DE19735339A1 - Verfahren zur Kompensation von periodischen Störsignalen bei einer Rolle, insbesondere eines Haspels - Google Patents
Verfahren zur Kompensation von periodischen Störsignalen bei einer Rolle, insbesondere eines HaspelsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kompensation von periodischen
Störsignalen bei einer Rolle, insbesondere eines Haspels gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Beim Aufwickeln von Bändern kann es beispielsweise aufgrund des den Bundradius
abschnittsweise erhöhenden Bandanfanges zu einem ungleichmäßigen Rundlauf
der Rolle (Haspel) kommen, wobei ein solcher Bundschlag bei jeder Haspelumdre
hung mindestens einmal auftritt. Derartige Bundunrundheiten eines Haspels führen
Zugistwertschwankungen beim zu wickelnden Band, was beispielsweise bei ei
nem zu walzenden Metallband zu nachteiligen Beeinflussungen der Banddicke füh
ren kann.
Aus der DE 44 25 355 A1 ist eine Regelung für den Antrieb eines Haspels bekannt,
bei der zur Kompensation von Haspelzugschwankungen während jeder Haspelum
drehung das Maximum des Störungsverlaufs detektiert und in Abhängigkeit davon
ein Aufschaltsignal für die Antriebsregelung des Haspels während der nächsten
Umdrehung erzeugt wird. Die Größe des rechteckförmigen Aufschaltsignals be
stimmt sich aus der Summe eines Anfangswertes und eines der Größe des Stö
rungsmaximums entsprechenden Wertes, wobei der Summenwert als Anfangswert
für die Summenbildung bei der nächsten Haspelumdrehung herangezogen wird.
Aus der DE 196 14 300 A1 ist ein Verfahren zur selbstregulierenden Kompensation
der Auswirkung des ungleichmäßigen Rundlaufs einer Rolle durch Approximation
des Zugistwertes mit mindestens einer drehharmonischen Sinusfunktion bekannt,
deren Argument der Rollendrehwinkel ist. Die Sinusapproximation erfolgt nach der
orthogonalen Korrelation oder gemäß der harmonischen Analyse nach Fourier. Es
werden Schätzwerte für die Amplitude und die Phase des durch den ungleichmäßi
gen Rundlauf bewirkten Sinussignales gebildet. Aus diesen Schätzwerten wird ein
Zusatzmoment gebildet. Der Momentsollwert für die Rolle wird mit diesem Zusatz
moment beaufschlagt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Kompensation von pe
riodischen Störsignalen bei einer Rolle, insbesondere eines Haspels der eingangs
genannten Art anzugeben, das insbesondere auch bei impulsartig angeregten
schwingungsfähigen Systemen optimale Resultate liefert.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungs
gemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das
vorgeschlagene Verfahren in relativ kurzer Zeit eine Kompensation des periodischen
Störsignales bewirkt, wodurch Schwankungen des mit der Rolle und dem periodi
schen Störsignal verknüpften Meßistwertes, insbesondere Zugistwertschwankungen
reduziert werden, was wiederum für weitere, mit der angetriebenen Rolle direkt oder
indirekt verbundene Prozesse (beispielsweise das Walzen eines Bandes) von Vor
teil ist. Das vorgeschlagene Verfahren ist sowohl für Aufwickel- als auch für Abwic
kelvorgänge geeignet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den zeitlichen Verlauf des periodischen Störsignales,
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf des Bandzuges,
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf des Zusatzmomentes während der Testphase,
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf des Bandzuges bei Einwirkung des periodischen
Störsignales und des Zusatzmomentes.
Beim Ausführungsbeispiel wird ein Haspel für Metallbänder betrachtet. Als Störursa
chen können beispielsweise der Wulst vom Anwickeln, eine Schweißnaht bei ange
schweißten Bandenden oder ein Stufenband bei Reversierwalzwerken auftreten.
Fig. 1 bis 4 zeigen die während einer Periode auftretenden Änderungen der interes
sierenden Größen.
