DE19735282C1 - Verfahren zur Prüfung der Funktion einer Antennenleiterstruktur auf oder in einer Glasscheibe - Google Patents
Verfahren zur Prüfung der Funktion einer Antennenleiterstruktur auf oder in einer GlasscheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der
Funktion einer elektrisch leitenden Struktur innerhalb oder
auf der Oberfläche einer Glasscheibe.
Elektrisch leitende Strukturen innerhalb oder auf
Glasscheiben mit bestimmten Funktionen sind beispielsweise
Heizleiterstrukturen und Antennenleiterstrukturen, die
insbesondere bei Autoglasscheiben Anwendung finden.
Derartige Leiterstrukturen sind entweder in Form dünner
Drähte in der thermoplastischen Zwischenschicht von
Verbundglasscheiben, oder als aufgedruckte und eingebrannte
Leiter auf einer Oberfläche der Glasscheibe angeordnet.
Wenn diese Leiterstrukturen ihre Funktion erfüllen sollen,
dürfen sie keine Unterbrechungen aufweisen. Eine optische
Kontrolle der Leiterstrukturen führt häufig nicht zu dem
gewünschten Ergebnis. Deshalb werden solche Kontrollen
bisher durch Prüfung des direkten Stromdurchgangs durch die
Leiterstruktur durchgeführt. Das setzt allerdings voraus,
daß alle Enden der Leiterstruktur durch galvanischen
Kontakt erreichbar sind. Ebenfalls ist es bekannt und
üblich, die Kontrollen nach dem Prinzip der Erfassung des
sich um die Leiter ausbildenden elektromagnetischen Feldes
durchzuführen, indem ein Wechselstrom in die Leiterstruktur
eingekoppelt und das elektromagnetische Feld gemessen wird.
Für Heizleiterstrukturen sind solche Prüfverfahren in den
Druckschriften DE-PS 18 07 643 und DE-OS 19 60 103
beschrieben, während die Prüfung von Antennenscheiben nach
diesem Prinzip aus der US 4,276,509 bekannt ist.
Für eine Serienüberwachung beispielsweise von
Antennenscheiben sind diese bekannten Verfahren nicht
geeignet. Zum einen sind nämlich bei Antennenscheiben, bei
denen die Antennenleiter in der Zwischenschicht der
Verbundglasscheibe eingebettet sind, die Enden der
Leiterstruktur in der Regel nicht für einen galvanischen
Kontakt zugänglich. Bei der Erfassung des
elektromagnetischen Feldes muß andererseits ein Tastkopf an
der Leiterstruktur entlanggeführt werden, was mit einem
verhältnismäßig großen Aufwand verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu entwickeln, das es gestattet, auf
möglichst einfache und kostengünstige Weise die volle
Funktionsfähigkeit einer vorgegebenen Leiterstruktur auf
oder innerhalb einer Glasscheibe zu überprüfen.
Die Erfindung besteht darin, daß zunächst bei einer
Glasscheibe mit einer vorgegebenen fehlerfreien elektrisch
leitenden Struktur in die elektrisch leitende Struktur eine
hochfrequente Wechselspannung galvanisch eingekoppelt und
unter Veränderung der Frequenz der Wechselspannung über
einen Frequenzbereich von wenigstens 500 MHz die
Resonanzstellen der elektrisch leitenden Struktur ermittelt
werden, daß von den ermittelten Resonanzstellen eine
Resonanzstelle ausgewählt wird, deren Resonanz sich bei
einer fehlerbehafteten Struktur signifikant ändert, und daß
die zu prüfenden Strukturen im Bereich dieser ausgewählten
Resonanzstelle auf Resonanz überprüft werden.
Bei Antennenscheiben sind die Antennenleiter üblicherweise
auf einen bestimmten Frequenzbereich abgestimmt. Für das
erfindungsgemäße Prüfverfahren ist diese Resonanzfrequenz
jedoch nicht zwangsläufig die entscheidende Resonanzstelle,
vielmehr kann es sich auch um eine Resonanzstelle handeln,
die von dieser Arbeitsresonanz der Antenne weit entfernt
ist. Wesentlich für die Auswahl der Resonanzstelle ist
vielmehr der Gesichtspunkt, daß es sich um eine
Resonanzstelle handelt, die sich bei einer Unterbrechung
der Leiterstruktur signifikant ändert. Welche der
verschiedenen Resonanzstellen der Leiterstruktur im
Einzelfall als charakteristische Resonanzstelle anzusehen
ist, muß gegebenenfalls durch weitere Versuche ermittelt
werden, bei denen die Leiterstruktur gezielt mit
Unterbrechungen versehen wird.
