsweise eingesetzt werden
um sicherzustellen, dass eine ungewollte Bedienung der Antriebseinrichtung 4 keine
Bewegung der bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c zur
Folge hat.
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Die 2 zeigt
eine Variante der in der 1 dargestellten Anordnung. Funktionsgleiche Bauteile
sind in den folgenden Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die drei Schaltpole 1a, 1b, 1c weisen
wiederum feststehenden Kontaktstücke 2a, 2b, 2c sowie
bewegbare Kontaktstücke 3a, 3b, 3c auf.
Zum Bewegen der bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c ist
eine Antriebseinrichtung 4 vorgesehen. Die Antriebseinrichtung 4 ist über ein Verbindungselement 5 mit
den bewegbaren Kontaktstücken 3a, 3b, 3c verbunden.
Jedem der drei bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c ist
eine separate Kupplung 6a, 6b, 6c zugeordnet.
Jede der Kupplungen 6a, 6b, 6c weist
den gleichen prinzipiellen Aufbau auf, wie zur 1 beschrieben.
Antriebsseitig sind die Tauchanker 7a, 7b, 7c der
Kupplungen 6a, 6b, 6c miteinander verbunden.
Jede einzelne der Kupplungen 6a, 6b, 6c ist
bedarfsweise ein- bzw. auskuppelbar. Dadurch ist diese Anordnung
dazu geeignet, bei einem Einkuppeln aller Kupplungen 6a, 6b, 6c alle
bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c gemeinsam
zu bewegen. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass ein zeitlich
gestaffeltes Einkuppeln der Kupplungen 6a, 6b, 6c erfolgt.
So erfolgt ein zeitlich gestaffeltes Zuschalten der Schaltpole 1a, 1b, 1c. Dadurch
ist diese Anordnung auch zum Durchführen von synchronen Ein- bzw.
Ausschaltungen einsetzbar. Unter einem synchronen Schalten wird
ein phasenlagenabhängiges
Schalten verstanden. In einem Netz mit Wechselspannung bzw. Wechselstrom
wird zu bestimmten Zeitpunkten (einem Stromnulldurchgang, einem
Spannungsabstieg oder einem Spannungsmaximum oder anderen geeigneten
Zeitpunkten) gezielt ein Einschalten bzw. Ausschalten ausgelöst. Da in
den drei Schaltpolen ein Phasenversatz der schwingenden Spannungen
und Ströme
vorliegt, ist bei einem Schaltvorgang aller drei Schaltpole 1a, 1b, 1c ein
entsprechender zeitlicher Versatz vorzusehen, um in jedem der drei
Schaltpole 1a, 1b, 1c zum optimalen Zeitpunkt
eine Schalthandlung durchzuführen.
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Weiterhin
ist die in der 2 dargestellte Einrichtung auch
in der Lage, einphasige Kurzunterbrechungen durchzuführen. Im
eingeschalteten Zustand der drei Schaltpole 1a, 1b, 1c kann
unter Umständen
vorgesehen sein, ein Schaltpol kurzzeitig aus- und anschließend wieder einzuschalten.
Dies ist notwendig, um bestimmte Vorgänge im Netz abklingen zu lassen,
beispielsweise um ein Verfestigen einer Isolierstrecke an einem
Phasenleiter zu ermöglichen.
Dazu wird dann ausgehend von einem Einschaltzustand der Schaltpole 1a, 1b, 1c die
betreffende Kupplung 6a eingekuppelt und die Antriebseinrichtung 4 erzeugt
eine Aus schaltbewegung. Damit wird das eingekoppelte bewegbare Kontaktstück 3a in
seine Ausschaltposition bewegt. Anschließend wird der Bewegungsvorgang
umgekehrt und das bewegbare Kontaktstück 3a wird wieder
in seine Einschaltposition zurückbewegt.
Die beiden verbleibenden bewegbaren Kontaktstücke 3b. 3c werden
aufgrund der aufgetrennten Kupplungen 6b, 6c nicht mitbewegt
und verbleiben ständig
in ihren Einschaltpositionen.