In Fig. 1 ist der zeitliche Verlauf des periodischen Störsignales BD, beispielsweise
des Bundschlages beim Haspel, dargestellt. Der Drehwinkel ist mit α bezeichnet. Je
360°-Umdrehung des Haspels tritt das periodische Störsignal BD einmal auf.
In Fig. 2 ist der zeitliche Verlauf des Bandzuges BZalt dargestellt. BZalt stellt die an
einer Umlenkrolle erfaßte Meßgröße dar. Allgemein wird der Bandzug auch als der
mit der Rolle und dem periodischen Störsignal verknüpfte Meßistwert bezeichnet.
Alternative Meßistwerte sind beispielsweise der Rollendrehzahlistwert oder der Rol
lenradiusistwert.
Aufgrund des periodischen Störsignales BD wird das schwingungsfähige System
"Rolle - zu wickelndes Band" impulsartig angeregt und der Bandzug verläßt seinen
vorgegebenen, gestrichelt angedeuteten Wert BZmittel. Allgemein wird BZmittel auch als
vorgegebener Wert bezeichnet. Nach einigen Schwingungen nähert sich BZalt wie
derum dem vorgegebenen Wert BZmittel. Beim Drehwinkel α = ϕmaxalt - allgemein auch
als Phasenlage der ausschließlich durch das periodische Störsignal bedingten ma
ximalen Abweichung des Meßistwertes vom vorgegebenen Wert bezeichnet - er
reicht der Bandzug die maximale Abweichung (Amplitude) Fzmaxalt zum vorgegebenen
Wert BZmittel.Fzmaxalt wird allgemein auch als Amplitude der ausschließlich durch das
periodische Störsignal bedingten maximalen Abweichung des Meßistwertes vom
vorgegebenen Wert bezeichnet. In Fig. 2 ist ein Fenster F zu erkennen, bei dem der
Bandzug BZalt beim Drehwinkel (Phasenlage) α = ϕminalt die Abweichung Fzminalt er
reicht. Der Kurvenverlauf des Bandzuges BZalt innerhalb des Fensters F ist mit k1
bezeichnet und wird abgespeichert.
Der Bandzug BZalt wird über eine vorgegebene Anzahl von Umdrehungen erfaßt,
beispielsweise über drei Umdrehungen. Dabei werden insbesondere die maximalen
Abweichungen Fzmaxalt und die dazugehörigen Drehwinkel ϕmaxalt erfaßt, gemittelt und
abgespeichert.
Trotz der unterschiedlichen Verläufe des Bundschlages (örtlich begrenzte geringe
Durchmesseränderung) bzw. allgemein des periodischen Störsignales von Stich zu
Stich und von Bund zu Bund muß relativ schnell im aktuellen Stich das richtige (eine
erfolgreiche Kompensation bewirkende) Zusatzmoment ZU gefunden werden, da nur
während eines Teils des Stiches dieser Störeinfluß relevant und deshalb zeitlich
stark begrenzt ist. Für zeitintensive Suchalgorithmen ist keine Zeit vorhanden. Das
richtige Zusatzmoment liegt dann vor, wenn die richtige Amplitude mit der richtigen
Signalfläche (Breite) und dem richtigen Drehwinkel eingestellt ist.
In Fig. 3 ist der zeitliche Verlauf des Zusatzmomentes ZU während der ersten Ver
fahrensphase, der Testphase dargestellt, welches während einer vorgegebenen An
zahl Umdrehungen - beispielsweise während drei Umdrehungen - zugeschaltet wird,
wenn vorgegebene Bedingungen erfüllt sind, beispielsweise wenn Fzmaxalt einen vor
gegebenen Grenzwert überschreitet. Das Motormoment des Wicklerantriebes ist
beispielsweise die Stellgröße. Das Zusatzmoment ZU stellt den zusätzlichen Wert
der Stellgröße dar, welcher auf den Wicklerantrieb aufgeschaltet wird, um den Ein
fluß des periodischen Störsignals BD zu reduzieren, im optimalen Fall völlig zu be
seitigen. Allgemein wird ZU auch als impulsförmige Zusatzstellgröße bezeichnet.