Nachdem auf diese Weise die charakteristische
Resonanzfrequenz ermittelt wurde, erfolgt erfindungsgemäß
die Überprüfung der Leiterstrukturen in der Weise, daß
nunmehr lediglich in einem verhältnismäßig schmalen
Frequenzband beiderseits der Resonanzstelle die Resonanz
kontrolliert wird. Dabei genügt es in der Regel, wenn das
Frequenzband bei dieser Messung sich nur über einen
Frequenzbereich erstreckt, der größenordnungsmäßig nur etwa
10% des Frequenzbandes umfaßt, das für die Auswahl der
charakteristischen Resonanzstelle erforderlich war.
In zweckmäßiger Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt die Kontrolle des Resonanzverhaltens
ebenfalls dadurch, daß eine Wechselspannung mit sich
ändernder Frequenz galvanisch in die Leiterstruktur
eingekoppelt wird. In Weiterbildung der Erfindung wird am
Einkoppelungspunkt der Wechselspannung die Änderung der
durch die leitende Struktur reflektierten elektrischen
Leistung in dem ausgewählten Frequenzband ermittelt. Dabei
wird eine konstante Wechselspannung eingekoppelt, und die
reflektierte elektrische Leistung mit Hilfe eines
Richtkopplers ermittelt.
Grundsätzlich können mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens beliebige elektrische Leiterstrukturen auf ihre
Funktion, insbesondere auf Unterbrechungen in einem oder in
mehreren Leitern, überprüft werden. Mit besonderem Vorteil
findet das Verfahren jedoch Anwendung für die Kontrolle von
Antennenscheiben.
Die Erfindung wird nachfolgend für die Anwendung zum Prüfen
von Antennenscheiben anhand der Zeichnungen näher
beschrieben.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Windschutzscheibe mit einer Antennenstruktur;
Fig. 2 eine Einrichtung für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Prüfverfahrens, und
Fig. 3 ein konkretes Meßdiagramm für eine bestimmte
Antenne bei fehlerfreien und bei fehlerbehafteten
Antennenstrukturen.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Antennenscheibe handelt es
sich um eine Autoglasscheibe 1, auf deren dem Fahrgastraum
zugewandten Oberfläche eine Leiterstruktur 2 nach dem
Siebdruckverfahren aufgedruckt und anschließend eingebrannt
wurde. Die einzelnen Zweige der Leiterstruktur bilden ein
Geäst aus offenen Leitern und Schleifen, die in ihrer
geometrischen Anordnung im Hinblick auf eine gute
Impedanzanpassung und eine ausgeglichene Empfangsleistung
optimiert wurden. Der Leiterabschnitt 3 der
Antennenstruktur 2 führt zu dem Anschlußpunkt 4, mit dem
ein geeignetes Anschlußelement verbunden ist.
Da es beim Druckvorgang der Antennenstruktur vorkommen
kann, daß eine oder mehrere Leiterbahnen der
Antennenstruktur, bei denen es sich um sehr schmale Leiter
mit einer Breite von 0,3 bis 0,5 mm handelt, eine mit dem
Auge möglicherweise nicht sichtbare Unterbrechung
aufweisen, soll bei der Serienfertigung der
Antennenscheiben jede Antennenstruktur auf ihre Funktion
überprüft werden.
Zu diesem Zweck wird zunächst eine Antennenscheibe mit der
betreffenden Leiterstruktur ausgewählt, die keine
Unterbrechungen aufweist und die ihre Antennenfunktion voll
erfüllt. Diese ausgewählte Antennenscheibe wird nun mit
Hilfe einer in Fig. 2 dargestellten Meßanordnung auf ihre
Resonanzfrequenzen überprüft, und zwar über einen
verhältnismäßig großen Frequenzbereich von wenigstens
500 MHz, und zwar vorzugsweise im Bereich von 1 MHz bis
1 GHz. Die Resonanzfrequenzen, die für die Überprüfung von
Bedeutung sind, müssen nicht mit dem Arbeitsfrequenzbereich
der Antenne identisch sein, sie müssen nur signifikante
Änderungen der Resonanz bei Fehlern aufweisen und dürfen
durch wechselnde Umgebungsbedingungen oder durch
Abweichungen der Leitergeometrie und der Leiterwiderstände
innerhalb der zulässigen Toleranzen nicht beeinflußt
werden. In der Regel genügt es, wenn eine einzelne
signifikante Resonanzfrequenz unter den festgestellten
Resonanzfrequenzen ausgewählt, und diese ausgewählte
Resonanzfrequenz als charakteristische Resonanzfrequenz bei
der laufenden Prüfung der Antennenscheiben zugrundegelegt
wird.