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Die 3 zeigt
eine Weiterentwicklung der in der 1 dargestellten
Anordnung. Als elektrisches Schaltgerät ist wiederum die aus den 1 und 2 bekannte
Anordnung mit den drei Schaltpolen 1a, 1b, 1c,
den drei feststehenden Kontaktstücken 2a, 2b, 2c sowie
den drei bewegbaren Kontaktstücken 3a, 3b, 3c eingesetzt.
Die in der 3 dargestellte Anordnung weist
eine erste Antriebseinrichtung 4a sowie eine zweite Antriebseinrichtung 4b auf. Die
erste Antriebseinrichtung 4a ist über eine gemeinsame Kupplung 6d an
die bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c angekuppelt.
Bei einem Einkuppeln der Kupplung 6d sind alle drei bewegbaren
Kontaktstücke 3a, 3b, 3c gleichzeitig
bewegbar. Die Antriebseinrichtung 4a weist daher eine derartige
Dimensionierung auf, dass problemlos alle bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c gemeinsam
bewegt werden können.
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Weiterhin
ist eine zweite Antriebseinrichtung 4b vorgesehen, die über drei
jeweils den bewegbaren Kontaktstücken 3a, 3b, 3c zugeordnete
Kupplungen 6e, 6f, 6g mit den bewegbaren
Kontaktstücken 3a, 3b, 3c verbindbar
ist. Die Kupplungen 6d, 6e, 6f, 6g entsprechen
prinzipiell den in den vorstehenden Ausführungsbeispielen beschriebenen
Kupplungen. Bei einem Einkuppeln einer oder mehrerer der Kupplungen 6e, 6f, 6g besteht
die Möglichkeit,
eines oder mehrerer der bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c zu
bewegen. Da im Regelfall die Antriebseinrichtung 4b zum
Bewegen eines einzigen der bewegbaren Kontaktstücke 3a, 3b, 3c eingesetzt
wird, kann die Antriebseinrichtung 4b ihrer Leistung nach
kleiner dimensioniert sein, als die Antriebseinrichtung 4a.
Dadurch wird verhindert, dass ein einzeln zu bewegendes Kontaktstück 3a, 3b, 3c mit
einer zu starken Antriebsenergie beaufschlagt wird und dadurch vorzeitig
verschleißt.
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Die
in den 1, 2 und 3 dargestellten
Kupplungen zur Übertragung
einer translatorischen Bewegung, können auch durch andere Kupplungen
ersetzt werden. Neben der Übertragung
von translatorischen Bewegungen ist es in der Antriebstechnik elektrischer
Schaltgeräte üblich, Drehbewegungen
zu übertragen.
In diesem Falle ist es vorteilhaft, Kupplungen zu nutzen, die für die Übertragung eines
Drehmomentes geeignet sind. Diese können beispielsweise Magnetkupplungen,
Reibschlusskupplungen oder Formschlusskupplungen sein. In der 4 ist
ein Ausführungsbeispiel
mit Drehmomente übertragenden
Kupplungen schematisch dargestellt.
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Eine
Antriebseinrichtung 4e erzeugt eine Drehbewegung. Diese
Drehbewegung wird über
ein Getriebe 7 verteilt. In der vorliegenden Ausführung ist das
Getriebe 7 ein Kettengetriebe, bei welchem eine Kette mehrere
Zahnräder
miteinander verbindet, so dass diese sich synchron bewegen. Das
Getriebe 7 weist drei Abtriebswellen auf, die als Verbindungselemente 5c, 5d, 5e dienen.
Die Verbindungselemente 5c, 5d, 5e sind
jeweils mittels einer Kupplung 6h, 6i, 6j auftrennbar.
An den abtrennbaren Teilen der Verbindungselemente 5c, 5d, 5e sind
jeweils Hebel angeordnet, über
welche eine Drehbewegung in eine translatorische Bewegung umgesetzt
wird. Mittels der translatorischen Bewegungen werden die in der 4 symbolisch
dargestellten drei bewegbaren Kontaktstücke dreier Schaltpole einer
elektrischen Schalteinrichtung bewegt.
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Wie
das in der 2 dargestellte Prinzip einer
translatorischen Bewegung auf eine Drehbewegung gemäß 4 übertragen
wurde, können
auch die in den 1 und 3 dargestellten
Anordnungen mit entsprechend drehbar gelagerten Verbindungselementen
und Drehmomenten übertragenden Kupplungen
realisiert werden.