Das Zusatzmoment ZU ist ein impulsförmiges, im einfachsten Fall rechteckförmiges
Signal. Für das Zusatzmoment ZU sind die Parameter Amplitude Ak0, zugehöriger
Drehwinkel ϕk0 und die Signalfläche - bei rechteckförmigem Signal die Breite b -
vorzugeben. Das Zusatzmoment muß schmal genug sein, um die Eigenfrequenz des
schwingenden Systems anzuregen. Die Breite b des Zusatzmomentes ZU sollte der
art bemessen sein, daß die resultierende Breite des sich im interessierenden Be
reich einstellenden Bandzuges BZ0 dem Verlauf des periodischen Störsignales BD
angepaßt ist. Die Amplitude Ak0 wird allgemein auch als die Amplitude der zunächst
einwirkenden Zusatzstellgröße bezeichnet. Die Drehwinkellage ϕk0 (Phasenlage)
des zunächst einwirkenden Zusatzmomentes sollte so gewählt werden, daß die
Auswirkung des Zusatzmomentes auf den Bandzug in ein Gebiet fällt, das entfernt
der Auswirkung des periodischen Störsignales auf den Bandzug ist.
In Fig. 4 ist der zeitliche Verlauf des Bandzuges BZ0 bei Einwirkung des periodi
schen Störsignales und des Zusatzmomentes ZU dargestellt. Die maximale Abwei
chung Fzmaxalt vom vorgegebenen Wert ist zwar unverändert, jedoch hat sich die im
Fenster F erfaßte Abweichung Fzminalt infolge der Einwirkung des Zusatzmomentes
ZU verändert und weist jetzt den Wert Fzmin0 auf. Dieser Wert Fzmin0 tritt beim Dreh
winkel ϕmin0 auf, allgemein auch als Phasenlage der ausschließlich durch die zu
nächst einwirkende Zusatzstellgröße bedingten (maximalen) Abweichung des
Meßistwertes vom vorgegebenen Wert bezeichnet. Diese Phasenlage hängt direkt
von der Phasenlage der zunächst einwirkenden Zusatzstellgröße ab. Naturgemäß
treten Verzögerungszeiten zwischen der Phasenlage der zunächst einwirkenden
Zusatzstellgröße und deren meßbare Auswirkung auf den Bandzug bei ϕmin0 auf.
Diese Verzögerungszeiten sind von Parametern des schwingungsfähigen Systems
abhängig. Der Kurvenverlauf des Bandzuges BZ0 innerhalb des Fensters F ist mit k2
bezeichnet und wird abgespeichert.
Um den eventuell vorhandenen Einfluß des periodischen Störsignals BD auf den
Bandzug BZ0 entsprechend zu berücksichtigen, werden die innerhalb des Fensters
F auftretenden Kurvenverläufe voneinander subtrahiert und es ergibt sich der berei
nigte Kurvenverlauf k2-k1 mit der ausschließlich durch das Zusatzmoment ZU be
wirkten Abweichung Fzminb des Meßistwertes vom vorgegebenen Wert BZmittel.Fzminb
wird allgemein auch als Amplitude der ausschließlich durch die zunächst einwirken
de Zusatzstellgröße bedingten maximalen Abweichung des Meßistwertes bezeichnet
und tritt beim Drehwinkel ϕminb auf.
Um das Zusatzmoment ZU im Optimalbereich auf den Bandzug einwirken zu lassen
und hierdurch den Einfluß des periodischen Störsignals BD in möglichst großem
Umfang zu reduzieren, werden der optimale Drehwinkel (Stellwinkel) ϕkneu und die
optimale Amplitude (Stellamplitude) Akneu des Zusatzmomentes ZU für eine weitere,
verbesserte Aufschaltung der Zusatzstellgröße während der nachfolgenden Verfah
rensphasen wie folgt bestimmt:
Wie aus den vorstehend angegebenen Gleichungen zu erkennen ist, erfolgt ein
Vergleich der bei reinem Einfluß des periodischen Störsignals und bei gleichzeiti
gem Einwirken des periodischen Störsignals und des Zusatzmomentes erfaßten Si
gnale. Zur Verbesserung der "Robustheit" werden die Signalparameter zweckmäßig
über die entsprechenden Umdrehungen gemittelt.