Die Meßanordnung, die sowohl für die Ermittlung der
signifikanten Resonanzfrequenz an der fehlerfreien
Antennenscheibe als auch für die laufende Kontrolle der
Antennenscheiben eingesetzt wird, ist mit ihren
wesentlichen Schaltelementen in Fig. 2 dargestellt. Sie
umfaßt einen Wobbelgenerator 8 und einen Richtkoppler 10,
dessen Eingang 11 mit dem Ausgang 12 des Wobbelgenerators 8
verbunden ist. Der Ausgang 13 des Richtkopplers 10 wird mit
dem Anschlußpunkt 4 der Antennenstruktur 2 verbunden. Die
am Ausgang 13 des Richtkopplers 10 entstehende
Wechselspannung wird von einem Meßgerät 15 angezeigt oder
auf andere Weise ausgewertet.
Wenn als signifikante Resonanzfrequenz der fehlerfreien
Scheibe beispielsweise eine Resonanzfrequenz von 130 MHz
ausgewählt wurde, wird bei der laufenden Überprüfung der
Wobbelgenerator 8 beispielsweise bei einer Mittelfrequenz
von 130 MHz um einen Betrag von etwa 20 MHz gewobbelt. Der
Richtkoppler 10 gibt dann bei einer Scheibe mit
einwandfreier Antennenfunktion eine Spannung aus, die der
reflektierenden Leistung entspricht, das heißt eine
Spannung, die im Resonanzfall ein Minimum hat. Die beim
Durchwobbeln der Resonanzstelle am Ausgang des
Richtkopplers entstehende Wechselspannung wird also
unmittelbar für die Beurteilung der Funktionstüchtigkeit
der Antennenscheibe benutzt.
Fig. 3 zeigt ein mit der beschriebenen Einrichtung
erstelltes konkretes Meßdiagramm, nämlich den
Spannungsverlauf am Ausgang des Richtkopplers in Form der
Rückflußdämpfung in dB bei der Prüfung von Antennenscheiben
aus Verbundglas, bei denen die Antennenstruktur aus drei
parallel angeordneten und am Fußpunkt zusammengeschalteten
dünnen Drähten besteht. Bei intakter Antennenstruktur zeigt
die Kurve 20 der Rückflußdämpfung bei etwa 127 MHz ein
ausgeprägtes Minimum. Die Meßkurve 22 gibt den Verlauf der
Rückflußdämpfung bei einer derartigen Antennenstruktur
wieder, bei der einer der drei Antennendrähte unterbrochen
ist. Das für die volle Funktionstüchtigkeit der Antenne
erforderliche Minimum ist bei der Meßkurve 22 nur noch
andeutungsweise vorhanden. Die Kurve 24 schließlich ist das
Ergebnis der Prüfung der gleichen Antennenstruktur, bei der
zwei der drei Antennendrähte unterbrochen sind. Man sieht,
daß das an sich erforderliche Minimum ganz verschwunden
ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Prüfung der Funktion einer elektrisch
leitenden Struktur innerhalb oder auf der Oberfläche
einer Glasscheibe, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst bei einer
Glasscheibe mit einer vorgegebenen fehlerfreien
elektrisch leitenden Struktur in die elektrisch
leitende Struktur eine hochfrequente Wechselspannung
galvanisch eingekoppelt und unter Veränderung der
Frequenz der Wechselspannung über einen
Frequenzbereich von wenigstens 500 MHz die
Resonanzstellen der elektrisch leitenden Struktur
ermittelt werden, daß von den ermittelten
Resonanzstellen eine Resonanzstelle ausgewählt wird,
deren Resonanz sich bei einer fehlerbehafteten
Struktur signifikant ändert, und daß die zu prüfenden
Strukturen im Bereich dieser ausgewählten
Resonanzstelle auf Resonanz überprüft werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Überprüfung der ausgewählten Resonanzstelle unter
galvanischer Einkopplung einer Wechselspannung durch
Veränderung der Frequenz im Bereich der
Resonanzfrequenz erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Überprüfung der Struktur im Bereich der
ausgewählten Resonanzstelle erfolgt, indem am
Einkoppelungspunkt der Wechselspannung die Änderung
der durch die leitende Struktur reflektierten
elektrischen Leistung im Frequenzbereich mit sich
ändernder Frequenz ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine konstante hochfrequente
Wechselspannung in die Leiterstruktur eingekoppelt,
und die reflektierte elektrische Leistung mit Hilfe
eines Richtkopplers ermittelt wird.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4 zur Prüfung einer Antennenstruktur auf oder
innerhalb einer Autoglasscheibe auf Unterbrechungen in
den Antennenleitern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19735282A DE19735282C1 (de) | 1997-08-14 | 1997-08-14 | Verfahren zur Prüfung der Funktion einer Antennenleiterstruktur auf oder in einer Glasscheibe |
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Publications (1)
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- 1997-08-14 DE DE19735282A patent/DE19735282C1/de not_active Expired - Fee Related
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