Zur weiteren Optimierung erfolgt in den folgenden Verfahrensphasen eine sequen
tielle Veränderung von Drehwinkel ϕkneu und Amplitude Akneu in jeweils festgelegter
Schrittgröße. Gütekriterium dabei ist eine Kombination der auftretenden Abweichung
Fzmaxalt und der minimalen Abweichung des Bandzuges über eine Periode Fzmin, d. h.
bei Reduzierung dieser Größen aufgrund der sequentiellen Veränderung von Dreh
winkel ϕkneu und Amplitude Akneu ist die Optimierung erfolgreich.
Für einen optimalen Verlauf dieser Schnelladaption sollte die Auswirkung des Zu
satzmomentes ZU in einer bestimmten Größenordnung und in einem bestimmten
Winkelbereich liegen. Hinsichtlich der Größenordnung wäre eine möglichst große
Bandzugänderung während der Testphase wünschenswert. Dies hätte jedoch unter
Umständen negative Auswirkungen auf das Prozeßverhalten. Eine wünschenswerte
Größenänderung für Fzmin0 ist somit die maximale Bandzugänderung aufgrund des
Bundschlages Fzmaxalt. Die Bandzugänderung aufgrund des Zusatzmomentes ZU
während der Testphase ist somit kaum sichtbar.
Hinsichtlich der Winkellage gilt, daß die maximale Bandzugabweichung aufgrund
des Zusatzmomentes während der Testphase auf keinen Fall in den Bereich ϕmaxalt
der maximalen Zugabweichung aufgrund des Bundschlages (allgemein aufgrund des
periodischen Störsignales) fallen darf, wie vorstehend bereits erwähnt. Nur wenn
aufgrund eines nicht sehr wahrscheinlichen Zufalls die genaue Winkellage des
Bundschlages getroffen würde, wäre dies von Vorteil. Am besten ist für das Zusatz
moment ZU während der Testphase ein Winkelbereich, in dem die durch das peri
odische Störsignal BD bedingte Schwingung bereits stark abgeklungen ist. Allge
mein ist eine Winkellage für Fzmin0 genau zwischen zwei (periodisch auftretenden)
maximalen Zugabweichungen Fzmaxalt anzustreben.
Da die Auswirkung des Zusatzmomentes ZU auf die Zugänderung von vielen Para
metern abhängt, läßt sich im konkreten Fall die optimale Amplitude und die optimale
Winkellage für das Zusatzmoment während der Testphase nur schwer im voraus
bestimmen. Aus diesem Grund ist innerhalb der Schnelladaption eine weitere Adap
tion von Amplitude und Winkellage des Zusatzmomentes vorgesehen. Bei Beginn
der Beaufschlagung mit dem Zusatzmoment werden Schätzwerte für die Amplitude
und die Winkellage vorgegeben. Nach der ersten bzw. nach einer vorgegebenen
Anzahl von Umdrehungen (Perioden) erfolgt eine Korrektur der Amplitude Akneu des
Zusatzmomentes ZU entsprechend
Entsprechend kann eine Korrektur des eingestellten Drehwinkels ϕkneu entsprechend
ϕkneu = ϕk0+(ϕminopt -ϕmin0
erfolgen, wobei für den optimalen Drehwinkel des Zusatzmomentes ϕminopt gilt
ϕminopt = ϕmaxalt+ϕ0.
ϕ0 ist dabei ein fester Vorgabewert für die ideale Winkellage und wird aufgrund der
Erfahrung bestimmt, beispielsweise ϕ0 = 180°.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Zuschaltung des
Zusatzmomentes ZU und die Auswertung des periodischen Störsignals BD
(Bundschlages) zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen. Dies ist beispielsweise
von Vorteil, wenn die Rolle während einer ersten Betriebsphase zunächst mit einer
relativ kleinen Winkelgeschwindigkeit ωu im unteren Drehzahlbereich
("Schleichfahrt") und anschließend während einer zweiten Betriebsphase mit einer
erhöhten Winkelgeschwindigkeit ωo im oberen (Betriebs-)Drehzahlbereich betrieben
wird (der Index u steht für den unteren Drehzahlbereich und der Index o für den obe
ren Drehzahlbereich). Im unteren Drehzahlbereich wirkt sich ein vorhandener Bund
schlag noch nicht nennenswert aus. Trotzdem wird das Zusatzmoment ZU beim
Drehwinkel ϕku bereits beaufschlagt. Das hat den Vorteil, daß der Einfluß des Zu
satzmomentes auf den Bandzug noch nicht durch den Bundschlag gestört wird und
deshalb eine genaue Auswertung dieses Einflusses erfolgen kann. Allerdings ist es
für den oberen Drehzahlbereich erforderlich, die auftretende Abweichung des Band
zuges (Amplitude) und den zugehörigen Drehwinkel ϕminu auf den Betriebspunkt um
zurechnen, bei dem der Einfluß des Bundschlages ausgewertet wird.
Falls der Unterschied hinsichtlich des dynamischen Verhaltens des Systems zwi
schen dem Zeitpunkt der Aufschaltung des Zusatzmomentes im unteren Drehzahl
bereich und dem Zeitpunkt der Auswertung des Bundschlages im oberen Drehzahl
bereich nicht zu groß ist und die durch den Bundschlag bedingte Durchmesserstö
rung für beide Drehzahlbereiche etwa gleich bleibt, beträgt die auf den Betrieb
spunkt umgerechnete Winkellage ϕmin0
Vorstehend wird als Beispiel für ein periodisches Störsignal der Bundschlag eines
Haspels verwendet. Weitere Beispiele für periodische Störsignale BD sind periodi
sche Spitzenbelastungen in rotierenden Wellen und Maschinenelementen, die in
Wellensträngen eingebaut sind, wie Wellenkupplungen und Getriebe. Bei der Bund
schlagkompensation dient die Zugmessung als Sensorgröße und das Motormoment
als Stellgröße. Bei der Reduktion periodischer Spitzenbelastungen dient analog
hierzu ein Dehnungsmeßstreifen auf der Welle als Sensorgröße und das Motormo
ment als Stellgröße.
Mit dem Motormoment als Stellgröße läßt sich entweder nur die Spitzenbelastung im
Wellenstrang oder nur die spitzenförmigen Zugänderungen im Band kompensieren.
Um beide periodischen Störsignale beeinflussen zu können, müssen zwei unter
schiedliche Stellgrößen bereitgestellt werden, beispielsweise zusätzlich zum Motor
moment eine hydraulisch verstellbare Lagerabstützung, eine hydraulisch ansteuer
bare Tänzerrolle usw.
Claims (4)
1. Verfahren zur Kompensation von periodischen Störsignalen bei einer im
pulsartig angeregten Rolle, insbesondere eines Haspels, wobei in einem ersten
Schritt ein mit der Rolle und dem periodischen Störsignal (BD) verknüpfter
Meßistwert (BZalt), insbesondere der Bandzug, und die hiermit verbundenen Abwei
chungen vom vorgegebenen Wert (BZmittel) hinsichtlich Amplitude (Fzmaxalt) und Pha
senlage (ϕmaxalt) erfaßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einem zweiten
Schritt eine impulsförmige Zusatzstellgröße (ZU) aufgeschaltet wird, wobei die Pha
senlage der Zusatzstellgröße derart gewählt wird, daß die Auswirkung auf den
Meßistwert in ein Gebiet fällt, das entfernt von der Auswirkung des periodischen
Störsignals ist, daß in einem dritten Schritt die ausschließlich durch die Zusatzstell
größe bewirkten Abweichungen des Meßistwertes vom vorgegebenen Wert hinsicht
lich Amplitude und Phasenlage erfaßt werden und daß in einem vierten Schritt die
Phasenlage ϕkneu und die Amplitude Akneu für eine weitere Aufschaltung der impuls
förmigen Zusatzstellgröße gemäß
bestimmt werden, wobei gilt:
ϕminb = Drehwinkel zu Fzminb,
ϕmaxalt = Drehwinkel zu Fzmaxalt,
ϕk0 = Drehwinkel zu Ak0
Fzmaxalt = Amplitude der ausschließlich durch das periodische Störsignal be dingten maximalen Abweichung des Meßistwertes vom vorgegebenen Wert,
Fzminb = Amplitude der ausschließlich durch die zunächst einwirkende Zu satzstellgröße bedingten maximalen Abweichung des Meßistwertes vorgegebenen Wert
Ak0 = Amplitude der zunächst einwirkenden Zusatzstellgröße.
bestimmt werden, wobei gilt:
ϕminb = Drehwinkel zu Fzminb,
ϕmaxalt = Drehwinkel zu Fzmaxalt,
ϕk0 = Drehwinkel zu Ak0
Fzmaxalt = Amplitude der ausschließlich durch das periodische Störsignal be dingten maximalen Abweichung des Meßistwertes vom vorgegebenen Wert,
Fzminb = Amplitude der ausschließlich durch die zunächst einwirkende Zu satzstellgröße bedingten maximalen Abweichung des Meßistwertes vorgegebenen Wert
Ak0 = Amplitude der zunächst einwirkenden Zusatzstellgröße.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur weiteren
Optimierung eine sequentielle Veränderung von Drehwinkel ϕkneu und Amplitude Akneu
jeweils festgelegter Schrittgröße erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Optimierung der Phasenlage ϕkneu und der Amplitude Akneu der impulsförmigen Zu
satzstellgröße (ZU) zunächst abschätzungsweise gemäß folgender Beziehungen
erfolgt:
wobei gilt
Fzmin0 = Amplitude der durch das periodische Störsignal und die zunächst einwirkende Zusatzstellgröße bedingten maximalen Abweichung des Meßistwertes vom vorgegebenen Wert,
ϕmin0 = Drehwinkel zu Fzmin0,
ϕ0 = fester Vorgabewert, beispielsweise 180°.
wobei gilt
Fzmin0 = Amplitude der durch das periodische Störsignal und die zunächst einwirkende Zusatzstellgröße bedingten maximalen Abweichung des Meßistwertes vom vorgegebenen Wert,
ϕmin0 = Drehwinkel zu Fzmin0,
ϕ0 = fester Vorgabewert, beispielsweise 180°.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufschaltung der Zusatzstellgröße (ZU) und die Auswertung des periodi
schen Störsignals (BD) zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgt, wobei die auftre
tende Abweichung des Meßistwertes und des zugehörigen Drehwinkels auf den Be
triebspunkt umgerechnet werden, bei dem der Einfluß des periodischen Störsignals
ausgewertet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135339 DE19735339C2 (de) | 1997-08-14 | 1997-08-14 | Verfahren zur Kompensation von periodischen Störsignalen bei einer Rolle, insbesondere eines Haspels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997135339 DE19735339C2 (de) | 1997-08-14 | 1997-08-14 | Verfahren zur Kompensation von periodischen Störsignalen bei einer Rolle, insbesondere eines Haspels |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19735339A1 true DE19735339A1 (de) | 1999-02-18 |
DE19735339C2 DE19735339C2 (de) | 2003-03-27 |
Family
ID=7839026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997135339 Expired - Fee Related DE19735339C2 (de) | 1997-08-14 | 1997-08-14 | Verfahren zur Kompensation von periodischen Störsignalen bei einer Rolle, insbesondere eines Haspels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19735339C2 (de) |
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1997
- 1997-08-14 DE DE1997135339 patent/DE19735339C2/de not_active Expired - Fee Related
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JP 5-286617 A., In: Patents Abstracts of Japan, M-1555, Feb. 7, 1994, Vol. 18, No. 72 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19735339C2 (de) | 2003-03-27 |
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